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Star Trek – Deep Space Nine – Review zur 6. Staffel

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Ja, ihr zu kurtz Gekommenen habt richtig gesehen: Es ist Zeit für etwas Positives im Leben eines Trekkies! Ja, wer hätte mal gedacht, dass sich ein Review zu einer Trek-Serie voller Tod und Kriegsrecht mal so warm und heimelig anfühlen würde? – Staffel 6 von „Deep Space Nine“ stellt vielleicht inhaltlich den Höhepunkt der letzten Trek-Generation dar. Doch wie gut ist die Drehkörper-Serie heute gealtert? Ich holte zur Klärung meinen „Fidget-Spinner der Erleuchtung“ heraus und schaute mir jede Episode an…


Ich mochte DS9 von allen Trek-Serien fast immer am liebsten (das wechselte schon mal), vor allem die späteren Staffeln.

Zwar finde ich bis heute die siebte zu mythisch, zu holperig, zu Ezri-behaftet und zu BEENDET (*schluchz*), aber wer weiß? Beim derzeitigen Stand des Franchises werde ich beim demnächst stattfindenen Rewatch vermutlich zur Bielefelder Stadtverwaltung gehen und dort beantragen, eine bajoranische Kirche im Teutoburger Wald bauen zu dürfen.

Doch erst mal soll es um Staffel 6 gehen… Jene Staffel, in der Sisko erst mal seine Station zurückerobern muss und vollends erkennt, dass er sich in die Rolle des Propheten, Kämpfers und schwarzen SF-Autoren im 20. Jahrhundert ganz gut reindenken kann.


Die Kirchen- und Drehkörper-Steuer ist fällig!

„DS9, Staffel 6? Ist das nicht die, wo Sisko die ganze Zeit von den Propheten faselt und völlig in seiner Rolle als religiöse Ikone aufgeht?“

Nein, FALSCH! Da sieht man mal, wie sehr man sich damals geirrt hat, wenn man behauptet hat, dass es „zu viel“ von irgendwas gab. In gerade mal 2(!) Folgen von 26(!) sind die bajoranischen Wurmloch-Besetzer so präsent, dass einem die religiöse Thematik überhaupt auffällt. – Hach ja… Das waren damals noch Mengen von „zu viel“, die man sich heute liebend gerne zurückwünschen würde.

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„Pah-Geister, verlasst diese Station!“ – „Nein, denn wir haben Jahrhunderte gewartet, um jetzt am Lumumba-Stand diesen einzigen Strahl abzuschießen!“ – Man fragt sich bei so was immer automatisch: Welchen Drehkörper hätte Jesus wohl geöffnet?

Richtig toll sind die religiösen Elemente aber trotzdem nicht. So erleben wir in „Zeit der Abrechnung“ (6.21) z.B. einen Sisko, der einer inneren Stimme folgt und eine antike Steintafel zerschmettert. Nur, damit Kira und Jake von verfeindeten Wurmlochgeistern übernommen werden können – Stichwort „Pah-Geister“. Deren Meisterplan ist es dann, für 5 Minuten auf dem Promenadendeck rumzulungern und eine „Zeit der Abrechnung“ einzuleiten. Die wäre allerdings deutlich spannender gewesen, wenn Quark mit dem Kassenzettel rumgekommen wäre…

Dort britzelt man sich lediglich ein paar Entladungen um die frisch eingesetzten Kontaktlinsen. Danach kommt man überein, dass die große Apokalypse eeerst mal wieder entschieden ist. – Wobei wir mit Jadzias Tod am Ende der Staffel aber wieder mit den Pah-Geistern versöhnt(?!) werden. Denn erst in „Tränen der Propheten“ (6.26) sehen wir, wozu die Bla… Pah-Geister fähig sind. Nämlich Franchise-Lieblinge in die Hölle eines nicht verlängerten Vertrags zu reißen.

Ich muss gestehen: Das nimmt mich heute noch mit, halte ich Jadzia doch für die interessanteste weibliche Figur (neben Kira, Dr. Pulaski und Quark), die wir im gesamte Trek-Universum bekamen.

