Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

„Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ – Das Review

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Abgesehen davon, dass dieses Werk eher in die Kategorie von „Rotze – der Film“ gehört, haben die Macher bei der Vermarktung dieses französischen Werks irgendwas falsch gemacht. So hörte man im Vorfeld nur jahrelang „Wird teuer und ist irgendwann fertig“, bevor dieser Satz dann nahtlos in „War teuer und bis letzte Woche im Kino“ überging. Aber nachdem man bereits 180 Millionen Dollar in dieses Projekt gepumpt hatte, waren die üblichen WEITEREN 180 Millionen für das Marketing vermutlich zu sehr geeignet, die zuständige Kreditabteilung in den kollektiven Burnout zu treiben.

INFORMATIONEN:

Regie: Luc Besson
Jahr: 2017
Budget: 180 Mio Dollar

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Wie? Avatar 5 ist schon fertig?

Leider werde ich kaum auf die Story eingehen können, da der Film vor allem an seinen Darstellern krankt – und zum Teil auch an den mehr als sterbenskranken Effekten. Im Ernst, da hilft auch kein Antibiotikum mehr!

Beide Protagonisten sind so unglaublich unsympathisch, dass ich mich fragen muss, ob man die Casting-Couch einfach drei Wochen in einer Nobeldisco auf Ibiza hat stehen lassen – und dann die verbleibenden Alkohol-Leichen abkratzte. Ja, die Wahl der Hauptdarsteller ist tatsächlich so grauenerregend, dass man sich zwischenzeitlich in einem Teenie-Horrorfilm wähnt. Sogar Dieter Hallervorden und Diane Krüger wären hier die bessere (weil interessantere) Wahl gewesen. Ja, sogar IHR wärt die bessere Wahl gewesen, selbst wenn es nur einen gewissen, sympathischen Trash-Faktor bedeutet hätte. (BergH: „Hey, Lasst – uns – mal – was – ent-deck-en – ge-hen. Die – Mädels – hier – sehen – scharf – aus – und – haben – schö-ne – Popos.“)

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„Laureline, haben wir die richtige Verhaltensweise auf der Eliteakademie für elitäre Elite-Sachen nicht damals gelernt?“ – „Du meinst die High School, in der wir bis vorgestern waren? Und die Poppers, die du mir seit 10 Jahren in meine Schulmilch zu mischen versuchst? Ja, damals habe ich VORSICHT gelernt.“ – Schön unschön: Natürlich schaut sich jeder gerne hübsche Menschen an. Dennoch hätte jeder von denen es besser gekonnt.

Major Valerian schaut die ganze Zeit mit arroganter Triefäugigkeit in die Kamera, dass man permanent nach einem Franzmann-Exorzisten rufen möchte. Gegen diese überbewertete Hohlbirne wirkt selbst Kirk in „Star Trek 11“ wie ein schüchterner Milchbubi mit Laktose-Intoleranz. Der gute Major bekommt tatsächlich nichts auf die Reihe, hält sich aber für das Prunkstück unter Gottes gehirnamputierten Schöpfungen. Daher flirtet er permanent mit seiner nicht weniger hochnäsigen Kollegin, die das einerseits total geil findet, andererseits aber auch ihre kleinen Psychospielchen ausleben möchte („Lösche alle deine bisherigen Eroberungen im Computer, dann … sehen wir weiter.“). Das wirkt tatsächlich ein bisschen wie „Shades of Grey“ in der „Star Wars – Episode 1“-Edition.

Diese beiden „Prunkstücke“ der Föderation der flachpfeifenden Flitzpiepen sind sich nicht zu schade, permanent doofe Sprüche abzusondern, in luftigster Kleidung die Elitekämpfer zu spielen und uns zu vergewissern, dass ihre Chat-Namen tatsächlich nur „Cooly MacCoolenstein“ lauten können.

Aber um das wirklich zu verdeutichen, müssen wir hier schon einen kleinen Trailer zeigen.

Gut gefallen hat mir der Beginn des Films, als die Entstehung der Raumstation (bzw. „Stadt der tausend Planeten“ ohne Dialog gezeigt wurde. Das hatte diesen „Jedes Wesen im Universum hat die gleichen Rechte“-Unterton, den wir so gerne sehen – bevor wir auch sehr gerne sehen, wie alles hemmungslos kaputt geballert wird. Und die Musik: Exzellent! Mein Tipp: Die ersten 5 Minuten ansehen, sobald der Film kostenlos rauskommt und danach 2 Stunden auf Zukunftia.de lesen. Für den ähnlichen Creep-Effekt.

