Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Masochisten aufgepasst: Der Picard-Trailer der 2. Staffel ist da

Der neue Picard-Trailer ist da. Und er macht klar: Echte Picard-Fans (also die aus den 90ern) sollten sich vielleicht ein anderes Rollenmodell suchen.

Wobei der neue Picard eh nicht mehr viel mit dem alten gemein hat. Somit könnte die Serie auch „Star Trek – Günther“ heißen…

Erste Gedanken:

– Q testet jetzt nicht mehr, ob die Menschheit schlauer geworden ist (siehe „Mission Farpoint“), sondern installiert jetzt selber (= mehr oder weniger) ein autoritäres Regime. Tja, an gute Test-Bedingungen kommt man eben nur noch, wenn man selber Hand anlegt. („Lasst uns mal testen, wie gut eine Fensterscheibe den Regen abhält, wenn ich vorher mit der Abrissbirne dagegen knalle!“)

– Die Vergangenheit mit den heute üblichen Autos und Wolkenkratzern ist eine „tolle“ Idee, um die Produktionskosten noch mal runterzudampfen. Und ich hoffe, ein paar wichtige Hinweise findet die Crew in einem Tweet oder auf Facebook?

– Clever: Picard streichelt ein Ölgemälde von sich selbst. Ist sein böser Zwilling jetzt der Weltherrscher? Oder hat Shinzon sich zum 18. Geburtstag eine Weltrevolution gegönnt? Egal, was wir uns vorstellen, den Autoren wird wie immer was NOCH Bekloppteres einfallen…

– Gut, dass wir die Borg-Queen sehen. Ich hatte schon Angst, dass wir ein NEUES SF-Element bekommen.

Wie so oft bei Kurtzman-Trek bleibt der Eindruck, dass man eigentlich keine Trek-Serie drehen will, sondern lieber eine Agentenserie möchte. Natürlich mit zeitgemäßen Kommentaren zur Weltpolitik („Haut kräftig druff, wenn alle ungerecht sind. Aber liebt euch dabei wie die Irren!“), ein paar wirren Multiversums-Ideen (Der Kanon ist das eigentliche Unrechtsregime in Kurtzmans Augen?) und alten Ex-Helden, die schon jetzt wieder wie stammelnde Verlierer wirken („Tut mir leid, dass ich in 200 Jahren nie meinen Sonntagspudding aufgegessen habe, Leute!“).

Auch das plumpe Gestammel von wegen „Das Licht der Zukunft ist in euch, wenn ihr vorher an einer Taschenlampe gesaugt habt!“ ist wieder mit dabei. Eben diese Sprüche, die zeigen sollen, wie toll und zusammenhaltend die neue Crew doch ist.

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von Klapowski am 09.09.21 in Star Trek: Picard

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Kommentare (41)

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  1. Thomas sagt:

    Unfassbar. Was für ein Schund, dieser Trailer. Ist es im Jahr 202x echt zuviel verlangt, ein Star Trek nach Kanon, mit Raumschiffen, die nach Star Trek aussehen, mit einer Story, die auch den Namen verdient, zu sehen?
    Anscheinend nicht.

  2. JP1957 sagt:

    Die beste Nachricht im Trailer: Die Staffel startet erst im Februar.

    Uns bleiben als fünf picardfreie Monate.

    PS: Gibt es eigentlich nirgendwo ein winziges Fitzelchen an News zur dritten Staffel von Orville?

  3. Sparkiller sagt:

    Also ein Picard / Borg Queen Buddy-Cop Movie á la Star Trek IV mit Space Nazis?

    Okay, das könnte sooo DOOF werden, dass man die Grenze zu TOLL-DOOF so weit hinter sich lässt, dass es schon wieder einfach nur TOLL wird!

    Ich bin da jetzt ganz ernsthaft gespannt drauf.

    *mit cheateu picard anstoss und sich danach die flasche auf den kopp hau*

    PS: Bei 1:48 gibt es sogar ein Verhör wie mit Chekov auf dem Flugzeugträger Enterprise.

  4. Serienfan sagt:

    Ist Picards Satz „I’m way too old for your bullshit!“ eigentlich der Slogan dieser Staffel?

