Film- und Serienkritiken

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„Star Trek Discovery“ – Staffel 1 in der Rückschau

, „Star Trek Discovery“ – Staffel 1 in der Rückschau

Discovery hatte seine Nicht-Chance – und diese voll genutzt. Darauf können sich inzwischen sogar fast alle einigen, die in der Staffelmitte noch erfreut gerätselt haben, welch tiefgründiges Geheimnis sich wohl um Tyler und Lorca verbergen mag. Ich tippte ja schon früh (= Episode 1.01, Minute 1,01) darauf, dass die Produzenten Alex Kurtzman und Gretchen Berg in einer Art von dem Franchise überfordert sein könnten, die nur ein Reh kennt, das nachts in aufflammende Lichter glotzt. Nur, dass das Beispiel-Reh dann noch ständig „Das werden die grööößten Lichter überhaupt!“ rufen müsste.

Ja, es gab in der ersten Staffel so einige Handlungsstränge, an die so manch wohlwollender Zuschauer sein Herz hätte verlieren können. Hier mal kurz alle wichtigen Entwicklungen und die Auflösungen derselben…

Der Klingonenkrieg lief z.B. folgendermaßen ab:
 
– Burnham tanzte auf deren Schiffshülle rum, wo zufällig gerade der Hausmeister im Raumanzug das Dach reparierte.
– Wie es Art der Klingonen ist, stolperte der ungelenk in Michaels Klinge.
– Da Multikulti und Toleranz nur dann toll für Klingonen ist, wenn sie selbiges in einer schmuddeligen Orion-Station auf Kronos ausleben, erklärten sie den Krieg.
– Weil Voq im Krieg nichts zu melden hat, lässt er sich zum Menschen verändern, um … auf der Discovery irgendwas zu machen. Ich gehe hierbei von eiskalt geplantem Mundraub aus, so oft, wie der in der Kantine hockte.
– Während die Klingonen alles kaputtschießen (in ganzen 0,2 Episoden lang thematisiert, siehe weinendes Kind auf dem Arm), stellt sich Tylers OP als Ärzte- bzw. Folter-Pfusch heraus.
– Tyler bekommt nichts auf die Reihe, wird dann von L’Rell wieder zum Menschen gemacht (macht ja auch Sinn, einen Spion zu der eher ungewollten Persönlichkeit hin zurück zu entwickeln).
– Die Klingonen übernehmen zwischen 20 und 80 % der Föderation (je nach Szene und lokaler Mundart).
– Die Föderation versteckt eine Bombe auf Kronos, gibt L’Rell den Zünder, damit diese den „Respekt“ für den Besitz von zwei gesunden Daumen einfordert.
– Tyler entdeckt, dass er als weinerliche Heulsuse mit Identitätsproblemen eher zu den Feren… äh, Klingonen gehört und begleitet die Daumen-Frau.
– Die Klingonen sind beeindruckt von den Fähigkeiten der Föderation, unter Androhung von Massenmord eine unbedeutende Frau zu ihrer Chefin zu ernennen. Da sie das voll mögen, gibt es Frieden.
 
Fazit: Ein Krieg, den keiner kriegte. Alle strategischen Entscheidungen, Schlachten und Besprechungen liefen vollkommen gleich ab: Irgendjemand zeigte auf eine Karte, sagte „daaaa!“ und meinte dann, dass genau daaaa irgendwas gesprengt oder angegriffen werden müsste. Im Zweifel entschied Lorca das natürlich alleine (wenn Burnham gerade keine Zeit hatte), manchmal aber auch eine Admiralin, die bedenklich zwischen „Massenmord gut“ und „Burnham improvisieren lassen viiiel besser“ schwankte.
 
Kriegswertung:
 

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„Oh, Tyler und L‘Rell mögen sich jetzt plötzlich wieder. Dieser emotional ausgeklügelten Wahl will ich natürlich nicht im Wege stehen… Ich habe ihn gestern schließlich auch für 5 Minuten mit Günther Plewischtowski, unseren dicken Schiffshausmeister, ziehen lassen. Mann, das war ein Gänsehautfeeling!“ – Hol die hohlen Würfel: Die Charakterentwicklung lässt tatsächlich noch zu wünschen übrig. Also ICH wünsche mir hiernach vier Bier.


 
Und dann war da noch das Ding mit dem Sporenantrieb:
 
– Da Spiegel-Lorca zufällig in unser Universum flutschte (immer nur mit Präservativ hochbeamen!), konnte er der Sternenflotte (= Stamets) hilfreiche Tipps für eine neue Antriebstechnologie geben. Konkret: „Ich bin Captain und habe einen tollen Rat: Guck mal bei die Pilze! Woher ich das weiß? Äääh… Von der Magazinseite neben der Brigitte-Diät!“
– In ungefähr einem Jahr entwickelte die Sternenflotte dann den kompletten Antrieb. Der Pilzwald auf der Discovery wurde übrigens aus ca. zwei bekannten Pilzarten gezüchtet (insgesamt bekannt: drei). Hier brauchte man nicht lange suchen, um an das Myzel aus einer Art … übergeordnetem Universum zu gelangen?
– Auf einem anderen Schiff tauchte dann das Bärtierchen auf (Tür nachts nicht abgeschlossen?), das gerne an Sporen nuckelt. Und an Crewmitgliedern. Aber nicht, wenn Burnham das Kraftfeld ausstellt. Dann wird es friedlich. Alte Tiertrainer-Tricks halt.
– Das Tierchen kann Schiffe steuern (Siehe im Lexikon unter „Skills, die plumpe Fleischberge in der Natur benötigen“).
– Nach der Freilassung des Wesens wurde Stamets zum „Bärtierchen ehrenhalber“ zurechtgespritzt.
– Die Discovery gelangte in das Paralleluniversum.
– Man konnte nicht mehr nach Hause springen, da immer nur EIN Crewmitglied pro Jahrzehnt zum „Bärtierchen ehrenhalber“ umgespritzt werden kann.
– Wir lernen: Das Pilznetzwerk verbindet alle Universen, enthält Erinnerungen von Toten, bedingt das Leben in ALLEN Universen und stirbt ab, wenn in einem(!) von Billiarden Dimensionen irgendjemand alte Batterien darin entsorgt.
– Am Ende wird das Netzwerk nicht mehr benutzt, da zu gefährlich. Es sei denn, man braucht gerade den Sporenantrieb. Dann ist es die sicherste Art zu Reisen. (Notiz an mich: Batterien aus der Tasche nehmen!)
– Nicht vergessen: Man kann im Netzwerk komatös werden, da die Sporen extrem gefährlich sind. Gegenmittel: Mehr Sporen ins Gehirn spritzen. Sehr gesund!
 
Fazit: Der Sporenantrieb ist der intellektuelle Tiefpunkt der Serie, ist aber immerhin für den einen oder anderen Lacher gut („Alle Physik basiert auf Pilzen! In der Aluhut-Schule nicht aufgepasst, oder was?“). Schade ist jedoch: Jede Erklärung ist schmerzhaft oberflächlich und nimmt sich nicht mal die Zeit für ein bisschen Technobabble. Wachsen die Pilze z.B. im Subraum? Konsumieren sie exotische Materie? Wie ist Stamets überhaupt an seine bunt flirrenden, ersten Exemplare gekommen? Per Abstrich von Gottes Toilettensitz? Oder scheißegal, da die Produzenten eben einfach alles PILZE nennen, was halbwegs so aussieht? Es scheint mir eh so zu sein, dass die auch über das Set gehen könnten, um dann bei den Kulissen der Discovery zu rufen: „Baaaall! Will pielen!“
 
Pilzantriebswertung:

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„Okay, schütteln Sie den Kopf zweimal für Ja, dreimal für Nein, okay?“ – „Arbeiten Sie schon wieder mit Stamets?“ – „Ja. Wir machen sogar Fortschritte! Schon in zwei Stunden werde ich wohl wissen, ob er jetzt gerade dringend auf‘s Klo muss.“ – Dieter Wedel ist nichts gegen dieses Halsscharnier: Stamets‘ Rolle ist eher überschaubar. Aber dafür hatte er ja immerhin eine kurze Beziehung mit Doktor-“Das Pilznetzwerk hat Farbkopien von uns allen!“-Culper. Ob jener Doc wohl je wiederkommt? Und wenn ja, wie nur? Hm, ich komme einfach nicht drauf…


Burnham sollte der besonders interessante Charakter werden:
 
– Michael hält sich an keine Regeln, hat aber am Ende immer(!) Recht. Mal dauert es halt nur 0,1 oder halt 10 Folgen, bis alle anderen das begreifen.
– Sie verhält sich dumm wie Brot, wird aber als besonders clever bezeichnet. Ihre klügsten Aktionen:

1) Hohe Risiken eingehen und damit ans Ziel kommen.
2) Anderen Leuten hohe Risiken ausreden und damit ans Ziel kommen.
3) Den eigentlichen Experten – Captain, Sicherheitschefin, Maschinenraumchef – das erklären, was diese bereits wissen müssten (= alle kommen ans Ziel)
4) 9 Folgen lang nicht die richtigen Schlüsse ziehen, dann aber – 30 Minuten nach dem Zuschauer – eine Erleuchtung bekommen und somit … ans Ziel kommen.
5) Pathetische Reden vor einer korrupten Gesellschaft halten und alle damit zu überzeugen, wieder ans ursprüngliche Ziel zu wollen.

– Burnham ist ein Mensch, wundert sich aber täglich einen Ast ab, dass sie menschliche Emotionen hat.
– Wenn ihr was nicht passt, bekommt sie feuchte Augen, faselt was von Logik, bekommt einen mittleren Nervenzusammenbruch, fängt sich wieder, gefährdet dann durch Unachtsamkeit mehrere verdeckte Operationen, bevor sie von Sarek für ihre Objektivität gelobt wird. (Stichwort: „Good Writing“)
– Burnham hat sich noch nie verliebt, tut das aber sofort, als Tyler sie durch seinen Körperzauber (= mit verschränkten Armen rumstehen und von Lorca bevorzugt werden) bezirzt. Grund des Näherkommens: Zusammen auf Planeten gebeamt werden. Kantinenessen teilen. (Stichwort: „Romantic Comedy“)
– Burnham ist eine ausgezeichnete Nahkämpferin, Fernkämpferin, Vulkanischer-Nervengriff-Anwenderin und Diplomatin. Was sie nicht gut kann: Irgendetwas schlecht können, Schwächen haben, wie eine reale Person wirken.
 
Fazit: Michael Burnham ist diese Art Mensch, vor der uns professionelle Drehbuch- und Romanschreiber immer gewarnt haben. „Macht eure Figur nicht zu mächtig“, haben sie uns gesagt. „Lasst sie nicht nur deswegen Recht haben, weil sie die Hauptfigur ist“, haben sie gesagt. Und abgesehen vom Inhaltlichen hat die Darstellerin leider auch bewiesen, dass verkniffenes, triefäugiges Dauerglotzen in die Kamera nur dann passend erscheint, wenn der Schiffsarzt gerade zum 24-Stunden-Sehtest bittet. – Eine grausam missratene Figur!

Ausgenutztes Charakter-Potenzial:

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„Oh, Michael! Ich werde dich immer lieben! Alleine für deine … Dings. Diese kleinen Seifen, die du im Badezimmer hast. Diese blauen, die so stark färben!“ – „Das sind Klosteine, Tyler!“ – „Ach so… Na dann… Wann geht das nächste Shuttle nach Kronos?“ – Wie erfunden, so zerronnen: Die Liebesgeschichte ist leider vor die Wand gefahren. Ungefähr so wie die Schauspiellehrer dieser beiden Menschen mit ihrem Lernkonzept namens „Was soll schon schief gehen, wenn man ihnen den sprechenden Baum in der Schulaufführung sofort abnahm?“


Nicht zu vergessen das verspiegelte Universum:

– Jeder bekannte Charakter hat im Spiegeluniversum eine große/fiese/wegweisende Story. Und da der Weltraum aus einer überdachten Terrasse besteht, trifft man jeden von ihnen innerhalb weniger Stunden.
– Charakterentwicklung ist im Paralleluniversum egal. Jeder ist böse, da als Kind mit dem gefolterten Fuß zuerst aus dem Bett gestiegen. (Hashtag: „SelbstfürMarvelzudoof“)
– Die militärische Struktur im Spiegel-Land basiert auf möglichst vielen spontanen Exekutionen bei kleinsten Verfehlungen. Nur so ist es möglich, dass das Flaggschiff der Terraner von 12 Soldaten bewacht wird, von denen 11 zu blöd für sogenannte „kleinste Verfehlungen“ waren.
– Die Agoniekapseln sind schrecklich und schmerzhaft, hinterlassen aber selbst nach Monaten keine ernsthaften psychischen Schäden oder körperliche Einschränkungen. Hier hat sich der innen verbaute „AUS“-Schalter aus medizinischer Sicht bereits bezahlt gemacht.
– Spiegelcharaktere sind praktisch, um bereits verstorbene Charaktere im Originaluniversum „nachzufüllen“. Und wer Tante Georgiou im Original schon knorke fand, darf darauf hoffen, dass die Parallel-Variante eigentlich auch ganz okay ist. Warum einem grausamen Folter-Biest auch böse sein, wenn man mit dem DNA-Zwilling schon mal in einer talaxianischen Kneipe gesessen hat?
– Spiegelcharaktere sind in unserem Universum total wichtig, um krasse Entscheidungen zu treffen. So waren die Spezial-Skills von Lorca (= Keinen Plan haben und das Gegenteil behaupten) ebenso wichtig wie die einzigartigen Fähigkeiten der Imperatorin (= einen Plan haben, ihn sich aber nach zwei Minuten ausreden lassen).
 
