Film- und Serienkritiken

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„Berlin Tag und Nacht“ (RTL2) – Eine Analyse

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Berlin Tag und Nacht. Und für viele am liebsten NOCH häufiger, was die Einführung einer neuen Tageszeit und bis zu 3 Dosenbiersorten erforderlich machen würde. – Die neue Doku-Soap für Leute, die eine ZDF-Dokumentation inzwischen enttäuscht ausschalten, weil die gezeigten Meeressäuger nicht göbeln und keifen, ist zu einem grandiosen Überraschungserfolg für RTL2 geworden. Da auch wir uns nicht vor neuen Erfahrungen sperren wollen (Kollege Hoffmann hat sich z.B. gerade mit dem Konzept der 90er-Jahre-Serie beschäftigt), folgt nun unser Erfahrungsbericht zum Erfolgsformat.

Das Doku-Soap-Format ist schon eine „tolle“ Sache, wenn man als Fernsehmacher morgens gerne länger schläft: Im Gegensatz zu der klassischen Daily Soap müssen Text und Dramaturgie nur so grooob passen (z.B.: „Eeeey, Du spinnst woooohl! Das geht Dich gaaaar nix an!“ im Gegensatz zu „Du, wir müssen mal über unser Problem mit Tobias Vorhaut sprechen!“ *zweite Textzeile nachschlag*). Die Nachbearbeitung mit komplizierten Gegenschnitten und Musik kann man sich größtenteils ebenfalls sparen, da die Kamera einfach draufhält und man „La Paloma“ pfeift, sobald der Schülerpraktikant den Einschaltknopf gefunden hat. Dezentes Verwackeln und visuelle Null-Kompositionen gehören hier sogar zum guten (/miesen Mikrophon-) Ton, bekommt doch nur dadurch der Zuschauer dieses Authentizitäts-Gefühl, das aufgrund der lachhaften Schauspielkunst (wir reden hier von „Entarteter Kunst“) auch dringend herbeigerüttelt werden muss.

Kaum zu glauben, dass wir Älteren uns mal über den Start von GZSZ aufgeregt haben („Ein TÄGLICHES Format, das nicht Tagesschau heißt? Wie soll das denn knorke werden?“) und uns einige Jahre danach kopfschüttelnd vor „Big Brother“ setzten, weil hier ja definitiv die Würde des Menschen verletzt wird (Wurde später vom Verfassungsgericht mit einem knatternden Furz des Richters verneint). Heute hingegen ist alles „Doku“, egal, wie viele Scriptseiten sich ein Klischee-Tunnelgräber vorher aus den Koksfingern getippt hat. Und egal, wie viele Redakteure noch heimlich in die angebliche Messie-Wohnung gekackt haben, um dem Müll-Mumpitz die (braune) Krone aufzusetzen und dem Konkurrenzformat auf Pro.7 zu zeigen, wie man RICHTIGE Messies findet/herstellt.

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„Klar sind wir alle au-autent… au-ten-tasch… au-au-au…“ – So viel Aua, doch der RTL2-Indianer kennt keinen Schmerz: Diese hippen Menschen wollen geliebt und gehasst werden, und das im einprägsamen Beat der Party-CD-Werbung und Klingeltonreklame. Dass hier rein gar nichts gestellt ist, sieht man an der Dame ganz rechts: Die war vom Fototermin so überrascht, dass sie noch ihre olle Duschhaube auf dem Kopf hatte.

Da ist „Berlin Tag und Nacht“ immerhin das ehrlichere Format, zumindest gegenüber den Akteuren. Diese spielen aufgrund ihrer optischen Besonderheiten (Muskelberg, Schmierlappen, Lippenstift-Testgebiet, …) einfach eine asoziale Rolle in einer angeblichen WG in Berlin. Hier wird gepoppt, gelallt, das Leben geplant und jeden Tag ein Fass aufgemacht, bis die Rückgabestation für Recyclingverpackungen unter den runden Behältnissen entnervt versinkt. Den Zuschauern wird hierbei weiß gemacht, dass die agierenden (K)a(c)kteure tatsächlich existieren. – Was vielleicht gar nicht mal sooo falsch ist, da die meisten sich selbst spielen (abzüglich eines Talent-Anteils); sie sind wohl auch im wahren Leben Menschen, die als Unterschicht-Unterkellerer arbeiten.

