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„Ghostbusters – Afterlife“ – Die Legacy geht weiter?

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Endlich wieder Retro-Feeling! Die alte Tube musste ich letzten Sonntag leider wegwerfen; war vollkommen leer. Apropos sinnentleert: Wieso der Film in Deutschland den Titel „Legacy“ trägt, weiß nur das Handbuch vom Geist des Marketings. Trotzdem wollte ich mich natürlich mit all meinen Retro-Synapsen auf dieses Werk einlassen… Das klappte die meiste Zeit auch gut. Ich war sogar sooo in den 80ern drin, dass ich neben der Pausetaste auch die Vorspul-Funktion des Videorekorders betätigen wollte.


Inhalt: Auf einer alten Farm ruht der Krempel des verstorbenen Ghostbuster Spangler. Nach und nach finden – und testen – die einziehenden Kinder dieses Material. Nach über einer Stunde kommt dann der Filmhöhepunkt in Sicht.

Besprechung:

Abhaken von alten Elementen? Na, das können wir auch! Hier der Spiegelstrich-Reigen:

– Gerade zu Beginn will die Musik MEHR sein, als ihr zusteht. So als wäre sie so eine Art dramaturgischer Sozialschmarotzer… Selbst bei hellem Tageslicht und überschaubarem Gruselfaktor wird die ganze(!) Zeit eine Art „Mystery-Jazz“ aus dem Saxophon geknetet. Praktisch jeder Heul… äh… Heubarren wird zugetrötet und mit 1980er-Kindergrusel-Mucke bedröhnt. – Zu viel, zu früh und zu aufgesetzt.

– Ebenfalls zu Beginn fällt auf, wie lieblos die Figuren eingeführt werden: Mutter Grusel, Sohnemann Grusel und Schwester Grusel werden z.B. innerhalb von wenigen Sekunden aus ihrem Haus vertrieben! Immerhin bleibt aber noch die Zeit, das Lockenköpfchen ein paar Experimente mit der Steckdose veranstalten zu lassen… Getreu dem Motto: „Ich Genie repariere mal das städtische Stromnetz. Mein Frisurstil erzählt übrigens die selbe Geschichte.“

Okay, Ich verstehe, was sie damit bezwecken (= äh, so eine Art billige Soap-Logik?), fand es aber uncool.

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„Müssen wir unbedingt hier einziehen? Diese ständigen Erdbeben, mysteriösen Objekte und mysteriösen Mysterien sind sooo langweilig, Mama!“ – Gesichtsgulasch, aber ohne Pfeffer: Diese Mimik wird man quasi die ganze Zeit sehen. Aber okay, ca. 40% der alten Franchise-Fans haben bestimmt auch den ersten Schlaganfall durchgemacht?

– Kann es sein, dass der Film ursprünglich ein Fetisch-Club für alte Ghostbusters-Fans werden sollte? Ständig wird auf alte Objekte (wie den Geister-Scanner) draufgezoomt, so als sollten wir diese Pixel antippen, um diesen Artikel den Warenkorb zu legen. Für Zuschauer mit Objektoviele… Objektophilli… Objektephilität… – Für Zuschauer, die wo Objekte total lieb haben, ist’s aber durchaus einen Griff in die eigene Unterhose wert?

– Mir ist klar, dass die alten „Ghostbusters“-Filme von dem Zynismus der Geisterjäger lebten. Die zu Beginn ja selber nicht an ihr Geschäftsfeld glaubten. – Leider versuchte man hier, diese Coolness auf die jetzigen Darsteller zu übertragen. Was darin gipfelt, dass diese teils GAR NICHT schauspielern, dafür aber gelangweilt und null-bockig in die Richtung starren. Auch „Verliebt sein“ oder „Angst vor einem Erdbeben haben“ gibt der Mimik nicht den nötigen Arschtritt. Das ging damals bei dem Satz „Er schleimte mich voll“ viel besser!

– Generell wirken die Kids eher altklug als pfiffig. Und die Mutter ist ein maulendes Frauenzimmer, das die Härten des Lebens zwar wegsteckt, dabei aber null sympathisch wirkt. – Leben am Arsch, Schule doof, das Geld glänzt mit Abwesenheit? Alles egaaal, wir sind ja nur Filmfiguren! Innerlich erwarte ich daher ständig den Auftritt dieses netten Wasserfreundes als weitere Hauptfigur.

– Der Film ist weder detailversessen noch clever. – Mysteriöse Ruinen, die einfach neben einem Bergwerk aufgetaucht sind? Interessieren im Dorf keinen Sau. Ein junger Mann, der in einer Kältekammer arbeitet und angeblich schon „blaue Lippen“ hat? Stößt nicht mal kalten Atem aus und hat dabei rosarote Knutschlippen. Ein Junge, der „Podcast“ genannt wird, weil er einen „Podcast“ betreut? Wir bekommen nie etwas davon zu hören.

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„Weißt du noch, daaamals? BMX-Räder? Der Schulweg am Feldweg? Der Aufklärungsunterricht bei Pater Pötenpacker?“ – Altklug meets Jungdumm: Einerseits ist es erfrischend, dass wir keine Handys sehen und YouTube nur für die 80er-Filmaufnahmen genutzt wird. Andererseits ist innovationsarme „Früha-Liebkosung“ sooo was von 2016. Fehlte nur noch, dass die Helden hier „Stranger Things“ im TV gucken.

– Wie beim 4. Matrix-Film dürfen wir auch hier Filmszenen aus Ghostbusters 1+2 auf Laptops betrachten. Und man fragt sich: Warum waren die Filme damals so viel schneller? Vom Pleitegeier zum TV-Star und Stadtretter in 90 Minuten! Und das alles sogar mit Atmosphäre! Doch bei „Afterlife“ darf man erst nach 60 Minuten zum ersten Mal eine Geisterfalle benutzen. Waren die ADHS-Medikamente damals etwa so viel besser als heute?

– Generell ist die Abgebrühtheit der Charaktere nervig. Ob nun Rauchmonster aus dem Schacht, Schwabbelmonster an der Decke oder eine Schreibtischlampe, die sich durch Geisterhand bewegt: Hysterisch ausrasten müssen die Figuren ja nicht, aber zwei Schweißperlen und ein schriller Schrei sollten ruhig drin sein.

– Mussten ausgerechnet die Marshmellows im Supermarkt zum Leben erwachen? Natürlich verstehe ich den „Gag“ (= Äh, in Teil 1 hat mal einer Marshmellows gegessen?), aber zusammen mit den wiederkehrenden Höllenhunden, den Tempeltreppen und dem Grabsch-Sofa werden hier ja quasi alle Elemente aus dem ersten Film neu verwurstet. – Okay, zugegeben, auf den damaligen KULTFAKTOR hat man verzichtet. Immerhin eine Änderung…

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„Mist, der 40-Jährige Zuschauer von heute entkommt uns!“ – „Wirf ein paar Game Boys in den Strahl, damit verstärken wir die Nostalgie-Anziehung!“ – Fester Strahl trotz Prostata-Leiden: Der Film wirkt immer etwas distanziert von Momenten wie diesen. Vielleicht das nächste mal GAR KEINE Mimik mehr zeigen und den Geist durch das Hubble-Teleskop filmen?

Achtung, ab hier könnte es Spoiler geben!

– Das Ende wirkt überladen und kleinteilig zugleich. „Haben Sie denn auch das Remake-Formular A38 unterschrieben?“, höre ich da den Produzenten im Hintergrund fragen… So erleben wir derartig viel Fanservice©, auf dass sich die Strahlen der Tränendrüsen ungesund kreuzen mögen. Zum Beispiel sind die alten Helden am Schluss wieder da, leider aber mit der Wirkung und Ausstrahlung von Patrick Stewart in „seiner“ derzeitigen Serie.

– Gefolgt von einem Haufen Ballergeschaller, Female Empowerment, platzenden Marshmellows, ca. NEUN mehr oder weniger ausgelasteten Figuren, vier Mini-Rückschlägen und fünf Mini-Erfolgen. Dann gibt es noch drei ermutigende Sprüche der alten Riege („Ihr könnt ruhig unsere Nachfolger werden, wir lieben unsere Gehaltschecks… äh… euren Style!“) und die klassische Ghostbusters-Musik als plumpen Rausschmeißer.

– Und trotzdem musste ich nach dem explodierenden Bildschirm (nebst dampfenden Kartoffelacker) nur an eines denken: Wieso zum Gei(st)er musste man fast JEDE Figur in Höllenhunde verwandeln? Zumal das Böse im allerersten Film eigentlich Sex zwischen zwei Figuren forcieren musste? Kein achtbeiniges Rumstehen am Tempeleingang? Bisschen prüde sind wir da ja schon geworden… Aber vielleicht verkläre ich da auch was?


Zugegeben, am Ende legte das Ding an Tempo zu. Wirklich klar ist das Pacing da aber nicht… Denn 80% pöterlahmer Plot-Aufbau steht hier einem kurzen, sch(m)erzlosen Finale gegenüber, bei dem der Fan vielleicht flennt, der stabilere Charakter aber denkt: „Oh Gott, sie haben mich vollgeschleimt!

