Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

„(T)Raumschiff Surprise“ – Periode One – Review

, „(T)Raumschiff Surprise“ – Periode One – ReviewEndlich ist er da! Unser Dampfhammer zum heißesten 90-Minuten-Orgasmus seit dem Ausbruch bei Pompeji! Lasst euch verschütten von einem Drehbuch, dessen Schlusspunkt der Legende nach von einem Pillermann gesetzt wurde! Und zur Feier des neuen „Pully“-Filmes verlosen wir außerdem 25 Filmklingeltöne für’s Handy im Wert von 12.700 €! – Seid dabei, wenn andere es schon nicht mehr sind…

… Denn die Enttäuschung wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.

Nein. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Eigentlich brachte dieser Film alle Voraussetzungen mit, um zu einer erfrischenden Stromschnelle in einem Fließgewässer namens „Mainstream“ zu werden. WENN, ja wenn nicht die meterhohe Flutwelle vom „anderen Ufer“ herübergeschwappt wäre und uns unter panischen „Hei-Hei-Heititei“-Hilferufen hätte versinken lassen. Sozusagen auf den Marianengraben des Niveaus.

So fühle ich mich jetzt ein bißchen dazu aufgerufen, die schwule Gemeinde zu vertreten, zumal ich seit 3 Jahren verzweifelt versuche, meine homosexuelle Seite zu entdecken. Nicht aus falschverstandenem Toleranzempfinden, sondern um die Zahl meiner potenziellen Beischlafopfer schlagartig um 100% zu erhöhen. Reines Produktivitätsdenken. Die rosarote Seite der Marktwirtschaft, wenn man so will.

Bullys Schwulenwitze sind hier jedenfalls weder lehrreich noch humorvoll. Schwule, so erfahren wir hier, stecken sich im Schichtbetrieb ständig darmbetriebsfremden Krempel zwischen die Backen. Und der einzige Unterschied zwischen ihnen und der Einwurföffnung eines Altglascontainers ist, dass man letzteren aus Lärmschutzgründen nicht Nachts befüllen darf.

Neben diesem Unter- ist aber auch das Oberstübchen bereits entsprechend ausgehöhlt, wodurch Schwule selbst in der tödlichsten Gefahr NICHT das übliche Flucht- oder Kampfverhalten abspulen. Stattdessen bekommen sie vom Hypothalamus-Kopfkino weiterhin eine rosèfarbene Zuckerwattenwelt vorgegaukelt, die jede realistische Verhaltensweise in einem Meer von Handtaschen- und Armwedel-Klischees ersäuft.

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“Na? – Gut, ich sage es ihnen, bevor sie gleich wieder schreien: Das gesuchte Wort war ‚Fingerhut’! Beim nächsten Mal sollten sie sich aber etwas mehr anstrengen!“ –Willkommen zu der Pantomimenshow der „Zillertaler Rosettenjäger“. Nur EIN glücklicher Kandidat kommt durch! Der Preis: Hochschrecken und feststellen, dass alles nur ein böser Traum war…

Und, das ist das Wichtigste überhaupt: Schwule sprechen komisch. Vergleichbar mit akustischer Handcreme. Sanft, aber irgendwie schmierig. – Kurz gesagt, nach 5-minütiger Einführung in die sonderbare Welt des Homo Homo-Sapiens (mit noch nachzuweisenden Anteilen von „Sapiens“) hatte ich eigentlich schon genug.

Tramitz, Kavanian und Herbig geben sich die allergrößte „Müü-häää“, durch brutalstes Overacting jedes nichtschwule Parodieelement nach… hinten rücken zu lassen. Und wem unter euch bei diesem Satz bereits ein instinktives „Hintäään?! Toll!“ entfährt, wurde von der 90-minütigen Hirnwäsche wohl ähnlich an den Rand des Darmsinns… Pardon, Wahnsinns getrieben, wie es mir beim Sehen erging.

