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„Die Zeitmaschine“ (1960 / 2002) – Das Gastartikel-Doppelreview

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Unser Leser(?) und Gastartikelschreiber(!) namens Tobias H. ist wieder da! Und wie immer frage ich mich: Soll ich hier eigentlich seinen Nachnamen ausschreiben, oder darf z.B. sein Chef nichts von seinem Treiben bei uns erfahren? Nicht, dass der gute Tobias in seiner Arbeitszeit Reviews schreibt, statt Dieselfilter in VW-Autos einzubauen oder die Deutsch-Österreichische Grenze zu kontrollieren? – Jedenfalls hat er heute gleich ZWEI Reviews mitgebracht. Was gut ist, denn im Moment bin ICH diesbezüglich faul für Zwei…

Ein Gastartikel von Tobias H.

Nachdem ich zuletzt echte und vermeintliche Filmklassiker rezensiert habe, schicke ich mich nun an, zur Abwechslung einen… öh… Filmklassiker zu rezensieren. Okay, dafür lege ich das Remake noch dazu. Das ist zwar auch schon 16 Jahre alt, aber bis hierhin der modernste bisher von mir beschriebene Film.

Es geht um Die Zeitmaschine. Jenem ursprünglich literarischen Geniestreich von Sci-Fi-Urgestein H. G. Wells aus dem Jahre 1895.


Die Zeitmaschine (1960)

65 reale Jahre nach dem Roman schickte man sich an, dieses Werk relativ buchgetreu umzusetzen und kreierte dieses Filmchen, welches tatsächlich einen Oscar für die Spezialeffekte bekam.
Alles beginnt mit der Ankunft des etwas mitgenommen aussehenden Zeitreisenden George, welcher in einer Rückblende seinen Freunden und Geschäftspartnern von seiner Reise berichtet… Zu Beginn bekommt man auch eine hübsche Physik-Verdeutlichung geliefert, welche meine alten Lehrer so nie hinbekamen.

Dann wird schnell Tacheles geredet und ein kleines Modell der Zeitmaschine direkt gestartet. Es verschwindet folgerichtig aus dem Wahrnehmungshorizont. Hier sieht man, dass die Briten um 1900 technisch wahrhaftig führend waren, denn eine große Zeitmaschine mag ich der viktorianischen Wissenschaft noch abnehmen, aber eine – ebenfalls hier präsentierte – Miniaturvariante, welche womöglich jetzt gerade das Jahr 2018 passiert? Unglaublich!

Schnell wird aber klar, dass die Freunde des Zeitreisenden weder an die Erfindung glauben, noch einen kommerziellen oder gar militärischen Nutzen in einer funktionierenden Zeitmaschine sehen. Dass man diese Meinung haben kann, mag nur daran liegen, dass es jenseits dieses einen Wells’chen Romans noch keine Zeitreiseszenarien gab. Sicherlich wäre Englands Wirtschaft von modernen Großrechnern gestärkt worden und der erste Weltkrieg wäre vermutlich auch besser gelaufen, hätte ein anglophiler Zeitreisender den Briten in puncto Kernspaltung und Düsenflugzeuge weitergeholfen.

Diese Ansicht lasse ich aber als realistisches Zeitkolorit durchgehen. Unser Zeitreisender hingegen nicht, denn im Hinterhof-Labor steht schon die große Schwester seiner Maschine bereit.

Hier hat man eine der berühmtesten Filmrequisiten überhaupt zu bieten. Tatsächlich bekommt man mit ihr sogar einen zweiten Hauptdarsteller geliefert, denn die Maschine hat so viele liebevolle Details, dass man sich kaum sattsehen kann. Sogar das Design ist derartig treffend, dass man so erscheinende Zeitreisende sofort als aus dem viktorianischen England kommend identifizieren könnte. Ebenso wie schwebende Autos mit Flügeltüren logischerweise auf das Kalifornien der 80er hinweisen.

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Voran, mit Stil. Egal ob man hier eine temporale Maschine (wollte nicht zu oft Zeitmaschine schreiben) oder einen Art déco-Stuhl sehen möchte, in beiden Fällen würde ich sofort Platz nehmen.