„Ghostbuster – Afterlife“ ist tatsächlich wie ein Blick in das Nach- und Höllenleben der Popkultur. Was Kunst (oder wenigstens leichte Unterhaltung) sein könnte, fühlt sich so Fake an, dass ich nicht mal meine „Stranger Things“-Abneigung rausholen muss, um meine Kritik näher zu erläutern.

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„Hey, wieso sind die Minions neuerdings nicht mehr gelb?“ – „Bist du doof oder was?! Erkennst du keinen Toy Story-Film mehr, wenn du ihn siehst?“ – Filmischer Weichmacher: Die ersten beiden Filme lebten von Momenten, die tatsächlich kurz gruselig waren. Dass dies fehlt, stört den heutigen Zuschauer (hier im Bild zu sehen) aber wenig.

Am Ende ist es aber das miese Timing, das dem Film das Genick bricht. Ob er nun lustig, spannend, romantisch oder actionreich sein soll: Stets landet man kopfüber in der Geister… äh… Konsumentenfalle und fragt sich: „Ist die Szene schon zuende? Darf ich jetzt lachen/Angst haben? Zwinkert bitte zweimal emotionslos für ‚Ja‘, okaaay?“

Die Darsteller sind sicherlich nicht schlecht, dürfen aber nix zeigen. So als wenn man Emotionen streng rationieren müsste, damit die Tränen erst im Finale kullern. Wobei man das aufpeitschende „Tears Go-Go-Go!“ vom Regisseur fast schon hören kann.

Zumal ich wirklich nur EINE Idee im Film pfiffig fand – nämlich die absichtliche Befreiung des metallfressenden Geistes. Alles andere läuft unter dem Stichwort „ferner schliefen“. Auch die Schnitte und Effekte waren nicht beeindruckend. Es ist eher bedrückend, dass sich hier über all die Jahrzehnte nichts getan hat, was einen mehr in die Filmwelt reinziehen könnte. Wie immer fehlt es an (mehr) praktischen Kulissen und liebevollen, übersichtlichen Bildkompositionen.

Ja, ein bisschen kommt man sich vor wie Filmkids, die hier von dem „obercoolen“ Naturwissenschaftler „unterrichtet“ werden: Man muss vor einem alten Fernseher in der Schule abhängen und sich das angucken, was Erwachsene für unterhaltsam halten – während der Pauker sich stolz die Eier schaukelt und für seeehr clever hält.

Danke für nichts, Mister Jason Reitman. Hätte es ein Aufklärungsfilm aus den 60ern nicht auch getan, hmm?

, „Ghostbusters – Afterlife“ – Die Legacy geht weiter?

„Achtung, wir sind das mobile Retro-Gefühls-Serviceteam. Who you wanna call? ALF? Die Gremlins?“ – Alte Liebe rostet nicht doch: Ich vermute, 90% der Zuschauer haben sich wahnsinnig gefreut über den Auftritt der alten Riege. ICH wollte meinen alten Kumpel (Deus Ex-Herbert Machina) aber nicht schooon wieder sehen.

In der Kritik und bei den Zuschauern kam der Film trotzdem überragend an. Aber gut, wenn man im Popkultur-Fetischclub nur der Kartenabreißer ist („Hey, da ist ein Ghostbusters-Logo auf dem Feuerzeug, geeeeil!“), genügt einem die laaangsame und innovationsarme Selbstbeweihräucherung vermutlich.


Fazit: Afterlife ist vielleicht für den After, aber dafür garantiert nicht alive. Denn alles wirkt künstlich und billig – trotz der guten Kameras, der schicken Kids und der netten Kleinstadt. Quasi wie eine Mischung aus unlustiger Comedy, einem abgelehnten „Stranger Things“-Script (Auflösung nach 1,5 statt nach 10 Stunden gäb’s bei Netflix nicht), einer alten Balisto-Reklame und einem Werbespot für Plastikspielzeug.

So als hätte der Marketingfritze nervös am Clipboard rumgespielt („Wir brauchen noch einmal „romatischer Sonnenuntergang“ und zweimal „Höllenfresse aus Rauch.“), während der Casting-Otto die besten 80er-Frisuren zusammencastet. Verfeinert mit einem keimfreien, aber dafür (optisch) multinationalen Teenie-Cast.

Ewigkeiten quält man sich hier durch emotionslos vorgetragene One-Liner, um in den letzten 40 Minuten ein paar Monster aus dem CGI-Standard-Dateiordner zu sehen.

Da fand ich die Balisto-Werbespots damals schon gruseliger.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
The Ghost Awakens, „Ghostbusters – Afterlife“ – Die Legacy geht weiter?
Viele Jahre später.

Eine neue Generation.

Bekannte Gesichter.

Eine identische Bedrohung.

Nostalgisch bedingte Dopamin-Freisetzungen im Kopp.

Ja, „Das Erwachen der Macht“ war rückblickend schon sehr einfallslos und offensichtliche Geldmacherei.

Nicht viel anderes sieht bei Ghostbusters: Afterlife aus. Und da man anscheinend in Deutschland gar keinen Originaltitel mehr verwenden darf, lautete dieser hier zu Lande Legacy. Gut, beides nicht gerade ein kreativer Hochgenuss. Aber mehr als ein zusätzliches Wort können wir dumme Kinogänger uns halt nicht merken („Hallo, bitte eine Karte für… Heringe… Herr Ringe, die Umkehr… vom König?!“).

Aber mal ernsthaft, der neue Ghostbusters ist der alte Ghostbusters. Nur (viel) weniger stimmungsvoll, lustig und handwerklich gekonnt.
Immerhin jetzt mit Kindern in der Hauptrolle, schließlich haben die Fans jahrelang danach geschrien! Paffende Erwachsene mit trockenem Humor und zynischen Sprüchen? Das ist doch soooo 80er-Jahre! Her mit den Jungspunden, deren einzige Aufgabe daraus besteht, mit dem Zuschauer über bekannte Sachen aus dem Kult-Klassiker zu staunen.

Und damit ist der Film gefüllt bis zum Abwinken. Geisterfallen. Protonenstrahler. Ecto-1. Plumpe wie sinnlose Gastauftritte. Geschmacklose CGI-Versionen toter Schauspieler. Wenn hier Ghosts gebustet gehören, dann die der Vergangenheit.

Eigene Ideen existieren dagegen so gut wie gar nicht. Aus der tollen New York Kulisse wurde ein muffiges Kaff am Arsch der Geisterwelt und… und das war es eigentlich schon. Es gibt wieder Marschmallow-Männer mit Schleichwerbung-Bonus, ein Pärchen verwandelt sich in Hunde, die Stadt wird von Geistern überrannt, Gozer räkelt sich auf ihrem Thron und selbst Ivo Shandor wird aus dem Fundus der Bösewichter rekrutiert. Letzterer war besonders sinnlos, da nach einer Zeile Text schon wieder weg. Und dafür hat man extra J.K. Simmons rangekarrt?

Kleine positive Lichtblicke: Die Verfolgungsjagd mit Ecto-1 war nett (man ist ja nicht völlig immung gegen sowas) und die Egon-Enkeltochter machte ihren Job gut. Die konnte ja auch nichts für das „Drehbuch“.

Fazit: Die grundsätzliche Stimmung des Films erinnert eher an einen mittelprächtigen Spielberg-Streifen. Die Musik wurde so sehr vom Original geklaut, wie man es sonst nur von Fanfilmen kennt. Nichts wirkt wirklich schlecht, aber wenn man sich den XXL Nostalgie-Faktor wegdenkt, welcher wahrscheinlich für die meisten positiven Reviews verantwortlich ist, bleibt schlicht nichts übrig.

Womit wir wieder beim „Erwachen der Macht“ wären.

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Artikel

von Klapowski am 15.01.22 in Filmkritik

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Kommentare (52)

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  1. André McFly sagt:

    Uff, das ist vernichtend, wo ich dem Film nahezu ne Höchstnote geben würde. Mich hat dieser in allen Belangen befriedigt und genau das gegeben, was ich mir von dieser Art Film gewünscht habe: Pure Nostalgie, verpackt in frischer Aufmachung.

    • Klapowski sagt:

      Ich kann es sogar teilweise verstehen. Wenn man gerade einen Nostalgietrip sucht und es nicht gerade eilig hat (im Kopf), so bekommt man ja alles geboten. Wobei ich immer noch nicht sicher bin, wie seltsam/unpassend/rührend ich den Auftritt von Geister-Spangler finden soll.

      Vermutlich muss ich dafür erst abwarten, bis Patrick Stewart oder William Shatner sterben – die dann erwartungsgemäß als Kurtzman’sches Gespenst wieder auftauchen werden.

      Antworten
    • FinneyB sagt:

      Klapowski und Sparkiller haben kein Herz. Da. Das ist die Wahrheit.

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      Ich würde einfach nur mal gerne Argumente jenseits von „Da! Bekannte Dinge von früher!! TOLL!“ und „Man darf halt nicht drüber nachdenken?!“ sehen.

