Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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Die 20 schlechtesten SF-Filme seit dem Jahr 2000 (Platz 14)

Die 20 schlechtesten SF-Filme seit dem Jahr 2000 (Platz 14)

Auf Platz 14 meiner Liste mussten wir alle lange warten. Vermutlich aus einer Art Selbstschutz heraus, da das Gehirn sich weigert, die schlimmsten Trek-Momente allzu oft auszugraben. Zumal man dann bemerkt, dass die Schaufel eigentlich ein fauliger Knochen ist und der Grabungsort das Wasserbecken im Städtischen Klärwerk. – Aber es ergibt Sinn, den nächsten Trek-Film direkt hinter „Nemesis“ aufzuführen – allein um sich klarzuwerden, wohin schlechte (Ent)Scheidungen 7 Jahre später führen können… Doch ist Chris Pines Franchises-Powereintrag wirklich so blöde, wie ich (und er selbst) ihn stets machte?


Und ja, es geht ausschließlich um dieses Werk:

Star Trek 11 / 1 (2009)

Klar. Ich weiß jetzt schon, welches Hohelied an den Gott der Unterhaltung (= vermutlich so’n Typ mit Rückenflügeln in Form zweier Explosionen?) gleich abgespult wird:

„Ach Klapo, dieser Film soll doch nur unterhalten. Man muss doch nicht immer alles schlecht machen! Die Schauspieler waren doch toll! Die Action war doch toll! Das ganze Tollhausige war doch toll!“

Ich muss zu all diesen Punkten aber in die Partygirlanden hineinbrüllen: (in der Reihenfolge der getätigten Aussagen)

NEIN!
Stimmt!
JEIN!
NEIN!
NEIN!

Meine Kritik beginnt schon damit, dass ich den Begriff „notwendige Modernisierung“ deplatziert finde.

Ist es wirklich modern, eine eigenschaftslose bzw. eigenschaftsübertriebene Kasperletruppe zusammen zu casten, die alle Stärken der Jahrzehnte negiert? Klar, man muss nicht immer wie in Star Trek 1“ minutenlang auf den Bildschirm starren, wie in „Star Trek 4“ in der Jetzt-Zeit (von 1986) lustige Sprüche reißen oooder bei den TNG-Movies krampfig den drögen TV-Vibe mit etwas untermotorisierter Action unterstreichen.

All das musste und muss man nicht machen.

Aber „Star Trek 11“ hat in Sachen Geschmacksverzwirbelung definitiv den Vogel abgeschossen. Denn kein einziges Element wurde hier noch ernst genommen – ob wenigstens clever parodiert. Ich würde sogar sagen: Wer über die Scherze dieses Films lacht, haut sich auch die Schenkel klumpig, weil ein kluger Roboter in „Transformers“ wie Einstein aussieht.

„Eine Anomalie aus Roter Materie, Captain?“ – „Nee, das ist nur die Halsschlagader von Klapo. Die wird immer so groß, wenn er uns zusieht.“ – Haste Hass in den Taschen, haste immer was zu bashen: Ich habe es wirklich mit dem Film versucht, ich schwör! Aber allein die affektiert-gestelzte Körperhaltung („Cool du sein musst, mein junger Laberwahn!“) der beiden Figuren zerstört mir alles. Und das hat auch nichts damit zu tun, dass J.J. Abrams immer Star Wars lieber mochte.

Alles an ST 11 geriet zu bunt, zu beliebig, zu austausch- und vernichtbar.

Was an Spocks Charakter und dem explodierten Vulcan besonders hervorstach, wo man einfach etablierte Elemente kaputtänderte, weil einem inhaltlich rein GAR nix einfiel.

Wie wäre es z.B. gewesen, wenn der Böse bei einer Ratssitzung der Föderation auftaucht und alle noch mal manipuliert und nervt? Von mir aus vom Bildschirm aus, als riesiger Racheengel. Aber selbst einfache Deppen-Symbolik ersetzte man hier gegen plumpere und viel kleinere Deppen-Symbolik.

Denn ST 11 war nicht sympathisch, zeitgemäß oder kultig, sondern einfach saublöde. Hier bebten nicht die Lachmuskeln, sondern der Hirnschmalz vor lauter Schmelze.

Dramen wie die um Kirks Papa versandeten zwischen seltsamen Auto- und Motorrad-Szenen.
Figuren tauchten durch Zufall als Grottenolm in einer planetarischen Zufallshöhle auf (= der alte Spock).
Man warf sich gegenseitig aus dem Schiff (weil wegen: Prügel), beamte durch den halben Quadranten, lockerte die eh schon lockeren Szenarien (wie z.B. Massenmord) durch lockere „Schraube-locker“-Dialoge noch weiter auf, etablierte gleich mehrere neue Stile, von denen sich die Hälfte entweder nicht durchsetzte (Wasserrohre im Maschinenraum) oder seitdem als Zielscheibe für Spott dienen (Lens Flares)…

Ja, meine Abneigung gegen diesen Film ist so grenzenlos, dass er nebenbei als Platzhalter für die beiden Nachfolger herhalten darf – die nicht extra auf dieser Liste erscheinen werden. Allein die Tatsache, dass ich „Nemesis“ 2 bis 3 Mal sehen konnte (wenn auch ungern), aber bei Chris Pines Mutantenstadl nach 5 Minuten nur noch mit Taucherausrüstung in den Redaktions-Kotzbeutel schauen kann, sagt viel aus.

„Ich bin’s, Nero, der Gegenspieler mit dem noch dezenteren Geschichtsbuchnamen als Khan! Bin so eine Art Shinzon für Schlechterverdiener, habe aber keinen Bock auf Sex mit Troi… Ich bin mit keinem im Film verwandt – und meine Crew auch nicht. Sonst würden sie all den Scheiß nicht jahrlang mitmachen. Und genau so gucke wie hier ich immer, wenn mir das Thermometer im Minenraumschiff schon wieder auf Rache steht.“

Okay, dass die Bösewichte in Trek-Movies oft gaga sind, daran hatte man sich ja bereits gewöhnt.

Aber der mimische wie inhaltliche Vollpfosten mit Halbmenschen-Textur interessierte mich so wenig, dass ich bis heute nur ein einziges Bild davon im Kopf habe: Ein Typ, der grimmig irgendwas von Rache faselt, weil sein Planet trotz aller Anstrengungen NICHT gerettet werden konnte. – Wer kennt sie nicht, die Amokläufer, die 20 Jahre später in der Feuerwache alles zu Klump ballern, weil die damals zu spät zum Wohnungsbrand gekommen sind?

