Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

„Star Trek Discovery“ – 1.11 – „Der Wolf im Inneren“ – Kritik

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Immer diese 7-Tage-Woche! Dabei würde ich doch liebend gerne 9 oder gar 19 Tage arbeiten, nur damit die blöden „Discovery“-Montage wieder eeetwas weiter auseinander rücken. Aber ich habe versprochen, jede Episode zu reviewen, und daran halte ich mich. Übrigens tut das auch Spiegel-Klapowski, der zwar ein taubstummer Afghane von der Venus ist, zufällig aber nur ein Haus weiter wohnt. Und damit haben wir die Grundstimmung dieser Episode auch schon komplett zusammengefasst.

Inhalt: Noch immer ist man mit fast allen Doppelgängern seiner selbst im Spiegeluniversum gefangen. Doch Burnham kommt nicht so recht weiter und entschließt sich, die Widerstandskämpfer aufzusuchen. Die sollen zwar jede Sekunde bombardiert werden, aber wie sagt man doch so schön: „Keile mit Weile“. Währenddessen entdecken Tilly und Saru, was dem ollen Stamets wieder auf die Pilzstiele, ähm, auf die BEINE bringen könnte: Nämlich MEHR Pilzsporen pro Hirnzelle…

Besprechung:

Schade eigentlich: Egal, wie dicht die Stimmung zwischenzeitlich ist, wie düster Burnhams Text aus dem Off auch nachhallt („Wie sehr kann ich mich verstellen, ohne eine andere zu werden? Ach, scheusaliges Schlecht-Schicksal, ach weh!“) und wie gelungen bedrückend ihre Szenen mit dem Sklaven-Saru auch rüberkommen: Immer wieder kommt „der kleine Doof“ und macht alles schlechter, als es sein müsste. So war ich z.B. gerade richtig drin – Burnham glänzte sogar noch vom Gewaschen-Werden -, da wurde sie von Original-Saru angefunkt: „Ich wollte nur wissen, ob es einen Feiglingjaner wie mich an Bord gibt? Ich frage nur für die Autoren, weil geeerade vermutlich mein Zwilling zur Tür raus ist und diese Szene dann stärker nachwirken würde.“

Auch hielt Saru es nicht für nötig, Burnham über den Tod des Doktors Bescheid zu sagen, um sie „nicht abzulenken“. Im Ernst, läuft das jetzt so in militärischen Organisationen? Captain Lorca und Fake-Captain Burnham sind außerhalb des Schiffes und schon traut sich Mutti Echsenkopp nicht, den beschützenswerten Rackern wichtige Infos zu droppen? Wir reden hier ja nicht von Omi, die ihrem Enkel mal lieber nichts vom Wasserrohrbruch sagt, damit der die Abschlussprüfung nicht verhaut. Der reinste Kinder… nein, Rinder-Garten. Alles Hornochsen da. Kein Wunder, dass Lorca zwischen den Folter-Sessions den Eindruck erweckt, eigentlich eine Woche in Kur zu sein.

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„Entschuldigen Sie, dass ich nicht ganz bei mir bin, Burnham. Heute habe ich vor der stundenlangen Folter keinen frischen Kaffee bekommen. Und ohne Kaffee bin ich immer etwas verschlafen. Njamnjam.“ – Eingekapselt: Die ständigen Pseudo-Verhöre von Lorca fallen zum Glück nicht auf. Im Zimmer über ihnen wird nämlich gerade eine Quäl-Station für Kinder eingerichtet. Das Motto lautet: „Bis einer weint.“

Überhaupt sind es immer diese Kleinigkeiten, die mich aus dieser Welt reißen – mich dafür aber im großen Bogen ZU den „Babylon 5“-DVDs in meinem Regal. Denn DA war alles um die Kommandostrukturen herum stets besser gemacht. So sieht man hier z.B. kein einziges Mal einen der anderen Quasi-Doktoren bei Stamets stehen (das Ende außen vor gelassen). Nicht beraten, nicht nachsehen, nicht mal den längst toten Doktor in der Schicht ablösen. Und dass, obwohl Lorca ja eigentlich befohlen hatte, dass Tot-Doc (damals noch in der Breathing-Edition) sich GAR nicht mehr um seinen Freund kümmern sollte. Wenigstens einen nickenden Ja-Sager hätte man doch mal auf der Krankenstation aufstellen können („Ick nich sprecken ihre Spracke, da Arzt-Austauschprokkramm aus Indien. Abba hier viele Spritze in Schrank gefunde! Vielleicht helf?“)…

Da muss dann erst eine mutige Tilly kommen („Wir brauchen keinen Arzt, sondern einen Pilzexperten!“ – Das sage ich auch immer, wenn ich wegen meiner Geschlechtskrankheiten zum Tropenarzt zitiert werde), die dann nach Gutdünken erst mal eine Schimmelpilzwolke in die Kammer ballert. Nur, weil das bei Sparkillers altem Kühlschrank in der Zukunftia-Redaktion auch immer wirkt, ist das noch lange nicht okay! Was wäre eigentlich gewesen, wenn Stamets einen Kollaps bekommen hätte? Dann doch die Ärzte von der anderen Seite des Schiffes herrufen? („Bei Shiva! Ick nick war schnell genug! Ick schuld an Zustand?!“) So ähnlich ist es ja dann auch gekommen. Fragt sich nur, warum die vor der Tür warten mussten…

Und auf die Idee, eventuell mal eine kleine Menge Pilzsaft in Stamets Gehirn zu schießen, ist noch keiner gekommen? Gute Autoren hätten hier eh etwas mehr Technobabble hinzugefügt. Dieses pseudoerklärende Gerede fehlt mir hier inzwischen fast. Denn „Discovery“ hört sich oft verdächtig nach Doctor Who an („Schlafsand-Aliens? Dagegen helfen nur Koffein-Klone!“), aber nicht wie Premium-SF für die intellektuelle Speerspitze – wie z.B. unsere Leser G.G.Hoffmann oder BergH es sind.

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„Raten Sie, Saru: Welcher Organismus kann zur Gesunderhaltung eines Organismus beitragen?“ – „Darmbakterien?“ – „Nein, Sporen!“ – „Aber Sporen selbst sind noch kein komplexer Organismus, Tilly!“ – „Seien Sie still! Ich zeige dem wissenschaftlichen Berater dieser Serie doch nur, dass wir ihn nicht brauchen. Ich weiß sowieso nicht, warum dieser verdammte Schimpanse fast so viel wie ich verdient, grmpf.“

Und Lorca könnte auch etwas gefolterter wirken. Denn wie oben erwähnt hat man den Eindruck, Burnham hätte ihn in Bad Oeynhausen mal kurz aus der Sauna gerufen. Irgendwie wirkte das cheesy auf mich, wie sie da beide lehnten, während Burnham ganz trocken sagt, dass eventuell durch das Foltern das Urteilsvermögen beeinträchtigt sein könnte. Und Lorca antwortet darauf wie ein verwirrter Professor, der seiner Frau die falschen Damenbinden eingekauft hat: „Oh. Klar. Danke, kann sein.“ So richtig überzeugte mich das alles nicht. Wobei: Eine zugekotete Hose und ein lethargischer Blick hätten mir wohl auch nicht behagt. Irgendwie hat es die Serie wohl generell schwer bei mir? Vielleicht sollte sie einfach mal die (gefühlt) fehlenden 20 „Orville“-Episoden für dieses Jahr mitproduzieren? Dann lernen die endlich auch mal was Gescheites!

