Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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„Star Trek – Discovery“ – Review zu 5.08 – „Labyrinths“

„Star Trek – Discovery“ – Review zu 5.08 – „Labyrinths“

Wissen und Weiterentwicklung gibt es nicht zum Nulltarif. Um klug zu werden, muss man zwischen BÜCHERN schon verdammt viel ballern, rennen und Breen hinhalten. Ein harter Job im akademischen Betrieb, aber irgendjemand muss ihn ja machen. Zu allem Übel wird man von fremder Technologie auch noch ins Koma gestrahlt, wo man mit Sand-Eimer in exakt der selben (Traum-)Kulisse rumrennen darf. – Kein Wunder, dass Albert Einstein dem Intellekt-ualismus danach immer die Zunge rausgestreckt hat?


Inhalt:

Der nächste Hinweis der Schatzsuche führt die Crew zu einer Bibliothek in den Badlands. Eigentlich sollte sie ja in einer Atombombenexplosion abhängen, aber die sind immer so kurz…

In der Bibliothek findet man rasch den Hinweis. („Ach guck! Da isser, der Hinweis.“) Doch Burnham fällt beim Berühren der Metallplatte ins Koma – und muss in ihrer Traumwelt weitersuchen. Nur sagt ihr keiner, wie, was und wo.

Was es total spannend macht?

Derweil wurden die Breen kollektiv von der schlauen Moll umgedreht – man spricht bei Star Trek seitdem vom sogenannten „Moll-Kollektiv“. Die wollen jetzt auch zur Bücherei und danach ewig leben.

Und allen anderen das Gegenteil davon näher bringen (*Bumm, Bumm*)


Besprechung:

Das war ja wieder eine wilde Mischung.

Dass die ganze Geschichte intellektuell erneut auf dem eigenen Dreirad vorfährt und die Schnitzeljagd so organisch wirkt wie 500 Kilo Metallspäne, muss ich ja nicht erneut erwähnen?

Im Detail:

– Die große Breen-Armee mit den Klopfestöcken und dem besonders lieblosen Aussehen (bei drei verschiedenen Uniformen, Rostflecken oder unterschiedlichen Visierfarben hätte ich schon nix gesagt) ist leider so faszinierend wie eine Mondfinsternis für Sonnenfleckenliebhaber.

– Wie oft will man noch mit abgedunkelten Räumen, Gruselstimmen und eigenschaftslosem Kanonenfutter punkten? Sollte ich diese Rasse jemals beschreiben müssen, werde ich also höflich ein Pentagramm auf den Boden zeichnen und „I rest my case“ sagen.

„Madame! Sie werden nicht im Alleingang das große Breen-Imperium überzeugen, dass…“ – „Aber ich besitze das Geheimnis des ewigen Lebens. Beweis: Mein Gesichtsausdruck altert z.B. nicht, seitdem ich nicht mehr gestillt werde.“ – B(l)ondage-Party: Die Breen laufen echt jedem hinterher. Gestern mussten sie von der Feuerwehr von einer Prozession Jung-Enten getrennt werden, die ungestört ihrem Elterntier folgen wollten.

– Besonders schön ist der Moment, als Moll mit einem(!) Satz irgendwas von „Tote lebendig machen“ brüllt – und daraufhin freigelassen wird. Zwar mit wilden Drohungen, aber die sind bei DISCO ja eher als freundlicher Morgengruß zu verstehen.

– Die Archivarin des versteckt-rumwandernden Archivs ist es natürlich nicht gewöhnt, dass sie leibhaftige Besucher empfängt. Weshalb sie Gäste auch in Form einer überkandidelten Influencerin erscheint: mit Fanfiction-Outfit, Zahnpasta-Grinsen und Laberflash wie bei einer Botox-Auktion. Furchtbar, welche Nebenfiguren man uns regelmäßig in die Kotztüte legt!

Okay, es DARF sogar gerne schräg und schrullig sein, aber das hier wirkt stets wie beim Gymnasium Borgholzhausen von der Bühne gefallen.

– Fast schon witzig, dass selbst die Disco-Crew davon genervt scheint. Und man die Dame nach einem Satz („Hier gibt es übrigens kulturelle Schätze…“) unhöflich unterbricht, weil die Mission sooo eilig ist. Aber ist nicht ALLES eilig, wenn die widerliche Alternative (*würg*) Kunst und Kultur lautet?

Hatte ich vorher noch Lust auf eine geheimnisvolle Großbibliothek, war mir klar, dass man hier gleich nur TikTok-Videos sortieren wird – während man Bierflaschen mit der Zahnspange öffnet.

„Willkommen in unserer Bibliothek. Wir haben hier alle Medien, die das Herz begehrt!“ – „Auch Porno-Parodien auf bekannte Franchises?“ – „Natürlich. Sie befinden sich gerade in einer.“ – Fifty Shades of Young: Der Fetisch mit jungen Frauen ist bei Discovery stark ausgeprägt. Nicht, dass mich das stört, aber wenn man Commander Rayner fast mit Tipp-Ex einpinseln will, weil er nicht in die Serie passt, hat man’s vielleicht übertrieben?

– Dass das Archiv in Plasmastürmen(!) abhängt, weil es da sicherer(!) ist, wird vermutlich DIE Lachnummer bei allen Youtube-Reviews sein. Wobei ich das mit dem Verstecken sogar noch kapieren würde. (Hier hätte man sogar noch was zum „Burn“ vor 2 Staffeln sagen können. „Zivilisation erhalten“ oder so)

Aber warum dann überhaupt Besucher vor dem Nebel einladen, so sie denn auf dem Weg dorthin nicht versterben?

– Etwas schöner wird es aber IN der Bibliothek, nachdem sie außen schon nicht zuende gerendert wurde („Mach die Bürotürme aus ‚Stargate Atlantis‘ da hin, fertig!“).
Man sieht halt viele Bücher und das Licht ist gemütlich. Cleverer wären im SciFi-Kontext zwar mehrere Datenträger gewesen – Kristalle, Scheiben, gravierte Baumstämme –, aber man nimmt ja, was man kriegen kann.

– Doof nur, dass Michael nach nur EINEM Griff ins Buch gleich den reingelegten(!) Datenträger findet. Keine Texte analysieren oder mit dem Zahnstocher im Buchrücken rumpopeln. Vermutlich waren die Autoren beim Anblick von gepressten Bäumen bereits in Schockstarre? („Iiih, Komplexe Texte! Dabei kriegt man doch nur für die simplen total viel Kohle!“)

–  Ein Argument gegen die Anhebung des Mindestlohns auf 14€ ist diese Episode hier. Denn anscheinend sind Nebendarsteller extrem teuer geworden. Gefühlt fehlt es personell an allem – außer an Tiernahrung:

Ø  Owo und Fr. Detmer: Bereits seit einigen Episoden wurden sie zurückgelassen; stattdessen gibt’s neues Hackfressengewitter auf der Brücke – mit verbalem Nieselregen.

Ø  In der Bibliothek gibt es auch nur die EINE Führerin, die gleichzeitig Pressearbeit macht und als Chefin-vom-Dienst UND Superexpertin dient. Baumwollpreise zu hoch für weitere Kuttenträger?

Ø  Das weitere Publikum wird nur einmal kurz beim Vorbeischwenken gezeigt. Schade, zumindest deren roten Kopf – aufgrund der kaputten Schiffe – hätte ich gerne gesehen.

Ø  Nachdem Burnham in ihren Visionen abtauchte, musste sie sich mit einem „Virtual Booker“ rumschlagen. Hätte man HIER nicht einen schrägen Nebendarsteller wählen können? Von mir aus „DJ Buchpaper“ im verrückten Fummel.

„All dieses Wissen. Was davon könnte mir helfen?“ – „Keine Ahnung, jeder Buchtitel besitzt einen eigenen Weichzeichner-Generator.“ – Michael hat sich im Meer des Wissens … verschwommen: Gerne hätte ich wenigstens EIN Cover gesehen. Aber man wollte natürlich für die Serie keine anfertigen („Klingonische Opern im Wandel der Zeiten“) und hatte nicht die Eier für das Ranzoomen an „Die Raupe Nimmersatt“.

– Burnham soll also in ihrem Kopf das nächste Rätsel lösen. Was alles widersprüchlich ist:

Sie bekommt freundliche Hilfestellungen von Fake-Booker (aber nur, wenn sie fragt. Und dann auch nur wenig) und wenn sie die Klumpenlogik-Kanonade nicht perfekt auflöst, muss sie halt STERBEN. Pfff… Selber schuld. Was begibt sie sich auch auf die achtsame Spurensuche zu etwas, was irgendwie gefunden werden SOLL?

