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„Picket Fences“ – Die Serienkritik

„Picket Fences“ – Die Serienkritik

Kennt ihr „Picket Fences“? Das lief in den 90ern oft mit Star Trek zusammen – was die passendste Zusammenführung war, die man sich denken kann. Quasi wie „Bleistift“ und „Anspitzer“. Danach wurde es naturgemäß still um die Serie, während Mastermind David E. Kelley sich in „Ally McBeal“ (für drei Folgen kultig), „Boston Legal“ (leicht albern) oder „Chicago Hope“ (soll ich das nachholen?) austobte. Doch Picket Fences bleibt bis heute sein Magnus Opus der TV-Geschichte. Die Mona-Lisa der Zuschauererziehung. Die Neunte Symphonie der Denkanregung. Wir blicken zurück.


Inhalt der Serie:

In der Kleinstadt Rome geschehen oft gesellschaftsverändernde Dinge… – Menschen in tiefer Not streben seltsame Gerichtsprozesse an, Religion und Vernunft befinden sich alle paar Wochen im Widerstreit und manchmal steht sogar ein Mordprozess ins Haus. Doch die skurrilen Bewohner der Stadt wie z.B. Sheriff Brock, seine Frau Jill oder der bärbeißige Richter Bone (Hey, ein weiterer Star-Trek-Bezug? Bones?) versuchen stets, einen gerechten Ausweg aus all diesen Fällen zu finden.

Auch, wenn dies oftmals nicht möglich ist…

Besprechung:

Um es vorab zu sagen:

Picket Fences ist so grandios gealtert, dass diese Erzählweise wieder in Mode kommen sollte: Zackig erzählt, Figuren zackig etabliert, viele Storys wieder zackig beendet – und den Obrigkeiten der Kleinstadt gerne mal ein paar Zacken aus der Krone gebrochen. Oder wieder reingeschraubt. Oder Gesellschaftsnormen mal probeweise angebogen.

Dies ist eine jener Serien, bei denen ich überrascht war, wie frisch, interessant, gut gespielt und ausgewogen sie HEUTE noch wirken. Wie fein der Humor daherkommt, wie geschliffen die Dialoge, wie anbetungswürdig das Grundkonzept. Wie gottgleich das Gesamtkunstwerk. Wie gewöhnungsbedürftig grieselig die Bildauflösung. – Denn die ist nämlich nur in SD. Aber wenn es mich nicht stört, braucht es euch auch nicht zu stören. Sonst verklage ich euch!

Gerade der langfristige Ansatz mag zu gefallen:

Wo man heute staffelweise irgendeine verschwurbelte Handlung verfolgt, um zu erfahren, warum Aliens/Zeitreisende mal irgendwann neben die Kloschüssel gemacht haben („Dark“ / „The Expanse“), ist diese „altmodische“ Erzählweise ehrlicher. Und für Leute mit beschränkter Frei- und Lebenszeit angenehmer.

Was bekommt man, wenn man einen jüdischen Anwalt mit einer nervösen Polizistin und einer kleinwüchsigen Telefonistin kreuzt? – Keine Ahnung, aber ihr habt geschmunzelt. Wir sehen uns vor Gericht!

Wobei man nicht mal sagen kann, dass es sich um Einzelepisoden handelt. Denn obwohl viele Dinge abgeschlossen „wirken“, werden persönliche Beziehungen oder wegweisende Kriminalfälle nie komplett vergessen – und später wieder erwähnt. Ebenso wie Anekdoten, wie „Weißt du noch, der Serienbadewannennutzer?“ oder die tödlichen Kryostase-Versuche an Fröschen.

Auffällig ist, dass nur in den seltensten Fällen wild zwischen den Beteiligten rumgepöbelt wird. Trotz schweren Themen wie Totschlag oder Abtreibung bleiben Diskussionen immer auf einem so hohen Niveau, wie man es in realen Nachbarschaften niemals hätte („Sie haben nicht richtig gefegt!“ – „WAS? Ich werfe dir `ne Bombe rüber, Mistkerl!“).

Diese Entdramatisierung auf einem ansonsten hohen Dramalevel tut der Serie gut. Zumal dies eine gute Überleitung zur formelleren Stimmung vor Gericht ist.

Die Fälle sind eh meist so ungewöhnlich (und dennoch bodenständig), dass man Heul-Orgien und Wutanfälle gar nicht braucht – und nicht WILL. Im Gegensatz zu anderen Serien kommen die Charaktere mit vielen Härten sogar sehr gut zurecht. Oder wir bekommen die 5 Minuten „Burnhamisierung“ halt gar nicht erst gezeigt.
 

„Hey, ist das eine Hand in einem Glas?“ – „Ja.“ – „Versteck es! Wenn es die Kirche zuerst findet, behaupten sie wieder, das sei die ‚Hand Gottes’.“ – Spurenverunsicherung: Immer wieder wird in der Serie erwähnt, dass die örtliche Polizei keinen guten Ruf habe. Daher habe ich das Poster von Maxine (die Dame links) auch nach 25 Jahren vom Kamin genommen.

Ich würde sogar behaupten, dass wir hier eine alternative Art von TNG sehen. Nur dass das „Raumschiff“ eine ganze Flotte ist, die zufällig aus Arztpraxis, Sheriffbüros und Gerichtsgebäuden besteht. In jeder Episode wird mindestens ein moralisches und/oder rechtliches und/oder gesellschaftliches Problem behandelt und von allen Seiten beleuchtet. Und das manchmal so schnell und pointiert, dass man nur staunen kann, wie sehr scheinbar „antiquiertes Fernsehen“ seine Dialoge raffen kann, ohne dass Inhalt verloren geht.