Religions-Bewertung Staffel 6:

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HUMOR
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Schleus‘ mich rein, schleus‘ mich raus…

Ein weiteres Thema sind geheimdienstliche Tätigkeiten. So sehen wir O‘Brien, der sich dem Orion-Syndikat anschließen muss („Ehre unter Dieben“ – 6.15), Bashir, der von Sektion 31 abgeworben werden soll (“Inquisition“ – 6.18) und Sisko, der nur eine Folge später „Im fahlen Mondlicht“ agiert, um die Romulaner mit Garaks Hilfe in den Krieg zu ziehen.

Und all das sind sehr GUTE Episoden! Bei Bashir ist das relativ einfach zu erklären, weil wir leicht mit ihm mitfühlen können, als er scheinbar in die Mühlen der Militärjustiz gerät und plötzlich als Verräter abgestempelt wird. Da wir nur ihn sehen, wie er immer isolierter wird, kann sich jeder Trekkie (haha) wunderbar in ihn hineinversetzen. Zwar ist die Auflösung („Alles nur Holodeck, LOL!“) nicht gerade neu, aber wirkungsvoll. Zumal „Sektion 31“-Sloan so rätselhaft und dennoch verständlich gespielt wird, dass man sich glatt von ihm angezogen fühlt.

Man erinnere sich – als Kontrastpunkt – mal an den unsympathischen Fleischklops aus „Discovery“, dem man eeeventuell kurz das eigene Motorrad zeigen möchte, ansonsten aber nur die Kehrseite…

„Ehre unter Dieben“ mit O’Brien leidet hingegen etwas darunter, dass das Orion-Syndikat ebenfalls wie eine Holodeck-Novelle wirkt. Das liegt aber nur an den beengten Kulissen, denen man eine muffige Kneipe auf einem muffigen Planeten kaum abnimmt. Trotzdem schaffen es die Darsteller aber, das Ganze nicht vollkommen zu einer Schultheater-Aufführung werden zu lassen. Und somit gab es neben muffigem Drumherum auch Muffensausen, wann immer der Chief sich durch falsche Antworten als Spion hätte verraten können. („Öh, ich habe die Ersatzteile von der Sternenflo… äh… Mister Sternfloh, einem jüdischen Schmuggler.“)

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„Ich war doch mal Ingenieur… Maschinen und so wollte ich reparieren. Dinge justieren… – Die haben mich reingelegt! Das ist jetzt schon das zweite Erschießungskomando in dieser Woche!“

Klar, das ständige Gefasel vom Gangsterboss („Miles, Sie sind der tollste Mann, den ich je hatte. Sie würde mich niiie hintergehen!“) wirkt etwas plump, aber mangels heute üblicher Action-Ablenkungen doch wirkungsvoll. Auch verzichtete man zum Glück auf grausame Exekutionen von Verrätern und Konkurrenten. Was man der Episode natürlich auch als unzulässige Beschönigung des gar lustigen Banditenlebens ankreiden darf. (= Gar nicht so schlimm, die halten nur Händchen und die Mundwinkel unten)

Am Ende darf man sich dann die Frage stellen, ob der Chief richtig gehandelt hat, als er den Gangsterboss vor der Exekution durch die Klingonen bewahrte. Gedanken, die einem bei „Picard“, Folge 1.05, im Leben nicht einfallen würden…

„Im fahlem Mondlicht“ ist natürlich das Highlight. Ja, Sisko handelt zutiefst unmoralisch und verkommen, aber weil jeder Schritt so quälend erzählt wird, jede Abwägung auch in uns abläuft und jede Alternative zigfach aufgeführt wird (TOTE, alles voller TOTE, argh!), verzeihen wir es ihm. Aber okay, vielleicht verzeihen wir es ihm auch nur deshalb, weil die diese Episode das World Building enorm voranbringt. Und Garak als perfekten Organisator.

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„Sie wollen also Beweise haben? Dann BEWEISEN Sie es!“ – Schlau trifft auf Bauernschläue: Die meiste Zeit hat man das Gefühl, dass Sisko vielleicht nicht so gewieft und analytisch wie sein Gegenüber ist. Daraus entsteht zusätzliche Spannung.

