Film- und Serienkritiken

Seriöse News & Kritiken zu Film und Serie.

„Terminator – Genisys“ – Kritik an der Selbstreplik

, „Terminator – Genisys“ – Kritik an der Selbstreplik

Wer hätte gedacht, dass ein Filmtitel mal ähnlich konfus und herbeigesponnen wie eine billige Zukunftia-Überschrift wirken würde? Warum nicht gleich „Ressyraction“?, „Reloadsys“ oder „Sys is the end“? Wie auch immer: Solange das Franchise alle paar Jahre irgendeinen BWL-Zustand zwischen „Null Geld“ und „Bisschen Geld“ hervorruft, wird die Quecksilber-Zitze natürlich weiter gemolken. Aber vielleicht ist der Film hier ja gar nicht soooo schlecht … Pardon: soooo schlys?

INFORMATIONEN:

Regie: Alan Taylor
Jahr: 2015
Budget: 155 Mio $

, „Terminator – Genisys“ – Kritik an der Selbstreplik
Die 5-Minuten Term-ine

Inhalt: Connors bester Kumpel Kyle reist in die Vergangenheit, weil … – na, was immer halt. Dort warten allerdings gleich ZWEI Arnie-Terminatoren auf ihn, von denen einer schon etwas älter ist und im Laufe des Filmes diesbezüglich noch nachlegt.

Besprechung:

Hier findet man ohne Flipchartblock (natürlich mit menschlicher Haut überzogen) und Ablaufdiagramm langsam nicht mehr durch: Zählt der dritte Teil? Und der vierte? Ist das jetzt ein Remake von Teil I und II, oder eine Re-Imagination, oder eine leicht veränderte Abfolge der Ereignisse? Ist Christian Bale (Teil 4) der dröge Narbenmann aus diesem Teil hier (Äh, 5, richtig?) oder doch nur sein vermisster Zeitstrang-Zwillingsbruder? – Es kommt wirklich selten vor, dass ich bei einem Zeitreisefilm so gar nichts mehr kapiere… Und dabei habe ich gerade noch nicht mal den Wikipedia-Eintrag für die abgesetzte „Terminator“-TV-Serie geöffnet, buhuhuuu!

Was hat sich wann wie verändert? Oder kamen nach dem Abspann von Teil 1-4 damals noch erklärende Kurzfilme, die ich verpasst habe? Wachte Schwarzenegger irgendwann mal unter der Dusche auf und hatte alles nur geträumt? Und musste Matt Smith (bekannt aus „Doctor Who“) jetzt noch unbedingt mitmischen? Waren zwei Terminatoren in einer Zeitlinie etwa noch zu wenig, um das doof-überfüllte K(r)ampfdrehbuch zu verschleiern? Musste es deswegen nach 45 Minuten schon wieder in eine andere Zeit gehen? Und ist es wirklich clever, zwei Terminatoren, einen Quecksilbermann, einen Nanobot-Wuselmann(?) und eine holografische KI zu mischen? „Terminator-Quartett“, oder watt?

, „Terminator – Genisys“ – Kritik an der Selbstreplik

„Hier der Plan: Wir müssen die alte Zeitlinie von drei Seiten aus einkreisen, die Sicherheitsuniversen links und rechts ausschalten, bevor ich den Drehbuchautoren dann mit dem Dampfhammer interviewe, okay?“ – Stephen Hawking kam nicht mehr mit: Der Terminator redet plötzlich von Quantenfeldern, sich überlagernden Erinnerungen und multiplen Zeitsträngen, als hätte er mal vier Semester „Fähnrich Kim“ studiert.

Man traut ja langsam dem eigenen Maya-Kalender nicht mehr: Mal ist der Untergang 1997, dann später, dann zu früh auf(aus?)gestanden. Mal ist die Zeitlinie fix, dann mal wieder foxi. „Alles hat sich verändert“, raunen die Charaktere dann gerne, wissen aber trotzdem immer genau, was zu tun ist – da helfen Visionen(!), die sich bis zu einem alternativen Zeitstrahl(!) erstrecken, natürlich gerne mal dem Drehbuchschreiber aus der Patsche. Wie viele Sarah Connors gab es jetzt eigentlich? Mehr als minus 3 hoch 9000? Und wieso kann nicht mal eine der fünf Fantastilliarden Abläufe in irgendein Szenario münden, in dem diese aggressive Beknacktenfamilie mal nicht den Heiland höchstpersönlich züchten muss? – Man wähnt sich bei all diesen „Musst den Erlöser zeugen, Frau!“-Aufforderungen ja langsam schon in einem Müttergenesungswerk – noch eingeweiht von Adolf Hitler.

