Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Game Of Thrones – 8.03 – „The Long Night“ – Kritik

, Game Of Thrones – 8.03 – „The Long Night“ – Kritik

Eigentlich sollte es hier keine GoT-Reviews geben. Denn alle Folgen sind stets in etwa gleich gut gewesen – und somit eher langweilig für unsere üblichen zehn „DIN A4-Seiten of Nitpicking“. Doch ab dem Ende der letzten Staffel, wo alle Hauptfiguren wie Orgelpfeifen auf einem Drachen saßen – und Onkel Benjen passend aus dem Nirgendwo auftauchte, um seinen lange aufbewahrten Löffel abzugeben – bekam ich Zweifel an der Zukunftia-Untauglichkeit des Franchises. Zu Recht, wie diese Episode nun beweist!

SPOILER!

Hier wird alles besprochen!

Inhalt: In epischen 80 Minuten kloppen alle Hauptfiguren nebst Drachen auf die anrückende Armee der Untoten ein. Bran hingegen wird bis zum großen Finale unter‘m Apfelbaum abgestellt und meditiert eine Runde.

, Game Of Thrones – 8.03 – „The Long Night“ – Kritik

„Echt? Ein Eilbrief vom Nachtelfen… äh… dem Nachtkönig? Und ich muss dafür nur die Tür aufmachen und quittieren?“ – Dumm und Kürzer: Tyrion ist seit 2 Staffeln schon eine ziemlich verschenkte Figur… Neee, im Ernst. Ich verschenke den! Wer will ihn haben?

Besprechung:

Ihr werdet es schon ahnen… Der Zauber der Serie beginnt sich langsam zu verflüchtigen. Wer der Zahnschmelz nach ein paar schönen Jahren des Süßigkeiten-Dauerkauens. Denn nach der recht variablen Geographie in Staffel 7 (Motto: „Und um die Welt in 80 Minuten!“) geht es langsam an das Verwässern grundlegender Charaktere. Und um die Pläne der Bösewichte.

Aber der Reihe nach:

Lame of Bones – Nichts gegen eine saftige Sonderbehandlung der Hauptfiguren, aber: In dieser Episode stirbt – außer Ser Mormont – keiner der wichtigeren Figuren. Was in einer Serie, die für sterbende Hauptfiguren berühmt wurde, schon ein starkes weiches Stück ist. Immerhin geht es hier um Phantastilliarden an Zombies! Die Umkipper des Tages sind lediglich die Sprechrollen der dritten Reihe, bei denen man sich seit Jahren fragt, ob der Lord des Lichts an dieser Stelle einfach vergessen hat, das Licht auszuschalten…
Apropos „kein Licht“ – Ein paar Momente waren toll gefilmt: Der mysteriöse Beginn mit den erlöschenden Feuern, ein paar der Leichenberge, das Chaos an allen Ecken und Enden. Dumm nur, dass ich beim spannend gemeinten Drachenkampf dabei ertappte, mir mit einer Büroklammer die Fingernägel sauber zu machen. So wirklich klar war zumindest in der Luft nicht, was überhaupt abging. Ganz zu schweigen von den manchmal recht schnellen Schnitten im Dunklen(!), bei denen ich dann nicht wusste, ob sich der dicke Sam zum zehnten Mal aus der Gefahrenzone rollte – oder es nur ein vorbeihuschender Wüstenstrauch war.
Besser mal im Suff druff – Ich will ja nicht nitpicken, aber dieser ganzer Plan, in einem kleinen Gärtchen auf die Ankunft des Nachtkönigs zu warten, während rundherum seit (gefühlt) Stunden alles in zu Bruch geht, war vielleicht nicht die tollste Mausefalle? Okay: Theon Graufreud (nebst ein paar Pfeilhansel) in die Mitte eines Kampfgebiets zu stellen, damit sie Brans Rollstuhl bewachen, mag möglicherweise die Idee des Jahrhundert gewesen sein – aber dann höchstens für DAS Jahrhundert, das „Ära des Nachtkönigs“ genannt werden soll…

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„Wer zu Bran will, muss erst mal an mir vorb… (*Schnätz!*) O-Okay… Sie dürfen p-passieren, der Herr!“ – Fifty Shades Of Death: Auch früher wirkte der Tod mancher Figuren fast sinnlos. Hm, aber irgendwas war damals doch anders als jetzt…? – Ich hab‘s: Der Gedanke, dass vor allem die überlebenden Schwächlinge und Heulsusen noch etwas Wichtiges vollbringen werden!