– Die Hinweise sind natürlich wieder rechtsseitig hinterm Pöter zusammengekratzt: Erst „muss“ der Hinweis natürlich in der Literatur zum Dominion-Krieg stehen. (Weil… Gab ja nur einen großen Krieg in 900 bis 2000 Jahren) Danach wird’s aber noch wilder:

„Ach neeeein! Wir sollen ja einen WEG finden! Und wie findet man einen Weg? Indem man durch ein Labyrinth geht, ganz klar!“

– Und schon stiefelt sie begeistert durch einen Irrgarten, der eben noch nicht da war? Schließlich hat sie die Dominion-Bücher ja sofort gefunden. Dass das Ding vielleicht endlos groß ist, die Bücher wichtige Wegmarken sein könnten oder sie vielleicht DOCH falsch liegt, das kommt ihr nicht in den Sinn. Sie hat schließlich einen Eimer Sand(!) zum Markieren, mit dem sie die Zeit bis zum Hirntod (durch Glatteisunfall?) sinnvoll nutzen kann.

„Die Episode soll auf Mallorca spielen, haben die Autoren gesagt. Star Trek braucht mehr Strand-Feeling, haben sie gesagt.“ – Endlich bessere Silizium-Antriebe: Michael löst das Labyrinth, indem sie bereits gegangene und erfolglose Wege ausschließt. Könnten das die Autoren nicht auch mal versuchen?

– Regelrecht peinlich ist Burnhams Rumraten, WAS eigentlich der Test IST. Eben Küchenpsychologie für Leute mit Messie-Küche:

Michael: „HA! Ich arbeite zu viel. Das ist die Lösung! Weniger anstrengen.“
Fake-Book: (*gelangweilt rumsitz*) „Nö.“
Michael (*irre guck*): „Damit meine ich natürlich, dass ich mich MEHR engagieren muss. Mehr arbeiten! Die Mission! Alles für die Mission. Und alles für den Dackel.“
„Nö.“
„Dann ist es… Ja! Mich liebt niemand! Deshalb habe ich Booker verloren. Und keiner mag mich, wenn ich versage. (*verschmitzt guck*) Oh Mann, meine Selbstkritik an meiner Genialität ist wiederum GENIAL!“
„Nö. Ist nicht die Lösung.“
„HA! Ich bin zerfressen. Weil ich meinen Rang vielleicht nicht verdiene. Booker versteht das nicht. Die ganze Zeit nur dumm dreingucken und Lederjacken tragen. Gemein von ihm!“
„Nööö.“
„Ach, scheiß die Wand an… Ich hau ab.“

Was dieses ganze Gefasel damit zu tun haben soll, ob die Menschheit/Föderation eine Supertechnologie erhält, weiß der Teufel.

– Am Ende erkennt Michael, dass sie vielleicht nicht perfekt ist. Fehler hat. Klein ist. Aber sie arbeitet weiter daran.

Wahnsinn, was man sich heute bei Job-Interviews gefallen lassen muss? („Waaah… Ich weiß gar nicht alle Excel-Befehle. Habe sogar schon mal einen gegoogelt. Ich bin unwürdig!“)

Als dann die Tränen rollen, geht das Licht an: Test bestanden! Tja, man muss sich eben selber kennen, um weiter zu kommen! Einfach mal rauslassen, dass man nicht ständig im Elfen-Wunderland lebt. Dass kleine Sachen nicht optimal laufen. Dass der Penis vielleicht nur 28 Zentimeter lang ist und man mal Unrecht haben kann. Beim Raten von Würfelergebnissen zum Beispiel.

Und man trotzdem weltbester Captain, Bundeskanzler oder Superfeministin sein kann.

Puh. Ich habe echt viel gelernt heute!

– Auch grenzwertig ist die Szene, in der realer Booker die letzten(?) Holzbaum-Männchen seiner Kultur überreicht bekommt. Was die Dinger so besonders machen, das geht im Tränenschwall-Geschwurbel natürlich unter.
Der Planet ist ja erst seit einem Jahr kaputt und vielleicht wurde der intergalaktische Flohmarkt ja sogar mit Wurzelpüppchen überschwemmt? Und war er nicht sogar gekommen, um der Bibliothekarin Kontext für das Gerümpel zu geben?!

Ein simples „Die Legenden sagen, dass der große Schlau-Baum die ersten Menschen aus seiner Borke hat wachsen lassen“ hätte mir genügt.

– Als er das wertvolle Ausstellungsstück mal gerade GESCHENKT bekam, wäre der korrekte Trek-Dialog natürlich gewesen: „Nein, das kann ich nicht annehmen! Die Nachwelt braucht diese Holz-Hampler. Wer bin ich schon in der großen Gleichung des Erinnerns?“

Stattdessen wird reingeschaufelt, was Tasche und Trauerprozess so hergeben. Sehr kulturfeindlich?

„Wer soll denn davon satt werden? Auf meinem Planeten war das Wurzelgemüse mindestens doppelt so groß!“ – „Ja. Aber wir haben die guten Vitamine für die weißen alten Männer rausgezüchtet.“ – Definitiv kein Bud-Spencer-Rezept: Kurz vor den Ohrenschellen für die Breen schwelgt man in Erinnerungen. ICH habe mir zum Beispiel das hier vorgestellt.

– Später ballern die Breen auf der Bibliothek rum, was Rayner und TOB (The-Original-Booker) mit Zurückballern beantworten.

– Am Ende gibt’s endlich neue Koordinaten (Juchuu! So wie die letzten Wochen! Kult!), die man mit den Breen teilt. Apropos Teilen: Die Breen versuchen das danach auch – trotz Friedensversprechen – auch mit der Discovery. Doch ein geniales Sprungmanöver, bei dem 3(!) Metallteile übrig bleiben, lässt die Bösen denken, dass das Schiff zerstört wurde.

Etwas besser vorbereitet wäre das sogar eine tolle Idee. Aber wer soll bitteschön DAS glauben?

(„Hm. Schiff hat ALL seine Masse verloren beim Explodieren.“ – „Ich habe doch gesagt, die Föderation besteht nur aus heißer Luft, harrharr.“)

– Fast ausschalten wollte ich dann bei Moll, die mal gerade die komplette Macht über die Breen übernimmt. Knietritt hier, Spontaner Mord dort. Tja, mit Flausen Frauenpower geht halt einfach MEHR. Auch bei mir. (*auf randvoll geweintes Taschentuch zeig*)

Endlich lernen wir etwas mehr über die Anatomie der Breen kennen. Dieser hier hat zum Beispiel keinen Helm am Unterkörper. Faszinierend.


Fazit:

Das alles hätte eine ruhige „Selbstfindungsfolge“ mit ein bisschen Kulturgebabbel und einer externen Bedrohung werden können.

Zumindest ist die alternative Episode in meinem Kopf recht solide und macht Spaß. („Hey! Knorke! Toll, wie mein Geschmack zu mir passt!“)

Stattdessen hat das alles NULL mit Erinnerungskultur oder menschlicher Weiterentwicklung (= Burnhams Test) zu tun.

Entweder sind die Bösen total böse – oder die Guten völlig achtlos.

Man schmeißt hier mit Wissen und großen Worten um sich, aber alles wirkt so, als wenn ein Kleinkind sich auf zehn antiquarische Büchern stellt, um an die Dose mit den Keksen zu kommen.

Nein, hier gibt es inhaltlich nichts zu entdecken. Dass Michael ein wenig ge- oder überfordert von ihrem Job ist, bedeutet für UNS ja keine spannende Geschichte. Hoffe ich jedenfalls.

(„Buhu, Klapo! Ich muss mir einmal am Tag die Zähne putzen. Das ist sooo hart! Also das Wasser in meiner Gegend ist hart, buhuuu!“)

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Ist 'Eimer voll Sand' der beste Disco-Charakter?
Chef-Breen: „Für den Nachkommen! Jubelt für den Nachkommen!“

Andere Breen: „Hurra! Hurra! Für den Nachkommen!“

Chef-Breen: „Schweigt! Was soll der Krach?!“

Andere Breen: „Aber… aber du hast uns doch selber aufgefordert zu jub—“

Chef-Breen: „SCHWEIGT!!!“

Hach, ja. Disco-Dialoge hauen schon so richtig rein. Leider aber nicht das Tempo, welches weiterhin nur kleine, aber vor allem extrem abwegige, Schritte in Richtung Finale macht. Denn:

So führte das metallische Büchereiausweis (inklusive Book-Vision) aus dem letzten Artefakt zu einer Weltraumboje am Rande der Badlands. Durch diese nimmt man Verbindung zum Archiv auf, welches, wie alle anderen „Hinweise“, glücklicherweise Hunderte von Jahren überdauert hat. Dort wird Burnham zur gesuchten und seltenen Originalausgabe eines Buches geführt (Noch da! So ein GLÜCK!), in welchem sich eine WEITERE Metallplatte inklusive Kopfkino-Challenge befindet. Nach etwas Selbstreflexion mit einem Fake-Book, verkleidet als World of Warcraft Magier, besteht sie diese den Twist-Test natürlich in der letzten Minute („Manchmal scheiße sogar ICH mir in die Hose!“ – „Test bestanden! So einen wie DICH haben wir gesucht!“). Dafür erhält sie dann noch einen Tipp, wo sich das letzte Stück des Artefakts befindet („Raum 7, den Kristall dort zerdeppern.“). Mit dem kompletten Artefakt erscheint eine weitere Holo-Karte (Die dritte? Vierte?), welche unsere Helden im Finale wohl endlich zu den Trümmern des zweiten Todessterns führt. Oder so.

