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Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu 1.06, „Lift Us Where Suffering Cannot Reach“

, Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu 1.06, „Lift Us Where Suffering Cannot Reach“

Um kleine Kinder zu retten, macht Pike das Unmögliche möglich: 40 Minuten lang nicht über das Ziel der Reise sprechen – dafür aber 30 Berichte an das Sternenflotten-Jugendamt schreiben, welche Entführer noch frei herumlaufen. Ja, diese langsamere Episode lässt mich tatsächlich zwiegespalten zurück… Die eine Hälfte ist total genervt, dass die Pointe sooo lange zurückgehalten wird, während die andere denkt: „Wenn man die Episode von hinten schaut, ist man 5 Minuten wenigstens unterhaltsam mit Ärgern beschäftigt.“


Inhalt: Auf einer Standard-Mission hilft die Crew einem Shuttle, das fast entführt wird. An Bord ist Queen MILF (Die Erste) und ein superschlauer Junge, der mal der Thronfolger auf dem Wesley-Planeten werden soll. Während man diese spannende Verschwörung aufweckt aufdeckt, erfährt der Schiffsarzt, dass dieses Volk keine Krankheiten kennt…

Besprechung:

„Interessant“ an dieser Folge ist vor allem, dass man lange nicht weiß, wohin sie eigentlich will. Zurück in die 80er vielleicht?

Der schlaue Thronfolger ist halt klug und hat hilfreiche Nanotechnologie im Blut (ersetzt bis zu zwei Multivitamintabletten am Tag), die Königin ist charmant und powerfrau-ig (das erste Adjektiv ist wenigstens mal was Neues bei Kurtzman-Trek) und Pike und Spock sind hilfsbereit und durchschaubar bis zur Selbstverg(l)asung.

, Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu 1.06, „Lift Us Where Suffering Cannot Reach“

„Danke, dass Sie uns vor den Piraten gerettet haben, Pike.“ – „Wollten die Selbstdichtende Schaftbolzen?“ – „Nein, sich selbst zusammenreimende Schmachtfetzen. Aber wir behalten unser Drehbuch, jawoll!“ – Roh-Romantik pur: Die Annäherung der beiden gelingt so schnell, dass man sich wundert, warum Pike und Knatterlady überhaupt noch mit Hose aus dem Haus geh… beamen.

Somit muss es nach all den Setup-Dialogen, Schlaumeier-Bekundungen und Sympathie-Szenen die mittelgroße Auflösung dieser Story richten. Und diese ist – hier verrate ich hoffentlich nicht zu viel – eher am äußersten Ende des Geduldsfadens anzusiedeln.

Weiteres im Schnelldurchschnauf:

– Langsam durchschaue ich die Art, mit der SNW seine „erhellenden“ Dialoge fabriziert. Sie sind nämlich GENAU wie bei Discovery und Picard:
„Fähnrich, Sie sehen gestresst / erholt / schwanger aus!“
„Oh, dass Ihnen das auffällt, Captain / Commander / fremde Lebensform!“
„Ich bin halt aufmerksam / ein Spion / Weltraum-Wahrsagerin. Achten Sie aber bitte auf die dritte Regel in diesem Fall: Beiße nie den Tiger, sondern gieße die Blume!“

– Generell fände ich es netter, wenn man die Charaktereigenschaften weniger plump servieren würde. Mit Sprüchen wie „Gefahr schläft nie! Kommen Sie also 30 Minuten früher an Ihre Station!“ kann man natürlich La’ans Pflichteifer schnell abhandeln, aber kunstvoll ist das nicht. Bei „Breaking Bad“ wurde sogar eine Art Sport daraus gemacht, Dinge durch Blicke und die Art des Lügens(!) zu enthüllen. HIER ist es fast schon spannender, diese bei den (gekauften) Reviews im Netz zu entdecken.

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„Oh, du spielst mit meiner kranken Tochter, das ist aber schööön!“ – „Was hat sie denn?“ – „Zwei gebrochene Beine.“ – Heil, oh Heiler: Dass niemand drüber spricht, dass der Doc seine Tochter im Transporterpuffer aufbewahrt, ist bezeichnend. Ich weiß nur leider nicht, für WAS. Aber okay, vielleicht ist das so eine jahrtausendalte Stammes-Tradition?

– Ich erwartete fast, dass Pike mit einem dicken Grinsen in die Kamera sagt: „Es ist Ihnen sicherlich aufgefallen, dass ich eine rote Rose in meinen Haarschopf© gebunden habe, um die Damen zu betören?“

– Die glaubwürdigen Story-Details fehlten mir ebenfalls zu Beginn: Musste Pike die alte Bekannte wirklich schmachtend und stammelnd anschauen, nachdem eben noch eine Raumschlacht tobte? („Hey, wir haben gerade diese wichtige Mission und würden gerne… Hihihi… Meine Uniform nennt sich übrigens Befehlend-Golden, nicht Zitronensaft-Gelb!“) Und war es wirklich erst NACH dem ganzen Geflirte wichtig, ob der kleine Junge ein Schädeltrauma hat – oder ob von den Angreifern noch welche am Leben sind?

– Waren etwa ALLE Leichen aus dem Schiff geweht worden, da sie nicht mehr gezeigt/erwähnt wurden? Aber das kleine Gadget auf dem Boden nicht? Generell komisch, dieses „Vergessen“ von Lebensformen bei „Strange New Worlds“ ab Episode 1? („Die Crew der USS Archer besteht aus 2 Praktikanten – und einem Captain!“)

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„Fassen Sie nix an, hier haben toxische Kindesentführer gewohnt.“ – „Wegen der potenziellen Zerstörung von Beweismitteln?“ – „Nö. Wir wollen keine Hinweise finden, bevor die Episode zuende ist. Macht sich schlecht in Detektivgeschichten für sehschwache Ostereier-Sucher!“ – Flurschaden beim Feldversuch: Im Nachhinein wirkt die Aufklärung der Geschehnisse gestreckt und ineffektiv. Schade, dafür ist doch sonst mein Review da?