Der Sp(r)atz auf dem Dach – Bis zur Hälfte der Folge habe ich nicht mal erkannt, ob man das Drachenglas überhaupt vernünftig einsetzt. Sollte diese ultimative Waffe nicht die Zombies PLUS die Nachtkönige nachhaltig umhauen? Oder habe ich was falsch verstanden? Ein paar Mal sah es aus, als würden Zombies zerspratzen, dann aber wieder nicht – oder ist denen nur der Leichendreck aus dem Ärmel gefallen? Dann wiederum lagen sie wieder nur blöde rum. Von den normalen Kämpfern auf der „guten Seite“ scheinen ja eh nur 0,001% überlebt zu haben. Tja, hätten die mal SPRECHEN gelernt, diese Statisten!
Hasta la Schweinebacke, Baby! – Dass Arya am Ende den Nachtkönig zerlegte, das hatte was. Wenn ich denn nur wüsste, WAS. Der Moment war schon ziemlich Bad-Ass, andererseits aber nicht gerade Good-Brain. Eben schleicht sie sich noch mit Mühe(!) an fünf Zombies vorbei, die ihren Bibliotheksausweis zurückgeben wollen (nur echt mit dem „Sich selbst unter‘m Tisch wegzaubern-Trick“), dann wiederum übertölpelt sie die ganze Elite von blaugesichtigen Schweigern von hinten. Zumal ich das dumpfe Gefühl habe, dass wir deren Motive auch nicht mehr enthüllt bekommen. Sie sind ja jetzt ALLE tot! Scheiß Magie…
Game Of … TV-Serien? – Irgendwie hat es dem Franchise nicht gut getan, so bekannt zu werden. Und einen Autoren zu haben, der sich seit Jahren die Eier schaukelt – wenn der nicht gerade verzichtbare Nebengeschichten in seinen spärlich erscheinenden Büchern ausschmückt… Denn seit 2 Jahren hat man das Gefühl, dass nur noch billiger Fanservice betrieben wird: Wer muss noch auf einem Drachen reiten? Wer muss noch mit wem zusammenkommen? Wer muss noch mal einen coolen One-Liner bringen? Wer muss noch mal als weise/ schlau/ auserwählt bezeichnet werden?

, Game Of Thrones – 8.03 – „The Long Night“ – Kritik

„Was soll uns schon passieren? Wir sind jung und sehen gut aus. Äh… Außer Ihnen, Ser Mormont… Grauschuppen?“ – „Nö, ich versuche optisch die einfachen Bauern zu repräsentierten, die seit Minuten nicht mehr gezeigt werden. Ganz schöne Arbeit, sag ich Ihnen!“ – Fanservice für Servicekräfte: So wirklich packend war selbst diese Szene nicht.

Aber ich hab‘s fast kommen sehen. Man kann einfach nicht über Jahre Mysterien aufbauen, ohne am Ende krachend zu versagen. Wann hat so ein Zig-Jahre-Arc denn jemals so richtig überzeugend abgeliefert? Bei DS9? Bei Breaking Bad? Bei LOST?

Somit verpuffen hier dann auch die ersten Mysterien im Nichts. Und das nicht gerade wenig:

– Der Lord des Lichts hat einen seiner Gesellen über Jahre wiederauferstehen lassen, damit er in einem bestimmten Moment(!) 5 Sekunden zu lange im Hausflur rumsteht und damit Arya das Leben rettet. Sie nannten ihn daher auch „den unsterblichen Türkeil“, oder was?

– All das Gewese um die Sterblichkeit, Motive und Macht des Nachtkönigs hätte man sich vielleicht sparen können. Ein kleiner Piekser mit einem Drachenglas-Splitter hat ja dann gereicht. Vielleicht einfach 30 Scharfschützen in die Bäume vor der Burg stellen? Und wenigstens seine schweigsamen Kollegen hätte man ja noch händisch wegschnippeln können? Nur zugunsten der Dramaturgie von mir aus?

– Letzteren Punkt vielleicht sogar unter Beteiligung von Jon Snow, der hier irgendwie überflüssig wirkte? Denn bei dem muss der Plot eigentlich noch eine ganz dolle Lösung anbieten, warum der Heini jetzt seit Jahren nicht verrecken durfte. Interessierten sich die Götter(?) am Ende doch nur dafür, dass er er den eisernen Thron besteigt? In Sachen „Weiße Wanderer“ war er ja hier nur für‘s Abstürzen, Rumkrabbeln und Weglaufen zuständig…

– Tyrion war ebenfalls überflüssig, was wohl sogar den Autoren doof vorkam („Meint ihr nicht, dass ich oben sein sollte, um noch eine tolle Idee am Schluss zu haben?“ – „Sei ruhig und stille meine Tochter, Zwerg!“)… Aber okay, der gehört ja eher zum Cersei-Plot und wird DA noch mal glänzen können.

– Ist nur so eine Vermutung, aber sooo richtig doll war Brans Rolle ja jetzt auch nicht? Da er sich vor allem mit Eis-Zombies beschäftigte, glaube ich auch nicht, dass bei seinem Plot noch was GANZ Knackiges kommt… Aber gut, lassen wir uns überraschen, ob dieser Fantasy-Vulkanier („Mich interessiert nur noch, euch emotionslos zu spoilern!“) neuerdings Interesse bezüglich der Schlacht um Königsmund zeigt.

– Die Rote Hexe war also nur das Zünglein an der Waage? Und hat die Untoten lediglich zwei Minuten zurückgeworfen? Und das auch nur, weil der Nachtkönig seine Leute nicht in der nächsten SEKUNDE über ihr Feuerchen stiefeln ließ? Der Gott des Lichts ist wirklich ein Spaßvogel…

, Game Of Thrones – 8.03 – „The Long Night“ – Kritik

„Ich will mich ja nicht beklagen, aber Sie sind schon der Fünfte heute. Und ich habe gerade schon VIER Hauptfiguren ausgebraucht, die mich in letzter Sekunde retten.“ – So ein Messerwisser: Sam soll wohl die Sicht des Zuschauers repräsentieren. Schade, dabei hätte Jamie oder Brienne das doch besser hinbekommen? Oder auch eine Kamera, die einfach mal für 5 Sekunden stillhält?

Dass das alles tiefgründiger geht, kann sich auf dieser Webseite hier, wo sich Fuchs und Möchtegern-Theaterregisseur Gute Nacht sagen, ja sicher jeder vorstellen?