      Wie gesagt, der neue Ghostbusters fährt GENAU die selbe Schiene wie der erste Teil der neuen Star Wars-Trilogie: Ein kompetent produziertes Nostalgie-Spektakel mit fast der selben Story wie das Original.

      Den Falken einfach gegen Ecto-1 austauschen und feddich ist die vor Freude vollgeschissene Fanhose.

      Bis repetita placent, oder so.

      Antworten
    • André McFly sagt:

      Ich bin ja derzeit auf dem Trip: „Ein bisschen alte Welt, kann unserer Gesellschaft nicht schaden“. Wetten, dass und TV Total sind wieder da? Ghostbusters und Matrix? Immer her damit (wobei ich den neuen Matrix Film ziemlich kacke fand ;) )
      Aber ja, selbst den Egon-Geist fand ich toll und angemessen respektvoll. Der Film fühlte sich einfach an wie ein letztes Familientreffen zum Abschied und das war schön. Im Gegensatz zu Epi7, wo einfach alles auf Aufbruch stand.
      Aber ich muss zugeben, dass ich auch Episode 7 gut fand. Verloren haben mich die Sequels erst mit den Fortsetzungen. Ich verstehe da die Kritik, dass es quasi nichts neues bietet – aber die Kopie war da halt immer noch gut und unterhaltsam und stellte die Weichen für eine potentiell gute Zukunft. Aus der wurde nur leider nichts, was auch Episode 7 in Mitleidenschaft zieht in der Retrospektive… Ghostbusters schlägt da für mich zum Glück nicht in dieselbe kerbe. Hier herrschen Abschieds, statt Aufbruchsgefühle. Und es war ein schöner Abschied.

      Antworten
  2. Speedomon sagt:

    Wusste schon warum ich den auslasse. Wie kann es sein, dass Drehbücher in den 80ern (zumindest für diese Art von Filmen) zu einem guten Teil einfach besser waren? Hat man sich mehr Zeit gelassen? Teile zusammen mit den Darstellern geschrieben (die dann auch immer mal wieder improvisiert haben)? Wurden die Dinger vielleicht auch einfach von Menschen über 30 und mit einer gewissen Lebenserfahrung geschrieben, statt einfach den größten verfügbaren Fanboy ranzulassen?
    Ok grad gesehen, Herr Reitman Jr. ist 44 und Dan Aykroyd war scheinbar auch am Buch beteiligt. Dann gebe ich dem Studio die Schuld :)

    Ich traue es meiner ehemaligen Religionsgemeinschaft übrigens zu, für die Änderung des Filmtitels verantwortlich zu sein (Leben nach dem Tod ohne Erwähnung unseres Herrn und Meisters? Freeevel!)

  3. ClaraFen sagt:

    Ich habe mich auf den Film gefreut und habe ihn nicht einmal zu Ende gesehen, bin irgendwo beim Monster in der alten Fabrik weggedöst. Ich empfand den Film als langweilig und arg konstruiert, das Beste was ich bis dahin zu sehen bekam war das Ghostbusters-Mobil. Ich weiss auch nicht, habe einfach mehr erwartet, da bot die 2016er Version, wenn auch schwer zu ertragen, da völlig drüber und belanglos, doch mehr Action und Kurzweil.

    Zu allem Überfluss noch der Junge aus Stranger Things den ich dort schon nicht ausstehen konnte. Und die immer so coolen Kids, welche natürlich stets alles können.

    Vielleicht werde ich ihn mir später noch einmal ansehen, und dem Film eine Chance geben, vielleicht ;)

  4. Ichwieder sagt:

    Ach der Film ging so.
    Verblüffend, wie eine Frisur und Make-Up entstellen kann.

    Eigentlich ist die Darstellerin ein wunderhübsches blondes Mädel – mit zudem einer tollen Stimme:
    https://www.youtube.com/watch?v=diu0bpqhUNI

  5. el_Cheffe sagt:

    Naja kommt schon.. ich liebe zwar die beiden Ghostbusters Filme aber spätestens nach dem 2ten 1989 (!) wurde die Fortsetzung ja nur in den Zeichentrickserien weitergeführt… für Kinder.
    Die Kernzielgruppe (Kinder/Teenies) wurde damit wieder voll abgeholt, daher kann ich den nicht so absolut schlecht bewerten ( immerhin bewegen wir uns im Discovery Zeitalter.. !).
    Was allerdings diesmal perfekt gepasst hätte -> Slimer !
    Leider wieder nicht in einen Echtfilm reingeschafft.
    -> 2/5 + 1 Bonusnostalgiepunkt.

    Genial
    -> Das Spengler Protoenenkombopaket bestehend aus 1 Geistersensor und 4 Protonenestrahlern.

    Genial daneben

    -> Die Logikbrüche / Falle / Sperreinehit oder wie der Tresor im Keller immer hiess. Fallen hatten doch immer das Problem, dass denen irgendwann der Saft ausgeht … . Hier einen der stärksten Dämonen ( welche Klasse ? wurde nie gesagt) über 20 jahre lang gehalten.. nope.

    -> Protonenstrahler in Unisexgrösse ? Oder wurden die schon immer für Kinder hergestellt ?

    -> Protonenstrahler aka Kernkraftwerke in Kinderhänden hmm

    -> Die weiss schwarz Teenie Szenen.. total überflüssig..

    -> 15 Jähriger Formel 1 Weltmeister fährt mit Ecto 1 rum .. respekt ( oder murks ? )

    -> Gozer schon wieder du ? Diesmal gegendert ? Wenns sein muss.. .

    -> Ein paar Fallen mehr … wie verdammt einFALLsreich .. *wegdös*

    Nette homage am Ende sowie im Abspann „for Harold“ :) you got me.

  6. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Ich fand ihn , aus den o.a. Gründen auch nicht so schlecht, stimme den Kritikpunkten aber zu.
    Das mit dem MakeUp der Hauptdarstellerin ist wirklich verblüffend.
    Irgendwie war ich von jeder ihrer Szenen gebannt und wusste nicht warum.

    Mal sehen, was wir noch von der jungen Dame zu shene bekommen.

    Boaaaaahhh sah der Herr Murray alt aus; älter als die Rolling Stones und das will schon etwas heissen.

    Gruß BergH

  7. Serienfan sagt:

    Als ich den Trailer zum Film sah, dachte ich: Was ist denn das für ein Scheiß? „Merchandise – Der Film“? Ein missratenes Spin-Off für Nickelodeon?

    Damit war der Schmarren für mich abgehakt.

    Ich komme allerdings aus dem Staunen nicht heraus, seit ich die Kritiken und Kommentare zum Film lese. Man diskutiert, ob da nun zu viel Nostalgie, zu doch eher wenig enthalten ist. Zu viel „Fan-Service“, oder doch eher zu wenig…

    Der Bösewicht in der ganzen Chose war allerdings schnell ermittelt: Die dummen, unreifen, nach Nostalgie und Kinderzimmer lechzenden Alt-Fans.

    Und ich denke mir: Sind wir alle Sklaven des Wahnsinns geworden? Opfer von Twitter, dessen einzige Aufgabe es ist, das Gehirn zu zersetzen?

    Zur Klarstellung: Kein Mensch wollte diesen Film. Kein Mensch wollte IRGENDEINEN „Ghostbusters“-Film. Es wollte ja schon niemand „Ghostbusters 2“. Und jeder war sich einig, dass „Ghostbusters 2“ misslungen, überflüssig und peinlich war.

    Die einzigen, die einen weiteren Film wollten, waren Sony und die alten Darsteller, die einen Teil der Rechte besitzen. Das heißt: Die Darsteller hatten Bock auf Schecks, aber keinen Bock auf einen längeren Dreh. Sie wollten nur, dass die Geldquelle weiter sprudelt.

    Ist legitim, mir aber egal.

    Denn WENN ich mir schon einen weiteren „Ghostbusters“-Film ansehen soll, dann will ich doch bitte einen richtigen. Einen mit den alten Ghostbusters und der Idee, dass hier Kammerjäger nicht Ungeziefer, sondern Geister jagen.

    Es muss ja wohl möglich sein, da noch einen weiteren Film hinzukriegen, der nicht nur die Handlung des ersten Films wiederholt. Ohne herumlaufenden Marshmallow-Mann. (Hat jeder vergessen, warum es den überhaupt im ersten Film gab?)

    Ich will keine nervigen Kinder oder sich um Humor abstrampelnde Komikerinnen, die wirken, als wären sie aus einer deutschen Comedy-Show ausgebrochen. Und das liegt nicht nur daran, dass Frauen selten und Kinder niemals komisch sind. Es liegt an meiner Überzeugung: Wenn man mir in einem „Ghostbusters“-Film schon Kotzbrocken auf der Leinwand vorsetzt, dann sollten sie gefälligst mit Vornamen Bill und mit Nachnamen Murray heißen.

    Klapo sagt es so treffend: Es fühlt sich „Fake“ an. Das geht mir schon lange so. Vieles in Sachen Popkultur wirkt wie dieser vegane Fleischersatz, der oberflächlich an das Original erinnert, der aber halt beschissen schmeckt.

