Film- und Serienkritiken

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„Game of Thrones“ – Das Review zur Serie (bis zur 3. Staffel)

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Ich muss dieser Serie schon aus meiner Kritikersicht heraus sehr dankbar sein: Wenn ich wieder mal unzufrieden mit einem beliebigen Film/einer Serie bin, so muss ich mir demnächst nicht mehr das Gehirn zermartern, was ich als positiveres Gegenbeispiel anführen kann. Bis jetzt musste ich mir immer noch alles mühsam zusammenloben: „Wenn die Kulissen von Film XYZ ein bisschen mehr wie die von ‚Firefly’ wären, die Effekte ein bisschen wie bei ‚Doctor Who’ und das Gesicht des Bösewichts ein wenig mehr wie ‚Doctor House’, DANN hätte hieraus etwas werden können!“ – Vorbei, vorbei, die schwammige Lobhudelei!

Ab jetzt soll es bei mir fortan heißen: „Habt einfach Musik wie ‚Games of Thrones’, Dialoge wie in GoT, Tiefgang wie diese Thron-Serie, Schnitte wie bei diesen Verfilmungen der Bücher ‚Lied von Eis und Feuer’ und Schauspielleistungen wie in ‚Games/Thrones’, DANN seid ihr knorke hoch 14!“


Inhalt der Serie bis zum Ende von Staffel 3: Während der kleinwüchsige Tyrion psychologisch gegen seinen Vater, seine Schwester und seinen Neffen, den grausamen König, okkupiert, stapft Jon Snow weiter durch den Snow, gerät Arya dauernd in die Fänge von neuen Irren und lässt sich König Stannis immer weiter auf die rote Hexe ein. Das hält Sam nicht davon ab, sein Glück (mit Baby) außerhalb der Nachtwache zu suchen, während Sansa weiterhin versucht, am Hofe nicht aufzufallen, während des (alten) Königs Bastardsohn in die Fänge der roten Hexe gerät, in denen der „Onion Knight“ schon seit einigen Episoden ist. Littlefinger, Varys und Tywin festigen ihre Macht im Palast hingegen, indem sie NICHT so edel und wankelmütig wie der kriegführende König des Nordens, Rob Stark, zu sein versuchen… – Wie, Ihr findet nicht durch? Kann man auch nicht, wenn man’s nicht gesehen hat…

Und hier die Gründe, warum man es tun sollte:

Die Serie ist auch in der jüngst begonnenen 3. Staffel sooo gut, dass Kollege Sparkiller und ich trotz großem Interesse kürzlich dieses Gespräch hier führen mussten:

„Wie wäre es, wenn wir Reviews zu den Episoden schreiben würden?“
„Und wie sollen wir die voneinander abgrenzen, wo doch alles aus einem Guss und nahezu perfekt ist?“
„… – Okay, aber Doctor-Who-Reviews schreiben wir demnächst bitte nicht mehr, okay?“

Dabei ist GoT eigentlich eine Zumutung für alle, die sich nicht gerne einen Eisbeutel auf den rauchenden Denkkasten legen mögen: Denn wer RICHTIG einsteigen will, muss auch schon mal über 1-2 Staffeln 2 Dutzend Personen auseinander halten können, plus Vergangenheit, politischer Gesinnung, Verwandtschaftsgrad, Aufenthaltsort/Reiseziel und der seit 10 Folgen (und anderthalb Jahren) nicht mehr aufgegriffenen Geschichte um den Bruder vom Dingsbums, welcher der Bastard vom König sein könnte. Selbst charismatische Figuren wie der „Königsmörder“ Jaimie Lannister können da schon mal vergessen werden, wenn zwischendurch der gnomhafte Tyrion Lannister fast zu einem HALBEN Zwerg zerschnitten worden wäre. Und – ach ja – da ist ja noch die irre Hexe vom Nachbarland, die gerne Leute verbrennt, wie einst der irre Despotenkönig (= Zufall oder Storyelement?)…

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„Ein neuer Job als Bordelltester? Klar, aber aufgrund meiner Körpergröße bitte nur HALBtags, haha!“ – Wachstumshormon versus Wachturm-Moron: Dieser Lannister ist reich. Und das nicht nur an Erfahrung, was es bedeutet, einem König dem Hintern zu küssen und TROTZDEM stolz aufrecht stehen bleiben zu können. Auch Tyrions selbstironischer Humor ist immer wieder eine Ohrenweide. Für mich einer der GANZ Großen!