Auch weiß ich immer noch nicht, warum der Klingone und Burnham jetzt eigentlich ein Paar geworden sind. Außer ein paar geschwollenen Sprüchen in der Kantine und Halsader-schwellenden (= bei mir) Außenmissionen haben die beiden ja nicht viel geteilt? Man spürt deutlich, dass sich die beiden nicht gefunden haben, sondern wild von außen zusammengetackert wurden. Da helfen auch die „Du bist meine Rettungsleine beim Bungee-Jumpen über dem Mars!“-Dialoge nur bedingt weiter. Ist das so eine Art „Bis(s) zum Morgengrauen“-Derivat? Die Klingonen knuspern ja auch gerne mal Menschenfleisch?

Kommen wir zur Außenmission: Es mag ja durchaus üblich sein, dass im Spiegeluniversum alle zu viel Ajax getrunken haben (wegen SPIEGEL, ha-ha?), aber die „Idee“ von Burnham, sich mal gerade zu zweit auf ein schwer befestigtes Stück Felsen zu beamen, dürfte auch den loyalsten Mirror-isten an ihrem Verstand zweifeln lassen. Warum standen da eigentlich sofort zig oberwichtige Widerständler in der Einöde? Direkt um den Beam-Spot herum? Kreisrunder „Harrr!“-Ausfall? Wie gut, dass die Jungs mit der Haubitze das Zielwasser an diesem Tag aus ihren durchlöcherten Tassen getrunken hatten. Und freundlicherweise NICHTS machten, als Tyler mal gerade den Plan vergessen hat(?), eben nicht zu schießen und stattdessen schon mal den Phaser anhob.

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„Verdammt, ich kann diese beiden einfach nicht treffen. Aber gut, sagen wir es mal so: Im kartographischen Durchschnitt haben diese beiden Fehlschüsse sie exakt erwischt!“ – Der Krieg krieg’tse nicht: Der geniale Plan von Burnham, vorher „gratis Weitsichtbrillen!“ mit zwei eingeklebten Lupengläsern über dem Planeten abzuwerfen, ging voll auf.

Auch die Begründung für das Treffen mit dem Widerstand kam mir reichlich beknackt vor: Weil die Sternenflotte im originalen Universum nicht weiß, wie man mit den Klingonen verhandelt (hat Archer damals keine Autobiographie geschrieben? Alle Psychologen tot umgefallen? Geheimdienst sanft entschlafen?), sucht man ausgerechnet im Spiegeluniversum nach einer vollkommen unbekannten Person, um zu „lernen“, wie man theoretisch zusammenarbeiten könnte. Das ist so, als würde Donald Trump ein Chinarestaurant aufsuchen, um zu lernen, wie man mit „diesem anderen Asiaten“ Kim Jong Un verhandelt.

Das ist leider immer noch Fanfiction-Geschreibsel auf unterstem Laternenpfahl-Niveau. Figuren beschließen (oder verschweigen) Dinge nicht, weil sie SINN machen, sondern weil irgendwas mal für 10 Minuten die Handlung vorantreibt. Dass Burnham vielleicht vorher mal heimlich eine Nachricht runterbeamt („Nicht schießen, wir wollen verhandeln!“) oder sich wenigstens hinter einem Felsen absetzen lässt, das alles sind kleine Hinweise darauf, dass es den Autoren zu viel Arbeit ist, 10 Sekunden Screentime für ein Plus an Logik zu investieren. Das Gleiche gilt für den Unsichtbarkeitsschild der Basis. Im Ernst: Der wird ausgestellt, wenn jemand die Basis betritt?! Obwohl ein Schiff in der Gegend sein muss, wie Beweisstück A und B (= Ein selbsternanntes Genie und ein umgebauter Klingone) beeindruckend belegen? Hätte es nicht gereicht, wenn die beim Rumlaufen im scheinbaren Nichts einfach hinter das Schild gelangt wären?

Völlig klar war auch, dass Spiegel-Sarek und Spiegel-Voc dem Widerstand angehören. Aber gut, welche Bevölkerungszahl kann so ein Universum schon haben? Zehn? Zwanzig? – Wobei ich den kurzen Dialog mit Voc schon wieder gut und trekkig fand („Wir haben uns lieb, weil Kahless das bei UNS toll findet.“), was natürlich wieder durch einen unnötigen Moment zunichte gemacht wurde. Dabei hätte einer weniger extreme Reaktion von Tyler auch genügt, als wild Klingonisch-babbelnd auf den Chef loszustürmen, als hätten sich seine Arme in Ventilator-Flügel verwandelt. Ich dachte kurz, ich stehe im Wald! Vermutlich kam daher auch das visionäre Baum-Gefasel von Stamets?

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„Voc, Sie dürfen mich nicht töten! Denn ich habe Ihnen ein Geschenk mitgebracht. Es heißt … Hoffnung! Und Glasperlen.“ – „Und wieso bringen Sie dann einen getarnten Doppelgänger von mir mit?“ – „Oh Gott, gab es ab Folge 9 eigentlich irgendwen, der das nicht gewusst hat?!“ – Warum der Widerstand mit all seinen guten(?) Schiffen unter Fischernetzen und einem großen Ventilator wohnt, das weiß ich nicht. Ich tippe aber auf „Irgendwas mit Kahless“ als Antwort.

Was wir außerdem gelernt haben:

Wissenschaft aus dem Spiegeluniversum – Tilly meint allen Ernstes, dass Pilze die einzigen bekannten Organismen seien, die „Leben mit dem Tod verbinden“. Äh… Weil sie totes Material abbauen und bei sich selbst einbauen können? Also quasi wie Bakterien? Also quasi wie Pflanzen? Also quasi wie Tiere? Also quasi wie Menschen? – Okay, DANN habe ich es begriffen. Jetzt muss sie mir nur noch erklären, was die erwähnten „Laser-Photonen“ sind. Ein Laser, der Photonen benutzt? Im Gegensatz zu Lasern aus Wassermolekülen? Faszinierend, was die bei Star Trek alles können!
Das ver-trekte Labyrinth – Ich muss gestehen, dass ich das erst später merkte: Burnham wird zu dem Widerstandsplaneten geschickt und 2(!) Sekunden später sagt die Konsolentrulla, dass die Photonentorpedos auf das Ziel ausgerichtet werden? Haben die zufällig gerade über dem Planeten geparkt, zu dem sie fliegen wollten?! Und wieso wird Tyler am Ende direkt zur Discovery gebeamt, die gar nicht mitgeschickt wurde? Hat Burnham die schnell kontaktiert und die sind innerhalb von 2 Minuten hingerast, aber das Rendevous wurde nicht erwähnt? Und kann Burnham wirklich mal eben mit 2-3 Fingertapsern (mehr waren es nicht) in einem vollen Transporterraum die kompletten Hinrichtungskoordinaten ändern? Tyler müsste ja zumindest deutlich weiter entfernt materialisieren, damit die Discovery den sofort einsammeln konnte?
Psychose für die volle Hose – Tylers Enttarnung war mal echt gar nix! Gespielt wie im Kasperletheater, wenn die Darsteller schon fünf Bier intus haben. Erst will der Mann Burnham beistehen, nach einem Kopfschüttler irgendwie Mensch bleiben, nach einem weiteren Headbanger sie erwürgen. Was dann folgt, ist sinnentleertes Klingonengefasel („Kahless, mach die Lampe an, damit ich im Dunkeln sehen kann!“). Nö, das war weder spannend noch kultig. Und Burnhams Begriffsstutzigkeit ging mir auch auf die Ketten. Der einzige Lichtblick: Tylers Hände an ihrer Kehle. Schade, dass diese Szene nicht eine Minute länger ging.