    Vielleicht liegt es doch am Kinderzimmer. Als wir jung waren, da sind wir ins Kino, um aus dem Kinderzimmer rauszukommen. Jetzt will man im Kino offenbar das Kinderzimmer zurück, obwohl dieses Kinderzimmer so ohnehin nur in der Einbildung existiert, weil die Hälfte der heutigen Erwachsenen irgendwie zu glauben scheint, ihre Kindheit sei wie im Film „E.T.“ gewesen.

    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Dass „die Fans“ keinen neuen Ghostbusters-Film wollten, sehe ich gar nicht so. Von leidigen aber manchmal effizienten bis nötigen Verallgemeinerungen abgesehen: Praktisch alle popkulturellen Kanäle und Stimmen, die ich so auf dem bescheidenen Radar habe, wünschten sich schon lange eine würdige Fortsetzung. Und bedauerten den offenbaren Unwillen Bill Murrays, an dem es so lange scheiterte, und dann, noch mehr, den Tod von Harold Ramis.

      Der Wunsch nach einer „ordentlichen“ Weiterführung stieg nach der giftigen Femdom-Clown-Version von 2016. Die musste quasi mit kuscheliger Nostalgie² weggeätzt werden.

      Ob diese Fortsetzung gelungen ist, kann ich als freundlicher Außenstehender (nix geschaut, nix großer Fan) nicht beurteilen. Anders als hier zu vermuten, zeigten sich aber viele Fans auf erwähnten Kanälen sogar hoch-zufrieden und glücklich. Hach, diese gespaltene Gesellschaft wieder …

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Wer kann heute noch die Realität beurteilen?

      Was ist Marketing-Narrativ, was ist Vorurteil, was ist Klischee? „Die Fans rufen laut nach einer Fortsetzung“, lese ich immer wieder. Und ich frage mich mehr und mehr, ob das so wirklich je gestimmt hat.

      Denn gleichzeitig lese ich dann, dass natürlich „niemand“ eine Fortsetzung von „E.T.“, „Zurück in die Zukunft“ oder „The Rocky Horror Picture Show“ haben möchte.

      Aha!

      Haben diese Filme dann die klügeren Fans oder was?

      Wollten wirklich die Zuschauer Fortsetzungen von „Matrix“, „Jurassic Park“ oder „Der Exorzist“? Waren es wirklich die Fans, die all die „Terminator“- und „Alien“-Filme bestellt haben? Oder all die Fortsetzungen von „Der weiße Hai“?

      Und wer war denn der ominöse Fan, der nach „Freitag, der 13. Teil IV – Das letzte Kapitel“ nach einem Teil 5 verlangte??? Und wer außer Chris Rock wollte denn wirklich den Film „Saw: Spiral“?

      Aber eines weiß ich sicher: WENN Fans tatsächlich eine Fortsetzung wollen, dann ganz sicher nicht als Mogelpackung, die dann auch noch als innovativ gepriesen werden muss, weil einem sonst Nostalgie-Sucht vorgeworfen wird.

      Meine Nostalgie ist ja, dass für Zuschauer eine gewisse Unschuldsvermutung gilt. Zuschauer sind nicht schuld, dass miese Fortsetzungen gemacht werden, und sie sind erst recht nicht schuld, wenn irgendein Mist auch noch floppt.

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Von „Zurück in die Zukunft“ gibt es freilich Fortsetzungen. Das Tabu, der Unwille „der Fans“ betrifft Ideen zum Remake. Hey, es gibt sogar ein „Zurück in die Zukunft“-Musical, was aber etwas anderes ist und als Fan-Veranstaltung durchaus entzückend sein kann.

      Dass die einen Fans klüger sind als die anderen, kann zum einen tatsächlich sein (es gibt halt Fans des KKK und von Ärzte ohne Grenzen). Zum anderen sind Filme ja wirklich stets anders gestrickt. „E.T.“-Liebhaber sagen wohl eher „Nein!“ zu Sequel-Konzepten, Trekkies aber „Lechz-yeah-baby“ zu neuen Trek-Filmen (naja, die meisten haben es noch immer nicht gelernt, wenn wir uns ehrlich sind; wenn es den einen Film gäbe, der den Kotz- und Fäkalgeschmack von Nu Trek runterspülen kann, wär ich auch froh drum).

      Über eine gute Fortsetzung freut sich jeder. Selbst wenn er es vorher nicht gewollt hat. Aus berechtiger Sorge, dass sich der Zauber schwer wiederholen, aber leicht ruinieren lässt.

      Ich verlinke vielleicht mal ein paar Fan-Videos, in denen die Reszensenten sich glücklich bis überglücklich über „Ghostbuster – After Legacy“ zeigen. Wiewohl der Film tatsächlich umstritten ist – wie die Idee der Fortsetzungen generell.

      Dass aber Sequels von Beginn an Teil der Kinogeschichte sind, sollte man übrigens auch nicht ignorieren. Es ist keine Erfindung der letzten Jahrzehnte oder Jahre (so wird oft getan, kommt mir vor), sondern quasi Teil der Kino-DNA. In dem Sinne: Halb so wild …

      Antworten
  8. bergh60 sagt:

    tach auch !
    Da sprichts Du einen große Wahrheit gelassen aus.
    Warum, all dies Remakes? Wa$ i$t der $inn dahinter ?
    $$$$$$

    Genauso bei 2/3 der modernen Musik.
    Remakes von Covern von Remakes von Covern.
    Das will auch keine Sau hören, aber es scheint sich doch zu verkaufen.
    Bestes Beispiel das neue Dings von Elton John und Kaygo(?).

    Ein Potburie aus Elton John Hits mit fürchterlichen neuen Designelementen.
    Kotz, Würg Brech !

    E$ kann doch nicht nur um die $$$ gehen, oder ?
    Wo ist der künstlerische Ansatz, wo ist „Das Neue“?

    Gruß BergH

    • Serienfan sagt:

      Ich weiß, wir befinden uns alle auf der eifrigen Sündenbocksuche. Wer aber das Geld und die legitime Notwendigkeit der Filmindustrie, Gewinne zu erwirtschaften, für das „Problem“ hält, ist vollständig auf dem Holzweg. Die größte Filmkunst haben nicht Hochschulen und Filmförderung hervorgebracht, sondern die böse, gewinnorientierte Filmindustrie.

      Dass Streaming-Anbieter nun vermehrt Künstler mit Geld zuschütten und ihnen freie Hand lassen, hat bislang auch nicht zu einem weiteren „Citizen Kane“ geführt. Im Gegenteil.

      Wir müssen uns langsam der Wahrheit stellen, dass das, was „Profis“ heutzutage mit sehr viel Geld produzieren, auf dem Niveau dümmlicher Fan-Storys angekommen ist.

      Letztens habe ich gelesen, wie jemand eine Serie abfällig als „Fließbandware“ bezeichnete. Nur: Fließbandware ist ja eine Ware, die professionell hergestellt wird, und die dann immerhin funktioniert. Sowas wie die „Star Trek“-Episoden aus den 1990er Jahren.

      Wir haben inzwischen keine Fließbandware mehr, sondern reinen Schrott. Stümperhaft zusammengebastelter Pfusch, der keiner Belastungsprobe standhält. Wertlose Wegwerfware, an die sich nach wenigen Wochen schon niemand mehr erinnert.

      Und daran bin nicht ich als angeblich zu nostalgischer Zuschauer schuld. Daran ist noch nicht einmal die Industrie schuld, die Geld machen will.

      Es liegt inzwischen an den Filmemachern selbst, denen ich inzwischen noch nicht einmal mehr einen durchschnittlichen Slasher-Film zutraue.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Die Menge an fähigen Leuten auf allen benötigten Ebenen ist eben begrenzt. Um etwas wirklich herausragendes zu schaffen müssen auf vielen Ebenen eben sehr viele sehr gute Leute zusammentreffen. Das wird schon eng inzwischen da die Nachfrage so groß ist um das noch größere Angebot zu generieren. So kommt es halt dass ein drittklassiger Regisseur mit zweitklassigem Stab mit 200 Mio zugeschüttet wird um daraus ein gutes, wokes, viertklassiges Werk zu generieren. Denn die Bedingungen sind ja inzwischen ebenfalls weltweit dieselbenen! Divers und woke bitteschön, Story bitte, wenn vorhanden, nicht so kompliziert, männliche Darsteller sind inzwischen allesamt toxisch, Rest kann sich jeder zusammenreimen….

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ich bin ja sofort dabei, den Wokewahn und das kunstfeindliche Regelwerk, das sich Hollywood im geifernden Fanatismus selbst überstülpt, zu verdammen.

      Doch als Erklärung für das unausgegorene Zeug, das aktuell Hollywoods Psychosen-Fabrik verlässt, dienen die neuen Regeln auch nur bedingt. Es gab einst den ebenfalls sehr reglementierenden Hays-Code, und dennoch entstanden großartige Klassiker, weil die Autoren und Regisseure wunderbar kreativ in der indirekten Darstellung von Sex- oder Gewaltszenen waren. Man denke nur an „Es geschah in einer Nacht“, als am Ende die „Mauern von Jericho“ fallen.