Im Ernst: Wer mal eben beruflich in einen 500-Mann-Betrieb wechseln will und Wert auf das schnelle Durchschauen (und Neuknüpfen) von sozialen Kontakten legt, der kann mit GoT wunderbar für den (Schw)Er((n)s)tfall (= Erstfall, Ernstfall, Schwertfall, Schwerstfall) üben. Da ist man dann auch besser darauf vorbereitet, wenn dem netten Abteilungsleiter nach 2 Jahren mal gerade vom Schülerpraktikanten der Fuß abgehackt wird oder der mühsam eingeführte Chef nach einer „Staffel“ mal gerade in der Kantine geköpft wird. Denn das ist typisch für GoT: Alles kann jederzeit passieren. Niemand ist auf dem ersten Blick sicher, auch wenn man nach einigem Nachdenken natürlich schon checkt, dass diese oder jene einzigartige Figur noch für irgendwas gebraucht werden MUSS, will der Autor nicht mit den Dadaisten von „Stargate Universe“ in einen Topf geworfen werden.

Dass es in manchen Folgen der dritten Staffel durch die 5-7 Schauplätze und 18-33 Hauptfiguren nur mit der Geschwindigkeit des ersten HdR-Buches voran geht, ist mir hier überraschenderweise völlig egal. Sehe ich mir eben die genialen Computereffekte am, die man gar nicht sieht bzw. als solche wahrnimmt! Jawohl! Und die Kostüme, die im Gegensatz zu z.B. dem aktuellen Mittelalter-Konkurrent „Die Tudors“ so echt wirken, dass ich nie wieder einen Film sehen kann, der vor dem Jahre… pfff… sagen wir: „1827“ spielt. Oder halt in der DDR. Das ist mir nämlich alles – im Vergleich zu GoT – nicht mehr grau, verlottert, grobmaschig und dem „Used-Look“ verhaftet genug! Gerade in Blu-Ray-Qualität setzt GoT neue Maßstäbe; man meint sogar, die Vorgeschichte hinter jeder aufgeribbelten Masche und jedem Blutfleck auf der Innenseite der Protagonisten-Unterhose herauslesen zu können.

Aber auch abseits der Optik gibt es in jeder Einstellung etwas zu entdecken: Kapiert die Nachwuchsprinzessin Sansa etwa auch in der 3. Staffel nicht, dass alle nur das EINE für sie wollen? Nämlich NICHTS, außer mal eine hilfreichen Info abzugreifen – und eine vorzeigbaren Alibi-Beziehung? Hat der kleinwüchsige Tyrion eigentlich gerade wieder einen gewieften Plan, oder legt er gerade eine Denkpause ein, damit sein tyrannischer Vater ihm in Ruhe seine eher abgebrochene Körpergröße vorwerfen kann? Ist die einst verhuschte Khaleesi und Erste-Staffel-Nacktmodell (Brüste werden bei GoT groß gerieben… geschrieben) nun endlich zur selbstbewussten Kriegerin und heimlichen Hauptfigur geworden, oder wird sie im Rausch ihres plötzlichen Erfolgs doch noch irrer, als die Polizei (= Die Starks, die Lannisters…) erlaubt?

