Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Blowing in the wind – In den Wind geschossen

, Blowing in the wind – In den Wind geschossenNirgendwo gilt der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ mehr als in Star Trek. Immerhin ballern hier die meisten Kämpfer nur auf die genannte Fußgängerfläche. Der Feind geht oft leer aus. Vor allem im Kopf. – ST-E.de lässt die wortwörtlich seltsamsten „Verfehlungen“ noch einmal Revue passieren… Sobald ich den Button zum Posten dieses Artikels endlich mal zu Fassen kriege! *Glitsch*

„Hände hoch! Kopf an die Wand! Hinlegen! Langsam umdrehen! Uuuund das Ganze wieder von vorn: Hände hoch! Kopf an die Wand…“

Nein, das sind nicht die Aufforderungen, die der Sieger eines Schusswechsels (also die Sternenflotte) seinen Gegnern aufgibt. Schließlich fehlt die Bitte, doch auch die Waffe fallen zu lassen. Vielmehr sind das die Befehle des Alien-Commanders, wie seine Mannen im Notfall ihre Ausweichmanöver durchzuführen haben. Epileptiker werden da selbstverständlich mit T1 gemustert…

Die oben aufgeführten Bewegungsstationen klappen daher auch schon ganz gut, mitunter sogar komplett gleichzeitig! Deswegen ist es für die Sternenflotter manchmal schwierig, die Zuckungen eines bereits getroffenen von denen eines noch kampfbereiten Gegners zu unterscheiden, was zu erheblicher Munitionsverschwendung führt und dem Feind einen Vorteil verschafft…

Die letzte Staffel hat es erneut gezeigt: Es gibt wohl nichts langweiligeres als Phaserkämpfe in Star Trek. Und in keiner Serie werden feindliche Fußwege so penibel mit dem Laserpointer abgegrast, wie derzeit in ENTERPRISE. Und ich dachte schon, unser Vermessungsamt wäre mit seinen komischen Guckkästen auf der Verkehrsinsel bereits penetrant. Nein, bei ENT muss jede Folge eben einen Mindestanteil an Action beinhalten. Dabei ist dieser Käse jedes mal so spannend wie die Endausscheidung im Zipfelmützentragen.

Das liegt an vielen Dingen:

Erwachsene Menschen fühlen sich bereits dann in sicherer Deckung, wenn zwei Drittel ihres Körpers noch in der Weltgeschichte herumragen. Widersacher rennen unbeirrt in das Feuer des Gegners, um diesen abzuklatschen oder einen Staffelstab zu übergeben… Gut, vereinzelte Helden werden zwar mal in Bein oder Schulter getroffen. Diese werden aber selbst im bewusstlosen Zustand von ihren Kameraden noch so weit hinter sich hergeschliffen, dass man mittels ihrer Beine ein ganzes Feld mit Ackerfurchen versehen könnte.

Die tumben Gegenspieler verhalten sich jedoch nie so differenziert. Sie haben keine Sprechgeräte, weil deren 1,5-Volt-Batterien bereits ihren sparsamen Bewegungsapparat antreiben. Und sie werfen sich gegenseitig keine militärische Zeichensprache zu, da sie alle erdenklichen Informationen über die gegnerische Schlagkraft in 2.381 möglichen Umkipp-Animationen herüberbringen können.

, Blowing in the wind – In den Wind geschossen

Falsch: Wer so den Hintern in Lauerstellung bringt, kann nach dem Dienst vielleicht gefahrlos eine Homosexuellenkneipe betreten, für den Krieg reicht das aber noch nicht ganz. Auch das Herunterbücken zu granatenähnlichen Objekten – oder gar deren Bearbeitung mit einem Schirm oder Hockeyschläger – führt meist zu einer Verletzungen im Kopf-Hals-Nackenwirbel-Brust-Unterleib-Extremitäten-Bereich. Einmal hin und zurück. – Wenn man noch Glück hat!