Und wie immer der Disclaimer: Ja, die Ereignisse in der obigen Zusammenfassung sind wirklich so passiert. Muss man ja leider betonen („Ach, Spark, immer musst du so übertreiben. Gib Disco doch mal eine Chaaance!“).

Und was passierte dazwischen so? Schauen wir mal…

*gelbe klebezettel sortier*

– Die Breen-Beerdigung zu Beginn ist technisch etwa auf dem Stand von Wing Commander III. Aber Greenscreen spart ja sooo viel Arbeit.

– Ähnlich auch bei den Disco-Badlands. Im alten Original zwar etwas sparsam, aber wesentlich beeindruckender als die wild rumzuckende Rumpelbude, welche uns hier gezeigt wurde. Manchmal sollte man sich mit dem CGI-Dünger auch einfach zurückhalten.

– Burnham über die Archiv-Chefin beim schütteligen Flug durch die Badlands: „Sie hat uns bis jetzt nicht in die Irre geführt.“. Dumm nur, dass man diese erst zwei Minuten vorher getroffen hat („Dieser vermummte Typ, der uns gerade in eine dunkle Seitengasse ruft, hat unser Vertrauen bis jetzt absolut verdient!“).

– Book muss irgendwie mitkommen zum Archiv. Also schnell eine fadenscheinige Nebenhandlung um die heilige Tupperdose seines Volkes ausdenken, welche direkt danach nicht mehr von Belang ist. Smooooth!

– Diese Hinweis-Metallplatten sind schon supergut. Erst eine mit versteckten Vision für Book, jetzt eine inklusive Kopf-Holodeck. Hätte man nicht ALLE bisherigen Rätsel da rein packen und allen Beteiligten eine Menge Reisezeit sparen können?

– Der Sandeimer, um eine (megafette) Spur im Bücher-Labyrinth zu legen, war schon eine tolle Idee. Ihr holographischer Hand-Computer, welcher netterweise auch als Fantasie-Version absolut einwandfrei funktioniert, hätte das bestimmt nicht besser machen können. Go, Eimer!

– Moll ist schon eine krasse Master-Manipulatorin, die alle Breen geschickt und subtil um ihren Finger wickelt („Ey! Haste gesehen? Wie gemein euer Chef ist? Der mag euch alle gar nicht wirklich. Voll doof, oder? Haste geseeeehn?!“), was sich am Ende sogar auszahlt („Ich bin jetzt Chef! Walla!“).

Fazit: Das Storytelling auf Seifenoper-Niveau geht weiter. Und trotzdem musste ich regelmässig ein paar Sekunden zurückspulen, um das substanzlose Gefasel geistig aufnehmen zu können. Aus dem Hintern gezogenes Geschwurbel um Schutzschild-Tunnel? Eine Hirnwelt, welche sich als „Alles dreht sich um miiich!“-Psychoanalyse von Burnham entpuppt. Es macht alles einfach keinen Spaß.

Und so ganz unter uns… ich glaube langsam, diese Serie wird nicht mehr besser.

Was meint ihr?

SCHWEIGT!!! Was soll der Krach!?

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

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Artikel

von Klapowski am 17.05.24 in Star Trek: Discovery

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Kommentare (32)

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  1. Hoppelhase sagt:

    Es gibt doch soooo viele sehenswerte Szenen. Ganz am Anfang die Bree, die den Rhythmus zu „We will rock you“ stampfen, während im Hintergrund rieseige Raumschiffe langsam rumfliegen. Wunderbar. Und Moll mal wieder. „Ich helfe euch gerne, wenn ihr mich frei lasst“ „Ja gerne, warum nicht!“ So stell ich mir den FDP Parteitag vor. „Ich bringe euch 100% bei den nächsten Wahlen, wenn ich Königin von D-Land bin“
    Dann das „finden“ des Archivs. Die Sensoren dringen nicht durch, aber eine Funkbarke erlaubt dann den Zugang??? Als bestes Mittel zur Abwehr wird dann erst mal ne Rede geschwungen, wobei der Text so labberdünn ist, das es einem Dünnpfiff bereitet.
    „Hey Dummpfbacke, wird habnes eilig“ „OK, labber ich euch im Archiv voll, da MÜSST ihr mir zuhören“ „Prima, Ohrstöpsel an alle verteilen“ Ich meine, was will man mehr? Und während man vorher erfährt, das dieses Archiv alle 50 Jahre den Platz wechselt, ist es auf einmal hundert Jahre da, wo es jetzt ist? Zeit ist eben relativ und die Drehbuchschreiber leiden wohl unter starker Demenz.
    Mein Highlight sind ja immer die Flammenwerfer, die bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit drohen, alle Besatzungsmitglieder zu verschmurgeln. Da könnte man doch ein paar Steaks dranlegen, dann macht es wenigstens ein wenig Sinn. Warum dann der Flug zum Ziel fast das Schiff zerlegt, bleibt auch ein ungelöstes Geheimnis. „Willkommen, besuchen sie uns.. wenn sie können. Hahaaa“
    Auch die Physikbegeisterten Zuschauer dürfen sich über Tscherenkow-Strahlung freuen, die von den „Plasmatürmen“ erzeugt wird. Super. Und deswegen bricht mal wieder die Tarnung weg? Fragen über fragen.
    Leider ist man dan gendermässig weit vom Zeitgeist entfernt, denn nur weil jemand wie eine Frau aussieht, ist es gleich eine „ArchivarIN“. Das geht ja wohl gar nicht, man hätte doch mal höflich nach dem Pronomen fragen können, vielleicht ist dieses Wesen ja ein verkleideter Wischmob.
    Dafür entschädigt der Anblick der Vielen Bücher im Archiv doch. „Wir hätten auch alles auf einen Kristall packen können, aber Buchrücken sehen doch viel besser aus.“
    Dann kommt eine gefühlte Ewigkeit nichts mher, gefüllt mit Geschwafel, welches die Hirnschale wegkatapultiert. Auch das Gebrabbel, um den Schildtunnelgeneratordingsbums zu stören, wau, da hat wohl eine Autor zuviel Drogen eingeworfen.
    Wie und warum Frau „ich-heul-mir-die-Augen-aus’m-Kopp“ die „Prüfung“ besteht, ist zu diesem Zeitpunkt der Hirmerweichung nicht mehr wichtig. BRAVO. Mit Auszeichnung bestanden.
    Den Rest der Episode ist dann nur noch völlig gaga und damit verabschiedet sich mein Grosshirn bis zur nächsten Folge.

  2. G.G.Hoffmann sagt:

    Hier und auf Trekzone nur jeweils ein Stern für die Folge, während ich auf Trekmovie mehrfach das Wort „perfekt“ lese und hymnischen Beifall in den Kommentaren ausmache? Kann man denn die Deutschen mit gar nichts mehr zufrieden stellen?

  3. Hayos sagt:

    Oh oh…emotionaler Ausbruch von Christian Schäfer bei Serienjunkies in den Kommentaren…interessanterweise fühlt er sich heftig persönlich angegriffen, obwohl ihn niemand in den anderen (zugegeben, der Folge negativ eingestellten) Kommentare erwähnt..was ist da los? Wir haben uns doch trotzdem alle lieb, oder?

    • Sparkiller sagt:

      CS: „wenn ich die Sichtweise von bestimmten Kommentatoren hätte […] würde auch keine weiteren Artikel mehr schreiben, geschweige denn die Serie weiterverfolgen oder kommentieren“

      In dem Punkt gebe ich ihm aber auch Recht, wenn ich ehrlich bin. Man muss doch total bescheuert im Kopp sein, wenn man dann trotzdem einfach weitermacht und sich durch die ganze Serie quält.

      Oder um einen alten Kult-Klassiker zu zitieren:

      „Oh, Serienjunkies,
      deine Wertungen steigen wieder in den Himmel,
      die anderen Meckerseiten haben dagegen einen kleinen…
      Ja, einen klitzekleinen Pimmel!“

      Andererseits scheint Discovery allgemein nicht mehr viele zu interessieren, besonders in Deutschland. In Sachen Google-Position stehen wir mit unseren Disco-Reviews eigentlich sehr ordentlich da, aber wirklich viiiiel bringt dies nicht an Besuchern.