Die Zukunft erweist sich aber als ähnlich doof wie die Gegenwart, zumal London gleich zweimal bombardiert wird. Für einen Stopp reicht es aber nur kurz vor den dritten Bombenhagel. Ein Kurzbesuch bei dem Sohn eines Freundes später fallen dieses Mal sogar Atombomben. Unser Meister der Zeit wird dabei unter meterdicker Schlacke begraben und nur das Feld seiner Maschine beschützt ihn vor den Auswirkungen. Lange gibt es keinen Ausweg aus dieser Falle (außer dem Rückwärtsgang). So landet er schlussendlich am 12.10.802701 (dieses Datum kommt direkt aus der Romanvorlage).

Hier findet er nun ein scheinbares Paradies vor, nur die Ruinen trüben den Gesamteindruck. Evolutionstechnisch ist wohl ferner die Intelligenz auf der Strecke geblieben, denn die hier lebenden Eloi sind vor allem gleichgültig, aber dafür gesund und hübsch – typische Mittelschüler unseres Jahrzehntausends.

In einer verlassenen Bibliothek wird dann klar, dass es noch eine andere Gruppe von Menschen gibt: die Morlocks. Diese leben unter der Erde und sind offenbar technisch weiter, da sie andauernd an dubiosen Maschinen rumwerkeln. In besagter Einrichtung kann man auch eine CD sehen, die ohne Player auskommt. Man stellt sie auf die Kante und sie dreht sich dann solange, wie die Tonaufzeichnung dauert – oder andersrum? Diese Dinger haben womöglich Schuld an so mancher Kurzfassung in den Archiven der Zukunft. Ferner wird klar, dass die Entwicklung beider Rassen die Folge eines furchbaren Krieges war, der mit Biowaffen ausgefochten wurde und dessen Auslöser Gewinnsucht war.

Die Morlocks entwenden auch direkt Zeitmaschinen und hübsche, aber dumme Blondinen, wenn sie nicht gerade Eloi fressen. Ja, diese Wesen sind Kannibalen, wobei ich nicht weiß, ob dieser Begriff hier angemessen ist. Immerhin haben sich beide Rassen weit auseinanderentwickelt. Bin ich z.B. auch ein Kannibale, wenn ich einen Gorilla verspeise?

Solche Fragen kommen ganz beiläufig und sind womöglich eine der Stärken des Films, welcher gerade gegen Ende etwas ins Trudeln gerät. Die finale Konfrontation mit den Morlocks ist nämlich an Spannungsarmut kaum zu überbieten. Zu diesem Zeitpunkt wird auch klar, warum es wohl keine Kriege in dieser Zeit mehr gibt – denn er wäre selbst den apathischen Eloi zu öde.

Die Morlocks sind Kinder ihrer Zeit. Damit meine ich nicht dieses Jahrtausend, sondern die 1960er-Jahre. Die berühmten Gummimasken lassen auch hier furchbare, aber unfassbar langsame Feinde entstehen, welche sich mühelos neben dem Gorn und dem Metaluna-Wesen einreihen. Zumal ihre Angst vor Licht dazu führt, dass man nur ein Streichholz benötigt, um sie fernzuhalten. Schon nach kurzem Kampf stehen ihre sondersamen Anlagen in Flammen und bald kracht alles in sich zusammen. Die Eloi, welche bis dahin mit zuckenden Schultern einer Fress-Sirene folgten, sind fröhlich(?) und der Zeitreisende macht sich auf nach 1900, um seinen Freunden davon zu berichten. Später kehrt er dann zu den Eloi und seiner leicht verblödeten Flamme zurück, um eine neue Kultur zu begründen. Nur drei Bücher werden von ihm mitgenommen, wobei es dem Zuschauer überlassen wird, zu überlegen, welche das sein könnten.

Fazit: in vielen Punkten ein fast lächerlicher anmutender Film. Der Zeitreisende selbst ist arg blauäugig und passt dadurch immerhin perfekt zu den Eloi. Die Morlocks sind schattenhafte Witzfiguren (nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Zeitreisende eine Taschenlampe dabei gehabt hätte – Todesstrahlen!!!) und die Inszenierung ist oft lahmer als es die Antagonisten sind.

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„Fürchtet uns und unsere Dampfmaschinen, nur noch einige Jahre und wir kommen auf die Idee, spitze Steine an die Enden von Stöcken zu kleben!“ Die Morlocks zählen zu den großen Schwächen des Films, obwohl deren Schwäche gleichzeitig den Sieg über sie nur umso glaubhafter macht. Der Kerl im Hintergrund scheint sich immerhin für seinen Verein zu schämen.