Picard, der früher gerne mal Anteile der Legislative, Exekutive und Judikative verkörperte (ganz grob ausgedrückt!), wurde zu diesem Zwecke einfach mal in mehrere Stücke zerschnippelt. Wie oben erwähnt, unter anderem in einen Richter (zufälligerweise sieht der aus wie Boothby, der Sternenflottengärtner), den diversen Bürgermeistern oder den pflichtbewussten Sheriff Jimmy Brock. Und nicht selten ringen diese Anteile untereinander um die großen Themen unserer Zeit. Religion gegen Wissenschaft, Hoffnung gegen Wahrscheinlichkeit, Schule gegen Gewalt, ja, quasi alle denkbaren No(r)men gegeneinander.

Doch ist das noch AKTUELL? Oder schlafen einem bei all den alten Autos, Moden, Frisuren und Bundesgesetzen die Füße ein?

Zugegeben, heutige „Zeitthemen“ besitzen natürlich einen stattlichen Temporal-Abstand zu 1993-1996. Bill Clinton ist lange nicht mehr Präsident und HIV nicht mehr DAS Überthema. Aber trotzdem: Krankheiten, Abtreibung, Behinderungen, Waffengesetze, Religion, Kindererziehung, falsche Moral und reale Unmoral werden noch so lange aktuell bleiben, wie auf unserem Globus noch Quer- oder Geradedenker aufrecht stehen.

Dafür sorgt schon eurer doofer Nachbar, der alle wichtigen Themen anders handhaben würde als IHR selber. – Der Blödmann! Verklagen?

In einer Zeit, in der man Clowns noch zeigen konnte, ohne an Horror zu denken, gab es eine Serie, die für damalige Verhältnisse als „gewagt“ galt. Apropos Horror: Tom Skerritt spielte vorher u.a. in einem großen Kinofilm den Raumschiffcaptain. „Alien“ hieß der Streifen. Das war aber vermutlich nicht ganz so kontrovers? Ging ja nur um Gewalt, nicht um Gott.

Und wenn ein Thema mal veraltet ist, kann man sich mit wenig Hirnschmalz-Verrenkung eine moderne Entsprechung ausdenken. Denkt euch syrische Flüchtlinge statt schwarze Schüler, die keiner will: Passt wieder. Internet-Gerüchte statt Mund-zu-Ohr-Gerüchte: Passt wieder. Donald Trump statt des sympathisch-ehrlichen Hobbyverbrechers, der aus irgendeinem Grund beliebt ist: Passt wieder.

Die Serie schafft es dabei durch kleine Drehs und Kniffe, dass man sich selten in Klischees verirrt. Plötzlich ist es z.B. der MANN, dem vorgeworfen wird, dass er sich aufreizend angezogen hat, wodurch es eventuell zu einem Missbrauch AN IHM kam. Und was ist, wenn nicht der alte Knacker sich vor dem Tod noch ein junges Ding anlacht, sondern das junge Ding bald zu sterben droht – und der alte Knacker zum zweiten Mal Witwer zu werden droht? Ja, da bleibt einem das Lachen über den alten Lustgreis schnell im Halse stecken.

Äh… Zumal man SELBER einer ist, wenn man die Serie noch von der Erstausstrahlung kennt? (*schluck*)

Diese Verrenkungen dienen dabei nicht billigen Schockeffekten oder „Twists“, sondern sind drin, um die Gedankenwelt der Zuschauer mal ordentlich durch den Pürierstab zu jagen. Ja, zugebenen: Manchmal erscheint es nicht gaaanz nachvollziehbar, warum die aufgeklärte Ärztin für das Verwenden von abgetriebenen Babyföten (z.B. gegen Parkinson) eintritt, dann aber fast einen konservativen Heulkrampf bekommt, wenn es um Geschlechtsidentität geht. Gerne auch mit „GOTT“ als oft zitiertes, medizinisches Ausnahmetalent.

Aber hey: Bei EUCH ist das ja auch nicht immer konsistent. Und bei mir auch nicht. – Und das ist ja das Schlimm… Schöne: Der Spaß bei Picket Fences steckt in der Änderung alter Denkmuster. Und dass man sich ständig sagt: „HA! Obwohl die Serie so alt ist, ist sie trotzdem NICHT in Klischeefallen gefangen, von denen ich 2021 ausgegangen bin!“

Da fragt man sich: Ist man vielleicht SELBER schlechter gealtert als die Show? So im Kopp?

„Nichts gegen Indianer. Ich wünschte, ich wäre selbst einer! Ein jüdischer, natürlich…“ – „Ist dieser spielerische Umgang mit Kulturen nicht furchtbar rassistisch, Douglas?“ – „Lassen SIE sich mal als Junge die Vorhaut abschneiden, danach haben sie ganz andere Probleme!“ – Dieses Gespräch findet in der Serie nicht statt, KÖNNTE es aber. – Hey, Moment?! Wurde ich damals etwa … GEPRÄGT?

Und wären wir heute sogar weniger in der Lage, z.B. eine Episode über eine absurd dicke Frau zu drehen, die ihren Mann im Bett erdrückt hat? Oder über das Liebesleben der Kleinwüchsigen? Was ist mit Zeugen Jehovas im „Alle Medizin ist Sünde“-Rausch?

Man stelle sich den Aufschrei auf Facebook vor, wenn heute eine jüdische Figur in einer Serie absichtlich(!) jüdische Klischees bedienen würde. Da würde man erst mal mit dem spitzen Bleistift durchzählen, ob denn auch genug Juden in der Produktion mitwirken.

Wobei auch das Anführen von Klischees in „Picket Fences“ oftmals nur der Brain-Entkrampfung dient. Bevor DANN wieder etwas geschieht, das nichts (oder wenig) mit Klischees, Engstirnigkeit oder Verurteilungen zu tun hat. Und ich frage mich ernsthaft, ob dies auch heute noch von gewissen Kritikern „gesehen“ werden würde.

