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Star Trek Picard – Kritik zu Folge 1.01: „Gedenken“

, Star Trek Picard – Kritik zu Folge 1.01: „Gedenken“

Picard hat es schwer: Mit nur zweieinhalb Angestellten muss er zusehen, wie seine Weingut-Maschinen den roten Saft vollautomatisiert für ihn anbauen. Doch leider übernehmen die Geräte nicht seine Schuldgefühle, die er sich seit der Zerstörung von Romulus macht, weil … er … der Einzige ist, der damals RICHTIG gehandelt hat? – Äh… Wir lassen diesen Logikaspekt mal besser sein und kommen (SPOILER!) direkt zur Klon-Tochter von Data, die aus binärer DNA entstanden ist. Das dürfte unkritisch sein?

Warnung! Alles voller Spoiler!

Gleich vorab: Nein, die erste Folge ist KEINE billige Rotweinplörre aus dem Tetra-Pack. Allerdings ist sie auch KEIN Luxus-Rebensaft für mundschnalzende Kelchschwenker. Sie ist aber „okayer“ Supermarkt-Wein in einer Verpackung, die mit Blattgold-JPGs wirbt.

Ja, man sieht direkt den Verpackungsdesigner vor sich, wie er mit Farbtabellen rotiert – und danach gleich mit mehreren Teamleitern seines Unternehmens: „Was kosten die Animationen? Sollen wir mehr Weltraum in den Vorspann packen, für die Zielgruppe? Sind nach ‚Breaking Bad‘ und ‚Dexter‘ immer noch rangezoomte Details in den Vorspannbildern total In? Packen wir die Data-Visionen an den Anfang?“

Und diese Liebe zum Detail zu hundertfachen Teamsitzungen merkt man der Serie zu Beginn auch an. Sie ist halt ein solides Industrieprodukt mit der künstlerischen Note von 15 Kilogramm Obst im Brainstorm-Büro. Das muss aber nichts Schlechtes sein.

, Star Trek Picard – Kritik zu Folge 1.01: „Gedenken“

„Schhh-Schhh… Beruhigen Sie sich, junge Frau. Fühlen Sie einfach nur meine Hände! Ich nenne sie auch liebevoll ‚Mindestens-l.000.000-Dollar-liegen-drin-pro-Folge-Öffnungen‘!“ – The First Contact: Picard fühlt sofort diese Verbundenheit zu Dahj. Aber irgendwas muss ihm ja wieder Freude im Leben bringen, nachdem Hühner-Würgen und Schweine-Treten nur sehr kurzzeitig halfen.

Kamera, Beleuchtung und Schnitt sind bei „Picard“ nicht überragend (eher der Standard aus der Netflix-Berufsschule), allerdings auch kein visueller Amoklauf wie bei „Discovery“. Wo man sich 2018 noch mit Bleichmittel die Augen ausspülen wollte, damit das Schwarz und Dunkelblau endlich weichen, ist das hier schon deutlich heller.

Picards Weingut wirkt … gut, während der Weltraum seine Blaustichigkeit von meinem Psychotherapeuten endlich verboten bekommen hat (der Antrag lief jetzt 2 Jahre).

Doch so richtig trekkig kommt das alles trotzdem nicht rüber… Einerseits ist‘s verständlich, denn Bauernhäuser, Wohnungen und Verwaltungsgebäude werden sich kaum am Raumschiffdesign von vor 20 Jahren zu orientieren („Wir benutzen an unserer Kaffeemaschine nur das LCARS-Design, Befehl von ganz oben!“). Aaaber trotzdem wäre es schön, wenn man ein Franchise nicht nur deshalb wiedererkennt, weil man – mit Mühe! – die alten Runzelnasen identifiziert. „Modernisieren“ heißt ja nicht automatisch „Ersatzlos wegschmeißen“, sondern auch ein gewisses Aufgreifen des alten Designs.

Hier gibt es jedoch nichts Ikonisches, das mit Wiedererkennungswert glänzt. Stattdessen hagelt es normale Gebäude und Objekte unserer Zeit. Das leicht Klinische, Abgehobene und Glatte, was früher ein Markenzeichen für Trek-Kulissen war, ist nun der AOK-Filiale Gelsenkirchen gewichen. Und dafür musste man nur drei Windows-PCs verstecken und den Mann mit der Hauspost-Karre in den Fahrstuhlschaft schmeißen. Schade… Das wirkt alles nur noch so futuristisch wie ein SF-Film von vor 15 Jahren. Natürlich nur echt mit den Klischee-Klassikern „Transparente Bildschirme“, „Transparente Hologramme“ und „Transparente Nebenfiguren“.

, Star Trek Picard – Kritik zu Folge 1.01: „Gedenken“

„Danke für das Interview, Sie Schweinepriester. Lassen Sie mich, verehrter Dreckskerl, bitte zuerst ganz freundlich fragen: Hätten Sie die widerlichen Romulaner damals nicht alle verrecken lassen sollen? Also exakt so, wie es dann sowieso passiert ist?“ – Das wird man ja wohl noch fragen dürfen: Das Interview fand ich irgendwie komisch. Ich glaube, es lag am Lippenstift dieser Dame?

Dass das alles jetzt ruhiger daherkommt, halte ich aber für einen großen (Warp-)Schritt nach vorne! Vorbei scheinen die Zeiten, in denen jede zweite STD-Zeile mir körperliche Schmerzen bereitete. Ja, man traute sich hier sogar, die Erwähnung vom historischen Dünkirchen ohne Deppen-Erklärung stehen zu lassen!

Gerade die leisen Momente fand ich gut, wie z.B. den vor sich hin grantelnden Picard vor dem Presseinterview oder den Besuch in seinem privaten Archiv. Doch aufgepasst! Stets lautet der Erzfeind hinter der nächsten Ecke, nämlich der „Kurtzman‘sche Doof“! So muss z.B. ein Hologramm, das einen nur durch das Archiv führen soll, „natürlich“ Symbole auf die Augen bekommen, wenn es in die Datenbank „schaut“. Warum? Na, sonst könnte ja der doofe Zuschauer verwirrt in seine alte DVD-Sammlung hineinstolpern. Um DANN in alten Holodoc-Episoden zu sehen, dass derartige Augen-Rechner-Koordination früher nicht nötig war.

Wirklich trekkig fühlt sich dann auch der generelle Umgang mit neuen Lebensformen nicht an: Irgendwelche Androiden haben z.B. vor Jahren den Mars zerstört, der daraufhin heute noch lichterloh brennt? (Warum haben die eigentlich Silvesterböller für 1.500 Jahre vorproduziert?) – Na, dann verbieten wir mal alle Androiden! Hologramme aber natürlich nicht. Denn die sind toll und können uns nichts tun, obwohl sie vermutlich mit ALLEM vernetzt sind.

Und ist das wirklich realistisch, dass man die komplette Forschung an Androiden verbietet? Es sei denn, sie ist sooo theoretisch, dass man sie an leeren(!) Schreibtischen durchführen kann? Und wo soll da der Übergang sein? In dem Moment, in dem man zwei Metall-Beine unter eine Kiste montiert, die von einer Hologramm-KI gesteuert wird?

In diesen Momenten fühlt sich die alte Trek-Wissenschaftsgläubigkeit unangenehm entschlackt an…

, Star Trek Picard – Kritik zu Folge 1.01: „Gedenken“

„Ja, Picard… Früher haben wir hier viel an neuartigen Killer-Androiden geforscht, deren plötzlichen Aufstand wir uns aber bis heute nicht erklären können.“ – „Was könnte denn der Grund dafür sein?“ – „Hmm. Ich vermute, das liegt daran, weil wir nur so TUN, als wären wir Wissenschaftler. Lust auf eine Partie Skat?“

Besonders beknackt wird es dann, als Picard erfährt, dass Dahj die Quasi-Irgendwie-Tochter von Data ist. Was folgendermaßen erklärt wird (*Märchenbuch aufschlag*): Man braucht neuerdings nur EINE positronischen Zelle, um daraus quasi Datas Wesen zu „klonen“. Was natürlich sofort die Frage aufwirft, ob man dann nicht einfach den ganzen störenden Chip-Krempel aus Data & Kollegen rauswerfen könnte. Stattdessen zwei Positronen rein (einen für die Datensicherung), Deckel zu, fertig! – Oder anders gefragt… Wie viele Teraytes verstecken sich denn bitte in einem binären Codeschnipsel?

Wäre es nicht cleverer gewesen, wenn man in Richtung Quantencomputer gegangen wäre? Und dafür dann vielleicht die klitzekleine Doofigkeit weggelassen hätte, dass man einfach positronische Gehirne in fleischliche Wesen einsetzen kann? Oder ist das auch wieder so ein „Ash Tyler“-Ding? (= „Ja, die haben mich als Baby aufgesägt, auf Links gekrempelt, durch den Fleischwolf gedreht und mir dann ein positronisches Hirn eingesetzt. Und weil da Sprungfedern drin sind, kann ich jetzt auch mit meinen Menschenbeinen 40 Meter hoch springen! So wie Data bei TNG auch immer!“)

Und wieso muss man diese Wesen immer als Zwillinge klonen!? Okay, mit der Zellteilung von Nvidia-Chips kenne ich mich kaum aus. Und auch Abtreibungen auf dem Motherboard will ich nicht verharmlosen… – Aber könnte man nicht theoretisch… Ich meine, wenn zufällig keiner hinschaut… Man hat dann halt mal kuuurz mit dem Virenscanner nicht aufgepasst… ?

Intellektuell ist das alles schon ein recht dünnes Süppchen, das Picard da durch seine Dritten schlürfen muss.

, Star Trek Picard – Kritik zu Folge 1.01: „Gedenken“

„Waah, der Romulaner mit der Waffe hat Gift und Galle auf mich gespuckt!!“ – „Das war ein Zuschauer mit seiner Fernbedienung.“ – Sterben mit Reserven: Da Dahj zufällig noch eine Zwillingsschwester(!) hat, muss man sich – wie bei Kurtzman-ST üblich – keine Sorgen um Hauptfiguren machen. Und wenn man das Spiegeluniversum und die Pilzdimension dazunimmt, sind sie sogar schon … zu ACHT?

Apropos SF zum Abgewöhnen: Dahj als Person interessiert mich Null, Niente, Tutto-nix-kompletti. – Dafür kann sie aber (bisher) nichts… Es liegt in der Natur der Sache, dass man als Nerd mehr auf kahlköpfige Raumschiffcaptains steht, statt sich mit hübschen Mädchen aufzuhalten. Natürlich muss der Held (= Picard) einen Grund haben, um grimmig in die Welt hinauszustapfen. Allerdings hätte mir z.B. ein Datenkristall oder ein USB-Stick ebenfalls genügt („Such nach der Prinzessin, Jean-Luc! Du bist unsere einzige Hoffnung!“).

Zumal unsere Geduld arg strapaziert wird. So taucht Dahj erst bei Picard auf, weil sie Datas alte Verbundenheit spürt. Nach einem deeezent endlos in die Länge gezogenen Dialog („Sie sind mir sehr wichtig!“ – „Gleichfalls, mein unbekannter Herr, gleichfalls!“), verschwindet die Gute dann erst mal, während Picard Datas alte Gemälde analysiert – und sich selbst auf jenen Wissensstand bringt, auf dem WIR nach dem ersten Trailer schon waren.

Klar, man muss die Figuren erst einführen. Aber wenn man noch die alten Filme oder Episoden im Kopf hat, so ist diese Verschnarchung von Elementen wie „Guten Tag!“ und „Können Sie mir helfen?“ doch arg gewöhnungsbedürftig. („Sternzeit 28349. Es ist gerade nicht viel zu tun, daher… Oh, muss aufhören! Ein ethischer Konflikt zwischen drei unbekannten Völkern!“) Daher glaube ich den Gerüchten sofort, dass wir in den ersten drei Folgen nicht mal von der Erde runterkommen werden. Schließlich fehlen noch Troi, Riker, der Lebensgefährte von Picards süßeeem Hundi und diverse Diskussionen mit der Sternenflotte. („Nein, Jean-Luc! Sie fliegen erst in zweieinhalb Folgen, Basta! Unsere sinnfreie Mega-Verschwörung kennt da keine Ausnahmen!“)

, Star Trek Picard – Kritik zu Folge 1.01: „Gedenken“

Interessant ist die Wortwahl in manchen Dialogen. So sagt dieser Charakter auf dem Todesstern: „Sie haben den ganzen Tag schon mit kaputten Leuten zu tun“, während Dahj an anderer Stelle Picard vorheult, dass sie ein „Freak“ sei. Aber das wurde natürlich nur falsch ins Deutsche übersetzt und sollte natürlich nach alter Trek-Sitte heißen: „Ich fühle mich nicht wohl. Ich sollte auf die Krankenstation.“

Die zwei Actionszenen dieser Folge lassen mich dann auch ratlos zurück: Im halben Dutzend werden Picard und Dahj irgendwelche behelmten Hirnis vor die Füße gebeamt, die dann recht analog die Treppe runtergetreten werden. Hätte man sich nicht auf das Gebäude gegenüber transportieren können, um die beiden per Scharfschützen auszuschalten? Oder eine Narkosegranate vor die Füße? Und sind anonyme Analphabeten mit „Lass mal abwarten, wie wir uns einzeln schlagen“-Ehrenkodex jetzt wirklich das, was wir uns erhofft hatten?

Wobei man keine 10 Sekunden über vieles nachdenken sollte. Picard wird z.B. meterweit von einer Explosion durch die Luft katapultiert und erwacht ohne Arzt in seinem Haus? Die Sicherheitskräfte wollen ihre Vertuschung also nicht mal so weit vertuschen, indem sie ihn kurz befragen, ermahnen oder beruhigen? Oder WILL die Sternenflotte gar nichts vertuschen und hält es für völlig normal, dass Häuserdächer explodieren? – Ich bin mir nicht sicher, welche dieser Varianten mich mehr an der Menschheit zweifeln lassen würde…

Noch ist es viel zu früh, von Logiklöchern zu reden, von Dystopien oder widersinnigen Charaktermotiven. Dafür müsste die Geschichte erst mal starten. Ich bin aber bereits jetzt sicher, dass das wieder eine „einmalig gucken“-Serie wird. Sobald man weiß, was es mit den Androiden, den Borg und den Romulanern auf sich hat (letztere kann ich in dieser Serie übrigens nicht von den Vulkaniern unterscheiden!), werden sich wohl nur Vollbekloppte noch mal alles am Stück ansehen. Denn ohne Weltraum, Staunen, Optimismus, Crew und interessante Nebenfiguren bleibt das hier eine verdammt zähe Veranstaltung. Mit Leuten, die sich gegenseitig Episoden erklären, die nie gedreht wurden.

Wobei es natürlich noch andere Meinungen als die meine gibt. Ich zitiere mal Moviejones.de:

„Wir gucken es jetzt direkt nochmal. Und vielleicht dann nochmal. Und bis zur nächsten Folge nächste Woche bestimmt auch noch ein paar Mal.“

Danke, Cut! Sehr glaubwürdig, die Ankündigung eines minimalen Fünffach-Schauens… Aber jetzt bitte noch mal in die Kamera des deutschen Vermarkters, ja?

, Star Trek Picard – Kritik zu Folge 1.01: „Gedenken“

„Picard, wachen Sie auf! Die ganze Figuren-Einführung war nur ein Traum! Sie sind auf einem Hundekuchen ausgerutscht und haben sich den Kopf gestoßen…“ – „Oh Gott, muss ich das jetzt alles NOCH MAL erleben?“ – „Sobald Sie aus diesem Traum hier aufwachen, ja.“ – Hundekuchen-Inception: Erinnert ihr euch auch noch an diese seltsame Zeit, als man mehrere Geschichten pro Staffel bekam?

Immerhin ist Patrick Stewart immer noch eine schauspielerische Bank. Zwar wird er von der Geschichte, die ihn innerhalb von Sekunden vom Mecker-Opa zum helfenden Helden macht, nicht wirklich gefordert, doch allein seine Mimik und Stimme reichen bislang vollkommen aus.

Wer mir nicht glaubt, kann sich ja gerne kurz Michael Burnham mit grauer Perücke (und dem üblichen Verhalten) in ähnlicher Rolle vorstellen – Würg.


Fazit: Die Episode lebt sehr gut von Picard im Stuhl, Picard im Dialog, Picard im Bett, Picard mit Hund und von Picard in Großaufnahme (Da ist er sowieso am liebsten).

Alleine das rechtfertigt eine solide Abschlusswertung, die von der fast nicht rumwackelnden Kamera und den beinahe erträglichen Actionszenen unterstützt wird.

Doch ab der zweiten Folge muss die wirre „Alle Datas wurde verboten, dafür werden Halb-Androiden jetzt einfach gezüchtet“-Story wesentlich mehr abliefern.

Das alles ist bisher ein plumpes Bedrohungs- und Verfolgungs-Szenario, für das ich auch das zweite erste Mal die Jason-Bourne-Filme sehen könnte.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
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Artikel

von Klapowski am 24.01.20 in Star Trek: Picard

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Kommentare (130)

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  1. Grinch1969 sagt:

    Ich setz es hier auch nochmal rein, alleine um mich zu wiederholen

    Eigentlich alles wie befürchtet. Erheblich gealterter Fanliebling erlebt Abenteuer an der Seite einer jungen Heldin. Insgesamt bekommt das Ding von mir die Schulnote 3. Abzüge gibt es für das „Klonen von Androiden“ und für die grauenhafte schauspielerische Leistung der jungen und überragend intelligenten Wissenschaftlerin (Alison Pill). Ganz ehrlich, wer castet so schlechte Schauspielerinnen? Positiv herauszuheben ist die bessere Beleuchtung und viel Fasnservice.

    Ansonsten bin ich diesmal voll bei der obigen Kritik von Klapo. Ja, ist nicht so eine Vollkatastrophe wie STD aber nein, mehrfach muss man den Krempel wohl wirklich nicht schauen.