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Richtig: Wer den Feind nicht sieht, wird auch selber nicht gesehen. Wichtig ist auch eine Körperhaltung wie diese, die wenig Aufmerksamkeit im feindlichen Lager erregt. Tests der Sternenflotte in Fußgängerzonen bestätigten, dass man in dieser Position am seltensten angesprochen wird. Bei Freunden und Verwandten wird die Wahrnehmung sogar so gedämpft, dass diese Person nicht mehr als dem Bekanntenkreis zugehörig zählt! – „Den kennen wir nicht. Ehrlich!“

Angefangen hat das alles mit „Nemesis“, wo das Motto ganz eindeutig war: „Data! Ich möchte, dass sie auf alles schießen, was sich bewegt!“ – Diesen Gefallen taten einem aber nur die wenigsten Gegner. Die meisten schienen mir Kunststoff-Dummys zu sein, die mit einem Scharnier an der Zimmerecke festgemacht waren und alle 5,8 Sekunden vom Zugwind aus der Deckung geschwungen wurden. Übrigens sollte ST X ursprünglich nicht nur einen anderen Titel haben, sondern auch komplett anders besetzt werden! Wären diese Pläne nicht in letzter Sekunde gekippt worden, hätte es tatsächlich auf Deutschen Kinoplakaten geheißen: „Der unbewegte Mann“. Natürlich mit Still-Schweiger…

Die Remaner waren also die Initialzündung. Und als wenn das noch nicht genug wäre, überlisteten sie nebenbei sogar noch die Physik, waren sie doch die erste Initialzündung ohne jegliche Energie. Bei der Bundeswehr der Remaner wird man nämlich selbst mit Kopf unter’m Arm noch als tauglich gemustert. Schließlich müssen sie diese Körperhaltung perfekt beherrschen, werden sie doch die meiste Zeit ihres Dienstes im Schwitzkasten ihrer Gegner verbringen. So manche vorwitzige Feindes-Faust so schon so manchem Remaner die ganzen Haare vom Kopf gerubbelt…

, Blowing in the wind – In den Wind geschossen

„Infanterie zurückziehen! Schickt das schwere Rollkommando!“ – Jetzt wird’s ernst für Picard: Der Remaner rechts visiert bereits Jean-Lucs großen Zeh an und hat sich sogar Nägel in die Reifen geschlagen, um größtmöglichen Schaden anzurichten! Leider verrät die ausströmende Luft seinen Aufenthaltsort…

, Blowing in the wind – In den Wind geschossen

„Zugegeben: Der ging daneben. Aber die Nackenstarre der Giraffe hinter ihm scheine ich immerhin kuriert zu haben!“ – Das Konzept des Schießens ist den Remanern sichtlich „zu hoch“. Selbst die Remanischen Blindenhunde bringen nichts. Von Stöckchen mal abgesehen. Auch laufen im Kampfeinsatz ständig Tiere zum Feind über! Kein Wunder, wenn die alten Herrchen beim Auffüllen des Wassernapfs immer nur das Spülbecken trafen…

, Blowing in the wind – In den Wind geschossen

Hier eine kurze Analyse der nicht zielführenden Schüsse: Nummer 1 ist von den Autoren meist als Warnschuss gedacht, damit sie als Trek-Charakter wissen, dass sie soeben entdeckt worden sind. Nummer 2 dient dem selben Ziel, gilt aber als Warnung für ihren Begleiter, falls sie einen dabeihaben sollten. Nummer 3 dient zur Markierung ihres Fluchtwegs, weswegen ab hier Munition verwendet wird, die ein paar Sekunden nachleuchtet. Nummer 4 läutet das 5-minütige Ultimatum ein, während dem diese Sektion verlassen werden muss, bevor das Ganze ab Nummer 1 wiederholt wird.

, Blowing in the wind – In den Wind geschossen

Und? Hätten SIE den Unterschied bemerkt? – Ich auch nicht. Dieser Remaner konnte von der Sternenflotte resozialisiert werden. Dass er trotz seines mangelhaften räumlichen Vorstellungsvermögens so gut die einzelnen Tasten trifft, verdankt er einem kleinen Trick: Wie wir anhand des letzten Bildes gesehen haben, hat ein Remaner normalerweise einen Versatz von genau 2 Metern rechts. Dieser hier konzentriert sich also vollkommen darauf, auf dem ZWEITEN Klavier zu spielen, das 2 Meter links von ihm steht und vom Publikum aus nicht zu sehen ist. – Eine Lösung mit… KNOFF-HOFF!