Trotz allem: Der Film hat einen infantilen Charme, der stärker als die Zeit ist. Man mag die Zeitmaschine und deren Bediener, die altmodischen, aber damals sehr modernen Effekte. Ja, die Eloi und sogar die Morlocks möchte man immerhin mal kurz an sich knabbern lassen. Der Film erzeugt auf sondersame Weise so viel Sympathie, dass man ihm fast alles verzeiht. Tatsächlich ein Filmklassiker, der die Zeiten überdauern wird.
Und sei es auf einer sprechenden Drehscheibe.


The Time Machine (2002)

Moderne Effekte, 42 Jahre Zeit für das Ausmerzen von Fehlern? UND der Urenkel von H. G. Wells, Simon Wells, führt selbst Regie? Kann da überhaupt was schiefgehen? Ja, jede Menge, wie man sehen wird.
Eines vorneweg: mit der literarischen Vorlage wird hier vor allem der Name geteilt, aber kaum mehr. Im Ernst, das Genre der Science Fiction wäre in seinen Geburtswehen umgekommen, wenn es so gestartet hätte, doch der Reihe nach.

Alles beginnt mit einem leicht verpeilten, wenngleich auch recht attraktiven Wissenschaftler. Er ist ein Kenner, der… Wissenschaften. Selbiger möchte seine Freundin Emma zu seiner Verlobten machen, doch leider klappt es nicht so ganz, denn bei einem Überfall wird Emma durch einen Pistolenschuss getötet. Schon hier kamen mir erste Zweifel, wie ich zugeben muss. Denn anstatt dem recht gesittetem Räuber (ein echter Brite; damals hielten auch noch Gangster was von Stil!) einfach Geld und Schmuck zu geben und später einen neuen Ring zu kaufen, riskiert der Bald-Zeitreisende Alexander Hartdegen ein Handgemenge, welches zum Tod seiner Emma führt.

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„Nein, Emma! Musste das sein?“ – „Klar, ohne meinen Tod keine Maschine, kann doch nicht angehen, dass ein Wissenschaftler einfach nur aus Neugier zeitreist.“ Aufhänger: sehr schnell ist klar, wohin die Reise gehen wird.

Tragische und bittere Jahre später hat dann unser benannter Zeitreisender seine titelgebende Maschine bereit und es geht zurück in die Vergangenheit. Emma kann von dem Treffen mit dem Räuber im Park verschont werden, doch halt, der Sensenmann hat sich diesmal einfach auf eine Kutsche gesetzt. Emmas Tod konnte nur variiert, aber nicht gestoppt werden. Doch woran mag dies liegen? Nur die Zukunft, wo das Wissen über temporale Physik definitiv weiter sein wird (man beachte die vielen Studiengänge der Gegenwart in dieser Richtung), kann das wissen. So beginnt nun mittels einer für das Jahr 1903 viel zu modern wirkenden Maschine eine Reise in genau jene Zukunft. Hier hat der Film schon seinen Höhepunkt erreicht, denn die Zeitreisesequenz ist meiner Meinung nach das Einzige, was wirklich schön anzusehen ist.

Kaum ist Alexander im Jahr 2030 gelandet, wird er auch direkt mit Werbung für den Lunar-Luxuspark bombardiert. Einer Super-Ferienanlage auf dem Mond. Von allerlei wenig beeindruckender Technik getroffen, verirrt er sich in eine öffentliche Bibliothek, welche kaum Bücher mehr hat, dafür aber einen Holo-Bibliothekar, der auf diverse Scheiben projiziert wird. Hier bekommt man dann von der KI einen kleinen Einblick in die Unmöglichkeit des Zeitreisens. Ziemlich konservativ, diese Zukunftsphysiker, dachte sich Alexander wohl, aber vielleicht ist man später aufgeschlossener. Doch leider wird er Zeuge, wie der Mond nur 7 Jahre später durch den Bau der Luxusanlage auseinanderbricht und die Erde mit etlichen Trümmern bombardiert. Unser kurzzeitig verhafteter Zeitreisender macht sich dann auf und davon, aber dummerweise boxt ihn unmittelbar nach dem Start seiner Maschine eine stadtzerstörende Explosion direkt K.O.

Derartig narkotisiert laufen ganze Erdzeitalter an ihm vorbei, bevor auch er wieder im berühmten Jahr 802701 zu sich kommt und die Maschine stoppt. Später erwacht er dann in der rückständigen Behausung der unumgänglichen Eloi. Diese haben nun ihre Indianerdörfer in eine Schlucht gehangen, sind aber verstandestechnisch nicht so viel besser als ihre Kumpels aus den 60ern. Nur die Blondine ist nicht mehr blond, aber immer noch austauschbar und hilflos. Immerhin kann man hier sogar eine Art von Landwirtschaft oder eine Kultur erahnen. – Ja, doch: die Eloi sind halbwegs gut modernisiert worden.

