Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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„Star Trek – Strange New Worlds“ – 3.04 – „A Space Adventure Hour“

„Star Trek – Strange New Worlds“ – 3.04 – „A Space Adventure Hour“

Es ist wichtig, dass man sich nach einem atemlosen Staffelbeginn eine Folge gönnt, die etwas Neues versucht. Die ausbricht aus dem üblichen Standard des Entdeckens und Rumreisens (siehe den Beginn der ersten Staffel von SNW) und Konterpunkte setzt… Wie man anhand des Vorschaubildes schon sieht, wird diese Geschichte wieder eine Glaubenfrage: Sollte man einfach zum drölften Male über seinen Schatten springen und die Humorepisoden nicht zuuu streng bewerten? Oder zeigt jener Schatten uns bereits seit 2-3 Jahren den aufgestellten Mittelfinger?


Inhalt: Das Holodeck wird frisch auf der Enterprise installiert. Das musste leider sein, um die letzten Bugs bis zur Geburt von Wesley Crusher auszubügeln.

Spock und La’An begeben sich sogleich als Ermittlerduo in einen Mordfall, bei dem ein irrer Fernsehproduzent mit Wuschelhaar allen Leuten auf den Geist geht. Und nebenbei eine kunterbunte SF-Serie erschafft. Nennen wir ihn doch … Gene Memberberry?

Doch könnte es sein, dass das Holodeck zu viel Energie frisst, sich nicht abschalten lässt und das Schiff in Gefahr bringt? – Ein Blick auf die 2-3 TNG-Episoden, von denen hier abgekupfert wurde, verrät es:
JA!

„Komisch. Bei Praxis Doktor Hasenbein geht keiner dran.“ – „Hm. Die sind wohl wieder alle beim Improvisieren?“ – Eine Pike-Frisur für alle Felle: Hier stellt Anson Mount niemand geringeren als einen unsympathischen Gene Roddenberry dar… Und die Dialoge sind tatsächlich so schräg („Um was geht es hier überhaupt? Kapitalismuuus?“), dass ich es FAST toll finde. Und beim Ausatmen dann doch wieder denke: „5 Minuten einer bisher unbekannten DS9-Folge wären mir trotzdem lieber…“


Besprechung

Es gibt hier einiges zu klären:

Dass es ein Holodeck(!) bereits 100 Jahre vor Rikers staunender Erstbetrachtung gegeben haben soll: Dieses Logikloch schenke ich Kurtzman herzlichst zum Weltspartag!

Und dafür hätte PC-Games auf ihrer Werb… Webseite nicht mal (teuer?) darauf hinweisen müssen, dass es in der TOS-Zeichentrickserie mal künstliche Amüsierkulissen gegeben habe. Das ist nämlich weder Kanon – noch wirklich vergleichbar. Hieß nämlich nicht Holodeck.

Im Ernst: Macht doch, was ihr wollt! Von mir aus auch Borg bei der Sternenflotte (Spock: „Verflixt, in den mit der Radkappe am Kinn habe ich mich verknallt?“), Kirk, der die fehlenden 2 Jahre seiner 5-Jahres-Mission vielleicht VOR der TOS-Serie ableistet (gibt ja plötzlich Gerüchte, dass Kurtzman das knorke findet) oder auch Picards krimineller Sohn, den er im Greisenalter mit Beverly gezeugt hat (äh, IST das jetzt Kanon?)…

Und von mir aus knallt jede der SNW-Staffeln mit traurig machenden Spassss-Episoden voll – die Puppenfolge in Season 4 ist ja bereits bestätigt.

Ich bewerte eh nur noch Kleinigkeiten. Schön Säu(b)erlich von Szene zu Szene: „Der Schmunzler in Minute 12 war brauchbar, die Lichtstimmung kurz heimelig. Der Ton kommt vorschriftsgemäß aus den Boxen, die Kulissen sind diesmal oft ECHT…“

Ja, schon traurig, wenn man das Vorhandensein von Materie (Pappe, Sperrholz, Farbe) in einer TV-Serie als besonderes Investment der Macher loben muss… 

Man imitiert links oben den justizvollzughaften Schattenwurf der berühmten TOS-Deckenlichter. Plus die wilde Mischung von roten und grünen Farben. Und damit sind noch nicht mal alle Rasurpickel-Glanzlichter an Chapels Intimrasur gemeint (Stichwort kurzes Röckchen). Ich muss ganz deutlich sagen: Pfui! Und zwar dazu, dass man „Discovery“ und „Strange New Worlds“ nicht schon immer so gedreht hat.