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„Ihr solltet zu eurer eigenen Verteidigung schießen lernen, meine Königin. Ihr glaubt gar nicht, wie aggressiv einen manche Folteropfer vollbluten, wenn man ihnen mit der Handykamera zu nahe kommt.“ – Königsberger Klopp(s)e: Lady Maergery scheint neuerdings sehr interessiert an King Joffreys medizinischen Experimenten zur „Umgekehrten Wundschließung“. Oder spielt sie ein falsches Spiel und möchte in Wirklichkeit nur eine Schauspielerin im Fernsehen sein?

All diese Fragen versucht man sich zu beantworten, indem man die Mimik und Gestik der Figuren im Zwiegespräch zu deuten probiert. War das sexuelle Erregung auf der Stirn des schwertschwingenden Mannweibs oder das Unwohlsein aufgrund eines eingetretenen Steinchens? Ist das plötzliche Milde auf dem Gesicht des sadistischen König Joffrey oder stellt er sich nur gerade genüsslich vor, wie er dem Wohngeld-Antragssteller das Genick neu justieren lässt? Und wie lange hält eigentlich noch die Nachtwache zusammen, die aus Dieben, Gewalttätern und Vertriebenen besteht und ohne betriebliche Essenszulage im Schnee herumstapft? Da reicht ja schon der kleinste Funken aus, der das rettende Lagerfeuer NICHT in Gang bringt, um alte Gewalttäter-Triebe wieder antitherapeutisch wachzurütteln.

Die Serie bleibt konsequent düster, nutzt das aber selten zur Effekthascherei, sondern zur Erinnerung an frühere Mittelalter-Zeiten: Die typische Romantik z.B. gibt es hier nicht – oder nur sehr selten. – „Liebe“ ist immer noch ein Konzept, um Kids zu machen und sich gegenseitig bei der Haus- und Folterarbeit zu helfen. Und um Throne zu vererben, die anscheinend DNA-fixierter sind als eine beliebige „CSI“-Serie. Die recht moderne Freud’sche Bearbeitung von Traumatischen Belastungsstörungen würde hier nur einen männlichen Pinkelstrahl in den Mund des Therapierten heraufbeschwören und die Rolle der Frau ist hier (Adelsleute einigermaßen ausgenommen) auch eher eine Miese. Joss Whedon hätte hier seine liebe Not, seine typischen Kampfsportlerinnen realistisch unterzubringen. Umso schöner, dass dies bei der Ausnahme von der GoT-Regel (Brienne ist nämlich eine Powerfrau) dann doch recht glaubwürdig geklappt hat.

Okay, die dritte Staffel hat durchaus kleine Längen, was auch daran liegt, dass pro Folge so viele Personen gezeigt werden müssen, dass für manche nur ein kurzer, beziehungsfestigender Dialog („Nenn mich noch einmal Schwester und ich erwürge Dich im Schlaf!“) übrig bleibt. Aber GoT ist eine der wenigen Serien, bei denen ich z.B. auch nur Tyrion beim Wälzen seiner Umsatzsteuerunterlagen zusehen würde, da es nebenbei garantiert wieder einen schmissigen Dialog mit seiner Leibwache Bronn gäbe („Klar lege ich mein ganzes Vermögen gewinnbringend und – hoho – wachstumsorientiert an. In Mumus!“)…

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„Ein Drache… Zwei Drachen… Gähn… Drei Drachen… Hmpf, kann immer noch nicht einschlafen, sind ja nur drei. Schäfchen halten wäre wohl doch sinnvoller gewesen.“ – Wüste(n)Begegnung: Daenerys hat harte Zeiten in heißen Ländern hinter sich: Leider hat sie hier auch einiges falsch verstanden. Die Griechen hier sollten eigentlich zurück zur DRACHME, nicht zu diesem feuerspeienden Ungetüm. Aber was soll’s, das Wirken von Letzterem kann wenigstens noch irgendwie als wirtschaftspolitische Maßnahme bezeichnen…