  2. TUB_Stephan sagt:

    Im Vergleich zu STD war der Auftakt göttlich. Zur Story kann ich nicht viel beurteilen, außer das mir dieser Supernova Schwachsinn Kopfschmerzen verursacht, dass macht wissenschaftlich in so vielen Belangen keinen Sinn, genauso wie das Androidenklonen. Und da haben wir wieder den Zeitgeist, die Verkehrung oder Relativierung von Idealen, geht mir auf den Sack, obwohl ich hier und da auch Dystopien schätze, aber Star Trek als solche zu verkehren finde ich Scheiße. Dann habe ich das Gefühl Picard wird soetwas wie Burnham, der Mann der allein weiß was richtig und falsch ist. Ich meine er war sicher nicht der einzige Captain, Admiral, Mensch, Vulkanier, Andorianer bla, der sich von der Sternenflotte abgewandt hätte bei einer solchen inhumanen Dreckspoltik, wie sie in nun uns gezeigt, erklärt wurde. Abgesehen davon glaube ich wäre dies das Ende des Völkerbunds gewesen.

  3. Serienfan sagt:

    Man muss es sagen: Die Atmosphäre war nahezu absolut perfekt eingefangen!

    Endlich hatte ich wirklich das Gefühl, die optisch und musikalisch passende Serie zum Film „Blade Runner“ zu sehen. Ab und zu näherte sich der Pilot zwar ein wenig der Gefahr, wie Star Trek auszusehen (was natürlich gar nicht passt), aber das kann man verschmerzen, denn es geschah wirklich nur sehr selten.

    Nur Harrison Ford wäre wahrscheinlich doch ein wenig passender gewesen als Patrick Stewart. Wahrscheinlich war er halt zu teuer. Patrick Stewart hat sich aber durchaus bemüht, seine schwule Liebe zu einem Androiden ergreifend darzustellen, auch wenn die Symbolik in den Sex-Träumen ein wenig plump daherkam.

    • TUB_Stephan sagt:

      Jetzt bin ich neugierig, kannst Du etwas mehr zur Symbolik in den den Sexträumen schreiben?

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Na, die drücken sich gegenseitig den Pinsel in die Hand, wollen, dass es „niemals endet“ und hängen sich Bilder an die Wand, die den jeweils anderen als Frau darstellen?

      Man könnte natürlich auch einfach sagen, dass man hier aus Fanservice-Gründen mächtig übertreibt. Wie so oft, wenn alte Fans plötzlich die Macher eines Franchise werden. Ich bin mir daher sicher, dass Worf irgendwann demnächst der MÄCHTIGSTE Krieger sein wird, der Holodoc das am weitesten entwickelte Hologramm der Welt und Seven of Nine der erste Borg, der die (spät) entdeckten Freuden der Sexualität an der VHS unterrichtet.

      Antworten
    • Kosh Naranek sagt:

      Du vergaßt Riker, als legendären und unvergleichlichen Posaunisten in der Gala ähm im Universum!

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    • TUB_Stephan sagt:

      ah ok, jetzt versteh ich’s!

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Schon bei Disneys „Schneewittchen“ symbolisiert der Brunnen, in den Schneewittchen hinein singt, die Vagina. Ihr Spiel mit der Vagina wird unterbrochen vom Auftauchen des Prinzes, der von ihrer erwachenden Sexualität angezogen ist, vor dem sie hier noch zurückschreckt.

      Und wenn jetzt jemand denkt, ICH würde mir so einen Wahnsinn ausdenken. Nö. https://austinshippey.com/blog/2019/1/17/snow-white-and-the-seven-dwarfs-disneys-occult-masterpiece

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Danke, das war interessant.

      Ganz früher hätte mich das nicht interessiert, aber seitdem ich selber mal ein Bisschen was geschrieben habe, muss ich sagen: Genau so läuft es doch!

      Wenn man eine Figur z.B. an einer Tasse rumfingern lässt, überlegt man sich schon, WARUM eigentlich. Oder welche Wörter welche Assoziationen beim Empfänger wecken.

      – Streicheln? Umfassen? Festkrallen? Berühren? Wegschieben? Ranziehen? Einen Speicheltropfen wegstreichen? Erregende Schweißtropfen… lechz… betasten? Den Abdruck der Penisspitze… stöhn…

      Tut mir Leid, ich muss aufhören. (*Jadzia-Dax-Video aufmach*)

      Antworten
  4. Tutto-Komplotti sagt:

    „Vahj als Person interessiert mich Null, Niente, Tutto-nix-kompletti“

    Mich auch nicht. Wer ist das überhaupt?
    Oder meintest Du etwa Dahj? :p

  5. Kosh Naranek sagt:

    Ich hab mir die tollen Werbetrailer zum guten Tropfen vom Chateau Picard angeschaut und danach alles ausgeblendet, was zu der Serie spoilern könnte.

    Und heute … in dem Moment, als die Enterprise D (in leicht verändertem Look) auf dem Bildschirm erschien, war ich freudig erregt (ohne Konsequenzen im Lendenbereich … vielleicht, wenn sie das Schiff nochmal zeigen und dabei seine dicken Gondeln präsenter in Szene setzen ¯\_(ツ)_/¯ ).

    Und dann wurde es eigentlich nur noch besser. Ja klar, ich könnte mich leicht auf die Kurtzman‘schen Fehlleistungen bei Design und Charakterzeichnung einschießen. Aber recht schnell war klar: es macht mir (hier mal ganz ohne Ironie-Trash-Faktor) viel zu viel Spaß zuzuschauen, um diese Chance auf echtes ST-Feeling wegen belangloser Kleinigkeiten (oder auch Mittelgroßigkeiten) zu vergeuden. #STDstumpftAb
    Ich hatte eine zweites Discovery-Desaster erwartet (das Intro war ganz sicher bewusst genauso verschnarcht angelegt, um in betrügerischer Weise die Disco-Fans glauben zu machen sie bekämen gleich nochmal so ein Knallfrosch-Gewitter wie bei $*#?$-Burnham und Co.) … bisher zum Glücken Welten davon entfernt. Und solange kein magischer Antrieb (hmm, vielleicht auf Koks oder Meth basierend) auftaucht, könnte das auch so bleiben.

    Wann hab ich mich das letzte Mal tatsächlich darauf gefreut in 7 Tagen die nächste Folge einer Serie erstmal zu sehen? Das könnte in den 90ern gewesen sein #bab5

  6. Dephinroth sagt:

    Ehe meine Frau und ich uns der neuen Serie widmen konnten (alle Hoffnungen seit Agenda-Disco waren beinahe schon begraben), erhielt ich die Nachricht von ihr, dass Bruce Maddox zumindest eine Erwähnung in der Serie findet. Man könnte sagen, dass dies noch vor Monaten mein ausdrücklicher Wunsch gewesen war. Nicht, dass ich den ollen Bruce je besonders gemocht hätte (Hand auf’s Herz, wer hat das schon?), doch allein die Tatsache, dass man ihn in die neue Serie einbaute zeigt mir auf, dass sich mindestens eine Person bei den Produzenten für den Background der Serie interessiert hatte. Das wäre immerhin schon mal eine Person mehr als bei STD (ok, dort waren auch paar alte Chars wieder am Start, nur halt schön vermurkst).

    Was soll ich sagen über die erste Folge? Vielleicht war es der leichte Funken der Hoffnung, der mir auf der Straße der Enttäuschung begegnetet ist, doch plötzlich hatte ich das Gefühl wieder eine gute ST-Serie sehen zu dürfen. Selbstverständlich haben wir hier und da ein paar Schönheitsfehler und die neue Attitüde (?) der Sternenflotte ist gewöhnungsbedürftig. Was hätte ich mich gefreut wieder einmal eine Crew in ihrem Schiff sehen zu können, wie sie durch den Quadranten jagt und die Spätfolgen des Dominion-Krieges begutachtet. Hier etwas Diplomatie, dort mal ne kleine Schießerei mit anschließendem Gespräch und ein paar Männer mit Eiern auf der Brücke („auf die Dauer Frauenpower“ geht mir gelinde gesagt auf den Zeiger).

    Dahj (ich musste auch sofort an Vash denken ^^) hat mich kaum interessiert – doch so erging es mir bei den meisten ST-Serien und deren Nebendarstellern bzw. Neudarstellern in der Vergangenheit. Im Grunde wollte man seine alten Helden wiedersehen und nicht die kleine Tochter von Marta Batanides. Von daher hatte es der Charakter des jungen Mädels recht schwer sich in mein Herz zu spielen, zumal ich auf die Matrixszenen hätte auch verzichten können (war halt nett, störte nicht, mehr aber auch nicht).
    Bonus von meiner Seite: Meine Frau und ich hatten mehrfach unterbrechen müssen, weil wir uns in Spekulationen und Diskussionen über die Hintergründe wiedergefunden hatten. In dieser Hinsicht hatte Dahj schon unser Interesse geweckt, da wir die wildesten Theorien um sie aufstellten (ehemalige Borg, Hugh und Seven sind schließlich nicht weit, sie kennt den Alten als Locutus, weil Daten in ihrer Birne und so …). Außerdem freuten wir uns über das ein oder andere Detail, von daher war für Unterhaltung (nicht im Sinne von „unten halten“, wie es die Weiber von der Discovery mit mir als weißen Mann gern tun würden), auch im verbalen Sinne gesorgt; sodass ich mich tatsächlich auf die nächste Folge freue.

    P.S.: Warum bei einem Hologramm die Funken in den Augen schlagen, weil es die Datenbank konsultiert, war tatsächlich eine Frage die ich Zukunftia überlassen wollte ^^

  7. Nestroy sagt:

    Mir hat diese erste Episode gut gefallen! Es gibt alleine dafür schon Sternchen, dass es NICHT um Pilzsuppen und Schwarzer-Alarm-Warp-10-Antriebe geht! Endlich mal wieder was, was mit Star Trek und nicht mit Mykologie zu tun hat.
    Dass es trotzdem wieder mal um eine -etwas- hirnverknotende Story ala „Schon-wieder-ein-neuer-Verwandter-von-Star-Trek-Sternchen-XY-aufgetaucht-und-als-Bonus-oben-drauf-auch-noch-geklont-und-3x-durch-die-Petrischale-gejagt-mit-Positronenhirn-dazu-gratis-im-Doppelpack“ geht, sei an dieser Stelle -erst mal- verziehen, denn sowas schaue ich 100x lieber als weitere Lehrepisoden über die reich verwurzelte Sporenwelt von Pilzantrieben (sogar David Hasselhoff ist trekiger als STD…). Auch der Beginn mit der Enterprise-D und der Moment wo Picard und Data kurz ihre TNG-Uniformen tragen, gefiel mir gut (Opas im Retrostyle, yay!), sie trugen sogar die richtigen Kommunikatoren (bei Kurtzman immerhin nicht selbstverständlich…).

    Die transparenten Displays sind mir natürlich wieder mal negativ aufgefallen („will meine Bildschirme zurück! *heul* *zetter*) und was mir auch störend aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sie -wieder einmal- die komplette Architektur von San Francisco umgebaut haben. Ist nämlich noch jemanden aufgefallen, dass dieses Sternenflottenmuseum + Archiv genau an der Stelle rechts von der Golden Gate Bridge steht, wo eigentlich die Sternenflottenakademie sein sollte??!!
    Gut ok während des Dominionkrieges wurde dieser Teil mal eben kurz von den Breen bombardiert, aber dass man diesen Ort hinterher so radikal umbaut und die ansässigen Gebäude versetzt, halte ich für ein Gerücht.

    Aber der Breenangriff kann gar nicht als Erklärung dafür herhalten, habt ihr euch die Gebäude im besagten Panoramashoot von der Brücke mal genauer angesehen? Das ist fast exakt die gleiche Skyline wie aus Discovery, wenn diese Aufnahme nicht überhaupt gleich 1:1 aus STD „Such Sweet Sorrow, Part 2“ übernommen wurde…aber spielt diese -angeblich kanonische- Episode nicht ein paar hundert Jahre VOR Picard? Wieso sieht also die besagte Stelle (wo in Echt übrigens Fort Baker steht) in Picard genauso aus wie in Discovery und ignoriert damit die Tatsache, dass hier eigentlich die TNG-DS9-Sternenflottenakademie in ihrer typischen Architektur stehen sollte??? Storytechnisch sehr sehr seeeehr fragwürdig, denn ich glaube kaum, dass beim Wiederaufbau nach dem Breenangriff ein paar Architekten sich gedacht haben „kommt lasst uns die Akademie woanders hinverlegen und die Gegend hier EXAKT so wie vor 200-300 Jahren wiederaufbauen!“
    Sowas fuxt mich wirklich….es ist zum Mäusemelken…. *beliebigenflucheinfuegen*

  8. BigBadBorg sagt:

    Es geht doch! Nach dem Discovery-Totalausfall hatte ich eigentlich die Hoffnung aufgegeben.

    Aber ich wurde doch positiv überrascht. Hell, ruhig, Picard ist immer noch Picard, wenn auch älter und verbittert. Die Action ist kurz, gut gefilmt und choreographiert, man weiß immer wer gerade wem auf die Omme haut.

    Das Setdesign ist stimmig, die Bildschirme etc. passen schon.

    Und die kleinen Anspielungen (Maddox) sind nicht mit dem Holzhammer eingestreut.

    Ick freu mir! Das Potenzial ist da! Mal sehen was sie draus machen!

    Wenn das Niveau gehalten wird bin ich wieder stolz ein Trekkie zu sein.

  9. Zuse sagt:

    Warum kann das Romulanische Reich nicht selber mit einer Flotte sein Volk retten? Welcher Stern wird zur Supernova? Der im Rom.-System oder einer weit weg? Wenn weit weg, wieder 1. Frage – Das war halt schon 2009 alles Schwachsinn.

    Die besten Schauspieler waren die 2 Schergen auf seinem Gut – Die Frau hatte ich schon irgendwo gesehen, den Mann bestimmt auch, aber der war noch uninstressanter.

    Der Hund ist häßlich.

    Ich tippe das alles hier, während ich https://www.youtube.com/watch?v=5Vv_30CfU88 höre – Mein Liebings-YT-Konzert von Megadeth.

    Dazu für Kenner: https://www.youtube.com/watch?v=dI1SBhFshCE – Kiko und Ola – Saugeil.

    Story: Es passiert was und der Alte Mann will das ergründen.

  10. Bolleraner sagt:

    Es kam tatsächlich etwas Star Trek Atmo auf. Hättest du die Folge hier madig gemacht, hätte ich im Gegensatz zu den STD Verweigerern, stattdessen die Reviews hier nicht mehr gelesen.

    Sieht die Dame nicht etwas aus wie Lal?

  11. Cronos sagt:

    Mir hat die Folge auch gut gefallen. Nach Discovery würde mir aber wahrscheinlich auch Nemesis gut gefallen. Ok, ausprobiert habe ich das noch nicht. Jedenfalls schön Picard noch mal zu sehen. Ich schätze Nostalgie ist eine feine Sache. Na ja, so kann es weitergehen.

  12. JP1957 sagt:

    Die Enterprise zu Beginn – schön (seufz).
    Das Intro – scheisse.
    Picard mit seinem Hund brabbelnd – das ist nicht Picard (wobei der Hund im weiteren Verlauf die sympathischste Figur wurde).
    Bei Dahj hatte ich zwischendurch die Befürchtung, dass sie die neue flennende Burnham werden könnte … es gab tatsächlich ein kurzes Gefühl der Freude als sie von uns schied.
    Aber oh Schreck – ihr Zwilling tauchte auf.

    Bei aller Kritik muss man aber sagen, dass die Folge meilenweit von Discovery entfernt war. Und zum Schluss keimte tatsächlich Interesse auf: Wie kommen die Romulaner in einen Borg Würfel?

  13. Zuse sagt:

    Da ist nur eine Werft!

    Da ist nur ein Ex-Feind-Zeug, das uns rettet oder nicht.

    Wir sind ein Reich mit nur 900 Mill. – seit zig Jahren Hauptfeind, wenn die Anderen pennen, und nur unser größter Ex-Feind kann uns retten, wir selber NICHT!

    Wir sind 2 Leute auf Picard Unkraut Farm.

  14. Yole sagt:

    Nur der Ironie halber: natürlich ist es unsereins inkl Klapo die die Folgen am häufigsten gucken (oder zumindest am sorgfältigsten)
    Stewart’s Einfluss, den man schon jetzt wirklich stark bemerkt, wurde ja immer kritisiert. Ich mag es – Ich hab es immer gemocht.
    Zur Folge ist eigentlich alles gesagt. Ich hoffe nur (so sehr), dass die Handlung keinen Knoten bekommt im Laufe der Staffel. Obwohl es die ruhigen Momente gab, erzeugte die Musik bei mir eher Stress, so ähnlich wie bei der musikalischen Untermalung am Anfang von Into Darkness… Also der Stil wird bestimmt beibehalten. Die Frage ist, ob sie die Sorgfalt aufrecht erhalten konnten, oder sich nur für die Kinopremieren nochmal extraviel Mühe geben mussten.

  15. Finity sagt:

    Für mich war die Folge auf ihre Art ziemlich „Star Trekig“: klar, es geht hier nicht mehr darum, neue Welten zu entdecken, unbekannte Lebensformen und fremde Zivilisationen. Es geht auch nicht mehr darum zu zeigen, wohin wir als Menschheit kommen könnten, wenn wir ein bisschen weniger an uns selbst und stattdessen mehr an Moral, die Umwelt und die Gesellschaft denken würden. Und es geht auch ganz bestimmt nicht mehr darum, irgendwelche Technik anzuteasern, die in ein paar Jahrzehnten Wirklichkeit werden könnte oder wenigstens im Entferntesten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Dafür macht sie aber eine Sache gut, die für mich immer ein Teil von Star Trek war: aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme auf die Zukunft zu projezieren, um dem Zuschauer Gelegenheit zu geben, darüber nachzudenken.