Oder ob Teile des Publikums bei jeder zweiten Story moralische Grundsatzprobleme hätten. („Der Geschlechtsumgewandelte wird nicht von einem Geschlechtsumgewandelten gespielt? Pfuii!“) Vorstellbar wäre es, aaaber ich will der heutigen Medienlandschaft nichts Unredliches, Unhöfliches oder politisch Inkorrektes unterstellen.

Das wäre schließlich total schwul von mir.

„Warum sollen wir an Gott glauben, wenn er so schlimme Dinge zulässt? Dass Dad mit uns über Selbstbefriedigung redet, zum Beispiel.“ – Kindermund tut Dialoggold kund: Die Kinder des Sheriffs reflektieren in vielen Folgen die Geschehnisse. Und haben am Ende oft eine gute Perspektive auf die Dinge. („Transen sind mir egal, Hauptsache Bonbons und Immanuel Kant!“)

Ein Fest für die Sinne sind jedenfalls die Dialoge. Niemand redet „einfach so daher“, sondern hat immer gute Gründe, bestimmte Dinge so zu formulieren. Wo sich eine gewisse moderne Trek-Serie mit „Jipiyaaayhey, Warpkernbacke!“ aus der Affaire zieht, hat hier jeder etwas Wichtiges zu sagen.  Oder zumindest etwas, was die Geschichte oder ihren Kumpels (z.B. den Humor oder das „Worldbuilding“) voran bringt.

Klar, nicht jede Story reißt einen mit und bei manchen – wenigen – Elementen würde man sich wünschen, dass die Macher WEITER gegangen wären. So war ein halb-lesbischer Mini-Kuss doch arg zahm. Andererseits spielt es für das Grundthema „Homosexualität in der Kleinstadt“ keine Rolle, welche Körperöffnungen innerhalb welcher Zeitfenster beteiligt waren.

Schafft man es erst mal, über die „Boah, ist das aaaalt, Alter!“-Hürde zu kommen, bekommt man neben TNG eine der besten Serien geboten, die sich unterhaltsam(!) mit moralischen Problemen beschäftigen. Dass viele medizinische Probleme etwas abgehoben oder SF-mäßig wirken (darf man z.B. ein krebskrankes Kind einfrieren?), stört kaum. Im Gegenteil: Es geht um Dinge, die mal kommen WERDEN, da spielt es erzählerisch keine Rolle, wie der Stand der Medizin im Jahre 1994 war. Diese Show ist nun mal keine Geschichtsstunde und kein Abbild des Justizsystems (Mörder 24 Stunden nach Tat schon verurteilen!?), sondern eine eigene Kunstform.

Maxine bewegte sich manchmal am Rande zur „Nervigen Figur“: Zu emotional, zu widerspenstig, zu widersprüchlich. Doch im Gegensatz zu heute war an diesem Empfinden NICHT der sexistische Zuschauer schuld. Was dann vielleicht der Grund war, dass man die Figur in der zweiten Staffel deutlich solider zeichnete?

Trotz meiner Textwüste dort oben ist die Serie niemals trocken, selten belehrend und nur manchmal traurig. Wenn der Sheriff z.B. seinen Sohn über Masturbation aufklärt (“Ist ganz natürlich, na klaaar!“), „es“ selbst aber angeblich „nie“ tun würde, so ist das urkomischer, als es sich… äh… hier gerade liest. Und Douglas Wambough, der jüdische Winkeladvokat, sorgt durch seine erfrischenden Ideen eh für Dauerunterhaltung, gefolgt von spontanen Polizeiaktionen oder allerlei Enthüllungen (z.B. Damenschuhsammlung beim Priester).

Nein, liebe Geschworene, ich finde einfach nichts Schlechtes an der Serie, das man clever – oder plump – besprechen könnte. Ja, eher könnte sie UNS noch in einer Sonderfolge auseinandernehmen – und danach wieder zusammenbauen.

David E. Kelley verrät NIE seine Figuren oder gibt sie der Lächerlichkeit preis. Jedenfalls nicht einen Zentimeter mehr als nötig. Ja, selbst der gemeinste Mörder oder verstockteste Obdachlose (Frank, der Kartoffelmann) ist eine Person mit Wünschen, Erfahrungen oder zumindest sehr vielen Kartoffeln.

Zugegeben: In der zweiten Staffel wird deprimierend oft das Schicksal von todkranken Menschen besprochen. Mit Baby im Bauch, ohne Baby, im Koma oder ohne Koma. – Organe spenden, Geräte abstellen, Angehörige bequatschen? Baby weg? Baby retten? Baby befragen? Das wurde teilweise anstrengend. Was erst dann „leichter“ wirkte, als sich Richter Bones darüber beschwert, „jede Woche einen derartigen Fall“ auf dem Tisch zu haben.

„Die Stadt hat das Recht, einen Obdachlosen zu verjagen, bis er erfriert. Punkt! Nächster Fall: Müssen die religiösen Buntstift-Figuren aus dem Kindergarten entfernt werden?“ – Bis in die Knochen: Henry Bone hat es nicht leicht. Dafür ist er aber die einzige Hauptfigur, die nicht ständig VOR diesem Thresen erscheinen muss.

Und dann ist ja noch der kleine Junge, der Jude werden möchte (darf der das?). Oder die Tochter des Sheriffs wird von einem recht sympathischen Mann entführt. Oder ein potenzieller Mörder soll mit seinem Glauben an Gott den Standort der Leiche bekanntgeben (ohne gleichzeitig zu gestehen). Oder, oder, oder…


Fazit: Da es gut 90 Folgen sind, könnte ich noch deutlich mehr schreiben.

Und ja, ich könnte kritisch sein und die drögeren Episoden hervorheben, in denen GOTT ein wenig zu viel Raum bekommt.  Oder die Folgen, in denen die Organspende-Storys überhand nehmen. Oder die Geschichten, in denen man den Hauptfiguren nicht mehr so gaaanz abnehmen will, dass sie immer noch konservativ druff sind. („Was?! Man kann auch NICHT an Gott glauben? Sapperlot!“)

Aber das stört nicht – oder ist sogar gewollt und notwendig.