    Wenn ja, dann würde ich mir ein „Star Trek: Picard“-T-Shirt zulegen! Die Einsatzmöglichkeiten für diesen Satz steigen exponentiell.

    https://youtu.be/ALmeAjOXqyw

  5. Dataundloreseinbruder sagt:

    Lol, es wird immer peinlicher.

    Damit die Produzenten sich noch mehr abgreifen können verlegt man das Ganze jetzt in present time. Kann noch billiger produziert werden.

    Star Trek Picard ist eine üble Abzockmaschine. Würde mich nicht wundern wenn demnächst noch irgendwelche Buddies von Patrick Stewart (z.B. seine Frau) Rollen bekommen. Sein Hund hat es ja schon geschafft!

  6. Raketenwurm sagt:

    Mir ist beim Schauen des Trailers doch gerade etwas die Kinnlade heruntergeklappt. Aber garantiert nicht aus den Gründen, die sich die Produzenten wohl wünschen würden. Zeitreise in die Jetztzeit ? Ernsthaft?! Noch nicht mal die 1920er oder sowas – was ja tatsächlich spannend und etwas anderes gewesen wäre. Stattdessen soll ich mir anschauen, wie arschige Neu-Charaktäre und entstellte Alt-Figuren Autofahren üben? Auweia. Bisher hatte ich keine Lust, mir die zweite Staffel Picard anzuschauen, jetzt habe ich auch keinen Grund mehr.

  7. VerwirrterTurnschuh sagt:

    Ich muss es leider so sagen:
    Sir Patrick Stewart verkörpert Star Trek grandios.
    Damals, an seinem Höhepunkt in den 90ern: stolz, überlegt, exakt, ausdrucksstark.
    Und heute: gebrochene Stimme, erratisch, altersschwach, von sich und seinem Ruhm selbstverliebt überzeugt.

  8. Pilzwarp sagt:

    Wie sich die Zeiten doch ändern, in einem gewissen Kinofilm hat man die Idee grandios gefeiert.

  9. Serienfan sagt:

    Hut ab vor dem Autorenteam.

    Die saßen sicher nägelkauend beisammen und überlegten sich verbissen, wie man alles, was die Leute jemals an Star Trek mochten (Föderationsschiffe, Erforschung des Alls, rationale Wissenschaftler, eine hoffnungsvolle Zukunft, das Bemühen um gewaltfreie Lösungen), in der nächsten Picard-Staffel komplett vermeiden kann.

    Kurtzmans Nachfolger kann jetzt schon mal den Satz üben: „Wir müssen uns wieder auf unsere Kernkompetenz besinnen.“ Aber so ein Nachfolger kommt ja wohl frühestens in fünf Jahren, wenn Kurtzman dann „Doctor Who“ übernimmt, das er irgendwie nie so recht von „Red Dwarf“ unterscheiden konnte.

  10. Die SEEWURST sagt:

    Einfach NEIN!
    kein bock drauf

  11. Myngo sagt:

    Die Reviews hier auf Zukunftia ist der einzige Grund, sich noch mit dem Quatsch zu beschäftigen.

  12. Hayos sagt:

    „Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft. Dies sind die Abenteuer des neuen Raumschiffs Enterprise, das viele Lichtjahre von der Erde entfernt unterwegs ist, um fremde Welten zu entdecken, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen. Die Enterprise dringt dabei in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

    Eigentlich klar, aber ich schreibe es trotzdem aus:

    Der Trailer ist die komplette Antithese dazu.

  13. Zwenti sagt:

    Uns wurden Hoverboards und fliegende Autos für dieses Jahrhundert versprochen. Bekommen haben wir die Woke- und Cancel-Culture sowie die Zerstörung aller großen Franchises (Doctor Who, Star Trek, Star Wars, Ghostbusters, Terminator, James Bond,… Liste wird von diesen A-Löchern sicher fortgesetzt).

    Was soll das da oben bitte sein? Wann genau ist eigentlich die Welt komplett verrückt geworden? Ich bin ein friedliebender Mensch und habe eigentlich noch nie jemandem Gewalt angetan. Aber sollte mir Patrick Steward, wo und warum auch immer, irgendwann über den Weg laufen, könnt ihr das Ergebnis in einer Zeitung eures Vertrauens nachlesen. Warum sich diese F#§%& (Butcher aus The Boys weiß welches Wort jetzt käme) für etwas Aufmerksamkeit und Geld so erniedrigen lässt und eine der Kultfiguren der 90er Jahre zerstört, geht mir einfach nicht in den Kopf. Geld muss diese Drecksau doch genügend haben.