Selbst die klischeehafteste böse Figur hat ihre (zahlreichen) moralischen Momente, und umgekehrt. Dass dem Zuschauer selber überlassen wird, ob er Daenarys Stormborn nun für eine aufsteigende Diktatorin oder für eine edle Sklavenbefreierin halten soll, das rechne ich der Serie hoch an. Ebenso die Tatsache, dass alle Figuren äußerst skeptisch gegenüber der Eiszombie-Gefahr („White Walker“) eingestellt sind und einem hier nicht die Fantasy-Elemente mit der groben Ork-Kelle über den Schädel gezogen werden. Klischeehafte Dinge wie „Ziehe magisches Schwert aus Stein, um das Schicksal zu rebooten“ wird es hier wohl niemals geben. Ja, die meisten Zaubereien haben nicht mal eine unmittelbare Wirkung, wie das kürzliche Verbrennen von Blutegeln bewiesen hat.

Dass die Serie an unterschiedlichen Orten der Welt gedreht wird, sieht man ihr sofort an: Schon an der Farbe des Umgebungslichtes (klar kommen noch diverse Filter dazu) kann man erkennen, ob wir uns nun im eisigen Norden oder im südlichen Quarth am Drachenarsch der Welt befinden. Abwechslung ist garantiert, wenn wir eben noch den verstoßenen Jon Snow an der riesigen „Wall“ (eine gigantische Eiswand, welche finstere Wesen zurückhalten soll) und auf seinem Love-Interrest herumklettern sehen – und danach gleich Frau Stormborn, die mit 8.000 Mann und drei Drachen ihre Untergebenen beeindruckt. Die bis vor 2 Sekunden noch gar nichts von ihrem Untergebenenstatus wussten oder diesen erst beim Ausbluten bemerken.

Meine Lieblingsfiguren sind übrigens der salbungsvoll-schleimige Vyrus, der einst sein Gemächt an ein sprechendes Feuer verloren hat (was ihn bei Frauen sicher wieder cooler erscheinen lässt als ein normal Ausgestatteter), der verhutzelte Tyrion, der zwischen Königsberater, verachteter Nullnulpe, Schatzmeister, Stratege, Aushilfssoldat und Heeresberater munter hin und her springt… Und natürlich die „unterschätzten“ Figürlein wie der dicke Sam (großes Herz, auch ohne die Verfettung mitzurechnen) oder die kleine Arya, der eine extrem düstere Zukunft prophezeit wurde. Zumindest denke ich, dass der Spruch von wegen „Du wirst grüne, blaue und braune Augen für immer schließen“ nicht meint, dass sie mal einen J.J.Abrams-Film in ihrem eigenen Kino uraufführen wird…

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„Verdammter 8-Stunden-Tag! Zum Glück habe ich noch massig Überstunden vom gestrigen Kampf im Schlangennest und dem Fight gegen den Löwen. Da mache ich Morgen Mittag gleich nach dem Zerfleischt-Werden Feierabend!“ – Ge-Bär-densprache: Brienne ist die wohl edelste und pflichterfüllendste Figur in Westeros. Das sieht der Braunbär allerdings anders, bzw. rot. Apropos Bären: Erwähnte ich schon, dass Nacktheit in der Serie durchaus häufiger vorkommt?

Theon Greyjoy hat hingegen wenig Charakterstärke, dafür aber neuerdings den lendenmäßigen Verstümmeltenbonus. Verzeiht meine unge-Glied-erte Ausführung diesbezüglich, harhar… Gleiches gilt für Jamie, der wohl nie den Titel „Rechte Hand des Königs“ bekommen wird. Und wenn, dann anatomisch unbegründet. Jon Snow nervt manchmal etwas durch sein hohles Dreinblicken und sein passiv-aggressives Rumstapfen in Gegenden, die ihm stets von anderen Leuten vorgegeben wurden, aber das wird sicher noch. – Schön ist auf jeden Fall, dass man Figuren nicht blöd findet, weil sie schlecht gespielt oder geschrieben sind, sondern weil sie sich blöd VERHALTEN und das durchaus zu ihrem Charakter gehört.