Schlechte Folgen habe ich keine einzige gefunden. „Picket Fences“ ist noch immer toll. Ende der Durchsage.

Und jetzt raus hier!

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

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Artikel

von Klapowski am 15.01.21 in Serienkritik

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Kommentare (40)

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  1. Dantor sagt:

    Eine meiner absoluten Lieblingsserien. Habe zum Glück alle Staffeln auf DVD.
    Danke für diesen Artikel!

  2. JP1957 sagt:

    „Dies ist eine jener Serien, bei denen ich überrascht war, wie frisch, interessant, gut gespielt und ausgewogen sie HEUTE noch wirken. Wie fein der Humor daherkommt, wie geschliffen die Dialoge, wie anbetungswürdig das Grundkonzept.“

    Ja! Ja! Ja!
    Stimme Dir 100%ig zu … finde „Boston Legal“ auch … einfach genial!!!

    Was??????????
    Du meinst gar nicht Boston Legal?
    Was????????????????????????????????????????????????

    Du bezeichnest stattdessen Boston Legal als „leicht albern“?

    Candice Bergen?
    Rene Auberjonois?
    Betty White?
    W i l l i a m S h a t n e r
    und der unvergleichliche
    J a m e s S p a d e r sind nicht albern!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    • Klapowski sagt:

      Wenn ich etwas hasse, dann die Hate-Hater!

      Ne, im Ernst: An Boston Legal kann ich mich nicht mehr gut erinnern. Obwohl ich jede Folge gesehen habe. Das lag auch daran, dass man – wie schon bei Ally McBeal – teilweise einfach nur verrückte Charaktere eingeführt hat, ohne ihre Stärken und Schwächen auszuspielen.

      „Ach, das ist der John, der spielt Nasenflöte mit dem Alzheimer-Kranken, während er einen nervösen Tick hat, der ihn ständig ‚Katsching‘ rufen lässt. Haha, sind wir nicht inklusiv?“

      Und nachdem der Charakter diese Dinge zehnmal machen durfte, flog er teilweise schon wieder raus aus der Serie.

      Zumal sich die Alzheimer-Nummer für mich persönlich nicht über mehrere Staffeln getragen hat. Und William Shatner ist ja auch für mehrere Folgen eingenickt, wenn ich mich recht entsinne?

      Aber ich will’s gar nicht runtermachen. Ich mag den Ansatz vom Kelley meist sehr gerne. Bei P.F. war es dann aber vermutlich am ausgewogensten. Schon weil es nur zwei-drei Anwälte gab.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Tsssssssssss … es war nicht Alzheimer, sondern BSE.

      Aber es stimmt, die Staffeln der Serie erreichten nicht alle das höchste Niveau.
      Albern fand ich BL allerdings nie, sondern skurril.

      Außergewöhnlich fand ich die Abschlussszene auf dem Balkon zwischen Spader und Shatner in jeder Folge.
      Nie in einer Komödie habe ich ernsthaftere Dialoge mit so viel Leidenschaft (vor allem von Spader) gehört. Man konnte echt was lernen über die US-Gesellschaft in dieser Zeit.

      Wie hat Serienfan es mal (ich glaub, im Zusammenhang mit The Orville) ausgedrückt: Diese Serie schaffte es mit einer wunderbaren Leichtigkeit ernsthafte Themen zu behandeln und immer unterhaltsam zu bleiben.

      Picket Fences ist leider an mir vorbeigegangen. Aber danke für einen Rückblick auf David Kelley, dem die Fernsehgeschichte viel zu verdanken hat und der uns übrigens neben BL mit The Practice noch eine herausragende Anwaltsserie bescherte, die hier fast unbekannt geblieben ist.

      Antworten
    • Zuse sagt:

      So schließt sich der Kreis: Denny Crane!

      Das war so geil!

      Er war auch dort der Captain seines Raumschiffes – oder als der Stanley Cup runterfiel.

      Antworten
  3. Schildhilde sagt:

    Schildhildes Eltern ließen diese Serie damals nebenbei auf SAT 1 laufen. ich bekam noch rote Ohren als Kimberly (Holly Marie Combs) beim Fummeln erwischt wurde oder als Sheriff Brock wie oben beschrieben zum Masturbieren von seinem eigenen Sohn befragt wurde.
    Die Serie ist noch heute sehenswert! (die Bildqualität ist mies, aber es ist die Seele, die zählt)
    Mann, und Randall Flagg aus der alten The Stand Verfilmung hat einen Gastauftritt als Jill Brocks Ex-Mann. Verdammt, ich bin alt…

  4. WKT sagt:

    Erst letzte Woche habe ich, quasi aus dem Nichts, zum ersten Mal seit Jahren wieder an „Picket Fences“ gedacht und sofort feuchte Nostalgie-Augen bekommen und damit angefangen mir die Serie wieder anzusehen. Jetzt kommt ihr hier mit diesem Review. Zufall?

    Und ja: Eine der wenigen Serien, die heute noch besser ist als damals. Für Eingeweihte ein zeitloser Klassiker. Irgendwie auch schön, dass sich kaum noch jemand dran erinnert.

  5. Bolleraner sagt:

    The Expanse und American Gods sind derzeit die einzigen aktuellen Lichtblicke in der (Streaming-)TV Landschaft. Und das will was heißen. Der o.g. Kritik des verschwurbelden Spannungsaufbaus und der jeweils möglicherweise verpuffenden Auflösung ist dennoch zuzustimmen.

    Aber sie sind immernoch besser als Serien wie z.B. Luzifer und STD, wo man ständig das Gefühl hat, als TV-Anfänger behandelt zu werden.

    Achja Picket Fences: Die Serie hatte mich genervt. Und zwar exponentiell zur Dauer der Aufzeichnung vor dem eigentlich programmierten TNG. Tipp: Nachts aufnehmen! Da war auch die Reklame kürzer und man lernte einiges in Sachen Telefon- und Sexkompetenz (nicht)!