Fazit: Gerade für die Minderleister unter den Drehbuchautoren ist das Spiegeluniversum ein wichtiger Ort, um auf die exorbitant(?) hohe Zahl von 15 Episoden/Staffel zu kommen. Hier konnte und kann gestorben, rumgetönt und verblödet werden, ohne das Originaluniversum zu sehr zu behelligen. Ganze Technologien und Entwicklungen dürfen hier mit einem hingeschmissenen Nebensatz etabliert werden („Als die Klingonen die rechtsdrehende Milchsäure erfanden, ging ihr Reich unter!“), ohne sich irgendwelche weitreichendere Gedanken zu machen. Also … äh … quasi genau wie im Originaluniversum auch.

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, „Star Trek Discovery“ – Staffel 1 in der Rückschau

„Voq, Sie müssen uns glauben! In meinem Universum sind Sie ein weißer Typ mit Agressivitätsproblemen und schlechten Schulnoten!“ – „Äh… WAS sollte doch gleich der ach-so-große Unterschied zwischen unseren Dimensionen sein?“ – Besser Fremdschämen als gar kein Mitgefühl: Burnhams seltsamer Auftritt im Widerstands-Camp war eher lustig als … als … welche Emotionen auch immer die Macher seit 15 Episoden hervorzurufen versuchen.


Wir sehen schon: Bei Discovery passte wenig zusammen. Und das, was dann mal passte, fiel dann schon fast unter die Kategorie „Wunder gibt es immer wieder“ (z.B. die Erwähnung, dass Lorcas Augenproblem am anderen Licht liegt). Doch mit etwas Abstand sind es noch nicht mal die ins Nichts laufenden Entwicklungen (Klingonischer Spion werden – Why?), die mich am meisten aufregen. Ziellosigkeit kann theoretisch ja auch ein Konzept sein. „Sopranos“ hat das Prinzip der nicht linearen Erzählweise schließlich schon vor Jahren perfektioniert und gezeigt, dass nicht jeder neu aufgestellte Hampelmann zum Obermotz aufgepimpt werden muss.

Was jedoch viel nerviger ist, das ist das Unvermögen, uns eine funktionierende militärische Struktur zu präsentieren. Denken wir nur an Spiegel-Lorca. Denken wir nur an den Pilotfilm („Wenn du die Klingonen erschießt, sind sie freundlich!“). Denken wir nur NOCH mal an den Pilotfilm (Nur mit Spuren im Sand von Raumschiffscannern gefunden werden?). Und dann können wir natürlich auch NOCH mal an den Pilotfilm denken („Ich bin vernünftig und logisch. Und jetzt lasst mich raus, um im Weltraum verstrahlt zu werden!“).

Aber zurück zu Lorca. Man stelle sich vor, IHR würdet gegen einen größenwahnsinnigen Menschen ersetzt werden, der wie ihr aussieht, aber einen völlig anderen Hintergrund hat; er würde einfach von einen Tag auf den anderen für euch zur Arbeit gehen. Bei komplexeren Berufen wäre das schon kaum denkbar (Passwörter; andere Kollegen; in welcher Etage in welchem Sternensystem war noch mal mein Büro?), bei Sternenflottenoffizieren aber beinahe unmöglich. Denn so gaaanz neu kann denen das Prinzip der Aliendoppelgänger, Gehirnwäsche und technologischen Hirnbeeinflussung unmöglich sein. Mal ganz davon abgesehen, dass Spiegel-Lorca höchstwahrscheinlich völlig verwirrt und mit vollkommen abweichender Kleidung vor seinem (neuen) Transporter-Chief stand. Aber okaaay, da Fies-Lorca ja erst in seiner letzten Folge völlig wahnsinnig wurde, gehen wir mal davon aus, dass es niemand bemerkte und er sich seeehr klug anstellte. („Äh, warum ich verwirrt wirke? Ich bin halt ein zerstreutes Genie. Ganz einfach!“)

Doch das erklärt noch immer nicht, warum Lorca sich mit seiner Discovery faktisch zum Föderationsgrenzen-Alleinherrscher aufschwingen konnte. Kein U-Boot-Captain unserer Zeit hätte die Freiheiten und Befugnisse, die Lorca hatte. Egal, ob er nun zwei oder zwanzig experimentelle Wunderantriebe an Bord hatte. So genial kann ein Befehlshaber nicht sein, dass Präsident und Flottenführung sich sagen: „Lass den mal machen, der ist kernig und kluuuk!“ Denn Gabriel schoss, pöbelte und marodierte sich von Folge eins an so hemmungslos durch die Handlung, dass das Wort „Fanfiction“ schon keine ausreichende Beleidigung mehr darstellt. Die gibt es nämlich auch in GUT.

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„Oh, mir ist nur gerade die Hand ausgerutscht. Und jetzt wieder. Und schon wieder. Ich bin aber auch wirklich ungeschickt heute!“ – „Schon gut, Lorca. Sie haben den psychologischen Eignungstest der Sternenflotte bestanden. Aber nur, wenn Sie jetzt das Messer aus meiner Schulter ziehen, okay?“ – Dann lieber eine Professionelle: Die gesamte Crew stümpert sich durch die Drehbücher. Komisch, dabei hat Alex Kurtzman doch sooo viel Korrektur gelesen! („Was? 38% Alkohol in so einer kleinen Flasche? Unglaublich! Hipps!“)

Klar, wir sehen eine Admiralin, die ein paar warme Worte an Lorca richtet („Ich erkenne dich nicht wieder.“), bevor man sich auf ganz andere Weise körperliche Wärme holt. Aber sogar dieser zarte … äh… Ausritt in Sachen „Flottenführung horcht mal nach“ wird von den Autoren schnell wieder beiseite geschoben. Denn die Admiralin wird von den Klingonen (wem sonst?) entführt, gerettet und dann die Discovery für mehrere Episoden ins Spiegeluniversum verfrachtet. – Das ist erzählerisch ein Witz gegen die genialen Dialoge, die Sheridan in Babylon 5 mit der Erdzentrale ausfechten musste, um die Führungsebene eine Weile ruhig zu stellen.
 
Ja, die Sternenflotte von Alex Kurtzman zeigt sich in einem noch verheerenderem Zustand als in den Abrams-Filmen: Jeder darf tun und lassen, was er will – auch, wenn das stündlich wechselt. Der Feigling Saru darf abwechselnd den Captain spielen und dann wieder in der Bedeutungslosigkeit verschimmeln, Burnham im Alleingang jeden Befehl in Frage stellen (und dem Gegner die eigenen Superwaffen aushändigen), Silly Tilly ist als Kadettin(!) sowieso immer die Person der Wahl und den völlig traumatisierten und hirntechnisch auf Links gebügelten Tyler nehmen wir eh zu JEDER Mission mit, da die Discovery anscheinend keinen regulären Ersatz für die anfängliche Sicherheitschefin hatte. Die übrigens auch die gesamte(!) Crew bedrohte, als sie mal einfach das Kraftfeld zum Bärtierchen abstellte, ohne auch nur hinzuschauen.
 
Was gerne auch vergessen wird: Sarus Gaga-Stunde auf dem Kristallplaneten. Weil der mal kurz beim Austreten alleine im Glitzerwald stand, bekämpfte er plötzlich seine eigene Crew, ließ sich dann aber durch ein lautes „Pfui! Das macht man nicht!“ wieder bändigen. Sooo krass kann die Hirnbeeinflussung der fremden Wesen dann ja nicht gewesen sein? Nur eine halbe Arztuntersuchung später stand er schon wieder auf der Brücke und genoss das volle Vertrauen der flugs weitergeführten Klingonengeschichte. Nein, für mich hat sich Sarus Charakter seitdem nicht mehr von dieser lieblosen Meuterei von der eigenen Neuronenaktivität erholt. Wie auch, wenn in dieser Folge die Worte „Ich habe immer dolle Angst, darum haue ich euch jetzt auf‘s Maul!“ fielen?

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„Ich töte Sie nur deswegen nicht, weil ich ANGST habe, erwischt zu werden. Wir Kelpianer haben IMMER Angst, erwischt zu werden. Nur deswegen TÖTEN wir euch Normal-Ängstliche nicht. Oh Gott, macht mir das Ang… Anti-Mut gerade!“ – Friedhelm Fürchtebalds Nachbar: Saru ist für mich eine voll verschenkte Figur, die man schlechter beleuchtete als die weiblichen Wischmop-Mäuse auf Kirks Enterprise.

Nichts macht hier Sinn, nichts dürfte je hinterfragt werden. Blöd nur, dass die meisten Zuschauer deutlich über zwölf Jahre alt sind und das dann DOCH tun. So hätte z.B. bereits eine einzige(!) weitere Person genügt, die sich als Sporennavigator zur Verfügung gestellt hätte, um beim zusammenbrechenden Stamets für Entlastung zu sorgen. Doch derlei wurde nie auch nur in Erwägung gezogen. Auch scheint es beim 2017er-Star Trek üblich zu sein, dass Leute wie Tilly plötzlich zur Ärztin(!) ernannt werden, da sie ganze Szenen lang die einzige ist, die sich um den komatösen Stamets kümmert. Aber warum auch nicht? Die ist schließlich Wissenschaftlerin – und das ist eh alles das Gleiche.

Komisch ist für mich nur: Die vielen Ebenen, auf denen die Autoren ihre erfundene Gesellschaft vereinfachen, beschneiden, logisch umkehren und konterkarieren, die habe ich seltsamerweise selten in anderen Reviews auf großen Webseiten (z.B. Serienjunkies) gesehen. Seltsam, dabei sollte doch gerade (Profi-)Review-Schreiber sehr empfindlich gegenüber schlechtem Schreiben sein? Aber vielleicht können Kollege Sparkiller und ich da schon bald eine interessante Erklärung nachliefern…

Weiter im Text:

Wieso haben die restlichen Brückenoffiziere eigentlich NULL Text?! Die Tante mit dem halben Metallgesicht, die Schwarze, der Roboterschädel… Ständig werden uns deren Gesichter gezeigt, aber egal, ob nun gerade Chaos, Freude oder Verwunderung angesagt ist: Diese Personen glotzen nur stumpf aus der Wäsche, ihrem Management ein stummes „Ihr habt gesagt, das sei eine SPRECHROLLE!“ zurufend. Sogar beim altbackenen TOS hatten wir mit Uhura, Chekov, Sulu, Kirk, Spock, Pille und Scotti ganze sieben Personen mit teils deutlich mehr Screentime. Auf der Discovery dreht sich jedoch alles um maximal 5 Personen: Burnham, Saru, Tyler, Tilly und Stamets. Doktor Culber kann man aus bekannten Gründen schon wieder rausnehmen, Lorca auch. Nein, das ist kein mutiges, ausgewogenes Ensamble, sondern Ringelpiez-Masturbation mit wenig Anfassen (dafür mit Zähneputzen).

Die Autoren verfahren ausnahmslos nach dem Motto „Guck mal, ein Flugzeug!“, wann immer man sich fragt, warum sie einem gerade ein interessant schillerndes Insekt auf die Hand gelegt haben. Fast glaubt man, die Schreiberlinge hätten jene Aufmerksamkeitsspanne, die sonst Donald Trump nachgesagt wird: Wird z.B. der Sporenantrieb nützlich oder interessant, wird Stamets mit der Drehbuchkeule auf den Kopp gehauen, damit er für die nächsten Wochen Ruhe gibt und man was gaaanz anderes durchdrücken kann. Und wenn auf dem bereits oben erwähnten Waldplaneten Wesen auftauchen, die irgendwie „vermitteln“ wollen und daher die Klingonen anrufen, so werden die Biester in Zukunft nur noch erwähnt, wenn es um die Top Ten der besonders selbstmordgefährdeten Spezies geht. Tja, und als Lorca gerade seine böse Seite enthüllt, lässt er gefühlt 40 IQ-Punkte in der Agonie-Kapsel zurück, um von allen denkbaren Motiven (Familie, Forschung, Liebe, Stabilität, etc…) nur noch die gelten zu lassen, die sich mit „Ä“ schreiben: Rachäää! Anführäääär! Chefspinnääär!

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„Riechen Sie doch mal an der uneingeschränkten Macht, Michael! Sie duftet nach verfaulten Rosen und dem, was ich nach dem Kaka-Machen immer unter den Fingernägeln finde. Im Ernst, was könnte das nur sein?“ – Voll verdooft: Vorbei die Zeiten, in denen Lorca tiefsinnige und manipulierende Gespräche führte, um seine pure Dummheit und Oberflächlichkeit zu verbergen. Äh… Geht das rein logisch überhaupt?

Überhaupt schaue ich bei „modernen“ und „anspruchsvollen“ Serien immer zuerst, wie man die Bösen charakterisiert. Sind das auch fühlende Wesen oder aber wahnsinnige Monstren, denen der Sabber vor Mordlust auf den Phaser tropft? Und hier versagt Discovery vollends: Im Spiegeluniversum scheint es zur sportlichen Ertüchtigung zu gehören, dass anstürmende Spezialeinheiten oder Rebellenkämpfer dutzendfach ohne die geringsten Deckungsversuche in Räume oder Flure rennen. Selbst ein Lemming würde sich an einer Wand entlang drücken, um zum „rettenden“ Abgrund zu gelangen! – Klar, natürlich kann man diese etwas veraltete Art der Minion-Minimierung auch heute noch zelebrieren. Aber DANN darf man sich nicht auf die Schulter klopfen und so tun, als hätte man soeben eine Tolstoi-verdächtige Neuinterpretation von Homers Shakespeare-Stücken geschrieben, in denen auch Berthold Brecht nicht zu kurz kommt.

Und genau das tun die Autoren mit einer schmerzhaften Doofigkeit, die es für mich unmöglich macht, diese „After Trek“-Werbe-Interviews auf Netflix zu ertragen. Der moderierende Dicke dort findet ja eh alles supi. Sagt bestimmt auch sein Vertrag?