Auch die übliche Fan-Aussage „Die Action im Film ist gut“ ist natürlich glatt gelogen. Sie war damals schon nicht schick und sieht heute aus, als hätte man einem Dutzend Effect Artists das Gehalt und gekürzt und gesagt: „DAS ist unsere Vision. Macht was draus!“

Das Motion Capturing der Raumschiffe hat man vermutlich von irgendwelchen Rummel-Attraktionen zusammen kopiert, die Kämpfe auf irgendwelchen Plattformen bestechen durch das damals übliche „Wieso einmal wegschneiden und wackeln, wenn’s auch fünfzigmal geht?“-Narrativ, alle neuen Designs (z.B. Spocks Minigleiter) bestechen durch „Star Wars – Episode 1“-Design und die Soundeffekte stammen vermutlich von manisch-depressiven Flipperautomaten.

Wie schön die Darsteller hier drapiert sind! Wie vulkanisch die Kulissen aussehen! Wie passend das fremdartige Licht durch die Decke scheint! – Wie? Nein, nicht auf diesem grässlichen Screenshot, wo man tatsächlich in einer Kirche drehte (Skyrose Chapel), weil: „Vulkanier = irgendwie religiös“. Nö, ich rede vom allerersten Trek-Film!

Nein, hier hat man Star Trek höchstens so sehr „modernisiert“, wie man es bei einer „Miss Marple“-Serie täte, wenn die blutjunge Ermittlerin plötzlich mit umgedrehter Schirmmütze und auf einem Quad fahrend aufträte. Wogegen man natürlich nichts sagen dürfte, da sie Mexikanerin wäre. („Sagt nicht, dass ich Engländerin bin! Nur mein Kickbox-Stil ist britisch!“)

Zugegeben… Dass Schauspieler wie z.B. Pine und Urban charmant spielen, das gebe ich dem Film.
Doch mit Drehbuch & Regie aus dem Bauchladen missglückter Management-Seminare kann niemand wirklich glänzen. Oder etwas von Bestand abliefern.

Wie auch die beiden Nachfolger wird man diesen Streifen eines Tages mit den Worten umschreiben:
„Tja, war halt die Marvel-Ära. Da musste alles so aussehen“.


Fazit: Völliger Trash, der nur durch den großen Namen und einen gewissen Verfremdungseffekt („Guck mal, Uhura ist jetzt hip und crazy!“) irgendwie mitzieht.

Die ständigen One-Liner machen permanent klar, dass es hier um NIX geht, das nicht zufällig mit Geldverdienen zu tun hat. Sogar die eigentlich gute Musik dröhnt alle paar Sekunden die gleichen Takte runter – die mit einem geheimnisvollen All so viel zu tun haben wie J.J. Abrams mit einem Realschulabschluss.
Rein gefühlt jetzt…

Dass man es danach noch zweimal auf gleiche Weise probiert hat (Einspielergebnis hin oder her), ohne auch nur ein einziges(!) Detail zu verbessern, ärgert mich fast noch mehr.

NICHT ärgern sollte man sich aber tatsächlich über die Schauspieler. Erstens können sie nichts dafür (sie waren jung und brauchten den Porsche) und zweitens sind sie der einzige Grund, warum dieses Werk nicht in den Flop 10 mitspielt.

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Artikel

von Klapowski am 15.01.24 in Filmkritik

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Kommentare (43)

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  1. VerwirrterTurnschuh sagt:

    JA!
    (ich hab noch nichts gelesen, aber JAAA!)

    Edit (weil ich jetzt erst reingelesen habe:)
    JA im Sinne von Klapos NEIN! NEIN! NEIN!

  2. Michel sagt:

    Tja, bin dafür damals ins Kino gelaufen und fand ihn völlig scheiße. Meine Frau, die mit Star Trek nicht viel am Hut hat, fand ihn sehr unterhaltsam, was mich auf vielen Ebenen ins Grübeln brachte.

    Nur den Beginn des Abspanns mochte ich sehr … flotte interstellare All-Bildchen, dazu ein Mix aus der ganz alten Trek-Musik und dem neuen Kram. Peinlich, wenn das alles ist, was die Macher gut hinbekommen haben.
    Aber, siehe oben, wahrscheinlich gehöre ich nicht zur Zielgruppe, der Blingbling und Knallbumm zur Unterhaltung reicht.

  3. G.G.Hoffmann sagt:

    Ich erinnere mich, dass meine Begleitung und ich uns damals im Kino ausgezeichnet unterhalten gefühlt haben. Für mich der allerallerbeste aller, äh, drei (?) Kelvin-Filme.

    Werde ihn zum 15-jährigen Jubiläum ein zweites Mal schauen.

  4. VerwirrterTurnschuh sagt:

    Wo grad alle Erinnerungen ans erste Mal teilen:

    Damals, ich erinnere mich, um zur Wahrheitsfindung beizutragen, damals also war ich so gehypt, ich sah den Film an seinem ersten Abend auf größtmöglicher Leinwand in Hamburg. (Ich bin kein Hamburger, war aber grad in der Gegend.)

    Der Saal war voll. Es gab Moderation vor Filmbeginn. Es gab das Enterprise-Spielzeugmodell zu gewinnen. Es gab dann einen Albtraum an Film. Klapo hat es beschrieben. Ich brauche nichts wiederholen, wir wissen wovon wir reden. An den ungestülpten Magen und das Kopfschütteltrauma erinnere ich mich, als ob es gestern gewesen wäre.

    Aber das war nicht das Schlimmste.

    Das Schlimmste kam am Ende. Als einige, laute Zuschauer jubelnd applaudierten. Ihrem JJ-Trek auf großer Leinwand applaudierten. Ich hätte am liebsten laut geschrien. Sie in Grund und Boden diskutiert. Ich hatte es nicht getan. Hätte es den Lauf der Geschichte verändert? Wäre ich noch am Leben, wenn ich es getan hätte? Die Primitivität glänzte auf ihren Glatzen und Springerstiefeln (ich glaube, so sahen sie aus, aber meine Erinnerung wird vom Schrecken verschluckt).

    Dass die TNG-Filme die zugehörige Serie vergewaltigten wie ein Jean-Luc-Klon die Bord-Psychologin, damit hatte ich mich schon abgefunden. Aber Hirn, Herz und Seele aus der Originalbesatzung zu reißen und zum Gaudium des Publikums darauf herumzutanzen („Wie modern! Wie heutig! Wie overcool!“), das war zuviel der Schändung.

    Ich wollte es nicht glauben. Ich wollte eine Zweitmeinung. Meine – und die einer familiären Angehörigen, deren Lebensinhalt zu sein schien, gegen alle meine Einstellungen zu sein. Mit ihr sah den Film nochmal. Ohne ihr groß etwas zu sagen. Als wir aus dem Kino kamen, gab es keine Diskussion. „Und?“, fragte ich. „Darüber brauchen wir nicht reden, oder?“, kam die Antwort. Nur das Entsetzen begleitete uns still in die Nacht.

