Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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„Star Trek – Prodigy“ – Ein erster Blick

Danke an Kollege Sparkiller, der mich gestern auf die ersten Infos zur lang erwarteten Trek-Serie „Conterganery“ hinwies. In unserer Kurzbesprechung feiern wir daher heute die Comic-Charaktere ab, stets unter dem Motto: „Normale Menschen sehen neben Loot-Boxen ja auch uncool aus“


(Alle nachfolgenden Bilder gehören tatsächlich – oder vermutlich – den Unternehmen bzw. Marken namens Paramount, Paramount+, CBS, CBS All Access, Nickelodeon, Viacom, ViacomCBS, Paramount Television, CBS Corporation. Je nachdem, in welcher Mondphase ihr dies hier lest)

Und hier ist es, das Logo der neuen Trek-Serie, die laut Kurtzman für „kleinere Kinder“ konzipiert wurde. Ist also eher so ein Projekt „in eigener Sache“?

Und für Menschen, die Buchstaben mit Fruchtgummi-Aussehen sehr appetitanregend finden:

, „Star Trek – Prodigy“ – Ein erster Blick

Gut finde ich schon jetzt, dass CGI-Janeway der gesellschaftlichen Diversität weiteren Marketingssprech Aufwind verleiht. Somit werden in Star Trek endlich auch jene Personen dargestellt, deren Körper zu 73 Prozent aus den eigenen Beinen besteht. Dies ist eine seltene Behinderung, die gemeinhin das krampfhafte Umklammern einer KKK (= Klischee-Kaffee-Kanne) erforderlich macht.

, „Star Trek – Prodigy“ – Ein erster Blick

Und wir sind froh, dass wir wenigstens diesen einen optischen Wiedererkennungs-Trümmer gefunden haben (die Kanne jetzt, nicht die Beine). Auf Platz Zwei und Drei wäre es da nämlich schon eng geworden (Neelix‘ Barthaar-Locke?).

Vergleiche mit Jean-Lucs verzweifeltem Edeka-Teebeutel in der Serie „Picard“ drängen sich durchaus auf…

Wichtig hierbei ist natürlich, dass der Kopfbeinfüßler (so der Fachbegriff) namens Janeway wie eine Mischung aus sadistischer Disneyprinzessin und einem Hundehaufen aussieht, dessen oberer Ausläufer in Frisurenform gebracht wurde. Ja, die Zehnjährigen werden Janeway lieben – und sich mit Freude an die von ihr geprägte Vorgängerserie erinnern, die sie damals noch als pränatales Ätherkind genossen haben.

, „Star Trek – Prodigy“ – Ein erster Blick

Aber Scherz und Ironie mal beiseite…

Die neue Crew aus vielfältigen Videospielcharakteren wirkt sehr umfassend und enthält alles, was die Zielgruppe schätzt:

Den Troll aus einem beliebigen Pay-to-Win-Handyspiel, einen Roboter aus dem Spiel „Portal 2“, irgendeinen Yedi-Steuerberater aus einer der zwanzig Star-Wars-Animationsserien, einen Ganztags-Punker aus „Fortnite“ (Season-Pass 27), einem tumben Felsmann aus „World of Warcraft“ (oder wo die Goronen von „Zelda“ sonst noch so abhängen) und natürlich das unvermeidliche Blob-Wesen für die grafischen Gags der Marke „Ich dusche mich nicht, ich lasse mich morgens durch einen Sieb gießen“.

, „Star Trek – Prodigy“ – Ein erster Blick

Ups… Kleiner Fehler unserer Bildredaktion. Hier das korrekte Bild:

, „Star Trek – Prodigy“ – Ein erster Blick

Endlich wieder Markentreue. Auch ein Blinder sieht sofort, dass dies hier zum Star-Trek-Universum gehört. Äh… Vielleicht sogar NUR ein Blinder…?

Wichtig zu erwähnen ist natürlich, dass die Serie 5 Jahre nach der Heimkehr der Voyager spielt. Also genau 40 Jahre, nachdem Alex Kurtzman alles zum Kanon scheißegal wurde – und exakt 4 Jahre, nachdem CBS bei ihren Vorstellungsgesprächen erstmals Rubbellose und Wahrsagerinnen eingesetzt hat.

Wir freuen uns jedenfalls schon sehr auf die Serie, die im beliebten Deltaquadranten spielen wird (juchuu, CGI-Kazons!) und der jungen Besatzung eines zeigen wird: „Starfleet and the ideals it represents.” (Quelle)

Man darf gespannt sein, wie man die beiden Faktoren „Erste Direktive“ und „Wildes Cartoon-Rumgehüpfe“ auch für die älteren Kinder umsetzen wird, die sich bei einem Weizenbier die Schuppen aus dem Bart kratzen werden.

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Artikel

von Klapowski am 07.05.21 in Star Trek

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Kommentare (18)

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  1. Zuse sagt:

    Die Haare des einzigen Menschen dort kann man ja irgendwie noch als Dunkelrot werten.

    Wird das jetzt der Gegentrend zum jahrelangen Gingercide in Hollywood?