Doch trotz aller Detailversessenheit, für die Bully zu Recht bekannt ist, hat der Meister tatsächlich noch 4 Wortspiele ausgelassen! Wie kommt`s, Herr Herbig? Am entsprechenden Drehtag mit dem falschen Ballettschuh zuerst aufgestanden? Oder liegen die entsprechenden Szenen bereits als Schnipselfutter für die „Extra Large“-Edition im Dark Room von Vertriebspartner Constantin bereit (Wo bleibt eigentlich die „Die Schüler von der letzten Bank“-Reihe auf DVD?) – Anders ist es wohl nicht zu erklären, wie man in solch einem dokumentarischen Werk folgende zweideutige Verbalerotik vergessen konnte:

„Kollisionsalarm!“
„Einführungslehrgang“
„In die Analen eingehen“
„Auch mal einstecken können“

Außerdem möchte ich direkt nach Alcopop- und erhöhter Tabaksteuer zusätzlich eine Sonderabgabe auf’s Kinoticket verlangen. – Immerhin würde ich diese Komödie nicht in einem Atemzug mit geistiger Gesundheit nennen! Ja, dagegen war beim „Schuh des Manitu“ die Figurenkonstellation direkt noch nervenschonend: Ein fieser Anzugträger, ein nörgelnder Ranger, ein schusseliger Indianer und dazu ein schwuler Leiter einer Beautyfarm. Dagegen war selbst unter strengsten Plausibilitätskontrollen nichts einzuwenden. Solche Leute soll’s ja geben… Und gegenteilige Behauptungen bitte ich erst mal unbeschadet durch die Rechtsabteilung von YMCA zu bekommen.

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“Und wie können mit dem Zeitreisesofa den vorzeitigen Samenerguss von letzter Nacht verhindern?” – „Gar nicht. Aber wir könnten ein uraltes Zeitreise-Gedankenspiel angehen und unseren eigenen Urgroßvater… verführen!“ – Kleines Missverständnis zum Missionsablauf: Als der Auftraggeber von „ernstzunehmenden Konsequenzen“ sprach, dachte er nicht wirklich daran, Ernst „zu nehmen“.

Was war denn gegen die bislang übliche Figurenkombi bei ST-Parodien einzuwenden? Bestehend aus einem trotteligen Captain, einem inkompetenten 2. Offizier und irgendeinem 3. Backpfeifengesicht, das Komasaufen für eine 48-Stunden-Zeitreise hält? Was sprach dagegen? Die Sketchvorlage aus einer 2.-klassigen Comedysendung, die höchstens mal 5 Minuten der Show tragen musste? Auf dieses Argument setze ich einen großen rosa Haufen! Da hätte ein unzweifelhaft intelligenter und begabter Nachwuchsregisseur ruhig den Rotstift hätte tanzen lassen können. Zur Not hätte EINE menschliche Kotpresse mit Klischeefreikarte auch vollkommen ausgereicht… Die Leute wären auch so in die Kinos gestürmt.

Irgendwie zünden auch die berüchtigten Wortspiele diesmal nicht besonders gut… Was allerdings auch daran liegen könnte, dass mein Stammkino (teilweise sogar mit Stamm. Höhö. – Bully-Humor!) diesmal nur mit 30 Leuten gefüllt und die Stimmung durch Hartz IV wohl generell ein bißchen gedrückt war… Konnte erst im letzten Moment den Impuls unterdrücken, beim eisverkaufenden Personal einen Beerdigungskuchen zu bestellen und auf Beileidsbekundungen meiner Mitstreiter zu warten. Dagegen kann man eine handelsübliche Beisetzung direkt mit einer hippen Kerzendisco verwechseln.

Kurz: Grabesstille herrschte im Kino. Ab und zu unterbrochen von einem höflichen Kichern, als die ersten verzweifelt damit begannen, sich die humoristische Gegenleistung für ihr Eintrittsgeld zusammenzuphantasieren. Ansonsten fast peinliches Schweigen, als hätte das Sittendezernat um 1960 eine Schwulenkneipe gestürmt.

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„Meister! Dieser Kaktus verlangte danach, mit euch zu sprechen! Er hat allerdings keinen Termin. Soll ich ihn wieder zur Tür bringen?“ – „Aber nicht doch! Der soll gefälligst alleine gehen…“ – Wirklich kultigen Blödsinn wie diesen findet man im Film leider keinen. Was allerdings auch lebensrettend sein kann. Denn seit der Hochzeit der Lepra-Witze verstand der Regulator einfach keinen Spaß mehr. Es sei denn, man sprach sehr – laut – und – deut – lich!