    In Foren, damals, hieß es: „Das ist die Action-Blockbuster-Variante von Star Trek! Und es funktioniert, ist das nicht toll?“ Gleichzeitig besänftigte man sich und gegenseitig mit der Hoffnung: „Jetzt machen sie das nächste Mal wieder etwas mehr Star-Trek-Hirn rein. Ihr werdet sehen. Der Film hat ja bewiesen, dass Star Trek eine große Zukunft hat!“ Die Leute glaubten das.

    Und die Leute glauben noch immer, dass der Film der erfolgreichste aller Star-Trek-Filme war. Scheint so, dank Inflation. Die horrenden Produktions- und Marketingkosten wollte keiner mehr vom strahlenden Umsatz abrechnen. Und alle wunderten sich, warum der zweite Teil noch blöder wurde und die Reihe nach Teil drei für immer verschwand. Dass der böse, hirnbefreite Geist im TV weiterspukt, bis heute, steht auf einem anderen Blatt.

  5. JP1957 sagt:

    Wo wir jetzt alle in schlechten Erinnerungen schwelgen: Nach dem zweiten Teil (besser: während des …) beendete ich mein Dasein als Trekkie.

    Nicht genug damit: Ein langjähriger Freund, mit dem ich ritualisiert alle Filme besucht und stundenlang über TNG und DS9 Folgen diskutiert hatte, kommentierte im Anschluss „War doch ganz nett“, was unser Verhältnis anschließend zerrüttete.

    Und dann bescherte mir der Kinoabend noch die Erkenntnis, dass ich inzwischen alt war. Ich stürzte nämlich nach diesen beiden Nackenschlägen (Trekkie-Abschied und Verlust eines Geistesverwandten) beim Herausgehen aus dem noch dunklen Kinosaal.

    Biografisch gehört Teil 2 also mindestens zu den TOP 3 der schlechtesten Filmen … ähnliche Traumata erlitt ich nur bei „Brittania Hospital“ (zum ersten Mal das Kino während der Vorstellung verlassen) und bei „Die flambierte Frau“ (da wurde ich mit einer Gruppe „fortschrittlicher“ Referendare aus dem Kino geschmissen, weil wir die Vorstellung störten, als es arg frauenfeindlich wurde).

  6. Grinch1969 sagt:

    Es ist wunderbar den paar Hyperintellektuellen hier beim Scheitern in der Vergangenheit zuzulesen. Vielen Dank.

  7. Serienfan sagt:

    „Star Trek 2009“ war insofern eine sehr erfolgreiche Modernisierung, indem der Film tatsächlich alle Schwächen des bis heute aktuellen Unterhaltungskinos einfing.

    1. Völlige erzählerische Willkür

    Von „Kirk und Spock, ihr müsst jetzt Freunde werden, die andere Zeitlinie verlangt es so“ bis hin zu „ich habe mal schnell was erfunden, womit man durch das halbe Universum beamen kann“ zaubert man sich alles für die Handlung zurecht, was man gerade braucht. Liegt das an der CGI? Hat CGI aus Filmemachern kleine Kinder gemacht, die im Supermarkt alles haben wollen, was sie sehen? Die CGI gibt Filmemachern alles, was sie wollen. Und daher erwarten Filmemacher das gleiche von ihrer Filmhandlung.

    2. Tik-Tok-Dramaturgie

    Gerade noch tragisch, dann albern, dann hektisch, gefolgt von Beziehungs-Drama… Wie beim Scrollen durch Tiktok prasseln Fitzel unterschiedlichster Inhalte auf einen herein. Schon früher hat man durch die Programme gezapped. Nur dass man irgendwann doch mal wo hängen blieb und verharrte. Und das konnte auch mal Bob Ross sein. Heute erledigen die Filme selbst das Zappen. Mit erzählerischer Dramaturgie hat das freilich nichts zu tun.

    3. Fan-Kitsch

    Früher hätte man Fan-Storys lesen müssen, um ein albernes Beziehungsdrama mit Spock und Uhura zu erleben. Frühere Produzenten wussten: Man darf weder sich selbst und schon gar nicht den Zuschauern alles geben, was vielleicht für ein paar Sekunden nach einer „coolen“ Idee klingt. Aber damals schon erhoffte man sich das Erzeugen von Schlagzeilen, die dann wieder viele Klicks generieren. Nur dass sich irgendwie niemand für die beiden interessiert hat.

    4. Erzählerische Willkür Teil 2

    „Star Trek 2009“ folgte damals schon der heute so populären Multiverse-Logik. Man erschafft sich sein neues Universum, wo man glaubt, sich so richtig austoben zu können und auf nichts Rücksicht nehmen zu müssen. Endlich haben Autoren einen Kniff gefunden, bei dem sie Bobby Ewings Tod nicht einmal mehr zum Traum erklären müssen, um ihn zurückzuholen. Das Problem ist nur: Wenn eh alles egal ist, warum sollte es mir als Zuschauer dann nicht egal sein?

    „Nemesis“ war einfach nur ein mieser Film. Ihm hätte man einen guten Film folgen lassen können.

    Mit „Star Trek 2009“ drang „Star Trek“ in die Niederungen moderner Chaos-Unterhaltung vor, wo jeder Quatsch legitimiert werden kann. Und in diesen Niederungen verharrt „Star Trek“ bis heute.

    Mir erging es daher wie JP. Diese Filme beendeten meine Leben als Fan von „Star Trek“.

    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Serienfan & JP

      Weshalb haben misslungene neue Produktionen Euer Leben als Star Trek Fan beendet? Was kann denn Roddenberry-/ Berman-Trek dafür, dass Star Trek seit 2009, äh, anders ist? Wie kann etwas Neues, das von ganz anderen Verantwortlichen produziert worden ist, das Alte entwerten?

      Ich finde, man muss sich auch nicht jeden Quatsch weiter ansehen, wenn es völlig Banane wird (bei mir: DSC, LD) oder sich allzu lange darüber ärgern (Kelvin-Filme, PIC). Weshalb aus allem ein Drama und Dogma machen?

      Als TNG erschien, sagten manche, für sie sei nur TOS Star Trek. TNG Fans haben mit DS9 gefremdelt. Manch glühender Berman-Fan hat nie eine TOS-Folge gesehen oder nach ein paar Episoden als seltsam altbacken abgebrochen. Bekennende ENT-Fans trifft man ebenfalls selten. VOY ist aus heutiger Sicht noch schwieriger als damals.

