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„Ringe der Macht“ – 1.03 – Ausführliche Kritik

, „Ringe der Macht“ – 1.03 – Ausführliche Kritik

In Zukunft werde ich wohl KEINE Reviews zu dieser Serie mehr schreiben können. Denn die gebotene Handlung ist einfach zu vielfältig und innovativ, um sie in das Konzept kleinlicher Textbetrachtungen zu pressen. Dennoch werden wir es noch einmal versuchen. – Und leider müssen wir diesmal (erneut) auf einen Meinungskasten verzichten, da Kollege Sparkiller sich in der Fußgängerzone aufhält. Er hat Wind davon bekommen, dass aus diese Folge wertvolles Szenenmaterial weggeschnitten wurde – und sammelt nun Unterschriften für deren Veröffentlichung. (Bild rechts: Mehrere Pilze aus der Serie)


Inhalt:

Während sich der Zauberer ungeschickt in Zeltstoff verheddert und dadurch bei den Hobbits auffliegt, gelangen Galadriel und ihr neuer Kumpel auf eine reiche Insel mit Rassismus-Gedanken.
Derweil versucht Tuvok aus einer Kiesgrube der Orks zu entkommen, schafft es aber nicht.


Bewertung, Besprechung und popkulturelle Tiefenanalyse:

der Zauberer(?) verheddert sich ganz hervorragend in den Stoffen. Das hätte man so einem athletischen Boomer mit Hexerei-„White Privilege“ gar nicht zugetraut. Kein Wunder, dass er am Ende mitreisen darf. Er hat schließlich dabei lieb dreingeguckt UND trotzdem gegrunzt.

Besonders toll die Szene, in der den Kopf durch die Textilen steckt und die Hobbits erschreckt. Premium! Ich mache das sonst nur, wenn die Zeugen Jehovas an meinem Zelt vorbeikommen.

Die reiche Insel ist ebenfalls sehr gelungen dargestellt: Sie ist reich und eine Insel. Das konnte man deutlich erkennen. (*Bilder von Wasser und Sand hochhalt – und wild hin und her zeig*)

, „Ringe der Macht“ – 1.03 – Ausführliche Kritik

Diese Stadt ist recht groß. Das ist gut. Da können da mehr Leute drin wohnen … tun.

Das Reiche sieht man an dem hellen Mauerwerk, in deren Schatten man Muschelsuppe schlürfen kann. Die Rassisten erkennt man praktischerweise an rassistischen Äußerungen, während man sich den Mund abtupft.
Das bringt die Geschichte voran – und schmeckt auch noch gut!

Die Kiesgrube hat es mir besonders angetan. In ihr lagen kleine Holzstücke rum. Und Ketten. Das war aber auch nötig, weil da Leute angekettet waren. Das hat mich sehr unterhalten, zumal da ja auch große Wurzeln und Felsbrocken waren.

, „Ringe der Macht“ – 1.03 – Ausführliche Kritik

Das ist ein Ork. Die fauchen hier. Und machen so Sachen. Das ist gut. Manche Katzen tun das auch.

Und die Orks hatten sogar schattenspendende Sonnensegel! Ja, wer sich diese Episode ausgedacht hat, war wirklich ein Meister*in der Fantasyunterhaltung. Am Ende kommt aus der Grube zwar keiner raus, aber dafür dürfen wir mal diese zwei Meter über den Tellerrand schauen und die kaputte Einöde sehen.

Wie weit wurde Tuvok nach der Entführung eigentlich rumgetragen? Anderthalb Serienstaffeln?


Fazit:

70 Minuten atemlose Spannung und pure Unterhaltung, bei denen es keine Sekunde Leerlauf gab!

Und dabei habe ich noch nicht mal die ganzen Details erwähnt (Die Königin der Insel verhielt sich EBENFALLS ablehnend und feindlich – und das vermutlich auch in den 60 Minuten, in denen man sie kaum sah) oder die tollen Ortswechsel erwähnt (die Kiesgrube ist 10 Meter lang, mindestens!) oder die Tatsache, dass vor dem Zauberer-Zeltunfall ein Zettel(!) von einem Pult(!) gezogen werden musste.