Wir erfahren erstmals, wie man im Hologramm-Zeitalter gefälschte Videoaufzeichnungen verhindert oder zumindest erkennt, wie kompliziert es ist, das zu umgehen (kleiner Tipp: eine Explosion im Shuttle hilft!), wie viele Experten und halbseidene Gestalten zusammenarbeiten müssen und wie stark man sich vernetzen muss, um diese überhaupt mal zu treffen. („Bashir, ich brauche verbotene Bio-Substanzen für einen … Freund.“)

Am Ende gibt es zwar noch einen dicken Logikfehler (der Romulanische Senator hat seinen Chefs nicht sofort BERICHTET, dass das Datenstäbchen gefälscht ist?), aber über den sehe ich extrem gerne hinweg.

Spionage-Wertung Staffel 6:

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Klingonen und Dax, besser als Sex?

Ein wiederkehrendes Motiv ist Worf nebst Dax – denn die Hochzeit steht an, was es den Autoren erlaubt, mehr oder minder gelungene Späße einzuflechten. Hier balanciert man bei der Vorbereitung (“Klingonische Tradition“, 6.04) haarscharf auf der Grenze zwischen den beiden Polen „Hab‘s nach 12 Staffeln TNG & DS9 schon verstanden, die finden SCHMERZEN total super!“ und „Eigentlich ganz interessant und logisch geschrieben“.

Immerhin machte man sich die Mühe, den klingonischen Göttermythos logisch auszubauen (Spoiler: Es wurden alle totgeschlagen) und die quirlige Dax und den grummeligen Worf nicht als Gegensätze, sondern als Ergänzungen zum jeweils anderen zu betrachten.

Blöd nur, dass das in „Wandel des Herzens“ (6.16) nicht mehr gelang. Im Ernst: Dass Worf seine verletzte Frau durch einen Dschungel schleppen muss, zeigt mir keine neuen Facetten ihres Charakters. Im Gegenteil, die ironischen Neckereien wirken irgendwann so gezwungen, dass man sich fragt, ob ihre GANZE Beziehung nur daraus besteht. Wie heißt denn dann bitte diese Art der Partnerschaft? „Zukunftia-Ehe“, oder was?

Natürlich war ich nicht überrascht, dass Worf die wichtige Mission sausen lässt, um seine Frau zu retten. Wer hat denn ernsthaft damit gerechnet, dass der unsympathische Romulaner-Nebendarsteller den Vorzug bekommt? Der ist bestimmt nicht mal gut im Bett!

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Man mag von Klingonen, Hochzeiten und Buntstift-Punkten am Kopf halten, was man will. Aber eine bessere Vermählung haben wir in Star Trek noch nicht gesehen… Nennt mir mal spontan zwei andere!

Ein völliger Totalausfall nach klingonischer Sitte ist dann leider „Söhne und Töchter“ (6.03), wo Worf sich auf einem Klingonenschiff für seinen Sohn Alexander stark macht. Hier kommen einem die Trän… Gähnen vor Unverständnis und Langweile. Der gute Alex macht hier nämlich komplett den „Kurtzman“: Er macht ständig Fehler, wird nur noch als amüsantes Maskottchen behalten und glänzt nicht gerade durch intelligente Dialoge.

Da hilft es auch nicht, dass er am Ende natürlich doch kurz glänzen kann, getreu dem Motto: „Eine Idee zur rechten Zeit, macht Charakter wieder fit und breit“. Mir war die Figur sogar so egal, dass ich schon wieder vergessen habe, was Alexander selbst eigentlich wollte. – Abhängen? Stolzer Krieger sein? Oder lieber ein unstolzer Hilfs-Sheriff an der Seitenlinie? Hauptsache weg von Papa?

Klingonen&Dax-Bewertung Staffel 6:

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Mit Krieg, da krieg‘n sie mich?