Auf Facebook wird mit einigem Erfolg so getan, als seien die bollerigen Bürschchen alle real twitternde und zwitternde Gestalten. Hier wird das TV-Format weitergesponnen, indem die mental Verstrahlten ihre „spannenden“ Abenteuer rund um Kaffeemaschine und Knatterbetrieb Online stellen. Was dankbar von den Fans angenommen wird, die entweder nicht wissen, dass es sich hierbei um Sauspieler handelt (kein Schreibfehler!), oder denen es schlichtweg scheißegal ist. Was von beiden Möglichkeiten schlimmer ist, darüber streiten führende Primatenforscher derzeit noch…

Aber wir sollten nicht ungerecht sein und somit entschieden wir uns, uns selber ein Blö… Bild der Show zu machen. Wir griffen dafür zu kurzen Ausschnitten auf YouTube, auch wenn diese natürlich aus dem dramaturgischen Gesamtzusammenhang gerissen sind, was die möglicherweise epische Genialität der Handlung verschleiert. Dennoch, ich hatte keine andere Qual:


In Worten: Ein Typ namens Carlos liest auf einer Fete einen Zettel vor, was an sich schon wie ein Twist wirkt („Der kann LESEN?!“), woraufhin die blonde Maus ihm vorwirft, sie ausspioniert zu haben (ihre Haarfarbe?). Aus eher unnachvollziehbaren Gründen, die vielleicht in einer allgemeinen Ausgabe von zu vielen Koffeintabletten bestehen, wirft ein brüllender Tätowierter den Vorleser heraus, um diesem Kultur-Anschlag ein Ende zu bereiten. Die Blonde weint und auch meine Wimperntusche verläuft in einem kräftigen Rot der anschwellenden Adern auf meinem Augapfel. Sollte es jetzt schon für mich – und meine Sehmotivation – vorbei sein?!

In Worten: Der Clip mit dem Titel „Fabrizios Wäsche ist rosa“ lässt auf ein sozialkritisches Drama zum Outing eines italienischen Machotypen schließen. Stattdessen freut sich eine schlecht schauspielernde Blondine darüber, dass sie in ihrer Rolle(!) die Wäsche von Fabrizio gewaschen hat und dieser sich – in seiner offensichtlichen Eigenschaft als „Schauspieler“ – wohl auch freuen wird. Doch die Wäsche ist verfärbt und der Mann mit dem Muskeln wie der Weiße Riese (kurz vor’m Platzen im Vakuum) muss ausgerechnet gleich „zur Arbeit“, womöglich zum allerersten Mal. Man fragt sich unwillkürlich, ob es in der Hartz-4-Geschäftskundenbank wirklich so schlimm wäre, wenn Fabrizio mit einem rosa Hemd hinter dem Tresen aus alten Gemüsekisten stehen würde.

In Worten: Ole berichtet mit der Betonung eines lungenkranken Schulabbrechers, dass er immer an allem Schuld sein soll (ich würde spontan sagen: höchstens an dem Teil mit dem Abfaulen meiner Ohren). Ein debiler Kneipengast spricht mit ihm, als würde er den Ole gleich hinter der Tür vergewaltigen wollen oooder ihm ein Halsband anlegen („Gib Bier! Jaaaa! Duuu bist ein Guuuter, jaaaaa!“). Als die Kellnerin das psychoaktive Kaltgetränk auf die Hose verschüttet, lacht sich der andere kaputt. Zumindest stand das wohl in der Regieanweisung zu dem fremdschämigen Altherrengegluckse. Ich bekomme langsam Angst. Leute, die DAS gut finden, fahren in den selben öffentlichen Verkehrsmitteln wie ich?! Wieso gibt es dann nicht um jeden Sitz eine Plexiglaskabine!?


Okay, hiermit endete unser experimentelles Erbrechen auf die im Zimmer ausgelegten Hartz-4-Anträge. Man will ja auch keine Nahrungsmittel verschwenden, solange der Weizenpreis auf über 1,70 Euro pro 100 Meter liegt. Festzuhalten bleibt erst mal eines: Die linke Brust. Denn so viel Trash ist nicht gut für die Pumpe. Und so manche Sekunde fragte ich mich beim Ansehen: Wie wird man, wenn man so etwas jahrelang sehen sollte? Ein offenes, ausgeglichenes und intelligentes Mitglied unserer Gesellschaft sicher nicht! Holt man dann den Schwengel raus und verdrischt Obdachlose? Geht man mit dem Satz „Ich bin hier der Schönste!“ und „Wie siehst Duuuu denn aus?!“ in die Brandopferklinik? Macht man sich blonde Strähnchen in die Augenbrauen und bewirbt sich als Kantinen-DJ bei der Commerzbank?

