Film- und Serienkritiken

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Game Of Thrones – 8.04 – „The Last Of The Starks“ – Kritik

, Game Of Thrones – 8.04 – „The Last Of The Starks“ – Kritik

„Hey, Moment mal? Wieso reviewt der Klapo neuerdings naive Kinderserien ohne Anspruch?“ – Nun ja, Discovery hat das Niveau nun mal so weit nach unten geprügelt, dass wir neuerdings sogar das Ende von GoT verfolgen können, ohne von der SF-Polizei verhaftet zu werden. Und außerdem bin ich der Sohn eines wiiichtigen Reviewers aus dem Dritten Reich (reimt sich auf „Schmadolf Witler“), aber das kann ich NICHT beweisen. Sagt es daher bitte nicht weiter, ja?


Sehr geehrte Freunde der gepflegten Soap-Unterhaltung! Liebe Freakshow-Liebhaber! Sehen Sie hier und heute die unfassbaren Abenteuer von unserem Helden, Captaaaain Mittelerde und seiner bombastischen Crew!

Ja, liebes Publikum! Erleben Sie, wie all Ihre Comichelden gegen unbesiegbare Gerüchte kämpfen, gegen plumpen Machtwillen und kurzsichtige Drachen! Sehen sie all das und noch viel mehr unter den folgenden Stichpunkten:

Saufen macht das Drehbuch flott

Tyrion: „Wir machen ein lustiges Trinkspiel, ja? Und wer ein bisschen angetrunken ist, muss seine Liebe gestehen, seine Jungfräulichkeit, seine Eifersucht, seine Zweifel, seine Enttäuschung, seine Machtansprüche. Und haltet euch nicht lange mit dezenten Andeutungen auf, Leute! Aufstehen und poppen reicht, Aufstehen und enttäuscht sein reicht, Aufstehen und von der großen Liebe faseln reicht! Denn die Autoren haben gar Episches vor! – Mit ihrer Freizeit…“

, Game Of Thrones – 8.04 – „The Last Of The Starks“ – Kritik

„Auf den König im Norden! Auf den Sieg! Auf die Drachenkönigin! Auf lustige One-Liner! Auf vermeidbare Schnellschüsse! Auf das hektische Etablieren von…“

Das Anti-Tierheim

Jon: „Ach, Schattenwolf? Weil du zufällig die letzten 8 Staffeln nie zu sehen warst, entscheide ich zufällig, dass du gehen musst. Und lauf mir bloß nicht hinterher, ich hatte die ganze Zeit eh KEIN Frolic in der Tasche!“

Schulhof Reloaded

Daenerys zu Jon: „Sag deinen Schwestern nicht, dass du Anspruch auf den Thron hast!“
Jon zu Sansa: „Sag niemandem, dass ich Anspruch auf den Thron habe!“
Sansa zu Tyrion: „Sag niemandem, dass Jon Anspruch auf den Thron hat!“
Tyrion zu Varys: „Sag niemandem, dass Jon Anspruch auf den Thron hat!“
Varys: „Es weiß jetzt jeder, dass Jon Anspruch auf dem Thron hat. Und er sollte auch König werden!“
Tyrion: „Oh nein! Bitte tut nichts Unüberlegtes!!“
Varys: „Wahrscheinlich doch.“
Tyrion: „Ja? Mist. Okay.“ (*weitertrink, ausnahmsweise nichts weiterverrat?*)

Liebe ist nicht für Matthias bestimmt

Nachdem Jamie Lennister mit Matthias Schweighöfer in der Kiste war, scheinen die beiden wundersam ein tolles Pärchen geworden zu sein. BIS Jamie plötzlich entscheidet, doch wieder zu seiner Schwester zu reiten:

Jamie: „Sie ist eben ein Scheusal. Wie ich auch. Tschüss!“
Matthias Schweighöfer: „Waaah! NEEEEIN! GAAAH!“ (*rumfall, hysterischen Krampf bekomm, auf Rücken roll*)

, Game Of Thrones – 8.04 – „The Last Of The Starks“ – Kritik

„Komm schon, liebes Pupsgesicht. Gib der ollen Oma wenigstens einen Abschiedskuss, ja? Ich mach’s mir auch selbst mit deiner goldenen Zweithand, während du weg bist!“