Die Klingonen muss man eigentlich auch nicht mehr erwähnen, oder? Für mich war es spätestens dann vorbei, als man die einst stolze und irgendwie in sich logische Kriegerrasse zum Massaker-Einsatzkommando degradierte. Ehre gegenüber Stärkeren oder Schwächeren? – Keine Spur mehr davon. Selbst Krieger, die sich ihrem neuen Herrscher unterworfen hatten, wurden sinnfrei zerstückelt und in die Abstellkammer geschoben. Das Prinzip des Personalmangels scheint in der fernen Zukunft also völlig unbekannt geworden zu sein. Nein, diese Klingonen haben nichts mit dem gemein, was wir früher über sie erfahren haben. Man denke dabei nur an Folgen wie in TNG („Der Austauschoffizier“), wo Riker die innere Logik der Hierarchie irgendwann verstand und danach halbwegs „vernünftig“ handeln konnte.

Überhaupt habe ich keine Ahnung, WAS zum Henker die glatten Runzelköpfe jetzt eigentlich vorhatten. Oder könnt ihr auf Anhieb nacherzählen, was T‘Kuvma jetzt konkret anstellen wollte, woher er plötzlich angeritten kam, wieso er Särge auf sein Schiff geklebt hatte (diese abgefeierte Detail habe ich übrigens NIE visuell wahrgenommen!) und wie genau das mit den 200 Häusern, dem Rat, der Militärführung und der Religion da jetzt genau funktioniert hat? Hier hätte sich ein begabter Autor – nach einem kurzen Querlesen der Trek-Wikipedia – bestimmt alle Finger geleckt, mal 10 Minuten in ein paar kultige Erklärbär-Momente zu investieren. Wie wäre denn z.B. die Enthüllung angekommen, dass die Rasse Jahrtausende lang recht friedlich war, dann aber von einer Bedrohung von Außen/Innen zu einem derartig strengen Werte- und Kämpfer-Kanon gezwungen wurde? ICH hätte die völlig verschiedenen Untergänge der „Drei Ersten Reiche“ vor 2000 Jahren ja wahnsinnig gerne gehört. Ihr auch?

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„Sie müssen mich schon im Zweikampf umbringen, um mich ins Gefängnis werfen zu dürfen. Mit vorzüglicher Hochachtung: Ihre befehlshabende Gefangene!“ – Legt schon mal Maulkörbe und Nasenringe an, jetzt kommt Michael Burnham! Wie sie die Klingonen und Spiegeluniversumscharaktere an der Nase herumführt, das hat schon verdächtige „Mary Sue“-Momente. Oder die von Jesus. Denn nur Burnham kann dich mit IHREN Tränen von deiner Schuld reinwaschen. Und begnadigen. Und gehen lassen. Mit allem Geheimdienstwissen. Schon krass.

Dass es auch anders gehen konnte, das zeigen exakt ZWEI Episoden: 1.06, „Lethe“ (Burnham besucht den ohnmächtigen Sarek in dessen Gedanken) und 1.14, „Flucht nach vorn“ (Alle sammeln sich vor dem Finale). Hier hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass nicht zu heiß gebadete Vollhonks die Dialoge schrieben, die sich dabei alle fünf Minuten ein „We are awsome!“ oder „It would be cool if … “ um die Ohren pfeffern. Hier ging man die eine oder andere Extraminute, um die Charaktere an das (emotionale) Ziel zu bringen. Hier wurde einem nicht nach zwei Sekunden gesagt, was man zu einem Thema fühlen, zu denken oder zu glauben hat. Und wenn doch, so zeugte es fast von mittlerer Weisheit. – Zum Beispiel, als Tilly ernst erklärte, dass man ein unfertiges Wesen wie Ash Tyler erst zu einem bösen Menschen macht, wenn man ihn fortwährend so behandelt.

Doch diese Fleiß-Extrameile ging man bei Disco zu selten. Übrigens gilt das auch für die mehr als üblen Spezialeffekte. Überall liegen derartig viele Unschärfeeffekte vor dem Vor- und Hintergrund, gibt es sprunghafte Bewegungen, überstrahlende Lichter und dunkle Bildsektionen, dass man schon keine Lust mehr hat, sich im All irgendwas „in Ruhe“ (sofern kinetisch überhaupt in Aussicht gestellt) anzusehen. Kaum ein Screenshot, den ich für Zukunftia machen wollte, war mehr als ein verwaschener, mehrfarbiger Putzlappen, der an der Kameralinse vorbeigefeudelt wird. Wer immer noch behauptet, dass die Effekte toll seien, sei herzlichst zur Durchsicht von „The Expanse“ eingeladen. Äh, dafür aber dann bitte mal den 14-Zoll-Röhrenmonitor austauschen, ja? Mag vielleicht jemand etwas Geld für meinen Review-Kollegen Björn Sülter spenden?

Apropos billig: Michael Burnham ist für mich weiterhin der schlimmste Charakter, den man für Star Trek erstellen konnte. Sonequa Martin-Green (und ihre Regisseure?) scheint völlig überfordert damit zu sein, auch nur in einer einzigen Szene das rechte Maß zu finden. Dass sie ständig als logisches Mastermind daherzukommen versucht, das zu allem und jedem eine bessere Premium-Meinung hat, das passt für mich nicht zu ihrer dauer-erigierten Tränendrüsen. Besonders fällt das auf, wenn sie sich gerade im Spiegeluniversum oder in einer anderen Situation durchsetzen oder gar verstellen muss: Martin-Green bemüht sich nicht mal, ein Pokerface zu zeigen, das an manch übersehbarer Stelle eventuell von einer durchbrechenden Emotion aufgelockert wird. Nein, selbst wenn die Imperatorin ihr (VOR Michaels Enttarnung, wohlgemerkt) tief in die Augen schaut, dürften 99 von 100 Personen nur eine zitternde Masse aus Premiumangst sehen, gegen die Saru schon fast als Ralph Möller durchgeht.

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„Und jetzt stell dir mal vor, dein Hund hätte einen Phaser verschluckt.“ – „Aber … Schnief … Wie soll ich denn emotional mit einem blöden Phaser mitfühlen? Buhuuhuu!“ – Epische Talentbefreiung im Spiegeluniversum: Wenn Burnham sich verstellen will (hier beim ersten Auftritt der Imperatorin), dann stellt sie sich immer in eine Pfütze, damit ihre Angsttränen nicht so auf dem Boden schillern.

Generell hat die Serie absurde Schwächen, was die Gedächtnis- und Abstraktionsleistungen der handelnden Personen angeht. In der Episode „Algorithmus“ vergessen(!) die Klingonen zwischendurch schon mal, dass sie sich gerade in einem Raumkampf mit einem Schiff der Föderation befinden. Und ein Klingonisch sprechender Mensch(!) erregt auf Kronos keinerlei Aufmerksamkeit. Die Admiralin vergisst dann auch, was sie an ihrem eigenen Vernichtungsplan mal gut fand, Saru seine Ängstlichkeit immer dann, wenn sie zuuu sehr nerven würde, und Tyler gleich seine komplette menschliche Seite, die er bis kurz vor Staffelende stets deutlich bevorzugte.

So bleibt mir leider auch nicht viel, was man nach Season 1 überhaupt noch loben könnte. Aber wenn ich drei Dinge nennen müsste: Die Musik geht meistens in Ordnung, Doctor Culber wirkte halbwegs ernsthaft und mitfühlend und ein paar Episodenstarts (die ersten 1-2 Minuten) hatten ein paar schöne Bilder und atmosphärische Momente. Insgesamt gesehen begehen die Autoren jedoch fast jeden Fehler, vor denen man Autoren gemeinhin warnt. Das fängt an mit Todesfällen, die keinen Impact besitzen (da jederzeit wieder änderbar) und geht bis zum selten umgesetzten „Show, don‘t tell“.

Denn das tat die Serie besonders gerne: Uns mündlich der Klugheit, Weisheit oder Ängstlichkeit von irgendwem zu versichern („Saru, sie sind immer sooo verlässlich!“), bevor die entsprechende Figur womöglich genau das Gegenteil tut. Gerne hätte ich z.B. mal gesehen, wie uns bewiesen wird, dass Saru ein guter Captain ist – denn mal ehrlich: Die meisten Zuschauer feierten ihn nur ab, weil er exotisch aussieht. So hätte er einen Streit auf der Brücke schlichten können, indem er äußerst diplomatisch erst mal beide Seiten ausreden lässt und dann womöglich eine dritte Person mit einer Aufgabe betraut, um die sich die beiden ersten geschlagen haben („Sie haben mich beide nicht vollends überzeugt. Somit wäre es nicht logisch, Sie für diese Aufgabe zu wählen. Bitte setzen Sie sich hin.“)

Aber das sind wohl nur die Wunschträume eines Hobbyautoren.

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„Oh, diese Wunder in diesem wunderbaren Universum!“ – „Ja, das ist wirklich Wonderbra… äh… wunderbar!“ – „Ich spüre plötzlich Aggressionen aufsteigen, Leute.“ – „Sollen wir mal draufhauen, Saru? Vielleicht geht es dadurch weg?“ – Lippen- und Silikonbekenntnisse: Mehr als „Wonderful“, „Fantastic“ und „Great“ fällt den Figuren zu neuen Entdeckungen niemals ein. Aber gut, Star Trek spiegelte ja schon immer das aktuelle politische Klima wider.

Generell sind die Autoren zu keinem Zeitpunkt schlauer als die Zuschauer, was ich sehr schade finde. Nichts fordert heraus, nichts bietet neues Wissen über die Physik oder die Natur des Menschen. Und bis heute verstehe ich das Argument nicht, warum man in einer Serie nicht mal den Zuschauer intellektuell überfordern darf. Das klassische „Massenpublikum“ gibt es in Zeiten von „20.000 Zuschauer auf Netflix sind genug“ doch gar nicht mehr.

Selbst die dööfsten mir bekannten Discovery-Toll-Finder würden nicht ausschalten, weil es plötzlich mal etwas seriöser abgeht. ICH habe z.B. alles, was ich über Paralleluniversen weiß, zu Beginn aus Star Trek gezogen. Warum den Zuschauer nicht mal 10 Minuten mit Forschung und gut recherchiertem Blabla „langweilen“? Stranger Things hält die Zuschauer doch auch in Staffel 2 gute 8-9 Folgen hin, bevor am Ende … äh … wenig passiert. Trotzdem wird es gefeiert und geliebt.

Ich finde, dass Autoren den Zuschauern heute so einiges zumuten können. Dazu hätte z.B. gehört, Lorca eine brutale Figur aus dem Spiegeluniversum sein zu lassen, die trotzdem für die Rebellen arbeiten will. Oder doch nicht? Nach „Homeland“, Staffel 1+2 bin ich diesbezüglich einiges Kopfkratzen gewöhnt… – Schreiberlinge dürfen dem Zuschauer nicht nur einen halben Schritt voraus sein (siehe die bisherigen „Enthüllungen“, die alle vorab erraten wurden, da recht plump), nein, sie sollten heute 2-3 Schritte im Voraus denken, damit nichts in der Rückschau albern wirkt. Hier jedoch drehte man bereits etablierte Storystränge der letzten Woche einfach wieder um, sobald man als Zuschauer mal kurz nicht hinsah. Die Klingonen haben plötzlich doch nicht sooo viel Föderation eingenommen, der Sporenantrieb ist plötzlich nicht mehr sooo gefährlich (oder doch?) und die Föderationsführung ist gar nicht sooo korrupt, sondern hat nur auf einen wankelmütigen „Specialist“ gewartet (dieser „Rang“ ging mir schon nach 2 Folgen auf die Nerven), die den Admirälen in zwei Minuten mal gerade das Phrasenschwein ausleert.


Fazit: Meine persönliche Durchschnittswertung der ersten Staffel dümpelt leider unter dem Durchschnittswert ihrer Einzelepisoden. Der läge bei mir (*Tipp, Tipp*) zwar bei respektablen(?) 1,97 von 5 Punkten, doch das erscheint mir in der Rückschau als viiiel zu hoch gegriffen. Denn selbst bessere Episoden wie „Lethe“ oder „Flucht nach vorn“ machen einfach heute keinen Spaß mehr, wenn man weiß, dass alle guten Ansätze am Ende in Blendgranaten namens NCC1701 und „Ich zieh mal den Stecker vom Krieg raus, ja?“ verpufften.

Nein, hier wird man in wenigen Jahren (Schrägstrich Stunden) keine einzige Episode mehr rausgreifen können, um sie losgelöst von den anderen genießen zu können. Hatte ICH durch meine langen Reviews noch recht gut im Kopf, was in welcher Episode ungefähr geschah, so ist in Kollege Sparkillers Birne längst alles zu einem Pilzeintopf mit Parallel-Linsen zusammen geschnurrt.

Und das ist eben die Gefahr, wenn man als Autor SCHEIßE ist: Obwohl manch frühe Episode von vielen Personen (auch auf dieser Webseite) wohlwollend bewertet wurde, so wird niemand, der das Ende nicht mochte, jemals wieder ertragen, wie Tyler auf das Schiff kam, wie die Klingonen an ihrer Hierarchie „arbeiteten“ oder wie Lorca sich von Anfang an wie ein Verräter verhielt.

Ein Problem, das selbst „Game of Thrones“ ereilen könnte, wenn die letzte Staffel doof wird.

Gesamtwertung:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

Abschließend möchte ich Euch noch einen schönen Text ans Herz legen, den unser Leser „Hitzestau“ verfasst hat. Der ist etwas lang, aber besser und durchdachter als alles, was auf den großen Review-Seiten derzeit zu bekommen ist. (LINK)

SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Die Fehlerparade der Eitelkeiten, „Star Trek Discovery“ – Staffel 1 in der Rückschau

Als Kollege Klap mich nach einen Meinungskasten für seinen großen Discovery-Staffelrückblick gefragt hat, da reagierte ich natürlich entsprechend gerührt und mit einem dankbaren „Gnaaah! Hört der Scheiß denn niemals auf!?“. Alles weitere war selbstverständlich eine Frage der Ehre und des Bezwingens der Kindersicherung einer XXL-Dose Schmerztabletten.