Was nun kommt, ist aber eine der wohl dümmsten Szenen in der Geschichte des Films. So dämlich, dass man alle Zeitreisefilmfehler aus allen vorangegangenen Zeitreisefilmen direkt verzeihen kann. Aus irgendwelchen Gründen spricht die aktuelle Braunhaar-Blondine nämlich Englisch, welches sie als Steinsprache kennt. Sie führt den Zeitreisenden zu einem besonderen Ort – zu den Ruinen der Bibliothek von 2030! Und dort ist der alte Holo-Bibliothekar immer noch aktiv! Er gibt sogar unermüdlich Auskünfte! Im Ernst, das Datenspeichersystem, welches Achthunderttausend Jahre Vernachlässigung durchhalt, beeindruckt mich mehr als eine Zeitmaschine, zumal die Eloi das Ding offenbar nicht warten können und man in der K.O.-Sequenz diverse geologische Prozesse sah, welche einen diese Anlage etliche Meter weiter unter den Füßen der Figuren vermuten lassen würde. Apropos unter den Füßen: die Morlocks gibt es natürlich auch. Hier haben sie aber keine Sirene mehr, um die Leute einfach zu rufen, sondern schüchtern einen über Alpträume ein. Die Eloi kommen auch nicht mehr freiwillig, sondern müssen mühselig gefangen werden.

, „Die Zeitmaschine“ (1960 / 2002) – Das Gastartikel-Doppelreview

„Hinfort, garstige Modernisierung eines garstigen Biests!“ Die Morlocks haben etwas mehr Tempo drauf und sind weniger pyrophob, aber was heißt das schon. Bekanntermaßen wiederholt sich Geschichte auch in der Zukunft.

Sehr viel besser ist das aber nicht, denn auch hier nimmt man diese Zustände als gottgegeben an. Die Morlocks stehlen nun abermals die Zukunfts-Traumfrau und die Zeitmaschine. Der kampfstarke Zeitreisende macht sich zu ihnen auf und findet dieses finstere Volk. Bis hierhin alles gähn. Schon wieder werden im Untergrund obskure Maschinen angekurbelt, obwohl nur ein Stockwerk höher immer noch der Holo-Bibliothekar fröhlich jedem Auskünfte erteilt. „Einmal eine Anleitung zur Produktion von Sonnenbrillen und Sonnenschutzcreme? Kommt sofort, der Herr.“

Der böse Über-Boss, ein lichtscheuer Über-Intellektueller, ist dann auch bald gefunden und nach einigem hin und her wird alles noch mal für den Zeitreisenden und den für dumm gehaltenen Zuschauer erklärt: Eine Zeitreise hätte demnach niemals Erfolg haben können, denn ohne Emmas Tod wäre die Maschine nie gebaut worden – der Wahnsinn. Das wirklich unfassbare ist die Tatsache, dass jemand, der eine Maschine baut, welche die Zeit manipuliert, darauf nicht kommt. Selten fühlte ich mich derartig verschaukelt. Der Morlock-Boss ist sogar ganz okay, denn er klärt das alles auf und gibt dem Zeitreise-Deppen sogar seine Maschine zurück, mit der klugen Empfehlung, zu verschwinden. Alles hier, vor allem das Leben der beiden Völker und / oder der Kannibalismus, das gehe ihm nicht das Mindeste an und es wäre anmaßend, hier seine wahrlich antiquierten Maßstäbe anzulegen.

Stimmt, aber natürlich ist das (k)ein Grund für einen heroischen Endkampf mit dem Boss auf der Maschine. Dieser wird dann auch schnell auseinandergezeitreißt. Kaum wieder am Ursprungsort, dem Thronsaal gelandet, wird dann die Maschine zu einer Bombe umgebaut und die komplette Morlock-Kultur gesprengt. Immerhin, das ist besser als deren Ende über einige Fackeln einzuleiten, aber dennoch irgendwie dämlich. Dem Buch und der alten Verfilmung werfe ich so eine Tat nicht vor, aber einen Film der 2000er Jahre kann man dies schon vorhalten. Könnte man mit den offensichtlich intelligenten Wesen nicht Frieden schließen oder sie zumindest in Schach halten? Nö, die gehören alle weggenozided.