Meisterhaft!

Bei so viel epischer Handlung erübrigt sich tatsächlich eine Endbenotung… So viel Inhalt in so wenig Zeit sprengt die üblichen Konventionen des Denkens und Bewertens.


Meine Handlungshoffnungen für Episode 4:

– Als der Elb eine Wasserflasche verschüttet, weiß er, dass er 40 Minuten später ein Trinkpäckchen in seinem Turnbeutel finden wird.
– Derweil kommen die Hobbits an einem reißenden Fluss an. Den sie am Ende aber überqueren. Oder halt nicht.
– Galadriel denkt über die düstere Prophezeiung nach und kommentiert dies mit minutenlangen Einwürfen à la „Potzblitz!“ oder „Werhäddedasgedacht?!“

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Artikel

von Klapowski am 12.09.22 in All-Gemeines

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Kommentare (10)

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  1. Raketenwurm sagt:

    Das macht mir ja echt Lust, die Serie mal zu schauen. Also Fan der klassischen Doctor Who Serie liebe ich Kiesgruben.

  2. JP1957 sagt:

    Brillant!

    Ich konnte die gesamte Handlung gedanklich (und emotional!) nachvollziehen, obwohl ich schon am Ende von Folge 1 ausgestiegen bin.

    Weiter so!

  3. Simon Wright sagt:

    Mein Tiefpunkt war die sehr zeitlupige Zeitlupe von Galadriel grinsend beim Reiten. Ich wußte nicht was es mir sagen soll, ich fand das Grinsen mitsamt der daran angeschlossenen Darstellerin furchtbar und überhaupt und noch sowieso. Ich werde eigentlich mit gar keinem Charakter warm und die Darsteller sind auch nicht so überzeugend. Tuvok geht dabei noch am ehesten. Ich habe keinen Schimmer was sie mit den Hobbits anfangen wollen (jaja, Haarfüßer, hohoho), aber scheinbar gehören die zu jeder anständigen Tolkienverfilmung dazu. Ist doch egal, dass es vorher hieß, sie hätten nie eine wichtige Rolle in irgendwas gespielt. Ich brauche auch keine Gandalforiginstory und schon gar nicht eine wo ich ihm mehrere Folgen beim Verstand suchen zusehen muss. Das war schon bei Doctor Who meist semikomisch, bis der nach jeder Regeneration wieder im Vollbesitz seiner Kräfte war.
    Auch die Handlung ist mir zu blöd, wenn permanent die Zweifler am Ende des Bösen auch diejenigen sind, die dem Bösen zufällig über den Weg laufen. Und der Typ der Elbenfreund heißt, fischt einen Elben aus dem Meer. Da darf die Statthalterin (der König sitzt doch vermutlich im Turm und verehrt da das Böse) schon mal skeptisch werden. Gut, dass sie nicht weiß, was er nachher noch so für Reiche gründet und Bündnisse schließt, was ja durchaus spannend werden könnte – man soll die Hoffnung nie aufgeben. Und vielleicht habe ich auch die Übersicht verloren, aber Sauron brennt ein Zeichen in seine getöteten Gegner und die Lösung ist, dass es eine Karte ist und direkt zu ihm führt, falls mal irgendwer ihn besuchen will? Das Böse ist also auch dumm.
    Noch bleibe ich dran, aber eigentlich nur weil sonst nichts mehr da ist. Ich setze ein bißchen auf Andor, weil die Rogue-One-Leute es doch ganz gut gemacht hatten.

    • Simon Wright sagt:

      Und warum kommt ein „Bitte melden sie sich an“-Fenster beim Abschicken? Ich hätte nämlich noch gerne was korrigiert und ergänzt.
      Es ist nämlich schon spannend, wie diese und auch eine Serie gepuscht werden. Unsere Busenfreundinnen von serienjunkies.de z.B. fluten ihre Seite nicht nur mit nichtssagenden Ergänzungsartikel, wer eigentlich wen spielt und schreiben einfach mal beim imdb ab, auch haben sie gleich mal ihre Kommentarfunktion deaktiviert. Nicht, dass doch noch jemand was schlechtes schreibt. Das macht man doch nicht weil die PR-Tante so niedlich aussieht? Auf der Amazonseite selbst wurden die Kommentarregeln gleich mal geändert und daher konnten erst nach gänzlichem Sehen drei Tage später Worte dazu verfasst werden. Sehr redigiert.