Die unsichtbaren Schiffe

Daenerys auf Drache: „Oh, mein Drache wurde abgeschossen. Konnte ja keiner sehen, dass genau UNTER mir eine feindliche Armee mit Schiffen rumschippert! Ich sollte wohl doch wieder mit geöffneten Augen fliegen?“
Tyrion auf den verbündeten Schiffen: „Auch uns haben die Feinde überrascht! Sind einfach 10 Kilometern lang aus dem Nichts aufgetaucht und haben sich über Stunden bei Tageslicht angeschlichen! Wer konnte das denn ahnen?!“
Daenerys auf letztem Drachen: „Ich könnte ja einen kleinen Bogen fliegen und die langsam zielenden Riesenarmbrüste – samt Schiffen – von der Seite verbrennen. Was für ein militärisches Pech aber auch, dass ich gerade null BOCK darauf habe.“

Lasset die Feinde ins Schwimmen kommen!

Nach dem Schiffskampf können genug Soldaten (mit Rüstung?!) samt aller wichtigen Hauptfiguren an Land schwimmen. EIN Schiff hinterherzuschicken, um die Rüstungs-Schwimmer kurz abzuschlitzen, war wohl nicht mehr im Gehirn-Budget enthalten?

„Beamen krass“ statt Drachenglas

Gefühlt wird die puschelhaarige Beraterin während des Schiffskampfes direkt in Cerseis Eingangshalle gebeamt.

Last Depp Standing

Daenerys, 20 Loser mit Speeren und der letzte Drachen stehen direkt vor den Toren von Cersei und warten darauf, dass die feine Dame sich NICHT ergeben wird. Die übrigens sowohl Armbrustschützen als auch Pfeilhagel-Experten hat. – Doch die durchtriebene Königin ist zu ehrenvoll, um die wehrlosen Leute zu ihren Füßen abzuschießen und somit alles zu beenden. Puh, Glück (und faule Autoren) gehabt!

, Game Of Thrones – 8.04 – „The Last Of The Starks“ – Kritik

„Was? Ganze ZEHN Schiffe und ein feuerspeiender Drache mit ausgeprägtem Fluchtinstinkt? Donnerlüttchen! Ich frage mich wirklich, was sich diese Teufelskerle von HBO als Nächstes einfallen lassen!“


Tja, so viel nur zu den dollsten Klöpsen…

Okay, oberflächlich betrachtet könnte man meinen, dass dies eine gelungene Vorbereitungsfolge vor der letzten Schlacht ist. Doch für Leute mit gewissem Anspruch entspinnt sich hier ein fein gewobenes Netz aus recht plumpen Dialogen, die sich nicht mehr länger auf Andeutungen oder Schauspielkunst verlassen wollen („Wenn DAS und DAS, dann DAS und DAS!“ – „Ah, aber vielleicht auch DAS?“ – „Neee, DAS doch nicht!“). Alles wird neuerdings plump eingeführt oder aufgelöst (= plumpe Nordmänner gehen ab nach Hause, da kein Erfolg bei den Girls) und die Machtspielchen waren irgendwie auch schon mal subtiler.

So darf Sansa eigentlich nur noch böse gucken, Daenerys ihrem Jon die Pistole auf die Brust setzen („Emotionale Erpressung in 3… 2… 1…“) und Tyrion etwas zu blauäugig seiner auserwählten Königin hinterherlaufen – und sich von Varys belehren lassen.

Alles wirkt so gehetzt, dass man sich bei den Facepalms gleich ein paar Drachenglas-Speerspitze in die Stirn rammen möchte:

– Gendrys sehr spannende Story wird mal gerade – auf Zuruf beim Trinkgelage! – abgehakt. Oder etwa nicht?

– Daenerys tut vor dem Zuschauer nicht mal mehr so, als wäre sie mehr als eine verrückt werdende Bitch.

– Jon wirkt erneut wie der letzte Loser, der lediglich das Durchsetzungsvermögen von alten Eisdrachen-Knorpeln besitzt. Vielleicht mal auf den Tisch hauen, wenn man gerade das Schicksal der halben Welt auf den Schultern trägt? Oder macht das großes Aua in der antiautoriären Erziehung in Westeros?

– Die Enthauptung am Ende war weder schockierend noch überraschend. Millionen könnten sterben und die Macher glauben, dass wir ausgerechnet DIESER C-Figur hinterher trauern? Ich hoffe mal nicht, dass das ernsthaft als Cliffhanger gedacht war?

– Bronn kommt zur Tür rein, schießt gegen die Wand, bedroht und Tyrion und Jamie, geht wieder raus und hält sich für eine Figur, die noch irgendwie wichtig ist? Wobei… SO trete ich im Büro machmal auch auf.