Doch wurde nicht bereits alles gesagt? Habe ich das Argument der in fast jeder Episode identischen Plot-Elemente nicht bereits vollständig aufgebraucht? Wurde nicht bereits alles angesprochen? Die maximal zwei Gesichtsausdrücke von Michael? Die merkwürdig verwaschen wirkenden Spezialeffekte? Die sinnlosen Metzgerarbeiten am Ash? Und all der andere Käse, der in dem viel längeren Text weiter oben eh schon erwähnt wurde?

Aber, Halt, zum Look von Discovery möchte ich noch etwas loswerden. Im Netz liest man schließlich recht oft, dass man natürlich nicht erwarten kann, dass die selbe Trek-Ära in einer Jahrzehnte später produzierten Serie identisch aussieht. Meistens zusammen einem Vergleichsfoto zwischen einen TOS-Andorianer und Shran von ENT. Aber weisse watt? Datt is doch Killefitt im Vergleich zur visuellen Dampfwalze, welche bei Discovery zu Werke gegangen ist! Klar, etwas mehr Aufwand anstelle von zwei ollen Saugnäpfen hat schon was. Aber dann weiß man auch selbst als Doofie-Zuschauer sofort, was man sich der Hörr Maskenbildner dabei gedacht hat.

Nicht so ist es aber bei den plötzlichen Holo-Computern und anderen Technik-Spielereien. MUSSTE man so etwas denn haben, weil es dem Zuschauer sonst nicht knorke genug gewesen wäre? Hätte man in Zeiten von „Stranger Things“ und Co. WIRKLICH nicht ein bisschen auf Retro machen können? Nicht zu sehr, denn bei normalen Bildschirmen (statt den Schiebebildchen auf der TOS-Brücke) wären wir doch zufrieden gewesen. Selbst die bunten Buttons hätte man nur ein weeenig dezenter piepen und blinken lassen müssen. Im Ernst, Retro ist doch gerade wieder voll in. Nehmen wir nur die neuen Star Wars-Streifen, welche sich perfekt an dem alten Schotter orientieren, ohne dabei albern zu wirken. Und in diesem Bereich hat Discovery fast schon perfekt NICHTS richtig gemacht. Kaum etwas erinnert an das Kult-Original, womit man mit der „10 Jahre vorher“-Idee doch bestimmt vorhatte zu punkten. Warum also diese Angst, etwas wiederzuverwenden? Für mich ist dies wohl das größte Rätsel. Und, Nein, der Pike in der letzten Minute zählt nicht. Da kann ich auch eine Firefly-Fortsetzung im Supermarkt drehen und ganz am Schluss einen Malcom-Pappaufsteller zeigen.

Fazit: So etwas wie Discovery ist mir noch nicht vorgekommen. Beknackter roter Faden, optisch zweifelhaft umgesetzt und mit Figuren, welche wohl selbst Picard schnellstmöglich aus der Luftschleuse gejagt hätte. Außer Saru vielleicht, welcher selbst ja meist nur ungläubig aus der Wäsche guckte. Quasi als Avatar des Zuschauers.

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Artikel

von Klapowski am 21.02.18 in Star Trek: Discovery

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Kommentare (49)

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  1. Serienfan sagt:

    Ein herrlicher Text!

    Die Frage, die ich mir immer stelle, ist: Was ist eigentlich schlimmer? Dass es schlechtes „Star Trek“ ist? Oder dass es sehr schlechtes „Battlestar Galactica“ ist?

    Das ist nämlich der größte Trick dieser „Star-Trek-Modernisierer“. Sie lassen sich die Kritiker daran abarbeiten, ob diese oder jene Veränderung zu Star Trek passt. Am Ende dieser Diskussionen liegen meist sowieso alle Parteien geschlagen am Boden, es ist dann gar keiner mehr übrig, der noch fragen könnte, ob das ganze denn unabhängig davon was taugte.

    Es ist sehr erfreulich, dass Zukunftia gerade bei dieser Frage „taugt es denn unabhängig davon was“ den Finger auf die Wunde legt.

    • Klapowski sagt:

      Stimmt, ich habe ganz vergessen, es als „gutes“ oder „schlechtes“ Trek zu kennzeichnen.

      Aber am Ende des Tages interessiert mich das bei einer Handwerksarbeit ja auch nicht. Wenn die Erzählweise in sich schlüssig ist, bin ich bereit, auch einem abgedunkelten SFX-Testgebiet wie „Discovery“ Bestnoten zu vergeben. Den „Star Trek“-Schriftzug kann man ja auch als humorigen Bildschirmschoner zu Beginn betrachten.

      Leider haben die Autoren hier aber so gearbeitet wie ein Automechaniker, der mir verklickert: „Wenn sie ihr Auto auf der rechten Seite mit Gewichten beschweren, können Sie auf der linken auf einen der Reifen verzichten!“

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Die Frage nach „gutem“ oder „schlechtem“ Star Trek wird tatsächlich überbewertet. Daher fand ich Deine Zusammenfassung auch so erfrischend, weil sie eben nicht in dieser Diskussions-Sackgasse landete.

      Der einzige, der jemals gute Science Fiction abgeliefert hat, die zugleich schlechtes Star Trek war, war Roddenberry selbst. Und zwar mit dem ersten „Star Trek“-Kinofilm. Gutes „Star Trek“, das zugleich keine gute Science Fiction ist, ist für mich vielleicht „Star Trek III“, weil hier eine reine Fantasy-Geschichte erzählt wurde.

      In den allermeisten Fällen geht das eine nicht ohne das andere. Star Trek bietet als Konzept eine solche Bandbreite an Geschichten, wie sie einmalig sein dürfte. Welches Franchise ermöglich schon einen Film wie „Der Zorn des Khan“ und danach einen Film wie „Zurück in die Gegenwart“? Die Behauptung der Disco-Verteidiger, die Serie sei vielleicht kein gutes Star Trek, aber eine gute SF-Unterhaltung, ist daher merkwürdig. Wenn etwas gute Figuren und eine gute und fesselnde SF-Geschichte hat, dann erfüllt es doch bereits fast alle relevanten Kriterien, um gutes Star Trek zu sein.

      Antworten
  2. Paddy-o sagt:

    @Serienfan: Stimmt, die fehlende Trek-Einordnung ist mir hier noch gar nicht aufgefallen!
    Vielleicht weil ich diesen Aspekt eh auch uninteressant finde.

    Ich mag die Disco Reviews hier halt auch, weil sich auf den größten Schmerzpunkt konzentriert wird – die Autoren. Fast nie wird z.B. auf Schauspielerische Leistungen eingegangen, einfach weil das zu Grunde liegende Script schon so behämmert ist, dass man alles eh nur schwer bewerten kann.

    • Serienfan sagt:

      Die „Trek-Einordnung“, die ich zum Teil an anderen Stellen lese, hat ohnehin den Bereich des absoluten Wahnsinns erreicht!

      Und ich meine wirklich WAHNSINN!

      Ich weiß dann vor lauter Kopf-Schütteln oft gar nicht mehr, wo oben und unten ist, wenn ich dann mitbekomme, wie es bereits als absolut GRANDIOSER „Star-Trek-Moment“ gefeiert wird, wenn zwei Figuren einfach mal vernünftig miteinander reden.

      Und ich denke dann: Ja klar doch! Derrick hat ja Harry Klein auch regelmäßig erst einmal zusammengeschlagen und dann mehrfach mit dem Auto überrollt, bevor der überhaupt nur den Mund aufmachen durfte. Denn dass Figuren einfach mal nur ruhig und vernünftig miteinander reden und sich dabei wie Profis verhalten, sowas gab es ja bislang NUR und AUSSCHLIESSLICH im vom Zeitgeist überholten Next-Gen-„Star Trek“, alle ANDEREN Serien waren ja geprägt vom permanenten Konflikt und An-die-Gurgel gehen …

      Antworten
  3. Discovery4ever sagt:

    Ihr seit ja wo alle voll doof, die ihr Discovery nicht leiden magt. >:( Besonders Du, Klappo! Is ja die beste Trek-Serie, wo gibt!!!!! Ich finde alles voll cool, da gibts nix, was falsch läuft oder schlecht is. Burnham isn sehr sympatischer Charackter und total real. Die Effeckte sind alle voll-super. Und nicht zu vergessen: die Story! So eine dichte Handlung gabs noch nie. Besonders nicht beim ollen Franzkopp und dem doofen total dämlichen TOS-Dreck. Ich könnte noch mehr über Euch mekern, aber das is Zeitverschwndung. Da guck ich jetzt lieber noch mal die Serie auf Netflicks. Kanns garnicht erwarten bis Discovery auf bluray rauskommt.

  4. hitzestau sagt:

    @Klapo: Vielen Dank für die Blumen und das Verlinken auf unseren Beitrag. In Deiner Rückschau steckt sehr viel Arbeit und viel Liebe zum Detail.

    @Sparks @Klapo: Unseren Artikel hätte es wohl ohne die Inspiration von den Artikeln auf Eurer Seite nicht in dieser Form gegeben, das Pilznetzwerk scheint schon auf sehr mysteriöse Art zu arbeiten… aber im Ernst: zuerst wollten wir nur über Discovery schreiben, aber irgendwann kam die Idee, unsere Erinnerungen an 52 Jahre Star Trek-Geschichte aufzuarbeiten. Es gibt eben mehr als nur Discovery, und man sollte sich halt schon mal mit der ganzen Geschichte auseinander gesetzt haben, um auch zu verstehen, was Orte, Namen usw. alles bedeuten.

    Mit Kritik an Discovery kann man an der richtigen Stelle im Fandom voll ins Wespennest stechen, dass ist sehr schade, denn die Pro- und Contra-Lager haben sich sehr verhärtet und verkrampft. Es ist schon schade, dass eine Stärke von Star Trek, der Dialog untereinander, von vielen nicht gelebt wird. Bei 52 Jahren Geschichte läuft das aber auch ohne Probleme auf einen Generationen-Konflikt hinaus, wir sind alte Hasen und wer mit Discovery neu zu Star Trek gekommen ist, wird den Zugang zu den älteren Serien und damit zu den Grundlagen von Star Trek vielleicht nie finden.

    Über Discovery selbst ist schon so viel gesagt worden, dass es immer schwieriger wird, dem noch etwas neues hinzuzufügen. Die Frage nach “guten” oder “schlechtem” Trek stellt sich eigentlich schon gar nicht mehr, die Autoren haben ganz bewusste Entscheidungen gefällt und vieles verändert, daher ist auch die Hoffnung überholt, es würde sich noch mal irgendwas zum besseren wenden.

    • Serienfan sagt:

      Dass DIS-Fans weder ablehende Meinungen tolerieren noch ihre Meinung gut darstellen können, fiel mir auch schon auf. Das ist schade. Allerdings ist es meiner Erfahrung nach sogar so, dass DIS bei den jüngeren Fans gar nicht so gut ankommt. Es sind erstaunlicherweise sogar eher die älteren Semester, die offenbar glauben, DIS jetzt cool finden zu müssen, während jüngere Fans gerade dabei sind, „Star Trek“ für sich zu entdecken. Gerade auf Youtube kann man das beobachten, wie ich an zwei Beispielen zeigen möchte:

      https://youtu.be/0H_xbVfPj-M
      https://youtu.be/jUeUoa2W240

      Antworten
    • DerBeimNamenNennt sagt:

      „Bei 52 Jahren Geschichte läuft das aber auch ohne Probleme auf einen Generationen-Konflikt hinaus, wir sind alte Hasen und wer mit Discovery neu zu Star Trek gekommen ist, wird den Zugang zu den älteren Serien und damit zu den Grundlagen von Star Trek vielleicht nie finden.“

      In letzter Konsequenz lautet die Antwort: „Na und?“

      Das ist ungefährt genauso, wie wenn mir jemand erzählt „egal, dass es Mist es, hauptsache es verkauft sich“. DIESE Argumentation würde ich nur unter einer einzigen Bedingungen überhaupt vielleicht in Erwägung ziehen: WENN ICH PERSÖNLICH DAVON PROFITIERE. Das ist aber bei Star Trek nicht der Fall. Deshalb kann ich mich gar nicht auf diese Art korrumpieren lassen.

      Mir kann es sprichwörtlich gleichgültig sein, ob es jemals wieder Star Trek im TV gibt, wenn es schlechtes Star Trek ist. Diese Argumentation „Hauptsache es steht Star Trek drauf“ verstehe ich einfach nicht. Es ist doch nicht gesetzlich verboten, einfach eine neue Scifi-Serie zu machen, in der man dann alles korrigieren kann, was man an Star Trek Doof findet… Naja, zumindest soweit es nicht um internen Kram geht wie Kirks Darstellung oder sowas.

      Wenn man aber schon Star Trek machen will, dann bitte richtig. Sozusagen die Fakel weiter tragend, die da 1966 entzündet wurde.

      Antworten
  5. Jürgen Plewka sagt:

    „Aber vielleicht können Kollege Sparkiller und ich da schon bald eine interessante Erklärung nachliefern…“

    Da bin ich jetzt aber echt gespannt und muss hoffentlich nicht monatelang warten.
    Der Reviewer auf Serienjunkies.de ist übrigens kein Profi.
    Die Reviews waren allerdings wirklich eine Katastrophe und ich war oft fassungslos über die positiven Einschätzungen.

    Ein herzlicher Dank für all die interessanten Reviews und diese Abschlusswertung.
    Und auch für den tollen Link. Der Hitzestau Autor wurde mir sofort sympathisch als er „Family“ pries – die Folge in Picards französischer Heimat nach seinem Locutus Trauma.
    Nie habe ich die Figur Picard so geliebt wie in dieser Folge!!!

  6. Bolleraner sagt:

    Bravo, Klapo und Sparki!
    Ich musste mehrmals laut schmunzeln beim Lesen!

  7. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Auch von mir Danke and Klapo, Sparki und hitzestau,
    auch wenn ich dort etwas kritisieren musste.

    Gutes, oder schlechtes Trek.
    Bei Disco würde ich sagen : fast kein Trek und bei The Orville: Das bessere Trek.