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„Ich bin ein Klingone.“ – „Aber du küsst doch wie ein Mensch!“ – „Ich bin ein Spion, Michael!“ – „Aber einer, der für uns arbeitet, oder?“ – „NEIN!“ – „Okay, dann muss ich Saru anrufen. Du bist unterzuckert und brauchst dringend deine Ration Butterbrote“ – Pein(lich) oder nicht Pein(lich): Beim zweiten Mal wirkte diese Szene irgendwie noch alberner. Vor allem wäre es mal nett gewesen, wenn Tyler der Michael nicht gleich wieder die Waffe hätte wegschlagen können. Aber warum sich über diese Pseudo-Verfehlungen aufregen? Sie hatte das Ding eh nicht geladen oder gar entsichert…

Der Imperator aus Folge 1 – War ja klar: Der Imperator… -ine ist Burnhams alter Captain. Und da Michael ca. eine Stunde(!) gebraucht hat, um das Rebellenlager (noch nicht) zu beschießen, kommt die Chefin persönlich mit dem großen Silvesterfeuerwerk um die Ecke? Kommt im Krieg auch Putin vorbei, wenn in Syrien die Kindergärten noch nicht nach 50 Minuten vorschriftsgemäß brennen? So was kann ich wirklich nicht ernst nehmen… Ihr etwa? Meinen Glückwunsch. Dann gibt es für euch ab jetzt NUR noch glaubwürdige Serien zum Schauen.

Gerade die letzten vier Punkte in den Kästen stießen mir dann doch extrem auf. Wie viel Zeit hatte man genau, um diese Drehbücher zu schreiben? Mussten sich die Autoren dafür überhaupt hinsetzen? Und wenn ja, wieso halte ich Laptops auf dem Bahnhofsklo eigentlich für unhygienisch? Fragen über Fragen.


Fazit: Wieder zeigt sich, das Review-Schreiben und Episodengenuss bei Discovery unfriedlicher koexistieren als Tellariten und Andorianer. Was beim geistlosen ersten Anschauen (nur echt mit Sabberfaden) noch durchschnittlich wirkt, fällt beim mehrsekündigen Nachdenken vollkommen in sich zusammen. Man muss sich das mal vorstellen: Komplexe Kriegs- und Spionagegeschichten werden vorangetrieben, indem Doppelgänger(!) der Hauptakteure einfach alles durcheinander bringen, bis die Figuren zwecks Selbstenthüllung am Rad drehen. Oder gaaanz neue Gefühle entdecken. Das ist zwar halbwegs logisch, erzählerisch aber eher unterste Hubraumklasse.

Man könnte auch alle Beteiligten im Kreis drehen, bis sie wichtige Infos raushauen. Wäre durchaus geschmeidiger…

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Das alternative Universum der Langeweile, „Star Trek Discovery“ – 1.11 – „Der Wolf im Inneren“ – Kritik
Ach, Gottchen, liebes Discovery. Kaum lobt man dich mal ein bisschen, wie in der letzten Folge geschehen, schon schwankst du wieder im verwunschenen Pilzwald der Doof-Plots herum. Denn nachdem Stamets nun schon seit gefühlten zwanzig Episoden in dieser komischen Sporen-Duschkabine abhängt, könnte man das Thema ja doch laaaangsam mal abhaken. Ja, die Teile erlauben Über-Universuminales-Rumspringen. Ja, die hauen ganz schön auf den Hirn-Cortex. Haben wir verstanden. Wirklich. Also… next, please!?

Und noch eine Gaga-Schaufel oben drauf stellt ja wohl der Faden um Freund Tyler dar. Die Autoren-Konferenz dazu möchte ich mir gar nicht vorstellen. Und mit „gar nicht“ meine ich natürlich folgendes:

Autor 1: „Gnihiii! Dramaaaa! Dunkle Geheimnisse! Klingonen im Schafspelz!“

Autor 2: „Was sagst du? Die Klingonen haben einen der ihrigen derart ordentlich mit dem Kotelettklopfer und der Menschen-Ausstechform bearbeitet, dass der halt nicht nur so aussieht, sondern auch noch so ziemlich jede medizinische Detail-Analyse austrickst? Meine Güte, wie bescheuert! DAS müssen wir machen!“

Autor 1: „Jaaaa! Supi! Und… und dann hat der auch noch sein Gedächtnis verloren! Sowas darf schließlich nicht fehlen. Und Kahlesch… pardon… Kahless-Zitate sorgen dann für ein ordentlichen Zucken in den Synapsen seiner Gedächtnis-Abteilung!“

Autor 3: „Aber nur, wenn wir nochmal die Klingonen-Nippel in der Rückblende zeigen dürfen. Lechz!“

Autor 2: „Dem schließe ich mich an. Ist immerhin ein schöner Kontrast zur selbstlosen Unterstützung der Rebellen durch Burnham.“

Autor 1: „Moment! Ich weiß! Lass die doch deren Anführer im Gegenzug eine total bekloppt-tiefsinnige Frage stellen. Zum… zum Beispiel, warum die Klingonen im parallelen Universum gar nicht alle Nicht-Klingonen kaputt hauen.“

Autor 3: „Und als Antwort gibt es nur ein bisschen wirres Geschwafel. Kahless und so, ihr wisst schon. Dient ja eh nur als plumpe Hirnkurbel für Slashy-Ashy. Äh. Warum hat der sich eigentlich nochmal umbauen lassen?“

Autor 2: „Ist doch egaaaal! Geht doch nur um die Enthüllung. DAS konnte schließlich niemand ahnen.“

Autor 3: „Will aber einen Gruuuuund!“

Autor 2: „Okay, okay. Der war wegen… Geheimnisse und so da. Zufrieden?“

Autor 1: „Jau, ist doch gut. Übrigens, hier steht im Drehbuch, die maximal sechs Weltraum-Rebellen hausen in windschiefen Zelten, statt beispielsweise in der coolen Ruinenstadt im Hintergrund. Waruuum?“

Autor 2: „Hey, am Ende wird die Folge noch zumindest optisch interessant. DAS wollen wir schließlich nicht, ooooder?“

Fazit: Ausgeleierte Langstrecken-Handlungsfäden treffen auf uninteressante Plump-Böse aus dem Spiegeluniversum. War der erste Auftritt noch ein bisschen fesselnd, scheint man hier schon wieder keine Lust mehr gehabt zu haben. Selbst der große Twist wurde wohl bereits von den meisten vorhergesehen (im Zweifelsfall bei Discovery einfach die langweiligste Möglichkeit wählen) und sorgte nur für ein zartes Gähnen. Positiv könnte man noch anmerken, dass die allgemeine Stimmung in der Terraner-Welt etwas angemessener düster ist, als noch bei den späteren Comedy-Folgen bei DS9. Aber wenn DAS bereits die besten Pro-Argumente sind… ?

Wertung: 4 von 10 Punkten

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Artikel

von Klapowski am 15.01.18 in Star Trek: Discovery

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Kommentare (34)

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  1. Counselor der Einheit sagt:

    Was mir besonders gut gefallen hat: Die Exekution durch Schockfrosten im All!
    Zuerst dachte ich, die Crewmitglieder werden dematerialisiert und dann drückt jemand auf den Löschknopf, um damit den Musterpuffer des Transporters zu leeren.
    Weit gefehlt, man produziert lieber menschlichen Tiefkühl-Weltraumschrott!

    Zum Glück merkt niemand, dass Frau Burnham mit zwei Tastendrückern entweder die Discovery informiert (Moment, das geht ja nicht so einfach, da die ganze Kommunikation überwacht wird, wie wir gelernt haben) oder den verkappten Klingonen per neuer Transwarp-Beamtechnik dem anderen Schiff direkt vor den Bug knallt, so dass er vor Eintreten der Schockstarre eingesammelt werden kann.

