Film- und Serienkritiken

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Das Medien-ABC – Buchstaben H bis M

Das Medien-ABC – Buchstaben H bis M

Der erste Teil unseres Medienalphabets kam so gut an, dass wir unseren 15-jährigen Redaktionspraktikanten Erik Mastermind gleich recherchieren ließen, ob es noch andere Buchstaben im Alphabet geben könnte. Er schlug L, O und L vor, ebenso wie R, O, F und L. Daher nun, wenn auch in etwas gediegenerer Reihenfolge, weitere Medien-Definitionen, welche zukünftig den Begriff „Definition“ definieren werden. – Lasset die Staben des Buches beginnen!

H wie High Definition: So nennt man großspurig den bitter nötigen Pixelzuwachs bei allen Bildschirmen, die einem früher bei der Extraktion der eigenen Hornhaut behilflich waren. Dank HD sieht man viel mehr Details, wie z.B. die Falten auf dem Gesicht des Schauspielers (äußerst storyrelevant bei Fortpflanzungsfilmchen!) oder die Schweißnähte auf den absolut lächerlichen Kulissen im Hintergrund. Der Aha-Effekt zwischen SD und HD bewegt sich stufenlos zwischen „Sehe gar keinen Unterschied“ und „Boah, die Flecken auf den Fingernägeln der Schauspielerin weisen auf einen Eisenmangel hin!“. Der Nutzen von HD schwankt nämlich stark, je nach Alkoholgehalt des Zuschauers („P-P-Pixelchen! N-nehmt Euch auch `nen Korn, hicks!“), der Entfernung zum Fernseher („Hey, die Umrisse meines Fernglases sind aber weiterhin irgendwie unscharf!“) und der Sorgfalt der Medienersteller („Alte VHS-Bänder noch mal auf den Kopierer legen, feddich!“)…

I wie iPad: Schmalspurcomputer mit der Leistung und dem Aussehen eines geviertelten Laptopbildschirms. Das Gerät ist vor allem deswegen Kult geworden, weil man nun mit den Fingern Funktionen ausführen kann, die mit der Maus noch mehrere Minuten gedauert hätten: Zum Beispiel das Wechseln zwischen zwei Anwendungen (= „Apps“, die nichts mehr mit drögen „Programmen“ zu tun haben!) oder das Anwählen von Menüpunkten. iPads sind so erfolgreich, weil sie langsame Prozessorleistung („Entschleunigung des Lebens“!), das mobile Abnehmen von polizeilich verwertbaren Fingerabdrücken (im eigenen Fett) und Statussymbolmerkmale in einem Gerät vereinen. Generell gilt natürlich: „Zahle das Doppelte bei Apple, was Du bei anderen Anbietern für die Hälfte bekommst!“ – Der überschüssige Gewinn wird selbstverständlich bei der Zuliefererfirma „Foxconn“ (China) in neue Sprungtücher für die in den Selbstmord getriebenen Mitarbeiter investiert.

Hier die praktische „Pain App“ von Stardesigner Cockbert Tailinsky. Dieses „Programm“ kann bis zu 8 Gigab… Kilogramm gleichzeitig verarbeiten und besticht ab 2 Kilogramm mit amüsanten Geräuschen aus dem „Lautsprecher“, der sich 40 Zentimeter hierüber befindet. Und nein, Mir IST definitiv nichts blöderes eingefallen, um ein Gerät zu dissen, das ich geschenkt sofort nehmen würde!

J wie Joypad: Eingabegerät für „Filme“, die garantiert nicht das Leben schreibt, dafür aber z.B. ein durchgedrehter Japaner mit der Phantasie mehrerer TV-Schaffender, die sich auf dem Drogentrip mehrerer Musikproduzenten befinden. Joypads / Computerspiele sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, was man schon daran merkt, dass man nicht mehr nur am Samstagmorgen mit Reklame zum Thema „Wer hat die dicksten Rendervideos und zeigt am wenigsten Ingame-Material“ belästigt wird. Spiele wie „Call of Duty“ finden inzwischen mehr Absatz als 2.192.392 deutsche TV-Serien auf DVD. Und da moderne Filme wie „Indian Jones 4“ oder „Transformers“ eh wie ein Videospiel daherkommen, bei denen die Quicktime-Events halt nur aus dem eigenfüßigen Herauslaufen aus dem Zimmer bestehen, gibt es fast keinen Grund mehr, ECHTE Games abzuwerten. Und die paar Pickel und gesellschaftlichen Vorurteile drücken wir inzwischen selbst auf „Hard“ aus, oder? LOL!