    Sieht man sich die Föderation aus der Zeit von TNG an, wird klar, dass dort nie eine Mehrheit der Bevölkerung zwischen „Leben“ und „Menschenleben“ unterschieden oder diese gar gegeneinander aufgerechnet hätte. Auch ist es schwer vorstellbar, dass dort Vorfälle wie der Angriff auf Picard auf dem Dach „vertuscht“ worden wäre oder man ganze Forschungseinrichtungen wegen einer Katastrophe (dem Androidenaufstand) „platt gemacht“ hätte, ohne wenigstens vorher den Versuch zu unternehmen zu verstehen, was denn die Ursache dafür gewesen sein könnte. Trotzdem scheint das alles in der Föderation bei Star Trek: Picard Realität geworden zu sein. Aber was muss passieren, um diese Änderung herbeizuführen? Der Angriff der Borg? Der Dominon-Krieg? Irgendeine andere Katastrophe? Was muss passieren, um eine Gesellschaft, die viele Probleme überwunden zu haben scheint, zurück in eine Zeit des „Wir zuerst“ und „Sicherheit über alles“ zurückzukatapultieren? Für mich eine interessante Analogie zum Wandel unserer Gesellschaft zu Beginn der 90er Jahre (alte Feindbilder brechen auf, die Welt wächst durch Entwicklungen wie das Internet zusammen, es gibt eine große Technikbegeisterung und großen Optimismus-> TNG) bis zur heutigen Zeit (nationaler Egoismus, staatlich angeordnete Überwachung, Folter und Kriege sind ok, wenn sie den eigenen Zwecken dienen, Technik verängstigt viele Menschen, generell ein pessimistischer Blick in die Zukunft). Was ist denn bei uns passiert, dass es soweit kommen konnte? Und wohin führt uns der Weg, wenn wir ihn immer weiter gehen?

    Mich hat schon die Folge mehr zum Nachdenken gebracht, als sämtliche Discovery-Folgen zusammen (was jetzt auch nicht unbedingt eine Meisterleistung darstellt, aber ok). Klar, es ist nicht mehr das Star Trek der 90er, aber trotzdem fand ich es schön, mal wieder eine Serie zu sehen, die in diesem Universum spielt, bei der nicht nur ständig geballert und hirnloses Zeug gebrabbelt wird. Hoffentlich geht das so weiter.

    • TUB_Stephan sagt:

      Bin in Deinen Argumenten bei Dir, bis auf den Punkt des gesellschaftlichen Wandels der Föderation. Wenn man es konsequent durchzieht, müsste sich klar herausstellen, dass Picard nicht der einzige war, der seinen Dienst quitierte und hier sehe ich die Gefahr, eben weil Kurtzman mit an Bord ist, dass Picard der einzige sein wird, der so moralisch integrer ist, dass nur er weiß, was richtig und falsch ist, gut da wird die Story sich noch beweisen müssen. Dann haben wir noch unzählige Föderationswelten und ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass da kein Widerstand gegen die Föderationspolitik entstand, wird vielleicht noch erzählt. Weiterhin finde ich es fragwürdig, an sich an der Story, es gab ja die Annäherung zwischen Föderation und Romulaner, schon bei TOS, TNG über DS9 bishin zum Ende von Nemesis und in Picard hat dies nichts zu bedeuten? Das die Föderation Auf’s und Ab’s durchmacht kann sich jeder vorstellen, dass dabei grundlegende Werte, bzw. Selbstverständnis ignoriert wird, kann ich mir nicht vorstellen. Wenn Picard seinen Dienst aus Gewissensgründen beendete, dann taten es ihm unzählige gleich. Captains beenden ihren Dienst, Föderationswelten drohen mit Austritt, dies wäre die sich ergebende natürliche, ehrliche Story und ich denke in letzter Konsequenz das Ende der Föderation.

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    • Finity sagt:

      Prinzipiell hast du schon recht: eigentlich müssten sich bei solch fragwürdigen Entwicklungen sowohl viele der alten Captains / Admirals, die man aus dem bisherigen Kanon kennt, auflehnen, als auch andere Föderationswelten (insbesondere z.B. auch Vulkan, den es in der Zeitlinie ja noch gibt). Aber die von dir angesprochenen, gewaltigen Spannungen, kann es ja auch schon längst gegeben haben. Wer weiß, wer schon alles aus der Föderation ausgetreten ist … vielleicht ist es ja inzwischen tatsächlich ein Homo Sapiens Club ;-). Schließlich spielt die Serie ja viele Jahre nach Picards Austritt aus der Sternenflotte und den Ereignissen rund um Romulus und dem Mars.

      Möglicherweise ist die Gesellschaft, wie sie uns dort präsentiert wird, einfach nur noch der klägliche Rest von dem, was von der uns bekannten Föderation noch übrig ist. Oder, was natürlich auch sein kann: der gute Kurzman hat sich darüber keine Gedanken gemacht ;-). Wir werden sehen, ich hoffe einfach mal, dass noch einiges was wir an Veränderungen an der Föderation und der Wertegesellschaft gesehen haben, erklärt wird.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Tatsächlich braucht man nur in die Europäische Union zu blicken um viele eurer Fragen realitätsnah zu beantworten. Linksorientierten Ländern stehen dort inzwischen rechtsorientierten Ländern offen gegenüber, mit all ihren Differenzen unf Schwierigkeiten ist trotzdem noch kein Auseinanderbrechen zu bemerken. Nimmt man die Briten mal Außen vor bei denen noch nicht klar ist wie weit die „Abspaltung“ tatsächlich gehen wird. Haben deswegen irgendwelche Captains gekündigt? Sind etwa alle dazu verpflichtet eine einzige politische Meinung zu vertreten? Könnten in der Sternenflotte nicht auf einen Picard hundert andere kommen die die Entscheidung bejahen? Welche Details haben dazu geführt diese politische Entscheidung zu treffen. Mir persönlich sind die bekannten Details der Story einfach zu dünn um

      a) Picard in den Himmel zu heben und als einzige moralische Instanz (Carola Rackete) gelten zu lassen

      b) alle anderen Meinungen für doof zu halten und abzuwerten

      aber das ist eben auch der aktuelle Zeitgeist der eben nur noch eine Meinungs- und Deutungshoheit zuläßt. Wir waren tatsächlich schon mal erheblich weiter wenn es um Diskussionskultur, Meinungsfreiheit und Toleranz geht.

      Antworten
  16. egal sagt:

    alter, was stimmt mit dir nicht ?

    • Klapowski sagt:

      Soll ich den Kommentar löschen, falls er dir im Nachhinein peinlich ist?

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    • Grinch1969 sagt:

      Das ist so ein Qualitätskommentar, den sollte man sich einrahmen. Ist das gleiche wie bei FS und den Helden die nicht damit klar kommen dass das Alter bei Stewart inzwischen ein echtes Problem ist. Ja er ist ein guter Schauspieler, er sollte nur dazu möglichst sitzen oder stehen bleiben und nein, ich muß meine früheren Helden nicht in ihren alten Rollen sehen. Ich steh einfach nicht auf Nostalgie.

      Antworten
  17. Klapowski sagt:

    Sehr viele positive Gedanken hier. Es tut mir tatsächlich etwas weh, wenn ich mal kurz in die Zukunft sehe. Und nein, damit meine ich nicht nur die beunruhigenden Leaks zur weiteren Handlung der Staffel (die ersten Enthüllungen zur Pilotfolge – die aus der selben dubiosen Quelle stammten! – haben sich ja bereits bewahrheitet).

    Und ja, ich schaue mir ALLE Leaks an, die es weit genug in meine YouTube-Empfehlungen schaffen. Weil ich in meinem Herzen weiß, dass sie es vor die Wand fahren werden.

    Ich werde hier allerdings nichts davon ausbreiten, keine Sorge. NOCH nicht.

    Einerseits verstehe ich, dass die zarte Berührung von „Ab-2009-Trek“ mit hellen Farben und ertragbaren Dialogen für Euphorie sorgen. Andererseits glaube ich nicht, dass diese anhalten wird.

    Es ist nicht schwer, in einer ersten Folge viele Rätsel zu verbauen und dabei auf Logikfehler zu verzichten. Schließlich wird es ja erst bei der Auflösung jener Rätsel klar, ob diese überhaupt hätten entstehen können. Das hängt dann eben alles von der Sorgfalt und Feinabstimmung ab… Und eben jene hängt hier schon jetzt durch.

    Halt wie bei Discovery, als man sich sagte, man müsse erst mal abwarten, welche politische Agenda man jetzt mit den Klingonen GENAU zeigen will. Stellte sich raus: Die waren nur da wegen „Piuu-Piuu“.

    Anders ausgedrückt: Wenn man jetzt schon den Kopf schüttelt, weil man Borg, Halbandroiden, Zwillinge, geklonte Bytes und verbotene Androiden eher wirr findet, wird man es bei der Auflösung erst recht. Wie auch immer die aussehen wird.

    Entgegen dem Mainstream glaube ich nämlich nicht, dass man bestimmte Plotpoints gut reparieren kann.

    Ich bin z.B. seeehr gespannt, wieso der eine Zwilling auf dem Borgkubus arbeitet, während der andere auf der Erde weilt. Wenn die Föderation sie dort abgesetzt hat, war das wohl ziemlich dumm, weil sie sich ja jederzeit in den „Kampfmodus“ aktivieren kann und dann für Chaos sorgt. Und wenn die Romulaner sie dort abgesetzt haben, war das aus den gleichen Gründen dumm. Und sollte sie früher mal vom Borgkubus entkommen sein, so hatte sie anscheinend trotzdem Hilfe (und Gehirnwäsche) auf der Erde. Okay, wenn sie aus dem Forschungslabor entkommen ist oder von einer armen Seele mitgenommen wurde, wäre das fast noch am logischsten.

    Aber dann frage ich mich schon, was sich jetzt geändert haben soll, dass man sie fangen möchte und konnte. Und ja: Die genannte Bewerbung am Institut und ihre damit erfolgte Enttarnung würde ich zähneknirschend gelten lassen – wobei ihre „Zieheltern“ das aber vollkommen hätten vorhersehen müssen!

    Wenn sie für irgendwas total wichtig war, dann müsste die Geschichte jetzt, nach ihrem Tod, ja vorbei sein. Andererseits hat man ja den Zwilling(!) bereits bei den Romulanern, der höchstwahrscheinlich ebenso wichtig ist – und den man total leicht hätte abgreifen können.

    Und aus reiner Güte wird ein fragwürdiges Regime die Erdenschwester wohl kaum in die Gesellschaft integriert haben. Dafür ist sie dann doch zu mächtig, zu einmalig, durch die Data-Daten vielleicht auch zu wissend. – Würden die Bösen hier logisch vorgehen, hätte man Dahj schon längst eingesperrt; wir werden nämlich zukünftig noch weitaus bösere Dinge als „Knast für junge Frauen“ erleben… Und dieses „Einsperren“ ist natürlich viiiel einfacher, als diese Folge suggeriert: Aus der Univorlesung irgendwo hinbeamen. Fertig!

    Man mag mich für einen Spinner halten, aber das „Wer ist warum wo“ so aufzuklären, dass die Geschichte auch in der Rückschau(!) Sinn macht, halte ich für extrem schwierig. Und nein, ich denke auch nicht, dass das sinnfreies Nitpicking ist.

    Diese Story lebt davon, dass sie in 10 Episoden eine zusammenhängende Geschichte erzählt. Sie MUSS also noch mehr Sinn ergeben als bei einer 40-Minuten-Folge, da man beim Rewatch sonst 3 Folgen lang Bullshit verfolgt. Und es dann auch sofort merkt!

    Zumal ich diese Staffel-Arcs inzwischen echt hasse. Orville macht es da besser. Arc-Geschichten in den Händen von schlechten oder mittelmäßigen Autoren sind doch nur Füller-Magnete. Klar, man fiebert mit, aber nur, weil man am Ende etwas Grandioses sehen will. Und sobald man das Ende bekommt, brechen 9 Episoden an laaangsamer oder auch actionreicher Hinführung vollkommen in sich zusammen und werden für immer reizlos.

    Ich erfahre das gerade stark bei „Expanse“, wo die ersten 3 Staffeln die Figuren nur zu einem bestimmten Ort führen sollten. Warum sollte ich beim Rewatch mit jenen ersten drei Staffeln anfangen, wenn das, was mich interessiert, erst an diesem Ort erscheint? Oder in Staffel 5?

    Ich wollte auch „Dark“ weiterschauen, weil ich die erste Staffel mochte. Aber sobald man im Kopf mal so weit ist, die Folgen „für sich“ genießen zu wollen, ohne auf ein Ende zu schielen, ist in der Birne der Ofen aus. Dann kann ich genausogut auch Rocketbeans-TV laufen lassen.

    Der Weg ist nicht immer das Ziel. Manchmal ist er einfach nur die Ablenkung davon, dass es keines gibt.

    • Grinch1969 sagt:

      Ich befürchte dass sich von deinem Kommentar sehr viel erfüllen wird.

      Antworten
    • Finity sagt:

      Natürlich hast du Recht damit, dass eine Serie, die eine große folgen- oder sogar staffelübergreifende Geschichte aufbaut, sich nachher auch an der Konsistenz und dem Spannungsbogen der kompletten Story messen lassen muss. Aber da wir bis jetzt ja nur die eine Folge gesehen haben, ist es eben schwierig, diesbezüglich Vorhersagen zu machen (sieht man von irgendwelchen geleakten Infos ab, die du dankenswerter Weise für dich behälst ;-)). So gesehen würde es dann ja aber auch wenig Sinn machen, einer einzelnen Episode überhaupt jetzt schon eine Note zu geben. Oder ist deine Bewertung nur als vorläufige Note zu betrachten, die du nach Ende der Serie dann nochmal hoch- oder runterkorrigierst? Schließlich weiss man ja im Vorraus noch nicht, was eine Füllepisode war und was nicht. Genausowenig wissen wir bis jetzt, ob die zweite Androidin bei denselben Ronulanern ist, die versucht haben Dahj zu entführen, oder ob sie bei einer ganz anderen Fraktion ist: ob das nun ein Logikfehler ist oder nicht, kann man also noch nicht beurteilen.

      Auch wenn es nach den bisherigen Kurzman-Fiaskos eher unwahrscheinlich ist: vielleicht haben sie ja tatsächlich dieses Mal irgendeinen Plan für die Serie, welches ein wenig Star Trek Feeling (oder wenigsten ein bisschen Sinn) hat. Und ich finde, dass die erste Episode da durchaus Grund zu vorsichtigem Optimismus gibt. Mal schauen, ob das anhält.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      „So gesehen würde es dann ja aber auch wenig Sinn machen, einer einzelnen Episode überhaupt jetzt schon eine Note zu geben. Oder ist deine Bewertung nur als vorläufige Note zu betrachten, die du nach Ende der Serie dann nochmal hoch- oder runterkorrigierst?“

      Aus deinen genannten Gründen tue ich mich tatsächlich schwer mit Einzelnoten in einer so langen Geschichte. Im Nachhinein macht man sich mit vorauseilender Euphorie aber eher lächerlich als mit einer gesunden Skepsis.

      Kollege Sparkiller formulierte es bei Episode 1.04 von STD mal so:

      „Bewertungen fallen mir hier schwer. Denn eine Staffel von Discovery kann man ganz gut als durchgehenden Kinofilm beschreiben, welcher stückweise über mehrere Wochen ausgestrahlt wird. Zu nahtlos geht hier einfach alles ineinander über, zu zusammenhängend ist die Geschichte. Und bei Kinofilmen sagt man ja auch nicht „Hmmm, die Minuten 25 bis 44 haben mir am Besten gefallen.“, sondern bewertet das Gesamtwerk. Ach, egal, beim Herrn der Ringe ging es ja auch! 6 von 10 Punkten.“

      Da hat er recht. Nur nicht mit seinen „6 von 10“. Folge 1.04 guckt der arme Mann doch nie wieder!

      Ich selbst gehe bei meiner Bewertung immer davon aus, dass alles in der allerletzten Episode MITTELMÄßIG aufgelöst wird (weil’s am wahrscheinlichsten ist). Danach versuche ich mir vorzustellen, wie wahrscheinlich ich die erste Episode dann noch mal würde sehen wollen. Ich möchte nämlich schon, dass diese Reviews hier auch in 10 Jahren noch aktuell wirken. Ich will ja nicht, dass ihr MICH auch hämisch bei meinem Borgnamen nennt, so wie ich meinen Kollegen seit zwei Jahren „Sechs-von-Zehn-Sparkiller“.

      Wenn „Picard“ später in sich zusammenfällt, werden alle jetzt begeisterten Zuschauer diese angeblich so wegweisende erste Folge ganz schnell in „Sippenhaft“ nehmen. Zu Recht! Wenn ein mieses Ende sie derartig schmälert, war sie vielleicht schon heute … schmal?

      Ich behaupte auch, dass allein die letzte Staffel von GoT verhindert, dass viele sich noch mal die allerersten ansehen werden. Obwohl die wirklich grandios waren – und es auch bleiben.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      @Klapo:

      Ich kann deine Sorgen nicht nachvollziehen und gebe zu bedenken, dass du dich da womöglich verennst.

      Basierend auf dem Prinzip „Hätte, hätte, Fahrradkette“ einer möglichen Zukunft die aktuelle Folge mit weniger Begeisterung zu rezensieren, als tatsächlich beim Sehen vorhanden war, aus Sorge sich deshalb in dieser eventuell(!) eintretenden Zukunft lächerlich zu machen, scheint mir doch zu verkopft.

      Genau wie die Einzelfolgen im Rückblick neu bewertet werden sollten, können das doch auch die Rezensionen erfahren. Woher hättest du zum jetzigen Zeitpunkt denn wissen sollen wie die Sache ausgeht? Klar kann aus der jüngsten Erfahrung mit STD Pessimismus angebracht sein, man sollte sich davon aber nach meiner Ansicht nicht allzusehr vereinnahmen lassen.