    Entschuldigt das ich ausfallend wurde aber das musste einfach einmal raus.

    • Skapo sagt:

      Soweit so gut (bzw. schlecht), aber was haben fliegende Autos und Hoverboards mit Woke- und Cancel-Culture zu tun?
      Das eine schließt das andere ja nicht aus…
      Oder sind Autos und Hoverboards neuerdings soooo toxisch maskulin das man in die Richtung nichts mehr entwickeln darf?

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Für Leute mit Gewaltfantasien macht das alles keinen Unterschied :-(

      Antworten
    • Zwenti sagt:

      Ursache und Wirkung! Schon mal gehört? Obwohl obige Beispiele eigentlich nur nerdig sein sollten was der Seite geschuldet war. Aber okay man kann auch in den Keller lachen gehen.

      Hmmm ja was passiert mit Inhalten einer Gesellschaft wenn sich das Gesellschaftsbild in eine schlechte Richtung entwickelt! Wenn man ein Denkverbot bekommt (siehe AI ist rassistisch, Programmiersprache antifeministisch etc.) oder man wegen seines Geschlechts nicht eingestellt wird weil der Quotenplatz das andere Geschlecht präferiert! Hmm schwierig. Vielleicht fragen wir die Frauen, Intellektuelle und dergleichen in Afghanistan was sich so für sie ändern wird nur weil die Taliban die Herrschaft übernehmen. Oder die Grünen hätten den Kanzler stellen können hätte man einen Mann, welcher die viel besseren Werte hatte aufgestellt. Hätte Deutschland zum positiveren verändern können. Hat es aber nicht wegen Genderschere im Kopf. Fortschritt und Totalität/Extremismus harmonieren ja auch so prächtig.

      Antworten
    • Zwenti sagt:

      Und dieser grüne Kanzler, nennen wir ihn Schweinebauer, hätte Milliarden an Fördermittel in ein Hoverboardprogramm gesteckt weil dass (für ihn) die Fortbewegung des 21. Jahrhunderts werden sollte. Passiert jetzt aber alles nicht. Ergo Woke Culture—> kein grüner Kanzler —> keine Hoverboards! Um es für simple Gemüter (JP0815) leicht zu umreißen. Es würden natürlich deutlich mehr Faktoren reinspielen aber meine wöchentliche Aufmerksamkeitsspanne für mentales Gehirnwichsen neigt sich dem Ende zu. Die harte Realität ruft wieder.

      Schönes Wochenende noch allen welche sich meinen Erguss (wegen Gehirnw… , aber lassen wir das) durchlesen sollten.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      @Zwenti: Eigentlich sollte man sich ja wundern, wie aus einem Bürger der Föderation (der 90er)ein Anhänger von „Die Föderation … aber normal“ werden konnte.

      Aber wenn man sich den Weg von Captain Picard zu Dschäh-El ansieht, darf einen ja gar nichts mehr wundern!

      Antworten
    • Zwenti sagt:

      Ja wir leben schon in sehr ernüchternden Zeiten. Man könnte manchmal schon den Mut verlieren wenn dann nicht doch einige durchaus interessierte und kluge Individuen den meinen Weg kreuzten und ich mir denke: „Vielleicht haben wir doch noch eine Chance sollten solche Leute mal etwas zu sagen haben.“ Das schöne ist alles verläuft zyklisch. Irgendwann werden solche talentbefreiten Leute wie Kurtzman und Co. auch wieder Geschichte sein. :-)

      Antworten
  14. Serienfan sagt:

    Was ich nur so amüsant finde: Wem oder was jammern Burnham und nun auch Picard eigentlich hinterher?

    Burnham tat ja so, als habe sie sämtliche „Next Generation“-Folgen gesehen, als sie fassungslos erfuhr, dass der „Burn“ alles zerstörte. Alles, was sie je von der Föderation sah, waren Kriege, schwarze Alarmstufen und fiese Geheimdienste.

