Film- und Serienkritiken

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DS9: Fight Club – Folge 27 – „Deep Space Hiroshima“

Nukleares Material und Schmutzwäsche ergeben eine unheilvolle Kombination! Denn: Plutoniumflecken kriegt man nie wieder ‚raus…

Wie eine aufgescheuchte Henne strampelte der Alte wütend mit Armen und Beinen herum…

Die derzeitige Situation machte ihn aufgebracht, nein, sogar wütend!

„Laßt endlich den Scheiß sein und kommt alle von der Decke `runter, Hundertausende jaulende und heulende Eiterbeulen! Oder soll ich euch da hoch kommen? Hä? Was? Oder wie?“ Wütend schlug Papa Fleischkopf auf den großen, roten und bereits ziemlich abgenutzten Knopf vor sich… Mit einem hilfsbereit klingenden Summen sauste sogleich die Halterungsvorrichtung des Schlägers aus der Armlehne und zeigte mit zahlreichen Scharnieren und drehbaren Einheiten ihre wahre Größe und Durchdachtheit…

Mit einem wütenden Quietschen zappelte sogleich auch die Keule am Ende bedrohlich hin- und her… Glücklicherweise lag die maximale Länge des voll ausgefahrenen Metall-Arms bei gerade mal 13 Metern, so dass Mondamins Kopf nur leicht von dem fächelnden Ding vor sich mit Frischluft versorgt wurde…

„VATIIII! Du wirst hinabstürzen und dir womöglich noch deinen Schläger brechen!!“

In Mondamins Stimme schwang zum ersten Mal echte Besorgnis mit…

Der Alte keifte nur weiter:

„Halt`s Maul, Fettarsch! Bist ganz schön dick geworden, du Stinker! Dabei warst du früher immer so ein hageres Kind! – Kein Wunder, dass dich die anderen Kinder immer verdroschen haben… Aber du warst selber Schuld, Spinner!“

Das letzte Wort wurde von einem lauten „ZONG!“ übertönt, denn nun war Udo, der nur noch aus dünnen Fäden zwischen der Wand und der Höllenmaschine bestanden hatte, endgültig in zwei klebrige Enden zerrissen…

Mit einem lauten Knallen stürzte der Stuhl in die Tiefe… Jedoch nur ein paar Meter… Nun schwebte er nämlich hin- und herschwingend in der Luft herum, da er nur noch Halt auf der verwinkelten Eisenkonstruktion fand, die sich starr, jedoch schon leise knirschend, in den Boden vor Mondamin gebohrt hatte… Denn der Schläger war abgesprungen und hatte das spitze Eisen-Ende des Metallarmes freigegeben…

„Verflucht noch eins!“ Papa Fleischkopf war der Ernst der Situation immer noch nicht klar geworden… Wütend hämmerte er nochmals mit der blanken Faust auf den Knopf vor sich…

„Dieses neumodische Zeugs ist nichts als Müll! Damals, als ich im Krieg gegen die Pizzataschenimporteure ketchupverschmiert im Schützengraben von Sibirien lag, ging nichts über Handbetr-IEEEEEEEEEEB-B-B-B-B-B!!!“

Da das Ende der Metallerweiterung noch immer im Stationsboden steckte, bewegte sich natürlich nicht dieses wie gewohnt hin- und her, sondern der Turbostuhl an sich… Wie ein umgedrehtes Pendel schlug dieser nun wild um sich, knallte links auf den Stationsboden, sprang dann wieder hoch, um in der Luft herumzuschwingen und rechts außen das Leben eines bedauernswerten Majoraners zu beenden, der gehorsam einen Schritt nach vorne getreten war…

Zwischen zwei Rollstuhlschwingern, die jeweils 20 Zentimeter links und rechts neben dem reglos dastehenden Mondamin auftrafen, murmelte dieser: „Schnief… Vati… Ich hab` dich ja soooo lieb!“

Von soviel ungerechtfertigter Rührung verweichlicht, riss prompt der Sicherheitsgurt des Alten und Papa Müller wurde wie aus einem Katapult herausgeschleudert…

„Mondamin! Ihr Vater wird sich bei der Landung alle Knochen brechen!“ plärrte Bleibhier „Es sei denn, er landet dort hinten direkt in den gebrauchten Lappen der Majoranischen Putzen.“ fügte er freudestrahlend hinzu, verzog aber sofort seine Mundwinkel. – Was für komische Zufälle es doch immer wieder gab…

Mit einem finalen Huster ging Papa Fleischkopf 2 Meter neben dem Wäsche- und Pumpenberg nieder und blieb reglos liegen, während das mahlende Geräusch im zusammensinkenden Körper langsam verstummte.