      Jeder kann sich aus dem großen Angebot aussuchen, was er mag. Darüber, dass Star Trek in den letzten 25 Jahren nicht gerade besser geworden ist, besteht Einigkeit. Spätestens mit der 7. DS9 und der 6. VOY-Staffel war die Luft raus. Die 90er waren das große Star Trek Jahrzehnt. Das lässt sich nicht wiederbeleben. Nur weil seit 25 Jahren schlechteres Star Trek produziert wird, muss man dem alten Trek doch nicht die Freundschaft kündigen.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      @GGH: Ich verstehe den hergestellten Zusammenhang im ersten Abschnitt überhaupt nicht. Ich hab das Star Trek vor 2009 geliebt und geschätzt … die Kelvin Filme waren für mich ein Bruch mit (fast) allem, was ich an Star Trek vorher geliebt und geschätzt hatte. Also hab ich mein Dasein als Fan (ich hab grad ein Deja-Vu, haben wir beide schon einmal solch eine Diskussion geführt???) aufgegeben, die Filme liefen ja immer noch unter dem Label Star Trek.
      Meine Liebe zum Speiseeis „Domino“ hätte ich ja auch aufgegeben, wenn sich in der Verpackung plötzlich nur noch Vanilleeis gefunden hätte.

      Meine Liebe zu den Protagonisten und Machern von TNG und DS9 habe ich selbstverständlich behalten, die konnten ja nix dafür.
      Bis zu Kurtzmans „Picard“.
      Im Gegensatz zum Kelvin-Kram wurde hier ganz gezielt an der Dekonstruktion des zentralen Charakters von TNG gearbeitet … dank der Mithilfe von Patrick Stewart (und zum Schluss auch dem Rest der TNG-Schauspieler) ist das auch erfolgreich gelungen.
      Folgerichtig blick ich heute auch anders auf TNG („Alles Lüge“ :-) ). Und liebe die auch nicht mehr.

      Ja, so ist das, wenn man erwachsen wird. Nur war ich schon über 30, als TNG in mein Leben trat.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Weshalb haben misslungene neue Produktionen Euer Leben als Star Trek Fan beendet?“

      Diese Frage ist gut und verdient eine Antwort.

      Zum einen möchte ich das mal tiefer hängen: Ich war schon von manchen Dingen in meinem Leben Fan. Und irgendwann war ich es nicht mehr.

      Ohne dass etwas Dramatisches passiert wäre.

      Aber „Fan sein“ und „Fan gewesen sein“ sind zwei verschiedene Dinge, ganz abgesehen davon, dass das Wort „Fan“ sowieso viel zu leichtfertig verwendet wird. Wie das Wort „Hobby“.

      Fan-Sein heißt, Neuem entgegenzufiebern. Egal, wie schlecht der letzte Film oder die letzte Folge war.

      Fan-Sein heißt, als Student trotz aller Vorsätze, der Kontostand möge sich erholen, mit einem Berg an „Star Trek“-Kaufvideos den Comicladen zu verlassen.

      Fan-Sein heißt, jedes Fitzelchen an Infos aufzusaugen und die Episoden wieder und wieder zu sehen.

      Vor 2009 wäre es für mich undenkbar gewesen, dass etwas unter dem Begriff „Star Trek“ im Fernsehen oder im Kino erscheint, dem ich nicht entgegenfiebern würde.

      Mit dem Film von Abrams war das alles schlagartig verschwunden. Weil „Star Trek“ hier systematisch zerstört wurde. Die Umstülpung der „Star Trek“-Welt war nicht ein durch Inkompetenz verursachter Unfall wie bei „Nemesis“, sie war das eindeutige und als Erfolg verbuchte Ziel dieses Films.

      Somit endete mein Leben als Fan, und es folgte eine unerschütterliche Gleichgültigkeit.

      „Geärgert“ habe ich mich seitdem auch gar nicht über das neue „Star Trek“. Geärgert habe ich mich nur noch über Idioten, die dieses neue „Star Trek“ mit Quatsch wie „erwachsen“, „modern“ oder „endlich nicht mehr frauenfeindlich und nicht mehr rassistisch“ hoch schwafelten.

      Der Roman „Der Name der Rose“ endet mit den Worten: „Die Rose von einst steht nur noch als Name, uns bleiben nur nackte Namen.“ So ist es bei „Star Trek“. Was einst lebendig war, existiert nur noch in bedeutungslosen Begriffen wie „Kirk“ oder „Spock“, denen jegliche Substanz geraubt wurde.

      Am 12.1.1974 lief im ZDF die Classic-Folge „Amok Time“, passend dazu sah ich mir die Folge 50 Jahre später, am 12.1.2024, erneut an. Ich war sofort fasziniert von der Spannungsdramaturgie, von dieser Welt, die mit so originellen und scheinbar simplen Methoden zum Leben erweckt wird, von der Leidenschaft der Schauspieler, von der wunderbar dargestellten Ambivalenz der Kirk/Spock-Beziehung, die zum einen sehr intim, gleichzeitig aber sehr distanziert ist…

      Du siehst: Meine Wertschätzung für das Alte ist geblieben. Aber Wertschätzung allein macht einen nicht zum „Fan“.

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    • Michel sagt:

      Kann ich nachvollziehen, aber ich hätte halt gesagt: ich bin immer noch Fan der alten Serie(n), bloß der neue Kram interessiert mich nicht mehr*.

      Man schaue mal, welche Modelle Bluebrixx in seiner Star-Trek-Klemmbausteinserie rausbringt (und denen fiebern einige Leutchen entgegen, womit man auch weiterhin nach obiger Definition noch Fan sein könnte). Von New-Trek ist da (bisher) nix dabei.

      *Ich gehe dem neuen ST sogar aus dem Weg (außer bei Zukunftia und Serienfan/Der Ich), um das Risiko zu mindern, dass mir plötzlich die alten Kirk- und Picard-Folgen nicht mehr gefallen. Aber wahrscheinlich brauche ich mich nicht zu sorgen, denn ich sehe Alien und Aliens immer noch sehr gerne, trotz der weiteren, teils hirnverbrannt blöden Sequels/Prequels.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Wie gesagt: „Fan sein“ geht für mich ein wenig weiter, es ist aktiver. Das alte nach wie vor zu wertschätzen, macht mich noch nicht zum Fan.

      Sicher gibt es Leute, die ihr Leben lang Elvis-Presley-Fans sind. Sie sind dann aber ihr Leben lang aktiv, besuchen Veranstaltungen, Ausstellungen, Drehorte und sammeln Merchandise. Das unterscheidet sie von jemanden, der mal Presley-Fan war, sich irgendwann aber eben nur noch hin und wieder gerne alte Platten anhört.