Im Ernst: Fünf(!) Filme John-Connor-Superstar-Geblubber und der Mann stolpert in jedem(!) von denen einfach nicht aus dem Zeitkreisel raus – Wie ein auf rechts festgetackertes Lenkrad eines Autos im Verkehrskreisel. Man kann nur hoffen, dass der Sprit ausgeht… Von angeblich irgendwann mal beendeten Kriegen ganz zu schweigen. Immer nur heißt es: „Kinder zeugen, Liebe machen, Babys her!“ – Von einem echten Helden erwarte ich, da mal mit der Faust voran in das Uhrengeschäft zu gehen und sich von der Raumzeit nicht länger auf dem Kopf herumtanzen zu lassen, jawoll! Wäre doch mal was anderes?

SPOILER: Okay, dass John Connor nur noch als Witz- und Wurstfigur durchgeht, wussten die Macher wohl auch. Deswegen änderten sie seine Rolle einfach auch noch mal – zum Bösewicht hin. Einerseits eine okaye Idee, vermutlich direkt entnommen aus dem Autorenratgeber „Spaß mit plötzlich umgedrehten Rollen – jetzt nicht nur in japanischen Animes“, andererseits schon nah an der „Uns fällt GAR nix mehr ein“-Grenze. Aber gut, ich hätte wohl auch versucht, eine kleine Kante in die Story zu hauen – schon aus reiner Verzweiflung, an diesem rundgelutschten Metalldrops zu ersticken. SPOILER-ENDE

, „Terminator – Genisys“ – Kritik an der Selbstreplik

„Harr, ihr wollt schon gehen? Aber als Produkttester seid ihr vertraglich verpflichtet, auch noch meine Resistenz gegen Tomatencurry-Spritzer und Klärschlamm-Wellen zu testen! Bittööö!“ – Faltbarkeitsdatum noch nicht erreicht: Die Action bemüht sich mit Magnetfeldern, Hubschraubergedöns, Feuer, Granatenexplosionen und einem Besuch vom Hausflur-Laberwunder Oma Platuschke aufzutrumpfen. Schon nett, aber … voll irgendwie.

Ach ja, eine Frage hätte ich da noch (*Columbo-mäßig umdreh*): Wieso wollte man Skynet diesmal im Jahr 2017 zerstören (nein, Kopfschmerz, jetzt nicht. Muss das erst zu Ende schreiben; danke!) und landete dann nur EINEN(!) Tag vorher mit der Zeitmaschine? Null Bock auf längere Vorbereitungen? Vermutlich könnte sogar ICH mit ein paar cleveren Mails und Enthüllungen fünf Jahre vorher die Ereignisse verhindern! Aber gut, das wäre natürlich nicht so spannend, wie in den 80er Jahren eine Zeitmaschine(!) zu bauen, sich dann wieder zu finden und zu dritt alles kaputt zu schießen.

Ach ja, selbstverständlich konnte der wartende Arnie in 30 Jahren dann auch nichts Produktives machen – okay, irgendwie ja doch (T-800 heißt er anscheinend deswegen, weil er exakt so viele Waffen für drei(!) Personen einlagert, der olle Messie), aber er hat vorher immerhin eine Zeitmaschine aus altem Kupferdraht gezwirbelt, da ist die Erwartungshaltung naturgemäß noch etwas höher.

Die „Sie hassen und sie lieben sich“-Geschichte zwischen Keyle und Connor ist ebenfalls mehr pubertär als lendenmäßig anregend. Mit Sätzen wie „Ich schaff das schon alles selbst!“ und „Es hat nichts zu bedeuten, dass ich mich nackt an dich klammerte!“ gewinnt man eben weder Sympathie- noch Drehbuchpreise. Hier flirten gefühlt lediglich turbogealterte 12-Jährige, keine erwachsenen Charaktere.

, „Terminator – Genisys“ – Kritik an der Selbstreplik

„I’ll be back. – Schaltet also wieder ein, wenn es demnächst heißt: ‚Ghost – Nachricht von T‘, okay?“ – Mit Grau(sen): Eigentlich fehlen im nächsten Teil nur noch Roboterhaie, um das allgegenwärtige Trashfeeling komplett zu machen. Und was machen wir, wenn Arnie demnächst zu lächerlich für diese Rolle aussieht? „Teil 5 drehen“ ist schließlich schon weg von der Liste möglicher Antworten… ?