So hatte ich kürzlich die (sicherlich nicht ganz neue) Idee, dass der böse Nachtschlumpf gar nicht böse ist. – Sondern er lediglich weiß, dass der nächste Winter der „Endlose Winter“ sein wird, an dem die Menschen zugrunde gehen. WENN er nicht möglichst viele von uns rettet und uns wenigstens als Untote weiter“leben“ lässt. Und sich Bran als wandelnde Menschheitsbibliothek irgendwo in sein Regal stellt, bis nach Tausenden Jahren RICHTIGE neue Menschen erschaffen werden können.

Aber dazu gibt es sicherlich schon eine Fantheorie?

Somit bleibt in allen Belangen ein fader Nachgeschmack zurück, bei dem noch nicht mal alle Logikfehler inkludiert sind, die einem erst nach und nach auffallen. – Warum mussten z.B. die Dothraki ganz alleine losreiten zu Beginn der Schlacht? Woher wussten die, dass die Wanderer genau dort rumstehen? Und wäre das magische Klingenfeuer nicht auch für alle anderen Kämpfer ganz toll gewesen?

Wah! Schnell, zum Fazit! Die Endnote droht weiter abzusacken!


Fazit: Keine Totalkatastrophe und zwischendurch immer noch tüchtig spannend, aaaber teilweise doch sehr kleinkariert gedacht.

Helden haben gefälligst bis zur allerletzten Minute zu überleben, Nachtaufnahmen so gut wie unsichtbar zu sein und wichtige Figuren stets in allerletzter Sekunde von hinten einzugreifen – was hier gleich wieder mehrfach passiert.

Was bleibt, ist eine seltsam unterkühlte Stimmung (= Winter is bleibing?) in Bezug auf das Schicksal aller Figuren. Und auch, wenn die Serie noch immer zu den schönsten popkulturellen Phänomenen der letzten Jahre gehört:

Das große Aus-dem-Hut-Zaubern (bzw. wieder rein) hat begonnen.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
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von Klapowski am 30.04.19 in Serienkritik

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Kommentare (27)

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  1. Serienfan sagt:

    Hier möchte ich doch widersprechen.

    Das hier WAR die Totalkatastrophe.

    War die Serie ja schon in der letzten Staffel nur noch ein Schatten ihrer selbst, war die achte Staffel bislang für mich nicht im wachen Zustand zu überstehen.

    Doch neben der Langeweile der letzten Folgen kam hier nun noch eine ganz dicke Portion Schwachsinn hinzu.

    Nicht einmal mehr die naheliegendsten Pay-offs, die mir nach zwei-sekündigem Nachdenken gekommen wären, kann diese Serie noch liefern.

    Arya zum Beispiel. Hatte die nicht diese perfekte Meuchelmord-Fähigkeit, bei der sie sich in andere Figuren verwandeln konnte? Hätte sie sich da nicht wenigstens in einen Wintersoldaten verwandeln und als solchen an den Winterkönig heranschleichen können, bevor sie ihm witzlos das Brotmesser in die Seite rammt (das hätte doch JEDER ANDERE auch schaffen können)?

    Und Bran! Kann der wirklich nicht mehr als gehirntot aus der Wäsche gucken? Wie wäre es mit einem Magie-Strahl aus dem Baum? Irgendwas, das uns zeigt, dass all das Prophezeiungs-Gelabere nicht VÖLLIG überflüssig war???

    Aber besonders schlimm war die Schlacht!

    Sowas kann man eigentlich nur verzapfen, wenn man seine eigenen Zuschauer für grenzenlos blöd hält.

    Denn hier kam ja nun wirklich ein Verarschungs-Cliffhanger nach dem anderen!

    Da sind wirklich permanent Figuren von ganzen Horden eingekesselt, die sie eigentlich nur dann abwehren könnten, wenn sie ihr Schwert wie einen Hubschrauber-Propeller um sich herum wirbeln würden. Und dann sehen wir die gleiche Szene ein paar Minuten später, und plötzlich gibt es weiträumige Fluchtwege, sowohl auf dem Schlachtfeld als auch in irgendwelchen Verließen.

    Die Untoten sind mal unkaputtbar, mal mit einem kleinen Stich zu erledigen. (Oder haben nur die Auserwählten das Drachenglas???)

    Die Untoten sind mal schnell wie Superman, dann aber wieder total lahmarschig, was dann auch noch durch total sinnbefreite Zeitlupen-Aufnahmen verstärkt wurde.

    Warum man erst einmal ein Heer verheizt, und DANACH die Drachen losschickt, scheint mir auch rätselhaft.

    Und zwar AUF BEIDEN Seiten!

    Und was sollten denn diese mehr als saudämlichen Resident-Evil-Szenen in den Katakomben, mit einem geradezu albernen Versteck-Spiel mit den Wintersoldaten? Sollte hinter den Kulissen wirklich irgendwer dem Wahn verfallen gewesen sein, dass das spannend war?

    Und wieso veröffentlicht man seit neuestem überlange Rohfassungen von TV-Episoden, anstatt sie auf eine erträgliche (und erzählerisch gerechtfertigte) Länge von 60 Minuten runterzuschneiden. Das ganze wirkt wie eine „Director’s Cut“-Version, nach der genauso wenig jemand verlangt hat wie nach einer längeren Fassung von „Waterworld“.

    Diese Serie ist am Ende. Es fiel mir schon lange auf, dass die Figuren nur noch vom Ruf vergangener Tage leben. Seit zwei Staffeln höre ich permanent, wie unglaublich scharfsinnig, klug, witzig und was weiß ich Tyrion sein soll. Wann aber ist er das wirklich das letzte Mal gewesen?