      Da ist sogar der TOS-Artikel mit „Squire of Gothos“ erfolgreicher. Aber ist ja auch erst über 55 Jahre (!) her.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Vermutlich fühle ich mich da mit meiner Meinung oft ein wenig alleine“, schreibt der gute Christian, und da möchte ich ihn am liebsten tröstend in den Arm nehmen.

      Zumindest möchte ich Abbitte leisten.

      Dank seiner vereinzelten Stilblüten war ich überzeugt, seine Rezis seien lustlos dahingeschwurbeltes Auftragslob. Offenbar ist das nicht so. So gesehen muss ich seine Ausdauer und Leidensfähigkeit tatsächlich aufrichtig bewundern.

      Dass sich aber um Serienjunkies selbst nach so vielen Jahren um ihn und seine Rezis noch keine Lobeshymnen-Blase zu „Discovery“ gebildet hat, das ist schon beeindruckend. In Zeiten, in denen (anscheinend) sogar eine Sarah Bosetti ein wokes Fanpublikum findet, ist das mehr als verblüffend.

      Antworten
  4. Ferox21 sagt:

    Danke wieder mal fürs Kommentieren der Folge. Noch zwei Episoden, dann ist der Discovery-Spuk endlich vorbei. Seit die Folgen nicht mehr bei Netflix sind habe ich auch nicht mehr reingeschaut. Aber es sieht ja so aus, als habe ich bei den Staffeln 4 und 5 nichts verpasst.

  5. G.G.Hoffmann sagt:

    Vorüber? Paramount+ hat gestern die Star Fleet Academy Serie bestätigt und dass sie im beliebten 32. Jahrhundert spielen wird. Die Fortsetzung von DSC ist damit inhaltlich garantiert: kindisches Verhalten in einem nicht durchdachten Szenario („Hey, wir machen einen Zeitsprung von 800 Jahren und alles ist genauso wie in PIC. Aber weil wir so krass weit in der Zukunft sind, brauchen wir noch ein bisschen Zaubertechnik. Aber die Sternenflotte als Institution gibt’s natürlich immer noch. So wie heute die Kreuzritter. Und wir sprechen ja auch diese coole Sprache des 9. Jahrhunderts. Also ist unter Zukunftsszenario total LOGISCH!“).

    • Serienfan sagt:

      Kurtzman meinte in einem Interview, bei der Serie gehe es um Kids, von denen einige auf der Academy sein wollen, andere wollen nicht dort sein.

      (Das bereits millionenfach angeklickte Interview-Video findet sich hier, die zitierte Stelle ist etwa ab 2:30:
      https://youtu.be/gpLQwrAcTsU?si=AIvAyeFKRRT_UR_T

      Diese Sternenflotten-Akademie wird also sowas sein wie ein amerikanisches Elite-Internat, auf das die Kinder reicher Eltern geschickt werden, ganz egal, ob die das selbst wollen oder nicht.

      Das heißt: Auch noch so viele 800-Jahres-Sprünge in die Zukunft werden weiterhin nicht darüber hinwegtäuschen können, dass Star Trek unter Kurtzman immer rückständiger wird.

      Antworten
    • Michel sagt:

      Boah, klingt das grauenvoll. Die alten Serien hätten diese neuen, „edgy“ Konzepte allenfalls dazu genutzt, das als „Alienrasse der Woche, die man auf den rechten Weg bringen muss“ zu nutzen.
      Ich schau mir das nicht mal an, wenn man mich dafür bezahlt.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Worin ich Kurtzman zustimmen würde, ist, dass es eine Herausforderung darstellt, mit einer neuen Show alle Star Trek Fans „abzuholen“ und gleichzeitig junge Zuschauer anzusprechen, eben vom TOS-Fan bis DSC. Ich weiß von vielen – gar nicht mal so jungen -Fans, man höre sich beispielsweise öfter den Trekcast an, dass sie mit TOS wenig bis gar nichts anfangen können und außer den Kinofilmen kaum etwas von der Original-Crew gesehen haben. Ich nehme an, von uns „alten“ Fans werden die meisten TOS bis ENT mehr oder weniger mögen, mit individuellen Präferenzen, und allem, was nach 2005 produziert wurde, eher kritisch bis ablehnend gegenüber stehen.

      Ich weiß nicht, wie beliebt Kurtzman-Trek bei jungen Zuschauern und alten Fans ist. Aber der Versuch, alle zu begeistern, dürfte zum Scheitern verurteilt sein. Mir genügt es nicht, mit den neuen Shows immer mal wieder ein paar plumpe Referenzen an alte Zeiten präsentiert zu bekommen („Er hat Sisko gesagt!“ – Erektion). Nur weil eine Show „Star Trek“ im Namen trägt und öfter mal das Wort „Sternenflotte“ fällt, ist das noch lange nicht das Star Trek von Roddenberry/Berman, so unterschiedlich die fünf Shows (TOS, TNG, DS9, VOY und ENT) über den langen Zeitraum auch waren. Vielen scheint es dennoch zu genügen, wenn man einfach BEHAUPTET, das sei Star Trek und die Sternenflotte. Ich finde da inhaltlich, erzählerisch, filmisch und schauspielerisch wenig bis gar nichts von den älteren Produktionen wieder. Nicht einmal das hochgelobte Finale der dritten PIC-Staffel hat bei mir auch nur eine Minute echtes TNG-Feeling ausgelöst, Enterprise-D hin oder her. SNW ist diesbezüglich für mich noch die den alten Serien ähnlichste Produktion und ganz annehmbar, zumal man sich hier wieder, wie früher, einzelne gute Folgen herausgreifen und die schlechten zukünftig ignorieren kann.

      Unabhängig davon, was UNS vielleicht gefallen würde: wie könnte man denn, wenn man in den Schuhen von Kurtzman und anderen Verantwortlichen steckte, Star Trek heute gestalten, um es zu einer aktuellen und auch zukünftigen Erfolgssserie zu machen (was die dritte PIC und die fünfte DSC-Staffel angeblich war/ist)? Die Aufgabe ist wirklich nicht leicht. Zur Zeit habe ich den Eindruck: man möchte es allen Recht machen und heraus kommt nur Murks. Man möchte mit alten Zutaten (Spock! Kirk! Enterprise!) alte Fans anlocken, das ganze aber für das junge Publikum mit „frischen, frechen, coolen, modernen“ Ideen umsetzen (Hello, fellow kids!). Das kann ja nur in die Hose gehen. Die älteren Fans finden die neue Umsetzung unerträglich und jungen Zuschauern ist es herzlich egal, ob da einer Spock oder Kirk heißt. Ein Trailer für die Abrams-Filme verkündete damals „This ist not your father’s Star Trek“ (oder war es Werbung für Kurtzman-Trek?). Ja, o.k., dann macht doch neues Star Trek für ein vermeintlich junges Publikum, aber dann auch mit komplett neuen Crews, Schiffen und Welten, die den alten Kanon nicht stören – und dazu noch eine ernsthaftere Serie nach altem Vorbild für uns Opas. Vielleicht gefällt das sogar ein paar jungen Leuten.

      Antworten
    • frank sagt:

      @GG

      ich glaube, das ist das erste mal, dass ich dir irgendwie zustimmen kann… zumindest so grob…

      ok, ich bin muede, und will eigentlich ins bett… vielleicht sehe ich das morgen ganz anders… ;)

      Antworten
    • Michel sagt:

      Dass es im Ansatz gehen würde zeigt ja Orville. Auch Lower Decks hat gute Ansätze … beide hätten mit wenigen Handgriffen in gute, „ernsthafte“ Trek-Serien verwandelt werden können.

      Dass der nicht als Comedy ausgelegte „erwachsenere“ Kurtzman-Kram nicht funktioniert, liegt an den Drehbüchern und Konzepten, die von Leuten kommen, die offenbar das Schreibhandwerk in Rollenspielrunden gelernt haben:
      Es reichen Versatzstücke zur Charakterisierung der Protagonisten und die Storys sind schier endlose Schnitzeljagden mit da und dort auftauchenden, wandelnden Monstern ohne innere Logik. Beim Pen&Paper-Rollenspiel funktioniert das oft super und macht Spaß, als echte Geschichte, die man nicht aktiv erlebt und mitgestaltet, ist es furchtbar öde.

      Die Macher und die jüngeren Rezipierenden sehen das aber nicht so. Die sind damit aufgewachsen (und mit Endlos-Manga-Serien, die zum großen Teil ähnlich hohle Konzepte haben) … und denen reicht das.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Worin ich Kurtzman zustimmen würde, ist, dass es eine Herausforderung darstellt, mit einer neuen Show alle Star Trek Fans „abzuholen“ und gleichzeitig junge Zuschauer anzusprechen.“

      Nein, nein, nein und nochmals nein!

      Das ist zu 100 Prozent purer Quatsch, und ich fordere hiermit JEDEN „Star Trek“-Fan auf: Wehrt euch!