    Und dabei hatte ich so gehofft, dass Burnie endlich im Mirror-Universum angekommen ist und das macht, „was ggf. nötig ist“ (wie Lorca das befohlen hatte). Wie kann man denn ernsthaft glauben, dass Fake-Tyler, den Sie geliebt hat, jemals seinen inneren Klingonen überwinden kann und in Burnies Schoß zurückhüpft?
    Aber scheinbar war der Sex mit ihm so heiß, dass der vulkanisierten Dame die letzten Logikwölkchen dabei weggedampft wurden.

    Merkwürdige Folge.

    • Klapowski sagt:

      Wenn ich das richtig verstanden habe, hat Burnham ihre Untergebene sofort zur Exekutionsvorbereitung geschickt, um dann in ihrem Raum schnell die Discovery zu informieren (vorher noch Spiegel-Saru rausgeworfen, der sie gerettet hat).

      Da hat sie vermutlich irgendwelche Koordinaten am Rande der Beamreichweite übermittelt, die natürlich innerhalb von wenigen Minuten für die Discovery zu erreichen sein müssen. Dann schnell in den Transporterraum, innerhalb einer Sekunde neue Koordinaten eingeben (man merkt es auch als Zuschauer kaum, obwohl man die Hände teilweise sieht) und looos geht es. War mir aber auch zu grenzwertig knapp. So was macht dann doch wenig Spaß. Sie hätte aber gerne von einem anderen Transporterraum aus eine Rettungskapsel rausbeamen können, wo der olle Kahless-Fanboy dann für zwei Stündchen drin landet.

      Aber wie ich schon schrieb: Lieber einen doofen Twist einbauen, der auf den schnellen Effekt abzielt, als mal die drei Autoren-Meter mehr zu gehen. Fast alle Kritikpunkte hätte man mit wenigen Stunden Arbeit ausbügeln können.

      Antworten
  2. Michael Burnhamm-Brücher sagt:

    Ich bin persönlich sehr froh, dass es diese Serie gibt. Ich wurde seit den ersten Staffeln „Enterprise“ nicht mehr so gut unterhalten, wie von den Kritiken Sparkis und Klappos hier. Als Mitleser aus alten st-enterprise.de-Zeiten: Chapeau und vielen Dank. Hilft der Serie nicht, aber ist immerhin eine Sache, auf die ich mich in Verbindung damit freuen kann.

  3. Dr_SPUCK sagt:

    Physikalisch war das das einzige korrekte. Es ist tatsächlich so, dass Du im Vakuum weder zerplatzen noch kochen noch schockfrosten kannst, weil dort nichts in der Umgebung ist, womit Du wechselwirken kannst. Ebenso befindet sich dort nichts, wo Du Deine Körperwärme hin abgeben kannst.

    Einzeig direkt auf der Oberfläche bildet sich eine sehr dünne Eisschicht und Du wirst etwa 2-3 Minuten rumzucken, bevor Du erstickt bist. Du musst erst sterben, bevor Du dann langsam zum Eisklotz wirst.

    Das war also ausnahmsweise realistisch.

    Ansonsten, beschi ssene Folge mit vermurkstem Andoraner-Design.

  4. Parteihase sagt:

    Lustig das hier zu lesen und abschreckend genug nicht wieder in Disco einzusteigen.

    • Counselor der Einheit sagt:

      Löblich. Für mich ist es halt ein letzter Rest von Star Trek im TV. Produktionsdesigntechnisch (tolles Wort) auf der Höhe der Zeit, bis auf die CGI manchmal. Leider getrübt durch hahnebüchene Story, oft dümmliche Dialoge und schwach gezeichnete Figuren. Kurzum, es ist oft knapp an der Grenze von „so schlecht, dass es wieder gut ist“.
      Wieso ich weiterschaue? Nun, ich will einfach wissen, was Lorca im Schilde führt bzw. anstellt und hoffe dabei, dass er tatsächlich ein echter Bad Boy ist. :-D

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      Na-na-na, bitte nicht vergessen, dass wir alle hier selber Schuld sind, dass wir in diesem Meisterwerk der Tiefsinnigkeit kein richtiges Star Trek erkennen. So sagt es zumindest das knorke Review (4.5 von 5 Punkten) von Björn Sülter auf Robots-and-Dragons:

      „Während diverse Handlungsstränge eskalieren, beweist sich die Serie zunehmend wieder als horizontal erzähltes Gesamtkunstwerk über psychologische Abgründe, Verlust und den Umgang mit Schuld und Sühne.“

      http://www.robots-and-dragons.de/news/115950-kritik-star-trek-discovery-111-the-wolf-inside

      Mein (unveränderter!) Lieblingsabschnitt:

      „Nur weil Voq mit den Vulkaniern, Andorianern und Tellariten erfolgreich zusammenarbeitet, muss darin schließlich kein Schlüssel für die kulturellen Probleme ihres eigenen Universums liegen. Eine Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein führte schließlich auch nicht zu erfolgreichen Verhandlungen auf Bundesebene.“

      Jetzt weiss ich zumindest, was aus dem Autoren des Buches „Science and a Sense of Hope – Zum Verhältnis von Wissenschaft und Religion in der Fernsehserie Star Trek: Deep Space Nine“ geworden ist:

      https://www.zukunftia.de/290/science-and-a-sense-of-hope-buch-zu-ds9/

      Freue mich jedenfalls schon auf Sülters Reviews aller Dragonball Z-Folgen:

      „Der Kampf von Vegeta gegen Son Goku ist eine offensichtliche Reflektion der eigenen Lebenserfahrungen des Protagonisten und erinnert in Abschnitten an die politische Positionierung von Helmut Kohl in der Bundestagswahl 1998. Durch Gokus Drohung an den Kaoshin kommt der expressionistisch typische Konflikt zwischen ihm und den Götter der Schöpfung zum Vorschein, man erkennt aber auch die Auseinandersetzung der Familie mit der Gesellschaft. Sülz.“

      Antworten
    • Daniel sagt:

      „Ein horizontal erzähltes Gesamtkunstwerk“? Achso. Zuletzt sah ich das bei YouPorn. Das war so was von horizontal.

      Meine Fresse… nun, immerhin bin ich jetzt mit meiner Meinung nicht mehr allein. Danke, Daniel.

      Antworten
    • Counselor der Einheit sagt:

      Sparkie:
      „Nur weil Voq mit den Vulkaniern, Andorianern und Tellariten erfolgreich zusammenarbeitet, muss darin schließlich kein Schlüssel für die kulturellen Probleme ihres eigenen Universums liegen.“
      Richtig. Dazu kommt, dass die Terraner im Spiegel-Universum als die Über-Schlechtmenschen dargestellt werden. Wer sagt denn, dass die Klingonen dort nicht statt kriegslüsternem Panzervolk friedliebende Space-Hippies sind? Oder die Vulkanier es mit Logik gar nicht so haben, sondern bei ihren barbarischen Wurzeln geblieben sind?
      Also völlig unvergleichbare Grundvoraussetzungen in Universum A und B. Es sieht vielmehr so aus, als ob Michaela ihre letzten aufgefegten Logikreste vor dem Sprung in die Paralleldimension aus der Schleuse ins All geblasen hätte. :-D

      Antworten
  5. G.G.Hoffmann sagt:

    Ich will nicht sagen, dass die Folgen für 45 Minuten nicht unterhaltsam seien. Das finde ich aber auch bei 4-5 andere Serien, die ich regelmäßig verfolge. Was allerdings allen diesen Serien gemein ist – und mich bei Star Trek traurig stimmt: ich glaube nicht, dass ich in einigen Jahren noch einmal einzelne Folgen wieder ansehen werde. Die Erzählstruktur eignet sich meines Erachtens nicht dafür. Auch DS9 und ENT kannten war schon episodenübergreifende Handlungsbögen. Dennoch könnten die meisten Folgen (von spezielle Zwei- und Dreiteilern abgesehen) noch einmal für sich betrachtet werden.