Das Menschen- und Karrierebild, das hier vermittelt wird, muss jedem Hobby-Pädagogen die Rückenhaare zu Berge stehen lassen. Die Botschaft lautet: Mit großer Fresse bringst Du es nicht nur zum modelnden Gebrauchtwagenverkäufer, sondern auch zur Augenlid-gepircten Luxusnutte. Überhaupt sind Luxus und Party ALLES, zuzüglich einer unbestimmten Menge X. Klavierspieler und introvertierte Typen, die nach dem Kaffeetrinken einfach ruhig aus dem Haus gehen, um Betriebswirtschaft zu studieren, sind oberlangweilige Stinker und gehören auf dem Schulhof mit Markenschuhen verdroschen. Wer Brüste zeigt, ist erfolgreich, allerdings nicht, wenn es mehr als 3 (ebenfalls tiefdekollierten) Frauen aus der Umgebung auffällt. Dann ist man eine sogenannte „Oberbitch“, was man daran erkennt, dass die anderen in gefakten Interviewsituationen über einen herziehen. („Eeeecht, die hält sich für was Besseres, nur weil ihr Vater der Puffkönig von Hannover ist! Dabei hat der mich damals sogar äußerst mies behandelt!“)

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„Verdammt, gleich kommen Gäste und ich muss sooo viel kochen, dass ich gar keine Zeit mehr zum RICHTIGEN Ausziehen habe. Was sollen die nur von mir denken?!“ – Kochrezept-Tattoo leider zu weit hinten auf der Schulter: JJ ist das neueste Mitglied bei „BTuN“ und beweist uns, dass man auch ohne Vor- und Nachnamen Erfolg haben kann, solange der zukünftige Chef die Kunst der „Beiderseitigen Couch-Pantomime“ beherrscht.

Dass die Hauptzielgruppe der zeigefreudigen Lackaffen-Imitatoren selber einen ordentlichen Lattenschuss oder zumindest ein bedauerliches Defizit an Lebensalter haben muss, beweisen alleine die Facebook-Kommentare, auf die mich Kollege Sparkiller (anscheinend ein großer Fan der Show) hinwies:


„eyleute voll die hammerserie weiter so“ – Samantha

„kucke gerade berlin tag und nacht“ – Yildiz

„die schwester is so arrogant ey !“ – Anica

„Diese Story nervt!!!!!“ – Ofelia

„aber troztem gib den beiden ein schonss“ – Haschim

„peggy soll sich mal ne so haben die ist manchmal echt scheiße“ – Silvia

Die Seite der Show wird übrigens von über 2 Millionen Menschen gemocht! Wir erwarten demnächst also als Strafe für diesen Artikel selbstauslösende Pickelbomben vor unserer Haustür…


Ja, hier trennt sich die Scheu vor’m (Beine-)Spreizen. Da möchte man nur hoffen, dass diese Pubertäts-Polonaise irgendwann in eine ernstzunehmende Gruppe junger, kritischer Menschen heranwächst und das nicht so bleibt! Im Film „Idiocrazy“ konnte man ja bestaunen, wohin so was führen kann. Ungern möchte ich zukünftig auf Leute treffen, die den „Dreisatz“ für eine unlesbar umfangreiche Kurzgeschichte halten.

Eigentlich hielt ich nie viel davon, den Medien vorzuwerfen, dass sie unsere Jugend verlottern (oder die von jemand anderen). Schließlich musste dann auch schon die Rockmusik, das massentaugliche Buch (ja, wirklich!) und das Videospiel durch. Aber im Gegensatz zu diesen Dingen war das Medium an sich meist das Ziel der Kritik, nicht so sehr der Inhalt desselben. Und wenn wir uns den Inhalt HIER mal etwas näher ansehen (Lupenfabrikanten unter den Zulesern, irgendwer?), dann steigt einem wohl nicht ganz zu Unrecht die Scham(haar)esröte in die aufgerollten Zehnägel.

, „Berlin Tag und Nacht“ (RTL2) – Eine Analyse

„Ja, und als ich mit ihm Schluss gemacht habe, hat er alle meine Shampoo-Dosen aus dem Fenster im dritten Stock geworfen! Aber das hat auch ein Gutes: Seitdem kann ich darauf einfach bis zur Hauptstraße runterrutschen!“ – Klatsch(e) gefällig? Gut, die Frauen sehen durchaus nicht unhübsch aus, aber wer danach geht, sollte sich ruhig einen Pornostreifen ansehen. Die Darsteller sind womöglich sogar die selben?!