      Wehrt euch gegen diesen Unsinn, der uns nun im Grunde seit den Anfangszeiten von TNG immer wieder aufgetischt wird.

      Ja Leute, dies wird ein ganz altmodischer, uncooler Rant!

      Denn ich habe die Nase gestrichen voll davon, wenn mir Autoren dauernd davon erzählen, wie schwer es sei, die Fans von „Star Trek“ zufrieden zu stellen.

      Es ist genau anders herum. Sobald „Star Trek“ halbwegs brauchbar ist, wird es von ALLEN Seiten bejubelt. Warum wohl waren alle von „Star Trek 2 – Der Zorn des Khan“ so begeistert? (Sogar die Zeitschrift MAD.) Weil er so unmodern war und aussah wie die Classic-Serie?

      Nein. Weil der Film eine klassische Story gut und unterhaltsam umsetzte!

      Ich habe die Nase voll von dem Mythos des Fans, der nahezu unmöglich zufriedenzustellen ist. Ich habe die Nase voll von dem Gejammer über die angeblich so schwere Herausforderung für Autoren.

      Man nenne mir bitte ein EINZIGES Beispiel eines Films oder einer Episode von „Star Trek“, die in sich stimmig, spannend und kurzweilig war, die aber von den Fans dennoch verrissen wurde, weil „zu modern“ oder „zu wenig Star Trek“!

      Das ist eine ernst gemeinte Frage.

      Sorry, aber in Wahrheit ist oft sogar das GEGENTEIL der Fall.

      Man denke an die DS9-Folge „Siege at AR-588“, die von vielen Fans hochgejubelt wird, obwohl man die gleiche Episode in einer Serie wie „Bonanza“ oder „M.A.S.H.“ als vollkommen witzlos und vergessenswert abhaken würde.

      Und der Hype mancher Alt-Fans zur dritten „Picard“-Staffel zeigt doch nun wirklich, wie anspruchslos nicht wenige „Star Trek“-Fans im Gegensatz zu den Fans von „Star Wars“ oder „Herr der Ringe“ inzwischen geworden sind.

      Also Kurtzman. Mach was halbwegs Brauchbares. Es muss noch nicht einmal mehr gut oder herausragend sein, nur brauchbar. Die Fans werden jubeln, egal wie „modern“ oder „neu“ es ist.

      Antworten
    • Tabularius sagt:

      Ich hab mir mal überlegt wie ich herausbekommen könnte was „junge Leute“ so mögen bzgl Serien und vor allem Science Fiction Serien.
      Abgesehen davon mit Leuten zu reden (ihhhh Leute…).

      Ich war mir eigentlich sicher das es große Unterschiede geben müsste.
      (Immerhin sind alle Leute die jünger als ich sind ja dumm…)

      Bin ich mal auf ranker.com gegangen. Da kann man die Bestenlisten nach Alterskategorie filtern.
      Und es gibt tatsächlich nur minimale Unterschiede bei den Alterklassen.
      hier z.b. https://www.ranker.com/crowdranked-list/the-best-scifi-television-series-of-all-time
      bei „all voters“ ist Star Trek TOS auf platz 7
      bei „Millenials“ sogar auf 5

      Grundsätzlich sieht man aber immer die gleichen Serien auf sehr ähnlichen Plazierungen.

      Interessant!

      (disclaimer: Die Liste hat zwar 1,3mil votes. Aber ob das representativ ist weiss man nicht. Ausserdem ist es eine US Website, das dürfte also sehr viel mehr Amerikaner anziehen. und zu guter letzt. Jeder kann bei alter und sonstigen daten angeben was er will…)

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      >> Es ist genau anders herum. Sobald „Star Trek“ halbwegs brauchbar ist, wird es von ALLEN Seiten bejubelt.

      Wann soll das denn zuletzt gewesen sein? Bei TNG? DS9 und VOY haben bereits nicht mehr alle Fans angesprochen, das breite Publikum ohnehin nicht. Von ENT ganz zu schweigen. Die letzte TNG-Episode lief vor nunmehr 30 Jahren, für junge Leute eine unvorstellbar lange Zeit. Die Sehgewohnheiten haben sich seitdem komplett verändert. Ich bezweifle, dass selbst herausragende TNG-Episoden heute noch gleichermaßen funktionieren würden, wenn man sie mit modernen Stilmitteln inszenierte (Wackelkamera, schnelle Schnitte, LED-Walls, tausend verwirrende Special Effects, CGI statt Modellen, etc.).

      >> Man nenne mir bitte ein EINZIGES Beispiel eines Films oder einer Episode von „Star Trek“, die in sich stimmig, spannend und kurzweilig war, die aber von den Fans dennoch verrissen wurde, weil „zu modern“ oder „zu wenig Star Trek“!

      Star Trek – Der Film? Die damalige Kritik war: zu langatmig, zu düster, alle Figuren „out of character“ und trek-atypisch komplett humorfrei. Habe ich lange Zeit ähnlich gesehen. Erst im neuen Glanz und Ton auf Blu-ray und aktuell auf UHD-BD ist der Film eine Offenbarung und gehört für mich zum Besten, was Star Trek hervorgebracht hat. Andere sind weiterhin der Ansicht, der Film sei so weit von der Atmosphäre der Serie entfernt, dass er vollständig fremd wirke. Er teilt sich in den Top/Worst-Listen regelmäßig die hinteren Plätze mit „Nemesis“ und „Am Rande des Universums“ (letzteren mag ich).

      Doch, es ist schwer, ein Franchise wie Star Trek oder Star Wars um neue Serien oder Filme zu erweitern und dabei „alle“ oder auch nur die große Mehrheit zu begeistern. Gleich, welche der vielen Top-Listen man zu Rate zieht (finanziell erfolgreichste, beliebteste, meist gesehene, etc. Serie), Star-Trek-Serien tauchen unter den Top 50 meistens nicht auf. Interessanter listet die IMDB „Discovery“ zur Zeit jedoch auf Platz 33 der beliebtesten Serien, weit vor vielen anderen namhaften Produktionen, die ich weiter vorne vermutet hätte ( https://m.imdb.com/chart/tvmeter/ ). Auch im Nielsen-Rating ist DSC derzeit meist unter den Top 10 ( https://www.nielsen.com/data-center/top-ten/#streaming ). Aus Sicht der Produzenten macht man daher doch anscheinend viel richtig. Serien, die man spontan als bekannter und erfolgreicher einschätzen würde, liegen oft hinter DSC. Das langfristige Kultpotential dürfte zwar gegen Null tendieren. Aber als Paramount J.J. Abrams und später Kurtzman mit einer Neuausrichtung beauftragt haben, stand vermutlich nicht im Vordergrund der Überlegungen, dass man damit irgendwann in der Liste der „kultigsten Serien aller Zeiten“ auftauchen und von Boomern geliebt werden möchte.

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    • Michel sagt:

      Hm. „Star Trek – Der Film“ würde ich nicht als „stimmig, spannend und kurzweilig“ bezeichnen. Der hat zwar einige Stärken, aber er reißt alles, was er an tollen Ideen, Optik und Wendungen aufbaut, mit dem Hintern wieder ein. Selbst wer den Film mag, kann die Schwächen nicht wegdiskutieren.
      Ich mochte den im Kino zwar sehr und der von vielen als langatmig bezeichnete Flug um die Enterprise hätte für mich gerne doppelt so lang sein dürfen, weil ich sowohl das neue Modell als auch die Art, wie es für die damalige Zeit völlig überzeugend in Szene gesetzt wurde, wundervoll fand – gleichzeitig war mir klar, dass die meisten Zuschauer das wohl anders empfinden würden.

      Der Rest des Films hat aber auch meine Geduld immer wieder überstrapaziert, tut er auch heute noch. Fast eine ausgewalzte Folge „Wir sind Nomad“ mit viel Blingbling drumherum. Fiel mir damals schon auf und ich hatte schon erwartet, dass Kirk V’ger am Schluss in den Selbstmord quatscht.
      Anderthalb Stunden hätten gereicht.

      Jedenfalls kannst du mit STI Serienfans Aussage aus meiner Sicht nicht entkräften.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Doch, es ist schwer, ein Franchise wie Star Trek oder Star Wars um neue Serien oder Filme zu erweitern und dabei ‚alle‘ oder auch nur die große Mehrheit zu begeistern.“

      Klar doch!

      Im Gegensatz zum Normalfall, wo es ja die einfachste aller Übungen ist, einen Blockbuster ins Kino zu bringen, der „alle“ oder auch nur „die große Mehrheit“ begeistert.

      Meine Güte, Hoffmann! Das Basteln von Strohmännern muss doch auch Dir irgendwann zu langweilig werden.

      Erfolg ist NIE leicht. Die Frage ist doch, ob es bei „Star Trek“ besonders schwer oder schwerer als bei anderen Franchises ist.