Was hier Freude bringen soll, ist die Parodie einer bereits vorhanden Parodie (= VOY, Captain Proton?), welche entweder TOS parodiert, oooder aber die moderne Medienwelt (nebst Anspielungen auf Produzenten, Drehpläne und Einschaltquoten) – oder einfach das aufgreift, was bei den Autoren beim Brainstorming aus der Hirnhirse gerieselt ist.

Tja, irgendwo zwischen Selbstbeweihräucherung, Metahumor und Ideenansammlung muss man dieses Experiment für Inhalts-Allergiker wohl einordnen. Am Ende des Tages wusste man hier wohl selber nicht, welchen Punkt man hier setzen wollte: Retro-Freude? TNG-Klau? (Das Holodeck sieht sogar EXAKT wie dort aus?!) Clip-Show? Liebesgeschichte? Agatha-Christie-Zungenkuss? Hollywood-Seitenhieb mit angespitztem Ellenbogen? Fans verärgern? Fans erfreuen?

Eben ein weiteres Genre-Experiment der Marke „In der Psychiatrie habe ich 2 Leute gesehen, die nach ‚Neue Zielgruppe‘ aussahen.“
Genreübergreifende Grenzüberschreitungen, die man bei Stargate, Buffy, Hercules, Supernatural, Angel und Co. schon vor 15-30 Jahren ausgetestet hat, sollen uns jetzt – halt mit Hilfe des Metaebenen-Witzes – die Picard-Perücke vom Kopf fegen.

Ohne dass wir sie später vermissen, wohlgemerkt.


So, nachdem DAS geklärt ist, muss ich sagen, dass mir dieser Unfug mit Plastikaliens, einem übertriebenem Overacting (= gewollte Doppelung meinerseits) und geklauten Gehirnzellen anfangs trotzdem GUT gefiel! Und zwar aus ganz anderen Gründen, als vielleicht beabsichtigt war:

Die Masken und Hintergründe sollen zwar billig und peinlich aussehen, aber durch den Verzicht von ängstlichen Unschärfefiltern wirkt das hier tatsächlich hochwertiger und liebevoller als alles, was uns in den letzten Jahren präsentiert wurde!

Klar, das Alien hält seine eigenen Augen an Stäben(!) neben sich hoch, aber ernsthaft: Wer jemals ein Theaterstück gesehen (und sich dabei nicht über den unpassenden Vorhang im Hintergrund kaputt gelacht hat), bringt alle Abstraktions-Neuronen mit, um dies im Geiste zu einer vollwertigen (TOS-)Minifolge zu machen.

Zumal ich hier erstmals(!) in den ersten Sekunden einer Folge kapiert habe, was die Gegenspieler eigentlich wollen: Gehirnzellen klauen! – Und damit kann ich als langjähriger Kurtzman-Fan total mitfühlen…

„Erdlinge! Wir haben euch Energiestrahlen geschickt, die euch beeinflussen!“ – „HA! Zufällig habe ich das Sachbuch zur Gehirnwellen-Neutralisierung selber geschrieben!“ – Frei nach Loriot: Früher war mehr Lametta … am stilisierten Hintergrund-Anus. Übrigens, erinnert ihr euch noch an die 2-sekündig eingeblendeten Gorn vor genau 3 Episoden? Naaa…? Seht ihr, ICH nämlich auch nicht. Dann lieber DAS hier.

Wie gesagt, eigentlich will man sich über den TOS-Klassiker lustig machen – wie wertschätzend genau, weiß ich nicht -, aber am Ende beweist man etwas anderes. Nämlich, dass man hier „versehentlich“ gezeigt hat, dass sogar DAS heute noch funktionieren kann: Buntes Design, das trotzdem besser aussieht als der Trailer zu „Starfleet Academy“. Dazu Sexismus. Und männliche Helden, die alles können.

Was natürlich unmodern ist. Aber die Handlung wird dadurch selbst in einer 5-minütigen Parodie angenehm flott vorangetrieben. Vergleicht DAS mal mit Scottys Hundeblick am Ende der Folge, als er irgendwas falsch gemacht hat („It wasn’t your fault.“ – „DAS will ich wirklich nicht hören, buhuuu!“).