Nicht selten glaubte ich, die Welt von Westeros würde wirklich existieren und diese Hinter-den.Kulissen-Bilder zur Serie würden irgendwelche anderen Menschen zeigen, die mit schlechtem Outfit (perfekte Schminke, neumodische Klamotten) so tun, als hätten sie irgendetwas mit den Figuren der Serie zu tun. Und das kommt echt nur alle Jubeljahre vor.


Fazit nach der 8. Folge der 3. Staffel: handwerklich die vermutlich beste Serie, die es jemals gab: Check. Schauspielerisch eine der besten Serien: Check. Komplexität und Machtspielchen vom anderen (Qualitäts-)Stern: Double- und Tripple-Check. Teilweise Nichts-Checken und trotzdem geil auf die Fortsetzung sein: Checkedy-Check. – Kurz: Wer Serien liebt (ja, man muss nicht mal Fantasy mögen!), wunderbare Landschaften und eine Handlung, die den Zuschauer nicht für sabbernde Idioten hält, der MUSS GoT sehen. Befehl vom Gott des Lichts, den Kindern des Waldes und dem Sparkiller, Träger der güldenen Haarbürste. Ende der Durchsage.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Stundenlang auf dem Thron hocken? Aber gerne!, „Game of Thrones“ – Das Review zur Serie (bis zur 3. Staffel)
Wisst ihr was, liebe PayTV-Sender aus Amerika? Ihr seid echte Doofköppe. Denn wegen euch kann ich über das Serienangebot eurer kostenlos empfangbaren Kollegen nur noch abwertend die Nase rümpfen. Sind diese doch einfach blutarm. Risikofrei. Verharmlost zwecks Familienquote. Einfach Wischi-Waschi, wie wir professionellen Medienexperten zu sagen pflegen.

Da ist es schließlich ein leichtes, durch professionell geschriebenes und Zielgruppen-angepasstes Qualitätsfernsehen mit Biss meine international herbeigesehnte Gunst zu erlangen. Und zu Kultserien wie dem Mafia-Drama „The Sopranos“, der Pobacken-Parade „Spartacus“ oder der Tatort-Antithese „The Wire“ gehört nun auch „Game of Thrones“, das aufwändige Intrigen-Spektakel aus dem Fantasyland.

Aber wieso eigentlich? Bestimmt hat Joffreys Seelen-Zwilling Klapowski weiter oben bereits ein paar gute (und viele völlig unangebrachte) Gründe aufgezählt, aber zur besseren Reflektion hier noch einmal ein paar Ansichten in Kurzform:

– Charaktere brauchen… Charakter. Ob keifende Königin, gutmütiger Giftzwerg (Mein Favorit!) oder oberflächliche Möchtegern-Prinzessin, hier bekommt jeder seine einprägsame Szenen. Farblose Hintergrund-Kleiderständer sind beim Thronspiel Mangelware und für die Wahl seiner persönlichen Lieblingsfigur muß man sich noch ein paar Finger zum Abzählen ausleihen. Nachteil: Für Gelegenheitsgucker könnte das eigene Gedächtnis in Bedrängnis kommen und bei RTL2-Vollzeitzuschauern sogar zur Hirnexplosion führen. Falls vorhanden.

– Mit dieser Story geht es durch. Handlung der Woche? Ideenarmut in Autorenlager? Kenninich. Maginich. Gibbetnich. Schon allein durch die Vorarbeit des waldschratigen Autoren R.R. Abra— Martins wird von Staffelanfang bis Ende durchgepowert, daß es eine Freude ist. Und wenn einem ein Handlungstrang nicht gefällt? Egal, gibt es ja noch ein halbes Dutzend andere zur Übung der eigenen Durchblickfähigkeiten. Vom Aufstieg einer Exil-Thronerbin bis zum Undercover-Einsatz eines „Maurers in Black“: Abwechslung wird hier groß geschrieben. Naja, überall sonst ja eigentlich auch.