In den Folgen 6.1 bis 6.06 geht es vor allem um die Rückeroberung von DS9. Leider hat man hier aber budgetbedingt(?) einiges an fruchtbarem Story-Acker brachliegen lassen. So wirkt sich die Besetzung der Station eigentlich nur dahingehend aus, dass die Zivilisten ab und an zerknirscht freundlich zu ihren neuen Herren sein müssen (Kira, Rom, Jake und Quark: „Es gefällt mir nicht hier, aber dafür haben wir genug Freizeit, um ständig alles zu sabotieren.“). Hier muss man sich fragen, wieso das Dominion nebst Cardassianern kein Problem damit haben, weiterhin Flohmärkte, potenzielle Bombenleger und Schmugglerringe auf ihrer wichtigen Militärstation zu tolerieren.

Zumal auch Odo nicht gut wegkommt: Der schließt sich tagelang mit der Gründerin ein, um sich mit ihr zu Matschepampe zu vermischen. Inwiefern ihn das beeindruckt, wird nicht gaaanz klar. Ich verstand schon, dass es eine sexuelle Komponente gibt, fand aber den Rest eher oberflächlich. Ja, es mag toll sein, mal als BAUM oder BLUMENVASE zu existieren, aber das konnte Odo doch schon immer, oder? Warum brauchte er eine Gründerin, die ihn von den Freuden des Formwandelns überzeugt? – Das wäre in etwa so, als hätte Dr. Soong oder Lore unserem Data irgendwann mal gesagt: „Du, wenn du dein positronisches Gehirn benutzt, dann kann du ganz schnell Dinge berechnen!“

Gerade „Zeit des Widerstands“ (6.01), “Hinter der Linie“ (6.04) und „Sieg oder Niederlage“ (6.06) leiden etwas unter dem Kaugummi-Geplänkel, bei dem Dukats Tochter Ziyal gerne auch mal ein Hubba Bubba zusätzlich reinwirft. Trotzdem sind es gerade die Geplänkel zwischen Dukat, Weyoun und Kira, die diese Episoden tragen. Sie sind eben gut gezeichnete Figuren, die trotzdem intelligent genug sind, um von ihrem Storyboard abzuweichen, wann immer sie mal Bock auf was Neues verspüren. (= Tochter über alles lieben; auch als Vorta mal über den Tellerrand schauen, etc…)

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„Und wieder geht einer unserer Besten…“ – „Oh Gott, sie haben Fähnrich Kenny erschossen. Die Schweine!“ – Wenn man gewollt hätte, hätte man den Krieg noch weitaus blutiger darstellen können. Stets schafft man es aber, das Positive überwiegen zu lassen. (= Niemand mochte Kenny)

In der Episode 6.14 („Das winzige Raumschiff“) geht es dann nur vordergründig um die von Gem Hadar besetzte Defiant. Eigentlich wollte man nur mal eine Folge machen, in der geschrumpfte(!) Figuren sich durch ein Schiff schlagen müssen und dabei nicht entdeckt werden dürfen. Das fand ich damals grandios, heute aber nur noch … nett. Vielleicht liegt es daran, dass die Shuttle-Besatzung nur einmal aussteigen muss, um dann in einer recht ulkigen Version eines Computerchips abzuhängen? Nur echt mit überdimensionalen Wabbelschläuchen und viereckigen Blinkekästen.

Auch werden mir die Gem Hadar mit ihren Soap-Problemen („Ich habe viel mehr Abitur ins Blut geklont bekommen als duuu, Chef!“) etwas zu menschlich gezeichnet. Da gefiel mir die Außendreh-Episode namens „Entscheidungen“ (6.02) besser, wo Sisko gegen einen Vorta kämpft, dessen Soldaten nur wegen dem letzten Drogen-Dosis zu ihm halten. – Zumal wir in der ganzen restlichen Staffel fast keine Außendrehs mehr sehen! Hat der Krieg leider alles weg-budgetiert…?

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„Schießen Sie auf die Sensorenphalanx!“ – „Ich kann nicht genug Energie zu den Triebwerken generieren!“ – „Dann nehmen Sie sich nur die hinteren Schilde vor!“ – ASMR für Trekkies: Wenn man es genau nimmt, funktionieren die Kämpfe sogar fast ohne Bilder, die es eh immer nur KURZ gab. Die Anweisungen und Schadensberichte auf der Brücke waren viel wichtiger und phantasieanregender.