      Ich weiß, wir haben ein großes Bedürfnis, die Schuld dort zu suchen, wo sie nicht ist.

      Aber irgendwann müssen wir der fatalen Wahrheit ins Auge blicken: Es liegt nicht an der „Geldgier“ der Studios. (Die gab es schon immer.) Es liegt nicht an den angeblich dauernd nach Sequels „rufenden“ Fans. Es liegt nicht am Wokewahn.

      Es liegt an der neuen Generation von Filmemachern, die mit phantasievollen und kraftvollen Filmen aus den 1970er, 1980er und zum Teil auch 1990er Jahren aufwuchsen, die aber selbst nichts auf dem Kasten haben und die deshalb auf dem kläglichen Niveau von Fan-Storys herumeiern.

      Denn das Typische von Fan-Storys ist ja nicht nur die Amateurhaftigkeit. Typisch für Fan-Storys ist das kreative Trittbrettfahren. Man verwendet Szenarien und Figuren, die sich andere ausgedacht haben.

      Wenn ich lese, dass sich Chris Rock gewünscht hat, in einem „Saw“-Sequel die Hauptrolle zu übernehmen, dann frage ich mich wirklich, wie infantil Hollywood geworden ist. Das wäre so, als hätte Schwarzenegger in den 1990er Jahren darum gebettelt, man möge für ihn ein „Freitag der 13.“-Sequel drehen.

      Antworten
  9. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Wie sagte schon der große Phülosoph Pink Floyd:
    I have 64 channels of shit to cjhoose from.

    Und die heute 640 Kanäle wollen mit Content gefüttert werden.

    Bei der Menge an Content und wenigen Talenten bleibt die Qualy auf der Strecke.
    Und wenn ma dann etwas wirklich gutes und geniales hat,
    richten es die Manager zu Grunde:
    Siehe Firefly.

    Gruß BergH

    Letztendlich landen wir bei Geld und bei der Sucht danach.

    • Serienfan sagt:

      „Bei der Menge an Content“

      Ich bin mir gar nicht so sicher, ob heute wirklich so viel mehr produziert wird.

      Man denke an „Twilight Zone“. Bis zu 37 Episoden pro Staffel, in nur fünf Jahren wurden 156 Folgen produziert. „Bonanza“ hatte bis zu 34 Episoden pro Staffel. Mit zum Teil atemberaubenden Massen- und Actionsszenen. Obwohl damals wegen der lichtunempfindlichen Farbfilmnegative allein das Ausleuchten viel aufwendiger war als heute.

      Bei „Westworld“ braucht man zum Teil zwei Jahre für acht Folgen, in denen nichts zu sehen ist, das an „Bonanza“ heranreicht. Ich bin der festen Überzeugung, zu „Bonanza“-Zeiten hätte man eine „Westworld“-Staffel in zehn Wochen abgedreht, und die Ehefrauen aller Beteiligten hätten sich gewundert, warum ihre Ehemänner neuerdings immer so pünktlich nach Hause kommen.

      Früher gab es sehr viele Kinos. Die Folge: unzählige Filme, Vorfilme, Kurzfilme, Filmserials. Dann wurde umso mehr fürs Fernsehen produziert. Ende der 1980er Jahre kam dann vieles, das direkt für den Videomarkt erstellt wurde.

      Ich glaube, es ist ein Irrtum zu glauben, dass heute mehr produziert wird als zur Hochphase von Videokassetten und Kabelfernsehen. Mit dem, was Netflix pro Woche an Neuem bringt, könnte man vielleicht Tele5 befüllen, aber sicher keinen größeren Free-TV-Sender.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Da inzwischen jeder Streaming Dienst exklusiven Content für sein Produkt braucht halte ich deine beiden Theorien

      1) alle Filmemcher schlagartig verblödet

      und

      2) es wird weniger produziert als früher und das auch noch in schlechter

      für nicht stichhaltig genug. Vielleicht sind wir ja auch das Problem oder zumindest ein Teil davon.

      Antworten
  10. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Ich bin da beim Grinch:
    – Die 1003 Kanäle und Netflix und Aplle TV und Waipu und wasweissich müssen mit Inhalt gefällt werden.
    Das bedeutet Masse und normalerweise einen Drop in Qualität.
    In meiner Jugend gab es in D drei Programme und das war nicht immer Qualitätsfernsehen,aber im Vergleich zu den USA war das Gold. Zumindest in den 80ern und 90ern , wo ich den direkten Vergelich hatte.

    Aber gut das isnd alles Meinungen und solange keiner eine verlässliche Kurve hat:
    Produzierte TV Minuten / Einwohner und Jahrzehnt wird es schwierig.

    Und die Kosten sind unheimlich gestiegen.
    Wenn eine Bonanza Folger vielleicht 50.000 USD gekostet hat , kam eine Folge Friends auf 10.000.000 USD.
    Das ist kein Witz, der Cast alleine bekam 6.000.000 USD. Und das war nur eine lausige SitCom, die in 2-3 Sets spielte. Selbst Inflationsbereinigt war Bonanza einfach billiger.

    Gruß BergH

    • Serienfan sagt:

      Gut, macht ja nix, ich muss nicht alles verstehen. :-)

      Ich fürchte nur, ich gehöre auch weiterhin zu denen, die felsenfest der absurden Überzeugung anhängen: Wenn jahrelang nur schlechte Romane erscheinen, dann fehlt es offenbar an guten Autoren.

      Und da hilft auch kein: „Heute gibt es zu viele Verlage und zu viele Bücher, das ist der Grund.“ Man braucht also nur weniger Verlage und weniger Bücher, und schon steigt die Qualität der Romane, oder wie?

      Müsste es nicht umgekehrt sein? Müsste nicht bei einer hohen Produktion die Chance steigen, dass da vermehrt etwas Gutes dabei ist?

      Aber wie gesagt: Ich muss nicht alles verstehen.

      Ich muss auch nicht verstehen, wieso 35 „Bewitched“-Folgen im Jahr, fast alle vom gleichen Regisseur und vom gleichen Autor, eine weitaus höhere Qualität hatten als heutige Comedy-Serien mit 10 bis 13 Folgen pro Jahr, wenn es doch an der „Masse“ liegt, die den „Drop“ an Qualität erzwingt.

      Wenn sich heutige Serienmacher zwei Jahre für acht Episoden Zeit lassen können, dann ist das ja das Gegenteil früherer Massenproduktion.

      Aber eines kann ich als großer „Bonanza“-Fan garantieren: „Bonanza“ gilt auch heute noch als eine der teuersten Serien aller Zeiten, und sie wäre mit den damaligen Mitteln heute wahrscheinlich gar nicht mehr bezahlbar.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      „Wenn jahrelang nur schlechte Romane erscheinen, dann fehlt es offenbar an guten Autoren.“

      Das passiert ja nicht aber die Geschmäcker sind natürlich auch verschieden. Ich hab beim Streaming Dienst meines Vertrauens vor kurzem noch TOS gestreamt. War nett das nochmal anzusehen kann aber eben mit bspw. The Expanse in keinster Weise mehr mithalten. Das muss nicht deinen Geschmack treffen aber es hat meinen getroffen.

      Ich habe mich schon vor Jahren von den billigen Star Wars und Star Trek Massenpublikationen verabschiedet weil das absolut nur bestenfalls Mittelmaß ist (und das sind dan schon die besseren Bücher der Reihen) und lese weniger aber hochwertiger von z.B. Peter F. Hamilton oder Brandon Q. Morris.

      Dazu kommen dann immer wieder Highlights wie die Harry Potter oder GoT Leuchttürme im Mainstream. Aber auch die sind natürlich mit früheren Werken einfach nicht mehr zu vergleichen. Aber diese Leuchttürme sind eben wenige zu den unzähligen Massenproduktionen die zeitgleich erscheinen.

      Ich meine man kann Bonanza oder TOS eben nicht mehr vergleichen und muss diese Serien im Kontext der Zeit beurteilen, das muss man den heutigen Serien allerdings auch zugestehen und der Zeitgeist und Sehgewohnheiten haben sich nunmal verändert.

      Apropos Divers und Woke, das kann man tatsächlich unaufdringlich und natürlich rüberkommend darstellen also tatsächlich gegenteilig zu allem was bei STD gezeigt wird. Das läßt zumindest hoffen….

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Aha. Jetzt wechseln wir also schnell mal vom Argument „muss ja schlechter werden, weil es immer mehr gibt“ zu „ist doch aktuell gar nicht alles schlecht“.

      Letzteres fällt wahrlich unter das Motto „Geschmackssache“. Ich sah mir allerdings vor wenigen Tagen noch einmal „Outbreak“ von Wolfgang Petersen an. Ein Film, für den ich damals sogar ins Kino ging und den ich sehr durchschnittlich fand. Jetzt scheint er mir dem aktuellen Popcorn-Kino haushoch überlegen. Nicht nur, weil er einfach großartig inszeniert ist (wunderbare Kameraarbeit von Michael Ballhaus), dieser gefühlsduselig-unrealistische Film hat einfach ein solides Gespür für Stimmigkeit und Dramaturgie.