    Jedenfalls bräuchte ich mal wieder einen guten Tipp zu aktuellen Serien! Allein es scheint keine zu geben. Oder kennt ihr welche?

    • JP1957 sagt:

      @Balleraner: „The Crown“ … aber bitte bei Staffel 1 anfangen. „Liebe und Anarchie“ … Halbstunden Serie … gut geeignet für alle Besucher von anarchistischen Webseiten wie Zukunftia.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Erstmal Liebe und Anarchie angetestet und für gut befunden! Auf die Gemeinde hier ist Verlass! Danke JP 1956!

      Antworten
  6. BergH60 sagt:

    tach auch !
    @Schildhilde
    Du bist nicht alt, somndern jung und schön.

    @Bolleraner
    Ich habe gerade mit Lupin angefangen. Sehr nett !

    Zu Picket Fences.
    Ja da kommen Erinnerungen hoch. Kreuznormale Leute treffen auf skurile Begebenheiten bzw. shurile Probleme. Als Tochter sich Implantate einsetzen lassen wollte, waren das die ersten , die ich ausserhalb einer Medizinsendung je gesehen hatte.usw.

    Mal sehen , od ich irgendwo noch die VHS Kassetten rumliegen habe. :-)

    Gruß Bergh

    • Bolleraner sagt:

      @Bergh: Wie meinen, eure Schrulligkeit? :-)

      Lupin, der von Harry Potter? Oder American Gods, weil Odin neben zwei Raben auch zwei Wölfe hat? Rocinante war das Pferd von Don Quijote, also kein Wolf, weshalb du vermutlich nicht the Expanse meinst.

      Lupo von Fix und Foxi?

      Oder doch vielleicht Lucifer wegen der gemeinsamen Anfangsbuchstaben?

      Edit: Ach, es gibt eine Serie, die Lupin heißt! Verzeihung! Nichts für ungut, Bergh! Und danke für den Tipp!

      Antworten
  7. BergH60 sagt:

    tach auch (nochmal) !

    Auf NetzFlicks
    Lupin mit Omar Sy . Französische Serie . Läßt sich echt gut gucen . (IMHO)
    Eine Mischung aus Cobra übernehmen sie, The Saint und Charlies Angels mit Männern.<– Witz
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lupin_(franz%C3%B6sische_Fernsehserie)

    Gruß BergH

  8. Enheitskanzler sagt:

    Ach ja… Picket Fences. Seit Jahren suche ich eine HD-Version, aber sie will auf Teufel komm raus nicht veröffentlicht werden.
    Dabei hatte ich die Serie bei ihrer Erstausstrahlung verschmäht; der deutsche Untertitel „Tatort Gartenzaun“ und die Figurenkonstellation Sheriff, Anwalt, Richter sahen einfach zu sehr nach 08/15-Krimi-Procedural aus. Wie sehr ich mich irrte!
    Picket Fences bewegte alle kontroversen Themen der 90er (die teilweise heute noch kontrovers sind), die Figuren waren allesamt realistisch gezeichnet und in ihren Handlungen nachvollziehbar, die Dialoge brillant. Eine Perle der TV-Unterhaltung (wobei „Unterhaltung“ es nicht ganz trifft, einige Folgen waren durchaus ein Tritt in die Magengrube), die aber nie den Kultcharakter späterer Kelley-Produktionen erreichte (für Kult muss man an der Grenze zur Albernheit agieren und albern war Picket Fences nie).

  9. sprock sagt:

    Picket Fences und Boston Public

  10. Serienfan sagt:

    Welch eine Freude!

    Ich kann Klapo verstehen. Nach 13 Disco-Rezensionen möchte man einfach mal über eine GUTE Serie sprechen!

    „Picket Fences“ ist ein Meisterwerk, das tatsächlich nichts von seiner Faszination und seinem Unterhaltsungswert verloren hat, im Gegenteil!

    Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die Serie damals stark „aktuelle Themen“ aufgriff. Das sind nämlich in der Regel genau die Serien, die besonders schnell altern.

    „Picket Fences“ war auch eine „Blaupause“ all der nachfolgenden David E. Kelley-Serien, von denen viele zwar sehenswert und unterhaltsam sind, mit denen David E. Kelley aber nie „Picket Fences“ übertreffen konnte. („Ally McBeal“ ist tatsächlich besonders schlecht gealtert.) Herausragend allerdings noch immer: „The Practice – Die Anwälte“ und „Boston Public“. (Gerade das schwarzhumorige „Boston Public“, mit Wambaugh-Darsteller Harvey Lipschultz als durchgeknallten Geschichtslehrer, Kathy Baker als verrückte „Haken-Lady“ und sogar Jeri Ryan… Ich würde meine skeptische Haltung zu Streaming-Diensten ablegen, würde wenigstens EINER der hundert Schrott-Bereitsteller übers Internet diese völlig vergessene Serie ins Portfolio aufnehmen.)

    Was bei „Picket Fences“ gerade in heutigen Zeiten so erfrischend ist: Die Diskussionskultur! Wie belebend ist es, wenn hier die Leute nach Herzenslust streiten und Tabus aussprechen dürfen. Die Dialoge sind rational, irrational, leidenschaftlich, pointiert … Ohne dass gleich jemand wegen einer dummen Bemerkung für alle Zeiten beleidigt den nächsten Safe-Space aufsucht. Es ist immer erbaulich, wenn in der „Next Generation“ rationale Menschen Probleme lösen. Doch ebenso wunderbar ist es, die lebendigen Wortgefechte von „Picket Fences“ zu genießen. „Picket Fences“ ist der Beweis, dass auch Unsachlichkeit Spaß machen kann.

