Film- und Serienkritiken

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Picard Revisited: Staffel 3 von TNG im Test (Blu-Ray)

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Scheibchenweise auf Scheibenreise: Dank der Blu-Ray-Veröffentlichungen von TNG habe ich jetzt endlich wieder einen Grund gefunden, mir 23 Jahre alte Episoden zum 7. Male anzusehen. Unter dem Vorwand des Rauschepixel- und Easteregg-Suchens (*Flachbildfernseher unter Mikroskop leg*) habe ich nach den ersten beiden nun also auch die dritte Staffel durchgeholzt. Jetzt, wo der lilafarbende Nebel in fast allen Einstellungen weg ist (wurden die Filmrollen vor der DVD-Veröffentlichung in Babypuder eingeweckt?!), machte das auch wieder Spaß. Klar, dass ich diesen mit Euch teilen möchte, bevor die Pflegeheime die letzten Alt-Fans verschwinden lassen…

Auffällig ist, dass Picard (nach Beschwerden von Patrick Stewart, dass dieser nur reden und somit stagnieren würde) plötzlich mehr zu tun bekam, als nur gute Ratschläge zum/beim Teebeutel-Ausdrücken zu geben. Zumindest in der Mitte der Staffel hieß es plötzlich: „Picard macht Urlaub“, was in eine amüsante Agentengeschichte mit Pappfelsen und -nasen (Ferengis & Glitzerfummelaliens aus der Zukunft) mündete. Gleich danach wurde Picard entführt („Versuchskaninchen“), wobei seine Zelle jedoch wieder nur eine gymnasiale Minitheaterbühne für charakterliche Extremfiguren war. Diese verpasste Chance glich immerhin sein Doppelgänger aus, der derweil auf der Enterprise schwachsinnige Befehle gab (Sinngemäß: „Stützräder ausklappen und mit Warp 0,1 im Kreis fliegen!“) und lauthals singen durfte.

In den 2-3 Folgen, in denen es um die Romulaner geht („Auf schmalem Grad“, „Der Überläufer“), mochte ich Picards Verhandlungsgeschick extrem. Hier steckte er stets bis zum Hals im feindlichen Kanonenlauf, konnte sich daraus jedoch immer – wenn auch mit etwas Hall – wieder herausquatschen. Irgendwie kommt dort noch immer Kriegsangst oder zumindest Reeeespekt (*2 Finger Rapper-mäßig abspreiz*) vor den Grenzkonflikten auf, während man sich bei DS9 irgendwann an den absoluten Ausnahmezu… äh… Regelzustand gewöhnt hatte.

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„Haa! Die!“ in „H(aa)D(ee)“: Gerade Raumschiffszenen mit den damals noch üblichen Modellen profitieren von der futuristisch hohen Auflösung. Schade nur, dass diese Szenen bei TNG meist noch kürzer sind als ein magersüchtiger Pixel. Aber daaadurch weiß man die Szenen NOCH mehr zu schätzen, während man bei heutigen Weltraumfilmen oft nicht mal grob schätzen kann, wann der Sternenhimmel endlich wieder AUFHÖRT.

In „Die Sünden des Vaters“ (= Worfs Entehrung), wo unser Hass auf ehrgeschwängerte Klingonenfolgen noch im Embryonalstatus war, durfte Jean-Luc sich sogar für ein paar Sekunden erfolgreich gegen 2 Stirnplattenschläger verteidigen. Generell sah man Picard immer häufiger mal in kleinen, lockeren Situationen, die die Figur voranbrachten, ohne sie allzu sehr zu verfälschen. Motto: Lieber vorgespielte Liebesschwüre bei der Entführung von Lwaxana Troi („Die Damen Troi“) als Action und Testosterondampf aus allen K(n)opflöchern wie in „Star Trek – Nemesis“. Überhaupt trägt Patrick Stewarts Bildschirmpräsenz die Serie fast im Alleingang. Gegen ihn wirken solche menschgewordenen Pisaversager wie Riker, die Crusher(s), Troi und Worf wie Theaterschüler mit Schwerpunkt „Klassische Dokusoap-Stücke der gegenwärtigen Zukunft“.