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Die Morlocks dieser Verfilmung sind in Kasten aufgeteilt. Hier sieht man die Kaste der Heizer, welche unermüdlich Kohle schaufeln. Offenbar reichen die fossilen Brennstoffe doch viiiiiel länger, als es die Grünen stets behaupten.

Dann bleibt unser temporaler Held gleich bei seinen neuen Eloi-Freunden, die ihre Freiheit feiern. Der Holo-Bibliothekar wird zum Lehrer der Deppen und seine Freunde im frühen 20 Jahrhundert denken kurz nach. Der Film endet in einer Mini-Rebellion durch einen geworfenen Hut und in der Warnung vor der bösen Technologie.

Fazit: Was für ein übler Streifen. Weder so charmant, noch so gesellschaftskritisch wie der Film von 1960. Die Szenen mit den Holo-Bibliothekar tun beinah weh, ebenso wie vieles andere auch. Diese Zukunft ist wahrlich düster, aber keineswegs so, wie es der Regisseur gewollt hatte. Einzig die Bilder können gelegentlich gefallen, aber einige gute Sequenzen machen eben keinen guten Film. Man sollte im direktem Vergleich nur zu der Ur-Verfilmung greifen.

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Artikel

von Klapowski am 05.07.18 in Gastbeitrag

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Kommentare (4)

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  1. Susan sagt:

    Sehr schöne Reviews! Das 1960er Original hab ich guter Erinnerung, wo es im ZDF (glaub ich) passenderweise stets zum Wechsel auf die Sommer/Winterzeit lief. Jahre später hab ich dann auch die originale Geschichte gelesen. Der Film fängt den Geist des Buches schon sehr gut ein und die Szenen mit dem Atomkrieg haben mich damals ziemlich beeindruckt. Eine so pessimistische Sichtweise kommt sonst kaum in Filmen aus der Zeit vor (das waren ja immerhin fast noch die optimistischen 50er und bis Dr. Seltsam verging noch fast ein halbes Jahrzehnt). Erfrischend ist auch das Erzähltempo von damals, so ganz anders als heute. Die alten SciFi/Fantasy-Filme nehmen sich noch Zeit, den Zuschauer in seine Welt zu verführen. Einfach toll! Da wurden noch Geschichten erzählt :)

    Das Remake hab ich möglicherweise auch mal im TV gesehen. Kann mich nicht mehr genau erinnern. Hat aber offenbar keinen bleibenden Eindruck – oder bleibende Schäden – hinterlassen. Immerhin!

  2. Onkel Hotte sagt:

    WIr hatten zuerst den Roman im Englischunterricht gelesen und dann den Film (1960er) angeschaut. Das war 1994 und fand den Film auch tricktechnisch super. Vor paar Jahren mal auf DVD gekauft und fand ihn immer noch sehr gut. Die Morlocks fand ich immer super unheimlich und das monotone dumpfe Trommeln der Maschinen hatte schon was.
    Das Remake war schlicht scheisse. Habe mich gefragt wie sich Jeremy Irons für so einen Quark hergeben konnte. Vielleicht finde ich den Film heute nicht mehr so schlimm aber ich würde mir lieber nochmal das Original anschauen.

  3. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Sehr schönes Review und Ich stimme in allen Punkten zu.
    Das Original hatr heute noch Charme und das
    Remake ist unnötig DOOF !!!

    (mit all den Zutaten und dem Budget hätte man einen guten Film machen können,
    hat man aber nicht.

    ExtraLacher bei der Brünetten Blonden. :lol:

    Gruß BergH

  4. DerBeimNamenNennt sagt:

    Wells wollte ursprünglich eine Art satirische Warnung über die Klassengegensätze seiner Epoche servieren. Die Gedanken über die Evolution der Menschheit sind wohl wirklich ernst gemeint gewesen.
    Die 60er Jahre Verfilmung hat einen anderen Schwerpunkt: Die Warnung vor den großen Krieg. Dass die Eloi und Morlocks durch Biowaffen und Profitgier entstanden, hab ich anders in Erinnerung.

    In meiner etwas kindlichen, aber doch zutreffenden Erinnerung, habe ich den Film zahllose Male zu Neujahr gesehen und fand ihn da sehr passend.

    Die neuerliche Verfilmung ist schlecht. Es fehlt sowohl die Sozialkritik als auch das Liebevolle der übrigen Filme.

    Ich empfehle den Vergleich zwischen Buch und Film (1960). Dabei stürtzt der neue Film nur ab.

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