    David E. Kelley entlarvt den liberalen Spießbürger. Vergnügt sich „Disco“ mit einem geistlosen Bashing der Trump-Wähler, sieht sich „Picket Fences“ in der Tradition von Stücken wie „Rat mal wer zum Essen kommt“, in denen die Scheinheiligkeiten und Vorurteile von „links wählenden“ Sympathieträgern aufgedeckt werden. Das zeigt sich besonders an dem Abschnitt, als der politisch extrem rechts stehende Ed Lawson die Bürgermeisterwahl gewinnt. David E. Kelley interessiert sich gar nicht für ihn, und Ed Lawson findet daher ein schnelles, schwarzhumoriges „Kelley-Ende“. David E. Kelley testet einfach lieber die Prinzipientreue von Jill, wenn es um ein Austauschprogramm mit schwarzen Schülern geht.

    Ich möchte mich auch deswegen Klapos Plädoyer anschließen, weil „Picket Fences“ zu den Serien gehört, von denen viele gerne glauben, sie zu kennen, es aber schlichtweg nicht tun.

    Diese „Vorurteile“ über alte Serien sind ein erstaunliches Phänomen, das man aktuell sehr schön an der (durchaus unterhaltsamen) Serie „WandaVision“ sehen kann. „WandaVision“ imitiert alte Sitcoms wie „Verliebt in eine Hexe“ (Bewitched), und junge Zuschauer sehen das und loben „WandaVision“, weil diese Serie doch so „perfekt“ diese alten Serien trifft. Wer aber „Bewitched“ kennt, der weiß, wie viel temporeicher, vielfältiger und auch frecher das Original ist, dem in „WandaVision“ schlichtweg zu Unrecht eine schablonenhafte Spießigkeit unterstellt wird.

    • Klapowski sagt:

      Was, es gibt NOCH eine Serie mit „Opa Wambaugh“? Von „Boston Public“ habe ich noch nie etwas gehört.

      Und was ist jetzt mit „Chicago Hope“, das ich damals irgendwie verpasst habe? Kult? Wenn ja: Wo bekommen?

      Rück raus, Mann!! In diesen Dingen betreibe ich eine Null-Toleranz-Politik.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ja, „Boston Public“, das an einer Schule spielt, ist hier leider völlig untergegangen.

      In den USA sanken erst die Quoten, und dann führten Boykott-Aufrufe christlicher Fundamentalisten zum vorzeitigen Ende in der vierten Staffel. Dennoch brachte es „Boston Public“ immerhin auf 84 Folgen, und dass David E. Kelley das Thema Schule beherrscht, hat er ja in „Picket Fences“ ebenfalls gezeigt.

      Als die Serie in Deutschland im Vorabendprogramm auf VOX lief, wurde die Serie massiv zensiert. Viele „Horror-Elemente“ fielen der Schere zum Opfer, sodass man der Handlung (und auch den makaberen Gags) oft gar nicht mehr folgen konnte. Dass weder „Wambaugh“ noch „Jill“ ihre Stimmen aus „Picket Fences“ hatten, war auch nicht erfreulich.

      „Chicago Hope“ hatte ähnlich schräge Charaktere wie „Picket Fences“ (und es gibt ja auch ein Cross-Over mit „Picket Fences“), hatte allerdings leider auch ein paar Durchhänger, als sich David E. Kelley zurückzog und stattdessen „Ally McBeal“ machte. Die letzte Staffel fand wieder zur alten Größe zurück.

      Aber was nützt es, man kriegt die Serien ja allesamt nicht her.

      Bei „The Practice“ gabs immerhin die Staffeln 1-4 und die Abschlussstaffel 8 auf DVD, die ich mir zum Glück gesichert habe, bevor sie nun nur noch für Sammler-Mondpreise oder gar nicht mehr zu haben sind. Auch diese Serie wurde von Pro7 massiv geschnitten, ist aber ungeschnitten auf DVD veröffentlicht. (Denn auch da kommt schon mal ein Mandant mit einem abgeschlagenen Kopf in der Tasche in die Kanzlei und fragt, was er nun tun soll.) Die Staffeln 5-7 sind bislang nur auf irgendeinem deutschen Pay-TV-Sender gelaufen. Ich hatte sogar STUDIOCANAL angeschrieben, die meinten nur ohne weitere Erklärung, die restlichen Staffeln wolle man nicht veröffentlichen.

      Im Grunde ist ja die Komplettbox von „Picket Fences“ schon ein Wunder, und die Bildqualität liegt hier weit über der Bildqualität anderer Serien.

      Ich hatte ja gehofft, der durch Corona entstandene Mangel an neuem Material würde dafür sorgen, dass man auf DVD und per Streaming mehr „altes Zeug“ veröffentlicht. Aber nicht einmal dafür war dieses Drecks-Virus gut.

      Antworten
    • mrspucks sagt:

      Ja, Boston Public ist bis heute für mich die beste Problemschulserie. Waren dieselben Macher. Und sogar Seven of Nine spielte mit. Einen der Darsteller sieht man dann auch noch in einer der späteren Staffeln von The Wire, wieder als Lehrer einer Problemschule, die der aus Boston Public ähnelt. Mega Serie. Leider zu früh abgesetzt.

      Ein Mounty in Chicago
      Ausgerechnet Alaska
      Twin Peaks
      Boston Public
      Picket Fences
      Der Nachtfalke
      Das Model und der Schnüffler
      Die Sopranos
      The Wire
      Manchmal Akte X
      NYPDBlue

      Antworten
    • mrspucks sagt:

      https://www.youtube.com/watch?v=oUX3TPKVf_Y&ab_channel=MacadamCowboy

      Und die wichtigste Serie für das modernes Erzählen bzw. der erste Vorläufer noch vor Twin Peaks.

      Antworten
  11. BergH60 sagt:

    tach auch !