Egal, wie hoch oder niedrig die Autoren die Ironie-Ebenen drehten: Stets sorgten die 60er-Jahre-Raumschiffsequenzen für LUST, irgendwas mit William Shatner zu sehen. Oder selber mal wieder was mit angemalten Pappwänden hinter’m Gymnasium zu drehen.
Ja, diese kurzen Momente zeigen ungewollt, wie schlecht das heutige Star Trek ist. Wie weit man sich von verständlichen Plots und klarer Bildsprache entfernt hat.

Der Nachteil hierbei: Ich spürte förmlich, wie ich erneut in sanften Schlummer verfiel, als man das übliche SNW-Blabla zwischendurch abspulte: Spock tanzt erneut mit La’An. Und La’An erklärt Scotty irgendwas Unrealistisches zum Holodeck („Ja, das sollen wir unverbindlich testen. Das 10 Meter hohe Gitter aus TNG war sogar flugs eingebaut.“).

Von der läppischen Detektiv-Geschichte in der statischen Rumsteh-Stammelgruppe ganz zu schweigen.

Wie bitte?
Warum ich die parallel gezeigte Detektiv-Geschichte mit La’An als Dixon-Hill-Ersatz (siehe TNG) so spät erwähnte, obwohl sie den Großteil der Folge ausmacht? Na, weil ich sie vorgespult habe.

(*Den ‚Siegelring des ehrenwerten Reviewers‘ vom Finger geschnitten bekomm*)

„Kombiniere, kombiniere… Der Mörder hat sein Opfer nicht gekannt.“ – „Von wem reden sie?“ – „Von Alex Kurtzman und klassischem Star Trek natürlich!“ – Für diese Liebe braucht man keine Lupe: Spock und La’An kommen sich näher. Und das ist auch gut so! Denn Uhura und Ortega wollen vor dem Ende der Staffel ebenfalls grün pulsierende Penisadern sehen – und warten nur auf die Abwicklung ihrer beiden Vorgängerinnen.

Und ja, auch beim Detektieren gibt es eine Meta-Ebene um „Gene Roddenberry“, der gerne kunstvolle Filme drehen möchte – und vielleicht jemanden umgebracht hat. Aber hier war mir der Zusatz-Kniff nicht groß genug, die Parodie nicht knackig genug, der Wahnsinn nicht ansatzweise Cthulhu-artig.

Ebenso wie die Momente auf der realen Enterprise ist das nur Füll- und/oder Triebmittel. Alles schon gesehen, alles nur eine langweilige Wiederholung der ersten „Guck mal, wir erzählen eine komplette Story auf dem Holodeck“-Folgen.

Und auch hier hatte Picard Ende der 80er bereits spannendere Momente: Dort ging es meist extrem flott voran mit Moriaty & Co., während man bei SNW endlos schwafelnde Verdächtige beim Teppich-Plattstehen beobachten muss. Pistole hier, Motiv da, gefallener Kinderstar dort.

Das zog sich alles wie frisches Kiefernharz.

„Wenn ich jemanden umbringen würde, hätte ich den Kronleuchter doch nicht absichtlich an der Decke der Limousine anbringen lassen.“ – „Keine Ahnung, was sie da r-r-reden. Bin zu betrunken, hicks!“ – „Vorsicht, Schatz! Die Vierte Wand fehlt! Du kannst dich daran nicht abstützen!“ – Nicht nur Facebook heißt jetzt „Meta“: Die Schauspieler machen ihre Sache okay, aber gegen einen spießigen Data, Worf oder Picard als unerwartete Tagtraum-Kasperle wirken diese Rollen nicht spannend genug.

Am Ende ist das alles schwer zu bewerten…

Offensichtlich wollte man hier nicht (nur) eine liebevolle Hommage abliefern, sondern den Trekkis von heute zeigen, wie gut sie es mit heutigen Produktionen haben (Den fast blanken Röckchen-Po von Chapel nahmen die Macher hier trotzdem gerne mit?).

Leider fällt das größtenteils negativ auf SNW zurück. Und sorgt dafür, dass man die ollen Zeiten eher vermisst.

Das „ehrlichere“ New-Trek ist hier fraglos die Detektiv-Geschichte: Die pure Freude(?) daran, dass wir hier (erneut) langweilige Figuren in langweiligen anderen Rollen sehen, entspricht schon eher der DNA von SecretHideout.
Uhura und Dr. M’Benga haben hier völlig vergessbare Szenen, die man als „Erklär-Bär“ oder „Plot-Aufklärungs-Brandmauer“ zusammenfassen kann… („Ich bin unschuldig! Wollte neben der Leiche nur eine rauchen!“)

Und die Auflösung, dass die Raumschiffszenen nur die fiktive Serie des fiktiven Gene Roddenberry darstellen, wo dann halt Beweise für den fiktiven Mordfall versteckt sind, fand ich NICHT clever. Einfach nur einen auf „Inception“ zu machen, wo die Idee einer „Matrix“ viel spannender wäre, sorgt vielleicht zu gefühlter Klugheit der Autoren, aber ICH fühl’s halt nicht.