In der Folge „Valiant“ guckt man einfach mal, wie junge Kadetten fernab der Heimat mit dem Krieg umgehen. Große Überraschung: Ungefähr so, wie jeder ältere Offizier im realen Leben! Mit Überforderung, Drogenmissbrauch und übertriebenen Regeln, die die Rechte der einzelnen beschränken. – Doch trotz der Logikfehler (= Jake und Nog fliegen in wenigen Sekunden ins Kampfgebiet rein, aber das unterbesetzte Tarnschiff niemals kurz RAUS?!) mag ich die Folge. Sie bedient sich halt eines Kunstgriffs namens „Sind ja nur unerfahrene Kadetten“, der uns aber erlaubt, mal eine realistischen Blick auf zermürbte Frontsoldaten zu werfen.

Das fühlt sich nur deswegen total schräg an, weil wir die erwachsenen Offiziere immer nur als psychisch gefestigte Personen kennenlernen, die jede traumatische Erfahrung mit einer halben Stunde in der Holodeck-Kneipe neutralisieren können. Somit ist die Folge zwar ein Fremdkörper, gleichzeitig aber auch das bessere „Discovery“. Denn hier weiß man wenigstens, warum uns das Drehbuch alle paar Minuten eine überlastete Heulsuse zeigt.

Mit „In Tränen der Propheten“ (6.26) endet dann die Staffel. Nicht kunstvoll, aber hübsch manipulierend („Na, du willst schon wissen, wie es jetzt weitergeht. Oooder?“), rasant und auf eine Weise inszeniert, die ich mir heute auch wieder wünschen würde. Halt dann nur in HD, 16:9 und mit besseren Effekten. Denn besser als HIER wurde es selten. Zumal Jadzia hier so anziehend, klug, natürlich und offen dargestellt wurde, wie es keiner Trek-Frau danach wieder gelang, ohne komplett krampfig zu wirken.

Man stelle sich versuchsweise mal Jadzia mit Michael Burnhams üblichem Gesichtsausdruck vor! Brrrr…

Kriegshandlung-Bewertung Staffel 6:

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Erzähl mal von damals, Opa!

Was haben die Episoden „Jenseits der Sterne“ (6.13), „Tiefes Unrecht“ (6.17), „Das Zeitportal“ (6.24) und “Der Klang ihrer Stimme“ (6.25) gemeinsam? Ganz klar: In allen erfahren die Figuren etwas über sich, indem in irgendeiner Form eine Zeitreise stattfindet.

So lernt Kira dank dem Drehkörper der Zeit, dass es gar nicht so einfach ist, die eigenen Mutter als Kollaborateurin zu sehen – sie wollte einfach nur ihre Kinder beschützen. Hier wird Dukat allerdings so nett gezeichnet, dass Kira mit ihrem „Ich spreng jetzt meine Mudda in die Luft!“ fast schon als Böse dasteht. Das Zeigen von ein paar verhungerten, verprügelten und gefolterten bajoranischen Zwangsarbeitern hätte hier sicherlich „geholfen“.

Aber irgendwiiie habe ich das Gefühl, dass dann ein neuer Kritikpunkt aufgekommen wäre. („Hey, das ist ja immer noch nicht so brutal wie beim Kurtzman-Trek, ihr Luschis!“)

„Jenseits der Sterne“ ist allerdings erschreckend mies gealtert.

Fand ich die Folge damals noch grandios, so wirkt sie jetzt wie ein Holodeck-Abenteuer, bei dem es um nichts geht. Nach wenigen Minuten weiß man, dass der schwarze Autor nur deswegen keinen Erfolg hat, weil er ein schwarzer Autor ist. Der Rest sind Vierte-Wand-Meta-Gags („Guck mal der schreibt über DS9! Und die anderen Figuren aus der Serie kommentieren die Serie, haha!“), ewige Wiederholungen des Gesagten („Sorry, Ben. Sie sind immer noch schwarz!“) und etwas skurrile Gegenspieler, bei denen man nicht weiß, ob sie gepflegte Bond-Bösewichte oder normale Straßenschläger sind (Gul Dukat und Weyoun).