    Ich weiß es nicht.

    Schon lange beißt auch niemand mehr ins Gras, der nicht schon seit mindestens 20 Folgen überfällig war. Wobei ich die „Genialität“, überraschend Figuren in einem WTF-Moment über die Klinge springen zu lassen, ohnehin für extrem überschätzt halte.

    Und jetzt reicht es nicht einmal mehr dafür, wie es scheint.

    • Klapowski sagt:

      Ganz schön streng!

      Ich kann es aber verstehen…

      Allerdings muss man schon sagen, dass diese Szenen einem in anderen Serien oder Filmen als richtig stark im Gedächtnis bleiben würden. Würde die Discovery-Crew auf dieses Weise (und optischer Machart) von Zombies gefressen werden, würden wir ja auch jubeln. Äh, aus vielen verschiedenen Gründen.

      Aber ich denke auch, dass man in 1-2 Jahren, wenn die Serie noch mal ge-rewatcht wird (Tschuldigung, meine Deutsch nich sein gutt!), etwas weniger gnädig hierauf schauen wird. Der Effekt, um gewisse Personen Angst zu haben oder ihnen den Tod zu wünschen, ist dann ja längst weg. Dann bleibt nur noch das kontrastarme Gehusche im Dunkeln übrig, bei dem jede Figur vor der Burg nach ein paar Sekunden hätte tot sein müssen.

      Mich stört aber wirklich am meisten, dass man die Mythologie hier demontiert. Denn die war untrennbar mit dem Nachtkönig verbunden! Sollte jetzt wirklich alles erledigt sein, bleibt nicht viel davon übrig. Bran war halt „das Gute“, Der Herr des Feuers hatte was gegen den Nachtkönig und der selbst wollte halt alles puttmachen.

      Ich hatte wirklich gehofft, dass es etwas komplexer wird oder wir noch eine interessante Schöpfungsgeschichte erleben. Jetzt zweifle ich daran, dass dafür noch Zeit und Motivation bleibt…

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Würden wir jubeln?

      Stell Dir vor, Du hast zwei Bekannte. Der eine will Dich mit seinem neuen 100.000-Euro-Porsche beeindrucken, und der andere beeindruckt dich damit, dass er Mozarts Klaviersonate Nr. 18 perfekt spielen kann.

      Ich bin an dem Punkt, an dem ich mich bei Serien nicht mehr durch das Protzen mit einem Porsche beeindrucken lasse, vor allem dann nicht, wenn ansonsten nichts dahinter steckt. Die Schlacht war zu großen Teilen „Masse statt Klasse“, mit einfallsloser Shaky Cam und schnellen Schnitten. Ein paar stimmungsvolle Minuten zu Beginn, der Rest war ein protziges Aufheulen lassen des Porsche.

      Das ist auch der Grund, weshalb mich ein elegant hinter einem Baum vorbeifliegendes, vor dem Baum landendes und unerkennbar von einer Modellaufnahme zum Drehbuch-Untensil wechselndes Shuttle, aus dem die Schauspieler aussteigen, bei „The Orville“ um ein Vielfaches mehr beeindruckt, als irgendwelche Drachen in Dunkelheit, erstellt von irgendeiner CGI-Firma eines Billiglohnlands, die mich nur von einem erzählerischen Nichts ablenken sollen.

      Ich würde ja gerne mal das Drehbuch sehen, ob da überhaupt irgendwas Inhaltliches zur Handlung stand, oder ob da nur stand:

      Ayra: Rennt durch Gänge, auf der Flucht.
      Daenerys: Sitzt auf Drachen, hält sich fest.
      Drache: Speit Feuer.
      Jon Snow: Steht mit Rücken zur Wand, metzelt Wintersoldaten nieder.
      Bran: Sieht in die Ferne.
      Theon: Metzelt Wintersoldaten nieder.
      Ayra: Rennt durch Gänge, auf der Flucht.
      Daenerys: Sitzt auf Drachen, hält sich fest.
      Drache: Speit Feuer.
      Jon Snow: Steht mit Rücken zur Wand, metzelt Wintersoldaten nieder.
      Bran: Sieht in die Ferne.
      Theon: Metzelt Wintersoldaten nieder.
      Ayra: Rennt durch Gänge auf der Flucht.
      Daenerys: Sitzt auf Drachen, hält sich fest.
      Drache: Speit Feuer.
      Jon Snow: Steht mit Rücken zur Wand, metzelt Wintersoldaten nieder.
      Bran: Sieht in die Ferne.
      Theon: Metzelt Wintersoldaten nieder.

      Gut, „Discovery“ ist noch mal einige Etagen tiefer, das ist ohnehin klar. „Discovery“ hat ja Autoren, die mir wahrscheinlich ganz banale Fragen zur zweiten Staffel nicht beantworten könnten. Da sind die Autoren von „Game of Thrones“ schon noch mal auf einem anderen Level.

      Wer diese „Game of Thrones“-Folge gut fand, der hat halt eine andere Meinung als ich, eine Meinung, die ich respektieren kann. Wer aber „Discovery“ gut findet, darf ab sofort ein T-Shirt mit der Aufschrift „It’s offical, I’m an idiot!“ tragen.