Leicht positiv überrascht war ich sogar, dass Picard in der herzzerreißenden Folge „Datas Nachkomme“ erst mal gar nicht sooo erpicht darauf war, hier eine neue Lebensform oder gar ein „Kind“ von Data zu sehen. Dass der Mann nicht allem gegenüber tolerant war, was nicht bei Drei auf dem Shakespeare-Bücherstapel ist, hatte ich tatsächlich zwischendurch vergessen.

Apropos vergessen: Dies sollte man unbedingt mal ausprobieren, sobald einem im Blu-Ray-Menü die Folge „Yuta, die letzte ihres Clans“ entgegenblinkt. Die absolute Inhaltsleere um primitive Piraten, die wieder zurück zu ihrem Heimatplaneten ziehen sollen (Warum? Um die Papageien- und Holzbeinindustrie zu beraten?) wird auch durch Frau Yuta nicht wettgemacht, die per Handauflegen feindliche Clanmitglieder tötet, bis Riker in den letzten 5 Minuten endlich auf den Trichter kommt, nicht nur in IHREN Trichter reinzuwollen. Hier gibt es einige der trashigsten Schießszenen der ganzen Serie (stundenlang aus der Deckung rennen, um irgendein Metall verdampfen), hampeligste Schauspielkunst (Yutas Drohgebärde am Ende) und Dialoge aus dem Klischeereplikator.

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„Ach DAS sind diese berühmten ‚Blu-Rays’, von denen immer alle sprech-ech-ech…“ – Schocker-Serie: Datas diplomatische Gehversuche enden mit Erde im Gesicht und einem lustigen Blitzmuster auf der Feinripp-Unterwäsche. – Gerade in den ersten Episoden der 3. Staffel macht man aus tollen Ideen emotional meist eher wenig. Bei atemberaubenden 26 Folgen, die damals noch in einem Jahr(!) rausgehauen werden mussten, vielleicht auch kein Wunder…

Gerade noch so mittel sind Episoden wie Geordies Technobabble-Workshop auf dem Holodeck („Die Energiefalle“) oder jene, in denen ein blässlicher Nebendarsteller stundenlang um die Handlung herumsülzt: In „Wer ist John?“ (hier ist schon der NAME langweilig!) macht der Strampelanzugträger nur dadurch auf sich aufmerksam, dass er Worfs Brüche nach dem tödlichen Zusammenstoß mit einem umfallenden, leeren Plastikbehälter heilt (= drauf pusten?!). „Der Telepath“ hingegen kann sich nicht gegen Gedanken abschirmen und stellt daher eine Art „Deanna Troi Deluxe“-Ausgabe dar (quasi einen vergoldeten Hundehaufen), wobei immerhin einige Szenen mit einem lebendigen Riesenraumschiff die Folge rausreißen.

In „Der Barzanhandel“ geht es leider nur sehr oberflächlich um ein neu entdecktes Wurmloch, sondern mehr um Trois 5-Minuten-Beziehung mit einem manipulativen Unterhändler, dem der Schleim in Strömen aus Haar und Dialogzeilen tropft. Warum ein moralisches Trara um sein „Ein-Viertel-Betasoiden“-Dasein gemacht wird („Der manipuliert Leute, indem er die schlecht geschriebenen Gedanken und Gefühle der Nebenfiguren noch VOR dem Zuschauer empfängt!“), wird mir ein ewiges, klebriges Rätsel sein. – Igitt, ist der SCHLEIMIG!

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„Ja, wer bist du denn nun, John? Wir sind weiterhin skeptisch!“ – „Ehrlich, ich HABE für den Iran kein Uran angereichert, so glaubt mir doch!“ – Besuch aus Strahlsund: Johns DNA verändert sich weiter, was ihn zu einem höher entwickelten, körperlosen Wesen macht. Die Evolution bevorzugt nun mal die Wölkchenform, weil diese – durch die größere Oberfläche – einfach mehr Magnesium und Vitamin B12 aufnehmen kann.