  2. Serienfan sagt:

    Endlich eine Serie für die vernachlässigte Zielgruppe all jener, denen die Beine von Barbie immer schon zu kurz waren.

    Bei Red Letter Media gibt es hier ab 5:20 eine Szene, in der sich Mike und Rich darüber lustig machen, dass es bei Star Wars schon ausreiche, auf eine Packung Weintrauben einen Star-Wars-Sticker draufzupappen.

    https://youtu.be/6d4iCa6h29c

    So wirkt es ein wenig hier. Als habe man auf irgendein Zeichentrick-Konzept willkürlich den Star-Trek-Sticker geklebt, um zusatzliche Zuschauer und Aufmerksamkeit zu generieren.

    Und wahrscheinlich wird die Rechnung unterm Strich sogar aufgehen. Die Frage, was das ganze mit Star Trek zu tun hat, werden all die hoffnungsfrohen Influenz-Schreiberlinge wahrscheinlich genauso wenig beantworten können wie die Frage, was eigentlich „Prodigy“ auf deutsch heißt. Und es wird ihnen wahrscheinlich auch genauso egal sein.

    (Bevor hier Missverständnisse aufkommen: Ich musste das Wort „prodigy“ nachschlagen.)

    Offenbar richtet sich die Serie an hochbegabte Kinder, die sich schon immer mal albernen Superhelden-Trash mit Barbie-Puppen ansehen wollten. Das passt ins Gesamtkonzept. Immerhin versucht das Krutzman-Trek seit Jahren unermüdlich, der Zielgruppe von Star Trek dümmlich-brutalen Actionmist anzudrehen.

    • jako sagt:

      Wegen des Titels richtet sich die Serie an hochbegabte Kinder?

      Und die Zielgruppe von Star Wars sind Soldaten und Dr. WHO ist am besten für Akademiker geeignet?

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Irgendwelche hochbegabten Teenager, die mit Hilfe eines Hologramms von Janeway im Deltaquadranten lernen, wie man zusammenlebt und wie ein Raumschiff funktioniert, und das als Serie auf einem reinem Kinderkanal…

      Ich vermute mal, das ganze richtet sich an technisch-interessierte Teenager-Nerds, und weniger an irgendwelche vielleicht weniger begabte Halbstarke, die allenfalls davon träumen, mit ihren Bauchmuskeln der nächste Youtube-Star zu werden.

      Antworten
    • jako sagt:

      Und für wen war dann The Next Generation?

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Die Next Generation war für den Mainstream, wie dieses (für mich enorm unterhaltsame) Video zeigt.

      https://youtu.be/UgZSdzOJYOY

      Es ist eine Business-Präsentation für die TV-Stationen, die Star Trek zeigen sollten, also die andere Art von „Kunden“ für Star Trek. Allein das vorgestellte Merchandise, das von Frühstücksflocken bis Kreditkarten reicht, zeigt, von welch einer weiten Zuschauerbandbreite man damals ausging.

      Wer nach diesem Video noch immer glaubt, Star Trek sei eine Art „Nischenprodukt“, das von Leuten wie Abrams oder Kurtzman aus der Nische rausgeholt werden muss, der glaubt auch, dass die Chinesen vom Aussterben bedroht sind.

      Antworten
  3. Tabularius sagt:

    Ich find das Design von Janeway ganz gelungen. Weiss nur nicht warum sie wie ne 16 Jährige aussieht.

    Alles andere interessiert mich nicht sonderlich. mega generisch und sehr dem aktuellen Zeitgeist hinterher-rennend aber als Kinderserie macht das vermutlich Sinn.

    Wüsste nicht warum ich das schauen sollte, ist aber auch nicht für unsereins gemacht also was solls.

    Damit, das der Star-Trek Canon zerstört wurde und man sich einfach selbst aussuchen muss was man als „echtes“ Star Trek ansieht, mussten wir uns doch eh schon alle auseinander setzen.

    • G.G.Hoffmann sagt:

      Star Trek ist, was mir gefällt. Dazu gehörte bereits TAS nicht, obwohl es unverständlicherweise in der Memory Alpha als Teil des Kanons gilt. Da ferner die Charaktere und Ereignisse aus „Lower Decks“ bereits in die englische Memory Alpha eingeflochten wurden und „Prodigy“ schon dort behandelt wird, wollen diese Zeichentrickserien offenbar ernst genommen werden. Der lächerliche Kurzauftritt von Riker und Troi in „Lower Decks“ ist sogar schon Teil der „offiziellen“ Biographie der Charaktere. Janeway droht mit „Prodigy“ ähnliches.

      Das muss man sich aber nicht zueigen machen. Dass Spock als Haustier einen Sehlat (TAS) und eine nervige Adoptivschwester namens Michael (DSC) hatte, sowie zu Beginn (Quinto/Peck) und gegen Ende seiner Karriere (Nimoy in Abrams-Trek) lächerliche Beatles-Perücken trug, weil es Darstellern heutzutage nicht mehr zumutbar ist, sich eine Frisur schneiden zu lassen, kann ja jeder nach eigenem Gusto für sich als Kanon gelten lassen.