Nachdem man uns zig Mal erklärt hat, dass schwarze Autoren damals gedisst wurden (wie vermutlich auch schwarze Busfahrer, schwarze Herrenausstatter und schwarze Gärtner), werden wir mit der Botschaft entlassen, dass dissen gar nicht gut ist. – Schade, das war doch etwas langweilig und eindimensional… Aber in den 90ern war es natürlich toll. Wir hatten ja nichts. Nur den „arroganten Picard“, wie wir kürzlich gelernt haben.

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„Ach Benni, wenn du doch nur HEUTE gelebt hättest!“ – Da hätte er als heterosexueller Mann bei Kurtzman-Trek aber äußerst schlechte Karten?

Da gefiel mir glatt die Story besser, in der Molly in ein Zeitloch fällt und als erwachsene Frau wiederkehrt. Leider aber derartig traumatisiert, dass Miles und Keiko gar nicht genug Plastikbälle und Holodeck-Picknickdecken ausbreiten können, um das Mädchen tiefenpsychologisch zu heilen. – Ein schönes kleines Familiendrama, bei der die Gastdarstellerin ihre Angst und Verwirrung hervorragend rüberbringt. („Papaaaa, Molly will Graaaaas essen!“)

In „Der Klang ihrer Stimme“ sprechen dann alle mit einer Frau, die bereits lange tot ist. Und obwohl hier nicht allzuviel passiert, war ich verwundert, wie schnell die Folge vorbei war. Wie haben die das damals hinbekommen? – Wie bitte? Man wollte einfach Zeit mit den Charakteren verbringen, selbst wenn die nur in Quartieren abhingen und über sich selbst gesprochen haben? So was geht?!

Zeitreisen-Wertung Staffel 6:

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Das Humor-Kapital eines Kapitalisten

Ferengi-Folgen sind meist witzig, kreativ und skurril. Doch dabei gibt es leider nur ein klitzekleines Problem: Sie sind genauso scheiße, wie sie unterhaltsam sind. – Zwar verarbeitet man auf parodistische Weise stets Frauenfeindlichkeit, Oberflächlichkeit und Turbokapitalismus, zündet aber nicht gerade den Turbo, wenn es um Star Trek als Ganzes geht.

Oder sollen wir wirklich glauben, dass der kulturelle, politische und finanzielle Anführer namens „Großer Nagus“ ständig auf DS9 abhängt, um einem popeligen Barbesitzer um seine paar Kröten zu prellen? Und dass Quarks Mutter natürlich zur „First Lady“ wird, die dann als erste Amtshandlung Kleidung(!) für Frauen einführt? Klar, aus Comedy-Sicht ist das alles in Gold gepresstes Humor-ium, aber glaubwürdig oder lehrreich kann man das nicht gerade nennen.

Zumal man sich nicht entblödete, Quark einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen („Die Beraterin“, 6.23), ihn während der Entführung seiner Mutter mit einem toten Vorta herumspielen zu lassen („Der glorreiche Ferengi“, 6.10), oder ihn in einer arg gestellten Fanservice-Episode („Wer trauert um Morn?“, 6.12) mit Gaunern zu mischen, die auch nicht klüger als ein Ferengi im Latinuum-Rausch sind.

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„Hey, wieso gucken wir eigentlich noch nicht in HD-Auflösung auf den Zuschauer herab?“ – „Das wäre unrentabel, du Trottel!“ – „Ich habe eine Idee! Wir starten eine Kickstarter-Kampagne dafür!“ – „Jaaa, und hauen dann mit der Kohle ab!“

Ja, Spaß macht das alles schon, aber wer sich vorher nicht fünf Romulanische Biere reinpfeift oder den Fehler macht, noch über die letzte ernsthafte Episode nachdenken, findet sich schnell an einem ganz bestimmten Ort wieder. Nämlich am „Ab hier bin ich raus.“-Ort.