      Antworten
    • Schumi sagt:

      Das Problem an der Sache ist, das Herr Martin den NAchtkönig bzw.die Armee nur als Randerscheinung in seinem Buch thematisiert.Sprich alles was jetzt passiert ist nur schlecht erdachter Quatsch der Showrunner.Wenn jetzt also nicht erklärt wird warum der Nachtkönig überhaupt seine kalten untoten Finger nach Süden ausstreckt ist das nur dem geschuldet das nix davon im Buch steht bzw jemanden die Ideen ausgegangen sind.

      (Fussnote..dieses überaus spärliche Halbwissen habe ich von meiner Frau..ich selbst lese nicht)

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Serienfan

      Das Shirt trage ich schon seit der 2. Klasse.

      Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen möchtet? Meine Enterprise wird gerade von einem hinter dem Schreibtisch auftauchenden Sternenzerstörer angegriffen… PIU, PIU!

      Antworten
  2. ZockerSpaniel sagt:

    Ich sehe die Folge auch als kompletten Totalausfall. GoT war wirklich mal großartig. Die ersten vier Staffeln gehören zum Besten, was die Serienwelt je hervor gebracht hat.

    Inzwischen habe ich das Gefühl, eine völlig andere Serie zu sehen.

    Früher waren die Dialoge tiefsinnig, kreativ, scharfzüngig. Die Szenerie rau, auf eine gewisse Art historisch authentisch, die Geschichte spannend und voller unerwarteter Wendungen. Kämpfe waren brutal und gefährlich für alle Beteiligten. Die Personen waren gut charakterisiert, jeder hatte seine Stärken und Schwächen, die wenigsten waren stereotyp gut oder böse. Die Serie hat mir vor allem deshalb so gut gefallen, weil jede Szene, jede Handlung, jedes Gespräch nachvollziehbar und unterhaltsam war. Ich hatte großen Respekt vor Tywin, Cersei, Jon, Dany, Ramsay und unzähligen anderen Figuren, weil die wirklich was drauf hatten. Viele davon sind irgendwie nur noch ein Schatten ihrer selbst. Inzwischen konzentriert sich alles nur noch auf den seichten Unterhaltungsaspekt und möglichst großspurige Schauwerte. Achja, und auf Peniswitze.

    Und die alles entscheidende Schlacht? Da wird eine Reiterei aus tausenden von Männern sinnlos in den finsteren Tod geschickt, Soldaten und Ballistae stehen vor der Palisade rum und lassen sich abmetzeln, die Soldaten hocken später im Burghof und warten darauf, dass ihnen einer ihren Job erklärt, der magisch begabte, allwissende Bran darf sowieso nur rumsitzen, Jon und sein Drache fliegen entweder ziellos umher oder schauen der Schlacht zu und ein Deus Ex Machina Moment jagt den nächsten. Die Story in der Krypta war exakt so, wie es viele vermutet haben, aber passiert ist eigentlich… nichts? Am Ende wird Sauron, ähm ich meine Voldemort, ach nee, der Nachtkönig im letzten Moment gekillt, und die über viele Staffeln behutsam aufgebaute Bedrohung ist mit einem Schlag erledigt. Und die weißen Wanderer? Staffage. Verluste in den eigenen Reihen? Fast nur Fußvolk, und das soll spannend sein? Das Wörtchen „Fan-Service“ drängt sich förmlich auf.

    Herrgott, wir haben es hier nicht mit einem versierten Feldherrn und unberechenbaren Psychopathen wie Ramsay Bolton zu tun, sondern mit einer Horde Untoter. Deren Taktik ist recht vorhersehbar: Die rennen einfach alles über den Haufen. Dass unsere Helden verlieren, weil sie eine völlig idiotische Taktik fahren, und dennoch jeder Hauptcharakter durch plot-armor vor dem Ableben geschützt ist, nervt mich. Da wird dem Zuschauer eben nicht mehr viel zugetraut. Nach dem Motto: Egal wie wir das inszenieren, die werden schon jubeln, ist ja schließlich Game of Thrones. Das erinnerte mich stark an ST: Discovery und TWD.

    Natürlich muss ich zugeben, dass ich sehr hohe Erwartungen an diese Folge hatte, und die Gefahr, etwas enttäuscht zu werden, war groß. Aber der Weg, der hier gewählt wurde, war bestenfalls eine Mischung aus den schlimmsten Befürchtungen in absolut mittelmäßiger Umsetzung.
    Einer abschließenden Bewertung möchte ich mich noch enthalten, bis ich die letzten drei Folgen gesehen habe. Aber wenn dort nicht noch ein As aus dem Ärmel gezaubert wird, war das für mich wohl der mieseste Abstieg einer einst glorreichen Serie, den es je gab.

  3. BigBadBorg sagt:

    Ich habe mich ebenfalls eher gelangweilt, epische Schlachten von dieser Länge funktionieren besser im Kino.

    Es war zu dunkel, zu verwackelt, zu uninteressant. Ich bin eher ein Fan von kurzen brutalen Gemetzeln und guten Dialogen. Diese Folge hatte beides nicht.

    Und ich war so gespannt seit letzter Woche. Deine Kritikpunkte, Klapo, kann ich nachvollziehen, ich bin sogar der Meinung du warst noch viel zu nett und gütig.

  4. JP1957 sagt:

    Ich teile im Gegensatz zu Serienfan un Zocker die harsche Einschätzung der vergengenen Staffeln nicht … auch wenn die letzte Staffel in mancherlei Hinsicht tatsächlich abfiel.
    Die ersten beiden Folgen von Staffel 8 haben mir gut gefallen, Folge 2 fand ich herausragend.