Viele der seltsamen Verhaltensweisen im Kampf erklären sich aber auch dadurch, dass die meisten Aliens die Welt ganz anders als wir wahrnehmen… Die Physiologie des Alienauges soll daher nun mit folgendem Schaubild verdeutlicht werden:

, Blowing in the wind – In den Wind geschossen

Das Immunsystem erkennt die einfallenden Lichtstrahlen sofort als Feind und schüttet Millionen von Antikörpern aus (rot). Diese sammeln sich bereits nach einigen Lebensmonaten in der Flüssigkeit des Augenkörpers an und bilden irgendwann ein kleines Ökosystem (Mitte).

So kann es am Sehnerv des feindlichen Aliens zu leichten Störbildern kommen. Erklärbar wäre damit, warum die meisten Gegner die Gefahr falsch einschätzen oder sogar vereinzelt Liegestühle aufstellen.

Verurteilen wir diese Burschen also nicht nach dem, was sie sind (tot), sondern nach dem, was sie mit etwas mehr Potenzial hätten werden können (in 2 Wochen tot).

In diesem Sinne fordere ich abschließend noch mehr Toteranz in Star Trek und verbleibe

mit freundlichen Schüssen

Daniel Klapowski

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Artikel

von Klapowski am 23.05.04 in Star Trek

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Kommentare (27)

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  1. Gast sagt:

    Erster
    gnihihihihihihihihiihhihii
    *regentanz aufführ*

    8[

    Wiedermal ein sehr lustiger Artikel. Aber was solls schon, in Actionfilmen ist es auch nicht anders. Der Held wird angeschossen, ballert aber trotzdem fröhlich weiter und die bösen sind halt… blöd
    – Hace

  2. Gast sagt:

    Noch geiler ist der Herr der Ringe, wo bei einem Verhältnis von 100 Orks zu einem Mensch/Elb/Zwerg kein Idiot auch nur einen Cent auf die Orks setzen würde *g*

    Sergej

  3. Gast sagt:

    Ja, man sollte meinen das nach rasanten Actionknallern wie Matrix, Blade oder den Kämpfen aus Tiger and Dragon auch ENT etwas gelernt haben sollte: Wie man gute Actionszenen macht. Ich kann mich an keinen Spannenden Nahkampf in Enterprise errinnern, es wirkt immer so komplett durchgeplant und steif.
    Auch in Nemesis, das beste Beispiel ist der peinliche Stunt von Worf Marke Bauchplanscher.

  4. Gast sagt:

    Achja und nichts ist schlimmer als die piuchpiuch Phaser die jeden Schusswechsel zum Stabkampf ausarten lassen. Das beste Geballer gabs mit den "alten" Waffen in "Terra Nova". Diese metallischen Geräusche wirken wenigstens gefährlich, ganz in Gegensatz zu piuchpiuch.

  5. Gast sagt:

    *lach* Sehr schön Klapowski! :)

  6. nakedtruth sagt:

    Genau, Klapowski trifft mit seiner Satire wieder genau ins Schwarze.

  7. nakedtruth sagt:

    Muhahahahaha…

  8. Gast sagt:

    soll das etwa heißen das man in Homosexuellenkneipe gefährdet oist?
    nanana nicht so intolerant
    Hype'

  9. Sparkiller sagt:

    Von wegen intolerant! Denn die Eingabe von "schwul" in unserer verkannten Suchfunktion fördert so manches Schmankerl zu Tage…

    Hmmm, der Daniel hat ja wirklich so einiges zu dem Thema verfasst. Ich frage mich…

    AAAH! FINGER WEG!!

  10. ObiJan sagt:

    Das Bild mit dem Remaner im Rollstuhl ist der Knaller

  11. bergh sagt:

    tach auch !

    Der Rest des Artikels ist aber auch nicht schlecht !

    *ROTFLMAO*

  12. Gast sagt:

    Auch wenn die Seite mehr als seltsam ist, diese News könnte von interesse sein: http://www.voyager-center.de/newssystem/
    newsanzeigen.php?id=1085514660

  13. Gast sagt:

    ich sag nur: "Manny Coto!!!"