    Zudem lag früheren Star Trek Serien immer das Konzept einer abgeschlossenen B-Handlung innerhalb einer Episode zugrunde. Während Picard den Gegner belaberte, bekämpfte Crusher juckende Pickel bei Riker, o.ä. Oftmals waren die B-Handlungen für den Humor oder die Charakterentwicklung sogar wichtiger als die Haupthandlung. Bei DSC kann ich das bislang nicht erkennen. Das ist alles ein unausgegorener Brei.

    Fairerweise muss man sagen, dass keine Star Trek Serie in der ersten Staffel richtig wusste, wohin sie gehen wollte. Aber nach einer zwölfjährigen Kreativpause und der Ankündigung, man werde jetzt wohl durchdacht den ganz großen Wurf landen, ist das schon etwas enttäuschend. Bislang hat diese Serie genau Null von dem, was im Vorfeld an Hoffnungen geschürt worden war (etwa die Verpflichtung von Nicholas Meyer als Producer).

    Bei mir schwindet ein wenig die Hoffnung, dass man in den letzten vier Folgen noch die große Auflösung eines von Anfang an durchdachten Handlungsbogens bereithalten wird und in der zweiten Staffel das große Aha-Erlebnis kommt. Vielmehr befürchte ich, dass die Autoren keinen Plan haben, wie es weitergehen soll und der „Cliffhanger“ von Folge 15 nur Ausdruck dieser Ahnungslosigkeit sein wird. Bislang hat man von einem Start der Dreharbeiten für Staffel 2 noch nichts gelesen. Eine Serie, die nach 15 Folgen aber erst einmal in eine Pause von 15-18 Monaten geht, glaubt offenbar nicht an sich.

    2015 war die Serie angekündigt und immer wieder verschoben worden. Hinter den Kulissen herrscht anscheinend Streit über die Richtung und Chaos.

    • Counselor der Einheit sagt:

      Hallo G.G.,

      scheinbar hat Herr Meyer als Produzent entweder wenig Interesse an und/oder wenig Einfluss.
      Vielleicht war es auch die Bedingung dafür, dass er überhaupt an seiner Khan-Miniserie arbeiten darf? Auf diese freue ich mich in überaus positiv gestimmter Erwartungshaltung.

      Vielleicht lädt Discovery nach der großen Auflösung zum erneuten Anschauen ein. Kann ja sein, dass man (ähnlich Memento oder Shutter Island) die Serie nochmal mit anderen Augen sehen kann.

      Antworten
  6. Grinch1969 sagt:

    Shannara Chronicles hat mehr Tiefe und Charakterzeichnung als STD und das soll schon was heißen…..

  7. seph77 sagt:

    Was auch merkwürdig war (wobei ich bei der Serie schon lange nichts mehr wirklich merkwürdig finde), dass Spiegel-Furz nach dem er von Tyler-Furz beinahe abgemurkst wurde nicht einmal auf die Idee kam, eine Gedankenverschmelzung zwischen Spiegel-Sarek und Tyler-Furz anzuordnen. Stattdessen geht Spiegel-Furz einfach mit einem Achselzucken drüber hinweg als hätte ihm Tyler nur aus Versehen ins Gesicht gefurzt.

    Dabei wollte ich es den Serienautoren gleichtun und mir keine weiteren Gedanken mehr über die Serie machen, mich einfach nur 45 min berieseln lassen, aber wenn einem der totale Stumpfsinn Szene für Szene dermaßen ins Gesicht tritt, fällt es mir doch schwer sowas zu ignorieren. Ich weiß schon nich mehr wieso ich mir die Serie ûberhaupt so lange angetan habe. Das ist von Anfang an so dermaßen an die Wand gefahren, dass ich nicht mehr die Hoffnung hab, dass man hier noch was zu Recht biegen kann. Ja auch die anderen Trek-Serien sind mehr als bescheiden gestartet, aber da war zumindest Potenzial für mehr zu erkennen. Das kann ich bei Star Trek Discount beim besten Willen nicht, weswegen ich das Schauen der Serie jetzt auch aufgebe, Star-Trek-Etikett hin oder her.

    • Serienfan sagt:

      Bei mir hat das mit dem „Berieseln“ nie geklappt.

      Ich frage mich manchmal: Warum ist das so? Schlechtes Star Trek eignet sich einfach nicht zum „Berieseln lassen“.

      Und ich kann mich durchaus „berieseln“ lassen. Ich habe alle „Freitag der 13.“-Filme gesehen. Und die waren alle grauenhaft.

      Wahrscheinlich ist „Discovery“ doch viel zu zäh und schwerfällig, um sich davon „berieseln“ zu lassen. Da kann ich mich wahrscheinlich genauso gut von „Berlin Alexanderplatz“ „berieseln“ lassen.

      Das größte Problem ist für mich, dass man einfach merkt, dass hier niemand beteiligt ist, dem es wirklich ein Anliegen ist, gutes „Star Trek“ zu machen. Ich habe so den Eindruck, da wird eine Auftragsarbeit erledigt. In der Projektbeschreibung stand dann folgendes:

      1. Kümmert euch nicht um Trekker. Die motzen viel, gucken es aber ohnehin.
      2. Passt euch stilistisch an die Abrams-Filme an. Wir wollen die Kinozuschauer mitnehmen.
      3. Wichtig sind Kriegs-SF-Fans, denen Star Trek normalerweise zu fad ist. Die müssen wir ködern.

      Und das wurde halt von den Machern brav umgesetzt.

      Antworten
    • seph77 sagt:

      Als Jugendlicher konnte ich das mit dem „Berieseln“ noch ganz gut, da hatte ich selbst den schlechtesten Voyager-Folgen noch was abgewinnen können und ein „Armageddon“ wurde bis zum Schluss klaglos durchgehalten. Aber allerspätestens beim ersten „Transformers“ habe ich dann feststellen müssen, dass der „Hirn-Ausschalter“ bei mir seinen Geist aufgegeben hatte. Seit dem kann ich mit so einem miesen und völlig gehaltlosen „Style-over(oder besser: without)-Substance-Popcorn-Mist“ einfach nichts mehr anfangen.

      Erschwert wirds natürlich auch noch dadurch, dass an Star Trek trotzallem noch mein Herz hängt. Da mag man sonst über einige Schwächen hinwegsehen können, aber wenn dann noch sämtliche Stärken fehlen, gehts halt gar nicht mehr. Da regt man sich halt gleich über allen Mist auf, egal ob bedeutend oder nicht.

      Antworten
  8. Susan sagt:

    Ich hab mich in letzter Zeit mit dem kommentieren zurückgehalten – einfach weil ich nichts mehr zu DIS zu sagen hatte ;) Ich hab die Serie weitgehend abgeschrieben, lese die Reviews & die Kommentare hier eigentlich nur noch des Unterhaltungswertes wegen und schau mir stattdessen jeden Tag eine der TNG Episoden auf Bluray an (TNG-Schwächen sind bekannt und – offen gesagt – verzeihbar, für das was die Serie ist. Deal with it^^)
    Sollten die Bewertungen mal Richtung „akzeptabel“ klettern, werde ich mir überlegen, ob ich der Serie noch eine Chance gebe. Ich hoffe, den letzten Satz konnte man lesen, ohne zu lachen. ;)

  9. Jako sagt:

    Ganz toll wie die Aliens in DISCO reine Requisite sind.
    Immerhin bewegen sie sich inzwischen. Was man von den Wächtern der irgendwas in den Fake friedensverhandlungen mit den Kringegonen nicht gerade sagen konnte; die sind standen nur rum und vielen dann um und waren garantier nur Kleiderständer mit nem Tuch drüber.