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „aber Sauron brennt ein Zeichen in seine getöteten Gegner“

      Das hatte ich nach dem dritten Sauron-Logo nicht mehr wirklich verstanden. Die Schreiber gehen aber auch etwas selbstverständlich damit um, dass der Typ vergleichsweise zeitlos ist. Als Zuschauer war mir jedenfalls nicht ganz klar, ob das Logo jetzt erst kürzlich irgendwo reingeritzt wurde oder schon vor 200 Jahren.

      Die Serie bin ich eh noch mental am einsortieren. In Sachen Aufwand schon alles sehr beeindruckend, wenn auch oft etwas seelenlos und zu vollgepackt (Númenor) präsentiert. Man denke dagegen z.B. nur an das Erblicken der Argonath. Zwei Statuen, staunende Gesichter, andächtiges Raunen, epische Musik, paar Vögels und Riesenmaucken für den Maßstab. Reicht.

      Tuvok ist für mich auch noch der „ringigste“ von allen, schon in Sachen Bildschirmpräsenz. Und der Storyfaden „Ey, da kommen ja böse Monster (sprichwörtlich) aus den Löchern gekrochen“ lässt für mich noch am ehesten Film-Feeling aufkommen.

      Im Ernst, die Orks sind sogar eigentlich die besten Figuren bis jetzt. Lustig-fies, aber immer noch bedrohlich. Wie die Bedienung an der Theke vom Bürgercenter Gelsenkirchen.

      „Und warum kommt ein „Bitte melden sie sich an“-Fenster beim Abschicken?“

      Da war etwas falsch eingestellt, die Meldung sollte jetzt nicht mehr kommen.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Genau sooo sieht das aus.

      Dass ich weiter oben keine Wertung abgegeben habe, war tatsächlich nicht nur ein lustiges(?!) Stilmittel, sondern fast schon erforderlich.

      Wie soll ich was bewerten, was nicht da war? Ich gebe einem digitalen Kaminfeuer ja auch nicht 2 von 5 Punkten, weil die Handlung zu lauwarm (haha) daherkam.

      Alles, was in dieser Folge passiert, hätte man in 20 Minuten erzählen können:

      – Proto-Gandalf fliegt auf die Nase, sagt „Upsi“ und darf mitreisen.
      – Die königliche Dame der Sonderverwaltungszone sagt „Ich mag nicht helfen“, wonach Galadriel in der Bibliothek ihren Hinweis findet.
      – Tuvok guckt sich das Elend im Baugewerbe für 8 Minuten an, um dann für 2 Minuten NICHT zu flüchten.

      Ich mag ja inzwischen auch langsame Filme, die toll ausssehen, aber dieser Einbruch in die Zeitlupen-Zentralbank finde ich zutiefst rätselhaft.

      Ich glaube ja nicht, dass es zu wenig Handlung für 0,5 bis 8 Staffeln gibt – je nachdem, was man vorhat. Aber man muss die geplante Laufzeit doch der Story anpassen anpassen und nicht umgekehrt?!

      Und wenn einem wirklich nix einfällt, nehme ich auch gerne eine Anthologie in Mittelerde! Dann kann ich mir gerne mal für 40 Minuten angucken, wie Sauron an der Grundschule alle Lehrer in den Brunnen wirft. Oder wie EIN cooles Fabelwesen gejagt, getötet und verspeist wird.

      Dieses Null-Vorankommen ist einfach überflüssig. Und vielleicht nicht mal billiger, als wenn man einem Autoren den Auftrag gegeben hätte, irgendwas halbwegs Abgeschlossenes beizusteuern.

      Antworten
  4. frank sagt:

    a propos zeugen jehovas:

    was ist eigentlich aus nupi geworden?

  5. G.G.Hoffmann sagt:

    Oh, habe erst jetzt verstanden, dass es sich um eine HdR-Serie handelt… hihi, ich Trottel, ich. Dann ist das wohl eher nichts für mich.

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