      Würde ich mich heute noch als „Fan“ des alten „Star Trek“ bezeichnen, stellte sich die Frage: Wenn ich heute ein Fan bin, was war ich dann in den Neunzigern? Ein durchgeknallt-wahnsinniger „Star Trek“-Stalker kurz vor der Einweisung?

      Es wäre also quasi anmaßend gegenüber meinem jüngeren Ich, mich heute noch als Fan zu bezeichnen.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Vielleicht ist das aber auch eine Altersfrage bzw. Ausdruck eines bestimmten Lebensabschnitts. Ich war gewiss in der 90ern, seit TNG im ZDF lief, ein Fan, mit allem was dazu gehört (alles auf VHS, Spiele, Schiffsmodelle, Fanforen, etc.). Das ließ gegen Ende von DS9 und VOY bereits nach und ENT habe ich erst später mal auf DVD geschaut.

      Natürlich habe ich alle Serien und Filme auch noch einmal auf DVD, Blu-Ray und UHD-BD gekauft (soweit veröffentlicht), aber in den letzten 15 Jahren kaum noch einmal etwas geschaut, außer gelegentlich einige herausragende Episoden der Serien.

      Deshalb hege ich auch keinen Groll gegen die Kelvin-Filme oder Kurtzman-Trek, wie es hier oft zum Ausdruck kommt, da ein gewisses Desinteresse bereits weit früher eingetreten war.

      Und so kann ich manches o.k. finden, einiges langweilig und nicht sehenswert. Aber ich sehe keinen Anlass, mich dazu so vernichtend negativ, mit einer Spur von Verachtung und Hass zu äußern, wie man das hier teilweise liest.

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Was einen „Fan“ ausmacht, und ob man sich selbst als einen definieren kann/darf/soll, ist tatsächlich eine interessante Frage.

      Serien“fan“ denkt mir da grad zu binär. Entweder total oder gar nicht? Warum denn? Klar darf es Abstufungen geben. Gab es immer, versteht jeder. Die Frage, ab wann man „Fan“ ist, bleibt natürlich. (Bzw. ab wann man als Fan in die Psychiatrische soll; vgl. „Misery“.)

      „Sich auf’s Neue freuen“ ist bei Leuten wie Elvis Presley freilich schwierig. Über das Ausschlachten des Vergangenen oder Gefundenen (verschollener Outtake mit Rülpsgeräuschen per AI zum neuen Song gesampelt) darf und soll sich gerade der „Fan“ doch ärgern oder drüber die Nase rümpfen. Eine alte Platte auflegen und zuhören ist eine sehr aktive Tätigkeit. Ich würde das sogar als pures Fansein definieren. Conventions und Kostüme sind doch Schnickschnack dagegen. (Neinnein, letzteres kritisiere ich nicht, aber ich meine den Kern der Sache.)

      Überdehe ich wirklich wenn ich die These in den Raum stelle: Sich von „Nu-Trek“ abzuwenden ist ein sehr aktiver, persönlicher Ausdruck des Fanseins – oder kann Teil des aktiven Fanseins sein? Denn da liegt doch der Unterschied zwischen Fan und Konsument, der alles schluckt („Die Kröte muss man als Fan schlucken“ – Warum muss man? Nein, ausspucken darf man. Verdorbene Speisen sind zurückzuweisen.).

      „Amok Time“ ist eine dramaturgisch äußerst dichte Episode, wie sie wohl nur Star Trek hervorbringen konnte. Halte sie für eine der besten, wenn nicht die beste. Ernsthaft, es beschäftigt mich: Wer ist mehr Star-Trek-Fan: Jemand, der sich diese Folge aus 1967 nochmal bewusst einschenkt wie einen alten Whisky, neue Sachen oder alte (wieder-)entdeckt – oder jemand, der sich die fiebrige Wartezeit auf die 4.?, 5.? Staffel von „Discovery“ mit „Prodigy“ und „Star Trek 2009“ in Endlosschleife versüßt? (Es gibt wenige, auf die beides zutrifft, behaupte ich mal.)

      Nebenbei: Ich erfahre gerade, dass ein „Platin-Ticket“ für die FedCon 1.800 Euro kostet, und alle diese bereits ausverkauft sind. Ein Autogramm von Anson Mount wird für 85 Euro gehandelt, eines von Michael Dorn für 55, LeVar Burton 40.

      Antworten
  8. Raketenwurm sagt:

    Ich hab mich damals beim Weg aus dem Kino auch über die Logiklöch…schluchten geärgert, fühlte mich aber ganz gut unterhalten und war in dem Sinne zufrieden, dass man es endlich geschafft hatte, Star Trek mal aus seiner muffigen Piefigkeit zu befreien, und damit endlich wieder den (jungen) Mainstream zu erreichen. Ich hatte damals auch das Gefühl – wenn jetzt Leute übernehmen, die Ahnung von Star Trek haben, könnte da mit dem höheren Budget (was Dank des Erfolgs nun fließen sollte) und der Annäherung an zeitgemäße Unterhaltung, ein gutes, modernes Star Trek entstehen. Dummerweise wurde das Ruder aber von Leuten übernommen, die keinerlei Ahnung von Star Trek haben, geschweige denn überhaupt Lust auf das Franchise. Damit steht Star Trek 2009 nun als „Und ab da gings bergab“-Film da, was natürlich falsch ist. Star Trek war vorher schon den Berg runtergerollt. Vielmehr hat Star Trek 2009 nur die Kellertür geöffnet, damit das Franchise weiter hinabrollen kann.

  9. Ferox21 sagt:

    Also ich finde den 2009er Star Trek jetzt weniger schlimm als Nemesis oder Insurrection.

    Ja klar, es ist kein herausragend guter Film und als Star Trek Film versagt er völlig. Aber es ist schon auch nett gemachte SciFi Unterhaltung. Sicher, als Trek Fan rollen sich auf Grund der ganzen Kanon-Brüche die Zehennägel hoch. Die Idee, eine Brauerei (!) als Maschinenraum zu verwenden war selten dämlich. Aber dennoch ist der 2009er Trek für mich etwas, was man Neudeutsch wohl als „guilty pleasure“ (schuldbares Vergnügen? brr, klingt so juristisch) nennt.

    Klammert man mal aus, dass das ein Star Trek Film sein soll, dann kann der Streifen schon Spaß machen. Eben Fast Food SciFi Kino ohne Anspruch. Da fand ich den Nachfolger „Into Darkness“ weitaus dämlicher, weil man da auf Biegen und Brechen „Der Zorn des Kahn“ kopieren wollte – und das ging von vorne bis hinten in die Hose. Beyond war wieder etwas besser, hatte aber ein selten dämliches Finale und war auch sonst eher belanglos.