      Genauso besteht auch die Gefahr zu hart zu urteilen, um sich von den peinlichen und gekauften Rezensionen deutlicher abheben zu wollen.

      Der Rezensieur hat es heutzutage wirklich schwör. Ich wollte nicht mit dir tauschen.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      „… scheint mir doch zu verkopft.“

      Kann alles sein. Andererseits ist die Verkopfung aber alles, was ich habe.

      Ich habe es früher auch mal mit Erhöhung, Vergötterung und Verklärung versucht. Mein Showrunner (Gott?) meinte dann aber, dass eine andere Dramaturgie mir besser stehen würde.

      Antworten
    • Cronos sagt:

      Ich kann die Sorgen schon nachvollziehen. Tatsächlich habe ich mehr oder weniger ähnliche Sorgen und Bedenken. Aber Nostalgie und Fanservice haben mich dann doch mehr gepackt als ich selber wahrhaben wollte. Ich hätte nicht gedacht wie schön es sein kann die alten Helden nochmal in Action zu sehen. Das zeigt auch wie sehr mir TNG gefehlt hat. Aber auf Dauer wird von Nostalgie keiner satt. Am Ende des Tages will ich eine gute ST Serie sehen. Und da gehören Raumschiffe, Crew, Optimismus, Zukunfts- und Fortschrittgläubigkeit sowie ein moralischer Kompass, der nicht direkt Richtung Hölle zeigt, einfach dazu. Mal sehen ob Picard das alles noch bringt.

      Antworten
  18. Serienfan sagt:

    Gleich vorweg: Mir gefiel die Folge, was zu 90 % an Patrick Stewart und zu 10 % an einigen schönen Bildern lag.

    Aber in einer Serie, in der Personen, die über Transportertechnik verfügen, andere entführen, indem sie so moderne Methoden wie Messerwurf und Stoffbeutel verwenden, hat schon ein wenig Spott verdient.

    Witzig ist vor allem: Eine Streaming-Serie behauptet, dass es in der Zukunft noch normales Fernsehen gibt.

    Und während heute schon Filme wie „The Revenant“ mit reinem Naturlicht auf 6K gedreht werden, gibt es in der Zukunft noch große Scheinwerfer (kein Wunder, ist halt immer ECHT dunkel bei Kurtzman) und pixelig-unscharfe Promo-Bilder von Worf.

    Gut, wenn ich als Autor nicht viel auf dem Kasten habe, nutze ich Interviews für die Exposition und Träume für Motivation.

    Aber DIESES Interview war ja schon echt witzig.

    Reporterin: Dann haben Sie also die Föderation überredet, die Romulaner zu retten.
    Picard: Ja.
    Reporterin: Weil Ihnen das ECHT wichtig war.
    Picard: Ja.
    Reporterin: Weil Sie damals glaubten, die Föderation MUSSTE das tun.
    Picard: Ja, es war unsere Pflicht, Leben zu retten.
    Reporterin: Und dann wurde die Rettungsmission abgebrochen.
    Picard: Ja.
    Reporterin: Das muss für Sie doch ganz schlimm gewesen sein.
    Picard: Es war eine Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes. Ganz furchtbar. So viele Leben.
    Reporterin: Fast eine Milliarde Leben.
    Picard: Ja, ganz grauenhaft.
    Reporterin: Und danach sind Sie aus der Sternenflotte ausgeschieden.
    Picard: (grummel)
    Reporterin: Und wir rätseln seit 10 Jahren darüber nach, WARUM Sie das getan haben! Wir haben echt keinen Schimmer, was DAFÜR der Grund gewesen sein könnte.
    Picard: (grummel)
    Reporterin: Ernsthaft. Können Sie uns nach 10 Jahren des erfolglosen Grübelns nicht ENDLICH dieses Geheimnis lüften!
    Picard: (grummel)
    Reporterin: Ich bin zwar die beste Reporterin von „The View“, und ich war in dem Team dabei, das 15 Jahre lang die Serie „Lost“ wissenschaftlich untersucht hat und am Ende zu dem Ergebnis kam: DOCH, es WURDEN alle Fragen beantwortet. Aber an diesem Rätsel beiße ich mir seit 10 Jahren die Zähne aus. Da war „Lost“ wirklich nichts dagegen.
    Picard: (grummel)
    Reporterin: Und auch in Ihren vielen Büchern, die Sie seitdem geschrieben haben, gab es nie auch nur den geringsten Hinweis darauf, was wohl dazu geführt hat, dass Sie Ihren Job aufgaben.
    Picard: (grummel)
    Reporterin: Die CBS-All-Access-Zuschauer da draußen haben sicher bislang auch noch so rein GAR keinen Schimmer.
    Picard: WEIL ES FALSCH WAR!!!
    Reporterin: Was war falsch? Können Sie das all den Zuschauern da draußen, die im Trump-Zeitalter so gar keinen Plan mehr haben, was richtig und falsch ist, noch mal genau exakt erklären, was Sie damit meinen? Wir wollen hier nämlich echt gutes und tiefschürfendes Star Trek machen.
    Picard: Es war falsch, die Romulaner nicht zu retten.
    Reporterin: (ist erstmals sprachlos!)
    Picard: Gucken Sie sich doch hier um, die paar Romulaner sind doch ein Witz! Wir Hollywood-Millionäre wollen doch, dass romulanische Flüchtlinge auf unseren Landsitzen als Hausdiener arbeiten. Das ist doch der menschliche Geist von Hollywood … äh, Star Trek! (geht empört davon und lässt sich von einem romulanischen Flüchtling einen Tee servieren.)

    • JP1957 sagt:

      Göttlich.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Das Interview erinnerte mich daran, dass es – soweit ich mich erinnern kann – in der gesamten TNG Zukunft keine Medien gab. Und in ihrer Freizeit schaute auch niemand Filme. In DS 9 versuchten sie diese „Lücke“ unbeholfen durch den Reporter Jake zu schließen.

      Das Interview war eine der Stellen, wo ich deutlich spürte: Das ist nicht der Picard der 90er Jahre.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      „Diese Form der Unterhaltung hat das Jahr 2040 nicht überlebt!“ -Data über das Fernsehen in Folge 1×25: Die Neutrale Zone

      Passenderweise ging es in der Episode um die „Rückkehr“ der Romulaner ins Franchise.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Danke für den Hinweis. Das war mir nicht mehr präsent.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Die Szene mit der Reporterin zeigt sehr schön, wie wenig die Macher Star Trek verstehen. In einer nicht-gewinnorientierten Gesellschaft, in der die Menschen auf Basis intrinsischer Motivation (und eben nicht extrinsisch motiviert) handeln, gibt es keinen Grund mehr für diesen Skandaljournalismus, der auf Gewinn durch Quote und Klicks abzielt.

      Antworten
    • Yole sagt:

      Ich habe das Interview so verstanden, dass die Reporterin den Versuch den Romulanern zu helfen für einen Fehler hielt. Ich finde den Dialog gut, es hat Message und das Interview ist eine gute Idee um die Ausgangslage zu erzählen.

      Ich finde es nicht unrealistisch, dass Journalisten im 24.Jh auf den Zahn zu fühlen

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      In dem Interview fehlten halt letztlich entscheidende Infos warum es zu der Entscheidung tatsächlich kam. Diese werden wahrscheinlich auch nicht nachgereicht weil ja auch Picard quasi das Interview körperlich und geistig verlassen hat als er moralisch argumentierte. Mit jemandem der Moral ins Feld führt läßt sich nicht argumentieren und diskutieren also muss konsequenterweise seine Meinung die ultimativ richtige sein. Ich finde die Bezüge zu unserer heutigen Zeit interessant und treffend, befürchte aber dass sie von Seiten der Strippenzieher vollkommen anders geplant waren.

      Antworten
    • Yole sagt:

      Strippenzieher. Hier vermuten wir die Romulaner oder Sektion 31. Sie hatten vor, dass sich die Föderation zurückzieht, was Picard zum Rücktritt bewog. Vielleicht hatte ja das Verbot von Androiden zusätzlich Einfluss auf Picards Entscheidung.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „A group of rogue synthetics dropped the planetary defense shields and hacked Mars’s own defense net. Wiping out the rescue armada and completely destroying the Utopia Planitia Shipyard.“

      Die „Synthetischen“ haben also auch alle 10.000 Rettungsschiffe vernichtet. Wie man sich das genau vorstellen kann, werden wir wohl nie erfahren. (Wie viele Schiffe hatten diese „Synthetischen“? Warem die unter sich, oder brachten sie Schiffe, auf denen sie dienten, unter ihre Kontrolle? Es dauert schon seine Zeit, 10.000 Schiffe zu zerstören.)

      Jedenfalls befand sich die Föderation ab diesem Zeitpunkt im Krieg mit den Synthetischen, wie lange dieser Krieg dauerte, wurde nicht gesagt. Der Krieg und die vernichtete Rettungsflotte führte zu der Entscheidung, alle Rettungsversuche aufzugeben.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Was für mich absolut nachvollziehbar wäre.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Man darf nicht vergessen: Die Föderation ist RIESIG!

      14 Jahre dauerte der brutale Krieg gegen die Cardassianer, er endete in der 4. TNG-Staffel.

      Wenn das Flagschiff der Sternenflotte während eines Krieges unbehelligt Forschungsaufträge durchführen kann, dann erscheint mir ein Krieg gegen einige menschliche Androiden und ein brennender Mars nicht ausreichend, dass deshalb die GESAMTE Föderation jegliche Rettungsversuch einer anderen Spezies, die um Hilfe gebeten hat, zu beenden.

      Aber die Macher wissen das halt nicht. Sie glauben, das Romulanische Imperium bestehe aus einem Planeten, und die Föderation sei die Bezeichnung für die Erde und gleichzusetzen mit der Sternenflotte.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Ganz klar dass nach einem Angriff auf ein hartes Ziel wie die Werft natürlich der „Bündnisfall“ ausgerufen wird und sich die gesamte Föderation im Krieg befindet. Man stelle sich vor der größte Navy Stützpunkt in Norfolk würde ausgelöscht.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Zu den „Synthetischen“:

      Ich vermute hier das Aufwärmen des Motivs aus ST9, als Data zunächst „unlogisch“ zu handeln schien. Es stellte sich dann heraus, dass sein ethisches(!) Notfallprogramm aktiviert wurde, um für „das Gute“ zu handeln.

      Das wollte aber damals auch schon von offizieller Föderationsseite nicht gesehen werden und man forderte die Deaktivierung.

      Wir haben dann also eine ganz logische Weiterentwicklung aus dem „alten“ Kanon heraus.

      Antworten
    • Yole sagt:

      Es können auch während der Rettungsmission Probleme mit den Romulanern auftreten.. vllt stand die Unternehung von Anfang an wackeligen Füssen oder die Romulaner waren sich nicht so einig, ob sie nach Hilfe fragen sollen

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Ich würde auch darauf wetten, dass sich das Pärchen von Picards Menage a Troi als Bösewichte entpuppen.

      Antworten
  19. Bolleraner sagt:

    Zumindest muss man sich hier auch keine Gedanken um unseren heiligen Kanon machen (Die katholische Kirche lässt grüßen), da wir nun endlich wieder in der Post TNG Ära angekommen sind.

    Und keine Sorge: Die Föderation war zuweilen früher auch schon verdorben, unterwandert und unlogisch handelnd.
    Siehe TNG 1×24 „Die Verschwörung“, die DS9 Folgen, in denen die Wechselbälger übernahmen, ST6 um Admiral Cartwright, die TOS Folge, in der Kirk beiden befeindeten Völkern eines Planeten Waffen liefert.

    Kirk hat -wie Picard hier- auch oft als einziger(!) das richtige getan und Deus Ex Machinen aus dem Warpantrieb gezaubert. Siehe z.B. den Zeitsprung in ST4.

    Also sämtliche Kritikpunkte hatten wir bislang schonmal im heiligen Kanon. Selbst die viele Folgen übergreifenden Storyarcs, wie es in den letzten Staffeln von DS9 (waren aus bereits von Klapo genannten Gründen ebenfalls blöd) häufiger der Fall war.

    Und zur Architektur: Gemalte Gebäude sind mir doch die liebsten (frei nach Mystery Science Theatre 3000).

    Lob sollte auch die Synchro bzw. die Besetzung verdienen. Da ist nicht zu meckern, zumal tatsächlich selbst Bierstedt wieder verpflichtet werden konnte.

    Freilich kann das alles noch gehörig vermurkst werden (siehe STD), hier und jetzt gefällt’s aber doch.

    • Klapowski sagt:

      „Die Föderation war zuweilen früher auch schon verdorben, unterwandert und unlogisch handelnd.“

      Stimmt schon. Ich fragte mich auch bereits, warum man das heute kritscher betrachtet.

      Vermutlich deswegen, weil das mal EINE Episode war. Und danach kamen halt wieder 5 Episoden lang ganz ANDERE Geschichten, in denen andere Admiräle per stündlicher WhatsApp darauf pochten, die Erste Direktive einzuhalten. Im Zweifel trank Sisko dann mit Admiral Ross ein Bierchen. Der dann aber auch nach dem Krieg seinen Blutwein auf den Boden schüttete, weil zu viele Wesen gestorben waren.

      https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/William_Ross

      Das ist halt alles immer im Zusammenhang mit dem Rest zu sehen. Und bei Kurtzman gibt es diesen (guten) Rest halt nicht mehr.

      Und „Die Verschwörung“ kann man nun wirklich nicht als Beispiel heranziehen, da es Aliens waren. Dann müsste man jede der vielen Besessenheits-Episoden als Verkommenheitsbeweis der Führungsebene ansehen.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Die Aliens in der „Verschwörung“ waren damals die einzige Möglichkeit, die „Alien of the Week“ Methode und das Ansehen der Föderation aufrecht erhalten zu können. Im Rückblick schlechtes Geschichtenschreiben.

      Antworten
    • Dephinroth sagt:

      War bei „Die Verschwörung“ nicht ursprünglich sogar geplant gewesen die Föderation in ein schlechtes Licht zu rücken, doch das wollte Roddenberry nicht gefallen (der müsste sich mal Disco antun)? Das Einzige was man jener Episode nachträglich vorwerfen könnte wäre das Ende:
      Alien-Remmick: „Wir wollen nichts Böses tun. Wir hoffen auf eine friedliche, dauerhafte Koexistenz.“
      Picard und Riker so -> *kopfwegschieß* „Man hatte uns keine Wahl gelassen …“

      Der Lack der so hochgelobten Friedfertigkeit und der Einhaltung der Obersten Direktive war auch damals schon an so mancher Stelle ab, das ist wohl wahr ^^ Daher ist man nachträglich oft pedantischer als man es in jüngeren Zeiten war – wie der Vater, der von seinem Kinde erwartet nicht den Scheiß abzuziehen, den er in jungen Jahren selbst verbrochen hatte.

      Wo wir grad dabei sind: Es gab tatsächlich mal eine (DS9-) Zeit, da ich die Idee mit Sektion 31 echt toll fand. Heut könnt ich schon schreiend durch das Wohnzimmer rennen (wohlbedacht darauf den Picard-Altar nicht über den Haufen zu rennen), wenn ich nur den Namen höre. Sachen gibt es …

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Wenn ich das „Captain’s Logbuch“ recht erinnere, war da sogar ursprünglich ein staffelübergreifender Handlungsbogen geplant. Scheinbar war das aber für damalige Verhältnisse vor Twin Peaks zu progressiv.

      Aus der Zeit gibt es die verschiedensten Gerüchte. Gene Roderich sei damals als Zausel schon recht senil gewesen und vor allem für die Nackedei-Folgen wie „Das Gesetz der Edo“ verantwortlich gewesen. Er habe auch immer wieder versucht Liebesgeschichten unter Lesbierinnen einzuführen.

      Das könnte andrerseits aber auch nur eine Begründung des Lagers Rick Berman gewesen sein, um das Heft an sich zu reißen. Schließlich wurde es danach damals schon bedeutend weniger mit dem Forschen im Unbekannten und mit den Nackigen. Da haben die Amis schließlich auch heute noch ihre Probleme mit.

      Oder denkt nur mal an die rassistisch angehauchte Episode „Der Ehrenkodex“..

      Man könnte also selbst für die 80/90er unser liebes TNG als relativ rückschrittlich betrachten.

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    • TUB_Stephan sagt:

      „im heiligen Kanon“ ach was soll das denn aussagen. Klar ist es wichtig etablierte Informationen in späteren Geschichten aufzugreifen und es ist ärgerlich wenn im nachhinein alles umgedichtet oder mit Füßen getreten wird und wenn, dann ist Kritik angebracht.
      (Wie wäre wohl herr der Ringe, wenn man von Film zu Film die Lore änderte?) Weiterhin impliziert Deine Aussage, dass Trek für mich (Kanon finde ich wichtig) eine Ersatzreligion ist, ich ein dummer gläubiger, fanatischer Lemming bin und das bin ich nicht und andere sicher auch nicht.

      Ich selbst habe da auch meine Probleme mit Star Trek, angefangen mit der obersten Direktive bis hin zu stereotypischen Aliens der Woche, die man nur an einer Eigenschaft festmacht, Klingonen sind aggresiv, Bajoraner gläubige Lemminge, Romulaner verschlagen usw., hier bin ich mal böse und sage, dass ist Rassismus und ich könnte hier noch weitermachen.

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    • Bolleraner sagt:

      Wollte wirklich niemanden persönlich angreifen!

      Was ich -denke ich- nur sagen wollte ist, dass Geschichten durch Veränderungen aktuell und bedeutsam bleiben können.

      Die Bibel soll nur ein Beispiel dafür sein, wie man irgendwann den Zugang zu den behandelten Themen verlieren kann, wenn sie nicht an den jeweiligen Zeitgeist angepasst werden.

      Das war in Zeiten der mündlichen Überlieferung ganz natürlich. Ein weiteres Beispiel sind die Grimm’schen Märchen, die so wie sie von den Brüdern aufgeschrieben zwar überhaupt nicht erzählt wurden, aber heute bei der kleinsten Abweichung von der Grimmversion von einigen die Nase gerümpft wird.