Die Story ist – selbst für Fantasy-Film-Verhältnisse – leider im Kellergeschoss vom unteren Mittelmaß anzusiedeln. Schnell hörte ich schon gar nicht mehr zu, als mir erklärt wurde (wurde es denn?), wieso die untergegangenen „Avatar“-Look-Alike-Aliens ständig an ihren Perlen reiben, warum ihre kleinen Haustierchen diese Perlen hundertfach auskacken(!) können und wieso eben jene Weißkuller ihren ganzen verlorenen Planeten wiederherstellen können (war übrigens ein Spoiler). Denn auch, wenn es um Tod, Verrat und Vernichtung geht, so fühlt sich das alles nicht epischer an als eine TV-Folge eines J.J.Abrams-“Star Trek“-Films.

Visuell liegt das Abenteuer völlig auf der Höhe der Zeit – was so viel bedeutet, wie: Zu viel CGI, zu künstlich, zu überbordend, zu unnötig. So hätte man die schlaksigen Hauptaliens durchaus auch mit menschlichen Darstellern verkörpern können, vielleicht sogar dank einer brandneuen technologischen Entwicklung im Film-Business, die sich Silk… Slil… „Silikonmaske“ (oder so) nennt.

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„Bruder, mir brennt noch der letzte Airbrush-Spritzer im Auge!“ – „Mir doch auch. Lasst uns zur Göttin der Buntstifte beten, dass das schnell vergeht.“ – Gerendert wie gemalt: Wenn Figuren aussehen, als hätten die eigenen Fangirls sie gezeichnet, ist eventuell beim Art Design was schiefgelaufen. Dennoch konnte man diese ungewöhnliche Spezies optisch nicht anders darstellen. Der Flohmarkt mit dem humpelnden Halsketten-Dude hatte nämlich schon zu.

Wobei ich zugestehen muss, dass mir die Anfangsidee mit dem Wochenmarkt in einer parallelen Dimension durchaus gefiel. Wie man die Besucher und deren Einkaufstaschen wieder in unsere Dimension bekommt und diese Leute für einen außenstehenden Beobachter einfach nur in einer leeren Wüste herumstapfen – das hatte schon was. Die gewollt trashigen Technikvehikel und das schräge Auftreten der Touristen, das besaß durchaus Anleihen von „Das fünfte Element“ und wirkte unverwechselbar französisch. Ungefähr wie „Die Stadt der verlorenen Kinder“ und teilweise auch „Alien 4“. Schade nur, dass das keinen Film rettet, der das (und uns) über 2 Stunden und 17 Minuten durchzuziehen versucht.

Dazu kommen „Kleinigkeiten“ wie die – für mich – miese Synchronstimme von Valerian. Als wenn ein 18-Jähriger mit Zahnstocher im Mund seinen herzliebsten Actionheld zu imitieren versucht. Nicht zu vergessen, dass ich nach einer kurzen Recherche lieber einen altmodischen Comicband hiervon in der Hand hätte, als in diesen Werbefilm für Hyperaktivität noch ein weiteres Mal reinzusehen.


Fazit: Visuell ist der Film immerhin „interessant“. So wie Vulkanausbrüche für Geologen interessant sind, oder auch Verkehrsunfälle für Airbag-Liebhaber. Leider verliert sich dieses Werk so in seinen optischen Ansprüchen („Wir sind fast wie Hollywood, nur in knorke!“), dass er nach ein paar Minuten mal gerade vergisst, eine gut getaktete Story zu erzählen. Und das sage ICH, dessen nächstes Buch vermutlich „Jagd auf die magischen Popel der Zwerge im Teutoburger Wald“ heißen wird.

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von Klapowski am 26.02.18 in Filmkritik

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Kommentare (17)

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  1. Tabularius sagt:

    Abgesehen davon, das der Film wirklich der letzte Mist ist, finde ich die „Bedeutung“ interesant.

    Ein Paar total huebsche und friedliche Hippies, werden durch einen Krieg zwischen irgendwelchen Supermaechten aus ihrer Heimat vertrieben, schlagen sich dann zu dieser Weltraumstadt (aka Europa) durch. Dort koennen sie aber weder akzeptiert, noch integriert werden (auch wenn man dort schon ueber-divers ist). Statt dessen muessen sie wieder abhauen.