      Soweit es mich betrifft: ich habe keine Ahnung, was Spock vor TOS und nach „TNG: Wiedervereinigung“ gemacht hat.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Leider vermengst du hier wieder zwei Dinge: Star Trek, das kritisiert wird, weil es schlecht ist. Und Star Trek, das kritisiert wird, weil es kein Star Trek mehr ist.

      Das ist keineswegs deckungsgleich. Und es ist auch gar nicht so kausal, wie viele zu glauben scheinen.

      DS9 zum Beispiel wandte sich in vielem von Star Trek ab. Das war für viele kritikwürdig. Aber es war nicht DESHALB schlecht, wie DS9-Kritiker sagen. Es war aber auch nicht DESHALB gut, wie viele DS9-Fans (bis hin zu den Produzenten) unermüdlich behaupten. Es war gut, weil es gut war. Ich bin noch immer der Meinung, dass sich Figuren wie Kai Winn, Garak oder Gul Dukat hinter den Charakteren aus „Game of Thrones“ nicht verstecken müssen, im Gegenteil.

      Diese Verwirrung wird durch sowas wie Disco noch gesteigert, und man merkt das an den Diskussionen, in denen aneinander vorbeigeredet wird. Disco ist schlechtes Star Trek, geradezu Anti-Star-Trek. Im Vergleich zu Disco hat DS9 das Star-Trek-Universum im höchsten Maße formal wie inhaltlich respektiert. Disco ist aber auch allgemein schlecht. Es ist Lichtjahre von den Qualitäten moderner Serien wie „Game of Thrones“ entfernt, denen man ja offensichtlich nacheiferte.

      Zu „Prodigy“: Die Idee klingt gar nicht mal so doof, aber eine Serie, die sich schon optisch derart gezielt von Star Trek entfernt, verdient Misstrauen. Nach wie vor ist es mir ein Rätsel, weshalb eine Marke wie Star Trek, die ja einst auch formal einen sehr hohen Wiedererkennungseffekt hatte (und der Wiedererkennungseffekt ist ja das, was eine Marke wertvoll macht), immer wieder bis zur Unkenntlichkeit entstellt wird. Das ist ungefähr so sinnvoll, wie sich echte Louboutins zu kaufen und dann die Sohle schwarz zu färben.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Star Trek ist [für mich], was mir gefällt.

      Antworten
    • BergH60 sagt:

      tach auch !
      Damit machst Du es Dir aber sehr einfach.

      Nazis sind die , die mir nicht gefallen.
      Die AfD sind Nazis.

      Die Linke mag ich auch nicht, weil SED Millionen und völlig unrealistische/unbezahlbare Forderungen.
      Aber deshalb sind es keine Nazis.

      Klar soweit ?

      DS9 hat mir auch , oft, nicht gefallen,
      aber wie o.a. war es Sta Trek.

      So STD eben kein Star Trek ist, weil es sich nicht an die ST Prozesse, Gedankenwelten und die ST Moral hält. Picard ist wenn überhaupt schlechtes Star Trek.

      Gruß BergH

      Antworten
    • Skapo sagt:

      Alles Nazis… außer Mutti

      Antworten
    • BergH60 sagt:

      …und was willst Du uns damit sagen ?

      Antworten
    • Skapo sagt:

      Nichts, eigentlich. Frag mich nur wie man von Star Trek (so wie Hoffmann es sieht) gleich mal zu Nazis kommt… ist das nicht ein etwas extremer spagat?

      PS.: es war halb sieben vormittags…

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      BergH wollte damit auf anschauliche (Die Nazis kennt schließlich jeder … Du vermutlich auch) Weise die Aussage von GGH, die der Beliebigkeit Tor und Tür öffnet, hinterfragen.

      Ich stimme ihm uneingeschränkt zu, wenngleich ich als Mitglied des Miles Edward O’Brien Fanclub befremdet bin über seine Missfallenskundgebung gegenüber DS9.

      Antworten
  4. BergH60 sagt:

    tach auch !
    Gegen Miles O’B. habe ich doch gar nichts,
    der war auch in STNG schon gut.

    Ich konnte mich nur mit dem späten DS9 nicht so anfreunden.

    Gruss Bergh

    BTW: Deine Interpretation war 100% richtig.
    Wenn auch der Vergleich an der Swastika herbeigezogen war.
    Darf man eigentlich noch „H a k e n kreuz sagen?

    • frank sagt:

      was man _aktuell_ noch sagen darf spielt nur eine untergeordnete rolle!

      nach momentanem zeitgeist ändert sich das sagbare ohnehin je nach befindlichkeit der gerade tonangebenden minderheit. und zwar rückwirkend!

      also egal was du sagst, es wird dir nach belieben alles aus dem kontext[1] gerissen, und bei bedarf gegen dich verwendet…

      [1] context is for kings!

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      @frank: Ja, ja, ja … und bitte mehr davon.

      Auch ich liebe es, mich als Opfer fühlen zu können!

      Das wird man doch wohl noch sagen dürfen.

      Antworten

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