    Und Pícard möchte natürlich unbedingt seine hoch rassistische Föderation zurück, die lieber Milliarden von Romulanern verrecken ließ, anstatt mal kurz den Weltraum-Replikator anzuwerfen und Rettungsschiffe zu bauen, weil, naja, Energie-Schuldenbremse und Drecks-Romulaner und so. Hat Picard nicht deswegen aus Protest den Dienst quittiert?

    Nach Burnham kämpft also nun auch Picard für die Rückkehr einer Föderation, die uns das Kurtzman-Team stets als rassistisches Drecksloch präsentierte.

    Und als Nitpick-Frage kann ich mir nicht verkneifen: Wieso kann eigentlich die Kelvin-Zeitlinie problemlos irgendwie parallel existieren, und die Q-Zeitlinie nicht? Ersetzen jetzt neue Zeitlinien die alten, oder doch nicht?

    • Scholli67 sagt:

      Ja aber, mein verehrter Serienfan, du vergisst hier völlig die herzzerreißende Rede, die Mickey am Ende der ersten Staffel gehalten hat.
      Föderation ist super, Regenbögen und Einhörner. Mickey weiß das besser als alle anderen.
      Es waren doch nur die Umstände, diese bösen Trum… ähhh … Klingorcs, was blieb denn der Föderation anderes übrig als Pew, Pew.
      Und danach, gerade wenn man wieder entdecken und primitiven Aliens die Segnungen der Föderation überhelfen will, kommt die böse K.I. vorbei. Was bleibt einem denn da anderes übrig als Pew, Pew?
      Du willst die Dramatik der Situation, in der sich unsere Helden befinden und über sich hinausgewachsen sind OHNE ihre Ideale und moralischen Werte zu verraten, einfach nicht verstehen :p

      Spass beiseite, das einzige, wirklich EINZIGE, was ich an „Picard“ gut fand, war dass die Zerstörung der Werft tatsächlich die Evakuierung der Romulaner verhindert hat und man eben nicht mal einfach den „Weltraum-Replikator“ anwerfen und sich tausende Schiffe aus dem Arsch ziehen konnte.
      Die doofen Replikatoren verursachen storytechnisch mehr Ärger als sie wert sind.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Dass man nicht mehr die Ressourcen hatte, um die Flotte herzustellen, war mir nicht so ganz klar. Picard glaubte offenbar, es wäre dennoch möglich gewesen, die Romulaner zu retten.

      Jetzt aber bin ich voll dabei, wenn Picard in der Gegenwart dafür sorgen muss, dass die Föderation nicht zum totalitären Staat wird. Ich vermute, er muss dafür lediglich Kurtzman um die Ecke bringen.

      Antworten
    • Torim2010 sagt:

      Also wenn die keine Flotte hatten was war dann das am Ende.

      Antworten
    • Scholli67 sagt:

      Die popeligen 300 Schiffe, die nicht mal an der Evakuierung teilgenommen haben, damit die Zhat Vash schön geheimbleiben konnte?
      Damit hätten sie nicht viel reißen können.

      Antworten
    • Torim2010 sagt:

      Überhaupt Diskussion über den Quatsch zu führen ist einfach absurd.

      Antworten
  15. G.G.Hoffmann sagt:

    Also, mir gefällt’s. Da sind Androiden-Picard, Q, 7of9, die Borg-Queen. Irgendwas mit Zeitreise. Freue mich auf den Mai.

  16. Rick-Berman-Apologet sagt:

    Moment mal, das ist doch der Plot von Star Trek IV – The Voyage Home! Betrug!

    Ich muss zugeben: Der Trailer alleine schreckt mich nicht ab. Kann man machen. Leider liegt die Wahrscheinlichkeit bei 99,98%, dass die Drehbücher handwerklich wieder unterste Schublade sein werden. Das ruiniert es für mich.

    Ansonsten bleibt sich Picard mit seinen Widersprüchen zum klassischen Kanon treu: Dystopie statt Utopie. Hektik statt durchdachter Story. Ein überforderter Opi statt einem erfahrenen Captain, zu dem man aufschaut.