    Was soll man davon halten ?

  2. BigBadBorg sagt:

    Immerhin bietet der Film die beste Eröffnungssequenz aller Zeiten, unterlegt mit David Bowie!

    Ja, dieser Film war wirklich schwierig (?). Auf der einen Seite ist er vollgestopft mit fantastischen Ideen, visuellem Overkill und schrägem… Zeugs. Auf der anderen Seite wußte ich neunzig Prozent der Zeit nicht was der Film von mir wollte.

    Am deutlichsten sieht man es wohl in der Striptease-Szene in dem Bordell. Valerian hat eine Aufgabe, trotzdem muß er gefühlte zehn Minuten lang einem Alien beim Tanzen und morphen zugucken. WTF? Aber dann wirkt das ganze visuell schon wieder so gut dass ich unterhalten werde. Aber WTF? Was soll das? Aber schön ist es. Aber verdammt, kann der Film jetzt mal weiter gehen?? Obwohl, noch fünf Minuten kann ich mir das angucken. Trotzdem, jetzt macht mal hin! Ein morphen geht noch, aber dann…!

    Ungefähr so ging es mir fast den ganzen Film.

    Aber die Eröffnung mit der ISS ist allererste SciFi-Sahne!!! Verdammt, war das gut! Da hatte der Star Trek-Nerd in mir Tränen in den Augen! Hätte der Film dieses Niveau gehalten, es wäre ein Meisterwerk geworden!

    P.S.: Im Original klingt Valerian auch so „obercool“ wie Rex Colt in Far Cry Blood Dragon. Nur dass es da gewollt 80er-trashig war.

  3. Bergh60 sagt:

    tach auch !

    BergH am 01.08.2017 (!)

    Allererster Ersteindruck : Valerian und die Stadt der tausend Planten
    tach auch !

    War gestern mit der ZBH im Kino und muß sagen:
    – Orgiastisch, optisch geflashed, originell. Der Film ist ein Augenschmaus und bedarf sicherlich noch einiger Sichtungen, um alle Details zu erfassen.

    – Aliens : Hier gibt es nicht eine Knubbelnase pro Episode, hier gibt es das Alien der Minute. Obwohl alle liebevoll bis ins Detail gezeichnet werden.
    – Sets : Da gibt es nichts, was es nicht gibt
    – VR/Reallife und eine beliebige Mischung
    – Rihanna : Toll
    – Nostalgiefaktor: Nur für Leute die in den 70ern Zack Comics gelesen haben
    – Schauspieler: Unverbrauchte Gesichter , trotzdem tool, Die Heimliche Hauptdarstellerin ist eindeutig Lieselotte, Laurenzine, Veronique, Laureliene , oder wie das Mädchen auch immer heisst.
    – Die Raumstation und Schiffe. Siehe bei Sets . unbeschreibliche Vielfalt.
    – Story : Na ja es ist eine Comic-Verfilmung von Luc Besson, Arthousekino darf man nicht erwarten.
    – Fazit : Ein Film der sich lohnt und recht gut zu unterhalten weiß. Mal was anderes als die drögen Marvel/DC – Verfilmungen, die mir langsam zu Hals raushängen.
    Der teuerste europäische Film aller Zeiten und man sieht es ihm an. Empfehlung: reingehen 2D reicht, 3D muß man mögen.

    Fakten : Aus Wikipedia
    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…O7WJxotoIFiAPg
    Gruss BergH
    Und einen schönen Gruß an die NSA ;-)

    —————————————————————————————————-

    Die schmutzigen Details gibt es hier :
    http://www.heimkinotreff.com/showthread.php/5543-Allererster-Ersteindruck-Valerian-und-die-Stadt-der-tausend-Planten

    * ZBH
    Zweite beste Hälfte; Die erste bessere Hälfte bin Ich. :-)

    Vielleicht muss Ich ihn mir nochmal anschauen, aber im Rückblick habe Ich ihn immer noch positiv im Hinterkopf.

    • Klapowski sagt:

      Sind die hauptsächlichen Punkte des Lobes nun die, dass Rihanna mitspielt, dass die Kulissen gut sind, oder dass es da „nichts gibt, was es nicht gibt“? Sind wir auch bei langjährigen Zukunftia-Lesern etwa so weit, dass ein bisschen Bling-Bling und Render-Render uns die guten Manieren des miesen Verreißens vergessen lässt? BergH, du warst doch mal einer der Guten!