– Positiv bemerken muss ich aber, dass das Technobabble erneut auf einem guten Niveau ist. Hatte man bei den Vorgängerserien noch das Gefühl, dass die Autoren ein Schwarzes Loch nicht von DNA unterscheiden konnten, so redet man hier über atomare Medizin und die Geschwindigkeit von Subraum-Kommunikation, dass es Spaß machte. Schon weil die neuronale Dämpfungs-Haube auch so genannt wurde – und man es NICHT mit Discovery-artigen Metaphern auskleidete („So was wie eine Badekappen-Schlaftablette für den Schädel?“ – „Genau, Tilly!“)

– Überhaupt wirkt die erste Hälfte der Folge wie eine dieser TNG-Episoden, wo man halt auf ein Volk trifft, dass andere Rituale hat. Die aus SF-Sicht nicht sehr spannend sind, weil sich bei Kaiser Wilhelm oder Julius Cäsar garantiert was ähnliches finden lässt… Trotzdem ist diese Art der „kulturellen Ödnis“ erholsam, weil es die ganze Handlung in eine FORM bettet. Und wer als Zuschauer gaaanz fest in einer Form schlummert, hat keinen Raum, sich fragend am Kopf zu kratzen.

– Die Enthüllung des Verräters (von dem man schon wusste) war so stümperhaft, dass ich vor Schreck fast vergessen habe, dem Trickbetrüger in meiner Wohnung meinen restlichen Schmuck zu zeigen: Pike reagiert zu spät, als der Lump um sich schlägt und flieht. Und dann stellt sich die Queen beim klärenden Gespräch im Palastgarten so NAH zu ihm, dass sie sich schon fast ein Brotlaib an die Kehle tackern müsste. („Kannste ja gleich mit-durchschneiden?“)

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„Was, eine Kindesentführung im Schlossumfeld? Das muss ich unbedingt meinem Anwal… meinem Friseur erzählen.“ – Der Startschuss erfolgt durch Anstarren: Beim Verräter-Weitlauf der Transgender-Herren hat Rudi Ramsmann meist einen Vorteil. Aber auch nur, weil der Fluchtweg vorher freigebaggert wurde.

– Schön aber die Außenaufnahmen im Garten und das französische Schlossambiente. Okay, ist jetzt nichts dramatisch Tolles („Oh Gott, der CGI-Hintergrund geht sauber in die Büsche über!? Holt Freund Emmy und Kollege Oscar!“), aaaber man nimmt ja aus dem Hirn, was das Gutfind-Zentrum so rausquetschen kann.

– Spocks Freundschaft zu dem kleinen Jungen hätte man besser ausarbeiten können, oder? Eigentlich mögen die sich nur, weil der kleine Hosenscheißer mit dem Dauergrinsen neuerdings total auf Subraum und Wissenschaft steht. Und damit meine ich Spock!

– Pikes Liebe zur Matriarchin war gut gemeint (vor allem für seinen Unterleib), führte aber irgendwie zu nix. Klar, Knattern macht Spaß, aber wenn das nur für Sekunden dazu führt, dass Pike über sein Rollstuhl-Schicksal nachdenkt („Kann man nix machen, nur der Krankenkasse Bescheid sagen!“) und er natürlich NICHT auf dem fremden Planeten bleibt (diese Überlegungen waren bei TNG/DS9/Voy oft schon langweilig), ist das alles verschenkte Zeit.

Doch erst wegen der letzten 10 Minuten wird diese schön-ruhige Episode leider zum intellektuellen Total- und Stoßdurchausfall.

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„So, genug in Urinsammelbehälter gebeamt, Kleiner. Mister Spock will jetzt sein rationales Fetisch-Bad nehmen.“ – Beamen ist wie Laufen, nur länger: Diese Szene hätte ich mir in der ersten Hälfte der Episode gewünscht, da man da Zeit hatte, den GRUND für die Verschlepp-Versteckung zu besprechen. Aber okay, dafür haben wir hier weniger Story. Bei Kurtzman tatsächlich oft ein Vorteil…

Denn eigentlich hätte man eine schöne Geschichte liefern können, ob man das Kind ausliefert, damit es die fremde Maschine steuern kann. Damit die Städte nicht in die Lava fallen, die man uns nicht zeigt…

Der Junge hätte Asyl beantragen können – und sich dabei ausführlich erklären, da er ja schlau ist. („Will nicht sterben – lieber LEGO-TECHNIK!“)

Aber leider gibt es hier hier überhaupt keine Gelegenheit dazu. Als der Zuschauer und Pike erfahren, was hier Phase ist, sitzt der Boy schon im Mumien-Macher. Man hat also eine potenzielle Episode voller Abwägungen und Erster Direktiven (= Stadt in Lava fallen lassen oder EIN Kind retten?) geopfert. Und das nur für den billigen Schockeffekt kurz vor Toresschluss. Motto: Bloß nicht über das Thema der Folge diskutieren, es könnte ja was Kontroverses rauskullern?

Wenn DAS jetzt die neuen Moral-Episoden von Star Trek sind, bei denen man vor vollendete Tatsachen gestellt wird, müsste man sich schon aus Spaß die alten Episoden umschreiben. Wie wäre es z.B. bei „Im fahlen Mondlicht“ (DS9), wenn man nicht AHNT, dass Sisko einen Romulaner umbringen will? („Geheimes Logbuch: Ich habe etwas Furchtbares vor. Und deswegen gehe ich jetzt knattern!“)

Bei „Wem gehört Data“ oder „Krieg der Computer“ (TOS) weiß man wenigstens, was auf dem Spiel steht, während man uns in dieser Folge mit billigen Beam-Taschenspieler-Tricks aufhält… Nichts genaues weiß entführt man nicht.

, Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu 1.06, „Lift Us Where Suffering Cannot Reach“

„Sieh, unser neuer Kinderherrscher ist da!“ – „Ich habe ein komisches Gefühl bei der Sache.“ – „Wenn du es bis zum Abspann unterdrückst, darfst du dir wieder meine Krone ins Schamhaar flechten.“ – Volkswaagen: Eigentlich hätte man über demokratische oder aristokratische Prozesse sprechen können. Hat man auch. Aber leeeider in den schalldichten Püschel-Raum in Pikes Frisur.

Dabei ist die Frage, wer jetzt den Transporter umgelötet hat, so spannend wie ein normaler Samstags-Krimi („Ach, schuldig war der Typ, der vor einer Stunde kurz verhört wurde. Das ist ja superspannend, wie lahm dieses Genre ist, Schnarch!“).

Und als dann wenigstens die Chance besteht, dass Pike doch noch alle Kinderquäler umnietet oooder halt seinen Widerstand aufgibt (zum Wohle aller), bretzelt man ihm mit dem Besenstiel vor die Stirn – und der Mann erwacht in der Abschlussbesprechung dieser Story.

Ich bin mir sicher, so haben die sich im Autorenzimmer ebenfalls um die Schlusspointe des Drehbuchs herumgedrückt?

Da ist es fast schon egal, dass nicht mal die Hauptfiguren wissen, WARUM man den Computer eigentlich so gebaut hat, nur mit minderjährigen Wunderkindern zu funktionieren. Diese Erkenntnis hätte vielleicht noch Bonuspunkte gebracht, falls sie einfallsreich gewesen wäre („Es sollen alle Wesen lernen, dass nur Opferbereitschaft unser Volk beschützt – zusammen mit den Zuckerwattenbuden vor der Zeremonie!“). Aber so lahm präsentiert wirkt’s wie ein Stichwort-Massaker für eine SF-Kurzgeschichte.

, Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu 1.06, „Lift Us Where Suffering Cannot Reach“

„Ade, schnöde Welt. Möge aus meinem linken Fuß Suppe gekocht werden und aus meinen Augäpfeln Bonbons gemacht.“ – „Wie genau hilft das den Planetarischen Kontrollsystemen?“ – „Gar nicht. Aber deren Techniker mag halt gekochte Füße.“ – Alle gekappten Handlungsfäden im Gesicht: Hier wächst zusammen, was zusammen verstört.

Ärgerlich ist auch, dass die angerissene Story um die Tochter des Schiffsarztes ebenfalls nicht weiterkommt. Oder halt exakt so wie damals die Suche der Voyager-Crew nach einem neuen Antriebssystem: Oh, Folge ist zuende? Na, dann ist diese Technologie wohl nichts für uns…

Zwar hilft der Vater des Jungens bei der Suche nach einem Heilmittel, aber das nur, weil er die heilige Regel der Nichteinmischung fallengelassen hat – aus Sympathie. Nicht aus politischen oder dramaturgisch hochwertigen Gründen.

Was daraus jetzt wird (oder nicht wird), darf dann schön der nächste Autor entscheiden – die unseriöse Magie des seriellen Erzählens macht es möglich.


Fazit:

Eine eigentlich nett-entschleunigte Episode für Leute, die aus gesundheitlichen Gründen kein Baldrian einnehmen dürfen.

Doch das Finale enthüllt, dass man hier auch nur mit heißem Wasser, Turmfrisuren und symbolischer Entrüstung gekocht hat.

Wo selbst die faden TNG-Laberfolgen noch einen klaren Faden hatten (Darf man z.B. Menschen umbringen, nur weil sie 60 Jahre alt werden?), lässt man den Faden HIER einfach demotiviert aus dem Hosenschlitz hängen und fragt am Ende scheinheilig:

„Hat für die Föderation etwa nie ein Kind geopfert werden müssen?“

Keine Ahnung. Hat ja in den ersten 46 Minuten der Folge keiner drüber geredet…?!

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Zombies lieben diese Folge!, Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu 1.06, „Lift Us Where Suffering Cannot Reach“
Mal ehrlich, hätte man die Kollegen von der ebenfalls schwebenden Stadt Stratos aus TOS nicht fragen können, wie man seine Butzen auch ohne Kinder-Hirnschmalz in der Luft hält? Da fehlte mir wenigstens ein Nebensatz, warum eine der Föderation zum Teil überlegene Zivilisation keinen Ersatz dafür hinkriegen konnte. Also anstatt von „Geht halt nicht, pöh!“.

Die Evolution der Majalaner würde mich eh mal interessieren, da die Oberfläche des Planeten als extrem lebensfeindlich beschrieben wurde. Bestand deren Diät aus Säure und Lava, bevor man die erste Hütte mittels Schnürsenkeln in der Blagenbirne zum Schweben gebracht hat?

Da man die Technologie der Vorfahren ja laut eigener Aussage nicht entschlüsseln kann (Doch nicht so schlau, waaas?), fehlte mir daher irgendwie ein Twist. Dass sich z.B. Majala am Ende als uralte Kolonie herausstellt und die Leute von „Prospect 7“ als deren Gründer. Welche dann auch für ein Happy End mit dem Auserwählten sorgen würden („Habt ihr denn damals die Anleitung nicht gelesen? Das steht doch, der Hirnanschluss ist für ‘Rinder’, nicht für ‘Kinder’!!!“).

Aber man will mit solchen Geschichte halt auf alten TOS-Wegen wandeln und diese ergaben ja auch nicht wirklich mehr Sinn. Andererseits, so viel wurde bei New Worlds an die heutige Zeit angepasst, nur die Logik nicht?

Sonstige Abzapfungen aus meiner Rübe:

– Englisch-Pike spricht Uhuras Namen zu Beginn sehr… ungewöhnlich aus? Uhurrraaaaaa!