– Effekte ohne Infarkt. Hier machte man glücklicherweise keinen auf George Lucas und setzte den CGI-Spachtel nur sehr gezielt ein. Die echte Burgkulisse wirkt noch etwas mickrig? Kein Thema, packen wir am PC noch ein paar Etagen drauf. Echte Drachen sind zur Zeit etwas schwierig aufzutreiben? DANN dürft ihr ausnahmsweise eure sogar sehr guten virtuellen Schuppenimitate einsetzen!

Fazit: Game of Thrones macht das Meckern schwer. Man könnte höchstens gemein sein und behaupten, dass es bestimmt NOCH größer und aufwändiger geht. Aber vermisse ich so was? Nicht im geringsten! PayTV scheint mittlerweile das neue Kino, welches sich ähnlich wie anfangs erwähnte Normalo-Sender in einem Sumpf von erprobten und weichgewaschenen Durchschnittsmampf verwandelt hat. Und nach so was kräht doch kein Drache mehr.

Wertung: 10 von 10 Punkten

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von Klapowski am 28.05.13 in Serienkritik

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Kommentare (9)

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  1. Onkel Hutt sagt:

    „Okay, aber Doctor-Who-Reviews schreiben wir demnächst bitte nicht mehr, okay?“

    Ja, OK ! Bitte ! Diese Doc Wer Reviews nehmen leider überhand :(

  2. G.G.Hoffmann sagt:

    Besonders stark finde ich Matthias Schweighöfer als Brienne. Ein bißchen blöd ist, daß die Kinder so in die Höhe schießen, obwohl zwischen der 1. und 3. Staffel eigentlich nur ein paar Monate verstrichen sind. Oder habe ich da den zeitlichen Ablauf mißverstanden? Denn obschon viel passiert, geschieht ja eigentlich nichts. Eddard Stark wird umgebracht. Familie sauer. Zieht nach Süden, um den Lennisters die Meinung zu sagen. Rest der Crew (Daenerys, Jon Schnee) zieht derweil planlos durch Sand- bzw. Eiswüsten.

    Man müßte den Drehplan etwas beschleunigen, damit die Darsteller nicht vergreisen, obgleich in der Geschichte nur ein paar Wochen vergangen sind.

    Auf jeden Fall auf Bluray ein großer Genuß und erzählerisch und technisch besser als die meisten großen Kinoproduktionen.

    • Nachdenker sagt:

      In der Serie wirkt der Zeitablauf zusammengeraffter als er eigentlich sein sollte. Die Handlung bis zum Ende der 3. Staffel spielt sich, wenn ich das aus den Büchern richtig in Erinnerung habe, im Verlauf von etwa 2 Jahren ab.

      Auf die Frage warum Sie nicht 12 Episoden produzieren hat einer der Produzenten mal gesagt, daß das nicht ginge, da Sie an den 10 Episoden für eine Staffel etwa 10-11 Monate arbeiten würden. 4-5 Monate für die Drehbücher, Locationsuche, Kulissen- und Kostümentwurf und Anfertigung der selben. 3-4 Monate Dreharbeiten und nochmal etwa 3 Monate Postproduction. Schneller oder mehr drehen scheint also ohne Qualitätsverlust nicht drin zu sein. Da hab ich es dann lieber wenn die „Kinder“ etwas zu schnell wachsen ;)

      Antworten
  3. Nachdenker sagt:

    Gegenüber den Büchern haben Sie in der Serie etwa die Hälfte der etwas wichtigeren Nebencharaktere und 90% der namentlich erwähnten Charaktere, die immer mal wieder auftauchen, gekürzt. Wenn man von den Büchern (deren Lektüre ich unbedingt empfehlen kann) kommt, dann ist der Chrakterzoo also sehr übersichtlich ;) Gleiches gilt übrigens für die Anzahl der Handlungsstränge. Da sind die Bücher auch noch mal komplexer.