    Gruß BergH

    Über die Darsteller ähem DEN CAST wurde ja schon viel geredet. Aber hat schon mal jemand erwähnt, dass alle Damen (bis auf Georgiu) einen dicken Hintern haben?

    Das muss doch etwas bedeuten!!!

  8. Jürgen Plewka sagt:

    Ihr fangt schon wieder an, die Serie zu überschätzen.

    Dort BEDEUTET nirgendwo irgendwo irgendwas!
    Oder wenn, dann in der nächsten Folge etwas anderes.

  9. Edain sagt:

    Aus Frust über Discovery habe ich glatt begonnen, nochmal das wunderbare DS9 von vorne zu schauen. Tatsächlich springen einem die 90da mit dem Arsch ins Gesicht: Bashir flirtet wie ein notgeiler Mittelschüler, Avery Brooks guckt gelegentlich als wollte er sich um eine Rolle beim Fresh Prince of Bel-Air bewerben, Odo und Quark kabbeln wie ein altes Ehepaar, Jake streut Juckpulver in der Promenade aus, und und und. Dramaturgisch kanns natürlich nicht mit modernen Standards mithalten, wenn 12 gelangweilte Statisten auf der Promenade „Aufruhr“ spielen und drohend die Fäuste heben, wenn Bösewichter mit einer Shatner-Gedenkfaust niedergestreckt und auch große Bedrohungen am Ende der Folge auf Null gestellt werden – und trotzdem ist das in seinen schlechtesten Folgen noch besser als der Murks, den Discovery verbrochen hat. Sympathische Figuren, die sich, auch wenn sie Konflikte haben, zumindest zu respektieren scheinen. Eine Sternenflotte, die ansatzweise professionell wirkt (Siskos Rüge für O’Brien als er Tosk hilft und damit einen Erstkontakt vermurkst). Das Bemühen darum, Geschichten zu erzählen, die über „und dann gibt’s einen Krieg und einer stirbt und bumm bumm bumm und sie fliegen ins Spiegeluniversum und dann ist einer ein Verräter und dann wollen sie Kronos sprengen und Burnham rettet alle!!!!!“ hinausgehen.

    Ich freu mich auf die kommenden Staffeln DS9. Auf Discovery freu ich mich nicht. Bin mir nur nicht sicher, ob ich auf Erfolg oder Misserfolg hoffen soll. In ersterem Fall ist Star Trek wahrscheinlich auf längere Sicht im TV tot. In zweiterem bekommen wir weiter solchen gequirlten Mist vorgesetzt. Schwierig.

    Da die alten Rezepte im Jahr 2018 nicht mehr 1:1 funktionieren, braucht Star Trek eine Vision, wie man die Essenz (die USP ums wirtschaftlich zu formulieren) ins 21. Jahrhundert mitnimmt, um auch Neuzuseher mit auf die Reise zu nehmen. Discovery hat das nicht. The Orville schon – die macht’s über die Humorschiene, weil heutzutage niemand mehr den erhobenen Zeigefinger sehen will und ist damit immer noch weit mehr Star Trek als Discovery.

  10. Bergh60 sagt:

    Hört ! Hört !

    @Serienfan
    Was sagen wollte ist, dass der Cast eher unattraktiv ist;
    Männlein (Saru ausgenommen) wie Weiblein ( Giorgiuo ausgenommen).
    Und gut harmonieren tut er wie bei Ent ;
    eben NICHT !
    Und das war , wie in einem Link, angedeutet so wertvoll wie nur was für
    TOS und STNG.

    Gruss BergH

  11. G.G.Hoffmann sagt:

    Man liest, die Serie löse nur Euphorie oder völlige Enttäuschung aus. Dazwischen gibt es offenbar wenig. Bei mir ist sie bislang nur auf Gleichgültigkeit gestoßen. 12 von 15 Folgen habe ich mir in der Mittagspause auf dem Laptop angesehen, meist mit 5-maliger Unterbrechung.

    So gehe ich allerdings mit vielen gestreamten Inhalten um. Ich mag dieses Medium nicht. Ich bin Bluray-Fan. Ich kann Inhalte nur genießen, wenn ich sie auf die altmodische Weise und in bestmöglicher Qualität sehen und hören kann. Vielleicht lerne ich zumindest die handwerklichen Qualitäten der Serie zu schätzen, sollte sie einmal auf UHD-Bluray mit Dolby Atmos oder so erscheinen, mit einer Hülle und einem Booklet zum Knuddeln und lieb haben.

    Was den Inhalt angeht: ich habe zwar wenig Hoffnung. Aber fairerweise muss man sagen, dass auch die ersten Staffeln aller anderen Serien schwach waren (TOS ausgenommen, das gleichbleibend beklo… spitze ist). DS9 und ENT habe ich jeweils nach wenigen Folgen abgebrochen und erst Jahre später angesehen.

    • Serienfan sagt:

      Selbst das leider extrem schwache „Enterprise“ zeigte zumindest das Bemühen der Macher, dem Universum und dem Zuschauer Respekt entgegenzubringen. Auch die Effekte waren bei „Enterprise“, zumindest in den ersten zwei Staffeln, zum Teil von einer verblüffenden Eleganz und Schönheit.

      Es ist einfach ein Unterschied, ob man einem Schüler bescheinigt, dass er sich zwar redlich bemüht hat, aber dann doch gescheitert ist. Oder ob man erkennt, dass dieser Schüler versucht hat, das Schulhaus anzuzünden.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      „Verblüffende Eleganz und Schönheit“.

      Leider handelte es sich bei ENT von Anfang an um CGI-Raumschiffe, die aber trotz 16:9-Format und HD-TV in Sichtweite anfangs nur mit einer ganz miesen Auflösung von 480p gerendert wurden. Das fällt bei den Blurays leider extrem auf. Man hat sich seit Mitte/Ende der 90er Jahre, als man bei Star Trek verstärkt auf CGI umstieg, wenig weitsichtig gezeigt, weil sämtliche Dateien offenbar verloren sind oder nicht auf auf (U)HD-taugliches Format umgerechnet werden können. Und selbst die CGI von DSC sieht – von der Auflösung abgesehen – in vielen Belangen billiger aus als das, was man 20 Jahre zuvor für DS9 erschaffen hat.

      Ganz grausam z.B. dieser Weltraumwal im Hangar oder sämtliche Raumschiffe. Gehobenes PC-Spielniveau und sehr unecht wirkend. Was ist bloß aus den schönen „Schiff-Pornos“ der 70er/80er/90er geworden, als die Kamera „stundenlang“ an liebevoll gestalteten echten Modellen vorbeiziehen konnte? Ich habe den Eindruck, die Kamerafahrten geraten heute auch deshalb so schnell, weil bei langsamen Kamerafahrten erst recht auffiele, wie unecht die CGI wirkt.

      Die heutige Generation der Special-Effect-Mannschaften kann es einfach nicht. Früher haben diese Bastler sich stundenlang in ihren Werkstätten den Kopf darüber zerbrochen, wie man mit herkömmlichen Mitteln beeindruckende Effekte herstellen kann. Heute kümmern sich darum nur noch die Nerds vor ihren Computern, denen diese liebe zum Detail entweder kreativ abgeht oder sie können es handwerklich nicht. Die Discovery sieht in meinen Augen einfach nur scheiße von außen aus. (Ich merke gerade: ich laufe Gefahr, die Gleichgültigkeitsebene zu verlassen)

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      @G.G.Hoffmann: Ich bewerte die „Schönheit“ von CGI aber nicht allein an der Pixeldichte. Hat mich beim neuen „Zelda“-Spiel schon gewundert, dass die Kritik oft lautete, die Auflösung und Kantenglätte sei „veraltet“. Ich dachte immer: Sieht keiner, wie „schön“ diese Bilder sind?

      Die Formulierung „das hat PS2-Niveau“ lässt mich oft denken: Nein, hat es nicht! Mit die schönsten Bilder wurden in der PS2-Phase erschaffen.

      Aber natürlich stimmt es: Weit voraus dachte man früher nicht. Serien auf Video abzumischen, erweist sich heute als Nachteil. „Babylon 5“ drehte die Realszenen auf Film im 16:9-Format. Aber die Computer-Effekte wurden in 4:3 gerendert, was dazu führt, dass die Bilder auf den DVDs oben und unten abgeschnitten sind und noch „verpixelter“ aussehen. Das mindert den Eindruck. Dennoch spürte man damals auch die Leistung der „Künstlers“.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Abgesehen davon, dass ich Zelda auch wunderschön finde (ich mag keine Pixel, habe aber einen großen Fernseher!), finde ich es beleidigend, dass Leute wie G.G.Hoffmann auch im Jahre 2018 noch immer behaupten, dass „Discovery“ nicht besser als ein Computerspiel aussähe.

      So ein Quatsch! Computerspiele sehen heute BESSER aus als Discovery!

      https://youtu.be/b9RUWxsVmws?t=22m48s

      Abgesehen davon, dass die Stream-Qualität nicht überragend ist und man alles vorsorglich auf 4K rendern müsste (wie eigentlich jede Szene für jede Serie, die heute rauskommt), so gefällt mir die Grafik hier eigentlich schon besser als alles von Burnhams Beratungsresistenz-Show. Hier noch ein bisschen Renderzeit drauf (10 Minuten?), ein bisschen Politur an den flackernden Pixeln, schon wirkte es zumindest sauberer – und nicht so unscharf – als in unserer liebsten Hass-Serie.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Zumindest sieht es nicht viel schlimmer aus als „Discovery“. Ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass der Künstlichkeitseindruck von CGI wieder größer wird. Gestern schaute ich auf Pro7 kurz in „X-Men Apocalypse“ hinein und war über die Anfangssequenz in Ägypten entsetzt. Totaler CGI-Trash, kaum besser als das, was Tele5 einen Tag zuvor mit „Mega-Shark vs Crocosaurus“ abgeliefert hat (mit VOY Holodoc Robert Picardo), nur dass letzterer mit Absicht C-Trash ist und X-Men offenbar erstgemeint war.

      Viele heutige Filmemacher verirren sich derart im CGI-Wald, dass es unter dem Strich nicht echter wirkt als die Stop-Motion-Technik der 1930er bis 1950er. CGI kann sehr überzeugend sein, wenn es unterstützend eingesetzt wird. Bei vollständigen CGI-Aufnahmen, in denen bestenfalls noch die Schauspieler echt sind, versagt es jedoch. Das gilt in meinen Augen auch für Avatar, der zwar als Filmexperiment gelungen war, aber doch zu keinem Zeitpunkt die Illusion erzeugen konnte, echte Natur zu zeigen. Hätte man einen realen Schauspieler in diese CGI-Kulissen gestellt, wäre das noch stärker aufgefallen.

      Um den Bogen zurück zu Discovery zu schlagen: auch hier wird viel zu selbstverliebt mit der Kamera im rasenden Tempo um die Schiffe herumgefahren, statt einfach mehr Mühe auf die Details der Hülle zu verwenden und das Ergebnis der Arbeit mit langsamen Kamerafahrten stolz zu präsentieren. Der Tiefpunkt war gleich der erste „Auftritt“ der Discovery als die „Kamera“ in den Shuttle-Hangar hineinflog. Der Shuttle-Hangar in der Innenansicht war übrigens auch CGI, weil man entweder keine Zeit oder keine Lust hatte, so eine große Kulisse wie für TNG zu bauen. Ich habe nach 1989 selten so etwas Künstliches und Billiges in einer Star Trek Serie gesehen.

      Antworten
  12. Ein Riesenbovist sagt:

    Also, ich habe gerade aus Langeweile noch einmal „Darmok“, „Planet der Klone“ und „Das fehlende Fragment“ in der Synchro-Fassung von „Sinnlos im Weltall“ gesehen. Und ich muss leider sagen, dass die alternative Handlung, schauspielerische Leistung der Synchronsprecher sowie Kontinuität zwischen den Synchros auf deutlich höherem Niveau liegen, als das, was uns die Produzenten von Discovery in den letzten Wochen so in den Äther geschissen haben.

    Selbst sensible Szenen wie der tragische Tod vom Vadder sind hier glaubwürdiger und realer gespielt („Du musst dat Renne gewinne!“), und das alles mit einem Budget von vermutlich einer Palette Karlsquell…

    • Raketenwurm sagt:

      Ich glaube, Du bist da an einem ganz großen Ding dran ! Ob man vielleicht aus Discovery noch eine gute Serie machen kann, in dem man sie einfach nochmal neu synchronisiert ? Man könnte den Klingonen nachträglich einen sinnvollen Grund andichten, wieso sie in den Krieg gezogen sind. (z.B. weil alle Blutweinbeerensträucher eingegangen sind und der einzige Planet mit gesunden Blutweinbeerensträuchern in Föderationsgebiet liegt) Und Burnham könnte auch endlich einen nachvollziehbaren Grund erhalten, wieso sie aus der Sternenflotte geschmissen wurde. (Ihre Hautfarbe !) Und Ash könnte nach seiner Menschwertung am Frühstückstisch mal schnell erzählen, was der Plan des Schläferklingonen denn war. („Ich sollte in Euren Wasserspender Pipi machen, bin aber nicht damit zurecht gekommen, dass ich nur noch einen Penis habe…“) Und der genickbrüchige Doktor – der hatte nur eine chiropraktische Behandlung erhalten und muss für den Rest der Staffel ruhen – aber sonst gehts ihm gut. …Ja, ich glaube man kann Discovery noch retten.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Die Sache mit Voq/Tyler habe ich sowieso nicht verstanden. Hat man jetzt Voq körperlich in einen Menschen umgewandelt und ihm Tylers Geist implantiert? Oder hat man Voqs Geist in Tylers Körper verfrachtet und „unter“ dessen Bewußtsein gelegt? Aber wenn man einfach einen Geist in einen anderen Körper legen kann, was sollten dann die Rückblenden mit dem Gemetzel am Operationstisch? Weshalb gibt es auf Q’Onos keine Narkoseärzte? Und wie hat L’Rell das ganze durch Handauflegen wieder rückgängig gemacht?