, Game Of Thrones – 8.04 – „The Last Of The Starks“ – Kritik

„Jon, deine neue Freundin… Irgendwie ist die voll gemein und manipuliert dich die ganze Zeit…“ – „RAAAH! Genau DAVOR hat sie mich immer gewarnt! Dass andere Leute mich ANSPRECHEN werden! Doch ihr kommt nicht an meinen Schlaftablettenvorrat, IHR nicht!“


Fazit: Inzwischen muss ich wirklich schon „Tolle Kulissen“, „Sympathische Schauspieler“ und „Mal gucken, wie sich das entwickelt“ anführen, um meine mittelmäßige Endbewertung zu rechtfertigen – man könnte nämlich noch deutlich drunter gehen! Aber: Wir benutzen hier ja die selben Grafiken wie für STD, daher muss ich mich noch zurückreißen, denn DAS liegt noch mal 2-3 Niveaustufen weiter drunter…

Zwischendurch habe ich nämlich unwillkürlich auf Jo Gerner gewartet, der mit Mutter Beimer auf dem Drachen reitet.

Hier regiert nicht mehr der Eiserne Thron, sondern das durchschnittliche Geschreibsel von TV-Autoren, denen die Weitsicht und Coolheit des Quellenmaterials fehlt. Schade.

Wertung als normale TV-Serie:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

Wertung innerhalb des GoT-Universums:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
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Artikel

von Klapowski am 07.05.19 in Serienkritik

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Kommentare (17)

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  1. Gulba sagt:

    So Folge 4 von GOT jetzt auch gesehen.
    Liebe Leute ist das wirklich euer Ernst.
    .
    Das die Zeit relativ rasch vergeht oder seltsam innerhalb einer Folge ist schon seit Staffel 7 verstärkt erkennbar.
    Wo sind eigentlich die Tonnen toten Fleisches hingekommen in so kurzer Zeit, oder wer hat denn so schnell in winterharter Eiseskälte das Holz für die unzähligen riesigen Scheiterhaufen geschlägert und aufbereitet.
    Wieso ist es in Winterfell so Sauber und keine sichtbaren Schäden mehr erkennbar, sehr wohl aber sind die Wunden in den Gesichtern noch recht frisch.
    Das Fest ist zeitlich auch nicht ganz stimmig.
    Die Wiederauferstehung Jons hat seinen geistigen Fähigkeiten offensichtlich schwer geschadet.
    Oder wie ist das sonst zu verstehen, das er jeweils vor den wichtigsten Entscheidungen bzw. Schlachten von seiner Abstammung erzählt und dabei glaubt es bleibt alles beim Alten. Oder er wurde schlicht und einfach von mir überschätzt und er war vorher schon so drauf.
    Klar man lässt auf die Familie schwören zu der man nicht angehört, ja eh.
    .
    Deus Ex Machina Euron taucht wiedermal, zum gezählten dritten Mal, völlig, absolut, total, nicht vorhersehbar, überraschend auf, schießt einen in doch einiger Höhe und Entfernung fliegenden Drachen ab und schießt mit seinen Maschinenballistae im Schnellfeuermodus auf die Saublöd anfliegende Daenerys die wie durch ein Wunder jetzt schon wesentlich näher dem Schnellfeuer Bolzenhagel ausweichen kann, da sind ja nur ungezählte mindestens 40 Schuss in der Luft.
    Mit der gleichen Schußfrequenz werden auch die völlig überraschten Schiffe von Daenerys geschrottet, scheint ja nichtmal ein Nahkampf Schiff zu Schiff notwendig zu sein. Denn in dem Schnellfeuer der quer durchs Schiff durchschlagenden Bolzen fliehen alle soweit wie möglich ins Wasser.
    .
    Die sonstigen Kleinigkeiten wie den gut platzierten mit Absicht drinnen gelassenen Kaffeebecher, unabsichtlich nehme ich denen einfach nicht ab, lasse ich mal unerwähnt.
    .
    Aber die Geschichte vor Königsmund entbehrt ja nicht einer unendlichen Lächerlichkeit.
    Man was soll das, da steht die Drachenkönigin mit ein paar unbefleckten, mehr als 200 können das nicht gewesen sein, weit und breit nichts anderes zu sehen als der letzte Drache, der aufgrund der unzähligen Maschinenballistae jeglichen Einsatzes beraubt wurde, vor einem Riesigen mit Spalt versehenen Stadttor, in völliger Überschätzung der eigenen Lage.
    Cersei mit voller Mannschaft auf der Mauer lässt ihre Hauptgegnerin so mir nichts dir nichts einfach gehen.
    Wann denn, wenn nicht jetzt wäre der beste Zeitpunkt gewesen Daenerys mit ihrem jämmerlichen Haufen in ihrer Umgebung einfach niederzumetzeln.