  17. DasOmenderGötter sagt:

    Hm, eine „böse“ Föderation, ja was für eine „originelle“ Idee. Warum ist die originelle Serie nie drauf gekommen? Ach Spieglein, Spieglein verrate mir es. Wann wird dieses Franchise endlich wieder zu seinem alten Glanz zurückgeführt? Wann tut uns die Kurtzmurx Vision den Gefallen und stirbt endlich, mit allen ihren schwachen und dummen Inkarnationen? Wann kommt das Franchise endlich wieder in die Hände von jemanden mit einer Vision?

  18. Serienfan sagt:

    Ehrlich gesagt: Ob die Idee nun „originell“ ist oder nicht und ob sie nun von „Star Trek IV“, „Zurück in die Zukunft 2“ oder von dem Voyager-Zweiteiler „Future’s End“ „geklaut“ wurde, halte ich für zweitrangig.

    Die Frage ist für mich viel mehr: Trägt so eine Idee eine ganze Staffel? Selbst die allerbesten und originellsten „Twilight Zone“-Episoden (oder gerade sie) kann ich mir nicht als Staffel-Arc vorstellen.

    Und das andere Problem ist: Die Reise in die Gegenwart und/oder in eine böse Parallelwelt, das ist eine Abweichung vom Konzept. Das ist etwas, das man in der Ausnahme tun kann. Man zeigt das Gegenteil des sonst üblichen.

    Unter Kurtzman wird diese Abweichung aber zur Regel.

    Als Beispiel: Es gibt die „Matlock“-Episode „Der Alptraum“. (Ja, damals wurde das Wort noch so geschrieben.) Darin befindet sich Matlock nach einer Kopfverletzung im Wilden Westen, wo er seinen Detektiv-Kollegen Conrad vor dem Galgen bewahren muss. Eine enorm witzige und phantasievolle Halloween-Episode, bei der alle Matlock-Hauptfiguren plötzlich neue Charaktere in einem Western-Setting verkörpern. Das kann man ausnahmsweise mal machen. Zu Halloween. Aber natürlich könnte man nicht plötzlich eine ganze Staffel lang Matlock in den Wilden Westen versetzen.

    • G.G.Hoffmann sagt:

      Das ist in der Tat ein Problem, unter dem auch DSC leidet. Man hat eine, vielleicht ganz nette Idee für eine Rahmenhandlung, die indes allenfalls für einen Zwei- oder Dreiteiler gut ist. Die Autoren schreiben einen vielversprechenden Anfang, während das Ende im Hinblick auf weitere Staffeln schon wieder offen gelassen oder umgemurkst werden muss (siehe PIC). Die achtstündige Leere zwischen Anfang und Ende wird dann irgendwie mit Belanglosigkeiten zugekleistert.

      Die Grundidee von PIC, mit der man Stewart gelockt haben will, klang nicht schlecht: Picard will Datas Opfer aus „Nemesis“ rückgängig machen. Hätte in TNG möglicherweise für eine Doppelfolge gereicht (obwohl ich sämtliche Doppelfolgen in TNG, DS9 und VOY nicht zu den stärksten rechne). Für fast 10 Stunden und ein für eine Fortsetzung dann noch einmal umgeschriebenes, offenes Ende, war der Stoff aber deutlich zu dünn.

      Dabei ist mir beim Rewatch aufgefallen, dass fast alle PIC-Episoden wirklich starke Momente und Dialogszenen haben, gerade auch Picard. Hätte man die Story auf diese Szenen reduzieren und sinnvoll verbinden können, hätte das für Picard ein interessanter und würdiger Abschluss werde können. Vielleicht hat man Stewart ja auch nur die starken Szenen zum Lesen gegeben, während er sich bis heute fragt, wer eigentlich diese anderen Schauspieler waren und was sie mit der Geschichte zu tun hatten (fragen wir uns das nicht alle?).

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Vor allem: In der ersten „Disco“-Staffel ging es ab ins dunkle Paralleluniversum. (Weil ja die Discovery noch nicht dunkel genug war.) In Staffel 3 ging es in die Zukunft mit einer durch den „Burn“ verschwundenen Föderation.

      Jetzt begibt sich Picard in eine dystopische Parallelwelt.

      Es ist immer das gleiche: Die Flucht vor Roddenberrys Welt in ihr Gegenteil.