Aus „Die Macht der Naniten“ und der danach folgenden Episode „Die Macht der Paragraphen“ (da hätte der deutsche Titelgeber mehr draus Machten… äh… machen können) hätte man hingegen deutlich mehr herausholen müssen. Aber Macht nix, haha… Immerhin ist die Idee von schiffszerfressenden Nanobots aus Wesleys Schulexperiment… äh… eine Idee. Irgendwie. Auch wenn man nur die ganze Zeit dasteht und den Prozessoren beim Bröseln zusieht. – In der „Paragraphen“-Folge darf Data übrigens mal ganz, gaaanz hart sein und ein Aquädukt per Phaser kurz aufleuchten lassen, damit die Bewohner den Planeten verlassen. Darüber hätten Archer und Janeway nur kurz müde mit dem Kopf genickt. – Was wohl von den Umstehenden als Signal einer beliebigen Hinrichtung fehlgedeutet worden wäre.

Überraschend gut sind jedoch Geheimtipps wie „Der Gott der Mintakaner“, wo Picard mich – natürlich erfolglos – davon zu überzeugen versucht, kein göttliches Wesen zu sein. Dass hier nicht nur im Studio oder im Stadtpark gedreht wurde, tut dieser Episode sehr gut und gibt den Steinzeitvulkaniern mit angeschlossener Gebirgskette deutlich mehr Substanz. – In „Der schüchterne Reginald“ wird dann endlich auch mal gezeigt, dass man auch bei der Sternenflotte mit Mobbing, weggelobten Nichtskönnern und stotternden Langschläfern rechnen kann. Natürlich nur bis zum Ende der aktuellen Weltraumgefahr, die vom Schüchternen sogleich bewältigt wird. Niemand lässt den Zuschauer schließlich gerne mit dem miesen Gefühl zurück, dass hier jemand knapp an der Jahressonderzahlung vorbeigeschlittert ist.

Unheimlich und mit einer schönen Auflösung (zusätzlich zu den 1080p, haha) präsentiert sich „Die Überlebenden auf Rana-Vier“: Auch wenn Omas und Opas heil gebliebener Schrebergarten auf einem ansonst zerstörten Planeten nicht jedermanns Sache sein dürfte, so mochte ich die menschliche und intergalaktische Dimension hinter der Schlusspointe. Und dass Troi die ganze Folge fürchterlich gequält wird, hat zu meiner positiven Bewertung sogar nur zu 50% beigetragen.

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„Der Gott der Mintakaner“: Picard klebt hier mehr an der Ersten Direktive als Pferdefleisch im Lasagnebottich. Gerade solche Episoden alterten jedoch besser als Liebesbeziehungen zu Nasengnubbelaliens, die nur von den schrägen Problemen mit ihrer Rentenversicherung erzählen („Ehrlich, mit 65 Jahren dürfen wir erst mit dem Einzahlen beginnen!“). Beim Minta-Gott ging es jedoch noch um REGELN und ANSTAND! – Auch wenn letzterer durch Trois immer weiter raushängenden Busen erkauft werden musste…

Bleiben noch die beiden Vorzeigeepisoden, „Die alte Enterprise“ und „Angriff der Borg“. Zumindest erstere halte ich für ein wenig überschätzt, fehlte mir an der schönen Zeitreiseidee (Schiff muss in Vergangenheit putt gehen, um Frieden mit Klingonen zu ermöglichen) irgendwie noch ein weiterer Twist. Oder ein zweiter Teil. Für eine Episode, in der die Grundfesten der Föderation erschüttert werden, wird mir einfach zu viel in kleinen Kulissen rumgestanden und über Phaserbankeffiziens gesprochen. Und über Tasha Yars Bedauern darüber, dass Denise Crosby voreilig in Staffel 1 ausgestiegen ist. Natürlich nur zwischen den Zeilen…

Über „Angriff der Borg“ muss man hingegen nicht mehr viel sagen: Klassiker mit dem Klassiker aller Cliffhanger! Nur die Borg-Schminke nebst Kostümen wirkt in HD irgendwie wie ein schlechtes Cosplay auf die „Star Trek 8“-Borg.