Lag es daran, dass man Bullys Wortspielen nach etlichen „Manitu“-Andachten überdrüssig geworden war? Welche DVD-Vorführung vor Freunden (und denen, die es plötzlich sein wollten) in den letzten 2 Jahre enthielt den berühmten Tropfen, der das Vaseline-Fass zum Überlaufen gebracht hat? Taten die „wunderschönen Glocken“ irgendwann nicht mehr nur „dem großen Bären weh“, sondern bewegten sich schnurstracks auf den Pfaden von „Apollo 13“ direkt in meinen Kopfhinter, wo sie einen Zusammennervbruch verursachten? Teilweise wirkten die Surprise-Wortwitze auf mich nämlich richtig bieder! – Ist für die zombige Regulator-Rolle gar noch mal Heinz Erhardt aus seiner Grube geprügelt worden?

Abgehen von „Ich schlage dich zum Ritter… von Hinten“ gab’s doch nur Doppeldeutigkeiten, mit denen wir uns bei ST-E.de auch stets über’s Wasser halten. Wenn wir nicht gerade Pinkeln… (Haha! Verstanden? „Wasser halten!“ – „Pinkeln!“ – Ich schmeiß mich weg!) Die besten Unterhaltungsmomente resultierten aus rein visuellen Eindrücken: Alleine Jens Maul auf dem Zeitreisemofa erweckt mehr Heiterkeit als die gekünstelten Ping-Pong-Dialoge der gesamten ersten Filmhälfte. Und wenn ein Ratsmitglied während der Versammlung subtil die Füße hebt, weil darunter der Putzmann den Wischmopp schwingt, ist das künstlerisch wertvoller als der gesamte Rest dieser schwuchteligen St. Pölten-Parodie.

Obwohl ich durchaus ein Freund trashigen Gagas bin, war selbst mir vieles einfach zu doof. Ob z.B. Spuckis (subtile Namensveralberung, ick hör dir trapsen) hohes Alter sich nun durch die Abstammung von Galapagosschildkröten erklärt oder er als Kind in einen Kessel mit Tai Ginseng gefallen ist, entspricht humortechnisch in etwa dem Unterschied zwischen rosarot und schweinchenrosa.

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„Sie scheinen endlich weg zu sein… Dann kann ich mich ja jetzt endlich nach meiner Seife bücken!“ – Verhütungsmittel: Königin Metapha mutiert bei der mutigen Verteidigung dieses Ritterhinterns notfalls auch zur Schild-Kröte. Der tapfere Ritter Ludwig Galapagos dankte es ihr später, indem er den Stamm der Vulkanetten gründete… So nahm das Schicksal seinen Lauf. Und Schickse Spucki in sich auf…

Und als Möchtegern-Intellektueller habe ich natürlich schon ein paar Minuten darüber sinniert, was es mit diesem unglückseligen Feuersalamander auf sich hat, der die Beine erst auf- und später wieder zuzumachen pflegt. Ziehe allerdings auch die Möglichkeit in Betracht, dass es sich bei dieser Liedeinlage um eine höchst ärgerliche Starthilfe für Raab’s bekannten Alchemistentrick handelt, welcher bekanntlich die Umwandlung von Scheiße zu Gold beinhaltet.

Und da kann Spucky auch noch so selbstironisch(?) am Ende des Films berichten, dass er sein Käsekuchenrezept an McDonalds verhökert hat: Das ist Merchandising, das direkt aus der Hölle kommt. Und Bully ist sein Antichrist. So genervt habe ich mich nicht mehr gefühlt, seit ich 2003 im Schlepptau einer gewissen Virtual Reality-Trilogie nur noch auf die marktgerechte Wiederbelebung des Matrixdruckers gewartet habe.