    Also, wow… Aliens, Andorianer… cool, sehen sogar gut und Trekmäßig aus… cool… Telariten, wiederkennbare Telariten… alles cool. Aber Momentmal…
    Können die reden? Können sie reden? … hallo? Irgendjemand zuhause? jetzt halt mal die schnauze VOQ und lass mal die anderen Reden, die das Star Trek Universum so bevölkern. Och nö… jetzt redet Sarek. Schnauze, hab ich gesagt.

    Was… was hat der Andorianer gerade gesagt? Er hat etwas gesagt… ich staune… BOOOOM, Planet zerstört, alle tot. Na bravo…

    Discovery wirkt so statisch, leb- und reglos wie es Star Trek noch nie zuvor gewesen ist.
    Hmm… ein first.

    • livingDog sagt:

      Das liegt an der Maske. Schau Dir mal die Maske von dem Andoraner an und vergleiche das mit einem Andoraner aus Enterprise. Die haben das ganze Gesicht zugekleistert mit einer Latexmaske, während die Pendants in Enterprise viel freie echte Haut für Mimik hatten. Dasselbe bei den Klingonen. Dadurch ist sprechen schwierig. Egal wie teuer die Serie sein mag. Das Geld fließt nicht so stark in die Masken.

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    • Jako sagt:

      jetzt würde ich das viele doch gerne noch in ein fiele ändern ;) hmmm….

      Ja also die Masken, da haben in Star Trek aber schon ganz anderen mit dickeren masken gesprochen.

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  10. WKT sagt:

    Für mich rührt ein großer Teil der Enttäuschung einfach aus der Diskrepanz zwischen dem, was kommuniziert wird und dem, was dann tatsächlich auf den Bildschirm kommt.
    Wenn man den Produzenten zuhört, meint man die hätten das Rad neu erfunden und im vorbeigehen eben mal das „Krieg und Frieden“ des 21. Jahrhunderts produziert. Wenn man dann aber doch mal versehentlich reinschaut bemerkt man, dass hier Amateure am Werk sind. Und das ist eine Beleidigung für alle ambitionierten Amateure…
    Klar, die anderen Serien hatten auch ihre Schwächen und man verklärt so einiges. Der Unterschied liegt aber in der Erwartungshaltung und den Produzenten von DISCO würde ein wenig Demut nicht schaden.
    Außerdem waren die anderen Serien (sogar ENT) immer in den Gesamtkontext eingebettet, während die Autoren bei DISCO solche Worte nicht mal buchstabieren können.

    • G.G.Hoffmann sagt:

      Liest man die Kommentare auf amerikanischen Seiten (trekcore, trekmovie), wird dort aber fast einhellig nur gejubelt. Ich finde auch die Optik nicht ansprechend. Die CGI sieht in meinen Augen ebenso künstlich und billig aus wie die zahllosen Greenscreen-Aufnahmen. Ich mag ferner nicht die düstere Atmosphäre auf den Schiffen. Das war mir schon bei VOY und ENT alles zu unfreundlich. Deep Space Schiffe wären schon aus psychologischen Gründen eher beleuchtet wie die Enterprises oder das Schiff in „Passengers“: hell, freundlich, zum Wohlfühlen. Allerdings erklärt diese U-Boot-Atmosphäre auch die Aggressionen, die man in den vergangenen 20 Jahren bei Star Trek an den Tag gelegt hat.

      Michael Burnham schien zu Beginn ein vielversprechender Charakter. Inzwischen schaut sie nur noch depri aus der Wäsche und nervt. Nicht mal sexy ist sie. Saru ist langweilig, Lorca interessant, aber nicht hinreichend präsent, Tilly geht langsam den Weg aller Wesleys und der Rest der Crew ist Stichwortgeber ohne Charaktereigenschaften. Obwohl man inzwischen viel von der „Discovery“ gesehen hat, ist sie, weniger als alle anderen bisherigen Schiffe, ein Ort, der den Zuschauer einlädt und ein „Zuhause“ bietet. Nichts wäre mir gleichgültiger als wenn dieser Kahn (KAAAAHHHN!) morgen in die Luft flöge.

      Bester Satz der Serie bislang war Lorcas: „Ist doch nur’n Schiff…“

      Gar nichts hat man aus dem „Alien der Woche“-Episoden gelernt, deren die Zuschauer nach 700 Folgen so überdrüssig waren. Der Alphaquadrant ist weiterhin ein überbevölkerter Ort, in dem die ungeheuren Distanzen im All keine Rolle spielen, erst recht nicht, seit man mit Sporenantrieb binnen Sekunden überall hinreisen kann. Einmal möchte man bei Star Trek den Eindruck von Unendlichkeit und Leere erkennen, den viele SciFi-Filme vermitteln.

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    • WKT sagt:

      Naja, für mich wirkt es immer so als ob sich viele Seiten einfach die Charakterisierung von Burnham zu Herzen genommen haben. Wenn man lange genug erzählt bekommt wie genial die ist, dann glaubt der Zuschauer es irgendwann, ganz egal wie irrational und unlogisch ihre Handlungen sind. Ergo: Wenn man lange genug erzählt welch ein Meisterwerk DISCO darstellt werden die Fans es schon irgendwann auch glauben.
      Ich bin dabei echt immer erstaunt wie einfach über derart offensichtliche handwerkliche Mängel hinweggewischt wird (besonders in den deutschsprachigen Rezensionen) und wie offensichtlicher Bullshit (pardon.) zu höchster Güteklasse verklärt wird und der Serie dabei oft auch noch tiefenpsychologische Fundiertheit angedichtet wird. Aber auch da scheint man von den DISCO-Schreibern gelernt zu haben. Hauptsache pathetisch und episch klingen muss es. Sinn und Logik ist was für Warmduscher. Das ist dann teilweise schon absurd. Als würde man Rosamunde Pilcher mit Thomas Mann gleichsetzen. (Bei trekmovie und trekcore bin ich mir auch nicht sicher wie unabhängig da berichtet wird.)

      Was das Schiff angeht gebe ich dir recht. Für mich sind die Schiffe einfach ein integraler Bestandteil der Serien. Bei DISCO wirkt auch deswegen alles künstlich, weil wir niemals normale Operationen zu sehen bekommen und auch kräftig an Statisten gespart wird. Außerdem fällt mir auf, dass es quasi gar keine Interaktion zwischen der Crew gibt. Deswegen kann Tyler ja auch den Doc einfach mal so killen, ohne das es jemand merkt. Stamets konnte ja auch gefühlte 20 Folgen im Maschinenraum alles treiben, was er wollte, ohne das Culber oder Lorca auch nur gezuckt hätten. Der Captain ist mit allem möglichen beschäftigt, aber kommandieren scheint ihm eher lästig zu sein. (usw. usw.) Das ist dann schon sehr, sehr schwach von Autorenseite. Ich wünsche mir die guten alten Besprechungsraumszenen zurück. Nicht immer elegant, aber sehr effektiv.
      Alles wirkt halt deutlich wie eine Kulisse. Generell entsteht der Eindruck der Künstlichkeit halt auch dadurch, dass der Weltraum aussieht, als wäre der Urknall eine Explosion im Süßigkeitenladen gewesen. Wenn ich mir da alte Voyager-Folgen ansehe war das optische dort um ein vielfaches höher.