Kurz noch zum Technischen der Blu Rays: Rauschen und Flimmern gibt es nun deutlich weniger als in Staffel 2. Wenn sich jetzt was auf der Uniform der Besatzung krisselt, dann sind es REALE Staubkörnchen und Fussel. Die aufgehübschten Effekte fügen sich besser ein als jene der TOS-Neuauflage. Wobei es meist nur der aktuell angesteuerte Planet ist, den man zu sehen bekommt. Den dann allerdings mit mehr Wolken, Bergen und Details, als sogar ein Trekkie essen kann, Börps… Habe da quasi nichts zu meckern. Manchmal habe ich sogar ein Detail entdeckt, das ich gar nicht sehen SOLLTE: Ein gelöstes Schaumstoffteil(?), das hinter dem Captain herhoppelt, oder gar, dass die spiegelnden Panele im Korridor gegen matte ausgetauscht wurden, wenn man ansonsten die Kamera drin gesehen hätte.

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Nicht nur Denk-Anstöße: In der unterhaltsamen Episode „Noch einmal Q“ schlägt sich Picard mit einem widerspenstigen Mond herum (Kein Wunder, dass der beim Jupiter aus der Klasse geflogen ist!) und darf Q darüber hinwegtrösten, dass dieser plötzlich sterblich ist. Ein Umstand, der mich aber erst bei „Raumschiff Voyager“ so richtig schockte (viel“faltige“ Schauspielkunst nennt man das!)…


Fazit: Meine absoluten Lieblingsfolgen sind hier noch nicht (bzw. nicht mehr) vertreten. Dafür dümpelt die Staffel etwas zu sehr zwischen dem schönen Trash-Faktor der ersten beiden und der gehobenen Qualität in den letzten 3 Seasons. Jedoch fällt auf, dass totale Rohrkrepierer wie „Der stumme Vermittler“ aus Staffel 2 sehr selten geworden sind. Damals wollte man uns noch allen Ernstes einen wild gestikulierenden Langhaarträger über 40 Minuten Laufzeit auftischen. Jetzt aber hat fast jede Episode etwas dezent Positives (nein, kein HIV!). Auch wenn es meist „nur“ 1-2 Picard-Szenen sind, die nun abermals für die nächsten 20 Jahre in meinem Kopf aufgefrischt wurden.

Wo ist das Futurama-Kopfmuseum, wenn man es WIRKLICH mal benötigt?


Und zum Schluss noch etwas Trailer-Kunst, oder auch: Wie man eine gemächliche Serie wie den Film ‚Star Trek 13‘ aussehen lassen kann“. Machen Sie’s ruhig so, Mr. Abrams!

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Artikel

von Klapowski am 29.10.13 in Star Trek - TNG

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Kommentare (9)

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  1. Halli sagt:

    Meintest Du „In den Händen der Borg / Angriffsziel Erde“ mit „Angriff der Borg“?
    Klasse Seite. Heitert mich immer wieder auf!

  2. G.G.Hoffmann sagt:

    An die gute Bildqualität hat man sich leider sehr schnell gewöhnt. War ich während der ersten beiden Staffeln noch entzückt über die schönen knalligen Farben und vielen Details, ist es mittlerweile, als wäre es nie anders gewesen. Bleibt also nur der Inhalt zu bewerten. Und da ist meine Erinnerung weitaus gnädiger als der aktuelle Eindruck.

    In der Rückschau stört mich zum einen der Mangel an „Locations“, wie man heute so sagt. Alles wird immer nur in der Wüste bzw. im Wald hinter den Studios gedreht. Diese langweiligen kalifornischen Wälder und Gebirge hat man schon in gefühlten tausend der ungefähr 700 Star Trek Episoden gesehen. Wenn offensichtlich westamerikanische Landschaften wahlweise als England, Frankreich oder Italien herhalten müssen, weil man nicht einmal genug Kohle hat, um wenigstens innerhalb der USA ‚mal ein paar Kilometer nach Norden oder Osten auszuweichen, ist das auf Dauer schwer erträglich.

    Folgen, die ich früher mochte, z.B. „Der Gott der Mintakaner“, ärgern mich heute ob ihres Übermaßes an Naivität. Nur weil ein unterbelichteter Hirni falsche Schlüsse zieht und diese in einem 30-Einwohner-Dorf verbreitet, soll gleich die Entwicklung eines ganzen Planeten bedroht sein. Als ob Roswell etwas daran geändert hätte, daß ich jeden Oktober wieder eine Zwangsgeldandrohung des Finanzamtes wegen unterlassener Steuererklärungen erhalte.