„Aber Klapo, sind wenigstens die Schauwerte gelungen?“ – Nein, denn die Effekte rumsen einfach nicht. Die CGI-Flugeinlagen der Flüssigrabauken und die typisch aufgeschabten Köpfe (Handyhülle in Kürbisform, anyone?) sind zwar okay inszeniert, aber irgendwie hatte das eher was von einem Wattebausch als von ultraharter SF-Action. Alles schien mir weicher und leiser als nötig zu sein zu sein, eher wie in einem teuren TV-Film. Es sind nur Nuancen, ja, vielleicht die Kameraeinstellungen sowie die Tatsache, dass ich meinen Subwoover ungern über der Wohnung von Rentnern voll aufdrehe, aber beeindruckend war es quasi nie. Und wenn doch mal was halbwegs Kultiges passierte (= Spiegel zerfließt zu T-1000), so hat James Cameron es garantiert 1991(!) schon wertiger hinbekommen.

Und diese neue Figur, die irgendwie auch nur ein flüssiger Cyborg ist, der mit zu viel Müsli angedickt wurde, sieht jetzt nicht sooo toll aus. Krümelt der eben seine Einschusslöcher wieder zu – Gähn. Was kommt als nächstes? Cyborgs aus dicker Pups-Luft? Aus Sand? Aus diesen kleinen Magneten, die man an den Kühlschrank pinnt?

, „Terminator – Genisys“ – Kritik an der Selbstreplik

„Ey, kennste, kennste, kennste? Flüssig gemacht, kennste?“ – Wenn man Mario Barth als Chefdramaturgen vermutet: Die Effekte sehen heute besser aus, was die Macher als Vorwand nehmen, sie irgendwie liebloser einzusetzen. Vielleicht ein bisschen wie bei „Avatar“: Sieht toll und bunt aus, aber ECHT? – Nööö…

Okay, ich will nicht ungerächt… ungerecht sein. Denn eines darf man nicht vergessen: Der Film ist nicht langweilig. Quasi keine Sekunde, den Doofi-Wendungen sei Dank. Und FAST hätte ich Kollege Sparkiller völlig zugestimmt, ebenfalls eine „5 von 10“ gezückt (die jetzt neumodische 2,5 Sterne sind, weil ihr laut meinem Kollegen zu doof seid, auf einem 5,5-Zoll-Handy Zahlen zu entziffern) und eine vorsichtige Guck-Empfehlung ausgesprochen. Aber eben nur FAST. Denn das Ende erinnerte dann doch etwas zu sehr an eine Serie: Der Terminator fällt in einen Flüssigmetall-Teich, lässt sich eine Minute einwirken und wird vom sterbenden Schrotthaufen-Schwan wieder zur fortsetzungstauglichen Endlos-Nervensäge.

Ich würde gerne sagen: „Musste nicht sein“, doch leider weiß ich: Musste es doch.


Fazit: Die 2 Sterne sehen schlimmer aus, als sie sind. Genau genommen funkeln sie über einem sehr … äh … soliden TV-Filmabend von und FÜR Fanfiction-Freunde – wenn man denn seine Anspruchshaltung zusammen mit Arnolds Jugend an der IMDB-Garderobe abgibt. Man kann sich das hier also antun, wenn man gerne in Erinnerungen schwelgt – z.B. darüber, was man FRÜHER schon an Remakes und Re-Imaginations doof fand. Oder einfach Roboter mag, die sich auf die Plauze hauen. Besser als den drögen 4. Teil finde ich das hier auf jeden Fall.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Der Termi steckt im Nator., „Terminator – Genisys“ – Kritik an der Selbstreplik
Ich würde doch mal gerne wissen, wie so ein Leben als Drehbuchautor in Hollywood zur Zeit so abläuft. Einerseits liest man immer wieder von alles kontrollierenden Studios, wo selbst bei Nebenrollen auf eine bestimmte Sackhaarfarbe bestanden wird, weil dadurch später die Herstellung des Spielzeugs ganze 0,2 Cent pro Stück günstiger wird.

Auf der anderen Seite gibt es dann Filme wie Genisys. Und auf einen Reim mit „Schiss“ verzichte ich an dieser Stelle einmal, weil dieser bestimmt schon weiter oben von Kollege Klap gemacht wurde.