    Chicago Hope war eine Antwort auf ER (Ebenfalls eine bahnbrechende Arztserie). Das kam damals auf den Privaten.
    Wobei ER ziemlich auf Realismus getrimmt und Chicago Hope etwas viel aus Beziehnungskisten war.
    (Ich weiß der Satz ist schwierig, also gib Dir Mühe.)

    Qualle : Möglicherweise DVD oder wie diese Glitzerscheiben hießen.
    Ander Qualle : Es soll da dieses Benutzernetz geben, da gibt es die Serie in SD auf Deutsch.
    Man sah Susan Dey damals noch gut aus ;-) <– Falsch das war Chicago Law

    Gruß BergH

    • Serienfan sagt:

      Deine „Quallen“ sind leider nix wert.

      Während in Ländern wie Italien Serien wie „Diagnose: Mord“ sogar auf Blu-ray komplett veröffentlicht werden, kriegt man hier Serien entweder gar nicht oder mit einer Bildqualität, die schlechter als die von manchen Raubkopien ist.

      „Chicago Hope“ stand immer im Schatten von „Emergency Room“, wobei ich gerade mit „Emergency Room“ nie viel anfangen konnte.

      Witzigerweise hatte „Chicago Hope“ einige witzige Anspielungen auf die erfolgreichere Konkurrenz. In dem „Picket Fences“-Crossover sagt Jill zu Dr. Watters: „Ich glaube ohnehin nicht, dass dies das beste Krankenhaus der Stadt ist, die meisten gehen doch in dieses andere, wie heißt das noch gleich?“ Und Watters antwortet: „Der Name ist hier tabu.“ (Anspielung darauf, dass das „Emergency Room“-Krankenhaus, das auch in Chicago liegt, nie einen Namen hatte.)

      Antworten
    • WKT sagt:

      Das „Emergency Room“-Krankenhaus hieß „Cook County General Hospital“. Der Name wurde nur in späteren Staffeln kaum noch erwähnt, da es ein echtes „Cook County“ gibt und man Schwierigkeiten befürchtete.

      ER ist übrigens DIE bahnbrechende Serie in Sachen Erzählkunst. Die Staffeln 3&8 sind für mich der Höhepunkt dessen, was auf diesem Gebiet möglich ist. John Wells ist ein Genie.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Stimme zu.

      Antworten
    • BergH60 sagt:

      tach auch !

      Also Chicago Hope in SD aus dem Benutzer-Netz isz anschaubar. Das Bild war von Hause aus Sch***limm.
      Normwandlungen SpedUp Invers Telecide und wie der ganze Kram hiess.

      Möglichwerweise gibt es gute BD, dann müssen sie aber die Originale haben und neu scannen und nicht up-scalen.

      Was das kostet wurde hier schon erwähnt.
      Da meine Frau aus dem medizinischen Bereich kommt habe ich halt fast alle Serien dieser Art sehen müssen.
      (Nein Praxis BrüllOhh-Bogen , Schwarzgeldklinik, Der ZwergDoktor etc. sind mir erspart geblieben.)

      ER war wirklich bahnbrechend, damit wurde modernes TV „“erfunden““ , oder wenigstens eingeführt (Wortwitz beabsichtigt). :-) Chicago Hope war O.K. , aber nicht bahnbrechedn, sondern eher konventionell. Bis auf die Sache mit den Maden.

      Geschmäcker sind halt verschieden.

      Ich weine z.B. nie bei Filmen,
      nur beim Ende von Sully. <- Kein Witz Je des Mal !!!

      Gruß Bergh

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    • Serienfan sagt:

      @WKT: Da sieht man mal, welchen Fake-News man aufsitzt.

      Ich zweifle keine Sekdunde, dass „E.R.“ eine großartige Serie ist. Nur: Das, was man „Chicago Hope“ immer vorwarf, dass es zu wenig Arztserie sei und dass es zu viel um Beziehungen und auch Gerichtsszenen geht, fand ich gerade gut. David E. Kelley ist nun mal Anwalt, der über die ebenfalls wunderbare Serie „L.A.Law“ zum Drehbuchschreiben kam. Schon da hatte er seine skurrilen, schwarzhumorigen Einfälle, und ließ die Pulaski-Darstellerin auch mal (für den Zuschauer völlig überraschend und unvermittelt) während eines Dialogs einen Fahrstuhlschacht runterstürzen.

      @BergH60

      Gibt es denn im „Benutzer-Netz“ auch „Boston Public“ und bei „The Practice“ die Staffeln 5 bis 7?

      Antworten
    • WKT sagt:

      Mit „L.A.-Law“ gings dann auch steil bergab, nachdem Kelley ausgestiegen war. Ich mochte eigentlich alle seine Serien, aber einige sind, meiner Meinung nach, einfach Kinder ihrer Zeit. „Ally McBeal“ habe ich z.B. damals immer gern gesehen, heute spricht mich das gar nicht mehr an. Ähnlich gehts mir mit „Boston Public“ und teilweise auch mit „Boston Legal“.

      „Chicago Hope“ war eine gute Serie, hatte aber das Pech, dass bei ER alles noch einen Ticken besser war (vor allem das brillante Casting, im Gegenzug für mich das größte Problem bei CH). Eine für mich bis heute unerreichte Qualität von ER ist, dass die Folgen so aufgebaut sind, dass 10-12 durchgehende Handlungen über eine Staffel hinweg erzählt werden, jedoch trotzdem jede einzelne Folge auch gesondert sehenswert ist und immer wieder als Einzelfolge gesehen werden kann. Mir ist bis heute keine zweite Serie untergekommen, die dieses Kunststück schafft. (Ich nehme jede Empfehlung dankend an).

      „Picket Fences“ (um den Bogen zurück zu spannen) war deshalb so genial, weil das an sich biedere Setting erstmal nicht vermuten lies, welch spektakuläre Serie sich dahinter verbirgt. Ich denke, die Behandlung der provokanten Themen war auch deshalb so effektiv, wie in keiner anderen Serie.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Leider ging es mit allen Serien abwärts, sobald Kelley ausstieg. Bedauerlicherweise auch mit „Picket Fences“, da ist die vierte Staffel doch schon deutlich von den ersten dreien entfernt, wenn auch immer noch auf extrem hohem Niveau.