Zumal es dann total GAGA wurde, als in der simulierten SF-Serie des simulierten Kriminalfalls ein halb-simulierter Scotty die ECHTE Botschaft aus der Außenwelt hineinschmuggelte („Den Fall rasch abschließen, sonst geht das Schiff kaputt!“).

[Im Ernst, in UNSERER realen Welt versuchen ernsthafte Wissenschaftler derzeit zu testen, ob WIR in einer Art Simulation leben. DAS fände ich für eine Trek-Folge viel spannender. Gerne auch mit offenem/unklarem Ende.]

Das hat mich alles so müde simul… äh, gemacht, dass ich nicht mal mehr Lust habe, mich darüber zu ärgern, dass Ortega nach der letzten Episode jetzt schon wieder an ihrem Platz sitzt – und genial sein darf. WENN schon episodenübergreifende Handlung, dann aber bitte auch dort, wo es mich interessiert?

„Lass uns diese TOS-Hommage anschauen, bevor wir selbst in einer Hommage landen, während wir in einer Krimi-Hommage sind.“ – „Hmm… Dürfte ich kurz meinen Körper verlassen? Klapowski hat das Gerät, auf dem WIR laufen, nämlich gerade in einen Bielefelder Fluss geworfen.“ – Für mich der komplette Warnsinn: Am Ende zerfällt das Konstrukt vollkommen zu Sternenstaub und nervösen Gesichtspusteln. Und danach müssen wir sogar noch Scottys realen Dackelblick beim Commander ertragen, weil wegen … Trauma.

Dass der simulierte „Roddenberry“ am Ende ein kompletter Idiot ist – irgendwo zwischen Horst Schlämmer und Koks-Süchtiger auf Kleingeldentzug -, zerstörte leider weitere schöne Ansätze. Zumal Anson Mount den Mann sooo absurd dämlich spielt, dass man das Gefühl bekommt, dass das Trek-Franchise sich hier ohne Not selbst verprügelt?

Mensch, Leuteee…

Dafür sind WIR doch da!


Fazit:

Dieser Volksaufstand der Verkleideten ist ein Wechselbart der Gefühle: Die liebevolle TOS-Hommage funktioniert bis zur Mitte der Episode – sie sorgt aber auch dafür, dass ich in Sparkillers Redaktions-Kinosaal heimlich alte TOS-Folgen in den SNW-Dateiordner schmuggeln möchte.

Dummerweise sind die 1960er-Raumschiff-Szenen zu kurz und werden nicht mit (z.B.) Planetenkulissen, einem Maschinenraum oder „echter“ Action aufgewertet. Hat man HEUTE etwa weniger Geld und Mut als damals, hmmm? Die Tribble-Folge bei DS9 hat man ja „seltsamerweise“ durchgezogen, hmmmm… ?

Zumal man sein ganzes Retro-Pulver fast in den ersten Minuten verschießt, um dann nach etlichen Spock-Tango-Szenen und Detektiv-Dummdreisterei noch ein paar nette After-Credit-Szenen einzuschmuggeln. Die dann trotz des TOS-Charmes so wirken, als wolle man die Fans für blöd verkaufen, weil die nicht merken(?), wie beknackt die heutigen Autoren die Shatner-Serie finden.

Ach ja, die Liebesgeschichte zwischen Spock und La’An steht natürlich im Mittelpunkt – oder in einem der dutzenden Mittelpunkte. Doch deren Händchenhalten hat bei mir ebenfalls nur Vorspulzuckungen hervorgerufen.

Nur die wenigen TOS-Szenen:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

Die restliche Episode bzw. das Komplettwerk:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Bei Tango-Spock wird jede Dame feucht
Schade! Lockte man uns direkt zu Beginn noch mit deutlich höherwertigen Dialogen („Die Agonyier sind am Weltraum-Telefon!“) und Shatner-Acting, krachte diese Folge leider schon nach dem Intro wieder runter auf das alte Niveau.