    • Hoppelhase sagt:

      Genau das ist es! ( Gut analysiert ) Wenn man vorher sich selber sagt, ich schau mal irgendeinen SF Film, DANN ist der Film zumindest unterhaltsam. Viele bunte Farben, ordentlich wumms an den Ohren und gut ist.

      Antworten
  10. sloan sagt:

    Und nach dem 2009 Film kamen dann noch zweimal ein Abziehbild des ersten Films ohne den Urspungsblödsinn mit drinnen. Noch dröger und noch schlechter. Die Schauspieler waren gut, das war es aber auch. Star Trek Transformerdeppenkino ohne Tiefsinn und Philosophie und eigenen auf dem Film aufbauenden Canon. Stupide Unterhaltung für stupide Leute.

  11. jcneal sagt:

    Der Film „Star Trek (2009)“ fühlte sich für mich beim 1. Ansehen gleich irgendwie „falsch“ an. Diesen Countdown-Comic habe ich nie gesehen, kenne nur grob die Inhalte. Aber es kann doch nicht sein, dass man Nerdigkeit zum Verständnis des Films voraussetzt, dann aber erzählerisch und kanontechnisch so viel in den Sand setzt?

    Zuerst die USS Kelvin. Über 800 Mann Besatzung, damit rund doppelt so „groß“ wie eine Constitution-Klasse? Aber man bekommt überhaupt keine richtige Einleitung, wird einfach ins Geschehen geworfen. Was machen die – ist das eine Evakuierungsmission, sind deswegen so Viele an Bord, ist das das neue riesige Flaggschiff der Föderation? Ein wenig Mühe hätte man sich schon deshalb geben MÜSSEN, weil alles noch in der alten Zeitlinie passiert. Dat Dingens mit seiner Solo-Warpgondel wurde lange vorher konstruiert, vorher gebaut und fliegt seine Mission, BEVOR Nero in der Zeit zurück reist! Aber es sollte wohl einfach nur cool aussehen.

    Dann diese Hyper-Nova. Es gab und gibt in StarTrek bzw. RealLife so viele verschiedene Phänomene im All – Schwarze Löcher, Pulsare, Gamma-Ray-Bursts, Ionenstürme… Nööö, wir machen einfach eine Super-Nova, aber noch viel größerer und supererer! Und mit Überlichtgeschwindigkeit in mehreren Systemen! Weil das cooler ist!
    Und gleich hat man den Kanon der ursprünglichen Zeitlinie mit ruiniert, weil man dort jetzt um Romulus (und Umgebung der Hyper-Nova) umhin schreiben muss.

    Die „Rote Materie“… .. . – hätte die nicht grün oder lila sein können??? geifz, sprotz, türülüüüüü…

    Positiv:
    Der Cast. Aus heutiger Sicht kaum zu glauben, wen man da alles engagieren konnte, bis hin zu Kirks Eltern. Wer erinnert sich, Kirstie Alley hatte nach ST2 plötzlich kein Bock mehr auf Trek, und die sonst total unbekannte Robin Curtis musste als Ersatz engagiert werden. Für 12 und 13 hatte man B.Cumberbatch und Idris Elba als Gaststars, zu der Zeit Top-Verdiener in Hollywood.
    Schon durch die vielen bekannten Namen wurde Star Trek in der Normie-Masse wieder bekannt(er).

    Ich wüsste nicht, wie es ohne den Film heute um das Star-Trek-Franchise stehen würde.
    z.B. wenn man stattdessen noch einen „TNG-Film“ post-Nemesis gemacht hätte: der zufällig ohne Telefonkarte solo-urlaubende Picard rettet einen Ökoplaneten voller süßer Teddybären im Alleingang, mit beidhändig geführten Phasergewehren, gegen sich selbt replizierende Nausikaner-Söldner, die für einen Ferengi-Kapitalisten arbeiten, der den Babyteddies die Krallen und jedes Haar einzeln ausreissen will, weil er mit deren Tränen einen neu erfundenen Superantrieb betreiben kann, und Picard wird dabei sein Glatzentrauma aufarbeiten…

    Fazit: Hätte noch sooo viel schlimmer kommen können!
    Präzedenzfall siehe AZ: DSC-2017-STD-Brennschinken. Ihr Zeuge, Euer Klapowsken!

    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Discovery ff ist direkte Folge von JJ-Trek, wird von den gleichen Hinter- und Kurtzmännern* produziert. Also, eigentlich ist das eine Einheit. Es hätte also nicht schlimmer kommen können.

      Bitte auch nicht ins Hoserl machen vor Ehrfurcht der „Topstars“ (Cumberbatch, hach gottchen), die in JJ-Trek spielten. Es fehlte auch in den 80ern nicht viel, und Leute wie Eddie Murphy oder Sean Connery wären dabei gewesen. Dass sie es nicht waren, sehe ich übrigens eher als Vorteil. Dass Whoopie Goldberg damals ein Megastar war, darf man auch nicht vergessen. Star Trek hatte große Bedeutung und Strahlkraft, vor allem vor JJ.

      Kirstie Alley war vor Star Trek II bitte auch unbekannt – es war ihre erste Filmrolle. Also genau wie bei Robin Curtis. Dass sie keinen Bock auf ST hatte, ist ein Gerücht. Eher hatte sie keinen Bock, von den Produzenten verarscht zu werden (weniger Gage als beim ersten Mal, davon wird gemunkelt).

      Wo kommt der Glaube her, dass niemand auf der Straße oder am Sofa Kirk, Spock und Co kennen würde, wären sie nicht von einem Chris Dingens oder Zacharias Quinte gespielt worden? Und dass ein JJ-Genie dieses mickrige Mini-Nischenprodukt erst für den Mainstream sichtbar machen musste? Von JJ, oder?


      * kurtzweiliges Wortspiel für GGH; Bussi

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Whoopie… muss wohl eine Schwester von Geordie sein! :-)

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      @Serienfan: Oh no … Du kritisierst einen Rechtschreibfehler von V.T. … jetzt aber bloß nicht noch ein Lob für ST VI, sonst hast Du ganz ausgespielt bei ihm!

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Keine Sorge.

      Der Deutsche und sein gestörtes Verhältnis zur Rechtschreibung, was soll man dazu noch sagen. Nichts ist offenbar so erfolgreich wie deutsche Memes über falsche Schreibweisen.

      Ich habe zum Beispiel schon längst aufgegeben, die Leute darüber aufzuklären, dass man „aufwendig“ sehr wohl laut Duden weiterhin mit „e“ schreibt (so wie ja auch „aufwenden“ oder „Aufwendung“). Und nein, daran hat die Rechtschreibreform NICHTS geändert! (Dass Deutschlehrer ein albernes „ä“ nicht als falsch ankreiden dürfen, stimmt, ändert aber nichts an der laut Duden gewollten Schreibweise, denn „aufwendig“ leitet sich ab vom Verb „aufwenden“, nicht von irgendeinem Substantiv.)