      Ich hoffe, du liest das hier noch, denn es wäre sehr schade, wenn wir dich soeben an „Star Wars – Episode 2“ verloren hätten… („Dier Liebes Szenen sind echt super gemacht und die Kleine hat auch einen tollen Arssch!“)

      Wehret den Anfängen! Und deinem schlimmen Ende!

      Antworten
  4. Onkel Hotte sagt:

    „Valerian“, „Cloud Atlas“ und „Jupiter Ascending“ haben alle ein Problem: Sie wollten direkt alle Oscars abräumen und wurden auf Kultfilm getrimmt.
    Leider gingen alle an der Kinokasse baden. Obwohl, was heißt leider, Murks ist halt Murks.

  5. Serienfan sagt:

    „Valerian“ hat Schwächen und ist ein effekte-überfrachteter Overkill. Ihn deshalb mit „Episode 2“ gleichzusetzen oder gar noch unter einem schmuddeligen Actionporn wie „Skull Island“ anzusiedeln, ist dann aber schon haarsträubend.

    Der Film läuft über vor spiritueller Symbolik und originellen Ideen. Vor allem aber ist er hoch politisch. Denn diese bunte Diversity-Welt ist ja nur zum Schein tolerant. In Wahrheit muss sich hier jeder kommerziellen Interessen unterordnen und am besten so „flexibel“ sein wie das Shapeshifter-Wesen, das sich zum Produkt des Marktes erniedrigt, bis es sich gar nicht mehr selbst wahrnimmt. Wer sich an diese Welt nicht anpasst, wer „unbequem“ wird, wird schnell zum Feind.

    Der Film vermischt sehr gekonnt Virtualität, Spiritualität und Realität. Das friedliche Zusammenleben der Alien-Rassen, das durch den wunderbaren Anfang des Films so „Star Trek“-mäßig präsentiert wird, wird dabei von wirtschaftlichen Interessen vereinnahmt und vollkommen korrumpiert. Luc Besson will hier die Jugend auffordern, gegen dieses System zu rebellieren. Valerian ist zu Beginn des Films ein erfahrener Major. Am Ende ist er der jugendliche Rebell. Es ist eine auf den Kopf gestellte Entwicklung, zu der Besson hier auffordern will.

    Das Ergebnis ist überladen, man sitzt an einer reich gedeckten Tafel und ist eigentlich nach der reichhaltigen Vorspeise schon so voll, dass man eigentlich eine Verdauungspause bräuchte.

    Doch ist mir das noch immer deutlich lieber als „Skull Island“.

    • Klapowski sagt:

      Ich bezweifle ja nicht, dass sich Luc da keine Gedanken gemacht hat. Aber für mich reicht das eben nicht aus. Genausogut könnte man sagen:

      „Die Handelsföderation beherrscht weite Teile der Galaxis und ist somit als möglicherweise korruptes System innerhalb des Systems anzusehen. Das wird unter anderem dadurch angedeutet, dass es auf bestimmten Planeten noch Sklaverei zu geben scheint. – Ergo ist ‚Star Wars – Episode 1‘ ein sehr lehrreicher Film für alle, die auf Marxismus stehen.“

      Natürlich hat eine halbwegs funktionierende SF-Gesellschaft immer irgendeine Färbung, die man politisch interpretieren könnte. Aber hier ging es mir doch deutlich mehr um lockere Sprüche von sexualisierten Halbstarken, die Probleme innerhalb der Sternenflotte (oder wie das hier noch mal hieß) mit einem finalen Schlag in die Fresse beenden. Sollte die „Botschaft“ hinter all dem so stark gemeint sein, wie du es vermutest, wäre das sogar noch ein weiterer Kritikpunkt für mich. Denn dann wäre das schon seeehr verwässert durch all die übertriebenen Showwerte.

      Doktor Crusher hüpfte ja auch nicht im Bikini durch einen Park mit Glibberaliens („Hasch mich, ich bin der Frühling!“), während Picard auf der Parkbank ein diplomatisches Problem löste. Genau so kommt „Valerian“ jedoch rüber.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Valerian“ hat es sehr wohl verdient, verrissen zu werden. Aber aus völlig anderen Gründen als zum Beispiel bei „Episode 2“ oder „Skull Island“.