    Wie ich schon mal schrieb die Produktionszeit von zwei Jahren ging ja voll in den neuen Vorspann aber sicherlich nicht ins Drehbuch.

    Der gute George R. R. Martin hat das ja geschickt eingefädelt. Selbst scheinbar unfähig oder schlicht und einfach zu Feige seinem Epos ein seit acht Jahren vermiedenen Abschluss zu schreiben. Kann sich jetzt gemütlich zurücklehnen und behaupten er hat mit der ganzen Scheiße ja nichts zu tun, er konnte ja auf die D&D keinen Einfluss nehmen.
    Er selbst hätte ja ganz was anderes vor gehabt.

  2. Andreas sagt:

    Waas? Hat denn niemand den Starbucks Becher auf Daenerys Tisch bemerkt? Niemand? Dr. Evil hat den bestimmt höchst persönlich dagelassen. ;)

    Ansonsten hatte die Folge neben einiger netter Dialoge und ein Haufen Logiklöcher nix zu bieten außer den Abschuss eines weiteren Drachen und die entfernte Kopp-ab-Szene eines GoT C-Promis.

    Warum Cersei die paar Hanseln vor dem Stadttor (Zwerg-Bruder, Grauer Wurm, verrückte Königin und ca. 120 Unbefleckte) nicht mit Pfeilen eingedeckt hat, bleibt ihr Geheimnis.

  3. G.G.Hoffmann sagt:

    Seit Martin selbst mit dem Schreiben nicht mehr nachkommt und TV-Autoren am Ruder sind, läuft die Geschichte völlig aus selbigen. In den ersten Staffeln hat man noch Monate benötigt, um den Kontinent von Nord nach Süd und zurück zu durchqueren. Selbst die Reise von Winterfell zur Mauer dauerte noch Tage oder Wochen. Heute scheint es ICE-Verbindungen durch Westeros zu geben, denn die Figuren finden sich bald hier, bald dort, ohne dass erkennbar Zeit vergangen ist. Man kann nicht einmal seine Klamotten von Winter- auf Sommerbekleidung wechseln, wenn man von der Mauer nach Königsmund reist, so flott ist man unterwegs.

    Man könnte es die Marvelisierung der TV-Unterhaltung nennen. Und nachdem das Marvel-Universum auch im aktuellen SPIEGEL den offiziellen Ritterschlag als beste und intelligenteste Filmserie ever erhalten hat, stehe ich ohnehin etwas ratlos da. Wenn man sich die Liste der erfolgreichsten Filme des Jahres auf boxofficemojo.com anschaut, ist man nicht schlecht beraten, eher einen der Plätze von 60 abwärts auszuwählen, wenn man intelligent unterhalten werden möchte.

  4. Ferox21 sagt:

    Zum Ende seiner Laufzeit wird Game of Thrones leider sehr generisch. Man merkt halt deutlich, dass man für die letzten 2 Staffeln nicht mehr hatte, als ein paar grobe Skizzen von GRR Martin, die die Sohwrunner aber nicht adäquat mit Leben füllen können.

    Das Fest am Anfang lässt ja noch einmal kurz alte Stärker aufblitzen, ist aber in letzten Konsequenz auch nur weitgehend ein Zitat aus den ersten beiden Staffeln.

    Und in der zweiten Hälfte der Episode bricht dann wieder die Hektik aus – und von der Glaubwürdigkeit haben wir uns eh längst verabschiedet.

    Teufelskerl Euron schafft es bereits zum dritten mal, auf hohe See einen Hinterhalt zu legen und Danys Flotte total zu überraschen. Und die Drachen haben spätestens mit dieser Folge als Machtmittel ausgedient. Und leider wird es tatsächlich so sein, dass das finale Gezänke um den Thron mehr prominente Opfern fordern wird als der Kampf gegen die Untoten, der uns ja eigentlich 7 Staffeln lang als der eigentliche Kampf dargestellt wurde.