Zumal teilweise komplette Szenen nur zur Unterbringung ungenialer Wortspiele eingebaut wurden. Beim Freistilschweben sowie bei der Beameinlage hatte ich doch sehr das Gefühl, dass diese ursprünglich nur für den Trailer gedacht waren. So, als wenn diese im Nachhinein als lebensrettende Infusion gebraucht wurden, um den Patienten so lange am Leben zu halten, bis der Zuschauer in der 87. Minute endlich seinen Krankenbesuch beendet.

Wer eine knackige ST-Parodie erwartet hat, der findet wohl bereits in unserem Impressum mehr davon als im gesamten Film. Wer nach bombenfest sitzender Trek-Veralberung im Bully-Universum sucht, sollte diese Art von „Galaxy Quest“ lieber auf den gleichnamigen US-Film anwenden.

Außer einem Russen mit üblen Akzent gibt‘s hier nämlich nur noch einen peinlichen Uhura-Seitenh… trieb abzustauben. Kann mich nicht erinnern, dass die TOS-Schönheit je als illegales Endlager für Hormonpräparate benutzt wurde. Nichts gegen wollüstige Luder (Apropos: webmaster@st-enterprise.de), aber das war unverkennbar auf dem Niveau „Schulungsvideo Hauptschulabbruch“. Ja, da lacht der Mallorca-Urlauber, während ich mir einen Ballermann herbeisehne, dessen Kaliber garantiert nichts über den Umfang von Sangriaeimern aussagt…

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„Und wann hast du deine sexuelle Abnormität eigentlich deinen Eltern gebeichtet?“ – „Die wussten recht früh bescheid. Ich habe schon immer gern Fußball gespielt und fand Mädchen klasse!“ – Einfach mal nachgefragt: Spucki versteht bei Heterosexualität in der Regel keinen Spaß. Nach seiner Periode dafür aber wieder umso mehr…

So fraglich wie die geschlechtliche Zuordnung der Hauptdarsteller ist auch die gesamte Richtung des Filmes: So schien Bully sich doch sehr unsicher zu sein, wen oder was er jetzt eigentlich durch den Kakao ziehen wollte. Trotz tausendfacher SF-Eigenheiten, die ein Kenner hätte veralbern können, kehrt Mister Möchtegern-Cineast lieber wieder mit dem Retrobesen. So erwartet uns neben einem kurzen Ritterzeit-Intermezzo sogar ein neues Manitu-Kapitel. – Natürlich ohne den Charme des Vorgängers.

Als Science Fiction-Verballhornung taugt dieser Streifen daher nur bedingt. Und die veralberten Star Trek-Eigenheiten (bunte Strampelanzüge, beamen) erforderten maximal das aktuelle Fachwissen meiner Großmutter. Und die ist immerhin tot und hat nie einen Fernseher besessen.

Die Filmanteile im Überblick:

Unmotivierte ST-Anleihen: 20%
Star Wars: 30%
Ritterzeit: 25%
Schuh des Manitu-Reanimation: 25%

Seltsam unmotiviert springt Bully also in Zeit und Raum herum, als müsste er sich seine Vorschusslorbeeren eigenhändig in 10 Kulissen und 2 Studios zusammenklauben… Die Dramaturgie bleibt dabei oft auf der Holperstrecke. Das Schlimmste jedoch ist: Ohne meinen Hass auf diese schwule Filmseuche (oh, wie sehr hoffte ich doch, dass die ominöse Wahl zur Miss Wei-„Kick“-i irgendwas mit dem Zusammentreten der Hauptfiguren zu tun hat) hätte ich mich vermutlich sogar gut amüsiert. Denn abgesehen von den hier aufgezählten Rohrkrepierern gibt es auch genug Gags der gehobenen Mittelklasse!

Am besten ist der Film dann, wenn die Dialoge nicht wie künstlich im Wortspiellabor gezüchtet daherkommen. Wenn es einfach nur skurril und Banane wird. Dazu gehörten für mich simple Pressemeldungen wie „Brillenträger wegen Hochverrats von Bratpfanne erschlagen.“ oder so harmlose Satzfetzen wie „Jens, mein Schüler!“. Gratulation zu der Findung eines Vornamens, der wohl wirklich als allerletzter zu einem Bösewicht passt (Sorry, Sparkiller!)… Und dass der Imperat… Verzeihung: Regulator unter seiner berühmten Kapuze eine m-m-machtvolle Lesebrille trägt, hatte für mein Humorverständnis auch schon wieder einen unerklärlichen Charme.