„Das war also Papa… Na, macht nichts. Ich konnte ihn sowieso nie wirklich leiden. Ich werde unter den hier Anwesenden einfach einen Neuen bestimmen, na wie gefällt euch das?“ referierte Mondamin selbstsicher und blickte aufmerksam in die Runde, um sicherzugehen, dass alle verstanden hatten. Als es soweit war, hatte Fleischkopf-Müller seinen Vorschlag bereits vergessen…

„Tja. Und was machen wir jetzt?“ fügte er mit trotzig vorgeschobener Unterlippe hinzu, während noch einige Rheumatabletten prasselnd herabregneten…

„Captain, warum schmeißen wir das ganze Putzlappen-Gelump (hiermit waren auch einige im Delirium und im Müllhaufen liegende Majoraner gemeint) nicht einfach in den Reaktor, da löst es sich dann auf wie Gerechtigkeit im Schweiße ihres Angesichts!“ schlug Flex vor und hoffte inständig, dass dies die harmloseste Beschäftigung für ihren Captain sein mochte… Scheinbar harmlose Planungen und Haushaltsarbeiten, die bei Mondamin NICHT mit Blutvergießen und Knochenbrüchen fremder Knochen endeten, waren rar und kostbar…

Mondamin tippte mit dem Baseballschläger an seine Stirn.

„Das ist es. Alter Knacker, ihre Vorschläge sind wie immer ganz dolle!“

Nachdem die Putzen und dem Kommando von Stelse „Meister Popper“ Pling den Berg zur Reaktorebene verfrachtet hatten, konnte die Sache losgehen.

Mondamin stand, nachdem er einige geschwächte Majoraner als Test in den Reaktorschacht geworfen hatte, an der Schwelle zu diesem, strangulierte unabsichtlich eine Putzfrau mit einem Betttuch und war gerade dabei, den Hebel zum Entladen des Müllbergs zu drücken, als Dr.Bleibhier hereinstürzte.

„Captain, mein genetisches Superhirn hat soeben errechnet, das die enorme Menge an Abfall eine Kernschmelze im Reaktor auslösen…“

Mondamin hörte den Letzten Satz schon gar nicht mehr, denn er musste sich darauf konzentrieren, den Schalter mit seinen Riesenpranken niederzudrücken.

„..wird. Sie müssen die Müllentladung sofort stop…“

*Klick*

Captain Fleischkopf-Müller hatte es geschafft. Mehrere 100 Tonnen Müll und einige Dutzend Majoraner sausten den Reaktorschacht in die Tiefe, und Cpt. Fleischkopf-Müller drehte sich zum Doktor herum.

„Was sagten sie da, Dok…“

Mondamin wurde von einer riesigen Explosion, gefolgt von einem Stationsweiten Stromausfall unterbrochen. Zahlreiche, gerade anfliegende Raumschiffe durften sogleich den ersten Atompilz im Weltall beobachten. Manche sogar von innen, dafür aber kürzer…

Zu diesem Zeitpunkt dachte noch niemand an mutierte Majoraner mit 3 Augen und Rillen auch im Ohr, die alsbald durch die Station wandeln würden.

Die im Reaktorraum versammelte Crew war jetzt, wo es dunkel war, damit beschäftigt mächtig in Panik auszubrechen.

Mondamin kommentierte auf seine eigene, scharfsinnige Art das Geschehen: „Ist es hier jetzt Dunkel, oder warum sieht man kein Licht?“

Flex hatte sich im düsteren Reaktorraum zu Mondamin vorgearbeitet und ertastete ihn beim Herumirren auch sogleich an der üblichen, mächtigen Beule in seiner Hose, die ihm bei den Majoranern auch den Beinamen „Hüter des Stehkörpers“ eingebracht hatte… Enge Strampelanzüge machten den Captain eben unglaublich an, und es waren sogar schon Gerüchte aufgetaucht, daß dieses der Hauptgrund für das Einschlagen einer Sternenflottekarriere gewesen war… Ganz zu Schweigen von allem anderen, was er tagtäglich so einschlug.