– Nachdem Uhura auf der Konsole ausgerutscht ist und dabei ein ganzes Raumschiff zerstört hat reicht bereits ein lockeres „Sorry“ und eine lahme Ausrede („Die sind uns einfach in die Strahlen gelaufen! Echt, jetzt!“)? Warum waren die Phaser plötzlich wieder auf voller Zerstörungskraft? Warum wurde ihr Fehler wenigstens nicht nochmal von jemanden erwähnt? Bei soviel kollegialer Rückendeckung können wir auch gleich die CDU auf die Brücke setzen!

– Den Raumschiff-Designer kann man gerne mal auswechseln. Denn sobald etwas nicht auf dem klassischen Trek-Look basiert bekomme ich, dank der langweiligen Blechkunst-Optik, meist recht heftige Discovery-Flashbacks.

– Was war nochmal der Plan bei der zweiten versuchten Kindesentführung? Der Vater wollte, dass man kurz vor dem Transport auf den Planeten auf das zweite Kolonieschiff gebeamt wird? Aber gleichzeitig drängt er Kyle, sich zu beeilen? Wäre sein Plan dann nicht ruiniert? Wusste er, dass das andere Schiff zerstört wurde? Kann ja nicht sein, da sich Uhura nur dusselig angestellt hat. War das Verstecken vom Kind in der Kiste der originale Plan? Muss ja, die Zerstörung vom Schiff passierte ja völlig unerwartet. Was hätte er mit dem Kind gemacht, wenn man es nicht entdeckt hätte („Ich habe mir schon immer so eine Kiste gewünscht, darf ich die habeeeen?!“)?? Blglgll…

Fazit: Nette Folge mit Kurtz-Krankheit, die Sechste. Die Grundidee ist wieder völlig okay, aber wenn man die Geschichte im Kopf zusammenfasst (oder einen Teil davon schriftlich, siehe oben), dann drehen sich die eigenen Augäpfel schnell in unterschiedliche Richtungen. Und was war eigentlich die Moral der Geschichte? Unsere Abhängigkeit von der Ölindustrie ist unvermeidbar? Kinderarbeit ist nötig, sonst Schuhe zu teuer?

Bei TNG hätte man wenigstens noch Hoffnung auf eine spätere Lösung gemacht. Aber hier schaut Pike nur sehnsüchtig aus dem Fenster, auf der Suche nach dem nächsten Shuttle mit Knatter-Material.

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Artikel

von Klapowski am 10.06.22 in Star Trek: Strange New Worlds

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Kommentare (45)

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  1. Kazairl sagt:

    Diese Folge ist ein Plagiat ohne Nennung der ursprünglichen Autorin, zumindest konnte ich keine Nennung finden, zumal mit The Ones Who Walk Away From Omelas schon das zweite Mal eine der besten Stories von ursula K LeGuin in Kurtzman-Trek verwendet wird (das erste Mal war in Star Trek DSC wo die Story um Su’Kal und den Brand eindeutig inspiriert von der Omelas Story war). Ist es zu viel verlangt die echte Autorin, von der diese Story eindeutig inspiriert wurde, zu nennen? Immerhin ist Le Guin eine der besten Autorinnen des vergangenen Jahrhunderts und verdient jede Preisung, die es gibt.

    • JP1957 sagt:

      Ich schau SNW nicht.
      Du hälst es wirklich für möglich …
      …, dass Kurtzman LeGuin gelesen hat und sich dann noch von ihr hat inspirieren lassen?

      „Synopsis

      Zu Beginn wird der Leser aufgefordert, sich den ersten Sommertag und die damit einhergehende Feier in der schönen Stadt Omelas vorzustellen. Die Bewohner der Stadt werden als einfach, aber glücklich beschrieben. In ihrer Weisheit haben sie ihre Technik auf das beschränkt, was sie als Gemeinde zum Glück brauchen. Es werden keine hierarchischen Strukturen beschrieben. Stattdessen weist der Text darauf hin, dass wir das Glück im Allgemeinen als einfach, ja dumm empfinden und stattdessen Leiden und Kampf als positive Werte besetzen: „Only pain is intellectual, only evil interesting. This is the treason of the artist: a refusal to admit the banality of evil and the terrible boredom of pain.“

      Der Leser wird dann aufgefordert, sich vorzustellen, wie für ihn das Leben in einer glücklichen Gemeinde aussehen würde, was Freude bedeuten mag. Auch gemeinschaftliche Orgien werden vorgeschlagen.

      Nach der Beschreibung des glücklichen Charakters der Stadt wird das Geheimnis von Omelas gelüftet: Es ist ein einzelnes, entweder zurückgebliebenes oder durch seine miserable Existenz verdummtes Kind, das in einem engen, schmutzigen Zimmer gehalten wird. Es sitzt dort auf seinem eigenen Exkrement und verbringt seine Tage in Schmerz und Furcht. Diese Ungerechtigkeit, dieses Leiden garantiert, auf eine unbeschriebene Weise, das Glück von Omelas. Sobald die Kinder der Stadt alt genug sind, werden sie zu dem Zimmer gebracht, um die Kreatur darin zu sehen.

      Das ultimative Geheimnis der Stadt aber ist, dass manche Bürger, die das Geheimnis kennen, die Stadt verlassen. Der Ort, an den sie gehen, so der Text, sei noch unbeschreiblicher als die glückliche Stadt Omelas: „It is possible that it does not exist. But they seem to know where they are going, the ones who walk away from Omelas.““

      Antworten
    • Kazairl sagt:

      Ich habe diese Zusammenfassung (und auch die Geschichte) gelesen und mit dem, was ich hier gelesen habe, verglichen und die Ähnlichkeiten sind zu groß um nicht von „Inspiration“ sprechen zu können, wobei ich hier eher von Plagiat sprechen würde wenn da keine Credits gegeben werden. Kurtzman kennt die Geschichte um Omelas und Le Guin, in DSC wurde sogar ein Schiff nach ihr benannt zu Ehren der Autorin und eben jener Story, obwohl ich es hässlich finde: https://trekmovie.com/wp-content/uploads/2021/01/dsc-s3-fedship-concept-leguin.jpg

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Oh nein!