      Und hierfür gibt es überhaupt keine Anhaltspunkte!

      Ich sehe mir gerade die ganzen (sehr umfangreichen) Extras der TNG-Blu-rays an.

      Da wird SEHR unverhohlen über die ersten Folgen von TNG gelästert. Ronald D. Moore behauptet sogar, die ersten drei TNG-Staffeln (!!!) seien „unwatchable“.

      Und GLEICHZEITIG wird in den Dokus darüber gejammert, wie lange die Fans gebraucht haben, um ein „Star Trek“ ohne Kirk und Spock zu akzeptieren.

      Verrate mir also: Wie sieht es im Kopf eines Autors aus, der offen zugibt, wie schlecht etwas ist, und der GLEICHZEITIG darüber jammert, wie engstirnig die Fans waren, dieses Schlechte zu akzeptieren?

      Den TNG-Autoren kann ich derlei sogar verzeihen. Aber einem Kurtzman, der seit Jahren wertlosen Müll produziert, nicht.

      Um Picard zu zitieren: „The line must be drawn here!“

      Die Autoren haben es sich zu bequem gemacht in ihrem Mythos von dem schwierigen Fan, dem man eh nichts recht machen kann. Und ein Kurtzman missbraucht diesen Mythos als Erklärung für seine Erfolglosigkeit.

      Daher noch einmal klar: „Star Trek – The Motion Picture“ wäre niemals verrissen worden, wenn er nicht im letzten Drittel so unfassbar zäh gewesen wäre. Und er wurde keineswegs nur von Fans kritisiert (im Gegenteil), sondern sogar von den Schauspielern.

      Es war NIEMALS schwer, Fans von unterhaltsam erzählten Geschichten im „Star Trek“-Universum zu begeistern. Es war stets schwer, sie mit Blödsinn und Langweile zu begeistern. Dass sich die Autoren deswegen selbst bemitleiden, ist psychologisch erklärbar.

      Wir als Fans sollten sollten aber aufhören, uns von derlei Geschwätz verarschen zu lassen.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Man sollte den inflationären Gebrauch des Wortes „Strohmänner“ überdenken. Das möchte in aktuellen Diskussionen stets so klug daherkommen, ersetzt indes kein Argument.

      Eben weil man Erfolg nicht planen kann (sonst wäre ja jede Serie und jeder Film ein Hit), das Publikum völlig unvorhersehbar reagiert und oft megateure Projekte mit Missachtung straft, obschon die Verantwortlichen glaubten, alles hineingepackt zu haben, was die Leute begeistert, gilt für Star Trek nichts anderes.

      Deine Maßstäbe sind sehr subjektiv. Was Dir aus ferner Vergangenheit gefällt und oft nostalgisch verklärt wird, soll auch das Erfolgsrezept für Gegenwart und Zukunft sein. Es ist ja sicher kein Zufall, dass Du als Beispiele für gute Serien, Filme, Bücher, etc., meist nur Produkte anführst, die Dich schon in Kindheit, Jugend und Deinen 20igern begeistert haben. Das erinnert ein wenig an die Jungs aus „The Big Bang Theory“.

      Ich mag Dir diesbezüglich gar nicht widersprechen, ich teile, schon altersbedingt, Deine Auffassung. Aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Das alte Star Trek wird sicher nicht zurückkehren, so wenig wie das alte Star Wars oder sonstige Serien und Filme der 60er, 70er, 80er oder 90er.

      Mr. Scott: „Ja, und wenn meine Großmutter Flügel hätte, könnte sie vielleicht auch fliegen.“

      Kirk: „Junge Köpfe, neuen Ideen, seien Sie etwas toleranter, Mr. Scott.“

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Das ist lustig. GGHoffmann ist schon so sehr Strohmann, dass er nicht nur dagegen „argumentiert“, was nie gesagt wurden, sondern sogar Ansichten zustimmt, die nie getätigt wurden („Will genau wie Du das von früher …“).

      Der wiederholte Gebrauch der „nostalgischen Verklärung“ ist dabei weniger inflationär, als so unrichtig wie schon das erste Mal, damals …

      Antworten
    • Yole sagt:

      @ Serienfan
      Der „Hype“ um die dritte PIC-Staffel kam nur daher, dass viele Leute (dh Alle) damals TNG geschaut haben, aber sie in der Zwischenzeit keine Fans geblieben sind.. und heute Amazon Prime haben… Es war doch nett vom Arbeitskollegen dass er mich auf die neue Picardserie angestrahlt hat.

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Wie Serienfan verstehe ich die Beziehung der Fans zu ihrem „Franchise“ (grauenhaftes Wort, eigentlich) genau andersherum als von Kurtzman & Co behaupten: Sie nehmen lieber alles mit Kusshand als es zu verdammen. Es ist nicht schwieriger, Durchschnitt oder sogar Unterdurschschnitt an Fans zu verkaufen, sondern leichter. „Hauptsache, Star Trek gibt es noch“, hört doch jeder von uns ständig. Das Mantra soll sogar eigene Kritik egalisieren.

      Wie TNG als Beispiel für toxisches Fandom von den „echten“ Fanboys, -girls und Machern herangezogen wird, ist auch dümmlich bis ärgerlich. Einerseits die ersten Staffeln leidenschaftlich verachten, andererseits der Engstirnigkeit des Fandoms die Schuld dafür zu geben, dass die meisten die neue Serie ablehnten, passt einfach nicht zusammen.

      Zu den beiden populärsten Filmen innerhalb des Fandoms zählen STII und VI. Der eine begeistert mich am meisten, den anderen verachte ich am meisten. Bei beiden erstaunt mich aber, dass die Macher, namentlich Meyer, mit riskanten Entscheidungen nicht nur durchgekommen sind, sondern von Fans gefeiert werden. Harve Bennett selbst war nicht sicher, ob die heute so geliebten Uniformen nicht zu stark gegen den Geist von Star Trek verstoßen. Die starke Fokussierung auf das Militaristische trieb Meyer in VI auf die Spitze. Spock himself redet abfällig über Diplomaten (dabei war Diplomatie immer das Asset Star Treks). Schon in II war die Trennung zwischen Sternenflotte und Wissenschaft deutlich. Doch es widerspricht dem Konzept Star Treks fundamental. Von Ungereimtheiten zum ST-Law sei da gar nicht gesprochen (Torpedos, etc.).

      Nur wenige weisen darauf hin. Und davon stört es die wenigsten. Roddenberry scheint fast der einzige (gewesen) zu sein. Ganz offensichtlich stimmt für die meisten der Fluss und Aufbau der Storys.

      Dass gutes Geschichtenerzählen nicht von selbst geht, ist klar. Am Scheitern sind aber meist nicht die Fans schuld.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Einerseits die ersten Staffeln leidenschaftlich verachten, andererseits der Engstirnigkeit des Fandoms die Schuld dafür zu geben, dass die meisten die neue Serie ablehnten, passt einfach nicht zusammen.“

      So ist es.

      Zumal ich den großen Konflikt zwischen Classic- und TNG-Fans sowieso für ein in erster Linie von den Medien erfundenes Narrativ halte.

      Fan-Bashing ist gerade bei „Star Trek“ schon immer beliebt gewesen. Die Verachtung der Fans hat eine lange Tradition, daran änderten auch die oft hohlen Lippenbekenntnisse in den späten Neunzigern nicht viel.

      Aber wirklich perfide ist es heute. Da laufen wirklich unverhohlene Hass-Orgien gegen Fans, die kollektiv zu Rassisten und Sexisten erklärt werden, nur weil nicht jeder von einer [gebauchpinselte Minderheit deiner Wahl einfügen] als Hauptfigur in einer miesen Serie bedingungslos begeistert ist.

      Insofern: Ja. Trekker sind sogar eher zu anspruchslos als zu anspruchsvoll. Anders ist allein der enorme Erfolg all der Trek-Romane nicht zu erklären.

      Dennoch sollte man sich als Fan nicht zu leichtfertig an der eigenen Nestbeschmutzung beteiligen. Denn auch das gab es schon immer. Den Fan, der sich unter den Fans für etwas Besseres hält und der lieber auf die Fans als auf die inkompetenten Macher der Serien herabsieht.

      Und noch mal für Hoffmann:

      Es war schwer, „Star Trek“ zu erfinden.

      Sich in einer gemachtes Nest zu setzen und in diesem halbwegs brauchbare Geschichten zu erzählen, das ist nicht schwerer, das ist leichter. Es ist das, was sogar manche Fans hinkriegen, wenn sie Fan-Storys schreiben.