      Außerdem leidet die Serie darunter, dass sie einfach keine Ensembleserie ist. Sie könnte auch „Mary Sue und die Space-Stooges“ heißen und keiner könnte sich beschweren. Das wäre auch ein schöner Weg für die Produzenten Gehaltskosten zu sparen. Die schauspielerische Qualität ist dann halt auch… ähhh… Schwankungen unterworfen. Aber manchmal fragt man sich, warum man sich überhaupt noch so aufregt…

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    • Edain sagt:

      In Punkto „Faszination Weltraum“ schließe ich mich noch dem Herrn Hoffmann an. Hat’s im Piloten mit dem Doppelsternsystem noch so gewirkt, als würde uns die Serie jetzt aber wirklich die Faszination der unendlichen Weiten und die phantastischen Welten dort zeigen – ist’s doch wieder nur ein Kammerspiel, indem man entweder in einem schlecht ausgeleuchteten U-Boot (mit LCD-Schirmen!!!) herumstapft oder in bester Stargate-Tradition in kanadischen Wäldern. Statt das Effektbudget für wöchentliche sinnlose Zooms in die Brücke und wieder raus zu verpulvert, könnte Lorca doch mal in Methanseen baden oder Burnham einem schwarzen (höhö) Loch zu nahe kommen?

      Gut, die komische Ruinenstadt im Hintergrund war ein nettes Detail. Aber statt der bekommen wir dann auch wieder nur 5 Aliens in einem Beduinenzelt mit Ventilator. Wenn’s doch wenigstens ein Alien-Ventilator gewesen wär.

      Achja: das Hauptquartier einer intergalaktischen Widerstandsbewegung gegen das Terranische Imperium sind 12 Zelte im Wüstensand. Ernsthaft? Das ist ja fast so peinlich wie das Dominion-HQ, das im DS9-Finale von 5 Manderln mit Phaser gestürmt wird.

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  11. Trekkie Messer sagt:

    Die Macher von Star Trek Disco orientierten sich an The Walking Dead – kann man machen, muss man aber nicht.
    Sie orientierten sich an Game of Thrones – kann man ebenfalls machen, muss man aber ebenfallserer nicht.
    Beim Klingonen-Design orientierten sie sich an JJ Abrams – kann man …
    Raumschlachten a la Star Wars – kann …

    Wäre es eigentlich zu radikal gewesen, hätte man sich an Star Trek orientiert? Also TOS, TNG, VOY und DS9, von mir aus auch noch ENT und TAS, und dann nimmt man sich das, was richtig gut funktioniert hat und streicht das, was nicht so gut war. Ich mein, wir reden hier ja nicht von irgendeinem Billig-Franchise, das man neu anpinseln kann, als sei vorher nix gewesen. Aber genau das tun sie gerade. Die Trekkies kennen Kirk, Picard, Janeway und Co, und vergleichen die Charaktere automatisch mit den jetzigen.
    Nichts spricht gegen eine neue Serie mit neuer Crew, nichts gegen neue Rassen, nichts gegen das Ausweiten des bisherigen ST-Universums, nichts gegen eine actionlastigere „Vergangenheit“, und nichts spricht dagegen, das CGI dem Jahr 2018 anzupassen. Aber Disco scheint mir von ignoranten Star-Walking-Thrones-Fans zusammengezimmert worden zu sein. Kaum Charakterzeichnung, dafür aber Bumm-Bumm in jeder freien Minute, kein Zusammenhalt der Crew, null Loyalität, dafür aber Verrat, Intrigen, Spionage als gäbe es kein Morgen mehr. Nicht den Hauch von Philosophie, dafür aber Hurra-Patriotismus an jeder Ecke. Ganze zwei Schauspieler und deren Figuren mag ich da: Anthony Rapp und Jason Isaacs, letzteren halte ich persönlich für Oscar-Material, nur wird der als Captain mit familiärer Glückskeksvergangenheit vollkommen verbraten. Der Hauptdarstellerin nimmt man spätestens ab der vierten Folge die vulkanische Kindheit nicht mehr ab, zu emotional, zu wütend, zu reaktionär tapst sie durch die Serie. Ein Typ, der in jedem YPS-Heft eine Massenvernichtungswaffe wähnen würde (Urzeitkrebsinvasion), und gegen den Adrian Monk wie ein hardboiled detective wirkt, wird erster Offizier, dessen „Gefahr-Ganglien“ sich regelmäßig um die Stehplätze balgen, wenn jemand seinen Namen ruft – der ersetzt also einen Data, der durch kindlich-naive Fragen, wie „Was ist Humor?“ / „Was bedeutet Liebe?“ etc. regelmäßig die Crew zum nach- und umdenken bewogen hat. Echt jetzt?

    Versteht mich nicht falsch: das alles geht! Das alles kann man so machen. Aber dann schreibt man bitte nicht Star Trek in den Titel! Ich buch Schwarzenegger auch nicht fürs Reboot von Vom Winde verweht.

    • Serienfan sagt:

      Den Vergleich mit „Game of Thrones“ lese ich häufig. Ich frage mich, was zu diesem Vergleich führt.

      Die Figuren von „Game of Thrones“ verhalten sich alle so, als wären sie bei Picard in die Schule gegangen. Da wird in langen Szenen bei sehr statischer Kamera geredet und geredet und geredet. Da wird über Pläne diskutiert. „Discovery“ tut das Gegenteil.

      „Game of Thrones“ etabliert die Figuren, bevor sie getötet werden. „Discovery“ killt erst einmal, bevor einen die Figuren zu interessieren beginnen. Daher war bei „Discovery“ ja auch der Tod von Captain Georgiou so verschenkt.

      Idiotischerweise haben die Macher von „Discovery“ ja jetzt schon verkündet, in der zweiten Staffel zu „klassischen“ Geschichten zurückzukehren. Warum hat man diese „klassischen Geschichten“ nicht in der ersten Staffel erzählt? Mit Captain Georgiou auf der Shenzhou? Und gegen Ende der Staffel hätte man die Shenzhou zerstören und Georgiou killen können. Dann wäre das ganze vielleicht so überraschend gewesen wie der Tod von Ned Stark.

      Wenn die Macher der Serie wirklich so etwas wie „Game of Trek“ machen wollten, kann ich nur rufen: Bravo! Diese Macher sind nicht nur zu blöd, um zu kapieren, worauf es bei „Star Trek“ ankommt. Sie kapieren offenbar auch überhaupt nicht, was die Qualitäten von „Game of Thrones“ sind.

      Die einzige Parallele, die ich zwischen „Discovery“ und „Game of Thrones“ sehe, ist der Vorspann. Den hat man bei „Discovery“ wohl versucht, irgendwie nachzumachen. Und auch da haben die Macher komplett versagt. „Star Trek“ handelt nicht von Technik. Bei „Star Trek“ geht es um die menschlichen Ideale. Um die menschliche Neugier, um menschlichen Entdecker- und Abenteuergeist. Dass sich Fans viel mit der Technik von „Star Trek“ beschäftigen, ist ein Nebenhobby. Das ist so, wie wenn sich Sprachwissenschaftler mit dem Sprachrhythmus von Shakespeare befassen. Das heißt nicht, dass es diese Technik ist, um die es bei „Star Trek“ geht.

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    • Edain sagt:

      Genau das ist das Kernproblem von Discovery, gut erkannt: man versucht, auf den derzeitigen Trend „düsterer“, „ernster“ Geschichten ankommt, hat aber null Ahnung, woraufs in solchen Geschichten ankommt: auf Charaktere, die man mag und mit denen man auf ihrer Reise mitleidet, mitfiebert. DIESE werden dann in existenzielle Situationen geworfen, anhand derer wir über grundlegende menschliche Eigenarten reflektieren. Können. Muss man ja nicht, man kann’s auch nur spannend finden.