    Dann stört mich, dass man aus Sicht der Autoren offenbar auf den letzten Metern noch einmal ein paar Sympathiepunkte für Cersei braucht, in dem sie eben nicht auf Tyrion oder Dany, ihren gesamten verbliebenen Beraterstab, ihre Ehrenwache oder ihren letzten Drachen feuern lässt. Und dass, obwohl sie mehr als genug Ballisten und Schützen auf den Mauern von Königsmund versammelt hat.

    Gleichzeitig wird Dany geistig immer instabiler, nur damit wir uns als Zuschauer auch sie nicht mehr auf den Thron wünschen.

    Bei nur zwei verbliebenen Folgen dürfte es da sicher noch einige harte Charakterbrüche und 180 Grad Wendungen geben.

  5. Grinch1969 sagt:

    Ja, es ist bedauerlich dass der Background durch GRRM immer offensichtlicher deutlich fehlt. Ja, die „Guten“ stümpern weiterhin vor sich hin, selbst Drachen sind inzwischen deutlich intelligenter als die handelnden Protagonisten und weder Dany noch Jon sollte jemals eine Armee anvertraut werden. Ja, die Schreiber blödeln beim „After Party“ Gedöns kräftig vor sich hin und ja, da wird gefühlt schneller gereist als gespeist. Aber will man wirklich den Trauerzug von A nach B in voller Länge „genießen? Inzwischen bin ich froh dass tatsächlich die abschließende Staffel nur ein paar Folgen hat und das Ganze dann vorbei ist. Für die Ablegerserien habe ich allerdings keinerlei Hoffnung dass das großartig über das dümmliche Geschreibsel von STD herausragt. Die ganze Schreibergilde ist inzwischen nur noch dank Word Autokorrektur überhaupt dazu in der Lage einen einzigen Satz zu verfassen. An genug Intelligenz für eine packende Handlung mit interessanten Charakteren kann ich da inzwischen überhaupt nicht mehr glauben. Und wenn selbst Williams Titten nicht mehr reichen um die Leute noch hinter dem Ofen vorzulocken wird sowohl der Rest der Staffel als auch die Ablegerseien niemanderm im Gedächtnis bleiben. Schade um die vertane Chance und inzwischen auch Zeit.

  6. Serienfan sagt:

    Es scheint hier eine Art einsteinsche Zeitdilatation zu geben, welche sich auf die Länge des Raums auswirkt.

    Sprich: Umso länger Serien laufen, umso mehr rücken Orte zusammen.

    Das war schon bei „Deep Space Nine“ so. Einst war die Raumstation noch „am Rande der Förderation“. Nun ist dieser Föderationsraum aber angeblich 8000 Lichtjahre breit, eine Strecke, für die zumindest die Voyager über zehn Jahre gebraucht hätte. Bei „Deep Space Nine“ war es aber bald möglich, innerhalb kürzester Zeit sogar mit einem Shuttle zur Erde zu fliegen.

  7. Hildegard Stormborn-Brücher sagt:

    Ich verstehe, dass du nach 8 Jahren die Schnauze voll hast und eine neue Rolle willst. Aber bei der Kohle, die HBO mit der Serie macht, verstehe ich nicht, warum man nicht 10 Folgen pro Staffel gegeben hat, statt am Ende zwei Staffel Material lieblos in sechs Folgen zu quetschen.

    • schoenerAndi sagt:

      Das sehe ich genauso! Ich würde fast die Autoren in Schutz nehmen, weil die Vorgabe mit 6 Episoden einfach nur Bullshit und nicht zu rechtfertigen ist.

      Sonst könnte man einen vernünftigen Hinterhalt für die Drachen legen, den Nachtkönig nicht nur blöd kucken lassen, und und und. Alles würde sich runder anfühlen.

      Alleine der Umgang mit dem Wolf ist lächerlich! Oder der Auftritt von Bronn – das war Comedy!

      Da war wieder die Geld-/ Profitgier die treibende Kraft. Und dafür wird eine Serie mit 6 teils außerordentlich guten Staffeln gegen die Wand gefahren.
      Wenn nicht mal diese Serie genug Geld abwirft, dann gar keine. Und inzwischen gibt es doch genug Beispiele (allen voran Lost) dafür, wie wichtig der Ausgang ist.

      Sicher gab es auch früher Kritikpunkte und war nicht alles Gold was glänzt, aber von seiner Hochform ist GoT weit weg.