„Captain, unterhalb der Station gab es eine atomare Kernspaltung, die vermutlich ein Fünftel der unteren Sektionen weggerissen hat!“

Irgend jemand im Hintergrund nuschelte etwas von „Wie? Warum benutzen wir eigentlich zur Verteidigung diese lausigen Photonentorpedooo-OOFF!“, wurde jedoch von einem herzhaften Schwinger Mondamins unterbrochen…

Flex zeterte weiter in Richtung des im Dunkeln stehenden Captains: „Wir waren hier vor der Strahlung sicher, aber die anderen Decks sind sicher schutzlos den Auswirkungen ausgeliefert gewesen…“

Fleischkopf-Müller reagierte mit blinder Wut und Panik: „Verdammte Scheiße! Das kann doch nicht wahr sein! Das Ding war doch eben noch da!!!“ Ein leises Surren, wie von einem Reißverschluß, durchzog den Raum… „Oh, da hat sich der Lümmel wohl nur auf die andere Seite gelegt, was?“

Ja, Mondamin war in der Tat noch verstreuter als sonst… Nur dadurch war es wohl auch erklärbar gewesen, daß er vor einigen Minuten den Majoranischen Putzen abrupt die Putzlumpen entrissen hatte („Was ist das denn hier für eine Sauerei?“), kurz bevor sein Vater sicher auf ihnen niedergehen konnte…

Da standen sie also alle mit einem vollkommen Verrückten im Dunkeln: Flex, Udo, Bleibhier und einige Partygäste, die ihr damaliges Versteckspiel im Transporterraum auch auf diese Räumlichkeiten ausgedehnt hatten… Vermutlich hatten sie es für sehr clever gehalten, ihre Verstecke in Bereichen zu suchen, die Schilder trugen, wie: „Nicht eintreten, gefährliche Strahlung!“, „Nicht ohne Schutzanzug betreten!“, „Lebensgefährlich!“ oder „Wer dass list, ist doff“… – Letzteres Schild trug die Initialen M. F.-M. und war mittels eines Kugelschreibers offensichtlich selber erstellt worden.

Plötzlich geschah etwas! Ein leicht im Dunkeln leuchtendes Wesen hatte den Raum mit einem Mal betreten und kniff verärgert das eine oder andere Auge an den einen oder anderen Gliedmaßen zusammen… Während die Gestalt leise knurrend auf unsere Helden zuwankte, ließ Mondamin immer wieder seinen Finger in der Luft herumstochern… Nach einigen Wiederholungen dieses Vorgangs war selbst er sich sicher: Dieses Wesen hatte 3 Arme, also exakt 2 mehr als der an Bord seiner Station arbeitende Durchschnittsmajoraner…

„Dr. Bleibhier, Lagebericht.“ ordnete Mondamin daraufhin gefaßt und mit ernsthafter Stimme an.

Dr. Bleibhier versuchte ruhig zu bleiben und sich nicht selbst zu überschlagen, doch die Schmatzlaute, die das Wesen mit jedem schweren Schritt verursachte, veranlaßten ihn, nun immer schneller zu plappern.

„Sir, die Party war ein voller Erfolg, wenn man die Absicht hatte, die Beteiligten zu dezimieren. Die untersten fünf Sektionen wurden zerstört und ein Großteil verstrahlt, aufgrund der Schmutzwäsche, die Sie in den Reaktor gekippt haben kam´s zu diesen Auswirkungen. Ihr VateristmitseinemHoverstuhlverunglückt unddiesesundefinierbareMonster kommtdirektaufunszu. ESWIRDUNSALLEFRESSEN AAAAAAAAAAAAAHHMAMAAAAAAAA!!!!“ Dr. Bleibhier verfiel in zügellose Hysterie.

„Hmm, klingt doch gar nicht so schlecht, Leute. Aber eines würde ich gerne noch wissen.“ seine Untergebenen sahen Cpt. Fleischkopf-Müller erwartungsvoll und mit großen Augen an. Sie versuchten, die sich nähernde Schleimmonstergefahr zu ignorieren.

„Ich habe immer noch keine Ahnung, wo hier Löffel für meinen Joghurt zu finden sind.“

„Sir, ich glaube Sie übersehen da etwas…“ deutete eine majoranische Putze beherzt an, während sie auf das Monstrum deutete, welches nur noch wenige Meter entfernt war und näher kam.

„Oh, Sie haben recht, Trümmerlotte. Daß ich das übersehen konnte…wir haben doch noch nicht in Kwarks Bar nachgesehen.“

Glücklich über diese Wendung des Schicksals strahlte Mondamin in die verzweifelten und von Furcht zerfressenen Gesichter. Arme Wichte, sie fühlten immer so sehr mit ihm mit. Aber das erwartete er auch von seiner Crew…

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Artikel

von Hoffmann am 01.01.02 in Fight Club

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