      Insofern: Ich habe längst resigniert. NUR: „Die Farbe Lila“ ist leider einer meiner Lieblingsfilme, seitdem bin ich großer Fan der Schauspielerin Whoopi Goldberg.

      Die deutsche Leidenschaft, ihrem Vornamen (wie bei Geordi LaForge) ein „e“ anzuhängen, ist leider weit verbreitet und schmerzt mich.

      Jeri Ryan trifft es noch schlimmer, bei ihr ersetzt man das i gerne durch ein y.

      (Anders bei Patrick Stewart, der ist mir inzwischen so egal, dass man ihm gerne zum Steward degradieren kann.)

      Ach ja! „Star Trek VI“ muss ich allein für die großartige Synchro loben. Der wunderbare Klaus Guth als Chang ist ein wunderbares Plus. Guth ist übrigens selbst „Star Trek“-Fan, und er sprach bereits in der Classic-Serie mehrfach Klingonen.

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Uff.

      Ja, muss wohl.

      Edit:
      Ich bin kein Deutscher ;-)

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    • Serienfan sagt:

      Fast hätte ich schon geschrieben „das merkt man nicht“, aber ich wollte mich ja mit Beleidigungen zurückhalten! :-)

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Ah.

      Als Nicht-Deutschen gibt es jedenfalls für mich grad nichts Deutscheres, als plötzlich eine lange Zornesrede auf „die Deutschen“ abzulassen, weil diese den Unterschied zwischen langen und kurzen „i“s bei anglistischen Eigennamen nicht verinnerlicht hätten, und dann auch noch zu glauben, dass sich irgendwer davon beleidigt fühlen könnte.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Hyperintellektuelle on their way :D :D :D

      Antworten
    • Skapo sagt:

      Hyper!!! Hyper!!!

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      How much is the Fish?

      Antworten
  12. 20thcenturyman sagt:

    Um mal ein gutes Wort für den Film zu verlieren:

    Viele Kulturphänomene existieren auf verschiedenen Ebenen.
    Zum Beispiel das Christentum.

    Gibt es in sehr ernsthaft. Strenggläubige, Mönche, Asketen.

    Aber auch in trivial. Weihnachtsbaum-Christentum. Kommerz, das Jesuskind, das Geschenke bringt. Grauenhafte White-Christmas-Songs aus der Retorte im Radio.

    Dass es eine No-Brainer- Blockbuster-Version von Star Trek gibt, ist erst einmal gar nicht so schlimm. Wenn gleichzeitig etwas produziert würde, das sich auf dem Niveau von Next Generation bewegte.
    Davon ist leider nichts zu sehen.

    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Wo ist das gute Wort?

      Die Aanalogie zum Christentum oder irgendeiner Religion ist – hoffentlich! – endenwollend. Die christliche Kulturgeschichte ist voll von hässlichen Konflikten und blutigen Kriegen, auch untereinander, eben wegen all der unterschiedlichen, sich widersprechenden Auslegungen.

      Von der übergeordneten Einheit aller Christen predigen nur die Christen. Sie ignorieren und lügen ständig. Wenn es die gäbe, nicht nur als scheinheilige Behauptung, gäbe es nur eine Kirche, nur eine Glaubensrichtung des Christentums. Undenkbar.

      Die Analogie zu diesen Gläubigen endet immerhin schon am Anfang: Wir wissen, dass die Star-Trek-Geschichten menschgemacht sind. Ich darf mich an dieser Stelle gegen die hochgelobte Parodie „Galaxy Quest“ aussprechen, denn es tut ja sonst keiner: Als der jugendliche Fan am Höhepunkt erfährt, das Raumschiff gäbe es wirklich, ruft dieser zum Gaudium der Publikums euphorisch „Ich wusste es!“. Nein, falscher Kult. Fans sind vom „Make-Believe“ beeindruckt, sie glauben nicht an die Wirklichkeit des Gezeigten. (Man möge mich korrigieren.)

      Aber deswegen leben Fans nicht in der Realität, das stimmt. Dass welche glaub(t)en, nach dem Erfolg von No-Brain-Star-Trek könne Full-Brain-Star-Trek oder zumindest Nicht-Hirntod-Trek produziert werden, ist Nonsense. Das ergäbe in den Köpfen der Studioleute einfach keinen Sinn.

      Darum ist dieser Film so desaströs.

      Blöd-Trek* und Klug-Trek (der Einfachheit halber; so leicht ist es natürlich nicht) werden erst nebeneinander produziert werden, wenn Star Trek gemeinfrei ist. Wir sehen das an einem anderen Beispiel, das für Star Trek passender ist als Religion: An der (ersten?) popkulturellen Figur Sherlock Holmes & Co. Sie lebt fröhlich, in unterschiedlichsten Ausformungen, von dämlich bis genial, zeitgleich, bis heute und noch lange. Jedes Studio, jeder Autor kann sich an ihr probieren, weil public domain.

      Drum esst Obst, macht Bewegung, wir müssen sehr alt werden, um das noch mit Star Trek zu erleben.


      * Für mich: No-Brain-Trek =/= Star Trek. Die dummen Geschichten und Folgen, auch in TOS, sehe ich als Ausrutscher und Fehler, jedenfalls nicht als Definition dessen, wie ST sein sollte oder was es ausmacht: „Intelligente Unterhaltung“

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Nochmal zu deiner Analogie:

      Das Christentum basiert auf der Bibel und den Evangelien als das Wort Gottes.

      Das Fandom basiert auf den Serien und Filmen.

      Der „No-Brainer-Blockbuster“ ist demnach nicht Ausdruck der „Glaubensausübung“ (von „streng“ bis „Christbaum“). Er ist Teil des „Evangeliums“.

      Das macht ihn aus meiner Sicht und innerhalb deiner Analogie nicht weniger schlimm, sondern noch schlimmer.

      Antworten
  13. 20thcenturyman sagt:

    Etwas haben Christentum und Star Trek doch gemeinsam: Es handelt sich um Produkte menschlicher Kreativität.

    Ich besitze ein Lexikon der Mythologie, in dem sowohl Jesus als Supermann aufgeführt sind. Der Eine unter J, der andere unter S. Auf gleicher Ebene. So sehe ich das auch.

    Dennoch ist die Sherlock-Holmes-Analogie passender. In der Tat, wenn Star Trek gemeinfrei würde, gäbe es massenhaft unterschiedliche Versionen. Da wären sicher auch gute dabei.

    Leider ist es den US-Unterhaltungskonzernen gelungen, den Urheberschutz bis auf 90 Jahre zu verlängern.
    Wie auch immer.