      Einfach schade…

      Antworten
    • heisen61616 sagt:

      Nach allem was man so hört, sind die Autoren dieser Folge auch die Showrunner, die ihrerseits wohl darauf gedrängt haben, dass die beiden letzten Staffeln, weniger Episoden haben. HBO hätte zum einen gerne mehr Folgen gehabt und wäre auch mit mehr Staffeln glücklicher gewesen. Geld/Profitgier scheint diesmal wohl nicht das Problem gewesen zu sein, aber wer weiß…

      Für mich war die letzte Folge der zweite wirkliche Tiefpunkt in der Serie, nach der Episode 7×06 (Beyond the Wall) die ebenso die beiden Showrunner geschrieben haben. Obwohl der Beginn gar nicht mal so schlecht war. Den „Konflikt“ zwischen Sansa und Daeny kann ich zwar immer noch nicht nachvollziehen, da er sich einfach so erzwungen/unnatürlich anfühlt. Aber völlig bergab ging es, als Euron mit seinen Railguns und Aimbots hinter einem Felsen hervor segelt. Im Making-Of, dann zu sagen, dass Daeny „die eiserne Flotte irgendwie vergessen hat“, kann ich genauso wenig ernst nehmen.

      Schade, aber im Moment sieht es so aus, als würde das Ende ordentlich vor den Baum gehen.

      Antworten
  8. Baruch sagt:

    Bei reddit sehen sie das so ähnlich wie hier. Hab mich – bzw. meine Gedankengänge – in der folgenden Auflistung jedenfalls gut wieder erkannt:
    – Die beiden Showrunner sind eigentlich als Buchadaptoren angeheuert worden und nicht als Storyteller – was sie ganz offensichtlich eben nicht können.
    – keiner bei HBO hat damit gerechnet, dass GRRM so ins Trudeln kommt mit dem Schreiben und Veröffentlichen.
    – Ganz offensichtlich haben Showrunner und HBO einen Wandel der Zuschauergruppe erreicht. Begann man mit Fantasyfans so ist man jetzt beim Actionkino-Publikum angekommen und bedient dessen Interessen. Vieeeeeel CGI, vieeeeeel Gore und Action und Storytelling ist nicht mehr so wichtig.
    Parallelen zum Trek-Franchise sehe wohl nicht nur ich, oder?
    https://www.reddit.com/r/asoiaf/comments/bmgsdj/spoilers_extended_the_six_reasons_why_game_of/?utm_medium=android_app&utm_source=share

  9. teletubbed sagt:

    Beim Mitleiden mit den hier versammelten Kritikern frage ich mich, womit uns die Belustingungsindustrie droht, wenn der Niveauabsturz der letzten Jahre sein Ziel erreicht hat.

  10. Serienfan sagt:

    Es fällt doch extrem auf, wie häufig sich inzwischen die Figuren selbst oder gegenseitig im Dialog charakterisieren, und dann finden wir diesen Charakter aber nicht in den Handlungen.

    Sansa betont, dass sie ohne die harte Schule ihrer Ehemänner nicht das wäre, was sie jetzt ist. Aber was ist sie denn jetzt? Wenn Arya ihr einen Dolch gibt, schaut sie nur belämmert und hilflos, sie weiß nicht, wie man damit umgeht. (Mal sehen, ob sie damit am Ende Cersei niederdolchen darf, damit die Botschaft der Girlpower von den starken Stark-Girls auch wirklich rüberkommt.)

    Entwicklungen sehe ich nicht. Cersei war vor ihrem Walk of Shame doch kein bisschen anders als jetzt, Jon Snow schaut immer noch so betroffen-ratlos aus der Wäsche, so als wäre er vor seinem Tod schon mal von den Toten auferstanden.

    Wo sind hier Entwicklungen zu sehen?

    Haben die Figuren IRGENDWANN mal was aus ihren Erfahrungen gelernt?

    Warum nicht die Bevölkerung von Königsmund zur Rebellion gegen die verhasste Tyrannin Cersei ermuntern? Auf eine solch naheliegende Idee kommt keine einzigen der Figuren, die sich permanent selbst und gegenseitig ihre Klugheit und ihre Menschlichkeit bescheinigen.

    Aber vielleicht rebelliert das Volk ja doch und metzelt diese mies ausgearbeiteten Hauptfiguren alle nieder, um endlich mit einer Demokratie zu beginnen. DAS wäre wirklich mal überraschend.

  11. Serienfan sagt:

    Doomcock: „The only good thing I can say about Game of Thrones now is: It is better than Star Trek: Discovery.“ https://youtu.be/yNJ_LnqfHGM

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