      Natürlich gibt es noch immer großartige Filme und Serien. Ich vermisse aber mehr den qualitativ hochwertigen Durchschnitt.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Aha. Jetzt wechseln wir also schnell mal vom Argument „muss ja schlechter werden, weil es immer mehr gibt“ zu „ist doch aktuell gar nicht alles schlecht“.

      Äh bitte??

      Natürlich gibt es noch immer großartige Filme und Serien. Ich vermisse aber mehr den qualitativ hochwertigen Durchschnitt.

      Achsoo, ja klar….

      An mittelmäßige Serien habe ich ja so gar nicht gedacht :D

      Ne ehrlich jetzt das ist doch wohl nicht die Diskussion über Mittelmäßigkeit also die Breite in der Breite sondern die fehlende Breite in der Spitze über die wir die Ganze Zeit palavern :D

      Das was ich meine könnte man auch mit Fachkräftemangel umschreiben.

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Dass Filme wie „Outbreak“ heute besser wirken, könnte auch ein Hinweis sein, dass manch heutige Durchschnittsware (Marvel etc.) in 30+ Jahren ihre wahren Qualitäten entfaltet.

      Theorie 1: Durch die akut erlebte Schwemme meist uninteressanter, unterdurchschnittlicher Filme und Serien fällt es uns schwer zu differenzieren. Der schlechte Gesamteindruck nivelliert auch Solides in unserer Wahrnehmung nach unten. Im Rückblick verschwindet das Treibholz aus dem Sichtfeld, relativ wenige Werke bleiben an der Oberfläche, der Blick darauf wird fokusierter, objektiver, wertschätzender.

      Theorie 2: Die Filme und Serien werden kontinuierlich tatsächlich immer schlechter, seichter, beliebiger. Stichwort „Popularisierung“: Jeder kann heute filmen und Gefilmtes veröffentlichen. Das senkt die Erwartungshaltung interessanterweise anstatt sie zu heben. Jeder macht es, kann es, bewertet es danach. Das Produktionsumfeld ist kein „elitäres“ mehr; man misst sich am Nachbarn und dessen Reichweite (als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal), nicht an gestrengen Meistern der Kunst. (Diese „Denkonstruktion“ gibt es in fast allen Kunstformen.)

      Theorie 3: Mit den Möglichkeiten sinkt die erzählerische Qualität. Jedes Medium erzählt auch sich selbst, die Filmherstellung wurde immer digitaler und virtueller, dadurch fehlt auch den Storys der sinnliche, körperliche Geist früherer Arbeiten. Auch wenn sich einzelne Filmmacher dagegenstemmen, das Umfeld denkt und tickt längst anders. Es gibt kein reales Leben im virtuellen.

      „Outbreak“ sah ich damals auch im Kino, wusste im Vorfeld, der ist seichtes, durchschnittliches Mainstream-Kino, und das war er auch. Nochmal gesehen habe ich ihn seitdem nicht – aber ich habe tatsächlich noch einige Eindrücke im Kopf. Eine gewisse Effizienz im Erzählen kann man ihm und vergleichbaren Werken dieser Zeit wohl wirklich nicht absprechen. Auch mein subjektiver Eindruck ist: Das ging fast völlig verloren. (Darum stach „Fury Road“ so hervor – „natürlich“ von einem alten Meister. Simpel aber bombastisch.)

      Antworten
    • Ichwieder sagt:

      – Möglichkeit 4: Man vergisst die Verklärung. Viele Spiele halte ich beispielsweise noch immer für grandios, jeglichem Spiel von heute überlegen. Und in meiner Erinnerung waren sie schon beinahe fotoreal. Bis zu dem Punkt, an dem ich die dann mal wieder starte… Pixelbrei, teilweise schlimme Mechaniken und Spieldesigns. Das ändert aber nichts daran, dass es heute noch viel mehr schlechte Spiele gibt. Warum? Mehr Spiele, mehr Konsumenten, mehr Vertriebswege, mehr Schund. Es dauert, bis sich die Perlen herausarbeiten können.

      Und wenn man sich mal ohne Nostalgie-Brille so manches alte Werk anschaut, sind die auch nicht so toll gealtert. Back to the Future ist klasse, für alle Zeit. Terminator vielleicht auch noch. Aber wirklich alles von früher heute immernoch so toll? Seid ehrlich zu Euch selbst. Ein Terminator 1 ist immer grandios zeitlos. Ein Terminator, der die Hälfte des ersten Films kopiert ist aber plötzlich Mist? Stellt Euch vor, diese Terminatorversion wäre damals in den Kinos gelaufen… es wäre heute Eure Referenz für einen guten Terminator. Denn: Der Stoff war neu und unverbraucht. Deswegen funktionierte das. Und deswegen versagen auch Fortsetzungen, die viel später erscheinen: Ihr Stoff kann nicht mehr verblüffen. Und irgendwann ist ein „Mehr“ um etwas „Draufzusetzen“, damits nicht gänzlich eine 1:1 Kopie ist, ein „Too Much“.

      Kennt Ihr Call of Duty? Da ist eins wies andere. Aber das erste war gut. Warum ist also Teil Drölfzehn nicht mehr gut, wenn er doch gar nicht anders ist? Übersättigung ist das Zauberwort.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      @Ichwieder

      In der Tat: Vieles, das man als grandios in Erinnerung hat, funktioniert nicht mehr. Letztes Wochenende sah ich den Schlöndorff-Film „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“. Ich weiß noch, wie mich in jungen Jahren Buch und Film massiv erschüttert haben.

      Und jetzt? Der Film ist völlig überholt. Was Katharina Blum erlebt, ist im Zeitalter von Social-Media-Shitstorms eine lahme Brise im Wasserglas. Katharinas nervig-naive Altjüngferlichkeit wirkt antiquiert, die Projektion des Übels auf den „einen“ bösen Journalisten ist auf witzlose Art platt.

      Es stimmt also: Die Verklärung von einst verschwindet manchmal beim neudeutschen „Rewatch“.

      NUR: Ich erlebe ja aktuell gerade häufig das Umgekehrte!

      Filme, die ich als durchschnittlich in Erinnerung hatte, und die es damals sicher auch waren, überragen oftmals das aktuelle. Und zwar bei Weitem.

      Und wenn ich mir Lowitz-Episoden von „Der Alte“ ansehe und sie mit heutigen Produktionen (die Serie gibt es ja noch mit neuen Schauspielern) vergleiche, ist es absurd offensichtlich: Die alten Folgen sind dramaturgisch, schauspielerisch und inszenatorisch den neuen Episoden schlichtweg haushoch überlegen. Erst gestern sah ich eine Folge, in der Schauspiellegende Martin Held mitwirkte. Lowitz und Held, das Schauspiel der beiden allein war so fesselnd, dass die (gelungene) Handlung fast nebensächlich wurde. Und das war damals wohlgemerkt durchschnittliche Krimi-Unterhaltung.

      Und sowas finde ich in heutigen Produktionen schlichtweg nicht mehr. Und es ist mir zu einfach, wenn man mir dann vorwirft, es sei nur meine Nostalgie, die den Blick trübt. (Ich hatte die Episode zuvor nie gesehen. Und, das sei noch betont: Damals hat man pro Jahr mehr Episoden von „Der Alte“ gedreht als heute!)

      2004, vor fast 20 Jahren, schrieb die Cinema über den misslungenen „Garfield“-Film folgendes: „Kino ist wie, äh, Katzenfutter: alles eine Frage der Zutaten und wie man sie vermengt. Bei mittelmäßiger Computeranimation, blutarmen Darstellern und einer Story bar jeder Spannung und witziger Einfälle kann’s naturgemäß nicht schmecken.“

      Mittelmäßige Computeranimation, blutarme Darsteller, Story bar jeder Spannung… es ist doch erschreckend, wie oft man diese Kritikpunkte zu heutigen Filmen und Serien äußern könnte.

      Antworten
  11. JP1957 sagt:

    Seit Jahren lese ich hier nun schon – mit staunendem Blick und offenem Mund – Lobpreisungen einer Serie, in denen lauter alte weiße Männer und ein klischeehaft dargestellter chinesischer Koch ihren der indigenen Bevölkerung gestohlenen Großgrundbesitz gegenüber anderen gierigen weißen Männern verteidigen.

    Wann endlich … ENDLICH … wird denn die Review aller Folgen erscheinen, die hier schon einmal von Serienfan angekündigt wurde.

    Ich möchte ja begreifen, warum die Serie, die meine Kindheit mitgeprägt hat (als die erste Familie im Hochhaus meiner Kindheit endlich einen Farbfernseher hatte, habe ich gebettelt, dort schauen zu dürfen … das Intro war in Farbe überwältigend!) so herausragend war.

    Oder wenigstens einen Hinweis auf gute deutsche Sekundärliteratur zu Bonanza bekommen!