    Eine frühe Version von Micky Maus ist jetzt aus diesem Käfig entkommen. Kirk und Spock müssen noch warten. Sehr lange. Ich muss mich unbedingt gesünder ernähren!

  14. G.G.Hoffmann sagt:

    Übrigens steht „Star Trek Axanar“, den Paramount/CBS immer wieder zu verhindern suchten, nach 10 Jahren doch noch kurz vor der Vollendung, zumindest was die Dreharbeiten angeht (www.axanar.com). Ich bin sehr zuversichtlich, dass in 5-10 Jahren auch die Special Effects vollendet sein werden.

    Fast im gleichen Tempo geht die VOY-Doku voran, für die ich for x Jahren mal 250 Euro gespendet habe und es zum Dank dieses Mal bestimmt in den Abspann schaffen werde (was man damals bei der DS9-Doku leider irgendwie verkackt und mit einem „Sorry“ quittiert hat…).

    • Sparkiller sagt:

      Als Produzent von 10 Folgen „Talking the Orville“ und Co-Produzent von Kalkofes Mattscheibe kann ich darüber natürlich nur lachen.

      Und Seth MacFarlane auch, mit welchem ich mir gerade beim wöchentlichen Hollywood-Besuch seinen Whirlpool teile. Stößchen!

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ich habe mich immerhin eigens für die dritte Picard-Staffel zu einer zehnwöchigen Amazon-Prime-Mitgliedschaft durchgerungen, wobei der erste Monat gratis war. Zählt das auch? Bin ich doch ein Fan?

      Auf eine Danksagung im Nachspann warte ich seitdem allerdings auch vergeblich.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @ Sparki

      Ein solch glamouröses Leben wird mir als regelmäßiger Sponsor viertklassiger Fanproduktionen leider für immer versagt bleiben, auch wenn ich immer wieder auf die Versprechen reinfalle (für 300 Dollar ein Foto mit Garrett Wang [„Sorry, hatte leider Corona, aber danke für Deinen Support“], für 600 Dollar Nennung im Abspann hinter dem Regisseur [„Der technische Fehler tut uns leid, aber danke für Deine Unterstützung“], für 2.000 Dollar ein Abendessen mit Jeri Ryan [„Es war nie die Rede vom selben Tisch. Vielen Dank für Deine Spende.“]).

      Antworten
    • jcneal sagt:

      @G.G.: Axanar hatte gute Ansätze, hätte was werden können.
      „Prelude“ ist jetzt auch schon wieder 10 (?) Jahre alt??
      CBS/Paramount haben mögliche Konkurrenz eben so gründlich wie möglich weggeklagt (umso erbärmlichere Aktion von denen, wenn man sich DEREN „Produkte“ danach anschaut!).
      „Interlude“ ist noch ganz nett, mehr Star-Trek-Feeling als vieles von Nu Trek, fällt aber schon ab. Leider sind die ursprünglich vorgesehenen Schauspieler fast alle nicht mehr dabei.

      Die gnädigerweise noch bewilligten 2x 20 Min. (oder so) werden wohl kaum noch was reissen. Ein kleiner halb abgenagter Knochen, den uns CBS&co. hinwerfen!

      Was hätte das werden können, mit Tony Todd, Kate Vernon, Gary Graham und Richard Hatch als Klingone… ;((

      Antworten
  15. JP1957 sagt:

    @Serienfan: „…Aber „Fan sein“ und „Fan gewesen sein“ sind zwei verschiedene Dinge, ganz abgesehen davon, dass das Wort „Fan“ sowieso viel zu leichtfertig verwendet wird.“

    Der Wikipedia Artikel zum Thema liefert am Anfang eine ganz gute Explikation des Begriffs „Fan“.
    Damit kann man arbeiten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fan

  16. Darkk sagt:

    Joa aber Nemesis war am Ende doch schlimmer.

  17. flyan sagt:

    Was soll denn jetzt noch auf 13 bis 1 kommen, was schlechter ist?

    Ich hatte den Film damals nicht im Kino gesehen sondern Monate später auf dem Sofa. Monate lang wurde mir von allen Seiten erzählt, wie toll der Film sei. Umso größer mein Entsetzen, was für eine kolossale Enttäuschung dieser Film war und ist!

    Ich wurde noch regelmäßig angefeindet, weil ich mit meiner Abneigung nicht hinterm Berg gehalten hatte.

    Ein Glück, dass es wenigstens hier bei Zukunftia noch vernünftige Menschen gibt.

  18. jcneal sagt:

    Ich bleibe dabei: nach der Absetzung von ENT gab es noch WAS von Star Trek?
    Von 2005 bis 2009 doch quasi nichts Neues? Neuauflagen der DVDs, das wars.

    Klar haben die alten Fans deswegen nicht Kirk&Spock vergessen, und die nicht ganz so alten nicht Picard&Data oder Sisko&Dax.
    Aber mit ST:2009 wurde Star Trek erstmal wieder bekannt! Und zwar meine ich die breite Masse, für die „Star-Trek-Fan“ als Schimpfwort galt/gilt. Der Markt beim jüngeren Publikum wurde (wieder) erschlossen, die von selbst wohl kaum noch an TNG oder TOS rangegangen wären. Ich sage nicht, dass sie es danach gemacht haben; es geht um das Franchise selbst, den Markenwert. Und auch deswegen gibt es heute sogar wieder mehrere ST-Serien gleichzeitig: Lower Decks, Picard, SNW…

    Hier sollten „Verwirrte“ nicht von sich auf alle Anderen schließen. Wie viele posten hier noch, ein Dutzend?
    90 % des gemeinen Kinopublikums kennen doch die Hintergründe überhaupt nicht, wissen nicht was „Kanon“ bedeuten soll (ausser 1 Drucker). Diese 90 % hat es gar nicht gejuckt, ob die supercoole hirn-aus-action irgendwo auf die Oberste Direktive oder die Transporterreichweite oder Folge 27 von TOS scheißt oder nicht. Lensflares! J.J.-Abrams-Hype!!
    Diese Kröte mussten „wir“ schlucken, oder hätten eben hungrig bleiben müssen!

    Natürlich hätte man es besser machen können (und müssen). Konkrete Vorschläge?
    Eddie Murphy in ST wäre immer noch interessant. Als Klingone oder Ferengi? Nein halt: ein Filmcharakter wie Jar Jar Binks oder Ruby Rhod würde es sicher werden. And put a chick in it and make her gay!!!

  19. Yole sagt:

    Ich fand den Anfang mit Kirks Geburt überragend. Dafür hat man Neros Rache nicht verstanden. Ging es in „Picard“ Staffel eins nicht auch um die Folgen der Zerstörung von Romulus?

    Fan ist, wem es (immernoch) nicht egal ist.

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