      War Tyler am Schluß nur der umoperierte Voq aber mit Tylers Bewußtsein? Der ganze Handlungsbogen erinnerte an die TOS-Lieblingsfolge „Spocks Gehirn“. Nur in lang und doof.

      Antworten
  13. Tim Lanfér sagt:

    Der Hinweis, dass man zukünftig keine Episode mehr genussvoll herausgreifen könnte, trifft es auf den Punkt. Was die große Stärke der anderen Serien war, reduziert sich bei Disco immerhin auf Szenen. So weiß der erste Auftritt der Disco zu gefallen und als sich die Sternenflotten Lappen zum zurückgekehrten Tyler in der Kombüse setzen. Die werde ich mir hin und wieder mal angucken. Schauderhaft zudem, wie TNG auf BD dieser bunten Discokugel visuell komplett überlegen scheint und wie man es nicht ein einziges Mal schaft solche Gänsehaut Szenen zu produzieren. https://www.youtube.com/watch?v=_3Visl7cK0g – Immerhin ein Novum bei Disco: Der erste Warpflug in Echtzeit und die Tatsache, dass die Serie weder als Star Trek noch als eigenständige SciFi Serie funktioniert. Läuft.

  14. DerBeimNamenNennt sagt:

    Ich bin Stolz darauf sagen zu können, dass ich mir bisher die Serie nicht angesehen habe. Mal sehen, ob sich das ändert, wenn die erste Free-TV-Ausstrahlung kommt…

    Zitat:
    „Die Agoniekapseln sind schrecklich und schmerzhaft, hinterlassen aber selbst nach Monaten keine ernsthaften psychischen Schäden oder körperliche Einschränkungen.“

    Das mit den körperlichen Einschränkungen haben sich aber die Macher nicht ausgedacht. Das war schon bei TOS so.

    Zitat:
    „Denn so gaaanz neu kann denen das Prinzip der Aliendoppelgänger, Gehirnwäsche und technologischen Hirnbeeinflussung unmöglich sein.“

    Wir reden von Star Trek. Da gehört das Gottlob noch nicht zum guten Ton. Für eine X-Beliebige Serie würde es stark auf die Randbedingungen ankommen.

    Zitat:
    „Das ist erzählerisch ein Witz gegen die genialen Dialoge, die Sheridan in Babylon 5 mit der Erdzentrale ausfechten musste, um die Führungsebene eine Weile ruhig zu stellen.“

    Babylon 5 kann man in dieser Hinsicht nicht wirklich mit Star Trek vergleichen. Babylon 5 bildet im Grunde eine Art der heutigen Gesellschaft ab und ignoriert vollständig die Veränderung durch Computer, ausserirdische Technologie und soziale Entwicklung. Zumindest zum großen Teil. Das liegt auch daran, dass der Autor zum Teil eine politische Botschaft verbreiten wollte.

    Bei Star Trek dagegen wird zwar von der perfekten Gesellschaft auf der Erde geredet. Dieses Utopia ist aber niemals sichtbar. Es fehlen völlig die Erklärungen, wieso z. B. Siskos Vater Koch ist, wieso Picards Bruder Wein anbaut (okay, es gibt naheliegende Spekulationen) oder was Kirk, McCoy usw.usf. in ihrem Privatleben auf der Erde so treiben.

    Beide Dinge sind nicht wirklich innovativ, auch für die 90er Jahre schon nicht. Star Trek könnte man sogar Feige nennen. Aber ich denke, es ist erst gemeint. Die Autoren waren sich nicht klar, was diese perfekte Gesellschaft im Jahre 23XX auszeichnet und das ist auch nicht Gegenstand der Serie.
    Star Trek ist keine Uptopie.

    Zitat:
    „Die vielen Ebenen, auf denen die Autoren ihre erfundene Gesellschaft vereinfachen, beschneiden, logisch umkehren und konterkarieren, die habe ich seltsamerweise selten in anderen Reviews auf großen Webseiten (z.B. Serienjunkies) gesehen.“

    Ich kann nur immer wieder feststellen, dass das grade Star Trek der Frage, wie die Zukunftsgesellschaft aufgebaut ist, eigentlich konsequent ausweicht. Sie ist besser, es gibt keinen Gewinnstreben und die Menschen arbeiten zur Selbstvervollkommnung. Nun kann ich mir aber nicht vorstellen, dass sich jemand 8 (12!) oder meinetwegen 2 Stunden am Tag an ein Fließband stellt, um es zu überwachen und einzustellen, um damit ein besserer Mensch zu werden.

    Zitat:
    “ Für mich war es spätestens dann vorbei, als man die einst stolze und irgendwie in sich logische Kriegerrasse zum Massaker-Einsatzkommando degradierte. Ehre gegenüber Stärkeren oder Schwächeren? – Keine Spur mehr davon. Selbst Krieger, die sich ihrem neuen Herrscher unterworfen hatten, wurden sinnfrei zerstückelt und in die Abstellkammer geschoben.“

    Die TOS-Klingonen waren schon anders drauf.

    Zitat:
    „Wie wäre denn z.B. die Enthüllung angekommen, dass die Rasse Jahrtausende lang recht friedlich war, dann aber von einer Bedrohung von Außen/Innen zu einem derartig strengen Werte- und Kämpfer-Kanon gezwungen wurde? ICH hätte die völlig verschiedenen Untergänge der ‚Drei Ersten Reiche‘ vor 2000 Jahren ja wahnsinnig gerne gehört. Ihr auch?“

    Die klingonische Geschichte ist eigentlich in Star Trek relativ deutlich beleuchtet!
    Das Klingonische Reich wurde durch Kahless gegründet – der den Ehrenkodex einführte, eine wichtige Rolle in der Religion der Klingonen spielt und als Reichsgrüner große Bedeutung hat.
    Deshalb unter anderem der Sprung in der Schüssel der Klingonen. Die sind da so wie einige reale Kulturen in der Gegenwarte, die die Kaiser ihrer Reiche zum Gegenstand von religiöser Anbetung machten. Hinzu kommt bei den Klingonen der Glaube daran, dass nur der, der im Kampf stibt in den Himmel kommt.

    Es wird an macher Stelle von TNG impliziert, dass die Klingonen eine stark vom Adel geprägt Gesellschaft sind. Die Mitglieder des Hohen Rates der Klingonen werden wahrscheinlich nicht gewählt, sondern repräsentieren Häuser. In den Stadtvierteln der Armen sieht es erbärmlich aus.
    An anderer Stelle wird dann noch angedeutet, dass die Klingonen in ihrer Frühgeschichte mal von Ausserirdischen angegriffen wurden. Das hat sie wahrscheinlich so aggressiv gemacht. Angreifen, bevor man selbst angegriffen wird, niemals in die Lage des Schwächeren kommen…

    • Nitpicker sagt:

      „[…]Nun kann ich mir aber nicht vorstellen[…]“ Da liegt schon mal das Grundproblem. Allein die Tatsache, dass du einen heutigen Fließbandjob einfach ins 24. Jahrhundert katapulierst, zeigt, dass dir hier der Wille fehlt das Rad einfach mal kreativ weiterzuspinnen. Fließbandjobs wird es dank Automation wohl eher nicht mehr geben. Und selbst wenn – nennen wir sie einfach mal Industriereplikationsüberwachung – wird das entsprechende Arbeitsumfeld zweifellos sehr viel anders aussehen als heute. Gemütlich, freundlich, sauber. Für Leute, die sich für die entsprechende Tätigkeit interessieren, dafür, Dingen beim Entstehen zu helfen. Das führt zum Hauptkritikpunkt, den man in solchen Diskussionen immer sieht: „warum soll überhaupt noch jemand arbeiten gehen.“ Und die Frage rührt meist daher, dass die Leute mit ihrem Job selbst einfach nicht zufrieden sind und ihn ausüben, weil sie es müssen.
      Ich beispielsweise habe das Glück meinen Beruf gerne auszuführen. Für mich ist es ein Traumjob. Für 90% der Bevölkerung ist er aber vermutlich total uninteressant/zu anstrengend. Hier hat also ein Topf seinen Deckel gefunden. Ohne den Druck Geld verdienen zu müssen, um nicht sozial abzurutschen, hätten viel mehr Menschen die Möglichkeit jene Tätigkeit auszuführen, für die sie sich auch wirklich begeistern. Ich würde, ohne Geld zu verdienen, immer noch zur Arbeit gehen – aber eben seltener. Vielleicht 3 Tage die Woche um mehr Zeit für Reisen und Kreatives zu haben. Wäre aber kein Problem, da es bei einer Menschheit, wo niemand hungert und jeder viel mehr Möglichkeiten hätte, sicher auch automatisch mehr Mitbewerber für meinen Beruf gäbe.

      Hat Star Trek das nun zur Gänze ausformuliert oder wenigstens konsequent angedeutet? Nein. Hier und da haben sich die Scripte eben den Anforderungen gebeugt – sowohl des Zuschauers als auch der Geschichte (oder eben den Fähigkeiten der Autoren), sodass man einen Rom dann eben mal in die Abfallverwertung schickt. Macht aber nichts. Auch ein etwas holpriger Versuch eine positive Zukunft darzustellen war und ist lobenswert und hat Star Trek absolut von der Konkurrenz abgehoben. Ich denke nicht, dass Autoren zu unbedingt alle Antworten haben und wissen müssen, wie man eine solch bessere Gesellschaft erreicht. In meinen Augen genügt es schon, einen Eindruck zu vermitteln und im Zuschauer den Wunsch zu wecken für genau so eine bessere Welt einzustehen/sie zu gestalten. So bekommt man eine neue Generationen an Ingenieuren, Ärzten, Wissenschaftlern. Man benötigt keine Blaupause für einen Transporter (oder für ein Handy). Manchmal genügt schon die Idee eines geradezu utopisch-kleinen Aufklapp-Kommunikators.

      Antworten
  15. Susan sagt:

    @DerBeimNamenNennt: Das klingt etwas arg schwarz-weiss, was du da schreibst, bezüglich der Utopie bei Star Trek. Sie ist schon sichtbar. Nur halt oft sehr subtil und daher nicht auf anhieb zu erkennen. Und bei TNG sehen wir die allermeiste Zeit eh nur Förderationsraumschiffe, Außenposten und Stationen. Es ist ja auch eine Serie und keine Dokureihe „Das Leben im 24. Jahrhundert“.
    Wegen der Berufe: Warum zB sollte es denn *keine* Köche oder Winzer geben? Das könnten ja auch schätzenswerte alte Kulturtechniken sein, die manche Menschen eben gerne ausüben. Wie Künstler in einer Gesellschaft ohne hochspekulativen Kunstmarkt. Oder Musiker. Boothby, der Gärtner der Sternenflottenakademie zähle ich auch dazu. Es braucht eben nicht jeder Chefingenieur, Architekt, Forscher oder sonstwas werden wollen, damit er einen Beitrag zur Gesellschaft leistet.

    Auf die anderen Punkte gehe ich vielleicht später ein. Hab grad nicht viel Zeit.

  16. DerBeimNamenNennt sagt:

    @Nitpicker:
    „Allein die Tatsache, dass du einen heutigen Fließbandjob einfach ins 24. Jahrhundert katapulierst, zeigt, dass dir hier der Wille fehlt das Rad einfach mal kreativ weiterzuspinnen.“

    Ich habe das Beispiel bewusst aus der heutigen Realität gewählt. Ich habe genug Berufe aus Star Trek ausgezählt, die aus heutiger Sicht komisch wirken: Koch, Winzer, Rothemd (wobei Lebensmüde gibt es immer…). In Übrigen: Es wird noch Leute geben, die die Maschinen technisch warten und überwachen müssen, während andere ihren Tag komplett im Holodeck verbringen.
    Werden die dafür nicht irgendeine Form der Kompensation wollen? Oder ist das so wie in einer WG mit Abwaschplan?

    „Hier hat also ein Topf seinen Deckel gefunden.“

    Niemand bestreitet es, dass es gewisse Jobs gibt, die mir großen Vergnügen ausgeführt werden: Beispielsweise eben Koch, Journalist, Künstler, Politiker. Aber was ist mit den Drecksjobs?
    Es gibt auch Jobs, die man naturgemäß nicht freiwilligen Helfern überlassen will: Richter oder Polizist.

    „Hat Star Trek das nun zur Gänze ausformuliert oder wenigstens konsequent angedeutet? Nein.“

    Eben!
    Star Trek ist keine Utopie, weil es die gesellschaftlichen Dinge auf der Erde konseuqent ausklammert.
    Richtige utopische Bücher tun das nicht. Da sind die Autoren sogar Stolz darauf, eine perfekte oder bessere Gesellschaft beschrieben zu haben. Das sind quasi Werbeprospekte. Oder zumindest Gedankenexperimente.

    @Susan:
    „Und bei TNG sehen wir die allermeiste Zeit eh nur Förderationsraumschiffe, Außenposten und Stationen. Es ist ja auch eine Serie und keine Dokureihe ‚Das Leben im 24. Jahrhundert‘.“

    Ich glaube, das erwartet niemand von Star Trek. Obwohl es solche Bücher gibt und gab, die extrem erfolgreich sind.

    Nur ist die Aussage von mir, Star Trek sei keine Utopie, meines Erachtens haltbar.

    In der Serie wird überhaupt nicht darauf eingegangen, wie die Gesellschaft der Erde eigentlich funktioniert. Die einzige Organisation, von der wir mehr erfahren, ist die Sternenflotte. Und die ist als nautisch-militräisch-wissenschaftliche (oder was auch immer) Institution streng hierarchisch. Der Kapitän gibt die Befehle, die Matrosen haben zu gehorchen.
    (Wobei man sich an der Stelle schon fragen könnte, ob man so eine Institution in einer Utopie nicht anders organisieren würde, aber egal…)

    Aber wie schon gesagt: Eine Folge mit Oma Picard zum Tee will auch keiner ernsthaft sehen. Star Trek spielt nun mal weit von der Erde weg. Die Abenteuer passieren im Weltraum.