    • Grinch1969 sagt:

      Ich bin da raus (Transformkanonen putzend 3.000 Schlachtkreuzer losschickend)

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Das englische Buch „Bonanza: A Viewer’s Guide to the TV Legend“ kann ich sehr empfehlen.

      Und von wegen alte Männer! Little Joe war zu Beginn 23 Jahre alt, das ist heutzutage gerade mal alt genug für Highschool-Serien. Und Lorne Greene war gerade mal 13 Jahre älter als seine beiden Söhne Adam und Hoss (beide 31 Jahre alt, fünf Jahre jünger als Kirk!).

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Du meine Güte … als 13jähriger alleinerziehender Vater werden!

      Man sieht ja, was dabei herausgekommen ist: Ein Existentialist (oder warum ist Adam immer in schwarzen Klamotten rumgelaufen?), ein Übergewichtiger und der kleine Joe, dem seine Brüder immer aus der Patsche helfen mussten.

      Und gab es da nicht auch noch einen Halbbruder?

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Der Chinese??

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Die Cartwrights waren so woke!!!!!

      Deshalb steht Serienfan also so auf Bonanza.

      Antworten
    • Antworten
    • Serienfan sagt:

      https://www.youtube.com/watch?v=eEtT5UEQoDg

      Und das auf meine alten Tage ohne Vorwarnung. Ich habe ja auch nicht mehr das gesündeste Herz.

      Fun-Fact: Es wurden tatsächlich Texte zum Bonanza-Song geschrieben. Als man sich entschloss, sie nicht zu verwenden, musste man den Texter dennoch vertragsgemäß bezahlen, heißt: In jedem Nachspann einer jeden „Bonanza“-Folge steht „lyrics by“, und der Mann erhielt auch für alle 430 Folgen Tantiemen, obwohl nie ein Wort vom Songtext zu hören war.

      Und ja: „Bonanza“ war woke. Sie galt damals schon als Serie, in der die Männer weinen und die Frauen am Ende in den Sonnenuntergang davonreiten. Es war ein Anliegen des Produzenten, Männer gefühlvoller zu zeigen, und den „Westen“ nicht als Welt der Revolverhelden, sondern der Sesshaften und Arbeitenden. Ben Cartwright sollte gerade nicht als „toxischer“ Patriarch, sondern als verständnisvoller Vater gezeigt werden.

      Auch die Unterdrückung von „Indianern“, Schwarzen und Chinesen war immer wieder Thema der Serie, oft in einer Deutlichkeit, die man heute noch vergeblich sucht. In der Folge „Das ist ein freies Land“ werden „Indianer“ gejagt, die unerlaubt ihr Reservat verließen, und ein zugewanderter Italiener sagt fassungslos: „Was, die Indianer dürfen das Reservat nicht verlassen? Dies ist das freie Land Amerika, ich als Italiener darf hier hingehen, wohin ich will, aber nicht jene, die hier geboren sind? Wie kann das sein?“

      Aber natürlich war die Serie böse, weil sie böse Wörter verwendet hat.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Böse Wörter wie Slave I ?

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Nachtrag:

      „Und gab es da nicht auch noch einen Halbbruder?“

      Da alle Brüder ja von unterschiedlichen Müttern stammen, waren sie ja alle Halbbrüder.

      Allerdings tauchte in der Folge „Der Erstgeborene“ ein Halbbruder von Little Joe auf, weil sich herausstellte, dass seine (inzwischen tote) Mutter Jahre vor ihm schon einmal ein Kind zur Welt brachte, wovon aber niemand etwas wusste, weil die Großeltern das uneheliche Kind versteckten und der Mutter erzählt hatten, es sei tot zur Welt gekommen.

      In Staffel 12 nahm allerdings Ben einen verwaisten Teenager namens Jamie bei sich auf, den er später adoptierte.

      Ach ja, und „Ghostbusters“ gibt’s auch noch, um mal kurz zum Thema zurückzukommen! :-)

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Böse Wörter wie Slave I ?“

      Die Serie spielt (zeitweise) während des Bürgerkrieges, historisch ist das ganze aber fließend. Ich kann mich nur an eine Folge erinnern, in der die Existenz von Sklaven bestätigt wird.

      In der Folge „Die Thomas Bowers Story“ kommt der schwarze Opernsänger Thomas Bower (den es wirklich gab) nach Virginia City, was den Rassismus der Bürger hochkochen lässt. Als das Gerücht aufkommt, er könne ein entlaufener Sklave sein, der sich nur als Opernsänger tarnt, wird er sogar ins Gefängnis gesperrt.

      An einer Stelle sagt er: „In Europa habe ich vor Königen gesungen, hier sieht man in mir den Sklaven, egal was ich tue.“ Was auch schön zeigt, dass wir Europäer uns bei der „rassistischen Aufarbeitung“ nun wirklich nicht die Erbsünden der Amerikaner aufzuladen brauchen. (Wir haben wahrlich genug eigene Vergangenheit zum Aufarbeiten.)

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Danke für die Hintergründe zur Serie.

      Ich empfinde das als ausgesprochenen Gewinn hier!

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Sehr schön! :-)

      Dann kann ich gleich noch hinterherschicken: Als „Bonanza“ 1959 in den USA auf Sendung ging, war sie eine von 27 aktuellen Western-Serien. Und wie gesagt, damals wurden pro Staffel meist über 30 oder gar über 40 Episoden gedreht.

      Das relativiert dann doch den Eindruck, dass Streaming-Dienste heute so unglaublich viel „Content“ produzieren.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Da drehst du dir aber selber einen Strick draus. Wenn Bonanza mit irgendwas um 40 Episoden die Spitze des Genre war wurden im gleichen Zeitraum 1.040 Episoden Schrott verbrochen die einfach nur Sendezeit zu füllen hatten.

      Ich bin da übrigens sehr froh dass es diese endlos langen Staffeln eben nicht mehr gibt. Wenn ich da an etliche Füllfolgen denke die die Geschichte nicht einen Zentimeter voran gebracht haben bin ich inzwischen für die deutlich kompakteren Staffeln echt dankbar.

      Selbst Katla war teilweise zäh hat aber eben immer ein paar Schritte pro Folge des Gesamtkonstrukts vorangebracht auch wenn die Serie hauptsächlich von den Landschaftsaufnahmen lebte.

      Antworten
  12. phip sagt:

    Mit Ghostbusters konnte ich mich nie wirklich anfreunden, G2 war schon überflüssig, die Serie hatte wenigstens einen Geist/ein Problem der Woche und Slimer war an der Geisterjagt irgendwie beteiligt. DamenG hat niemand gebraucht und nun das hier: KinderG.

    Seit Matrix IV tut es nicht mehr weh Kackfilme vorgesetzt zu bekommen. Es ist halt so. Konsumverweigerung hilft: Man muss das einfach nicht schauen. Ich habe mir den Film aus wissenschaftlicher Sicht angeschaut; es könnten ja neue Erkenntnisse aus der Geisterjägerei in den Filmstoff hinein geflossen sein. Erwartet habe ich aber nichts und ich wurde nicht enttäuscht.

    Filme, die aufgrund von Gründen verschoben werden, sind eine Ware, die einfach zum entsprechenden Zeitpunkt ausgerollt werden. Ob sie raus kommen oder nicht, wird die Welt kaum tangieren und sie nicht mehr (zum Guten) verändern. Das ist bekanntermaßen bekannt.

  13. bergh60 sagt:

    tach auch !
    @Nike (Turnschuh) und Ich

    Wirklich interessante Ansätze .Meiner Einer würde eine Mischung aus allen vieren vermuten. Die Gewichtung wäre dann wieder Euch überlassen.

    Nummer 4 Verklärung ist ganz sicher dabei. Ich habe da mal das Beispiel Silent Running erwähnt, ein Film der mich damals umgehauen hat und den ich mir heute nicht mehr am Stück ansehen kann.
    Ein Kleinod der SF, aber heute u.a. zu langsam, damals nicht. Verklärung.

    Ich hätte auch noch einen Nummer 5.)
    Ihr wohlstandsverwöhntes Pack sed einfach verwöhnt. (Und ich auch)
    Beispiel :
    Die Romane von Alistair McLean, die ich als Jugendlicher verschlungen habe.
    Erst wurden Leute umgebracht, dann wurden mehr Leute umgebracht, dann wurde die Welt gerettet und zum Schluss explodierte in jedem Buch eine A-Bombe. Und so ist es mit der Qualität u.a. der Tricks auch.
    Es wird immer besser und man erwartet immer mehr. (Pixel, Schattierungen, Farben, Polygone und so weiter.) Möglicherweise ist die Qualy gar nicht so sehr gesunken, sondern wir erwarten immer mehr. Viuelleicht ist es das worauf SF reflektiert(?)

    Was nicht heisst , dass das drölfte Pre-Sequel-SpinnOff- Reboot- Remake- von IRGENDETWAS sein muss.
    Im Gegenteil. Das schätze ich so an den Machern von BTTF 1-3 , Geschichte erzählt und Schluss.
    Und es braucht kein Remake, die Filme sind heute noch endgeil.
    [Zitat]“Seit Matrix IV tut es nicht mehr weh Kackfilme vorgesetzt zu bekommen.“[/Zitat Ende]
    Und ich will nie wieder ein Remake von den 3 Musketieren sehen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!11111111111111111und elf !!!