      Selbiges gilt für die Astrid Lindgren Klassiker und die Debatte um Begriffe wie „Negerkönig“. Irgendwann kann mit dem Zeug eben aus Altersgründen nichts mehr angefangen werden, da durch das Dogma der Schrift, oder der Filmproduktion zeitgemäße Anpassungen verhindert werden. Bei archetypischem Material, wie den griechischen Sagen funktioniert das auch im neuen Gewand immernoch sehr gut (Star Wars 4-6, Potter, ZidZ, HdR).

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    • TUB_Stephan sagt:

      Sorry, ich wollte Dir nichts unterstellen. Ich wollte nur aufzeigen, wie man es auffassen kann.

      Mir ist absolut bewußt, dass es viele gibt, die sich wie Assis aufführen, wenn es um den Kanon geht und ich selbst schon an Ersatzreligion dachte. Aber mit diesen Pack will ich nichts zu tun haben. Und wenn man mal auf die „Meinung“ von manchen „Trekkie“ im Internet schaut, frage ich mich, wer hat da Star Trek nicht verstanden. Daneben sollte man diese Internet Trek Trolle auch nicht überbewerten.

      „kleinsten Abweichung von der Grimmversion von einigen die Nase gerümpft wird. “
      Ich stimme Dir zu, deswegen nennt es man ja Interpretation. Z.B. (Geschmackssache) finde ich Battlestar Galactica eine sehr gute Interpretation (Neu Interpretation, was soll das bedeuten, Interpretationen sind Interpretationen, fertig) von Kampfstern Galactica, dabei gelang es BSG einen eigenen Kanon mit Versatzstücken des alten zu schaffen und die post 9/11 Zeit wiederzuspiegeln.

      „zeitgemäße Anpassungen verhindert werden“
      Na und dann haben wir Star Trek, die Prime bla Timeline, mit einen etablierten Kanon, auf den man Bezug nehmen sollte, wegen Dingen wie ein lebendiges, plausibles Universum und für mich spricht da nichts dagegen, der jetzigen Zeit entsprechende Geschichten gegenüberzustellen. Man muss nicht die antike Welt zeitgemäß umschreiben, um Heute Star Wars Filme zu machen, ich hoffe Du verstehst was ich meine.

      Und ich gebe zu, so richtig weiß ich nicht, was zeitgemäß heißt, dass kann alles heißen.

      Ich habe es nicht als Angriff aufgenommen.

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    • JP1957 sagt:

      @tub-stephan: „…bis hin zu stereotypischen Aliens der Woche, die man nur an einer Eigenschaft festmacht, Klingonen sind aggresiv, Bajoraner gläubige Lemminge, Romulaner verschlagen usw., hier bin ich mal böse und sage, dass ist Rassismus und ich könnte hier noch weitermachen.“

      Da bleibt nur noch Kopfschütteln. Insbesondere DS9 hat sensationell gut einen differenzierten Blick auf Völker wie die Cardassianer, die Bajoraner, die Trill, die Klingonen, die Ferengi geworfen und immer (!) tauchten dabei Individuen auf, die den Stereotypen, die bis dahin möglicherweise existierten, widersprachen.Kira Nerris war ein gläubiger Lemming? Die Ferengi, die eine Gewerkschaft gründeten, waren profitgierig? Die reiche Kultur der Klingonen, die wir präsentiert bekommen, ist auf den Begriff „aggressiv“ zu reduzieren?
      Und selbst da, wo die Aggressivität überdeutlich dargestellt wird, muss nicht Abwertung damit verbunden sein.
      Denk an die wunderbare Abschlussszene nach der gewonnenen Schlacht um Cardassia im Dominion Krieg, als Admiral ? sich weigert mit Martok mit Blutwein auf den Sieg anzustoßen und der als Antwort „Menschen“ hervorstößt. Da ist den Machern großes Kino in der nachvollziehbaren Darstellung einer anderen Kultur gelungen.

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    • TUB_Stephan sagt:

      Ich habe es überspitzt. Und Du hast auch recht. Ich hätte gerne athesistische Bajoraner gesehen, oder Ghandi Klingonen, halt mehr Vielfalt, für das sich ja Star Trek rümt.
      In Star Trek war jeder irgendwie nur ein Abziehbild seiner Kultur, z.B. Martok, Worf und für mich bedeutet Emanzipation auch den Bruch mit Kultur und den gab es mit einer Ausnahme (Maquis) nie in Star Trek, gut ich kann mich hier jetzt irren, habe die Wahrheit nicht gepachtet.

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    • Bolleraner sagt:

      @TUB_Stephan: Alles cool!
      Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem von sowohl der Kelvin-Timeline, als auch von StD, dass diese es ALLEN recht machen wollten.

      Alte Fans nicht vergraulen und neue dazu gewinnen. Genau wie von den BWLern der Marketingabteilung gefordert, überlegt und empirisch nachgewiesen (Und zwar in genau dieser Reihenfolge).

      Diese Befürchtung steht auch für Picard nach wie vor im Raum.

      Da muss ich der Maxime des greisen Lustmolchs Roddenberry vollkommen recht geben, der da immer sagte:

      „Lasst TOS TOS sein und TNG TNG. Keine Vermischung bitte!“

      Das wird nur dann blöd, wenn man im Sinne der Wirtschaftlichkeit völlig nachvollziehbar mit den Altfans rechnet.

      Gott sei Dank hatten die damals nicht so viel gerechnet.

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    • TUB_Stephan sagt:

      Naja BWLer und rechnen, die beginnen Ihre „Mathematik“ Vorlesung mit den Grundrechenarten.

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  20. Raketenwurm sagt:

    Die ersten Hälfte hat mir sehr gut gefallen. Die Figur Picard wurde ernst genommen, das Ausgangsszenario kam einigermaßen interessant daher, und der Schauwert stimmt auch. Danach ist die Fasade aber schon wieder ein bisschen gebröckelt. Jungdarsteller, die die gleiche Schauspiel-Baumschule wie die Discovery-Laientheatertruppe besucht haben müssen, drückten plötzlich das Niveau nach unten. Und dazu Romulaner im Borgwürfel und die Umdichtung von Raminhalt ins Essenz; das stinkt schon wieder nach SciFi-Fantasy und „Lass uns ruhig jede geile Idee ins Drehbuch schreiben, der Zuschauer wird schon nicht drüber nachdenken.“ Zur Zeit überwiegt erstmal der positive Eindruck, aber meine Kurtzman-Alarmglocken hat die Folge bei mir dann doch nicht abschalten können. Schließlich hat ja auch Discovery erst ab Folge 3 wirklich angefangen, immer dümmer und sinnfreier zu werden. Na mal gucken…

    • Kosh Naranek sagt:

      Ähm Folge 1, Szene 1 … sie laufen Fußspuren im Sand, damit ihr Raumschiff sie entdecken kann im Sandsturm … … I rest my case. Disco hatte es nie nötig gute Dialoge oder charismatische Charaktere vorzuschieben, um irgendwie nicht sofort als Totalschaden enttarnt zu werden. Die hatten noch Rückgrat!

      Antworten
  21. Die Schablonen der Postmoderne sagt:

    Picard graust wiedereinmal über die Bildschirme, ein kurtzmanweiliges Produkt. Und wieder werden die selben Fehler gemacht wie wir sie schon aus Discovery kennen. Star Trek im Kern, im Herzen ist eine moderne SciFi Serie, eine Demonstration einer Utopie und mit entsprechenden Charaktären besetzt, das gilt für das Urprodukt TOS (The Orginal Series) genauso wie für die Version aus den 1980er Jahren TNG (The Next Generation) und allen anderen Serien die wir bis 2005 kannten.

    Nur die jetzigen Schreiber und Produzenten der neuen Serien hängen sich und ihre Produkte Discovery, Picard an der Postmoderne auf. Nur sie verstehen nicht, oder wollen nicht verstehen das Star Trek als Franchise generell inkompatibel mit der Postmoderne ist. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

    Wir kennen die Kritik an postmoderner Prosa da wäre zum Beispiel der Anfälle von gespielter Wissenschaftlichkeit wo keine ist. Hier im Picard und Discovery Universum gibt es allerhand davon die Idee das man Androiden klont zum Beispiel. Oder ein Mensch mit einem Positronenhirn der nicht mehr er ein Positronenhirn hat. Wie geht das? Was sagen wohl Mediziner bei Routineuntersuchungen dazu? Es ist schlecht durchdacht. Wie würde sich wohl die Überlegenheit des Hirns gegenüber von anderen Menschen aussehen? Dahj würde wohl das Daystom Institut leiten nicht einfach nur in Bosten die Schulbank drücken. Obendrein wenn das Positronenhirn erst aktiviert werden mußte, sollte das heißen sie hatte vorher kein Hirn? Alles was die Serie wiedergibt, wie sein Vorgänger Discovery ist ein falsches Verständniss von Wissenschaft, Fragen sind unerwünscht. Das ist das vollkommene Gegenteil von TOS, TNG und dem Geist von Trek generell, das sich auf Wissenschaft und Projektionen und Probleme bezieht die von echten Wissenschaftlern auch so skiziert und erdacht wurden. Wissenschaft ist nicht dafür gedacht als eine Art oberflächlicher Schmuck für und von Ahnungslosen getragen zu werden.

    In postmodernen Geschichten haben generell die Aura des Journalismus, also dem Festhalten von Ereignissen. Journalismus fragt aber nie nach dem wie oder dem warum. Was hinter einem Ereigniss steckt wäre genau so wichtig zu erfahren wie es passiert ist. Genau das sehen wir aber bei den Serien die da nun neu unter dem Label „Star Trek“ produziert werden nicht. Trek hatte immer schon einen tiefen Canon also fiktionale Geschichte auf die die gesamte Politik und Technik der Sternenflotte und Föderation aufbaut. Die den Hintergrund anderen Alienreiche erklärt und eine starke Basis darstellt um neue Geschichten zuerzählen und über den Zustand der Menschheit zu philosphieren. In den neuen Serien gibt es zwar Lippenbekenntnisse und Lockvögel aus dem alten Canon aber kaum eine Logik warum die Ereignisse so eintreffen und was dahinter steckt. Canon wird in Picard nur als Käse verwendet um Fans anzulocken, so wie man Ratten fängt. Der Käfig in dem man die Fans einsperren will der hat leider keine Philosophie, kennt keine Politik, keine Wissenschaft, keine Selbstrefelektion, keine humanistische Tradition und ist kalt und karg wenn es um etwas Intelligentes geht.

    Kommen wir zum unterträglichen Lokalismus der postmodernen Serien wo wir in den modernen Serien praktisch jede Woche ein neues Szenario bekommen, wir über Staffeln Kriegen und politischen Konflikten beiwohnen konnten da gibt es nun eine künstliche Verlängerung einer Frage die man schon in der zweiten Staffel in einer Episode von TNG gelöst hatte nun wieder aufkocht, natürlich extrem langsam und langweilig erzählt über zehn Stunden gedehnt. Dazu noch in einem langweiligen Farbstil ohne Optimismus weder in der Sprache noch der Farbauswahl. Frankreich kann man da genauso langweilig machen wie jede x-beliebige Wüste.

    Und der Postmoderne fehlt es an Nachprüfbarkeit bei ihren Geschichten, Hirachien werden hier nicht in Frage gestellt, oder einfach auf gutdünken, auf Verdacht ohne einen eizigen Funken Selbstreflektion agiert. Das fällt auch auf wenn es um Gesellschaften und politische Gebilde geht, in der Postmoderne darf es ja keine Wertung dazu geben. Eine Föderation steht da auf dem selben Wertesockel wie das Klingonische Reich, oder einige andere Reiche die wir aus der Geschichte kennen. Bronze Zeitalter Zivilisationen die keine Menschrechte hervorbringen haben hier den gleichen Rang wie moderne Demokratien. Nur das kann nicht funktionieren. Es gibt eben nun einmal primitive und hochentwickelte Zivilisationen und Gesellschaften, und die zu kreuzen wurde mit Bezug auf Erste Direktive immer verhindert, oder zumindestens gemindert.

    Aber es gibt doch gute postmoderne Geschichten, werden viele Leute sagen. Es gibt doch Filme wie Pulp Fiction oder den SciFi Klassiker Blade Runner. Ja, nur schaut euch doch die Protagonisten in diesen Filmen an, den Gangster Jules Winfield oder den Cop Rick Deckard. Das sind von Selbstzweifeln zerfresse Menschen die für Organisationen arbeiten die man nicht zum Vorbild haben kann. Das Einzige was diese Protagonisten richtig machen ist das sie sich im Verlauf der Geschichte von ihrer Dystophie trennen. Jules quittert den Dienst in der Mafia im Untergrund von LA, und Deckard verzieht sich von der Erde die die Synthetische Lebensformen jagt, mit einer solchen. Jules wäre nichts weiter als ein psychotischer Mörder und Deckard könnte genausogut eine SS Uniform tragen. Wären diese Charaktäre nicht so zerrissen würden sie Atagonisten in den Geschichten von James T. Kirk und Co sein. So verhält es sich nun auch mit Picard und Burnham aus Discovery. Nur es gilt wenn man nach der Utopie der Föderation strebt dann gilt es solche Leute zu bekämpfen, solche instabilen Querköpfe und Idioten haben da immer zwar vielleicht noch ihre Meinung aber nichts mehr zu melden. Das wurde auch bei den modernen Trek Serien regelmäßig gemacht. Badmirals, fragwürdige Forscher, Abtrünnige alles Feinde der Utopie in den eigenen Reihen und äußere negative Einflüsse, Krieg und sonstige Bedrohnung von Außerhalb.

    Was bleibt also zu tun? Wenn man eine gute Trek Serie machen möchte muß man sich der Neomoderne zuwenden und Philosophen wie Jürgen Habermas und Noam Chomsky beherzigen, die schon lange die Postmoderne kritisieren und sie als den hirnlosen Blödsinn entlarvt haben den sie darstellt. Allerdings scheinen die jetzigen Trekmacher es nicht so mit Büchern zu haben, vorallem nicht mit Büchern die sie nicht selbst geschrieben haben.

    Und so können die richtigen Trekfans nur eines machen und den Blödsinn komplett ignorieren.

    • Nestroy sagt:

      Möchtest du nicht mal ein Konzept für eine Star Trek Serie entwerfen? Deinem sehr wissenschaftlichen Schreibstil nach könnte das was werden.

      Antworten
    • Julian sagt:

      Danke!
      Der Text trifft den Nagel auf den Kopf und beschreibt sehr gut, warum auch ausserhalb von Star Trek kaum mehr gute Filme und Serien in Hollywood produziert werden.
      Andauernde Dystopien sind nicht nur langweilig und dumm (aber sie propagieren den im Neolibaralismus inhärenten Egoismus), sie ignorieren komplett das Bedürfnis der (geistig gesunden) Menschen nach Kooperation.

      Bin gespannt, ob ich bis zu meinem Ableben nochmal ein neues utopisches Star Trek erleben darf…

      Antworten
  22. Donald D. sagt:

    Klasse Rezension, Klapo! Ich habe über manche Formulierungen (*Suppe durch die dritten *schlürf*“)herzlich gelacht.
    Meine kurze Rezension:
    1. Die CGI-Enterprise: sah schlecht aus und zumindest auf einem riesigen Monitor kam das Schiff viel zu künstlich daher. Ich frage mich, wo der „Visual Effects-Fortschritt“ ist. Die CGI-Schiffe bei „First Contact“, „Nemesis“, DS9, Voy oder ENT sahen überzeugender aus.
    2. Das Intro: eine belanglose celloüberladene Melodie, die total nichtssagend und strukturlos ist. Mann, was waren das noch für Zeiten, als die Trek-Serien regelrechte Hymnen als Intro hatten.
    3. Die Schauspieler: nur Stewart und Spiner haben mir gut gefallen, jedenfalls besser als in „Nemesis“. Es wäre aber schlecht, wenn Picard alle permanent an die Wand spielt und die anderen Schauspieler keine Chance bekommen, ihr Potential (falls vorhanden) zu entfalten.
    4. Die Geschichte: schwer zu beurteilen, da es gerade mal eine Folge war. Sie gefiel mir aber jetzt schon besser, als die gesamte erste „Disco“-Staffel. Freilich gibt es auch hier wieder kutzmansche Unlogik gepaart mit sinnfreier JJA-Reboot-Action, aber das war zum Glück nicht so viel.
    Total: ich gucke erstmal weiter. Vielleicht hat Stewart Einfluß genug, um Kurtzman zu stoppen, wenn der wieder über das Ziel hinausschießt.
    Zwei Fragen noch: 1. Die Zerstörung von Romulus: Soll das die Zerstörung gewesen sein, die man im ersten Reboot-Film gesehen hat? Falls ja, dann wurde Romulus damals aber auf völlig anderem Wege zerstört, als in „Picard“ erklärt.
    2. Wie kommen Romulaner an einen Borg-Würfel? (Wird mir wohl niemand beantworten können.)

  23. G.G.Hoffmann sagt:

    Uiih. Schon 48 Kommentare! Aber die Auftakttrilogie würde ich doch gerne am Stück sehen. Werde mich daher noch mindestens zwei Wochen gedulden und erst später in die Serie einsteigen.

    • Serienfan sagt:

      Zumindest über eines können wir uns hier ALLE einigen. Das Interesse an „Star Trek: Picard“ ist bei den Zukunftia-Lesern höher als das Interesse an „Doctor Who“.

      Antworten
  24. Serienfan sagt:

    Leute, das ganze ist ganz furchtbarer Schwachsinn!

    Wieso pfeift man die gesamte Flotte der Föderation bei einer Rettungsmission zurück, nur weil es einen Angriff auf den Mars gibt? 14 Jahre dauerte der Krieg gegen die Cardassianer, und in dieser Zeit durfte die Enterprise seelenruhig Forschungsaufträge erledigen.