K wie Kino: Ort, an dem man sich die neuesten Filme für ca. 12 Euro ansehen kann, während die ersten Blu-Rays des gleichen Movies bereits an der Media-Markt-Rampe angeliefert werden (für ca. 10 Euro). Trotzdem haben Kinos weiterhin eine Berechtigung, gibt es für Nahkämpfer und beinharte Verhaltensforscher doch nur diese Möglichkeit, mit den fremdartigen Riten jugendlicher Popkornwerfer (eine Art Initiationsritus, der den Bartwuchs beschleunigen soll) vertraut zu werden. Kinos rechtfertigen sich für die breite Masse quasi nur noch durch den „Event“-Charakter, der sich erst in der späteren Nacherzählung herauskristallisiert: „Weißt du noch, wie Dir der Schneidezahn bei dem nicht aufgeploppten Maiskorn rausgeflogen ist? Und wir danach 7,90 Euro für das Parkhaus bezahlen mussten, weil deine Haare als ‚Überlänge’ galten?“

Moderne Kinosäle bestechen durch die durchdesignten Rosshaarsäume an der Unterseite des Sitzes. Verfeinert mit den leitfähigsten NASA-Materialien spüren sie jeden Tritt ihres Hintermannes so, als wären sie direkt drin im falschen Film, der sich „ihr Leben“ nennt. Wenn ihnen dann noch eine CGI-animierte Landschildkröte in 3D labernd ins Gesicht kriecht, obwohl sie eine dicke Colaglasbodenbrille tragen, dürfen sie sich am nächsten Wochenende getrost auf dem Strich umsehen, ob es für 10 Euro nicht doch was besseres zu tun gibt…

L wie Late Night Show: Synonym für Harald Schmidt, welcher stellvertretend für sich selbst steht. Doch auch vor ihm haben sich viele erfolgreich erfolglos an diesem Genre probiert, das unter Zeugen Jehovas inzwischen auch als Begriff für „Apokalypse“ verwendet wird. Anke Engelke, Thomas Koschwitz und Gottschalk versuchten bereits, mit lauwarmen „Lach dich oder ich schlag dich“-Gags und zusammengetrieben C-Promi-Talks für eine gelungene Gute-Nacht-Unterhaltung zu sorgen. Was auch gelungen ist, nur halt 45 Minuten vor dem Ende einer Folge. Ein guter Late-Nighter hat – ebenso wie alle schlechten – stets eine Band, die mit karnevalistischer Wachheit jeden Minimalgag mit einem triumphierenden „Täräää“ untermalt. Außerdem muss stets auf tagesaktuelles Geschehen eingegangen werden, was schwierig ist, wenn dieses wieder mal aus arabischem Mord&Totschlag besteht oder sich auf Fußballergebnisse beschränkt, die gerüchteweise nach jedem einzelnen Spiel auftreten sollen.

M wie Musikantenstadl: Rätselhafte Zusammenrottung alterschwachen Klatschviehs, die jedem Elefantenfriedhof zeigt, wo der Trompeten-Schnauzbart die Locken hat. 20 „Bands“ mit oft süddeutschem Dialekt pflegen hier singend und wenigdenkend ein virtuelles Brauchtum, das selbst 1912 mit „Uncool, Alter!“ abgelehnt worden wäre. Alle „Songs“ basieren auf 3 Melodien, von denen 2 wie „Herzilein“ klingen und die dritte eigentlich auch. Garniert wird das Ganze mit schlecht einstudierten Gags, die auf dem Niveau von „Kommt `ne Frau zum Arzt“ liegen, sich allerdings schon bei der Verwendung des Wortes „Oberschenkel“ für total versaut halten. – Warum es Sendungen die „Musikantenstadl“ nach Jahrzehnten immer noch gibt, ist wissenschaftlich bis heute ungeklärt, ist es doch schwer vorstellbar, dass jede neue Generation mit 60 plötzlich Elvis, den Beatles und Nena abschwört, um tirilierende Alpenveilchen in der Lederhose zu besingen.

„Heißa, Schatzi, Puffifluffy, auf den Berg mach ‚ma a Gaudi! Wie noch nie! Geh’n wa hi? Uuuund den Text wieder von vorrrne!“ – Voll an der Klatsche: Hier wird a Schmarrn z’ammeng’sung! Aber a ganz a amtlicher! Dagegen erscheint einem das Erkennungslied von Alfred J. Kwak fast schon ein bisschen zu tiefgründig…

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Artikel

von Klapowski am 18.02.12 in All-Gemeines

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