      Das wusste ich noch gar nicht … furchtbar.

      Ich warte seit Jahren vergeblich darauf, dass „Winterplanet“ oder „Das Wort für Welt ist Wald“ verfilmt werden … aus Winterplanet könnte man sogar eine Serie machen!

      „The Disposessed“ – mein Lieblingsroman – ist wohl heutzutage unverfilmbar. Die Nachfrage nach einer anarchistischen Utopie ist gering.

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    • Kazairl sagt:

      Ich finde es eh fraglich ob Ursula K Le Guin sich gefreut hätte, in so einem Scifi-Werk wie Kurtzman-Trek verewigt zu werden. Als 2020/2021 das Schiff nach ihr benannt wurde und der Brand aus einer ihrer Geschichten inspiriert wurde, war sie ja leider schon seit 2 Jahren tot. Ihre Werke waren nie sehr action-zentriert, ja sogar oft ruhig und langsam erzählt, um Charaktere und deren Schicksal herum, wie zB der Erdsee-Zyklus. Ein lautes Action-Feuerwerk mit überemotionalen, eindimensionalen Charakteren wie Kurtzman-Trek passt so gar nicht zu ihr.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      „Ich finde es eh fraglich…“

      Ich denke, es wäre nicht fraglich gewesen … da liegen Welten zwischen K. und LeGuin.

      „Ihre Werke waren nie sehr action-zentriert…“

      Das scheint im Rückblick so, weil sie anspruchsvolle Literatur mit einfallsreich-klugen Plots, tiefen Charakteren und „Botschaft“ geschaffen hat.

      Aber überleg mal bei den drei von mir genannten Romanen!

      In „Das Wort für Welt…“ startet die indigene Bevölkerung schließlich – ähnlich wie in Avatar – einen Aufstand gegen die ausbeuterischen Kolnisten; in „Winterplanet“ gibt es eine abenteuerliche Reise durch einen verschneiten Kontinent; in „The Disposessed“ erleben wir einen Revolutionsversuch.

      Einiges an Action … aber es stimmt natürlich, dass ihre Romane nicht „actionzentriert“ sind.

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  2. Vulpe sagt:

    Ich hab mir die Folge um 2 Uhr morgens nach einem Firmenevent mit kostenlosen Getränken begleitet von einem Tankstellen-Schokobrötchen angesehen.
    In dem Zustand fand ich die Folge echt gut trotz logischer Schwächen.
    Ich verstehe nicht ganz, warum es so furchtbar ist ein Kind zu opfern um einen ganzen Planeten zu ?retten/stabilisieren/versorgen? – aber wäre auch komisch gewesen wenn Pike nichts versucht hätte.

    Die Doktor/Tochter Story steht irgendwie auf wackligen Beinen finde ich.
    Man kann also Menschen als „Muster“ abspeichern.
    Könnte man dann nicht einfach eine ganze Crew in einem Transporterspeicher „sichern“?
    Dann schickt man ein vorprogrammiertes Schiff mit der Crew im Speicher auf eine ewig lange Reise (oder nutzt eine Art zu Reisen die Menschen töten würde aber effizient ist). Am Zielpunkt werden die Leute materialisiert – für die Crew wäre keine Zeit vergangen und ressourcensparend wäre es auch, man muss in dem Zeitraum ja niemanden versorgen.

    Vielleicht ändert sich meine Meinung, wenn ich die Folge nüchtern anschaue. Fand die grundsätzliche Idee aber nett und Pike im Bett sah auch gut aus.

    • Kazairl sagt:

      Ich denke, du fandest die Idee gut weil sie eigentlich von einer sehr kompetenten Autorin kommt, die offenbar keine Credits bekommt (Ursula K Le Guin/The Ones Who Walk Away From Omelas/1973)

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    • Ichwieder2 sagt:

      So gesehen ist das Konzept des Beamens ja immer ein Kopierer. Mensch wird in Puffer zerlegt und am Zielort zusammengeführt. Wie diverse Transporterunfälle u.a. mit Riker ja zeigen, ist ja hier auch immer eine Kopie möglich. Also alleine die Frage: Warum schickt man nicht immer nur Kopien auf eine Außenmission anstatt das Original? Denn das Kind des Doktors wird ja nur länger im Transporterpuffer gehalten. Dass dergleichen ja sogar über Jahrzehnte möglich ist, hat ja Scotty schon gezeigt (bzw. wird es zeigen, aus SNW-Sicht).

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    • Michel sagt:

      … und wenn die Kopie, die ja ab dem Kopiervorgang ein eigenständiges, vom Original abgekoppeltes Leben führt, dann zurückkommt, killt man sie einfach? Oder kommt die Enterprise dann nach einer 5-Jahres-Mission mit 5000 Mann Besatzung zurück?

      Im Ernst: So nett die Idee des Beamens an und für sich ist, wirft sie seit Tag 1 der Originalserie mehr Fragen auf als auch in den Jahrzehnten danach beantwortet werden. Es wurde eigentlich nur immer schlimmer.
      Vor allem hätten die technischen Implikationen einen viel größeren Einfluss auf alles andere in den Serien, wenn man sie zu Ende denken würde (mal platt gesagt: die Technik ist derart hochpräzise, dass man theoretisch nie mehr aufs Klo müsste, sondern der Darm- und Blaseninhalt einfach weggebeamt werden könnte).