  14. ObiJan sagt:

    Zum Thema Manny Coto: Hat jemand dank des Esels Odyssey 5 gesehen ? Die Serie war weit weit besser als Akte X und hatte einen durchgehenden Roten Pfaden. Aber leider war die Serie wohl zu gut für die Amies. Naja das gute daran ist, daß Herr Coto als Bestrafung für schlechte Quoten hier bei ENT gelandet ist…

  15. bergh sagt:

    tach auch !

    Hoffen wir mal :
    Es ist nicht alles Cot(o) was stinkt.
    Es kann ja auch nur besser werden.

  16. Gast sagt:

    Oh mein Gott! Wenn dieses Review stimmt wird Zero Hour zum gefundenen Fressen für Klapowski:
    http://www.treknation.com/reviews/enterprise/zero_hour.shtml
    Gleichzeitig ist Berman nun endgültig vollkommene Unzurechnungsfähigkeit zuzuschreiben…

  17. Sparkiller sagt:

    Warum, ich hatte solche schrägen Ideen eigentlich sogar schon vermisst.

    Und nach "Chicago-Gangster"-TOS, "Musketier"-TNG, "Baseball"-DS9 und "Franzmann Dorf"-VOY passt "Nazi"-ENT doch gut ins Bild.

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  20. Gast sagt:

    Nazis und Star Trek hat noch nie funktioniert. Schablonen der Gewalt ging ja so gerade noch, aber wenn ich an die grottige Voyager Folge denke, wie hieß sie noch gleich… Das Tötungsspiel oder so was. Grauenhaft.

  21. Gast sagt:

    was habt ihr denn, die folge war doch geil!

    … aber, um TrekToday zu zitieren: "EVIL ALIEN NAZIS"??? Oh mein Gott!! Ich glaubs ja nicht!

  22. Gast sagt:

    @ Sparkiller
    Das Voyagerfranzmannkaff war in Ireland. Laut der entsprechenden Episode ist das Land voll von Dichtern, Säufern und Schlägern.
    Ist der Begriff Frahnzmann nicht eigentlich rassistisch?

  23. Gast sagt:

    wird jetzt schon bei sowas zensiert?
    ich gab die vermutung ab, dass zero hour bestimmt eine 5-, wenn nicht sogar 6 kriegt.

  24. Sparkiller sagt:

    (Gab ein technisches Problem, als ich diese beiden komischen Irak-Werbeunterbrechungen da oben löschen wollte. Muss ich erst mal näher untersuchen…)

    "Franzmann" ist rassistisch? Dachte immer, das wär nur ein gängiger Begriff von Anno Zwieback.

  25. Gast sagt:

    Arrrrgh! Ich habe sie gesehen! "Voyager Endgame" ist dagegen ein Festschmauss! Was sollte das denn für eine abstruse Überleitung zur nächsten Season sein? Hätte man sich nicht Zeit nehmen können zumindest EINEN Storystrang zuende zu führen als mit diesem Blauer-Nazi-Scheiss anzufangen?? Was war denn das mit "In sieben Jahren schon wirst du die Förderationscharta unterschreiben"? Wollen die etwas, dass wir uns noch 7 Seasons lang diesen *Pardon* geistigen Dünnschiss reinziehen?
    Als bereits am Anfang die Echsen mit Mäusen auf den kommenden Sieg angestossen haben, kamen erste Befürchtungen über die Qualität der kommenden Folge hoch…
    Das muss eine glatte 6(-) werden Klapowski sonst les ich nur noch Treknews!

    Da kann ich nur noch eins sagen:
    RICKY! Deine Story ist ZUENDE!!!

  26. Gast sagt:

    Ihr scheiss Nazis ihr!

  27. Gast sagt:

    ich hab` das mit dem intolerant grad` deswegen hingedschrieben WEIL ich chomn faSt das GESAmte archiv durchgelesen habe. AUch ohne SuCHFunktion hehe
    unfd was sind das für komische irAK>meldungen+haha-der mnaziteil isthier viel besser aushgefallen. alo 3.24 meinich. aber das liest hier eh` keiner mehr. vielleivcht 2007 oderso. erst.
    H>ype

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