      Dass das Team von Kurtzman sogar an dieser Aufgabe scheitert, beweist nicht, wie schwer es ist. Es beweist, wie unfassbar inkompetent diese Leute sind.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      >> und in diesem halbwegs brauchbare Geschichten zu erzählen…

      Für mein Empfinden sind es weniger die Geschichten als ihre Inszenierung. Von den Grundideen ist sicher viel Brauchbares dabei. Mit welcher schauspielerischen Darstellung, welchen Dialogen, Schnitten, Kamerafahrten, SFX, etc., man das sodann umsetzt, ist eine andere Sache. Eine DSC-Story könnte, wenn sie damals für TNG oder DS9 geschrieben und umgesetzt worden wäre, ganz anders wirken, wenn nicht ständig Menschen, die als besonders sensibel gelesen werden möchten, mit tränenverschleierten Augen glücklich einander ansähen und sich wechselseitig versicherten, unglaublich wertvolle und geniale Persönlichkeiten zu sein, so dass für die eigentliche Aufgabenlösung jeweils nur 45 Sekunden Zeit bleiben („Habe das Problem erkannt und in 20 Sekunden einen Impfstoff entwickelt und den Schiffscomputer komplett umprogrammiert.“ – „Warum hat das so lange gedauert?“ – „Bin heute ein bisschen traurig“ – „Aaaawww…. aber wir lieben Dich doch alle, Du sympathisches Genie“ – *Gruppenschluchz* – „Wir sind eben die Sternenflotte!“ – *Stolz, allgemeine Heiterkeit*).

      „Unfassbar inkompetent“ scheinen die Verantwortlichen wohl eher in den Augen enttäuschter Alt-Fans, nicht hingegen aus Sicht der Geldgeber und eines breiten Publikums zu sein. Dass man – seit 30 Jahren bereits – nicht mehr an die Erfolge von TNG anknüpfen kann, heißt nicht, dass Abrams- und Kurtzman-Trek komplette Misserfolge waren. So viel, wie man davon produziert und an Mitteln hineinbuttert, wäre es allenfalls „unfassbar inkompetent“, wenn die Filme und Serien und dem Strich dennoch nur Verluste einfahren würden. Abrams-Trek hat, rein an den Umsätzen an der Kinokasse gemessen, ein Vielfaches der früheren Filme eingefahren, auch inflationsbereinigt mithin sehr viele Zuschauer angezogen. Ob das im Hinblick auf die hohen Produktionskosten in der Erstauswertung gewinnbringend war, ist eine andere Frage.

      Ob man mit einem Star Trek, das uns gefiele, finanziell besser dastünde, ist spekulativ. Auf die Frage, WIE Star Trek denn aussehen sollte, um allgemein zu gefallen, inbesondere TNG-Fans, lese ich oft das Beispiel „The Orville“. Das ist in meinen Augen jedoch ein schlechtes Beispiel. Denn zum einen scheint „The Orville“ kein finanzieller Erfolg zu sein. MacFarlane selbst hat durchblicken lassen, es sei ein Lieberhaber-Projekt, dass ihm nur finanziert werde, weil er auf der anderen Seite einige sher profitable Erfolgsserien am Start habe. Das kann sich nur ein MacFarlane aber kein Kurtzman leisten. Zum anderen mag „The Orville“ zwar als Hommage an TNG für dessen Fans funktionieren, aber wohl weniger als ernsthafte neue Star Trek Serie. Dafür atmet sie zu sehr Geist und Optik der 90er.

      Die Fans wissen zwar stets, was ihnen nicht gefällt und dass früher irgendwie alles besser, intelligenter und unterhaltsamer gewesen sei. Wie eine zeitgemäße Star Trek Serie KONKRET aussehen sollte, um den Kurtzman-Hatern zu gefallen, habe ich allerdings noch nie gelesen. Bin da aber ganz Ohr.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „weniger die Geschichten als ihre Inszenierung“

      Also, der bodenlose Schwachsinn der ersten zwei „Picard“- und „Discovery“-Staffeln, an denen jeder scheitert, der sich auch nur an einer Inhaltsangabe versucht, hätte durch keine Inszenierung der Welt gerettet werden können.

      Es ist nun mal so: Wer Karten voller Asse und Joker erhält und es dennoch versemmelt, braucht nicht anderen die Schuld geben.

      Und „Star Trek“ war so ein Blatt voller Asse und Joker, als es 2017 Kurtzman übernahm. Mit Budget-Freibrief von Netflix und einer riesigen Fanbase, mit bewährten und in sich stimmigen Layouts und unzähligen beliebten und bekannten Alienrassen und Charakteren, NuTrek hätte unter kompetenten Leuten das werden können, was Marvel für Disney wurde.

      Und gähn, lass doch den albernen Schmarren über „The Orville“.

      Als MacFarlane von der tollen Set-Erfahrung mit floppendem Ergebnis sprach, meinte er den Film „A Million Ways to Die in the West“, nicht „The Orville“, wo nur noch über das Wie, nicht über das Ob der Fortsetzung verhandelt wird und wo auch die Darsteller auf der FedCon den Eindruck vermittelten, sie wüssten etwas, worüber sie nur noch nicht reden dürfen.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      >> NuTrek hätte unter kompetenten Leuten das werden können, was Marvel für Disney wurde.

      Warum hasst Du Star Trek so sehr…?

      Als Kurtzman 2017 übernahm, war Star Trek seit 12 Jahren im TV tot. Berman, den Star Trek im übrigen viel zu verdanken hat, hatte die Sache mit der letzten DS9-Staffel, den letzten beiden VOY-Staffeln und ENT komplett ausgelutscht. Die Zuschauer wandten sich massenhaft ab und ein Jahrzehnt lang wollte niemand mehr Star Trek für das TV produzieren. Die vorgenannten Staffeln enthielten so viel Grütze, dass ich bei 90% der Episoden nicht die geringste Neigung verspüre, irgendetwas davon noch einmal anzusehen.

      >> Als MacFarlane von der tollen Set-Erfahrung mit floppendem Ergebnis sprach, meinte er den Film „A Million Ways to Die in the West“, nicht „The Orville“

      Doch, er bezog sich ausdrücklich auf „The Orville“. Auf die Frage, ob er einfach so viele Serien und Filme produzieren, wie er könne, oder ob er hart verhandele und einige Projekte mache, um andere machen zu können, antwortete er:

      „That’s exactly right. It’s a kind of one for you, one for me thing… It’s like anything, the passion projects aren’t always… The Orville was a passion project… I say was, but I don’t really mean was, there will be more. Family Guy makes a bunch of money, Ted makes a bunch of money… There is little bit of a balance, there are things that you give and in return you get to make this..“

      Erst danach hat er als weiteres Beispiel „A million ways…“ gebracht. Er habe „Ted 2“ machen sollen und habe dafür zwischendurch „A million ways“ machen dürfen. Das sei ein wenig wie Pferdehandel, wenn es um die Projekte gehe, für die man etwas mehr Leidenschaft fühle. Die leidenschaftliche Projekte seien nicht immer die, welche die Leute sehen wollten.

      Ich weiß nicht, wie man diese Aussage darauf reduzieren kann, er habe ausschließlich von „A million ways…“ gesprochen und „The Orville“ nicht gemeint. Es ist ja auch offensichtlich so. Hält jemand „The Orville“ ernsthaft für einen sich selbst tragenden Hit?

      Natürlich hätte man sowohl aus DSC als auch aus PIC, vor allem aus PIC, viel mehr machen können. Als PIC 2018 angekündigt wurde und es hieß, es solle eine Mini-Serie, eine Art zehnstündiger Langfilm werden, der die Geschichte von Picard und Data zu Ende führe, dachte ich an ein episches Werk, bei dem man nichts dem Zufall überlassen werde, dass man nach fast 20 Jahren diese einmalige Gelegenheit nutzen würde, um etwas Einmaliges und Großartiges zu schaffen: der Captain noch einmal in Aktion auf einem vorbildlichen Sternenflottenraumschiff mit einer interessanten Crew auf wissenschaftlicher und diplomatischer Mission. Als Vorbild die besten Episoden, die TNG hervorgebracht hat. Statt dessen: ein verbitterter alter Greis, eine degenerierte Föderation/Sternenflotte, eine bekiffte Ex-Nr. 1, eine Schrottmühle von einem Raumschiff mit einem ebenfalls desilluionierten Ex-Offizier als Captein, eine komplett an den Haaren herbeigezogene Freundschaft mit einem totlangweiligen Romulaner-Jungen, eine durchgeknallte und unsympathische Androiden-Expertin sowie eine komplett veränderte 7of9 („aber Jeri Ryan sieht doch so scharf aus, total egal, ob wir die Figur umschreiben!“) auf einer Such-und-Find-Reise nach Data, die trotz aller Kosten billig produziert und schlecht durchdacht wirkte. Nach dem Motto: 50 Millionen für Patrick Stewart, den wir auch noch mitreden lassen, für kompetente Autoren und Schiffsdesigner ist leider kein Geld mehr da (Stichwort: Copy&Paste-Sternenflotte im Finale).