    • Nitpicker sagt:

      Na ja, du widersprichst dir da schon etwas selbst, wenn du einerseits (nur als Beispiel) Koch als „aus heutiger Sicht komisch“ bezeichnest, und im nächsten Moment zugibst, dass es Leute gibt, die das eben gerne ausführen. Genau das ist es halt; verschiedene Menschen haben verschiedene Interessen/Leidenschaften. Von daher wird es wohl auch keinen Mangel an Bewerbern für alles Mögliche geben. Ich sehe auch nicht, welcher Beruf in einer dank Technik sauberen Gesellschaft jetzt irgendwie als „Scheißjob“ zu klassifizieren wäre. Selbst Sicherheitsoffizier. Ist halt was für die Abenteuerlustigen. Die eigene Komfort-Zone verlassen. Persönliche Grenzen austesten. Sich selbst verbessern ;) Und selbst wenn du einen „langweiligen“ Büro-Job hast – wer sagt denn, dass der in der Zukunft noch als langweilig angsehen und nicht eher von der Gesellschaft als wichtig und toll anerkannt wird? Da muss man eben die Gegenwartsperspektive ein wenig hinter sich lassen. (Hat Orville es nicht einfach mit einem „Wir mögen nicht mehr nach Geld streben, aber durchaus noch nach Prestige und Ansehen“ erklärt? Funktioniert für mich.)

      Ich kenne auch entsprechende Bücher und ich habe keine so große Probleme mir das Leben auf der Erde Star Treks vorzustellen. *schulterzuck* Eigentlich hat nur DS9 die Dinge etwas anders dargestellt, aber DS9 ist ja eh so ein schwarzes (aber gut gemachtes) Schaf ;).

      Das Star Trek keine Utopie ist, da gebe ich dir sogar recht. Als perfekte Gesellschaft habe ich die Föderation allerdings auch nie wahrgenommen. Aber sicher als deutlich perfekte(re) als unsere Gesellschaft es heute ist – ganz nach Sagan „It will not be we who reach Alpha Centauri and the other nearby stars. It will be a species very much like us. But with more of our strengths and fewer of our weaknesses. More confident, far-seeing, capable and prudent.“

      DAS war bislang in allen Star Trek Serien zu finden. Das hat Star Trek – insbesondere TOS und TNG – auch deutlich von der Konkurrenz abgehoben (weil du meintest das wäre nie was besonders gewesen). Und ich glaube das ist es auch, das die Leute noch immer gerne auf diese Serien zurückblicken lässt, TROTZ dem ganzen Käse, den man real betrachtet ertragen musste. Star Trek hat einem das Gefühl gegeben, das die Zukunft besser sein kann.

      Ich sehe aber nichts davon in Discovery. Nicht einmal einen Ansatz. Höchstens ein paar hohle Lippenbekenntnisse („wir sind Forscher“) die man eben so draufpappt, wie ein Etikett („schmeckt gut“).

      Irgendwo ist es aber schon erstaunlich, dass Discovery rein gar nichts auch nur Ansatzweise mutiges probiert und es dabei trotzdem noch hinbekommt, hart auf die Fresse zu fallen. DAS ist auch ne Leistung…

      Antworten
  17. ted_simple sagt:

    Viermal Minimalwertung (einen Stern), also DAS nenne ich einen Verriss!

    Ich stimme nur in einem Fall nicht zu – das Spiegeluniversum fand ich gar nicht mal so schlecht. Ich hatte hier den Eindruck, dass die Autoren endlich die Freiheit erhielten, die Serie zu schreiben, die sie von Anfang an wollten:

    – düstere Atmosphäre, niemand traut dem anderen über den Weg (Game of Thrones)
    – fehlende Moral als Normzustand
    – die billigen Schock-Elemente wie z.B. Folter und Mord, die dem Zuschauer ständig wie eine Trophäe vor die Nase gehalten wurden („so edgy!“), dienten ja schon der Charakterisierung der Klingonen, passten dann aber im Mirror Universe noch viel besser
    – vor der düsteren Kulisse der MU-Charaktere wirkte „unsere“ Discovery-Crew plötzlich passabel und menschlich (alles eine Frage des Kontrastes)…

    Von daher fand ich die Serie während der MU-Folgen einfach am „stimmigsten“. Daher hier solide 2 Sterne von 5 (wenn ich einen generösen Tag habe, vielleicht 3).

    Allerdings bin ich mir dessen bewusst, dass man die MU-Folgen auch als „billiges Writing“ und somit den Tiefpunkt von DIS ansehen kann. Folgendes Zitat trifft diesen Kritikpunkt sehr gut:

    „… the Federation is forced to wrestle with the idea that it may have to sacrifice some of its most sacred ideals in the process. But where DS9 took that conflict and made it personal, introspective, and most importantly consequential for its characters and institutions, Discovery deflected any self-examination it tried to attempt, and instead found itself a whole universe of evil doppelgangers to act as scapegoats.“

    Stimmt schon, die MU-Folgen waren ein „Easy Fix“, weil die Autoren die Story im Primary Universe nicht auf die Reihe bekommen haben. Anstatt sich an eine differenzierte Charakterisierung der Klingonen zu begeben, führte man also platte Gegenspieler aus dem MU ein, die „einfach nur böse“ waren. So schön einfach kann man’s haben! Und völlig sinnfrei von der eigentlich Story ablenken und Zeit verschwenden.

    Aber mein argumentativer Punkt ist: Wenn die Serie *komplett* im Mirror Universe spielen würde, dann wäre sie als gehobener Trash noch ansehenswerter als diese „will alles auf einmal sein und fliegt schließlich in jeder Kategorie auf die Schnauze“-Produktion.

    • ted_simple sagt:

      Wir haben jetzt eine Reihe von Kategorien besprochen, in denen die Serie wirklich enttäuscht hat.

      Zusammenfassend wäre vielleicht noch die Frage interessant: Was war der EINE größte Fehler, an dem die ganze Staffel gescheitert ist?

      Die Antwort kann sicherlich nicht (!) sein „Es war kein Star Trek, weil …“, denn wie hier schon einige Leute festgestellt haben, sollte man die Frage nach „Star Trek“ erstmal außen vor lassen und die Serie ohne diesen Überbau betrachten.

      Für mich ist das größte Problem die Figur Michael. Sie sollte ein Eliteoffizier sein, der sich an den höchsten Standards misst (egal ob Star Trek oder ein anderes Serienuniversum). Tatsächlich hören wir aber die Story einer Kriminellen, die ihre eigenen Dämonen bekämpft und gegen Ende der Staffel gerade mal den Level eines durchschnittlichen Sternenflottenoffiziers erreicht. Nichts, aber auch gar nichts, erklärt die Helden-Verehrung, die sie von allen Seiten erfährt. (Um es zynisch zu sagen: Hier haben wir ein Universum von grenzdebilen Figuren, so dass die einzige Figur, die auf einen IQ von über 100 kommt, als Genie verehrt wird.) Der wichtigste Narrativ funktioniert nicht. Im Grunde haben wir hier Writing auf Fanfiction-Niveau.

      Antworten
    • Nitpicker sagt:

      „Zusammenfassend wäre vielleicht noch die Frage interessant: Was war der EINE größte Fehler, an dem die ganze Staffel gescheitert ist?“

      Den einen (meiner Meinung nach ohnehin massiv überschätzten) kreativen Kopf (Bryan Fuller) hinter Discovery zu feuern, dabei in der Produktion aber schon so weit zu sein, dass man Elemente seiner Idee wohl oder übel übernehmen muss, ohne eigentlich so recht zu wissen, was er denn nun eigentlich für eine Geschichte erzählen wollte, und die Sache in die Hände von gefühlt 10 verschiedenen Produzenten zu geben, die ihre Rat- und Ideenlosigkeit mit „schockierenden“ Twists und hohlen Lippenbekenntnissen zu kaschieren versuchen.

      Alles weitere war, beziehungsweise ist, nur die Konsequenz dieses Durcheinanders.

      Antworten
  18. Serienfan sagt:

    Hier scheint ein wenig Verwirrung zu herrschen darüber, was Star Trek zur Utopie macht.

    Die Utopie ist nicht, dass hier eine Welt gezeigt wird, die von sozialem und technischem Fortschritt geprägt ist und die Bildung und Wohlstand für jeden bereit hält. Dies ist, sieht man sich den Verlauf der Geschichte an, auf lange Sicht eher wahrscheinlich. Wenn irgendwann Energiemengen in unbegrenztem Ausmaß zur Verfügung stehen, ändert das natürlich die Gegebenheiten.

    Die Utopie von Star Trek ist, dass das Individuum in einer Gesellschaft, die hohe ethische Grundesätze hat, auch ethischer wird. Diese Utopie wurde auch von DS9 aufrecht erhalten, Quark sagt sogar an einer Stelle, die Föderation habe ihn positiv beeinflusst.

    Insofern hätte man diese Utopie in „Discovery“ thematisieren können. Wie wirkt es sich auf einen Lorca aus, der über ein Jahr in unserem Universum verbrachte? Welchen Einfluss hat eine Gesellschaft auf das Verhalten des Individuums.

    Aber natürlich wurde nichts dergleichen getan. Die Autoren waren noch nicht einmal fähig, sich solche Fragen überhaupt zu stellen. Und genau das macht es eben nicht nur zu einer missratenen Serie. Es macht das ganze zu missratenem Star Trek.

  19. Klapowski sagt:

    http://www.robots-and-dragons.de/news/116407-star-trek-discovery-ein-trek-veteran-wechselt-the-orville

    Na toll, jetzt geht einer von zwei Autoren, die mir halbwegs positiv aufgefallen waren, auch noch weg von „Discovery“! In diesem Fall das Trek-Urgestein Joe Menosky, der „Lethe“ zu verantworten hatte.

    Ich hoffe, er wird in seinem neuen Job viel Spaß haben. Ist dieses … dieses „The Orville“ denn genau so kultig und trekkig wie „Discovery“?

    • Serienfan sagt:

      Hier sind auch noch ein paar Infos und neue Bilder zur zweiten „Orville“-Staffel und zu der aktuellen Meldung. Und am Ende gibts sogar einen deutschen Orville-Trailer.

      https://trekmovie.com/2018/02/26/the-orville-season-2-production-starts-star-trek-writer-joe-menosky-joins/

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Wenn man die Liste der von ihm verfassten Episoden betrachtet, ist er für einige der besseren Star Trek Folgen verantwortlich. „Lethe“ stach ebenfalls positiv heraus. Man kann nur spekulieren, ob Menosky DSC zu doof war oder ob man im DSC-Team nichts mit seiner klassischen Episode anfangen konnte.

      Wobei es etwas übertrieben erscheint, davon zu sprechen, er „verlasse“ DSC. Das klingt so als sei er ein fester Mitarbeiter des Autorenstabs gewesen. Wenn ich es richtig verstehe, sind das alles Lohnschreiber, freie Mitarbeiter, die nur locker in die grobe Rahmenhandlung und die Produktion eingebunden sind, um ein oder zwei Drehbücher abliefern zu können.

      Antworten
  20. DerBeimNamenNennt sagt:

    Gut, dann werde ich mich mal gegen die Angriffe meiner Position verteidigen. Ich hoffe, dass ist für die Leser noch erträglich:

    Zunächst @Nitpicker
    https://www.zukunftia.de/7321/star-trek-discovery-staffel-1-in-der-rueckschau/comment-page-1/#comment-25091
    Zitat:
    „Na ja, du widersprichst dir da schon etwas selbst, wenn du einerseits (nur als Beispiel) Koch als ‚aus heutiger Sicht komisch‘ bezeichnest, und im nächsten Moment zugibst, dass es Leute gibt, die das eben gerne ausführen.“

    Findest du denn, Siskos Vater wirkt wie der klassische Hobbykoch?
    Woher kommen seine Zutaten? Wieso stellt man ihn die Räumlichkeite zur Verfügung?
    Wieso kommen Gäste statt den Replikator zu verwenden?

    Koch, selbst Bedinung, ist sicherlich ein Grenzfall.

    Zitat:
    „Hat Orville es nicht einfach mit einem ‚Wir mögen nicht mehr nach Geld streben, aber durchaus noch nach Prestige und Ansehen‘ erklärt? Funktioniert für mich.“

    Ich kenne die Serie jetzt nicht. Aber das, zusammen mit dem Comedy-Faktor und so, macht mich immerhin neugierig. Auch wenn der Macher neben Family Guy und American-Dings noch „Ted“ gemacht hat – den ich mir wieder nicht angesehen habe.

    Ja, das mit Prestige und Ansehen und so macht für mich schon irgendwo Sinn. Es wird sicherlich auch andere soziale Vergünstigungen durch eine Uniform geben (Frauen sollen es z. B. mögen).

    Zitat:
    „Ich kenne auch entsprechende Bücher und ich habe keine so große Probleme mir das Leben auf der Erde Star Treks vorzustellen.“

    In „Star Trek“ ist die Erde weniger gut Ausgebaut als Bayor. Jedenfalls bleibt bei mir der Eindruck. Ich stelle mir das irgendwie wie eine leere Kulisse vor.
    Solche Probleme hatte ich bei Utopien nicht.

    Und grade DS9 sticht mE massiv positiv hervor, weil es sich überhaupt erst mal länger mit der politischen Entwicklung einer Region beschäftigt. Es ist ja sehr leicht, eine höhere Moral zu haben, wenn man nächste Woche schon auf der anderen Seite des Quadranten ist. Auf DS9 bleibst du unter Umständen auf der Seite des Guten… und kannst doch nichts bewirken.

    Zitat:
    „Das Star Trek keine Utopie ist, da gebe ich dir sogar recht.“
    Da hab ich ja schon gewonnen.

    Zitat:
    „weil du meintest das wäre nie was besonders gewesen“

    Man muss zwischen den Büchern oder Heftchen und den Serien unterscheiden. Bei den Serien war das eventuell das Einmalige von Trek. Geschenkt.