      Der Unsinn von „Star Trek: Picard“ lag leider genau darin, dass man so tat, als sei Data für Picard das gleiche gewesen wie Spock für Kirk.

      Ich finde es verblüffend, dass man Picard nach TNG immer irgendwelche unpassenden Sehnsüchte angedichtet hat.

      In „Star Trek 7“ sehnte Picard sich nach einer Familie, in „Star Trek 8“ sehnte er sich nach Rache, in „Star Trek 9“ sehnte er sich nach Liebe und in „Star Trek 10“ sehnte er sich offenbar nach einem schnellen Ableben, anders war sein durchgehend irrationales Verhalten (von der Autofahrt bis hin zum idiotischen Rüberbeamen zu Shinzon) nicht mehr zu erklären.

      In „Star Trek: Picard“ wurde nun der psychologische Freibrief erstellt. Kein Mensch weiß mehr, ob Picard jetzt unter seiner gescheiterten Rettungsmission der Romulaner oder unter der Enttäuschung über die Föderation leidet. Vielleicht aber leidet Picard auch darunter, dass er schwul ist und nie zugeben wollte, in Data verliebt zu sein.

      Naja. Hauptsache die Figuren leiden. Beim Leiden liefern sich die Crew von Disco und die Crew von Picard schon ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen. Beim „Selbstmordgefährdet-Ranking“ dürfte „Picard“ sogar vor „Disco“ liegen.

      Passt wohl zum Zeitgeist. Wer heutzutage nicht permanent leidet, ist einfach nicht „woke“ und nicht „deep“.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Psychisch gelitten hat Picard auch in TNG des Öfteren. Allerdings fiel dies in 178 Episoden nicht so stark auf. Gemocht habe ich diese Trauma-/Psycho-Folgen aber nie sonderlich.

      In „Familienbegnung“ flennte er bematscht im Weinberg herum, weil er von den Borg assimiliert worden war. In verschiedenen Folgen wird sein künstliches Herz thematisiert und ob er die Dummheit bedauere, die ihm das eingebracht hat (z.B. Willkommen im Leben nach dem Tode). Schon früh wird eine verpasste Liebe untersucht (Begegnung mit der Vergangenheit). Total bekloppt und überschätzt in meinen Augen die Lieblingsfolge vieler: „Das zweite Leben“. Die „lebenslangen“ Erinnerungen an ein zweites Leben hatten indes eine viel zu geringe Auswirkung auf seine Psyche. Ich glaube nicht, dass er danach kurzfristig wieder dienstfähig gewesen wäre. Später wird er auch noch durch cardassianische Folter traumatisiert (Geheime Mission auf Celtris III). Der Mann musste einiges wegstecken.

      Das war aber alles noch erträglich, da während der Serie nicht ständig in diesem Psychobrei herumgerührt wurde, während eine DSC-Folge ohne die Tränen der angeblich vulkanisch erzogenen Burnham Seltenheitswert hat.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Family“ ist der absolute TNG-Tiefpunkt.

      Aber das war das Schöne an dem viel gescholtenen Konzept, wonach am Ende einer Episode wieder „alles beim Alten“ ist. Dadurch konnte eine Folge noch so mies sein, nie steckte der Karren danach unrettbar im Dreck. Nach der größten Niete konnte die nächste Episode wieder großartig sein.

      Das ist ein Vorteil, der einem jetzt durch Serien wie „Discovery“ oder „Picard“ immer mehr klar wird.

      Antworten
    • Torim2010 sagt:

      Das ist ein Witz oder? Sarkasmus? Familienbegegnungen Tiefpunkt? Danach war alles Tipi Topi? Was ein Quatsch weder wird das gesagt noch Impliziert.
      Die Folge hat nur gezeigt das er das noch lange nicht verarbeitet hat. Ich schaue mir die Folge heute noch gerne an.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Ich auch.

      Antworten
  19. Nestroy sagt:

    Früher wäre das Thema höchstens nur ein Zweiteiler gewesen… aber bei weitem nicht das ganze Staffelthema, dafür waren die viel zu vielfältig und hatten zu sehr die Vorteile einer Serie gegenüber eines Kinofilms verwendet. Jetzt nimmt man eben einen Kinofilm, schneidet ihn in 8 bis 12 Schnipseln und nennt es „Serie“.

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