    Gerade diese Folge hat bei mir eine ungeheure Erwartung entstehen lassen.
    Beispiel Brienne: Die stand im Mittelpunkt der Folge 2 und hatte meiner Erinnerung nach in Folge 3 keinen einzigen Moment,der über „Mit verzeifeltem Gesicht um sich schlagen“ hinausging.

    Ich habe Folge 3 erst spät in der Nacht sehen können … und stellte nach 40 Minuten fest, dass ich mich langweilte und mir bei den immergleichen Schlachtszenen (bei denen niemand starb oder vom unbesattelten Drachen purzelte) die Augen zufielen. Das geschah mir beim letzten Mal bei Avatar nach der Pause während der Vorstellung.

    Die Schlacht folgte keinerlei erkennbarer Dramaturgie, was mir völlig unverständlich ist, weil es so leicht hätte vermieden werden können. Mit den Charakteren fieberte ich nach einiger Zeit nicht mehr mit als ich feststellte, dass sie immer wieder auf geheimnisvolle Art entkamen. Und das nach all der Charakteriesungsmühe in Folge 2.

    Weitere Kritikpunket sind in den anderen Beiträgen genannt worden.

    3 Anmerkungen bzw. Fragen noch:

    > Die Drachen – ich glaube, das wurde in Folge 2 gesagt, wurden nicht direkt eingesetzt, um sie vor dem „Abschuss“ zu bewahren und für einen möglichen Endkampf mit dem Nightking bzw. dem Eisdrachen zu bewahren. Problematisch nur, dass niemand in Folge 3 (bis auf den Nightking) versucht die Drachen vom Himmel zu holen.

    > Der Dothraki Angriff kann sinnvoll als „Hit and Run“ Angriff sein. Aber das müssen wir als Zuschauer uns selber denken und ist deshalb schlecht.

    > Wen hat Bran eigentlich die ganze Zeit gewargt? Kann mir das bitte jemand erklären?

    Emotional gepackt hat mich nur der stimmungsvolle Beginn mit der Angst/Anspannung in den
    Gesichtern und der Tod der jungen Mormont. Das war großartig und eine Verbeugung vor diesem Charakter. Solche Tode hätte ich auch vielen weiteren Charakteren gegönnt.

    • Jake sagt:

      „Der Dothraki Angriff kann sinnvoll als „Hit and Run“ Angriff sein.“

      Na ja, nicht wirklich. Von „Hit an Run“ kann man eigentlich nur dann sprechen, wenn nicht frontal angegriffen wird und wenn es sich um einen Überraschungsangriff handelt. Bei Nacht mit brennenden Schwertern in gerader Linie auf den Gegner zuzustürmen, fällt jetzt eher nicht in diese Kategorie.

      Antworten
  5. mortimer3 sagt:

    Lehne Fantasy ab. TOTAL! Nach 2 Folgen Herr der Ringe war für mich definitiv Tschüssikowski. – Wegen dem Riesenbohei guckte ich VOR JAHREN mal in Game of Thrones rein: Da laberte grade ein Drache rum. Ich dachte nur, alles Fuchur oder was? Natürlich grad weitergezappt.

  6. Grimm sagt:

    Und das nächste Franchise von Hollywood vor die Wand gefahren.
    Das muss doch langsam Absicht sein? Großflächige Verdummung der Bevölkerung als Ziel?

    Schade, dass jetzt scheinbar auch HBO auf diesen Zug aufspringt.
    Mit der 2. Staffel von Westworld haben sie letztes Jahr einen ebenso großen Absturz hingelegt.
    Wenn man mir als HBO-Boss diese Drehbücher vorgelegt hätte, hätte ich sofort Dumm&Dümmer gefeuert und mir neue Autoren gesucht.
    S5/6 waren schon schwach. Aber S7/8 ist ja wirklich ein Totalabsturz auf Superhelden-Niveau.

  7. BergH60 sagt:

    tach auch !
    Ich schaue GoT nicht.

    Zu den Serien , die irgendwann abgesetzt werden habe ich folgende Theorie gelesen:
    Serien werden mit jeder Season teurer;
    u.a. weil die Hauptdarstelle bei Erfolg immer mehr Gage verlangen. (Siehe the TBBT).
    Deshalb sägen die Sender/Syndikate/**** , die Serien meist nach kurzer Zeit ab,
    selbst wenn sie erfolgreich sind.

    Gruß BergH

  8. Grinch1969 sagt:

    Ich selbst in mit dieser Episode sehr zufrieden. Genau die richtige Geschwindigkeit. Ein hübscher Break vom Action zum Psycho Part in der Mitte und eine feine Klinge zum Schluß von unserer Ex-Jungfrau Arya. Alles in allem sehr fein gemacht und der Nightking mit dem wesentlich besseren Plan (wie halte ich mir die feindliche Luftwaffe vom Hals) und der besseren taktischen Reaktion (auf ins Feuer mit euch und macht den anderen den Weg frei). Sich in einer Krypta zu verstecken wenn der Gegner nekromantische Fähigkeiten besitzt war eine herrlich doofe Entscheidung, da musste ich schon grinsen.

    Insgesamt war die Lichtseite physisch und strategisch/taktisch weit unterlegen mit einem kaum vorhandenen Schlachtplan. Hab ich selber in dutzenden Spielen Warhammer Fantasy gegen Nekromanten so erleben dürfen, da ließ sich dann wirklich nur mit überlegener Strategie und einigen glücklichen Würfelwürfen etwas ausrichten.

