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Star Trek Enterprise – 1.07 – „Doppeltes Spiel“ („The Andorian Incident“) Review



, Star Trek Enterprise – 1.07 – „Doppeltes Spiel“ („The Andorian Incident“) Review

Auf einem fernen Planeten, in einer weit entfernten Zeit (jedoch noch vor dem Mittagessen) schrecken ein paar vulkanische Mönche aus dem spirituellen Tiefschlaf: Das große Eingangstor öffnet sich zu beiden Seiten hin und gibt furchterregende, nervenzerfetzend unheimliche Invasoren frei…

Nämlich Ein-Meter-Achtzig-Schlümpfe mit blonder Einheitsfrisur und zwei Antennen am Haaransatz… Gut, es wäre sicherlich NOCH furchterregender und nervenzerfetzender gegangen. z.B. mit VIER Antennen. – Jedoch muß man nach anfänglichen Bedenken recht schnell feststellen, dass die „Einbrecher“ nicht nur so aussehen (Januar, Ententeich, Schlittschuhe… Muß ich mehr sagen?), sondern tatsächlich ein bisschen unheimlich und bedrohlich daherkommen…

Nett sind auch die nervösen Zuckungen, die die Antennen stets vollführen.

Wer hätte das schon erwartet, nachdem die Andorianer stets völlig zu Recht als typisch-TOS`sche Freaks verlacht worden sind?

Wie es sich für eine ST-Story gehört, stoßen kurz nach dem Vorspann natürlich auch unsere Warpwaffeln in das Geschehen. Archer, Tucker und T`Pol, die wieder einmal mehr die Hauptrolle spielen, landen vor dem vulkanischen Kloster um nachzusehen, ob vor dem Essen auch hübsch gebetet und auf die amerikanische Verfassung geschworen wird.

Es dauert nicht lange, bis die aquamarinfarbenen Andi`s unsere Helden in Gewahrsam nehmen. Nun erfahren wir auch den Grund für deren Invasion: Während die Bösen zahlreiche Delikte im strafrechtlichen Bereich der Körperverletzungen begehen (macht aber nichts. Zur Tatzeit waren sie blau), fordern sie die Information, wo sich denn eine geheime Langstrecken-Sensorenphalanx im Kloster befinden könnte. Man würde sie doch so gerne kaputtmachen, weil man von den Vulkaniern beobachtet fühlt…

Die vulkanischen Mönche weisen hingegen alle Schuld von sich und verweisen auf ihre rein meditationstechnischen Motivationen…

Die Anwesenheit der 3 Offiziere hat natürlich auch die Aufmerksamkeit der Invasoren auf sich gezogen und so wird Cpt. Archer in regelmäßigen Abständen zusammengeschlagen. – Dies ist während der ganzen Folge auch die einzige Interaktion zwischen Crew und Bösewichtern… Teilweise fragt man sich, wie eine derartig schizoide, offensichtlich minderbemittelte und brutale Rasse je ihren Planeten verlassen konnte. Wie? Nein, nicht die Menschen, die Andorianer!

In regelmäßigen Abständen gibt es also für Archer deftigst was auf`s Maul. – Eine wahre Tugend, die wir seit Kirk nur selten in derartiger Vollendung gesehen hatten…

Selbstverständlich ist diese Episode angesichts dieser Tatsache etwas flach. Der Handlungsfaden schwillt nur langsam an und wird rasch wieder von einigen Blutgerinseln überholt. Zwar ist das ganze keine schallende Ohrfeige für den Autoren wert, aber ein kleinen Milz-Knuff, gepaart mit der Frage „Where`s the sensor-ray??“ sollte schon drin sein, finde ich…

Man beschließt im weiteren Verlauf, sich und die Vulkanier aus der Gefangenschaft zu befreien. – Ein etwas unkonventioneller Entschluss, aber doch noch haltbar. Jedenfalls erweisen sich ein paar Geheimgänge sowie eine lächerlich kleine Verstärkung vom Schiff (3 Persönchen, also wirklich…) dabei als hilfreich. Wie zu erwarten war, kam man diesmal nicht um die Benutzung des Transporters herum. Zwar jammerte Sicherheitsoffizier Reed, der seit 7 Folgen nur Sätze wie „Blow it up!“ von sich zu geben scheint, zusammen mit 2 No-Names auf der Transporterplattform kurz herum, doch letztendlich werden die Folgeschäden sich wohl bei „eingewachsener Zehnagel“ einpendeln.

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis alle sich liebend gerne in die Molekülschleuder drängeln. Ich prognostiziere, dass spätestens mit dem Beginn der 2. Staffel alle Bedenken dieser Art von Berman&Braga bei der Polizei als vermisst gemeldet werden…

Ebenfalls auffällig: Um die groß angekündigten Sprachbarrieren kümmert sich in Folge 7 schon keine Sau mehr. Die Vulkanier säuseln im feinsten Englisch daher, als hätten sie ihre heiligen Ölungen schon immer unter der Stars&Stripes-Flagge abgehalten. Auch die Andorianer sprühen während ihren rituellen Kauleistenbearbeitung allerfeinstes Englisch von sich…

Das Gefühl, das gegen Ende aufkommt, bestätigt den Eindruck aus den ersten Episoden: Neue Ideen sind eigentlich Fehlanzeige, jedoch wird dies regelmäßig erfolgreich vom groben Charme dieser Zeit verborgen… Der Konflikt wird nicht, wie zuletzt in Folge 3, 4 und 5 mit der Wahl der richtigen Worte seitens der Crew beigelegt, sondern diesmal schnurren halt mal wieder echte Handgewehre in die Welt hinaus. Voyager-Liebhaber werden sicherlich ausrufen: „Oh, horcht, sie spielen UNSER Lied!“

Aufgesetzt oder „falsch“ wirkt das Ende jedoch trotzdem nicht. Das einzige, was jedoch überrascht, ist, dass die Andorianer gegen Ende doch Recht behalten sollen. Und davon sogar jede Menge: Der schier gigantische Sensorkomplex befand sich die ganze Zeit hinter einem ziemlich großen Vorhang. – Eigentlich ziemlich blöd, wenn man davon ausgeht, dass die Eindringlinge das Kloster schon mehrmals auf diverse Köpfe gestellt haben müßten…

Die spinnen, die Andorianer… (Tock, tock, tock)

Über die Kulissen gibt es wie immer nur wenig zu meckern. Der Tempel ist schön tempelig, die Farbgebung schön erdig und Fackeln, Kerzen und sonstiger Krimskrams ist auch reichhaltig vorhanden…

Fazit: Eine nette, gewalttätige Episode, an deren Ende man etwas enttäuscht ist, dass Archer dem blauen Wichtel nicht seinerseits einen Abschiedsgruß in Form einer Wangenmassage verpasst hat. Mittelmaß ohne besondere Höhen und Tiefen…

Note: 3

(dk)

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Artikel

von Klapowski am 01.01.03 in Star Trek: Enterprise

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