Schon heute hört man immer häufiger von Jugendlichen – also von allen zwischen 12 und 35 -, dass sie mit einer Karriere als Model, Sänger oder gleich als tätowierter Selbstdarsteller anstreben. Wenn man sich die Zahlen vor Augen ruft, wie viele Zehntausend Leute sich alleine für „Germanys Next Topmodel“ oder DSDS bewerben, dann kann der Erfolg einer gespielten Ego-WG nicht weiter verwundern. Wobei sich hier (Trash-)Angebot und Nachfrage in einem ewig währenden Kreislauf stetig neu erschaffen. Ein fast schon sakraler, sich selbst begründender Vorgang, der RTL2 (& Co.) beinahe dazu berichtigt, Kirchensteuer vor der Sonderschule einzuziehen.

Ärgerlicher ist das Ganze aber auch aus handwerklicher Sicht. Ist DAS die Zukunft der deutschen fiktionalen Abendunterhaltung? Während die Amis wenigstens noch preiskrönenswerte Serien wie „Game of Thrones“ und „Breaking Bad“ produzieren, können wir im Moment auf rein gar nichts Erfolgreiches verweisen, wenn man jetzt nicht gerade Fan vom (abgekupferten) „Stromberg“ und dem mir unzugänglichen Multikulti-Mumpitz „Türkisch für Anfänger“ ist. Der Rest ist dann „Berlin Tag und Nacht“ oder zumindest so ähnlich. Hohlbratzen auf künstlichem Selbstfindungs- und realem Zuschauerfindungstrip. Unterhaltung für Leute, denen die manipulierten Big-Brother-Zusammenschnitte immer noch nicht unecht genug waren.

Man könnte jetzt auch noch darüber reden, dass neuerdings Talkshows komplett gescriptet werden, weil den normalen Laber-Lasterhöhlen langsam die komplett Kaputten auszugehen scheinen (alle Vaterschaftstest etwa schon gemacht?!), aber ich habe dafür keine Kraft zum Hassen mehr. Ich brauche jetzt etwas zum Abschalten. (*TV anmach*) Oh, „Bauer sucht Frau“. Genau das Richtige dafür!

*Abschalt*

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„Wie, Artikel schon fertig? Ich frage mich, wie Klapowski das immer macht – so ganz ohne Tätowierungen!“ – „Halt die Klappe, mein Mädchen. Drück lieber deinen Rücken weiter gegen meine Hände. Du wolltest doch massieren lernen, oooder etwa nicht?“

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Artikel

von Klapowski am 22.08.12 in All-Gemeines

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Kommentare (9)

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  1. Z3R0B4NG sagt:

    wieso verschwendest du mit sowas deine Zeit?

    DIE BEKOMMST DU NIEMALS ZURÜCK!!!

  2. bergh sagt:

    Ich frage mich immer wie jemand mit einem IQ > dem eines Hausschweins diesen Müll länger , als 5 Minuten aushält?
    Und das die eine BbTuN Tüsse schon nsckig im Playboy (?) war macht mir die Serie auch nicht schmackhafter. Ich frage mich echt ob die tatoo Tinte einen < 30 jahre Körper so verbraucht aussehen läßt,
    oder ob es die Drogen sind die man nehmen muß,
    um bei sowas mitzumachen.

    Schaue lieber Türkisch für Anfänger eine Serie am Stück,
    da hast Du mher von.

    Gruss BergH

  3. Uncle Hut sagt:

    Du hast dir wirklich eine ganze Folge von (untippbar) angeguckt und dir sind nicht die Augäpfel erst implodiert und dann explodiert ?? Starke Sonnenbrille aufgehabt oder wie ? Mein Reskpekt hast du !
    Naja, als Blogger muß man manchmal auch unerfreuliche Dinge tun, um sein Publikum bei der Stange zu halten, hm ?
    Ich hatte schon die Befürchtung, du würdest dem „White Trash“ hier sogar noch eine halbwegs gute Note geben, weil man einen guten Grund bekommt sich schon vor dem Gucken zu besaufen, währenddessen man seinen Spaß hat und hinterher beruhigt aufatmen kann, trotz all der Liter Bier in den Jahren doch noch nicht ganz in die Asi-Klasse abgerutscht zu sein.
    Ob hier gleich auch wieder eine Beschwerde erscheint, der Autor macht sich dauernd über die Unterschicht lustig ? Aber wenn die einem auch immer soviel Angriffsfläche bietet….
    Aber eines muß man RTL(2) schon lassen, sie schaffen es in schöner Regelmässigkeit ihr ohnehin schon tiefes Niveau nochmals zu unterbieten.