    Die Dothrakis hätte ich gerne in einem Flankenangriff gegen das WW Heer gesehen, Reiterei vor einem Heer zu platzieren macht jedenfalls nur dann Sinn wenn ich Terrain und Aufstellung des Gegners kenne und bestimmte Truppenteile niederreiten möchte. Insgesamt also eine erbärmliche aber unterhaltsame strategische und taktische Leistung.

  9. bergh60 sagt:

    tach auch nochmal !

    @Das grüne Ding von 1989
    https://www.businessinsider.de/netflix-cancels-many-tv-shows-after-2-or-3-seasons-report-2019-4?r=US&IR=T

    Muss nicht wahr sein, klingt aber plausibel.
    NCIS wurde gestartet bevor das alles began und war ein (billig) Spin-Off von JAG.

    Gruss BergH

    • Grinch1969 sagt:

      @berghorst16,

      du kannst unter deinem obigen Beitrag auf antworten klicken und sauber drunter kommentieren. Passt dann besser, internetdings und so. NCIS läuft seit 16 Jahren und dürfte alleine schon aufgrund der gewerkschaftlichen Forderungen da drüben kein Billigableger mehr sein. Den Businessinsiderbeitrag kenne ich auch, wurde bereits im Nachbarforum thematisiert. 3 gute Staffeln wie bei Daredevil sind mancher 10 Staffeln Grütze allerdings durchaus vorzuziehen. Ob sich das wirklich rechnet und so auch in Zukunft darstellt wird sich erst noch zeigen wenn die ersten Schlachten unter den Streamindiensten geschlagen sind.

      Antworten
  10. Dario Cueto sagt:

    Guck ich nicht, diese Gewaltpornos.. Es gibt überhaupt nur EINE Fantasyserie in der Seriengeschichte, die es verdient hat geguckt und geliebt zu werden. Nämlich die hier:
    https://www.youtube.com/watch?v=xXXM8XlmLc8

    Butter bei die Fische: Da stinkt jedes Game of Thrones und jedes Herr der Ringe gegen ab. Das meine ich ernst! Die Serie hier war genial!

    • Klapowski sagt:

      „Butter bei die Fische: Da stinkt jedes Game of Thrones und jedes Herr der Ringe gegen ab. Das meine ich ernst!“

      Meinst du den Part, in dem du sagst, dass du es ernst meinst, denn auch ernst?
      Ich bin manchmal verwirrt von den vielen Bedeutungsebenen in diesen ironisch gemeinten Postings und YouTube-Links hier…

      Oder alternativ einfach mal eurer Lebensalter dazuschreiben?

      Der obige Link wirkt ja ganz anders, wenn er von einem 25-Jährigen stammt (= lustiger Einwurf eines Böhmermann-Fans), als wenn er von einem 60-Jährigen käme (= mental stehengeblieben).

      Generell ist aber festzuhalten, dass kaum eine moderne 2019er-Serie gegen etwas aus dem Jahr 1983 abstinkt. Und ja, Discovery sehe ich als einzige Ausnahme.

      Antworten
    • Dario Cueto sagt:

      Weder 25 noch 60, sondern 35. Und mit Robin of Sherwood bin ich aufgewachsen als Kind. War damals mein erster Kontakt zum Fantasy-Genre. Und seitdem im TV oder als Film nie wieder so was schönes gesehen. Denn das tolle war ja: Es war eine sehr heidnische Serie. Also mit Figuren, die sehr naturverbunden im Wald leben oder höchstens in kleinen Dörfern. Wo Tänze während Parties im Wald aufgeführt werden und an diversen Naturreligionen geglaubt wird. Dazu gibt es noch eine ganze Menge Magie und Wunder, ohne jedoch in den üblichen Fantasy-Kitsch abzutauchen.

      Die einzige Fantasy Serie die ein wenig an den Flair kam war in den 2000ern Merlin von der BBC. Aber auch diese Show hatte nicht diese Naturromantik transportiert wie Robin of Sherwood.

      Game of Thrones oder auch die Herr der Ringe Filme finde ich im Vergleich nur aufgeblasen. Gerade GOT dann auch zu sehr auf Gewalt und Sex fokussiert. Manchmal ist weniger eben mehr, wenn man eine Geschichte erzählen will. Da brauche ich nicht solche Ablenkungen. Und durch die ganze CGI kommt auch keine Naturromantik zustande. Was ja ebenfalls zum Charme einer Serien wie Robin of Sherwood beiträgt: Da war alles handgemacht!

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    • Klapowski sagt:

      Da ich die Serie nicht kenne, glaube ich dir einfach mal. (Hinweis meines Anwalts: „Jedoch unter Vorbehalt eines spontanen Verrisses.“)

      Was „Herr der Ringe“ angeht, muss ich leider wirklich konstatieren, dass die Filme langsam eeetwas Staub ansetzen. Wirklich gute, realistische und bombastische Kampfszenen sind da weniger drin, als man es in Erinnerung hat.

      Da hat auch eine mittelmäßige GoT-Folge inszenatorisch die Nase vorn. Und auch so manche Kultszene aus dem Ringe-Zyklus wirkt inzwischen doch etwas arg kitschig und würde auf einer schmaleren Schleimspur viel gradliniger zum Ziel fahren können.

      Die Rückblicke von Aragorn in Sachen Arwen(?): Teilweise unerträglich. Die Dialoge zwischen den Zwergen, Legolas und den unwichtigeren Hobbits: Zum Fremdschämen. Gerade die Halblinge scheinen nur dazu da zu sein, den gesamten „Durch-die-Gegend-wandern“-Plan alle 5 Minuten in Gefahr zu bringen oder jemanden die Plot-Punkte erklären zu lassen. Das würde man heute anders machen.