      Antworten
    • Agentbauer sagt:

      G.G.Hoffmann, Du hast in einer anderen Antwort gesagt, dass alle nur NuTrek kritisieren aber niemand sagt, wie denn gutes NuTrek aussehen soll.
      Hier beschreibst du ab „Natürlich hätte man sowohl aus DSC als auch aus PIC, vor allem aus PIC, viel mehr machen können.“grade genau das NuTrek, das sich so gut wie jeder mehr oder weniger große Trekkie gewünscht hat. Und das wurde auch oftmals genau so kommuniziert. Also gibt es sehrwohl eine Vorstellung davon, wie NuTrek aussehen könnte. Ich finde sogar die Grundidee von DISCO Staffel 5 richtig gut, nur die Umsetzung ist stümperhaft.. das können Fanfilme besser.
      NuTrek, wie wir es bekommen haben, mag kurzfristig Paramount+ etwas Erfolg sprich Gewinn bringen, aber langfristig wird das nix. Wenn man sieht, dass sowohl PIC als auch DISCO grade auf Tele 5(nix gegen den Sender) versendet werden, dann spricht das nicht für einen Run auf die Senderechte. Roddenberry und Berman Trek sind aber genau wegen und durch Syndication immer bekannter, erfolgreicher und gewinnbringender geworden. Mit Kurzman Trek wird es, und da lehne ich mich nicht weit aus dem Fenster, genau anders herum laufen. Anfangs mehr Gewinn, danach nix mehr, weil es niemanden interessieren wird…

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Lieber Hoffmann, wenn Schildbürger ein Haus ohne Türen und Fenster bauen, dann erwiderst du: „Natürlich hätte man aus diesem Haus viel mehr machen können.“

      Was soll ich dazu noch sagen?

      Du setzt sinnbefreiten Schwachsinn der NuTrek-Ära mit einer vielleicht aus damaliger Sicht ideenlosen Episode der späten Next-Gen-Ära gleich.

      Du hast mehrfach daran gezweifelt, NuTrek sei erfolglos, obwohl erst Netflix und dann Amazon das Interesse am NuTrek verloren.

      Jetzt aber siehst Du „Beweise“ für den Flop von „The Orville“, eine Serie, bei der Pro7 auch bei Staffel 3 die vertraglichen Erstsenderechte durchdrückte, sodass Disney+ in Deutschland zunächst nichts bereitstellen konnte, und die auch nach Staffel 3 fortgesetzt wird, etwas, das bei Disney+ kaum einer „Star Wars“-Serie gelingt.

      Mir ist es übrigens völlig egal, ob „The Orville“ ein Hit war, oder ob MacFarlane gerade Disney erpresst, dass sie ohne Orville keine weiteren Family-Guy-Folgen kriegen. Die gegenwärtige Besessenheit von Einspielergebnissen mit all den schadenfrohen oder jubelnden Rant-Videos halte ich für unfassbar idiotisch.

      Viel spannender finde ich, dass MacFarlane „Ted“ zwar als angenehme Dreherfahrung und als Hit bezeichnet, aber kein einziges Mal als „Passion-Project“, was er bei „The Orville“ ausdrücklich betont.

      You know, „Family Guy“ makes a bunch of money, „Ted“ makes a lot of money, love both those shows. But there is a little bit of a balance, that you give and in return you get to make. That is how the western worked, in many ways. They wanted „Ted 2“, and I got to make „A million ways“ in between, if I gave them „Ted 2“. I don’t do anything that I know I’m not going to enjoy in some ways. Is not like I want to discredit any of those projects. I loved making „Ted 2“. But there is a little bit of a horse trading when it comes to things that I might be a little bit more passioned. And the things, that you are passioned about, aren’t always the things, people want to watch. Sometimes they do, sometimes they aren’t. Sometimes you get both. The perfect scenario is, my god, the cast got along great, we had a magnificent time on the show and my god what a huge hit it was. That actually describes „Ted – The Series“, everything about that went like a dream. But that is also kind of rare.

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Zur „Orville“: Mich überrascht die neue Staffel sehr. Adrianne Palicki hatte vor der Ankündigung davon gesprochen, wie enttäuscht sie vom geringen Erfolg der Serie war, in die so viel investiert wurde. (Auf die Schnelle fand ich nur diesen Link: https://winteriscoming.net/2023/11/29/the-orville-season-4-gets-disappointing-update-star-adrianne-palicki/ )

      Ich bin von einer Einstellung der Serie ausgegangen und denke auch, dass sie „nur“ von MacFarlanes Leidenschaft am Leben erhalten wird. Dass sich US-amerikanische Streamingdienste nicht darum gerissen haben, ist ja auch bekannt.

      „Discovery“ wurde der Erfolg eigentlich in die Wiege gelegt, das weltweite Fandom war gehypt, das Budget für Produktion und PR so groß wie nie zuvor in der Geschichte STs (wenn ich den Darstellungen glauben darf). Heute interessieren sich nicht mal mehr Fans dafür; die wenigen, die es tun, wundern sich über die Windstille (und geben natürlich anderen Fans die Schuld für deren Desinteresse oder Ablehnung).

      Dass die Serie ihre 5. Staffel erlebt, ist eher dem Wunsch der Produzenten zu verdanken, nicht ganz das Gesicht zu verlieren. Zahlen werden nicht veröffentlicht, und die bekannten erwähnt man besser nicht weiter.

      Ich beobachte die Figuren von Exo-6 und den leidenschaftlichen Firmengründer Schubert Nanjin Tam mit großem Interesse (die einzigen offiziellen ST-Produktionen, die mich gerade interessieren). Er taucht kopfüber auch in NuTrek ein (nennt es übrigens auch so, gar nicht abwertend), offenbarte aber auch: Dicsovery-Figuren verkaufen sich am schlechtesten.

      Die letzte „Picard“-Staffel und „Strange New Worlds“ sind als Versuch zu verstehen, den Nu-Trek-Karren irgendwie aus dem Dreck zu ziehen. Man hatte das Gegenteil vor und sich bis zum Äußersten verbogen. Im Rahmen der „Streamingwars“ braucht man auch weniger messbaren Erfolg, als Standfestigkeit und Geld. Außer „Star Trek“ hat Paramount kein großes Franchise. Allein die Weiterproduktion von Serien ist kein Zeichen von Erfolg. (Deren Einstellung lustigerweise aber manchmal auch nicht … Verrückte Zeiten.)

      Über die offensichtlichen Kinoflops von NuTrek brauchen wir gar nicht reden.

      Antworten
    • fenny sagt:

      Ich hatte mir nach dem Ende von DS9 ja mal eine Outer Limits-ähnliche Serie gewünscht: eine Serie die im Star Trek Universum spielt, aber aus lauter Einzelfolgen, an jedem beliebigen Ort, zu jeder beliebigen Zeit und mit jedesmal anderen Protagonisten, in denen originelle und intelligente Geschichten erzählt werden. Vielleicht mal eine Folge auf Cardassia, eine auf einem Raumschiff, eine an der Star Fleet Academie usw. Einige der Folgen hätten auch einen losen Zusammenhang haben können, oder manche Folgen eine Fortsetzung, oder auch mal ein Zwei- oder Dreiteiler.

      Antworten
  6. frank sagt:

    wo bleibt eigentlich die kritik zu 5.09?

  7. G.G.Hoffmann sagt:

    >> Die Autoren haben es sich zu bequem gemacht in ihrem Mythos von dem schwierigen Fan, dem man eh nichts recht machen kann. Und ein Kurtzman missbraucht diesen Mythos als Erklärung für seine Erfolglosigkeit.

    Erfolglosigkeit in welcher Hinsicht? Wie gesagt: die letzten Staffeln von PIC und DSC standen/stehen in der Publikumsgunst gut dar. Kurtzman durfte bislang 4 Serien in 7 Jahren an den Start bringen. Eine fünfte ist in Vorproduktion und ein Spielfilm mit einer Oscar-Gewinnerin in der Hauptrolle. Mich interessiert davon wenig, aber Erfolglosigkeit sieht anders aus. Paramount hat bei Produktionskosten von 6-8 Mio. Dollar pro Episode schon fast 1 Milliarde Dollar investiert, sicher nicht, weil die Sache nur Verluste einträgt.

    Wenn man Erfolg daran misst, ob die neuen Serien Teil der Pop-Kultur sind, ob Menschen sich Burnham-Figuren ins Regal stellen, ob irgendjemand außerhalb des harten Kerns der Fans jemals einen Namen aus den neuen Serien gehört und ein Bild vor Augen hat, ob in 30 oder 50 Jahren diese Serien noch im kollektiven Gedächtnis sein werden, dann hast Du vermutlich Recht. „Keine Sau“ kennt Kurtzman-Trek. Aber es kennen auch nicht viel mehr Leute außerhalb der Fankreise Sisko, Janeway oder Archer. Das haben nur TOS und TNG geschafft.

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