    Tja ! Was lernt uns das ? Wo ziehen wir ein Fazit?
    Und wer will es ziehen?

    Gruß BergH

    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      ad 5) und auch 4) weiter oben: Das Eingangsphänomen war ja eben, dass alte Filme/Episoden aus jetziger, „verwöhnter“, „verklärter“ Sicht eindeutig besser wirken als heutiger, teils hochgelobter Mainstream. Das dürfte also gar nicht sein; wir (zumindest Serienfan, aber ich teile diese Beobachtung unbedingt) machen aber gegenteilige Erfahrungen. Warum fesselt mich eine TV-Episode von vor 30 Jahren, die ich womöglich nie zuvor gesehen habe, die alle Attribute moderner Möglichkeiten, Lebenseinstellungen und Budgets missen lässt, soviel mehr als fast alles, was mir in TV und Streaming entgegenhüpft?

      Und nochmal kurz zu „Zurück in die Zukunft“ bzw. Fortsetzungswahn: Da war keine Trilogie geplant! Auch kein Sequel. Das war ein für sich stehender „Einzelfilm“. Hätten die Autoren gewusst, welch Megaerfolg das Ding wird und dass ein Sequel quasi unvermeidlich sein wird, hätten sie den Schlussgag ganz anderes geschrieben. Die angeteaserte „Fake-Fortsetzung“ war nicht durchdacht und bereitete beim Schreiben der echten echte Probleme (Stichwort verdammte Jennifer, stört total, erstmal umbesetzen mit echter Schauspielerin, dann gleich betäuben – und überhaupt unbrauchbarer Plot mit „deine Kinder, Marty!“ – schnell abfrühstücken und was Gescheites erzählen!).

      „Zurück in die Zukunft“ ist also, bei allem Frust über Fortsetzungen, offenbar ein Beweis, dass Sequels organisch wirken können und willkommen sind. Und nicht das strahlende Beispiel für „auserzählt und abgepackt wie geplant“.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Du beschreibst absolut treffend, wie die Autoren bei der „Zurück in die Zukunft“-Fortsetzung vorgingen: Sie fragten sich zunächst: Welche Story soll erzählt werden, welche Figuren brauche ich dafür? Jennifer wurde nicht entsorgt, weil die Autoren frauenfeindlich sind, sondern weil Jennifer die Dynamik zwischen Marty und Doc Brown gestört hätte.

      Und dann klappt es natürlich auch mit der Fortsetzung.

      Und ich habe mehr und mehr den Eindruck, dass diese Art des Filmemachens und der Blick dafür verloren gehen.

      Dazu passt die naive Forderung, es müssten gefälligst 30 Prozent Minderheiten in einem Film auftauchen. Was für eine unfassbare Ignoranz gegenüber der Kunst des Geschichtenerzählens und des Filmemachens darin zum Ausdruck kommt.

      Doch so erleben wir es heute. Es werden wahllos Ideen und Charaktere in einen Film gestopft, bis etwas rauskommt, das mit stimmiger Dramaturgie nichts mehr zu tun hat.

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Die meisten hier sind ja mit der Drehbuchentwicklung „unserer“ Filmklassiker zumindest rudimentär vertraut – also speziell zu den Star-Trek-Filmen, aber eben auch „Zurück in die Zukunft“. Wir kennen die Kämpfe um eine „funktionierende“ Story, besonders hart vor STII ausgefochten. Nicht zufällig wurde es der beste Film der Reihe (auch wenn Klapo das nicht so sieht und lieber den tollen Goldsmith-Score zum Einser hört – der wiederum auch hart erkämpft wurde vom Meister).

      Mir scheint, dass es diese Drehbuch-Kämpfe nicht mehr gibt. Jedenfalls nicht mehr in dieser Präsenz. Noch in den 80ern wurden sie als mühsamer aber unverzichtbarer Teil jeder Filmproduktion geframt. Ja, man hört von Überwerfungen der Produzenten mit dem Autor (meist auch Regisseur; vgl. Bond und Marvel) wegen der „Richtung“. Aber das „Funktionieren“ („Haben wir eine Story?“) ist doch eher in den Hintergrund getreten, nach dem Motto „We’ll fix it in post.“

      Vielleicht täusche ich mich. Weil mich die Filme nicht mehr so ansprechen wie früüüheer, beschäftige ich mich auch weniger mit deren Entstehungsgeschichte. Kennt jemand gloriose Beispiele kreativer Rangeleien ums beste Storytelling? (Ich meine, ernsthaft: Die Entstehung des Drehbuchs von STII ist schlicht legendär.)

      „Ghostbusters“ erscheint übrigens als gutes, generationenübergreifendes Beispiel: Dem ersten Teil gingen bekanntlich heftige Rangeleien voraus (ja, da ging es u.a. auch um die „Richtung“, Komödie oder ernsthafter …). Bei „Ghostbuster*innen“ 2016 war klar, dass eigentlich fast alles am Set improvisiert werden sollte, weil haha so funny und fresh und – am wichtigsten – feminin.

      Und ja, die Fixierung auf Quotenregelungen in Filmen, von Amazon bis Oscars, offenbart das ganze ignorante Elend der Erzählkunst in dieser unserer Zeit.

      Antworten
  14. BigBadBorg sagt:

    Ich sah Ghostbusters 2016 auf DVD. Wenigstens die ersten 20 Minuten. Ich wollte ihm eine Chance geben, aber die schlechten Gags gingen mir so schnell auf die Nerven (abgesehen von dem Sekretär, der war wirklich gut) dass ich gar nicht weiter geguckt habe.

    Vor etwa einem Jahr kam ich an einen Fancut. Features waren Straffungen, weniger Witze, teilweise bessere Musik. Der Film sollte etwas düsterer wirken. Also ab, gestartet, und wieder nach 20 Minuten ausgeschaltet, denn es war immer noch scheiße.

    Dementsprechend dachte ich es geht mir hier ähnlich, aber ganz ehrlich, er war eigentlich ganz ok! Die Hauptdarstellerin war sehr gut, und der Lehrer war ebenfalls ganz witzig. Der Rest war ganz ok (bis auf der Junge von Stranger Things, der ist eigentlich in jedem Film der selbe Charakter und nervt).

    Der Humor ist nicht so (teilweise) subtil und trocken wie im Original, er ist stellenweise auch recht zahm, aber insgesamt war ich doch gut unterhalten.

    Wenn ich einen Kritikpunkt hätte (und es gäbe mehrere, aber naja), so wäre es das Ende. Bringt Gozer zurück, meinetwegen. Marshmallows? Ok, wenn es so sein soll. Fanservice? Musste ja so kommen.

    ABER: Die Sache mit Egon. Das wurde am Ende so ausgeschlachtet, es war zum fremdschämen. Das Mädel benutzt das ProtonPack und der Arm von Egon kommt und hält es mit ihr fest. Das hätte doch vollkommen gereicht! Jeder wusste es ist sein Geist, und das ist doch an sich eine wirklich schöne Szene. Dann zeigt ihn am Ende nochmal für eine Sekunde bevor er als Licht im Himmel verschwindet. Nur ganz kurz. Das hätte das Ende um 1000 Prozent aufgewertet.

    Stattdessen zeigen sie ihn gefühlte 10 Minuten. Mit hundert Nahaufnahmen. Und Umarmungen. Hätten sie das gelassen hätte ich über alles hinwegsehen können.

    Vielleicht im nächsten Fancut…

    Fazit: Der Film ist nicht so schlecht wie er hier gemacht wird. Den kann man sich durchaus mal angucken. Ein Klassiker wird es nicht, aber durchaus ein Film den man sich alle 10 Jahre mal anschauen kann. Wenn das blöde Ende nur nicht wäre…

    • Sparkiller sagt:

      „der ist eigentlich in jedem Film der selbe Charakter und nervt“
      „Der Humor ist nicht so (teilweise) subtil“
      „Wenn ich einen Kritikpunkt hätte (und es gäbe mehrere, aber naja)“
      „Marshmallows? Ok, wenn es so sein soll.“
      „Fanservice? Musste ja so kommen.“
      „so ausgeschlachtet, es war zum fremdschämen“
      „Hätten sie das gelassen hätte ich über alles hinwegsehen können“
      „Wenn das blöde Ende nur nicht wäre…“

      Verdammt, du hast mich überzeugt!
      All diese interessanten Aspekte hatte ich glatt übersehen.

      Neben anderen Fürsprech-Argumenten wie „eigentlich ganz ok“, „der Film ist nicht so schlecht“ und „durchaus mal angucken“.

      11 von 10 Geisterohren??

      Antworten
  15. bergh60 sagt:

    tach auch !

    An Serienfan !
    Zeitungsfund : https://ibb.co/BqhD02G

    Danach sieht es eher nach Masse, statt Klasse aus.

    Gruß BergH

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