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„Du brauchst doch keine Flugangst zu haben, Freund! Die Macht beschützt uns! Sie umgibt uns! Sie durchfließt uns! Sie ist überall!“ – „Toll, jetzt habe ich zusätzlich auch noch eine ausgewachsene Klaustrophobie. Viiiielen herzlichen Dank, Mr. Weltraumphilosoph!“ – Der Wetterdienst warnt vor regionalen Effektgewittern aus Deutschland. Bereits mehrere Keller mussten wegen Freudentränen weinender Nerds leergepumpt werden…

Ich behaupte sogar, dass die Star Wars-Anleihen noch das Beste am ganzen Film sind, da optisch in jeder Hinsicht liebevoll gemacht. Da greift der Verfremdungseffekt doch gleich viel besser, wenn man vorher noch sekundenlang glaubte, tatsächlich durch George Lucas Festplatte zu spazieren.

Das komplette Notendesaster bleibt dadurch aus. Obwohl Till Schweiger „mitspielt“. – Oder wie auch immer man seinen üblichen Aggregatzustand zwischen Nuschel-Fleppe und Debilo-Mimik bezeichnen möchte. Bully wollte ihn ja bekanntlich im Film, um den schwuchteligen Overkille-kille ein wenig zu entzerren. Zu diesem Zweck einen unter das Betäubungsmittelgesetz fallenden Darsteller heranzuziehen, zeugt aber nicht gerade von intelligenter Besetzung. Das wäre in etwa genauso, als würde man Wesley Crusher, Jake Sisko und Naomie Wildman durch einen kräftigen Schuss Morn auflockern wollen.

Ihr seht: Ich kann Till Schweiger gar nicht tief genug einschätzen. Und das, obwohl ich 95% aller Schauspieler samt ihrer menschlichen Schwächen normalerweise tolerant in mein Herz schließe. Vielleicht liegt’s diesmal auch daran, dass er den dümmlichsten Gag des gesamten Films vorzutragen hat! Sinngemäß: „Sie wollen wissen, wer ich bin? Ich bin Till Schweiger und von Beruf Schauspieler. Man verdient nicht viel, aber es reicht um über die Runden zu kommen!“ – Ich will nicht sagen, dass es nicht amüsant sein kann, wenn man überraschend die Filmillusion zerstört. Aber WENN dies geschieht, sollte das doch schon ein verdammt guter Gag sein. Wenn ich Illusion in Realität verwandeln will gehe ich nicht in`s Kino, sondern setze einfach kurz die Flasche ab…

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„Spucki? Du weißt genau, dass Lauftraining meinem Poo-hoooddy wahnsinnig gut tut!“ – „Ich trainier’ ja schon. Aber über deine Ausdrucksweise müssen wir noch mal reden. Ich mag keine Besitzansprüche! Nenn ihn also gefälligst nicht „meinen Poddy“, nur weil du 23 Stunden am Tag über meine Lenden verfügen kannst, ja?“ – WAAH!! Ein Star Trek-Set! Was hat das denn plötzlich in diesem Film zu suchen?? Nehmt es weg, nehmt es weeeeg!!

Königin Metapha bleibt im Gegensatz zur Manitu-Uschi ebenfalls stumpf und fahl. Es mag ja durchaus sein, dass an Anja Kling eine begabte Komödiantin verloren gegangen ist. Nur hätte man sich bemühen müssen, sie spätestens zum Drehbeginn wiederzufinden.

Immerhin brilliert Kavanian in der Rolle von Jens Maul! Kindergeburtstag meets Ärztepfusch Kieferorthopädie! Sagenhaft! So eine unsagbar blöde Fresse habe ich jetzt nicht mehr gesehen, seit mir mein Flurspiegel in die Binsen gegangen ist! Dazu ein depperter Ossidialekt, der schleimesgleichen sucht! All diese Pluspunkte muss man trotz aller Einschränkungen, wie beispielsweise meinem enormem Drang zu Übertreibungen, hier einmal neidlos anerkennen!