    Und wir verbieten auch nicht gleich alle Flugzeuge, nur weil eines mal unerklärlicherweise vom Himmel fällt. Wenn Androiden rebellieren, würde man den Grund erforschen, und nicht Verbote erteilen.

    Und wer eine Kette mit zwei Ringen drin als „ganz ungewöhnliche Kette“ bezeichnet, hat halt noch nie eine Kette gesehen.

    Was diese Folge aber wirklich gerettet hat, das war tatsächlich Patrick Stewart. Zu meiner maßlosen Überraschung verkörpert er alles, was ihn einst ausmachte. Er geht den Dingen nach. Er ist kein Actionheld, er ist nachdenklich, und er hat eine unsagbare Traurigkeit im Gesicht.

    Sehr viele TNG-Folgen endeten mit einem nachdenklichen, einsam in seinem Bereitschaftsraum oder Quartier durchs Fenster sehenden Picard. Man mag hier die Sternenflotte, die Föderation, die Erde usw. verhunzt haben, aber Picard wurde bislang verblüffenderweise nicht verhunzt.

    Stewarts Darstellung hatte etwas, das mich tatsächlich in seinen Bann zog. Daher ging die Episode auch sofort brutal in den Keller, sobald Stewart nicht zu sehen war. Ja, das ist für mich Picard, wie ich ihn seit der Serie nicht mehr erlebte.

    Die Staffel wird wahrscheinlich damit enden, dass Brent Spiner als menschlicher Androide zu sehen ist, was die im TNG-Pilotfilm geäußerte Pinocchio-Parallele abrunden würde. Fände ich gar nicht so schlecht.

  25. RoKo sagt:

    Okey, nach dem ansehen der ersten Folge bin ich doch etwas verwirrt…

    Werden hier Ereignisse aus der „Alten-“ und der Kelvin-Timeline vermischt?

    In Nemesis stirbt Data bei der vernichtung der Scimitar, Romulus jedoch wird in dieser Zeitlinie nicht vernichtet. Dies geschieht erst in der Kelvin Zeitlinie, was dann wiederum nicht zur entstehung von Shinzon und den Ereignissen von Nemesis führen dürfte. Data müsste also noch am Leben sein.

    Entweder ich blicke da nicht ganz durch oder hier wurden einfach zwei Zeitlinien in den Mixer geworfen. So oder so, ich bin leider Enttäuscht von der Serie bisher, hab mir wirklich etwas mehr erhofft. Es war mir alles ein wenig zu kompliziert, zuviel Fan-Service und die Stimmung hat mir nicht gefallen. Ich bleibe wohl immer ein TNG/DS9/VOY-Kind….

    • Serienfan sagt:

      Ganz simpel: Abrams Star Trek beginnt in der klassischen Zeitlinie, 10 Jahre nach Nemesis. Die Supernova ist passiert. Beim Versuch von Spock, die Supernova mit Roter Materie aufzuhalten, wurden Spock und Nero in die Vergangenheit geschleudert. Nero griff daraufhin die Sternenflotte an und erzeugte damit eine neue Zeitlinie ab der Geburt von Kirk.

      Antworten
    • Nestroy sagt:

      Theoretisch befinden wir uns ja sogar im alten 90er Star Trek schon in einer NEUEN und nicht mehr in der Hauptzeitlinie, wenn man bedenkt, was im Finale von VOY passiert ist. Was Oma-Janeway dort fabriziert hat, lässt sich mit Neros Aktion wohl vergleichen. Das erfreuliche daran für alte Fans: Star Trek Nemesis spielt nach dieser Logik bereits in einer anderen Zeitlinie, als TNG und DS9, denn Picard erhält den Auftrag zum Romulus zu fliegen voooon…na? Weiß es wer? Genau! Admiral Janeway!

      Aber nach der „eigentlichen“ und „echten“ Zeitlinie, die wir kurz am Anfang von VOY Endgame sehen durften, müsste die Voyager 2379 noch mitten im Deltaquadranten stecken. Dass Janeway aber aus dem anderen Ende der Verbindung lacht heißt, dass es die bereits veränderte Zeitlinie von nach dem VOY-Finale ist, von dem sich wiederum dann die Kelvinlinie abgespalten hat…

      Puh! So…wo bleibt jetzt meine Auszeichnung für temporale Mechanik?

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @RoKo

      Du blickst nicht durch.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Hier geht ja gerade alles durcheinander… Eigentlich ist es ganz einfach.

      Aber klar, das Verständis wird halt dadurch erschwert, dass wir ständig Designveränderungen, Studiowechseln und Zeitsprüngen ausgesetzt waren. Von den Qualitätsänderungen ganz zu schweigen, die einen klärenden Re-Watch teilweise unmöglich gemacht haben.

      Es gibt (offiziell) nur zwei Zeitlinien:

      1.) Den alternativen Abrams-Schrott mit den drei Filmen. Und der ist nur entstanden, weil ein Romulaner (und unser alter TOS-Spock) sich in Bezug auf die Supernova doof angestellt haben und dann durch die Zeit reisten. Mehr war es nicht. Janeway hat damit nichts zu tun. Und eine dritte Zeitlinie gibt es auch nicht, wie weiter oben geschrieben.

      2.) Die Prime-Timeline: Nach Voyager kam NEMESIS. Ein paar Jahre später explodierte Romulus. Und jetzt weint Picard deswegen rum. Der Abrams-Schrott hat damit nur insofern zu tun, dass der uralte Spock sich nicht mehr im Prime-Universum befindet.

      Ich hoffe, ich konnte es noch mal – mit anderen Worten – aufklären.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Es war halt bislang in Star Trek immer so, dass eine neue Zeitlinie die andere ersetzt. Wenn Pille die Friedensaktivistin Edith Keeler rettet, verschwindet sie bisherige Zeitlinie samt Föderation. Wenn die Enterprise C nicht mehr den Klingonen hilft, sondern in die Zukunft befördert wird, verändert sich die aktuelle Zeitlinie, und Tasha Yar lebt wieder.

      Insofern: Nach alter Logik hat der Abram-Film alle Ereignisse ab der Geburt von Kirk überschrieben. Nur „Star Trek: Enterprise“ ist nicht betroffen.

      Antworten
  26. G.G.Hoffmann sagt:

    @Nestroy

    Bei allen Zeitreisegeschichten soll ja die „richtige“ Zeitlinie wieder hergestellt werden, was per se unmöglich ist, aber unterhaltsam.

    • Dephinroth sagt:

      Im Vorfeld hieß es, dass man sich nach der Prime Zeitlinie richten wolle. Also ist Kirk der Geschichte nach der Mann den wir kennen und musste nicht von Spock erst eins in die Fresse bekommen, ehe er Captain werden durfte (ein Beispiel von wenigen).
      Dass Romulus jetzt zum Teufel ging sollte weniger mit roter Materie zusammenhängen, als mehr mit der Tatsache, dass die Romulaner keine fähigen Wissenschaftler haben, die eine Supernova voraussehen konnten.
      Vielleicht habe ich an manchen Stellen auch geschlafen, müsste die Folge wieder gucken. Wobei die so knallig jetzt auch nicht war…

      Antworten
    • Nestroy sagt:

      Ich finde es schon sehr schade, dass ausgerechnet Romulus für New Trek zum Teufel hat gehen müssen, gerade dieser Planet und mit ihm die Romulaner waren ein paar der interessantesten Aspekte für mich. War die Erde gerade nicht frei für den Job?

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Geradezu absurd, wie leichtfüßig man ab 2009 mal gerade ganze Planeten zerstört. Die beiden aufgeteilten Zeitlinien mal außen vor gelassen, haben wir:

      – Vulcan kaputt wegen Rot(z)e-Materie
      – Cronos bedrohungsmäßig FAST kaputt wegen der STD-Bombe im Inneren (was wird eigentlich aus der? Muss die nicht alle paar Jahre mal gewartet werden?)
      – Romulus kaputt wegen der spontanen Supernova
      – Mars brennt seit Jahren (wegen der ganzen Regenwälder?)

      An Stelle der Cardassianer und Bajoraner würde ich mich mal vooorsichtig auf dem Wohnungsmarkt nach etwas Neuem umsehen.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Ja, aber seltsame Phänomene gab es bei ST schon immer. In ST II „explodierte“ zufällig und spontan kurze Zeit nach Ankunft von Khan auf Alpha Ceti VI Alpha Ceti V (oder umgekehrt?), was kein Sternenflottenastronom bemerkte.

      In ST III „zerfiel“ der Genesisplanet, in ST VI „explodierte“ ein Mond (!) wegen Bergbau (!). Von den ganzen naturwissenschaftlichen Unsinnigkeiten in den Serien ganz zu schweigen. Und ich spreche hier nicht einmal von Technobabbel.

      Die „Spannung“ (oder was man dafür hielt) ging stets der Logik vor.

      Antworten
    • Dephinroth sagt:

      So, diesmal will ich wieder die Antwort-Funktion nutzen, sorry auch.

      Ich halte es für ein wenig überrissen, auf was für Methoden seit 2009 zurückgegriffen wurde um Dramatik zu erschaffen. Wenn in der Vergangenheit ein paar nicht relevante Planeten über die Klinge gehen mussten, so war mit Romulus, Vulkan und der Bedrohung von Kronos ein ganz neues Fass aufgemacht worden. Das erinnert mich an einen unfähigen DSA Meister, der in seinem ersten Abenteuer die Aufgabe erteilt ein Schwarzes Auge zu vernichten. Müssen Planeten explodieren, um eine interessante Geschichte erzählen zu können?
      Die Cardassianer haben meiner Meinung nach schon genug abbekommen. Hoffe die lassen sie mal schön in Ruhe, die ollen Echsen.

      Antworten
    • TUB_Stephan sagt:

      Der Schwachsinn an der Supernova ist ja nicht der, dass es Supernova nicht gibt, sondern dass sie einfach mal so schnell geschiet. Ein Stern zwanzig Lichtjahre entfernt wird zur Supernova, heißt man hat 20 Jahre Zeit für die Evakuierung, weil? Genau eine Supernova hat keinen Warpantrieb.

      Aber alle sind überrascht, haben die keine Astronomen, ich meine die haben Subraumsensoren, ich meine die müssen nicht 20 Jahre warten bis sie Helligkeitsänderungen und spektrale Änderung eines Sterns beobachten können. Selbe Argumentation, falls es sich um die romulanische Sonne handelte, eine Supernova passiert nicht plötzlich. Der Stern macht eine beobachtbare Entwicklung durch und dies über einen langen Zeitraum, dass sind keine Eintagsfliegen! WTF

      Klar hat G.G.Hoffmann recht, dass es seltsamen Quatsch in den vorherigen Serien gab, wir leben aber 2020, Technik und Wissenschaft ist in unserer Welt allgegenwärtig. Schau auf Deinen Flachbildschirm, da hast Du angewandte Quantenmechanik. Der Zugang zu Wissen war nie leichter und aus diesem Grund sollte man Heute wissenschaftlich akurat sein, auch wenn man Science Fiction macht.

      Ich meine, was bekamen wir mit den neuen Serien, genaus Science Fiction auf dem Stand der 50ziger Jahre (Zeitreisen durch ein schwarzes Loch oder dadurch fliegen, klar).

      Und mich ärgert es zutiefst das Star Trek, in der heutigen Zeit, Wissenschaft als Witz behandelt und umso mehr, da mein faible für Naturwissenschaften eben durch TNG und DS9 angefacht wurde. Und bei TNG und DS9 hat man hier und da jedenfalls das Gefühl, dass mal ein wissenschaftlicher Berater anwesend war.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Das ist doch aber ein Phänomen, das überall zu beobachten ist: immer noch einen oben draufsetzen, ganz gleich wie absurd es dann wird. Egal ob Marvel, Star Wars, Jurassic Park/World, etc. Jeder Film muss noch bombastischer werden oder die noch größeren Schicksalsschläge enthalten als jener davor. Entsprechend müssen auch die Darsteller immer mehr overacten, weil man ihnen sonst ihre komplexen Gefühle nicht abnehmen könnte. William Shatner wurde viel Unrecht getan…

      Es wird noch mancher Planet verwüstet und manche Flotte vernichtet werden. Man müsste einmal zusammenzählen wie viel Tod und Zerstörung uns Star Trek in den letzten 30 Jahren von den Xindi über das Dominion bis zu den Borg gebracht hat. Vergleichsweise friedlich waren doch nur 3 Staffeln TOS und TNG. Seit 30 Jahren wird an der Actionspirale gedreht. DSC ist nur ein vorläufiger Höhepunkt.

      Antworten
    • Nestroy sagt:

      Der Gewaltlevel war auch immer etwas, was für mich Star Trek von Star Wars unterschieden hat, Ersteres war einfach immer ein wenig intellektueller und diplomatischer. Aber das dürfte sich mittlerweile relativiert haben…wenn jetzt am Ende von Star Trek Picard Folge 1 schon ein Todesstern zu sehen war…nur eben als Borgkubus verkleidet.

      Aber nein diese letzten Szenen haben mich wirklich extrem an Star Wars erinnert, auch mit dem Hangar und den ganzen kleinen Raumschiffen die da herumgeschwirrt sind. Ein-Mann-Jäger war auch bislang immer eher eine Star Wars Sache, Star Trek hatte dafür eher die U-Boot-Raumschiffe.

      Antworten
  27. Dephinroth sagt:

    Ich fand es auch recht schade. Der ewige Konflikt zwischen Föderation und dem Reich wurde mir persönlich nie langweilig. Jetzt werden wir den Höhepunkt (hihi er hat Höhepunkt geschrieben) nie mehr erleben. Zumindest nicht in dieser Zeitlinie…

    • Klapowski sagt:

      Wäre für Kurtzman kein Problem.

      Wenn die den Konflikt wiederhaben wollen, werden eh wieder 20 Außenposten und 30 besiedelte Planeten aus dem Hut gezogen. Dann nennt man es „New Romulus“ und fertig. Man denke nur an die wundersame Shuttle-Vermehrung bei STD. Oder daran, dass die Föderation von den Klingonen definitiv platt gemacht wurde in Season 1 – was dann später aber nie wieder jemanden gestört hat.

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    • G.G.Hoffmann sagt:

      Wunderbare Shuttlevermehrungen hatten wir schon bei VOY. Die Borg haben in TNG praktisch die gesamte Flotte zerstört, was der Sternenflotte jedoch keinen Rückschlag verpasst hat. In den kurz danach spielenden großen Kriegen in DS9 sah man wieder dutzende Schiffe aller Klassen und Baujahre, von denen ebenfalls erneut Unmengen zerstört wurden, in den nächsten Schlachten aber wieder zur Verfügung standen.

      Auch die sehr kurzen Wege in DSC sind nur gute ST-Tradition. In DS9 hat man sogar per Shuttle in kürzester Zeit viele Sternensysteme erreicht.

      Antworten
    • TUB_Stephan sagt:

      Das war nicht die gesamte Flotte ;). Admiral Dingsbums sagte nur er zieht einige Schiffe bei Wolf 3daabla zusammen, den Rest kann man sich selbst denken, Stichwort Reichweite. Genauso hat man in DS9 nie die gesamte Flotte gesehen, Stichwort Kampfverbände.

      Naja die Shuttlevermehrung in Voyager war aufjedenfall eigenartig. Kein Grund es zu wiederholen, ah STD hat es mit Faktor 1000? nochmals getan.

      Antworten
    • Zwenti sagt:

      Admiral Hanson zieht eine Flotte von 40 Raumschiffen, bei Wolf 359, zusammen! Wo soll das bitte die komplette Sternenflotte gewesen sein?

      In Ds9 wurde dann etabliert dass Starfleet an die 3000 Raumschiffe besitzt. Was auch logisch ist wenn man bedenkt wie groß die Domäne der Föderation ist. Und im Dominion-Krieg soll ca. 1/3 der Flotte zerstört worden sein. Da wird nichts ausgetauscht und in Star Trek „Der Aufstand“ wird das auch thematisiert wie sehr die Föderation schon mit dem Rücken zur Wand steht weil sie in den letzten 100 Jahren von jeder Großmacht im Quadranten herausgefordert wurde.

      Danach gab es leider keine Star Trek-Serie mehr welche nach dieser Zeit spielt da man ja mit Enterprise mit diesen schwachsinnigen Prequels beginnen musste. Eine Föderation im Wandel nach dem Dominionkrieg wäre tausendmal interessanter gewesen, alleine deshalb weil der Föderation Schiffe und Führungsoffizier en masse fehlten.

      Also hier bitte keine Märchen erzählen Herr Hoffmann. ;-)

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    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Zwenti

      Wo wurde denn behauptet, die Sternenflotte besitze 3.000 Raumschiffe? Gewiss nicht alles große Kreuzer. Denn die Schiffe der Excelsior- oder Galaxyklasse wurden immer als seltene Ausnahmeschiffe dargestellt. Die Flotten, die bei DS9 im Klingonen- und Dominionkrieg gezeigt wurden, wirkten bereits übertrieben groß.

      Und selbst wenn man so eine große Flotte etabliert hätte, ist dies doch Teil der Übertreibung und Militarisierung, die schon das Berman-Trek beherrscht hat. Kirk sprach in einer Folge noch von 12 großen Schiffen, die die Sternenflotte besitze. Prämisse war eine kleine Forschungsflotte in den unendlichen Weiten des Weltalls. Und bis heute fühlt sich der Weltraum von TOS und dem frühen TNG grösser, einsamer, geheimnisvoller und unerforschter an als jemals wieder danach.

      Später wurde das All auf ein paar Flugstunden zusammengeschrumpft und man war stets in Reichweite der Erde. Nur dir VOY hat es geschafft, mit Warp 9.5 zwei Jahre lang durch Kazon-Gebiet zu reisen… Man sieht: Star Trek war inhaltlich schon immer doof, es wurde früher nur intelligenter inszeniert.