  4. G.G.Hoffmann sagt:

    Mmh. Kommt es nur mir so vor oder ist nicht nur das Fernsehen, sondern auch das Internet als Medium inzwischen ziemlich tot? Täglich klicke ich mich durch meine 30-50 „Lieblings“-Seiten/-Foren und finde fast überhaupt nichts Interessantes, meistens nicht einmal etwas Neues. Umso erstaunlicher fand ich es, daß Sparki kürzlich noch ein neues Forum ins Leben gerufen hat, wo doch schon in den etablierten nicht mehr viel los ist.

    Oder läuft das heute alles über Fesbuck? Zu meiner Zeit (in schon besagten 90ern) mußte man nur eine gewagte These im Internet plazieren („Dr. McCoy ist doof!“) und schon hatte man binnen 10 Minuten nicht nur 20 Antworten per Forum und E-Mail. Nein, man bekam sogar echte Briefe und Drohanrufe als Reaktion. Und das obwohl damals ungefähr nur 2.387 Menschen einen Internetanschluß besaßen.

  5. Corny sagt:

    Das härteste kommt noch:

    Diese „WG“ darf als Aushängeschild in der neuen Pro-Europa Kampagne der Europäischen Union Deutschland vertreten:

    http://www.youtube.com/watch?v=jycQ-Ay6eSg

    Kein Scherz, leider wahr! *seufz*

    • Raketenwurm sagt:

      Ist doch prima – spricht genau die Leute an, die finden, dass „EU foll doff is“.

      Und zur Serie selbst: Guck ich nicht, und bin generell ziemlich gelangweilt von dem Thema Scripted Reality. Solange es geschaut wird und für die Sender rentabel ist, ist es sowieso sinnlos, sich darüber aufzuregen. Bedenklich ist letztendlich auch weniger das Format selbst, sondern wieviel Platz es bei den Sendern inzwischen einnimmt. Vor ein paar Jahren waren es noch die Talkshows, die -genauso pädagogisch unwertvoll- große Blöcke des Programms verpesteten. Aber eben nur Mo-Fr, tagsüber. Die SRs hingegen laufen inzwischen auch am Wochenende, und auch am Abend. Das ist schade und macht das Fernsehen unattraktiver. Aber letztendlich ist das wohl auch nur eine Reaktion darauf, dass Fernsehfilme dank DVD-Sammlung und OnlineFernsehen nicht mehr so gut laufen. Das Konstrukt Fernsehsender ist eben ein Auslaufmodell, und die billige Proll-Unterhaltung ist einfach ein Indikator dafür, dass das Ende der Fernsehsender das fortgeschrittene Stadium erreicht hat. Die Zukunft gehört dem Fernsehen-auf-Abruf, was bedeutet, dass sich der Zuschauer dann aktiv für ein Fernsehformat entscheiden muss. Und wieviele dann aktiv solche Sendungen wie Berlin Tag und Nacht anwählen werden, bleibt erstmal abzuwarten.

      Antworten
  6. Subkontext sagt:

    Dann review lieber das „Manifest“ von Breivik. Das ist lustiger.

  7. DerBeimNamenNennt sagt:

    Also wenn ich mir die Bilder mit den Damen so ansehe, dann erschließt sich mit der Erfolg der Serie.

    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass viele Leute wirklich glauben, dass diese Serien nicht gestellt sind. Wahrscheinlich ist das „nur“ die neuste Mode in Sachen realistischer Serien. Gleich so tun als ob es sich um eine Dokumentation handelt, um damit möglichst große Authentizität zu erzeugen oder sowas. Spart auch Produktionskosten. Als Inhalt hält dann nicht unbedingt der langweilig-gewöhnliche Alltag her, sondern die kleinen Abenteuer des Alltags. Also die Möglichkeit Partys zu feiern oder sich über andere Leute aufzuregen etc.

    Dafür gibt es dann in anspruchsvolleren Produktionen die Dominanz von Genren, die nicht mal theoretisch einen Anspruch auf Möglichkeit formulieren. Also Fantasy wie Twilight, „Snowwithe“ und ähnliche Filme. Zugegeben keine Science Fiction, um die es auf dieser Seite ja eigentlich geht, aber immerhin Phantastik!
    Scifi selbst ist übrigens selbst meist nicht besonders realistisch…

    @Hoffmann:
    Vielleicht haben sich deine Interessengebiete einfach verschoben und die alten Foren geben dir nichts mehr. Das kenne ich auch…

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