Ganz große Klasse ist auch diesmal wieder die Musik! Da kann der teilweise eingesetzte Synthesizerhusten aus NEMESIS sich direkt verpackungstechnisch betätigen! Sprich, einpacken. Und so rufe ich euch zu: Jerry Goldsmith ist tot… ähem… noch töter! Es lebe… äh… (*blätter*) Ralf… Wen-gen-mey-er!

Das sind Momente, an denen die eigentliche handwerkliche Qualität von Bully zum Tragen kommt: Er ist ein Soundjunkie, ein Bildfetischist, ein Schnittophiler! Es geht doch nichts über Filmmusik, die von einem waschechten Konzert erstellt wurde! Höchstens natürlich einen Stefan Raab, der von einem ACME-Klavier erschlagen wird…

Die tollen Kameraeinstellungen offenbaren auch abseits der recht gelungenen CGI-Einstellungen, dass sich Herbig hinter keinem Roland Emmerich verstecken muss. – Es sei denn, ich erwische ihn noch mal Gummiohren oder Augenbrauenlifting!

Ja, ich habe es gesehen! Die gesamte optische Trickkiste an Zooms, Vogelperspektiven, Zeitraffern, Zeitlupen und Rückwärts essen (letzteres bei besonders anspruchsvollen Kinozuschauern) ruht auf den Knien dieses Mannes!

So hoffe ich trotz aller Kritik doch sehr, dass Herbig sich eines Tages fernab vom Komödienfach beweisen darf. Er muss ja dann auch nicht unbedingt das Drehbuch schreiben oder gar mitspielen…

Fazit: Mittelmäßige Zwerchfellstimulation, die ohne Heititei-Sexgetue einiges an Qualität gewonnen hätte. So bleibt für Adultasexuelle (oder einfacher gesagt: für erwachsene Kinobesucher) nur eine sehr eingeschränkte Empfehlung. Alle anderen dürfen sich über Steinzeit-Namensveralberungen wie „Schrotti“ gerne schrott(i)lachen und sich gleichzeitig den Klingelton für Tinnitus-kompatible Hörgeräte herunterladen.

Tja. Ich habe wohl damals umsonst auf die Problematik von Schwulenfixierung und dusseligen Wortspielen hingewiesen. Aber auf mich wollte ja im Bekanntenkreis keiner hören, obwohl ich schon seit Monaten zu den (Achtung!) Warner-Brothers gehörte…

, „(T)Raumschiff Surprise“ – Periode One – Review , „(T)Raumschiff Surprise“ – Periode One – Review , „(T)Raumschiff Surprise“ – Periode One – Review , „(T)Raumschiff Surprise“ – Periode One – Review

(in völliger Gewissheit, dass das vielen unter euch wieder nicht hart genug ist. Aber was soll ich machen? Ich bin und bleibe ein sentimentaler Gutmensch. – Wollen wir kuscheln?)

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Artikel

von Klapowski am 14.08.04 in Filmkritik

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Kommentare (52)

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  1. Gast sagt:

    3- ?

    Sicher dass du nicht gesponsert wurdest?

    Zu meinem Vorschreiber der da mit Zahlen wie 90% der Kinobesucher geben ne 1- um sich schlägt…
    nun ja das ist doch antropologisch eine wertvolle Zahl, da sieht man doch dass der Film die Intelligenz des Durchschnitts Homo Sapiens Sapiens wiedergibt!
    Hnmm … Ziemlich niedrig, wenn dieser Kindergartenhumor doch einklang findet…

    Oder wollt ihr mir jetzt erzählen, dass in Wahrheit der Film die größtmögliche intellektuelle Herrausforderung der gesamten Menschheit noch in den kommenden Jahrmillionen darstellen wird?

    Die Relativitätstheorie war eine Kindergartenarbeit im Verhältniss zu diesem aufwendigen Film, ja ja ich weiß… alles klar…

  2. andrea sagt:

    geiler film!!!!!!!! ;)

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