      Dies ist ja das Herzensprojekt von Luc Besson. Wahrscheinlich hat er 20 Jahre lang Ideen in seinem Kopf gesammelt, die er alle in dem Film unterbringen wollte.

      Ich finde auch nicht, dass der Film krampfhaft einen auf „Kult“ macht. Eher könnte man ihm vorwerfen, dass er sich dem aktuellen Popcorn-Kino anzubiedern versucht.

      Die jugendlichen Helden funktionieren tatsächlich nicht und sind die größte Schwäche des Films. Besson wollte hier eine jugendlich-stürmische Romanze zeigen, aber seine Figuren wirken leider völlig ironiefrei und daher unsympathisch.

      Ich glaube nicht, dass ich diesen Film überinterpretiere. Damit kann man natürlich jede Interpretation abschießen, indem man behauptet, man könne ja dann in ALLES etwas reininterpretieren, auch in das offensichtlich misslungene.

      Die Elemente, die ich hier aufgegriffen habe, sind ja nicht nur irgendwelche Elemente, die im Film vorkommen, sondern ganz wesentliche Faktoren für die Geschichte und für das gezeigte Universum.

      Es geht den ganzen Film über um den im Grunde nicht greifbaren „Markt“, der zwar in einer anderen Dimension ist, der aber doch die Realität durchdrungen hat. Dieser „Markt“ ist sozusagen „unsere“ Spiritualität. Nur dass sie eben alles vergiftet. Dieser „Markt“ hat auch den kosmopolitischen Frieden korrumpiert, weil in ihm Spiritualität und Vergebung nicht vorkommen.

      Die meisten Science-Fiction-Filme dämonieren erstaunlicherweise die Technik. Das ist hier überhaupt nicht so. Die Technik sieht „Valerian“ erfreulicherweise gar nicht als Problem. Im Gegenteil. Am Ende können die Pearls zwar ihren Planeten nicht wiedererschaffen, aber sie können sich in eine Simulation ihres Planeten begeben.

      Der Film prangert das Wirtschaftssystem an, das natürlich – wie es sich für werthaltige Fiction gehört – dem unseren entspricht. In diesem „Markt“ kommen spirituelle Sehnsüchte oder gar Dinge wie „Vergebung“ nicht vor. Daher will man den Völkermord ja vor allem auch deshalb nicht zugeben, weil man die finanziellen Entschädigungszahlungen fürchtet.

      Das ist erfrischend, so wie es ja überhaupt einmal originell ist, dass sich ein Science-Fiction-Film überhaupt über ein kosmisches, interstellares Geldsystem Gedanken macht. (Dieses kann nämlich tatsächlich nur in einer „Begrenzung“ funktionieren, daher wurde der „Markt“ hier auch in eine abgegrenzte und dadurch kontrollierbare Dimension verlagert.)

      Für mich ist „Valerian“ ein auf hohem Niveau misslungener Film, der leider die Chance gehabt hätte, ein brillanter Film zu werden. Und das unterscheidet ihn von „Episode 2“ oder „Skull Island“.

      Antworten
  6. Bergh60 sagt:

    tach auch nochmal!
    @Klapowski
    Keine Bange.
    das war ein erster ErsterEindruck nachdem Ich aus dem Kino kam.
    Ich sehe Deine Kritikpunkte , jedoch fand Ich den Film trotzdem gut.
    Und gegen fast jede Comic Verfilmung, ob Marvel/DC oder Fix und Foxy hebt sich der Film wohltuend ab.
    Dass er zuviel gewollt hat , der Hauptdarsteller gewöhnungsbedürftig ist, die Hauptdarstellerin nicht jedermans Sache,da pfeif Ich drauf. Ich fand den Film anregen und recht gut.

    Bei der ZweitSichtung werden mir die Fehler auch aufstossen, trotzdem war es gute Unterhaltung.
    Dass die Navi ähhhh wie hiessen die nochmal ? ein bischen zu BonBon soiuess waren. Pfeif drauf es ist eine Comicverfilmung und meiner Meinung nach eine gute.

    Und Ich möchte mehr solche Filme sehen, als noch einen Thor hat einen harten Hammer Filme. Den die sind wirklich schlecht.

    • BigBadBorg sagt:

      Da schließe ich mich an. Ich mochte den Film auch (irgendwie), auch wenn er mich stellenweise überfordert (oder unterfordert? Ich bin mir nicht sicher) hat.