Über 100 Jahre bevor Wesley Crusher in den Bach fällt, testet also Pikes Enterprise bereits ein frühes Holodeck. Und mit früh meine ich: Technisch auf dem Stand von TNG mit allen Funktionen und sogar dem selben Design. Wirklich? Hätte man nicht wenigstens ein paar optische Hinweise darauf einbauen können, dass es sich noch um eine superfrühe Prototypen-Technik handelt? Flackernde Charaktere? Fehler bei der Perspektive? Retro-Look beim Schwarz-Gelben-Raster? Irgendwas?

Immerhin scheint es sich ja um ein wichtiges Projekt zu handeln, besteht das Personal dafür mit Scotty und La’an immerhin aus ZWEI ganzen Personen. Vielleicht doch etwas wenig bei einer Besatzung von über 200? Gut, Scotty murmelt später etwas von „Arbeite lieber alleine…“ als Ausrede, was dem Captain oder Nummer Eins aber eigentlich ziemlich egal sein sollte.

Dieses Problem wird später auch bestätigt, als das Holodeck ohne zu fragen die gesamte Energie aus dem Schiff saugt UND dazu noch die Sicherheitsfunktionen ausschaltet. Klar, das ist ein Klassiker bei Holo-Folgen, aber woanders gibt man uns wenigstens eine Sci-Fi-Ursache dafür, welche auch AUSFÜHRLICH erklärt wird. Zumal ein Neutronenstern, als passende Ausrede warum die Sicherungen durchgebrannt sind, direkt nebenan rumwabert!

Abschalten kann man das verpeilte Holodeck NATÜRLICH auch nur, wenn La’an den dortigen Mord auflöst. Beziehungsweise die Morde. Auf jeden Fall haben die Schreiberlinge gerade einen anderen Film gesehen und wollten selber einmal ran („Wir haben Knives Out zu Hause.“).

Zugegeben, die Anspielungen auf die TOS-Produktion wie mit Lucille Ball sind ja irgendwo knuffig und unsere bekannten Köpfe in anderen überspitzten Rollen zu sehen sowieso. Aber wie vieles bei New Worlds ist alles einfach plump und uninteressant umgesetzt. Jeder Charakter hat zwar seinen passenden Auftritt, aber es fehlt das Gefühl einer richtigen Story, wo man auf die Auflösung lauert. Und typischer Kurtz-Doof hilft da auch nicht weiter („Aha! Der Beweisfilm wurde gar nicht verbrannt, da der Täter nicht gemerkt hat dass es sich nur um einen Deko-Kamin handelt!“).

Fazit: Dass einen die drohende Zerstörung der Enterprise eher kalt lässt, muss man auch erst einmal hinkriegen. Selbst Pike reagiert darauf ja eher gelassen, da jegliche Spannung eh schnell im Nichts verschwindet („Wir haben keine Energie! Kein Manövrieren möglich! Aaah!“ – „Ach, Moment, hab ja doch noch etwas Power übrig…“ *hebel umleg*). Nett war vielleicht noch der Spock-Twist, wobei wie gesagt halt nie angedeutet wurde, dass der Holodeck-Computer soooo viel Eigenständigkeit besitzt. Letztendlich kommt der einzige Spaß hier nur aus der Tatsache, bekannte Charaktere in exotischen Rollen und Kulissen zu sehen.

Aber die Story? Wo jemand umgebracht wird um weitere Folgen einer Sci-Fi-Serie zu verhindern? Viel zu unrealistisch!

*nervös auf kork-pinnwand voller kurtzman-fotos schiel*

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

Weitersagen!

BS

Artikel

von Klapowski am 01.08.25 in Star Trek: Strange New Worlds

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Kommentare (2)

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  1. Grinch1969 sagt:

    Die Bilder sehen schon güllemäßig aus, die bewegten Bilder dürften da noch ein paar Faktoren drauflegen. Viel Spaß beim Durchhalten…

    Ach übrigens, erster…..

  2. DermitderWarpgondeltanzt sagt:

    Chapel – ich liebe Sie!
    Kann der eigentlichen „Idee“ hinter der Folge eigentlich was abgewinnen – aber leider nicht der Umsetzung. Das liegt aber – auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole – am Cast.
    La’an mag ich nicht, Ortega indiskutabel, … und bis auf Pike und Chapel alle einfach Out-of-Character bei den Figuren, die wir ‚eigentlich‘ kennen…

    … und als es dann neben dem oben angesprochenem Ideenklau auch noch einen ‚Twist‘ a la wir „brauchen einen Gegner, der Data überlisten kann“ gab… da war ich raus.

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