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    • frank sagt:

      aus meiner sicht ist das opfer (im sinne von ‚der tod‘) an sich nicht das problem, das in dieser folge thematisiert wird, sondern dass der bub den rest seines lebens leided…

      ich glaube, das fiele in die kategorie ‚folter bis zum tod in x jahren’…

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    • Ichwieder2 sagt:

      Wie wäre es, das „Original“ vielleicht auch erst aus dem Transporterpuffer zu löschen, nachdem die „Kopie“ zumindest erfolgreich angekommen ist? Um zumindest diesen Aspekt abzusichern. Moralische Fragen werfen die ganzen technologischen Entwicklungen ohnehin genug auf – nicht nur beim Transporter.

      Antworten
  3. Kazairl sagt:

    Ich bin ehrlich, SNW kann noch so gut sein im Vergleich zum anderen Kurtzman-Trek, was hier gemacht wurde, macht mich sauer. In DSC, wo sich Team Kurtzman schon einmal an Le Guin bedient hat, gab es wenigstens eine Würdigung, die Le Guin würdig war (auch wenn ich wie bereits geschrieben das Schiffsdesign eher hässlich finde), aber hier wurde eine Storyline übernommen ohne Würdigung, zumindest konnte ich keine finden. Oder gab es eine und ich habe sie nicht gesehen?

  4. Kazairl sagt:

    Es ist mir mittlerweile egal ob die Serie besser ist als die anderen Kurtzman-Serien, nach diesem Plagiat werde ich sie definitiv nicht mehr gucken.

  5. Jens sagt:

    ***** Aggressive Werbung *****

    https://youtu.be/1EWaI04Moeg

    **** Aggressive Werbung Ende ****

    Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg grüßt..

    • Kazairl sagt:

      0 Punkte treffen es perfekt, ein so dreistes Plagiat darf nicht gewürdigt werden.

      Antworten
    • Ichwieder2 sagt:

      Ich gucke nie wieder Filme/Serien, wo ein Raumschiff fliegt. Alles Plagiate.

      Antworten
    • Kazairl sagt:

      Dümmste Bemerkung, die ich seit langem gesehen habe. Darum geht es doch nicht, es geht darum, der Person, auf die diese Folge fußt und deren Story sie auch klaut, Credits zu geben und dass sie das können, hat Kurtzman-Trek in Staffel 3 von DSC und dem Brand gezeigt, der ebenfalls von LeGuin inspiriert wurde.

      Antworten
  6. Vulpe sagt:

    Was mir noch aufgefallen ist:
    Hat man in Episode 1 nicht gesehen, wie Pike mit seiner Frau/Freundin (https://memory-alpha.fandom.com/wiki/Batel) zusammen lebt?
    Das hätte man zumindest erwähnen können. Haben er und Batel einen Deal alá „alles außerhalb des Sol-Systems zählt nicht“?
    Kann aber auch sein das ich irgendwas übersehen/vergessen hab aus den vorherigen Folgen…

    • Ichwieder2 sagt:

      Was hat man gesehen? Ein zwangloses Treffen in seiner Berghütte… Muss das was bedeuten?

      Antworten
    • Scholli67 sagt:

      „Jenseits von Gibraltar ist jeder Mann Junggeselle.“ Horatio Nelson

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      In welchem Raumsektor liegt das?

      Und Nelson … war das vor oder nach der Erfindung des Warpantriebs?

      Antworten
    • Scholli67 sagt:

      Das liegt da, wo auch immer der Leidensdruck zu groß wird und man sich „Erleichterung“ verschaffen muss. Gibraltar ist ein Konzept, kein Ort. Selbst ein Pike hat das verstanden.

      Natürlich NACH Einführung des Warpantriebs. Der JP hat aber wirklich gar keine Ahnung von Star Trek.
      Ich verweise auf die Kurzgeschichte „Too warm work“ in der Kommodore Nelson auf der USS Victory (ja, damals waren die Schiffsnamen noch nicht so pussyfiziert wie später) mit seinem Geschwader den Großmachtsträumen der amphibischen Bösewichter im Ab’Ukir System ein Ende bereitet hat.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Wie geil … was alles noch vor mir liegt bei meiner Unkenntnis.

      Und ich hatte nach den Hinweisen von Kazairl schon Angst, ich müsste in Zukunft mit der U.S.S. Le Guin in anspruchsvolle Weiten starten.

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  7. Serienfan sagt:

    Le Guin selbst hat erklärt, dass die Idee ihrer Story auf einem Szenario beruht, das William James, ein Psychologe und Philosoph aus dem 19. Jahrhundert, beschrieb. Eine von der Idee ähnliche Geschichte (ein zu Tode gefoltertes Kind wandelt einen Bauern zu einem guten, gottesfürchtigen Christen) findet sich in „Die Brüder Karamazow“. Im christlichen Glauben erzählt man uns, dank des zu Tode folterns von Jesus seien uns alle Sünden vergeben und wir können nur deshalb ins Paradies kommen. Im TNG-Pilotfilm sehen wir einen paradiesischen Außenposten, dessen Glück auf der Folter eines Wesens basiert.

    Ideen kann man NIE plagiieren. Sie sind meist so alt wie die Menschheit. Plagiieren kann man nur Texte, die Ideen auf eine bestimmte Art ausformulieren.

    • Kazairl sagt:

      Das ist es ja, hier wurde nicht nur eine Idee kopiert, wenn man die Le Guin Story kennt, erkennt man sofort, wie stark hier plagiiert wurde. Es kommt mir so vor als hätte Team Kurtzman die Story gelesen, gedacht: Ui, die ist gut, die wollen wir nehmen, dann kaum was abgeändert und es nur ins Star Trek Setting verfrachtet.

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    • Ichwieder2 sagt:

      Was für ein Plagiat? Habt Ihr mal in die Bibel geguckt? Da wird auch ein Kind geopfert um die Menschheit zu retten. Wer hat also jetzt wo abgeschrieben?