      Aber er war mal was anderes, frischer Wind. Nix gegen den letzten Thor, aber so gut er mich auch unterhalten hat, so vorhersehbar und austauschbar war er auch.

      Passengers fand ich zum Beispiel auch sehr gut, auch wenn er Macken hatte. Er hob sich halt vom üblichen Puff Peng Bumm ab und hatte mich das ein oder andere Mal überrascht. Thor nicht.

      Ein bisschen mehr Experimente wie Valerian tun also mal ganz gut! Gerne mehr davon! (Wird aber nix, ist grandios gefloppt, also erstmal 10 Jahre wieder Superheldenfilme und Wackelkamerahorror um auf Nummer Sicher zu gehen.)

      Antworten
  7. bergh60 sagt:

    tach auch nochmal !

    Boaaahhh Kinners jetzt macht aber mal halblang.
    Ich behaupte ja nicht , dass der Film an das 5 Element herankommt, aber jetzt übertreibt ihr das etwas mit dem hineininterpretieren.

    Wenn Brutze Williß einen unterhaltsamen Actionfilm macht und
    blutend im Unterhemd die Bösen fertig macht;
    zitiert Ihr da Rilke , oder hört Ihr Hayden?

    Nei es gibt Rock n Roll und auf die Fresse.
    Politisch passiert da auch nicht viel. Und an Lehren aus dem Kapital denkt da auch Keiner.

    Das war nettes buntes Popcornkino,
    von Luc Besson. Beim Transporter pfeift man auch nicht die Internationale.
    Da wundert man sich über die überbordende Action und denkt:
    Ach ja ist von Luc Besson,
    bei dem geht die Party immer ab.

    Also wo ist das Problem?

    Ich werde mir den Film nochmal anschauen und dann (wahrscheinlich) noch mal loben.

    Gruß BergH

  8. phip sagt:

    Es ist halt ein Luc Besson Film; er verliert sich offensichtlich sehr gern im Detail bis er vom Veröffentlichungstermin/Geldgeber eingeholt und auf Biegen und Brechen ein Produkt liefern muss, bei dem er dann vergessen hat, was es eigentlich werden sollte. Ich habe bei seinen Filmen immer so ein komisches Gefühl, dass da etwas nicht stimmt/fehlt oder hier/dort hätte man was besser/anders machen können. Ob das Hollywoods Schuld ist? Aber im Großen und Ganzen wird man bei ihm für die bezahlte Zeit gut unterhalten; in dieser Zeit taucht man wirklich in eine andere Welt ein und vergisst den Alltag komplett. Danach sollte man aber nicht mehr über den Film nachdenken. So war es auch bei Léon, Nikita, Lucy, Angela und Leeloo; bloß nicht zu viel denken.

    Eigentlich hat dieser Film hier einen viel längeren Verriss verdient. Allein, weil es so viel (oder so wenig – ich weiß es nicht mehr) Handlung gibt. Oder die dritte Hauptrolle (das Raumschiff) zum Vorlesen eines Wikipediaeintrags degradiert wird. Metamäßig fiel mir auf wie viel die anderen Sci-Fis von Valérian & Laureline geborgt haben – oder umgekehrt …

    Mit Luc Bessons Filmen ist es wie mit französischem Wein: sie reifen mit der Zeit. Von mir gibt es unbegründet 5½ von 10 Perlen. Was der Quatsch sollte, wird hoffentlich eine Fortsetzung verraten.

  9. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Dem kann Ich mich, nach erneuter Sichtung, anschließen. Auch wenn Ich die Story jetzt erahnen konnte.

    Also Ich bleibe bei 75% (7 von 10). Der Film gefällt mir einfach immer noch.
    Steinigt mich.
    Gruß BergH

  10. Mortimer3 sagt:

    Englischviertelstrasse 20

  11. Mortimer3 sagt:

    Habe mir dieweil Machwerke auf einem Langstreckenflug angetan und dann noch Guardians of Glubschistan 2, War alles nur mit Vorspulen erträglich. Vietnamkrieger und B-29-Bomberpiloten als coole Typen. Dass sich sogar die heutige Hauptzielgruppe für solche Filme, die Asiaten nämlich, für einen solchen Stuss erwärmen, sagt alles.

  12. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Dunkle Herr Mrotiumer ist Euer Re(e)de Sinn.
    Was hast Du Dir angeschaut ?
    Versuch mal nicht witzig zu sein,
    vielleicht kann man Dich dann verstehen.

    Gruß BergH

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