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    • Serienfan sagt:

      1. Die „wundersame“ Shuttlevermehrung bei Voyager war angesichts der Replikatortechnik überhaupt nicht wundersam. Und es wurde am Bau des Delta Flyers auch demonstriert, wie einfach und schnell das geht.

      2. 10.000 „Fährenschiffe“ sollten die Romulaner retten. Die wurden alle von den durchdrehenden „Synthetics“ vernichtet und waren wohl eigens für die Rettung der Romulaner gebaut worden.

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  28. Dephinroth sagt:

    Vielleicht war während des Angriffs der Borg so manches Schiff mit Warp 10 im All unterwegs. Lässt sich ja recht schnell installieren.

    Irgendwie bin ich mir grad nicht mehr so sicher, ob ich je wieder einen Konflikt mit den Romulanern herbeisehnen werde.
    Was ist eigentlich mit deren Stirnwülsten geschehen? Hat mit dem Ableben von Romulus auch die Evolution wieder nen Rückgang erlebt (konnte ich mir ohnehin nie erklären bei den Ausreißern vom Vulkan)?

    • TUB_Stephan sagt:

      Da hat Kurtzman irgendetwas mit verschiedene Arten von Romulanern geschwurbelt und das gleiche Geschwurbel nochmals bei den Klingonen angewendet, was das Aussehen der Klingonen in TNG und den Nogonen in STD betrifft.

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    • Dephinroth sagt:

      @TUB_Stephan:
      Ah, ok. Danke. Ich habe mir fest vorgenommen mich nicht mehr zu wundern.
      Das erklärt die leichte Stirnwülste bei Flüchtling-Fachkraft-Pfleger-Männlich.
      Unterschiedliche Klingonen, hatten wir das nicht schon einmal? Erinnere mich da an ein Buch aus den 80ern, die Welten der Föderation,oder so ähnlich. War darin nicht beschrieben, dass die alten TOS-Klingonen eine „Unterart“ von den Grenzregionen sei, oder war das ein Nicht-Kanon Traum von mir gewesen?

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  29. Serienfan sagt:

    An „Star Trek: Picard“ kann man wunderbar analysieren, wie unbeholfenes Schreiben aussieht.

    Dass man Interviews für Exposition und Träume für Seelenzustände nutzt, ist da noch harmlos. Nicht sehr einfallsreich, aber immerhin legitim.

    Aber: Nein! Auch Harald Lesch hätte vor 10 Jahren nicht hysterisch gekichert, hätte man ihn gefragt, ob man wohl jemals ein schwarzes Loch fotografieren könne. Und ein Krebsforscher lacht nicht hysterisch, wenn ich sage: „Ich hatte Besuch von einer Frau, deren Krebs geheilt wurde.“ Hier aber kriegt die Wissenschaftlerin einen auch noch mies gespielten Lachanfall, obwohl es nicht um die Erfindung der Perpetuum mobile, sondern um ihr eigenes Forschungsziel geht. Sowas ist blöd und überzogen. Die „handeln normale Menschen wirklich so?“-Hinterfragung kann man JEDEM Autoren nur immer wieder dringend ans Herz legen.

    (Ich habe wenige Sekunden danach natürlich hysterisch gekichert, als die Wissenschaftlerin was von positronischen Einzel-Neuronen faselte, aus denen man ein komplettes Bewusstsein rekonstruieren kann.)

    Ich muss auch zugeben, dass mir eine Frage wie „kann man einen menschlichen Androiden bauen, der auch menschlich fühlt?“ ein bisschen so vorkommt wie die Frage „kann man das Modell eines Autos bauen, das fahren kann wie ein richtiges Auto und das auch so groß ist wie ein richtiges Auto?“. Welchen Sinn hätte es, sowas zu bauen? Das wäre so, als wolle man einen Schachcomputer entwickeln, der menschliche Fehler macht und sich dann darüber ärgern kann. Ist der Sinn einer künstlichen Lebensform nicht gerade das „künstliche“, um unbeeinflusst von biologischen Trieben denken zu können? (Aber gut, das wurde schon in TNG nie klar hinterfragt.)

    Es ist beeindruckend, wie eiskalt auch hier die Autoren nach dem Motto „was der Zuschauer nicht sieht, hinterfragt er auch nicht“ handeln. Das ist offenbar ein Prinzip, zu dem Abrams Lehrgänge hält, denn allein sein zweiter Star-Trek-Film wimmelte vor solchen Elementen. Und auch hier: Auch wenn die Videoüberwachung gefälscht wurde, lag Picard bewusstlos auf dem Dach. Die Explosion muss Spuren hinterlassen haben. Sie muss bei ihm Brandwunden erzeugt haben. Man hat sie sicher auch hören können. Hat man den bewusstlosen Picard dennoch achselzuckend auf den Landsitz gebeamt, wo er dann auf dem Sofa zu sich kam? Kein Arzt, der sich kümmert. Kein Sicherheitsbeamte, der Fragen stellt. Wie hat man sich das vorzustellen? Antwort: Am besten halt gar nicht.

    Dabei fällt auf, dass uns die Folge seltsamerweise generell NIE zeigte, wie jemand von A nach B kam. Dajh sah man in Paris, dann kam sie plötzlich auf dem Landsitz um die Ecke. Hat sie einen E-Roller benutzt? Einen Transporter? Ein Uber-Shuttle? Es scheint so, als wüssten die Autoren schlicht nicht, wie man sich auf der Erde fortbewegt und wollten sich dabei nicht festlegen.

    „Moment mal. Ich hatte doch gar nicht den Namen Picard genannt!“ – „Doch, das hast du mein Kind.“ Sowas wäre bereits vor 20 Jahren einem „Mord ist ihr Hobby“-Autor zu billig gewesen. Ich bin ja wirklich amüsiert, dass es den Autoren wirklich vor keinem noch so simplen Klischee graust.

    An alle Autoren: Wenn deine Figuren nur halb so klug handeln wie die Teenager in einem „Freitag, der 13.“-Film, schreibe die Szene neu. Dajh „spürt“ aufgrund ihrer Androiden-Jedi-Kräfte, dass die Gegner sich gleich herbeibeamen werden, dann VERLÄSST sie ein Gebiet voller Sicherheitsleute, um auf ein leeres Dach zu fliehen, grundlos mit Picard im Schlepptau, obwohl sie selbst hüpfen kann wie Neo aus „Matrix“.

    Meine Oma hat immer zu mir gesagt: „Du hättest mal einen Krieg erleben müssen.“ Nun grantelt Picard in die gleiche Richtung. „Was wissen SIE schon vom Krieg?“, sagt er zu der Fox-News-Reporterin. Naja, wenn ich das richtig sehe, ist der Krieg auf dem Mars gerade einmal 10 Jahre her. Der Angriff der Breen auf die Erde war 12 Jahre vorher, also vor 22 Jahren. So jung war die gute Reporterin auch nicht mehr, um das nicht noch miterlebt zu haben. Picards Kriegsgebrabbel ergibt aber nicht nur deshalb null Sinn. Die Rettungsmission der Romulaner war ja eben KEIN Kriegseinsatz. Ab und zu sollte man als Autor über den Text nachdenken, vor allem dann, wenn man ihn klugen Figuren in den Mund legt.

    Auch ein typischer Autorenfehler: Nein, nicht alles, was in der Charakter-Bibel steht, muss gleich in den ersten Dialog gepresst werden. „Hallo, ich arbeite hier, aber, schnief, schneuz, ich darf gar nicht an meinen toten Bruder denken.“ Zumal die Zuschauer in dieser Szene die Info über den toten Bruder gar nicht benötigen. Ja, ich weiß, der moderne Autor will immer damit angeben, was alles schon „vorgeshadowed“ wurde, aber ein nachdenkliches Nicken der Figur reicht dafür manchmal auch.

    • Dingens sagt:

      Speziell dein letzter Absatz, dieser letzte Dialog der Episode, ist mir auch sauer aufgestoßen.

      Ich finde es grundsätzlich nicht so schlimm, wenn manche Dinge im Interesse einer zügig erzählten Geschichte ausgelassen werden („nimmt Person X jetzt den Transporter oder das Shuttle?“), solange die Gesamtgeschichte sinnvoll erzählt wird.

      Aber dieser Dialog? Schon andere waren offensichtlich eher Stichwortgeberdialoge, aber der letzte war wirklich… schlecht.

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    • Serienfan sagt:

      Ja.

      Vergessen hatte ich noch das „Alzheimer-Schreiben“. Man sollte sich halt ein kleines bisschen MERKEN, was man so schreibt.

      Picard sagt zu Dr. Jurati, dass er am gleichen Tag eine „Androidin aus Fleisch und Blut“ gesehen habe. Aha! Und dass Dajh aus Fleisch und Blut war, hat er daraus gefolgert, dass sie aus dem Stand heraus zehn Meter hoch hüpfen konnte??? Welches „Fleisch und Blut“ soll das dann bitte sein?

      Wenn es um menschliche Androiden mit positronischem Gehirn geht, wieso haben die dann Superkräfte?

      Antworten
    • Yole sagt:

      Mit den Superandroiden müssen wir uns abfinden. Ich gehe bis jetzt davon aus, wie Picard, dass sie mal beim Kinderarzt war und ihr Gehirn organisch ist. Sie hat die positronische Super-DNA. Vielleicht kommt die Technik ja aus der Discovery-Zukunft: „In 1000 Jahren nicht“ oder es ist die letzte Evolutionsstufe der Borg.
      Grundsätzlich finde ich es keine Fehlentscheidung für ein neue Serie so weit zu gehen

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ich verstehe. Ihr Körper aus „Fleisch und Blut“ hat Superkräfte, ihr Gehirn mit „positronischem Verstand“ ist so blöd wie das der Autoren. Jetzt ist es klar! :-)

      Antworten
    • Yole sagt:

      Die Superandroiden werden wir nicht los :-) So wie sich der junge Romulaner an die Zwillingsschwester rangemacht hat, ist er garantiert ein Spion und die neue Hassfigur des Fandom. Für mich erst wenn er sich verliebt und sich herausstellt, dass er ein Superandroid ist.

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    • Klapowski sagt:

      „Mit den Superandroiden müssen wir uns abfinden.“

      Ich leider nicht. Da es ein wichtiger Teil dieser Story wird, erwarte ich heutzutage schon, dass man weiß, was man hier zeigen will.

      Ist das Gehirn jetzt aus echtem Fleisch? Wenn ja, wie kommen die Androiden-Daten dann da rein? Oder sind es nur ein paar Gefühle und Erinnerungen in einem echten Menschen, der zufällig 50 Meter hoch springen kann? Hätte diese Sprungkraft (egal ob aus Metall oder tollen Muskeln) nicht schon bei Routinechecks auffallen müssen?

      Ich habe sogar „Battlestar Galactica“ irgendwann abgebrochen, weil ich mich damals ständig verschaukelt fühlte:

      „Diese Menschen sind Roboter! Sie sind gar nicht wie wir!“
      „Okay, dann untersuchen Sie das Blut und die Zellen. Dann enttarnen Sie bitte alle!“
      „Okay… Hmm.. Schade. Sie sind leider doch total wie wir. Keine Unterschiede unter dem Mikroskop!“
      „Aber dann sind sie ja DOCH echte Menschen, die halt geklont wurden?“
      „Nein, das sind Roboter, gaaanz anders als wir! Die brauchen sogar eine Art Cloudspeicher und müssen sich da ständig hochladen!“
      „Okay, dann finden Sie bitte in den Körpern die technischen Funkkomponenten für diesen galaktischen Cloudrouter!“
      „Geht nicht, die sind genaaau wie wir! Menschlich, Knochen, Fleisch! Keine Unterschiede!“

      Im Ernst, das „muss“ ich dann auch nicht einfach hinnehmen. Ich gucke ja auch nicht eine romantische Komödie, in der sich alle wie Borderline-Patienten verhalten („Ich liebe dich! Nein, ich hasse dich, aaargh!“).

      Eine gewisse Klarheit gehört zu bestimmten Genres einfach dazu.

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    • Yole sagt:

      Ja, Scheise. Es ist die Grundidee für die neue Serie. Vielleicht knüpfen sie ja tatsächlich an ein TNG-Hauptthema an. Die Menschheit entwickelt sich ins göttliche. Stichwort Q.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Q wird auftauchen.
      Was denkt denn ihr, weshalb Data fünf Königinnen auf der Hand hatte?

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    • Serienfan sagt:

      Die Herz Damen waren nur ein Hinweis auf die Tochter von Data.

      Wir wissen jetzt schon, dass man menschliche Androiden herstellen kann, und wir wissen jetzt schon, dass man das Bewusstsein von Data aus einem einzigen seiner Neuronen wiederherstellen kann.

      1 plus 1 minus beschränktem Autorenhorizont ergibt: Data kommt zurück, ohne dass Brent Spiner Make-up tragen muss.

      Ansonsten bietet sich der Borgwürfel als Zeitmaschine, Action-Bedrohung und Deus Ex Machina an. Botschaften in die Vergangenheit, die erklären, warum Data das Bild gemalt hat, sind dann schnell erklärt.

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    • Dartsarrow sagt:

      Was genau ist eigentlich ein Superandroid?
      Wenn ich das richtig verstanden habe, handelt es sich streng genommen um menschliche Körper, die mittels Technik (Positronengehirn) verbessert werden, um im Sportunterricht bei Hochsprung immer eine Eins zu bekommen. Dann ist doch der korrekte Fachterminus „Cyborg“, oder irre ich mich da?

      Ein Android ist eine Maschine, die Menschen imitiert. (Data)
      Ein Cyborg ist ein Mensch, der in Teilen durch implantierte Maschinen erweitert oder verbessert wird. (Borg)
      Und ich würde zu diesen Teilen auch ein Gehirn zählen.

      Wenn den Autoren mittlerweile nicht mal mehr die Begriffe fachläufig sind, kann ich verstehen, warum nicht gezeigt wird, wie sich in ‚Picard‘ fortbewegt wird – während im Script Shuttle stand, konnten sich die Autoren einfach nicht auf die genaue Form und Farbe des Fahrrad/Zeppelin/Motorboot/Bird of Prey einigen, den sie jeweils im Sinn hatten.
      Und bald wird Picard auf der Brücke in der ersten Begegnung mit den Romulanern rufen: „Deflektoren hoch!“

      Antworten
    • Xulitcon sagt:

      James Cameron wusste die Begriffe Android und Cyborg auch nicht wirklich richtig abzugrenzen. Nach meinem Verständnis ist der Terminator kein Cyborg, sondern ein Androide. Camerons Terminator hat aber sehr große mechanische Kräfte (=Superkräfte?). Ist das dann ein Super-Androide?

      Da die Zwillings-Schwester in dem Romulanischen-Borg (RORG) -Kubus angeblich irgend etwas oder irgendwen in Teile zerlegt/recycelt, tippe ich bei den beiden Datasetten auf androide Cyborgs mit Emojicon-Implementierung.
      Der RORG-Kubus ist bestimmt der Plot-Trigger, um Seven of Nine (die sich jetzt nur noch Annika Hanson / KurzForm Anih nennt?) in die die Handlung einzubinden.

      Antworten
    • Yole sagt:

      Die Agenda / das Konzept der Serie ist klar. „Geschichte ist ihnen fremd. Krieg ist ihnen fremd“. Die Reporterin kennt keinen Krieg, wie die meisten von uns. Doch die „Hinterbliebenen“ gibt es zuhauf. Blöderweise ist das eine Gruppe die von „Labour“ zu den Populisten gewechselt ist.

      Schön, dass Picard bei einer Flasche Rotwein mit seinem Hund spricht…

      Antworten
  30. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Warten wir mal ab, wie es weitergeht. Bist jetzt wurde ich nicht enttäuscht;
    was bei Kurtz-Trek schonmal positivt ist.
    Ansonsten muss ich an meiner Lesefähigkeit arbeiten, denn ich las :

    „Fazit: Die Episode lebt sehr gut von Picard’s Stuhl.“

    Gruss BergH

  31. JP1957 sagt:

    Ein Freund hat mir geschrieben, ihn hätte am meisten gestört/ sogar geschockt Picards Aussage bei 35:40 Min. „Ich habe nicht gelebt, sondern auf den Tod gewartet“, in der er auf sein Leben zurückschaut.

    Für ihn wäre das völlig unpicardesk.

    Da diese Aussage bisher nicht kommentiert wurde, werf ich das noch einmal hier herein.

    • TUB_Stephan sagt:

      „Für ihn wäre das völlig unpicardesk.“

      Ich kann es verstehen. Er wendete sich von dem ab, was sein Leben, Lebenssinn war. Das man da komisch drauf ist oder wird, kann man nachvollziehen.
      (Ich bezweifel, dass Kurtzman Trek, dass tiefer gehend ergründen wird).
      Und was heißt eigentlich picardesk oder unpicardesk, ich meine Menschen ändern sich, zwar langsam, deswegen fällt es uns meist nicht auf, aber sie ändern sich, niemand ist mehr der, der er vor zwanzig Jahren war.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Man kann vieles an dem Charakter oder der Neuausrichtung kritisieren. Ich finde es aber immer schwierig, knallhart zu behaupten, dass Lebenskrisen „untypisch“ für Personen sind. Ob fiktiv oder real.

      Man will ja auch nicht nach einer Depression und einem Psychatrieaufenthalt wieder zu seiner Arbeitstelle kommen, um dann von seinem Chef zu hören: „Sie waren doch vor 10 Jahren immer so fröhlich? Tztzz… Das ist total untypisch für ihren Charakter, Herr Müller!“

      Deswegen verteidige ich auch immer mal wieder (wenn auch mit weniger Elan als früher) die Trauerklos-Werdung von Luke Skywalker in SW 8. Man muss das nicht mögen, aber total unsinnig, an den Haaren herbeigezogen und unlogisch wäre für mich eher das GEGENTEIL. („Jaaa, alles scheint verloren und ich habe auch keinen Plan mehr. Heißa, bin ich aber trotzdem gut drauf, juchhuu!“)

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Meiner Ansicht nach bezog sich diese Einsicht lediglich auf sein Leben als Winzer. Wie alle guten Captains muss er halt „etwas bewegen“. Daher ist der Nexus, oder die intensive Landwirtschaft eher lahm im Vergleich zum echten Weltall. Diese Unrast hatte er schon immer (sogar ärztlich attestiert, inklusive deshalb verordnetem Landurlaub: 3×19; Picard macht Urlaub).