    Aus der dritten Staffel habe ich mir höchstens 10 Folgen angesehen, von der vierten nur noch fünf. Aber mein Liebling ist ohnehin die fünfte Staffel. Danach ging es schon wieder steil bergab.

  3. Exverlobter sagt:

    „Wenn offensichtlich westamerikanische Landschaften wahlweise als England, Frankreich oder Italien herhalten müssen, weil man nicht einmal genug Kohle hat, um wenigstens innerhalb der USA ‘mal ein paar Kilometer nach Norden oder Osten auszuweichen, ist das auf Dauer schwer erträglich.“

    Naja, im Vergleich zu Stargate sind die Locations noch abwechslungsreich genug.
    Trek wurde bisher noch nie(nicht mal die Filme) außerhalb der Usa gedreht.

  4. Sparkiller sagt:

    „im Vergleich zu Stargate sind die Locations noch abwechslungsreich genug“

    Vor allem würde mich mal interessieren, welche Serien ÜBERHAUPT bis zu den 90ern großartig mit teuren wie abwechslungsreichen Kulissen und Drehorten punkten konnten. Spontan fällt mir da eigentlich gar Nichts ein und TNG hat es mit dem Sci-Fi-Setting zudem nicht einfacher gehabt und zumindestens versucht ein wenig Abwechslung reinzubringen.

    Ist ja auch vor allem eine Kostenfrage, gerade in Zeiten wo man nicht alles per CGI nochmal ordentlich aufhübschen konnte. Ich will gar nicht wissen, wie „Game of Thrones“ ohne Computer-Lifting und moderne Kameratechniken aussehen würde. („Ooooh! Winterfell!“ – „Pah! Ist nur eine Pappkulisse!“)

    http://www.youtube.com/watch?v=AGvxoWytMig

  5. Klapowski sagt:

    MICH beruhigt ja, dass ich wohl langsam den Endpunkt meiner langen Reise durch meine TNG-Meinungsfindung erreiche. Nach Begeisterung (90er), Ernüchterung (2003), Peinlichkeitsgefühlen (2004-2012) folgt nun die Phase der Wertschätzung.

    Da heutige SF-Filme – und manche hippe Serien – unmöglich noch SCHNELLER geschnitten werden können, als sie derzeit produziert werden, bleibt der Qualitätsabstand zu TNG wohl jetzt gleich. Wobei ich jedem selbst überlasse, wer oder was bei diesem Vergleich subjektiv VORNE liegt.

    Die Charaktere sind teilweise blass, der Theaterlook veraltet und die „Moral von der Geschicht“ zu plump, aber dafür immerhin deutlich vorhanden. Wer darüber hinwegkommt, der wird Spaß beim Gucken haben. Und wenn mich mal eine Folge nicht geistig auslastet, weil mir zum 5. Mal erklärt wird, warum die steigenden Strahlungswerte tödlich sind, dann gucke ich mir einfach die Brücke in HD an.

    Oben, zwischen Eingang und der ersten Konsole, da ist z.B. eine Stelle neben der Lampe unsauber verfugt! Und in den Szenen, in denen Leute ins Holodeck gehen, schlagen die gelben Tesastreifen, die gitterartig auf dem Boden kleben, interessante Wellen. Und Worfs Ziehvater hat einen weißen Fussel auf dem Bauch, der in der nächsten Einstellung weg ist!

    Also MIR reicht das an Aufregung…

  6. Sparkiller sagt:

    „Nach Begeisterung (90er), Ernüchterung (2003), Peinlichkeitsgefühlen (2004-2012) folgt nun die Phase der Wertschätzung.“

    Diese starken Stimmungsschwankungen würde ich persönlich ja mal untersuchen lassen. Kenne ich sonst nur von FRAUEN! („Waaah! Blaue Wände bei Firefly! Dabei ist meine Lieblingsfarbe doch bereits seit zwei Jahren GRÜN! 3 von 10 Punkten!“)

    ICH mag eigentlich noch fast alles, was ich auch damals schon gemocht habe. Ob MASH, Flash Gordon oder alte Kalkofe-Folgen. Klar, Heute ist manches polierter und hochwertiger, aber dafür hatte Damals so manches andere Stärken. Oder kann mir mal jemand das aktuelle Equiwa… Eqwel… Ekel… Gleichgutsei’ige zu z.B. „Ghostbusters“ nennen?