      Es gibt auch typische „Kelley-Schwächen“, wenn plötzlich Figuren recht sang- und klanglos verschwinden, was ich besonders bei „Boston Public“ recht frustrierend fand.

      Klapo ging es ja um die berechtigte Frage, welche Kelley-Serie wohl „Picket Fences“ am nächsten kommt. Eigentlich nichts, weil „Picket Fences“ in seiner Vielseitigkeit, seinem breit gefächterten Essemble und den ja von Dir schon angesprochenen Kontrast aus heiler Welt, boshafter Pointiertheit und Tragik (man denke nur an Howards Tod) doch ziemlich einzigartig ist.

      Jedenfalls hatte ich vor Kurzem einen „Rewatch“ von „Picket Fences“, gefolgt von den auf DVD erhältlichen Folgen von „The Practice“. Wenn man unter Fences-Entzug leidet, war „The Practice“ ein ganz guter Ersatz. „Chicago Hope“ hatte ja leider auch nie das „Tempo“, das bei „Picket Fences“ und „The Practice“ auch heute noch so mitreißend ist.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Es freut mich, dass jemand The Practice so lobt … ich glaube, ich habe im realen Leben noch niemand kennengelernt, der die Serie kannte – nur im Netz stößt man ab und zu auf jemand – und finde, dass sie viel zu wenig gewürdigt wird.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „The Practice“ ging hier leider völlig unter, weil angeblich „zu amerikanisch“.

      Dabei macht gerade das ja die Serie so sehenswert. Man erhält sehr tiefe Einblicke in die US-Gesellschaft, und das auch noch auf spannende und sehr oft witzige Weise. Wie ich immer sage: Eine Geschichte sagt mehr als tausend Dokus.

      Episoden wie „Police State“ (letzte Staffel) gehören für mich mit zum Besten und Eindrucksvollsten, was ich je im Rahmen von TV-Sendungen sah. Wer verstehen will, was es mit der aktuellen „Defund the Police“-Bewegung auf sich hat (für Deutsche generell schwer nachvollziehbar), sollte sich das ansehen.

      Leider kommt diese Empfehlung wohl zu spät, weil die Serie zurzeit auf DVD restlos vergriffen ist, und natürlich auf keinem der gefühlt dutzenden Streaming-Diensten läuft.

      Antworten
    • Schildhilde sagt:

      Ich bin nicht so richtig Fan von Anwalts- oder Arztserien. aber aufgrund von ER ist meine damalige beste Freundin durchgedreht und Krankenschwester geworden. Ich hang noch Scully & Mulder nach.. Ist ER gut gealtert? Und vor allem interessiert mich: Wie würdest du The Practice imVergleich mit Good Wife bewerten? Good Wife fand ich richtig gut, bis zum Ende durchgezogen. Wenn The Practice lohnenswert ist, kommt das auf meine Liste. Früher oder später kommt man sicher an einen Datenträger.

      Antworten
    • WKT sagt:

      ER ist sehr gut gealtert, vor allem dramaturgisch und handwerklich. Da sucht die Serie bis heute ihres gleichen. Das sage ich als jemand, der eigentlich auch keine Arztserien mag. Speziell ab Staffel 3 ist dir Serie, meiner Meinung nach, noch heute fast ohne Einschränkungen schaubar und empfehlenswert.
      The Practice kann man ein bisschen beschreiben als Boston Legal, aber ernster. Ich denke, wenn dir The Good Wife gefällt, gefällt dir auch The Practice.

      Antworten
    • Schildhilde sagt:

      Danke dir für die Einschätzung, beides ist nun auf meiner Liste!

      Antworten
  12. BergH60 sagt:

    tach auch !

    Hängt eine bischen von Deinem Provider und dessen retention time ab,
    sowie von Deinem INdexer/Forum wasauchimmer, wo man „““links“““ findet.
    (Es sind keine Links , sondern was anderes, aber das würde hier zu weit führen.)

    Was ich hier so sehe:

    BP S1 und 2 in SD und S4 SD(?)
    Practice – Die Anwälte hab ich die o.a. nicht gefunden.
    (Nur S8)

    Gruß BerGh

    • Serienfan sagt:

      Seufz!

      Wo soll das noch hinführen, wenn noch nicht einmal mehr auf dem Schwarzmarkt Qualitätsstandards gelten und Kundenbedürfnisse befriedigt werden.

      Antworten
  13. jeff sagt:

    Ich sage nur Hill Street Blues!

  14. gast sagt:

    „Picket Fences “ ist die Ami- Version der göttlichen „Lindenstrasse“. D.E. Kelley weiß es nicht, die Entstehung seines Werks ist sehr wahrscheinlich durch verzögerte Morphopgenese erklärbar.
    Mit 4 Staffeln ist es natürlich deutlich komprimierter ,während es in der LS reichlich Verschnaufpausen zwischen Vatermord und ( versuchtem ) Amok – Attentat gab. Dafür konnte man die Bewohner der Strasse teils über Dekaden begleiten. Man stelle sich vor ,Sheriff Brock verlässt Jill nach 250 Eps. Die nächsten 25 Jahre trauert dann Jill der schönen Zeit mir der heilen Familie nach, während Zack einer Neonazi-Gruppe beitritt. All das wird von Wambough ironisch-sarkastisch kommentiert. ( wie : Hans Beimer, Helga B., Klaus B. und Frau Kling / Penner Harry).
    Die an dieser Stelle nicht genannten,aber geschätzten Stamm-Kommentaoren dieser Seite werden die LS als links-versifften Gesinnungsschmalz abtun. Aber : Serienfan hasst die Lindenstrasse ! Also: Gucken!

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