      Discovery hingegen wirft eine Handvoll unsympathischer Charaktere zusammen, die einander willkürlich anschreien (Lorca-Stamets) und/oder irgendwie hassen (komische Sicherheitschefin – alle) oder im nächsten Moment auch wieder nicht, tötet (Georgeiou) und verstümmelt (Metallgesichtstante, von der ich gerne mehr wissen würde, aber nichts erfahr) Charaktere, mit denen uns nichts verbindet und versucht, unsere Gefühle mit den älteste Klischees überhaupt zu rühren (weinende Kinder, GEFAHR!) – und nennt das „modernes Storytelling“. Naja.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Das „Kernproblem“ ist für mich, dass die Serie extreme allgemeingültige Schwächen hat. Schlecht ausgearbeitete Charaktere, mangelnde Stimmigkeit, fehlender Spannungsaufbau, eine unterirdische Qualität der Dialoge usw..

      Daher würde die Serie auch als „Nicht-Star-Trek“-Serie überhaupt nicht funktionieren. Sie wäre eine ebenso miserable Serie, nach der bereits nach den ersten Minuten kein Hahn mehr krähen würde.

      Das zweite Problem ist für mich die tatsächlich krampfhafte und aufgesetzte angebliche Modernisierung von „Star Trek“, die sich bei näherer Betrachtung als im Grunde alter Hut erweist.

      Aber es ist den Machern beeindruckenderweise gelungen, dank dieser kosmetischen Modernisierung massiv alternative Fakten zu etablieren. So wie es in vielen Medien dargestellt wird, geht der Mythos in etwa so: „Star Trek“ war über 50 Jahre lang immer heil, bunt und heiter, mit abgeschlossenen Episoden. „Discovery“ wagt nun todesmutig etwas ganz Neues, und das kommt bei den störrischen und unflexiblen Fans überhaupt nicht gut an. Denn diese Fans verweilen gedanklich in ihrer Kindheit und sind nicht in der Lage, etwas Neues zu akzeptieren.

      Dabei interessiert es niemanden, dass dieser Vorwurf an die Fans vor allem deshalb leicht als völlig absurd zu entlarven ist, wenn man sich ansieht, dass „Star Trek“ seit seiner Entstehung immer wieder massiv modernisiert wurde – im Grunde mehr als jedes andere nur denkbare Science-Fiction-Franchise.

      Antworten
    • WKT sagt:

      Genau. Star Trek hatte immer in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal. Zukunftsoptimismus und eine gewisse philosophisch gefestigte Tiefe (ich nenne das mal so in Ermangelung eines besseren Begriffes) nämlich.
      DIS hat schlicht kein Alleinstellungsmerkmal. Es handelt sich um eine ziemlich generische SF-Serie, über die keiner Reden würde und die wahrscheinlich schon nach der dritten Folge abgesetzt wäre, wenn man nicht „Star Trek“ in den Titel gekleistert hätte. Nichts daran lässt mich sagen: Das ist typisch „Star Trek“. Oder: „Das ist typisch Discovery“.

      Die Schwächen der Serie haben zunächst einmal nichts damit zu tun, ob man das ganze Ding als legitimes Star Trek betrachtet oder nicht. Damit könnte man im Zweifel nämlich noch leben. Das sind einfach handwerkliche Unzulänglichkeiten und vor allem, zum Teil dreiste „Anleihen“ von anderen Produktionen. Sogar die Diversität, die man sich so groß auf die Fahnen geschrieben hat, hat man durch die Hintertür wieder verabschiedet.
      Es hinkt auch der Vergleich zur 1. Staffel TNG oder DS9, die waren zwar beileibe nicht perfekt, man hatte aber nie den Eindruck, dass dies an der Unfähigkeit der Macher liegt.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ich habe ja nur die ersten vier Folgen von „Discovery“ gesehen, ein „Alleinstellungsmerkmal“ von „Discovery“ habe ich da auch nicht erkannt. Es ging von dieser Welt einfach keine Faszination aus.

      Ich denke, eine Serie, die man am ehesten als Vergleich heranziehen kann, ist die HBO-Serie „Westworld“. Diese Serie ist ziemlich unausgegoren, die meisten Charaktere sind extrem unsympathisch und verhalten sich zum Teil extrem dumm. Die Kulissen im Konzern sind oft nur Glaskästen in dunklen Räumen, also nicht besonders einfallsreich.

      Aber von „Westworld“ geht zumindest eine gewisse Faszination aus. Einige Dialoge sind wirklich brilliant, fast schon philosophisch. Und man hat natürlich Anthony Hopkins, ein Darsteller, der sogar aus dem Telefonbuch vorlesen und die Zuhörer damit faszinieren könnte. Einige Szenen in der Western-Welt sind wirklich beeindruckend.

      All das hat „Discovery“ nicht.

      Antworten
    • Ttttttzzzz sagt:

      Das klingonendesign von jj ist gegen diese schokocrossies in alufolie gold gewesen. Eher noch die abrahams klinos als die disco pralinen mit mandelsplittern.

      Antworten
  12. Susan sagt:

    War das Review auf Robots and Dragons nicht als Satire gedacht? Also im Ernst jetzt… das liest sich so… bemühter Germanistikstudent im ersten Semester.

  13. Bergh60 sagt:

    tach auc !

    @Susan
    Wer sowas wirklich ernst meint ,
    läßt mich echt vom Glauben abfallen.
    Und zwar vom Glauben, dass in diesem land noch irgendetwas geschafft/geschaffen wird.

    Das KANN er/sie nicht ernst meinen, oder ? [Mit zittrigen Fingern das Fragezeichen in die Luft malen]

    Und die Bewertung 4,5 von 5 , das wäre 9 von 10 auf der nach oben offenen Klapowski Skala!!!

    Imho war die Folge ziemlicher Mist = Bad Writing.

    Und dass Michael , selbst in Dessous , nicht sexy ist wurde oben schon erwähnt.

    „Schauspielerische Leistung “ Ich muss brechen.

    Gruß BergH

  14. Klapowski sagt:

    Meine Güte, der Autor der nächsten Episode hat auch schon diese hier verbrochen… Jordon Nardino, der mal hier und da eine Episode für andere Serien schreiben durfte. Da ich mir vorgenommen habe, mich mal mehr mit den Machern auseinander zu setzen, sah ich auf seinen Twitter-Account und erspähte zuerst ein Bild der Imperatorin – mit diesem Text:

    „YOUR
    FAV
    TERRAN
    COULD
    NEVER“

    Never was? Surrender? Freitagnachmittag einkaufen gehen?

    Was darunter folgt, sind ebenfalls zusammenhanglose Tweets zu banalen Themen. Es folgen Lobhudeleien auf sich und andere, durchmischt mit Aussagen wie: „I don’t read books“. Vielleicht nicht die richtigen Worte für jemand, der durch SCHREIBEN sein Geld verdient?

    Wie so oft bin ich erschüttert, welche „begabten Newcomer“ und geistige Tiefflieger uns das „frische“ Trek bereiten. Man spürt die mangelnde Erfahrung an allen Ecken und Enden, vernimmt fast die Staubwolke der panisch weggelaufenen Berater und Korrektoren.

  15. Bolleraner sagt:

    Auch ich schließe mich dem Gros der hier sich Beschwerenden an. Langsam wird’s peinlich. Naja, vielleicht sollte man weniger nachdenken und mehr Synthehol trinken.

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