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    • Serienfan sagt:

      „Ich habe nicht gelebt, sondern auf den Tod gewartet“ ist ja schon einmal reiner Blödsinn, da Picard mehrere Bücher geschrieben hat. Das ist für mich schon etwas völlig anderes als „auf den Tod warten“, aber das kommt davon, wenn man fünf Autoren hat, die Star Trek so wenig kennen wie den Text, den der jeweilige Autoren-Kollege geschrieben hat.

      Aber Klapo: Denkbar ist immer alles. Ein Optimist wird Pessimist, ein linker Punk wird AfD-Wähler, und Sykwalker wird Grumpy aus „Schneewittchen“. Eine Demokratie kann wieder zur Diktatur werden und umgekehrt. Vielleicht war der Angriff auf den Mars ja genau der Auslöser, der aus der Föderation eine Blade-Runner-Welt gemacht hat.

      Ich sehe es aber problematisch, die „Denkbarkeit“ der Realität mit der „Schlüssigkeit“ von Geschichten gleichzusetzen. Die Föderation hatte mehrere Gelegenheiten, paranoid zu werden. Die „Wechselbälger“, die Menschen imitieren konnten, die Vernichtung des Sternenflotten-Hauptquartiers durch die Breen (https://memory-alpha.fandom.com/wiki/Breen_attack_on_Earth), die mehrfachen Angriffe der Borg auf die Erde.

      Und auch wenn die Sternenflotte ihre Zusage, den Romulanern zu helfen, nach der Vernichtung der Rettungsschiffe zurückgezogen hat: Was ist mit dem Rest der Föderation? Den Vulkaniern zum Beispiel? Was ist mit den Alliierten, wie den Klingonen oder dem Dominion aus dem Gamma-Quadranten? Hier hätte sich doch Picard weiter engagieren können.

      Aber gut, gehen wir davon aus, Picard hat all das getan, konnte aber dennoch zu viele nicht retten. Es reicht mir dennoch nicht, wenn seine Resignation „denkbar“ ist. Es sollte auch „stimmig“ sein zu dem, was wir bislang über Picard wissen und wie wir Picard bislang erlebt haben. Wir waren ja dabei, als Picard seine Erlebnisse bei den Borg verarbeiten musste. Damals hat er sich ja sogar überlegt, die Sternenflotte zu verlassen, hätte sich aber umgehend anderen Forschungsprojekten angeschlossen.

      Auch wissen wir, dass Picard nie ein schüchterner Befehlsempfänger war. Er hat sich mehrfach auch lautstark gegen Admiräle positioniert (zum Beispiel in „The Pegasus“).

      Warum also sollte Picard mit seiner Meinung, dass die Sternenflotte ihre Ideale verraten hat, hinter dem Berg halten? Wieso muss erst Fox News kommen, um ihm das „Geständnis“ zu entlocken, aus Protest die Sternenflotte verlassen zu haben?

      Ich halte es nicht für legitim, „bigger than life“-Charaktere wie Picard oder Skywalker in eine völlig andere Richtung zu drängen und das mit der Denkbarkeit der Alltagsbanalität zu begründen. Freilich ist es „denkbar“, dass Picard einen Burn-out hatte, der verhinderte, dass er sich weiter engagierte bzw. öffentlich gegen jene positionierte, welche die Ideale der Sternenflotte demontieren. Mit dieser „Denkbarkeit“ ist aber wenig gewonnen, während das Symbolhafte (das ja überhaupt erst die starke Anziehungskraft von Star Trek oder Star Wars auslöste) verloren geht.

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  32. JP1957 sagt:

    Ich habe (in den Jahren nach dem Abschied aus der Sternenflotte) nur noch auf den Tod gewartet … sagt er. Das ist nun wesentlich tiefgehender als „Langeweile“.
    Der Picard in TNG wurde uns präsentiert als umfassend gebildeter Mensch mit ausgeprägten Hobbys (Literatur, Archäologie, Theater, Musik, Holo Sherlock Holmes, Flötenspiel, mit dem Hund Gassi gehen … Quatsch: Reiten).
    Nach dem traumatischen Locutus Erlebnis orientiert er sich beruflich beinahe um … was mit dem Verlassen der Sternenflotte verbunden gewesen wäre. Das wägt er – wie fast immer in solchen Situationen – rational ab.

    Und dieser Picard hockt dann depressiv 20 Jahre (warens 20?) auf dem Weingut und wartet nur noch auf den Tod?

    Natürlich verändern sich Menschen … aber „Charakterentwicklung“ (im Film) bedeutet doch nicht Willkür.
    Für mich war schon der Hund nicht nachvollziehbar.

    PS: Ich hab das auch nur bezogen auf seine Zeit auf dem Weingut.

  33. TUB_Stephan sagt:

    Ich denke eine tiefgehende Enttäuchung kann da schon einiges bewirken und letztenendes kann man es vielleicht nicht verstehen, weil man nicht in der (fiktionalen) Haut des anderen steckt, aber sicher hat dies nichts mit Langeweile zu tun. Und verdammt 20 Jahre, dass ist schon eine lange Zeit. Dann lebt eben Picard Jahre mit seiner Enttäuchung, als würden wir jeden Tag daran denken, wer, wie, was, wann uns enttäuscht, angetan hat, wir leben halt damit und dann kommt der eine Moment, wo alles wieder gegenwärtig ist und man sich mit Dingen auseinandersetzen muss, die man vorher verdrängte, aus Schmerz, Angst oder anderen Unfug, bei Picard waren es halt 15 Jahre (glaube 2385 war Ende seiner Laufbahn), da ist er halt ein Spätzünder, man muss ja nicht immer der schnellste sein.
    Ich will die Ausrichtung von Picard in Star Trek Picard gar nicht verteidigen, aber sie macht Sinn(, sicher ein Versehen im Kurtzman Trek, sorry, ich kann es mir nicht verkneifen,) und für mich persönlich würde es keinen Sinn machen, wenn er der selbe Picard, wie zu TNG Zeiten wäre, weil ich finde, dies wäre unrealistisch.

    • Nestroy sagt:

      Das ist auch unmöglich, weil ja auch der Schauspieler, Sir Patrick Stewart, um 20 Jahre gealtert ist, nicht nur die Filmfigur, und deshalb KANN er ja Picard auch NICHT mehr so wie in TNG spielen, weil auch er nicht mehr der Mann ist, der er 1987 bzw. 1994 bzw. 2002 war.
      Ganz deutlich merkt man das in dem kurzen Moment, wo er und Brent Spiner draußen auf der Wiese bzw. Weinfeld für kurze Momente die alten TNG-Uniformen tragen, das passt einfach überhaupt nicht, ein so alter Spiner und ein so alter Stewart in diesen speziellen Uniformen. Man nimmt es ihnen nicht mehr ab, dass sie darin in diesem Alter noch Data (mit gewaltig ausgebeultem Gesicht im Gegensatz zu früher…Kanon-Erklärung hierfür??) und „Captain“ Picard (weil inzwischen Admiral) von der USS Enterprise (NCC-1701-D) sind.
      Selbst wenn sie die gesamte alte Crew dazu überredet hätten wieder in ihre alten Rollen zu schlüpfen und die Serie einfach eine weitere klassische TNG-Serie in alten Formeln und Designs (nur 2020 eben produziert) wäre….ich würde das nicht sehen wollen. Die Schauspieler sind einfach diese Figuren in ihrer damaligen Konstitution nicht mehr.

      Noch ein Beispiel, dass das genannte Phänomen sogar schon damals im alten Star Trek schlagend wurde ist das ENT-Finale „These Are the Voyages…“ von 2005.
      Damals lag TNG bereits 11 Jahre zurück und trotzdem mussten die Macher unbedingt Jonathan Frakes und Marina Sirtis als die 1994er-Version von Commander Riker und Counselor Troi aus „Das Pegasus-Projekt“ ausgeben…das passte einfach nicht mehr, weil die Schauspieler selber nicht mehr sie selbst von vor 11 Jahren waren, wieso aber dann krampfhaft als solche ausgeben?

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    • Serienfan sagt:

      Am besten kann man immer Forderungen abwehren, die gar keiner gestellt hat.

      (Und nur fürs Protokoll: Nur weil Picard keine Uniform trägt, muss es ja nicht gleich ein Reißverschluss-Pulli sein.)

      Die Idee, dass Picards letztes „Großprojekt“ eine gigantische Rettungsaktion für die Romulaner war, die einer sterbenden Sonne entkommen mussten, finde ich gar nicht übel. (Das rasche Sterben der Sonne hätte man völlig problemlos glaubwürdiger mit irgendwelchen Black-Hole-Experimenten begründen können, aber egal.)

      Es war aber völlig unnötig, dass Picard die Föderation erst hat „überzeugen“ müssen. Das hätte doch auch die Föderation beschließen und Picard die Leitung übertragen können.

      Es war auch unnötig, dass die Föderation nach der unerklärlichen Rebellion der Androiden und der Zerstörung der Rettungsschiffe die Fortsetzung der Rettungsmaßnahmen verweigerte. Warum nicht einfach sagen: „Danach war es zu spät, wir hatte nicht mehr die Zeit, neue Schiffe in ausreichender Zahl loszuschicken, um alle zu retten.“

      Man hätte das Scheitern der Mission sogar besser begründen können. Picard: „Es war keine Zeit, die 10.000 Rettungsschiffe mit Abwehrwaffen auszustatten, daher waren sie den Angriffen der Androiden hilflos ausgeliefert.“

      Grund genug, dass Picard sich nach diesem Fehlschlag ins Privatleben zurückzieht. Da braucht es nicht noch zusätzlich irgendeine Verbitterung. Zu diesem Zeitpunkt war Picard nämlich laut Kanon 82 Jahre alt!!! Selbst einem Friedrich Merz müsste man wohl in einem solchen Fall nicht eigens „erklären“, weshalb Picard jetzt doch seinen Ruhestand beginnen möchte.

      Auch muss Picard nicht zwangsläufig trauernd auf seinem Weinberg hocken, bis ihn der „Ruf des Abenteuers“ ereilt (immerhin, diesen Schreib-Grundkurs haben die Autoren besucht). Er hätte auch einfach andere Projekte verfolgen können, bis ihn der „Ruf des Abenteuers“ ereilt.

      Um die gleiche Story zu erzählen, hätte man nicht aus der Föderation eine Trump-Regierung und aus Picard einen „auf den Tod wartenden“ Winzer machen müssen.

      Positiv fand ich, dass Patrick Stewart das idiotische Drehbuch weitgehend ignoriert hat. Er verhielt sich nicht verbittert, er wirkte sogar recht ausgeglichen. Ihm ist es zu verdanken, weshalb ich hier tatsächlich Picard wiedererkannte, mehr sogar noch als in den TNG-Kinofilmen.

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  34. ClaudeEatherly sagt:

    Halte nichts an der Picardserie bisher für stimmig… man merkt, dass ein Konzept von Brian Fuller verwertet wurde…er hatte damals mehrere Pitches, aus einer haben sie Discovery zusammengeklaut, jetzt halt Picard, die erste Folge hatte mehr Autoren und Producer als ganze erste Staffeln anderer Formate… Denke alle sind geblendet von Sir Patrick… es wird Folge um Folge berab gehen…

  35. Donald D. sagt:

    Ich würde die TNG-Schauspieler gerne nochmal alle auf der Enterprise E sehen wollen. Das Alter ist im 24. Jh. kein großes Problem mehr. Picard ist nur ca. 15 Jahre älter als der Schauspieler und in den DS9 Romanen („8. Staffel“) gibt es sogar einen 100-jährigen Commander auf der Defiant. Klar sind alle älter geworden und etwas aus dem Leim gegangen, aber: die jungen Leute können es ja auch nicht! Weder hinter den Kulissen, noch davor. Ich sehe bei „Doctor Who“, „Star Wars“ und „Star Trek“ („Stargate“ hatte sich ja mit diesem unsäglichen „Universe“ schon vor zehn Jahren verabschiedet) nicht mehr die Sci Fi, die ich so sehr mag. Picard ist z.Zt. meine einzige Hoffnung, daß das nicht vor die Wand gefahren wird, weil Stewart wohl ein enormes Mitspracherecht und zudem Produzentenstatus hat. Sollte die Serie aber doch im Desaster enden, dann muß ich das als kanonisch ansehen, ob es mir paßt oder nicht (und dabei fällt es mir heute immer noch sauschwer, „Enterprise“ als Kanon zu akzeptieren). Die JJA-Zeitlinie konnte ich immer ignorieren, weil mich nur die Hauptzeitlinie interessiert. Und auch „Disco“ habe ich in ein drittes Paralleluniversum gesteckt, weil soviel Blödheit wie in der Serie vorhanden ist, die Hauptzeitlinie implodieren lassen würde. Diese Serie kann ich um Himmels willen nicht als Serie akzeptieren, die zehn Jahre vor TOS spielen soll.

  36. Rook sagt:

    Vanille. Und zwar ausschließlich!
    Fehlte ihr etwa das GELD, um sich andere Geschmacksrichtungen herunterzuladen – und sei es nur für ihre Gäste? Oder war es ein dezenter Hinweis darauf, dass Star Trek im 21. Jhd. nur in einer Geschmacksrichtung zu haben ist – Gewalt, Angst und Misstrauen?
    Es wäre eine schöne Parabel, wenn „Picard“ das Franchise wieder etwas mehr in die Nähe der ursprünglichen Utopie Roddenberrys rückte, und der Replikator der Zwillingsschwester am Ende mehr könnte als nur Vanille. Allein, mir fehlt (noch) der Glaube…

  37. ClaudeEatherly sagt:

    Picard, der alte weiße Mann, der von Frauen das Universum erklärt bekommt und dem Plot hinterherdackeln darf…mir fehlt da komplett der Glaube, dass die Serie am Ende als gelungen dasteht…befürchte eher eine krampfhafte Verbindung zu Discovery

  38. JP1957 sagt:

    Das kommt davon, wenn man um 1 Uhr noch Serien schaut … ist in Folge 2 eigentlich irgendetwas passiert?
    Eine Minute nach Ende der Folge kann ich mich nur noch an eine fortdauernde Folge von labernden Personen in unterschiedlichen Konstellationen erinnern.
    Und an einen neuen romulanischen Geheimdienst. Der zwar nur ein Mythos ist, über dessen Aktivitäten aber von Laris und ihrem Lover erstaunlich präzise berichtet wird.
    Woher hat die eigentlich ihre High Tech Gerätschaften?
    Als Flüchtling und Weingutangestellte.

    Na ja – Garak war ja auch nur ein Schneider.

    Schockierend: Schon in Folge 2 verschwindet meine Lieblingsfigur. Der Hund ist nicht mehr da! Was haben die Romulaner mit ihm gemacht? Oder kommt Jean Luc jetzt doch noch aufs Pferd?

    • Yole sagt:

      Ich war fassungslos. Damit hatte ich nicht gerechnet. An Schlechtigkeit kaum zu überbieten. Nach der ersten Folge gab es noch 1000 Reviews. Bin gespannt wer überhaupt Lust hat die Handlung wiederzugeben.

      Antworten
  39. ted_simple sagt:

    Tag auch.

    Vielleicht erinnern sich einige, dass ich bei unseren STD-Diskussion während der ersten Staffel angekündigt hatte, mir die zweite Staffel nicht mehr anzuschauen. Habe ich auch nicht. Mein Arzt hatte es mir aus Gründen des Bluthochdrucks und aus Sorge vor einem Burnham, sorry, -out verboten.

    Mir gefällt ST:Picard.

    Meine Deutsch-Schüler fragten mich kürzlich nach meinem Lieblingsschauspieler und da musste ich meine Liebe zu einem kahlköpfigen Mann gestehen.

    Intellektuell habe ich mich nur an einer Doofigkeit wirklich gestoßen, nämlich wie man einen Data aus einem einzigen positronischen Neuron „klonen“ möchte. Die anderen Kritikpunkte kann ich mehr oder weniger verkraften.

    Wieso konnte man nicht einfach sagen, dass es Maddox bei der Untersuchung von B4 (inklusive der unvollständigen Kopie von Datas neuronalem Netz) gelungen ist, den zugrunde liegenden „Bauplan“ von Datas Gehirn (die DNA eines Menschen ist auch nichts anderes als ein Bauplan) zu rekonstruieren und auf Basis dessen neue Androiden zu entwerfen, die Data ähnlich sind? Warum dieser „Klon“-Shit?

    Ansonsten bin ich zufrieden. Zugegeben, Klapowski hat Recht, wenn er sagt, dass ein dumpfes Bedrohungsszenario eigentlich nicht das ist, was Star Trek ausmacht. Wenn er sagt, dass ihm hier der Optimismus, der Weltraum, die Faszination in der Auseinandersetzung mit dem Fremden und Unbekannten fehlt.

    Aber solange Picard dabei ist und seine Werte vertritt, bin ich voll und ganz zufrieden. Ob es Wiederanschauungswert hat? Kann ich noch nicht sagen.

    PS: Jeder, der NACHSCHLAGEN musste, wer Bruce Maddox ist, sollte sich schämen. Die vierte Wiederholung aller TNG-Folgen hätte euch da sicher geholfen!

    EDIT: Was Folge 2 angeht, ja, musste man wirklich einen „Meta“-Geheimdienst der Romulaner einführen, der seit Tausenden von Jahren nur darauf schaut, dass keine Androiden gebaut werden? Und dann gibt’s demnächst noch Sektion 13Alpha, die Sektion 31 nur als „Cover“ errichtet hat, um selbst ganz geheim zu bleiben? Dümmste Fanfiction, sowas.

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