      (Ja, Gottes Sohn ist da in seinen 30er, aber er bleibt ein Sohn und somit das Kind Gottes. Hier ist es jetzt ein grobes Plagiat, weil man anstatt eines xbelibigen „Opfers“ ein Kind hergenommen hat? Unter der Prämisse ist jeglicher Kriminalroman, wo ein toter drin ist ein Plagiat.)

      Antworten
    • Kazairl sagt:

      Ideen sind universell, das ist wahr, aber diese Folge kopiert und plagiiert eindeutig eine Ursula K LeGuin Story. Dabei hat Team Kurtzman doch bewiesen, dass sie Credits geben können, siehe der Brand, der auch von LeGuin inspiriert war.

      Antworten
    • Kazairl sagt:

      Ich sehe es so: Wenn etwas ein echtes Plagiat ist (nicht nur eine Ideenübereinstimmung) dann muss man das auch benennen und hier sind genug Anzeichen für ein Plagiat da.

      Antworten
    • Ichwieder2 sagt:

      Ich kenne die zitierte Geschichte nicht, aber wenn man die „Zusammenfassung“ aus einem der weiteren Posts hier oben her nimmt, bleibt für mich als Übereinstimmung: „Kindesopfer um Gesellschaft zu retten.“ Und das ist absolut universell genug, um kein Plagiat zu sein.

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    • Scholli67 sagt:

      Ist das nicht der springende Punkt, du kennst die Gesichichte nicht und ihr redet hier hübsch aneinander vorbei.
      Vorschlag zur Güte: du suchst mal auf die Husche die komplette Geschichte im Netz und dann könnt ihr euch weiter beharken.

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    • Ichwieder2 sagt:

      „Es ist ein einzelnes, entweder zurückgebliebenes oder durch seine miserable Existenz verdummtes Kind, das in einem engen, schmutzigen Zimmer gehalten wird. Es sitzt dort auf seinem eigenen Exkrement und verbringt seine Tage in Schmerz und Furcht. Diese Ungerechtigkeit, dieses Leiden garantiert, auf eine unbeschriebene Weise, das Glück von Omelas. Sobald die Kinder der Stadt alt genug sind, werden sie zu dem Zimmer gebracht, um die Kreatur darin zu sehen.“

      Allein das klingt ja schon zu 120% Prozent nach dem, was wir da in der SNW Folge gesehen haben? Oder war das ein klitzebisschen anders da?

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    • Kazairl sagt:

      Okay, ich versuche es nochmal, was deutet auf ein Plagiat hin? Erst einmal das ganz Offensichtliche, Kurtzman und sein Team haben die Omelas-Geschichte schon einmal referenziert, sie kennen den Stoff also, wieso als kein zweites Mal referenzieren, dieses Mal aber offensichtlicher? Was ist nun in beiden Geschichten zu finden? Omelas und Majala sind beides als Utopien getarnte Dystopien, beide Gesellschaften zentrieren sich um das Leid eines Kindes, die Bewohner beider Welten sind sich des Leides des Kindes bewusst, nehmen es aber als unausweichlich für den Wohlstand und das Glück ihrer Welt hin und es gibt in beiden Geschichten Leute, die sich nicht mit der gegenwärtigen Situation abfinden wollen und der „Utopie“ den Rücken kehren. Der einzige große Unterschied ist, dass es auf Majala Leute gibt, die aktiv versuchen, das Ganze irgendwie zu stoppen. Ist das wirklich genug um LeGuin nicht als Inspiration zu nennen?

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    • Ichwieder2 sagt:

      Das ist für mich so, dass Avatar ein Plagiat von Pocahontas ist. Da lassen sich auch alle Storyelemente wiederfinden.

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    • Kazairl sagt:

      Avatar ist ja auch eine Kopie von Pocchahontas und der mit dem Wolf tanzt ohne Originalität und nur von anderen bereits existierenden Filmen „inspiriert“.

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    • Ichwieder2 sagt:

      Und die boykottierst Du auch alle oder ist das hier jetzt einfach mal festgelegtes Prinzip weil „isso“.

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    • Kazairl sagt:

      Achja, es gibt noch eine Gemeinsamkeit, sowohl Geschichte als auch Serienepisode sparen mit den Hintergründen, wie es zu der Situation mit dem Kind kam, es bleibt vage.

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    • Kazairl sagt:

      Avatar hat mir einst sogar gefallen, bis ich erkannt habe, dass er eine schlechte Kopie ist. Seitdem kucke ich den Film nicht mehr.

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    • JP1957 sagt:

      Avatar guckt sich sehr, sehr vieles ab von Alan Dean Fosters „Die denkenden Wälder“ aus dem Jahr 1975:

      https://epdf.tips/die-denkenden-wlder.html

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  8. BergH sagt:

    tach auch !

    Können wir die Plagiats-Debatte jetzt beenden und uns der Folge an sich zuwenden?
    Ansonsten lest das Serienfan hat mal wieder völlig recht. Universelle Geschichte die u.a. von Dostoyevsky und dieser von der Kreuzigung Jesus inspiriert wurde.
    Wenn Serienfan das im Hinterkopf hatte und nicht , wie ich gegoogelt hat, Hut ab und verbeug!
    https://en.wikipedia.org/wiki/The_Ones_Who_Walk_Away_from_Omelas#:~:text=%22The%20Ones%20Who%20Walk%20Away,misery%20of%20a%20single%20child.

    Eigentlich hat mir die Folge gefallen, bis ich das Mockument hier gelesen habe.
    Und dann wurde mir klar was mich unbewusst gestört hat:
    Es bleiben zu viele Fragen offen.
    – Warum braucht eine so hoch entwickelte Zivilisation Spocks Gehirn ?
    – Wer sind die Abtrünnigen in der Kolonie? Und warum genau?
    – Was ist getz mich Doc seiner Tochter?
    – Ist Ohura die Urgroßmütter von Peggy Sue Brennschinken?
    – Ich finde TOS etwas zu traditionsbewusst, weil der Captain (erste Offizier) alles knattert, was
    nicht bei 3 auf dem Baum ist.
    – usw. Siehe oben.