Im Ernst, wie konnten zwei Leute an die Posten als Drehbuchautoren für solch ein bekanntes Franchise gelangen, wenn deren (wenige) Schreibreferenzen u.a. aus „Dracula 2000“ und dem Pilotfilm für „Bionic Woman“ (nach 8 Folgen abgesetzt) bestehen? Die Story von Episode VII wurde schließlich auch nicht vom Schreiber der vorletzten ALF-Folge verfasst, auch wenn es einem zeitweise so vorkommt.

Und dann hat man gleich ZWEI solcher Talentgranaten eingesetzt, weswegen der Plot als Folge ein unglaubliches Hin und Her aus Zeitreisen, Zeitveränderungen und Zeitverschwendung bietet. Nichts gegen Ideen zum Mitdenken, aber bei Genisys hat man das Gefühl, dass man als Termi-Fan gezielt verarscht werden soll. So gibt es in nur diesem einen Film einen Alt-Arnie, Mittelalt-Arnie, CGI-Arnie, Jung-Sarah, Anders-ausseh-Sarah, Alternativ-Kyle-Reese, Anders-als-in-T2-ausseh-T-1000, Sohn-vom-Erfinder-aus-Terminator-2, einen älteren John Connor, einen Spoiler-John-Connor, einen T-5000, eine in Heimarbeit gebaute Zeitmaschine (!), eine Zukunftszeitmaschine und ein böses Betriebssystem als Skynet-Ersatz.

Zusammen mit eher mittelmäßigen Darstellern und ebenso mittelmäßigen bis schlechten Effekten (was schon bei den erschreckend amateurhaften Postern anfängt), stellt Genisys einen Filmmix dar, der auf eine gewisse Weise so doof ist, dass er fast schon wieder kultig sein könnte. Wenn es sich dabei nur nicht um das arme Terminator-Franchise handeln würde. Es hatte nach Teil 2 doch schon soviel durchgemacht. Schnief!

Fazit: Zeitspielereien á la „Zurück in die Zukunft 2“, nur in mies, ohne Charme und unnötig komplex, treffen auf Hobby-Filmproduzenten mit zuviel Geld. Als Fortsetzung jetzt bitte eine Zeitreise, in welcher man versucht eben diesen Film hier zu verhindern. Man könnte ihn ja dann „Genischiss“ nenn— ach, verdammt!

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

(Aber auch nur wegen dem knappen Übertreten der Grenze zum Trash.)

Bei neuen Artikeln sofort informiert werden? Jetzt deine E-Mail-Adresse rausrücken und ab geht's!

Weitersagen!

Artikel

von Klapowski am 08.07.16 in Filmkritik

Stichworte

,

Ähnliche Artikel


Kommentare (9)

nach unten springen
  1. G.G.Hoffmann sagt:

    Die beiden Reviews kann ich beide unterschreiben. Wieder ein paar junge Filmemacher, die nicht gerafft haben, was Teil 1&2 ausmachte.

  2. Cronos sagt:

    Na ja, aber nach den anderen Teilen und der TV-Serie war das hier doch harmlos. Außerdem mag ich Trash. Jedenfalls wenn Arnie mitspielt und irgendetwas in die Luft gesprengt wird.

  3. Bergh60 sagt:

    tach auch !

    na ja bedingt. Der Film war schon nicht gut.
    Obwohl die verschiedenen Zeitlinien meinen Gehirnprozessor zu fast 30% ausgelastet haben.
    Ausserdem lenkte das Dekolteh.., Dekolltheee…, also
    der Ausschnitt der Hauptdarstellerin zu sehr von der nicht vorhandenen Handlung ab.
    Daraus ersehen wir, dass wir NICHT die Zielgruppe sind, sondern 14 jährige Pickelgesichter mit XY Chromosom.

    Gruß BergH

  4. schoenerAndi sagt:

    Also ich hätte gesagt, dass der Einstieg OK ist. Der Angriff auf Skynet is halbwegs gut inszeniert. Dann noch die neue Fassung vom Anfang von Teil I…
    und ab da (mittelalter Arnie taucht auf) wird es immer schlechter. Irgendwann tut es nur noch weh!
    Ein wahrhaft schlechter Film, der sich viel zu Ernst nimmt um Trash zu sein. Arnie, bitte hör auf…!