    Trotzdem finde ich, dass Star Trek gewissen Aspekte grade massiv ausweicht. Wie geht die Föderation z. B. mit Kontroversen um? Gibt es keine jungen Aktivisten, die sich für die Rechte der Bajoraner einsetzen?
    Oder alte, zerstreute Professoren, die die oberste Direkte in Grund und Boden kritiseren?
    Das sind ja alles wirklich Dinge, über die man geteilter Meinung sein kann. Doch auch das kommt nie vor.

    @Serienfan
    https://www.zukunftia.de/7321/star-trek-discovery-staffel-1-in-der-rueckschau/comment-page-1/#comment-25095
    Zitat:
    „Dies ist, sieht man sich den Verlauf der Geschichte an, auf lange Sicht eher wahrscheinlich.“

    Kompliziertes Feld. Ob Fortschritt ein Selbstläufer ist, das sei mal dahingestellt.

    Zitat:
    „Die Utopie von Star Trek ist, dass das Individuum in einer Gesellschaft, die hohe ethische Grundesätze hat, auch ethischer wird.“

    Das ist vielleicht ein Punkt. In Star Trek ist moralischer, gesellschaftlicher und technischer Fortschritt wünschenswert gekoppelt.

    • G.G. Hoffmann sagt:

      Das alles ist bei Star Trek auch immer wieder thematisiert worden. Aber für eine SciFi-Serie ist das ein etwas zu hoher Anspruch. Die Leute wollen ja nicht „Das Auslandsjournal“ im Weltraum sehen. Für den harten Kern der Fans wäre es sich interessant gewesen, wenn einige politische und soziokulturelle Aspekte noch näher und differenzierter beleuchtet worden wären. Damit stößt eine quotenabhängige TV-SciFi-Serie aber schnell an ihre Grenzen.

      Wenn Star Trek sich einem Thema zu intensiv gewidmet hat, wurde es schnell langweilig. Nehmen wir nur bei DS9-Staffel diesen Propheten-/Pah-Geister-Quatsch, bei VOY die Kazon, bei ENT der temporale kalte Krieg oder ganz allgemein die immer wieder thematisierte oberste Direktive, die man sich bei jeder Gelegenheit zurechtbog.

      Star Trek hat ja eher in Fankreisen und völlig zu Unrecht den Nimbus (nicht zu verwechseln mit Nexus), eine in philosophisch und politischer Hinsicht anspruchsvolle Serie zu sein. Von den rund 800 Episoden waren vielleicht 10% herausragend, 60% so lala und 30% schlecht. Mehr kann man von unterbudgetierten 42-Minuten-Episoden auch nicht erwarten.

      Ich bin gerade noch einmal in der ersten DS9-Staffel (deren Besprechung Klapowski letztes Jahr einfach abgebrochen hat) und das ist qualitativ zum Teil ganz schlechtes Laientheater. Besonders empfehlenswert: „Die Legende von Dal’rok“. Die Darsteller bewegen sich wie auf einer städtischen Kleinkunstbühne durch die viel zu kleinen Kulissen, weil im Studio einfach der Platz fehlte. Auch erzähltechnisch ist vieles ganz furchtbar. In der Folge „Die Prophezeihung“ treffen Sisko & Co. im Gamma-Quadrant auf „Außerirdische“, die aber ganz normal aussehen wie mitteleuropäische Homo Sapiens. Normal. Dann sagt aber auch noch einer dieser „Außerirdischen“ mit Blick auf Kiras Nase: „Sie gehören nicht alle derselben Spezies an“ und Kira antwortet: „Ich bin Bajoranerin“. So weit, so rassistisch. Sich als Menschen vorzustellen, kam Sisko nicht in den Sinn, denn die „Außerirdischen“ waren ja auch gnubbelnasenfrei.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      @DerBeimNamenNennt:

      Sozialer Fortschritt ist kein „Selbstläufer“. Die Menschen werden sich entweder als soziale Wesen begreifen oder im gegenseitigen Kampf untergehen. So wie der Ur-Mensch einst erkannt hat, dass er entweder eine Gemeinschaft bildet oder untergeht, muss das auch der Mensch der Zukunft begreifen.

      Die Frage ist: Hat eine Gesellschaft, die nach Höherem strebt, die hohe ethische Ziele verfolgt, die Bildung und Kunst wertschätzt (und nicht nur nach kapitalistischen Kriterien bewertet), auf das Individuum den Effekt, dass auch dieses Individuum nach „Höherem“ strebt.

      „Star Trek“ und „The Orville“ vertreten die These, dass in einer solchen Zukunft nicht mehr die Menge an Geld, sondern die Menge an Bildung und Können das neue Status-Symbol sind.

      Stefan Zweig beschreibt in seiner Biografie „Die Welt von gestern“, wie in jüdischen Familien des gehobenen Bürgertums Ende des 19. Jahrhunderts die Bildung ein so hoher Status-Wert war, dass jede Familie darauf achtete, dass es in dieser Familie mindestens einen Künstler oder einen Philosophen gab, auch wenn damit kein Geld zu verdienen war. Bildung und Kunstverständnis galten als Status-Symbol.

      Warum sollte das in einer Zukunft, in der das Bildungsniveau noch weiter gestiegen und Geld eine geringe bis gar keine Rolle spielt, nicht ebenso sein?

      Antworten
    • Nitpicker sagt:

      Bei diesem Thema gibt es immer zwei Standpunkte. Die etwas konservative, die der Meinung ist, dass Menschen in ihrer Natur eher gierig, egoistisch und faul sind und am besten durch eine auf Arbeitschaft basierenden Marktwirtschaft bei Laune und durch eine strenge Regierung unter Kontrolle gehalten werden können. Und die eher liberale, die im Gegenteil an eine kreative und im Kern kooperative Natur glaubt, und daran, dass Motivation von Innnen statt von Außen kommt (warum besteigt man einen Berg – weil er da ist) und Regierungen den Leuten dienen sollten, nicht umgekehrt.

      Während die meisten Sci-Fi Produktionen eher die konservative Anschauung behandeln, weil darin automatisch mehr Konflikt zu finden ist und sich Drehbücher so im Grunde leichter schreiben lassen, vertritt – oder eher gesagt vertrat – Star Trek klar die liberaleren Ansichten und Ideen. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen halte ich die auch für realistischer, aber jene mit einer anderen Weltsicht werden Star Trek zweifellos als implausible Utopie wahrnehmen.

      So oder so ist es aber schwer sich eine Welt vorzustellen, die wir schlicht nie erlebt haben, denn bei dem Versuch die eigenen Vorstellungslücken zu überbrücken, landet man automatisch wieder bei den eigenen Annahmen, und die irreführendsten Annahmen zudem ausgerechnet jene sind, von denen man gar nicht bewusst ausgeht.

      Bei uns sind die Ressourcen begrenzt. Unser ganzes ökonomisches und gesellschaftliches Konstrukt baut auf dieser einen Tatsache auf. Bei Star Trek gibt es aber kaum noch diese Grenzen. Energie ist sauber und so (nahezu) unbegrenzt vorhanden, dass sie im Grunde auch kostenfrei ist. Das bringt eine völlig andere Gesellschaft hervor. Und damit Menschen die völlig anders denken. Denen muss man das Auskommen mit begrenzten Ressourcen vermutlich sogar erst beibringen (weshalb ich immer davon ausging, dass Sternenflotten-Offiziere eine Art „Lern-Währung“ haben. Nennt es Credits, oder Latinum, oder was auch immer – einfach etwas, mit dem man ihnen wieder anlernt mit knappen Beständen umzugehen, einfach, damit sie in Situationen in denen sie mal auf sich allein gestellt sind (vom Schiff abgeschnitten, verschollen, mit Aliens am Verhandeln) nicht aufgeschmissen sind.

      In jedem Falle dürften Menschen, die in einer solchen Welt geboren werden andere Motivationsgründe und Verhaltenszüge haben. Was im konservativen Zynismus als „die menschliche Natur“ beschrieben wird ist dann auch nicht mehr als ein soziales Konstrukt das dann nicht länger greift.

      (Natürlich wird manches weiterhin begrenzt sein. Wer ein Strandhaus in Kalifornien möchte, wird sich vielleicht anstellen müssen. Andererseits, wenn es einem wirklich so wichtig ist, wird sich sicher eine Lösung finden, etwas aus dem eigenen Fähigkeitenbereich, das sich einsetzen lässt um einen Strandanwohner dazu zu bewegen, zu tauschen)

      Wer das hier nicht als Diskussionskrieg ansieht, bei dem man „siegen“ muss, sondern stattdessen an einem Austausch interessiert ist, kann ja mal das Venus-Projekt von Jacque Fresco nachschlagen. Dort wird recht gut beschrieben, wie ein Gesellschaftssystem das jenem aus Star Trek nicht unähnlich ist, recht gut funktionieren könnte. (Meines Wissens nach basieren viele von Roddenberrys Ideen für TNG sogar auf Frescos Arbeiten)

      Es wäre natürlich schön gewesen, wenn man diese Dinge in Star Trek auch noch etwas ausführlicher Erläutert hätte, aber geändert hätte das vermutlich nicht viel.

      Wir nähern uns diesen Fragen und Themen aber auch immer mehr an (Stichwort: automation), zumal wir technologisch schon seit einer ganzen Weile die Möglichkeit haben, uns auf unserem kleinen Ball ein nettes Paradies zu schaffen. Nur hinken wir teilweise gesellschaftlich noch stark hinterher/sind in alten Denkweisen gefangen. Entweder da findet in den nächsten Generationen ein Übergang statt, oder wir hauen uns einfach wieder auf die Omme und katapultieren uns auf die Art und Weise wieder ein paar Schritte zurück. Wir werden sehen :)

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      @Nitpicker

      Bis zur unbegrenzten Energie/Ressourcen von Star Trek ist es allerdings noch ein weiterer Weg, als man in den optimistischen 1960ern glaubte. Es wird nämlich gern eine Zwischenstation vergessen, der sich die Menschheit bald stellen muss.

      – Seit Beginn der Neuzeit (in Europa: bereits mehr als 500 Jahre): Das geltende Paradigma ist, dass Resourcen zwar wertvoll und momentan begrenzt sind (wie dies auch im Mittelalter war), jedoch hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass Expansion und Wachstum möglich ist. Das Besiedeln neuer Kontinente durch die Europäer war vor allem vom Wunsch nach Wirtschaftswachstum angetrieben.

      – Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Phase, in der das Wachstum nur noch in eingeschränkter Form und in manchen Bereichen möglich sein wird. Die Ressourcen der Erde sind durch 7-8 Mrd. Menschen bereits maximal beansprucht und Effizienzsteigerungen z.B. im Anbau von Nahrung oder Förderung von Rohstoffen sind kaum noch möglich. (Es sei denn, man will die Natur immer mehr durch Raubbau zerstören, die Tiere noch mehr in der Massentierhaltung quälen, etc.)

      Wir werden uns jetzt erst mal dieser neuen Situation stellen müssen. Verinnerlicht haben wir das nämlich noch nicht. Siehe die Mentalität der Menschen im „Trump“-Amerika: Der Glaube an das ewige Wachstum herrscht immer noch vor. Weder die Konservativen noch die Liberalen haben die neue Herausforderung richtig verstanden. Die Konservativen leugnen sowieso, dass das Wachstum zu einem Ende kommt, und die Liberalen springen gedanklich zu weit voraus und schwelgen schon in Utopien von Überfluss und Reichtum für alle. Beides sind naive Auswüchse des amerikanischen Fortschritts-/Wachstumsglaubens.

      – Star Trek ist insofern naiv, als es das Ressourcenproblem nie richtig behandelt hat: Irgendwann war halt die unbegrenzte Energie da (wahrscheinlich von den Vulkaniern mitgebracht?) und fertig, Problem gelöst. Tatsächlich geht es aber nicht nur um Energie, sondern insgesamt um das Ressourcenmanagement auf der Erde, das bei künftigen 10 Mrd. Menschen schwieriger werden wird als es noch bei 3-4 Mrd. in den 1960er Jahren war. Auf Replikatoren können wir wohl kaum hoffen.

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      Was ich mit meinem Beitrag sagen will: Nitpicker hat von den zwei unterschiedlichen Theorien über das Wesen des Menschen gesprochen – dass er kontrolliert werden muss, weil er eigentlich faul ist, vs. seine kooperative und selbstmotivierende Natur. Ich fürchte, dass angesichts des Resourcenproblems, vor dem wir jetzt stehen, das Pendel in absehbarer Zeit wieder mehr in Richtung konservativer Ideen ausschlagen wird.

      Wenn man also sagt: Ja, der allgemeine historische Trend ist die Entwicklung zur klassenlosen Gesellschaft, dann hat man als Trekkie genauso den Kopf in den Wolken wie die Marxisten schon im 19. Jahrhundert. Denn man schaut dabei zu sehr auf ein Fernziel, von dem wir praktisch noch weit entfernt sind. Und die kommende Resourcenknappheit wird die Entwicklung zu mehr Gleichheit mittelfristig erheblich ausbremsen. Da müssen wir erst mal durch.

      >> „Wir nähern uns diesen Fragen und Themen aber auch immer mehr an (Stichwort: automation), zumal wir technologisch schon seit einer ganzen Weile die Möglichkeit haben, uns auf unserem kleinen Ball ein nettes Paradies zu schaffen. Nur hinken wir teilweise gesellschaftlich noch stark hinterher/sind in alten Denkweisen gefangen.“

      Genau da liegt der Denkfehler. Für 10 Mrd. Menschen ein „netter Paradies“ zu schaffen, ist enorm schwierig. Du bist da etwas zu optimistisch und vergisst die Überbevölkerung.

      Antworten
  21. Tabularius sagt:

    Das mit abstand Beste an der Serie war das es hier jede Woche neuen Content gab. Jetzt bin ich wieder auf Review Entzug :(

  22. Cronos sagt:

    Geht mir auch so. Ohne Disco leider keine Star Trek Reviews. Aber es wird eine zweite Staffel geben. Was für ein Glück!

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