    Trotzdem hatte diese Folge etwas , ich komme nur nicht drauf was.
    Seele, Sentiment, brauchbare Motivation; irgendwas muss es sein!

    Was meint Ihr ?
    Und ja ich habe in meiner Jugend die Bücher von Ursula gelesen. Z.B. Kauffahrers Glück ;-)
    Nur war mir einiges zu sehr Fantasy. Ich kann mit Zauberern und Drachen nich t so viel anfangen,
    auch wenn bei Ihr die Magie Regeln folgt.

    Gruß BergH

  9. JP1957 sagt:

    Kauffahrers Glück ist nicht von Ursula LeGuin!

    Richtig ist, dass sie auch eine Reihe von Fantasy Romanen geschrieben hat, vor allem den Erdsee-Zyklus. Der ist auf dem Niveau von Tolkien, Drachen spielen da nur eine kleine Rolle.

  10. BergH sagt:

    tach auch !
    @JP1957
    Du hast den Smiley gesehen, oder ? Kauffahrers Glück ist von C.J.Cherry, die man zu diesem Namen „gezwungen“ hat, weil keiner glaubte, dass jemand SF kauft, wenn sie von einer Grau stammt.
    Man muss an die Pickelig-Dicklichen TrekFans gedacht haben :-) <–Smiley !!!

    Keine Kritik an Ursula , das Genre der Fantasy ist einfach nicht meins.
    Man lese , um das zu verstehen Das Schwert der Wahrheit , oder wie der Schund von diesem Golddingens heisst.
    Bauch ein nach tausend Plus Seiten. Buch zu Ende Geschichte geht im nächsten band weiter und dann im Nächsten und dann im Nächsten.
    Nach Band 8 ja der schreibt an der Fortsetzung. WTF Ich wollte nach 7500 Seiten wissend wann Calahan endlich entjungfert wird und nicht wie der Drache der Woche heisst.
    (Ja ich übertriebe, aber nur zur Verdeutlichung.)

    Gruß BergH

  11. Serienfan sagt:

    Jetzt habe ich es doch mal gewagt, mir eine „Strange New Star Trek“-Folge anzusehen!

    Wenn man das gesehen hat, möchte man jeden, der jemals behauptet hat, William Shatner sei ein schlechter Schauspieler, zur Strafe in diese Kurtzman-Hölle schicken.

    Besonders erschüttert mich Anson Mount als Pike. Er scheint sich in seiner Rolle komplett unwohl zu fühlen. Und wieso macht er jedesmal, wenn er in einen Turbolift geht, einen Gesichtsausdruck, als wäre er beim späten Patrick Stewart in die Gesichtsausdrucks-Schule gegangen?

    Oder ist das eine Art schauspielerische Antithese zu „Discovery“? Aus Angst vor dem Burnham-Overacting muss jeder unentwegt ausdruckslos starren, steif gehen und sekündlich Picard-Manöver machen.

    Eine Dramaturgie fehlt völlig. Wer auch immer das geschrieben hat, ich würde ihm eine „Spannung, was ist das, nie gehört?“-Aussage zutrauen.

    Es fehlt auch jegliche Form von Konflikt. Klapo hat es ja schon ausgeführt: Spannend wäre es ja geworden, wenn der Vater einfach mal gesagt hätte, was ist. (Aber das wäre ja gegen das Gesetz von Majalis gewesen. Logisch. Stattdessen macht er lieber albernen, sinnbefreiten Kidnapping-Budenzauber.) Wobei die Folge ja nicht erklärt, ob man nicht notfalls irgendein anderes Kind hätte nehmen können. (Vielleicht wurde es auch erklärt, ich gebe zu, ich kann mich nicht erinnern.)

    Man hätte aber auch so einen Konflikt aufbauen können wie: Wir brauchen was von Majalis, ein Heilmittel für irgendeine sterbende Welt oder sowas, lehnen aber das, was sie tun, ab. Sollen wir die Handelsbeziehungen abbrechen? (Wie bei den Moklanern, deren Waffenlieferungen die Union braucht, was einen hindert, den weiblichen Flüchtlingen zu helfen, was ja zu Mercers prophetischen Worten führte: Wir waren immer schon viel zu abhängig von den Moklanern.)

    Und wieso widerspricht Pike eigentlich nicht, als Alora sagt, dass es doch sicher auch in der Föderation viele leidende Kinder gibt, auf denen der Wohlstand der Föderation beruht. Aha! Ist das so? Schürfen im 23. Jahrhundert immer noch afrikanische Kinder mit bloßen Händen nach wichtigen Rohstoffen zur Tricorder-Herstellung?

    Am Ende eine Ernst gemeinte Frage: Kann es sein, dass ich „biased“ bin? Wie kommt es, dass ich bei Claire und Kelly, wenn sie betrunken über Krills lästern, immer noch MEHR das Gefühl habe, erwachsene Leute zu sehen, als hier? Diese Mischung aus steifem Schauspiel und sperrigen Dialogen macht auf mich vor allem so einen merkwürdigen Eindruck von Unreife.

    Einzige Ausnahme ist für mich der Arzt. Trotz der kitschtriefenden Story mit seiner kranken Tochter ist er der einzige, der in der Lage ist, seine Rolle irgendwie glaubhaft rüberzubringen. Aber diese ganze „ich will Musterschülerin sein“-Handlung mit Uhura war einfach zum Fremdschämen peinlich.

  12. Grinch1969 sagt:

    Puh, das hier musste ich dann mal sacken lassen. Die Diskrepanz zwischen den Schauwerten und den Geschichtsschreibern ist irre. Absolut irre. Wie im Text oben zu lesen, es ist leider auf dem untersten Level angekommen. Schade….

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