      Auch die ersten GoT-Folgen sind da besser gealtert (darf man nach 8 Jahren ja auch schon sagen). Da trifft auf diese Serie alles zu, was du schriebst:

      „Also mit Figuren, die sehr naturverbunden im Wald leben oder höchstens in kleinen Dörfern. Wo Tänze während Parties im Wald aufgeführt werden und an diversen Naturreligionen geglaubt wird. Dazu gibt es noch eine ganze Menge Magie und Wunder, ohne jedoch in den üblichen Fantasy-Kitsch abzutauchen.“

      Nur dass bei GoT halt manchmal NACKT getanzt wird und die Naturreligion „Ficki-Ficki“ heißt. Wobei die Nacktheit und die Gewalt auch eher Mythos sind. Am Anfang stimmte das in Teilen noch, aber inzwischen sind die Busen-Blitzer und Penis-Winker doch sehr weit zurückgefahren worden.

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    • JP1957 sagt:

      Ich kann Klapo da bezüglich des Alterns von GoT nur zustimmen. Habe am Dienstag in zwei unverhofften Vertretungsstunden mit Elftklässlern ein bisschen Seriengeschichte referiert und anschließend die erste Folge von Staffel 1 geschaut. Die Hälfte der Klasse kannte GoT nicht die andere Hälfte war begeisterter Fan.
      Nach der Folge: Fassungslosigkeit und offene Münder bei den Neulingen und wir Altschauer fanden Folge 1 immer noch hervorragend.

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  11. TUB_Stephan sagt:

    Die ersten 10 bis 15 Minuten der Folge waren echt gut, die dargestellte Anspannung ging auch auf mich über. Der Rest war dann doch, trotz der Schauwerte irgendwie langweilig. Die Schleichszene mit Arya spulte ich sogar etwas vor.

    Absolut schade fand ich die Auflösung um den Nachtkönig. Der konnte planen, hatte ein Ego, hatte eine Motivation, nichts dazu, irgendetwas wovon GOT lebte, vielschichtige, ambivalente Characktere, bekommen haben wir einen 1D Comic Bösewicht.

    Da wird auch nichts mehr kommen, abgehakt, wie diese Prophezeihung von der roten Damen.

    Nach der Folge dachte ich mir, warum gibt es kein Ausschalter für das Gehirn. Diese Planlosigkeit war erschreckend.
    Brans Raben zur Aufklärung nutzen, was machte der eigentlich?
    Die Katapulte nutzen, um das Feld mit brennenden Trümmern zu erhellen.
    Der Graben hätte die erste, nicht die letzte Verteidigungslinie bilden sollen.
    Lass Engpässe auf, damit man nicht der gesamten Masse an Zombies gegenübersteht, ach ich könnte noch mehr schreiben, aber es ist halt so.

    Gut ein paar Figuren haben einen würdigen Heldentod bekommen. Aber selbst dies stört mich, GOT kackte auf Helden, Ritter in strahlender Rüstung, Ehre usw.. Ich hätte mir da eher einen verstörenden, ekligen Tod gewünscht, indem man dadurch nochmal zeigt wie widerlich Krieg eben ist, z.B. an Jorah, da hätte ich mir gewünscht das er in Stücke gehackt wird und Dany zusehen muss. Ich finde es erschreckend, dass es bei der Schlacht, ausschließlich ums hacken und schlachten ging, wo ist der Punkt der diese Sinnlosigkeit unterstreicht.

    Und das vergessen die Leute und schließen Wetten darauf ab, wer stirbt, wer nicht!? Gut ist nur Fiktion, denoch ist dieses Gebahren ekelhaft.

    • JP1957 sagt:

      „Aber selbst dies stört mich, GOT kackte auf Helden, Ritter in strahlender Rüstung, Ehre usw.. Ich hätte mir da eher einen verstörenden, ekligen Tod gewünscht, indem man dadurch nochmal zeigt wie widerlich Krieg eben ist“

      Stimmt, so war das über weite Strecken der Serie.
      Kluger Gedanke.

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    • Grinch1969 sagt:

      Das Krieg widerlich ist hat Menschen noch nie davon abgehalten ihn zu führen. Kriege finden sogar unter unseren nächsten Verwandten, den Affen statt. Er gehört zu unserer Existenz scheinbar dazu.

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    • TUB_Stephan sagt:

      @Grinch1969
      Da könnte man darüber diskutieren, ohne ein Ergebnis zu kommen.
      Was ist die menschliche Natur, keine Ahnung. Die Frage ist sicherlich auch so alt, wie der Krieg an sich.

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  12. Sander sagt:

    Kann die Kritik im Wesentlichen nachvollziehen. Was ich nicht ganz verstanden habe ist die Aussage, es Ser Mormont sei die einzige „wichtige“ Figur, die gestorben ist.
    Gut, „wichtig“ ist natürlich eine Frage der Definition, aber es sind ja doch noch ein, zwei andere Figuren abgenippelt, die sich plus-minus auf einer ähnlichen „Stufe“ wie der alte Mormont bewegt haben.
    Ich denke da an die Priesterin Melisandre und Theon Greyjoy.
    (Daneben unter „ferner liefen“ noch ein Drache, die junge Mormont, Beric Dondarrion und der eine Nightwatch-Typ, der zumindest irgendwie schon seit Staffel 1 dabei war.)
    Ich würde sagen der „kill count“ war in dieser Folge nicht unterdurchschnittlich ;-)

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