  5. Onkel Hotte sagt:

    Ich hatte mir erst Teil 1 angeschaut und hatte dann Lust auf Teil 5. Die erste halbe Stunde ist schon witzig mit den neuen bzw remastered Szenen.
    Aber dann ging es zacki zacki und ich verstand auch nur noch Bahnhof warum 1997 gecancelt und auf 2017 verschoben wurde, warum John sich ausgerechnet ins Jahr 2015 (?) katapultiert hat um dort die neue Skynetsoftware zu programmieren usw usf.
    Gähn, diesmal war der Dj Quicksilver-minator ein Asiate. Naja, immerhin konnte er etwas besser böse dreinschauen und war nicht so peinlich wie die Olle aus Teil 3.
    Habe auch nicht kapiert was die Szene sollte, als John, Sarah und Arnie im Krankenhaus? das erste Mal aufeinandertrafen und Sarah mit der Pistole auf die beiden FBI Hanseln zielte. Dann sagte Sarah zu Arnie, das John sich ja verwandeln könnte und warnte ihn, man könne ihm evtl nicht trauen. Warum zielte sie auf die Beamten ? Als ob John sich was aus aus den beiden gemacht hätte, was er ja auch nicht tat ^^ Sehr verwirrend das Ganze.
    Was ganz nett war, war die Anspielung auf die geistig angekettete Smartphonegesellschaft. Aber nach 3 Sekunden war das Thema auch wieder gegessen.

  6. G.G.Hoffmann sagt:

    Ich hätte mich ja gefreut, wenn der Film erkennbar so trashig und unernsthaft gewesen wäre, daß er als Hommage an Teil 1 hätte aufgefaßt werden können. Aber leider nimmt sich der Film auch noch bierernst.

    Ich begreife zudem nicht, weshalb früher schlecht getrickste Filme als Trash (ggf. mit Kultfaktor) galten, heute hingegen jeder müllige CGI-Overkill ernst genommen werden will. Für mich liegen diese CGI-Orgien, die jeder halbwegs begabte Laie mit Hausmitteln hinbekommt, auf dem gleichen Niveau wie schlechte Stop-Motion-Technik oder gefilmte und vergrößerte Ameisen und Eidechsen in „Horrorfilmen“ der 60er und 70er, die als Rieseninsekten und Dinosaurier herhalten mußten.

    Wenn ich zerfließende, zerbröselnde, zerstaubende, versandende, explodierende, brennende, etc. Bösewichte und/oder Superhelden sehe, muß ich immer öfter abschalten. Wenn es die insoweit noch nicht gesättigten asiatische Märkte nicht gäbe, wäre diese Art der Unterhaltung sicher schon vor zehn Jahren gestorben. Tatsächlich rechnen sich diese Hollywoodproduktionen ohne den chinesischen Markt kaum noch. Hoffen wir, daß man auch in China davon bald genug hat.

    • Speedomon sagt:

      Moment mal – Teil 1 war doch, trotz nicht ganz ausgereifter Effekte, der bierernsteste von allen!

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      @Speedomon: Er meinte, dass Genisys etwas Selbstironie besser bekommen wäre. T1 hat dies nicht nötig.

      „weshalb früher schlecht getrickste Filme als Trash (ggf. mit Kultfaktor) galten“

      Kult- und Trashfilme machen nur einen Bruchteil der INSGESAMT produzierten Streifen aus. Der Rest wurde, aufgrund seiner unbemerkenswerten Mittelmässigkeit, schlicht vergessen. Siehe auch die Remakes von „Total Recall“ oder „RoboCop“.

      Genisys wird es da auf Dauer auch nicht anders ergehen, bzw. nur wegen der Mitgliedschaft in der Terminator-Familie gesehen werden.

      Antworten
  7. schoenerAndi sagt:

    Ich kann aber auch nicht verstehen, was die Beteiligten da geritten hat. Arnie schaut ab der Hälfte der Laufzeit nur noch schlimm aus. Ich will nicht hören und sehen müssen, dass Terminatoren altern!
    Wie verzweifelt mussten Arnie UND die Produzenten sein. Die müssen das auch gesehen haben.

    Die Rechnung war wohl die:
    Dank des großen Franchise würde der Film seine Kosten wieder einfahren und mit etwas Glück weitere Sequels generieren.
    Also mindestens etwas Geld, vielleicht auch ganz viel.

    Ach und dass die Reihe jetzt ziemlich hinüber ist…
    was solls

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Brandneues
Gemischtes
Büchers
Jenseits Zyklus
Arschiv
Zum Archiv unserer gesammelten (Mach-)Werke.