    Die Serie greift übrigens massiv auf Spezialeffekte zurück. Wenn man sich mal Making-off-Aufnahmen anschaut, dann stehen da sehr oft sehr viele Greenscreens rum. Die Spezial-Effekte werden aber mal endlich so eingesetzt wie ich mir das schon seit Jahren wünsche. Eben nicht der Effekthascherei wegen („Schau hier bin ICH, der bomastischste Spezialeffekt den DU JE SEHEN WIRST!!!“), sondern um eine realistisch wirkende Welt zu erzeugen in die man eintauchen kann und dann eben auch Drachen oder rindsgroße Wölfe als „reale“ Gegebenheiten in dieser Welt akzeptiert.

    Die letzten Folgen der 3. Staffel dürften übriges mindestens einen, wahrscheinlich 2 krasse Hämmer enthalten. Mehr möchte ich dazu jetzt nicht sagen, wer die Bücher gelesen hat weiß was ich meine. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie das genau umgesetzt ist. Leider habe ich niemanden den ich beim Schauen beobachten kann, das würde sicher wieder interessant werden :) Aber da gibts dann ja bestimmt wieder Videos auf Youtube, wie beim Ende der ersten Staffel ;)

  4. biermaaan sagt:

    Ich frage mich bei solchen Produktionen eigentliuch immer nur: Kriegen die Nackt-Darsteller eigentlich mehr Gage, und sind die bei den „richtigen“ Schauspielern eher ein Witz? Siehe auch Rome, oder ähnliche Produktionen.

  5. schoenerAndi sagt:

    !!‘ ACHTUNG !!! SPOILER !!! Staffel 3 Folge 9 !!!
    Wer trotzdem weiter liest kann sich ganz schön was versauen!

    OH MEIN GOTT… Rains of Castamere ist ja das geilste,
    weil erschütterndste, mitreißendste und grausamste, was
    ich je gesehen habe. Ich hatte noch lange Zeit ein flaues
    Gefühl im Magen und würde den Machern am liebsten
    Vorwürfe machen – aber dafür war es doch viel zu gut.

    Selten so eine intensive Szene gesehen, gerade die letzten
    Sekunden vor dem Abspann – Wahnsinn! Der absolute Höhe-
    punkt der Serie!

    • Nachdenker sagt:

      Ich kann mich noch genau daran erinnern als ich das „Red Wedding“-Kapitel im Buch gelesen habe und mir die Kinnlade runter gefallen ist. Ich habe dann eine Zeit in einer Mischung aus Fassungslosigkeit, Unglaube und Wut auf die Seite gestarrt, dann das Kapitel nochmal gelesen, festgestellt, daß das gerade wirklich passiert ist und dann grummelnd weitergelesen weil ich extrem neugierig war was jetzt wohl als nächstes passiert…

      Über 4000 Seiten in etwas mehr als einer Woche hatte ich vorher noch nie gelesen. Konnte die ersten 4 Bücher aber nicht aus der Hand legen, das 5. kam dann zum Glück ein paar Monate später raus… und jetzt kommt das lange Warten auf die letzten 2 Bücher…

      Antworten
  6. Doughnut sagt:

    Ich kann mich auch noch sehr gut an die Red Wedding aus dem 3. Buch erinnern.
    Ging mir ähnlich wie Nachdenker und ich hab es auch erst nicht wahr haben wollen und noch mal gelesen. Und das, obwohl ich die ganzen Seiten vor der Szene düstere Vorahnungen hatte und gefleht habe, dass sie dort bald wieder raus sind. Doch sie kamen leider nicht mal bis zur Tür. :(

    Die Serie finde ich übrigens auch toll, und da Ross nun endlich weg ist, verschenken sie vielleicht auch nicht mehr so viel Screentime im Bordell. ^^

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