    Argumente, daß sich der eigene Geschmack mittlerweile in so etwas wie das Leuchtwesen wie auf dem Foto oben weiterentwickelt hat konnte ich eh nie nachvollziehen. Gut, man wird begeisterungstechnisch etwas zurückhaltener („WAAAH! Neue DS9-Folgen auf Sat1! *kreisch*), aber über den Krempel kann ich mich auch weiterhin ohne abgespreizten Teetassen-Finger amüsieren.

    Und überhaupt, Klapo: Wenn Du diese Serien HEUTE nicht mehr supertoll findest, warum hast Du sie DAMALS überhaupt gesehen, hä?!

  7. Exverlobter sagt:

    Was war dir peinlich?
    Armus, der Scheißhaufen? Wesley Crusher? Deanna?

    • Klapowski sagt:

      Die ganze Machart ist ja schooon sehr gealtert, wie oben ausführlichst dargel… angedeutet. Auch wenn Kollege Sparkiller seine Sehgewohnheiten nicht weiterentwickelt und heute noch das Alphabet mit dem Krümelmonster summt („Wieso? Die Kekse von dem sind immer noch gut gemacht!“), so ist TNG doch sehr, seeeehr statisch.

      90 % Brücke & Quartiere, 7 % spielen in Räumen(!) auf anderen Planeten (= Innenräume der Brücke, aber in anderer Farbe) und nur 2 % spielen DRAUßEN, jedoch aus Pappfelsen bestehend. Nur 1 % sind echte Außenaufnahmen.

      Okay, das änderte sich auch 10 Jahre nach dem Ende von TNG nicht sonderlich bei ENTERPRISE, aber die MOCHTEN wir doch auch alle nicht, stimmt’s? (*schweigenden, aber seit 10 Jahren bei uns mitlesenden ENT-Fan anguck*)

      Sollte es jemals eine neue Trek-Serie geben, so erwarte ich ansatzweise Produktionswerte wie bei „Game of Thrones“, „Breaking Bad“ oder mindestens Bluescreeneffekte wie beim „ARD Brennpunkt“. 10 bis 12 Folgen im Jahr reichen mir dann auch, siehe „Doctor Who“, „Homeland“ und eigentlich ALLES, was derzeit Erfolg hat.

      9 Füllfolgen um weinende Gaststars („Picard, sie müssen diese intergalaktische Plattnasen-Konferenz ausrichten, bitteeee!“), romantische Schleimbolzen („Wesley, bitte lieb mich, nur diese eine Folge lang!“) und sonstigen Nebendarsteller-Schnarch möchte ich dann bitte nicht mehr sehen.

      Antworten
  8. DJ Doena sagt:

    Ich glaub TNG war bei mir in dem Moment veraltet, als Babylon 5 und auch DS9 angelaufen sind und mir plötzlich klar wurde, dass Charaktere nicht perfekt sein dürfen, um glaubwürdig zu sein.

    Von TNG gucke ich inzwischen nur mal ne Ausnahmefolge, z.B. Best of Both Worlds.

    Neulich war Patrick Stewart bei John Stewart:

    http://www.thedailyshow.com/watch/thu-november-7-2013/patrick-stewart
    http://blog.zap2it.com/pop2it/patrick-stewart-halloween-lobster-costume-daily-show-twitter.jpg

    Wenn man bedenkt, dass TNG jetzt auch schon wieder 19 Jahre rum ist, sieht der echte Stewart besser als als der 24.-Jhdt.-Zukunfts-Picard in „Gestern Heute Morgen“ ;-)
    http://www.pastemagazine.com/blogs/lists/assets_c/2013/04/allgoodthings-thumb-450×337-84409.jpg

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