Ferengi-Episoden-Wertung Staffel 6:

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„Computer? Repliziere mir einen Stuhlkreis!“

Dann gab es da noch ein paar Episoden der Marke „Charaktere sitzen rum und erklären sich die (ihre) Welt“.

So geschehen in „Statistische Wahrscheinlichkeiten“ (6.09), “Das Gute und das Böse“ (6.11) oder „Erkenntnis“ (6.08).

Letztere handelt von Vedek Bareil aus dem Spiegeluniversum. Lustigerweise hatte ich sie bis heute vergessen, was mich 2 Wochen nach dem Gucken nicht davon abhielt, sie ERNEUT zu vergessen. Aber so ist das nun mal, wenn das Spannendste an einem Mirror-Charakter ist, das er aussieht wie ein bekannter Charakter, dann aber irgendwie … anders ist.

Wobei: Wer ist denn dieser Vedek Bareil aus dem Original-Universum? Verflixt, Alzheimer oder vergessenswerte Charaktere?! Gibt‘s einen Schnelltest dafür?

Puh, Gott sei Dank… An „Statistische Wahrscheinlichkeiten“ kann ich mich saugut erinnern. Was auch daran liegt, dass wir eine Haufen Verrückter sehen, die aber eine ganz besondere Begabung haben. Da man das mit haufenweise interessantem Zeug vermischt, ist das trotz der plakativen Momente („Hör auf, deine Mitpatienten mit dem Tode zu bedrohen, Jack!“) eine sehr „reichhaltige“ Episode. Bashirs Status wird ebenso hinterfragt wie seine Freundschaft zu dem „Doofie“ namens Miles O‘Brien. Nebenher erfahren wir, wie die Sternenflotte ihre genetisch Verbesserten behandelt (= freundlich und stilvoll einsperren) und dass der Dominion-Krieg vielleicht rasch vorbei gehen würde, wenn sich die Sternenflotte ergeben würde.

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„Lassen Sie mich überlegen… Was ist besser: Krieg oder Fliesen?“ – Als Nachdenken noch als Episoden-Motiv taugte: Die genetisch Aufgebesserten werden spätestens dann relevant, wenn wir das Thema demnächst in ECHT bekommen.

Die Folge „Das Gute und das Böse“ will hingegen so richtig krass sein, scheitert aber dezent an seinen Ambitionen. So erfahren wir, dass der ausgeglichene Gul Dukat eigentlich ein Bajoraner-fressender Irrer ist. Das Katz-und-Maus-Spiel in der Höhle lebt dabei von den grandiosen Schauspielern, dämonisiert aber nur einen von beiden, weil der andere (Sisko) ihm ständig Kontra gibt. Da fand ich die ähnliche Folge „Der undurchschaubare Marritza“ intelligenter…

Stuhlkreis-Bewertung Staffel 6:

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Fazit Gesamtstaffel:

Freilich laufen die meisten Folgen heute anders ab, als man sie von früher in Erinnerung hat. Wo man früher epische und strategische Kampfhandlungen sah, sieht man heute alle paar Episoden mal ein-zwei explodierende Dominionschiffe, die (Gleichgewicht muss sein) von ein-zwei explodierenden Föderations-Schiffen beantwortet werden.

Und die Kulissen leiden vor allem etwas daran, dass das alles viel GRÖßER wirken müsste. Hat man z.B. das Promenadendeck als riesigen Platz in Erinnerung, fällt einem heute auf, dass auf der oberen Ebene nicht mal drei Leute nebeneinander gehen könnten. Der metallische Bajoraner-Ohrschmuck würde an den schrägen Wänden und Fenstern unweigerlich Funken schlagen. Auch die Schiffe wirken so beengt, dass man zwar (gewollte) U-Boot-Assoziationen bekommt, allerdings stärker als beabsichtigt.

Doch was die Serie heute noch immer auszeichnet, ist die (für Star Trek) sehr liebevolle Zeichnung aller Hauptfiguren. Jeder macht kleine Entwicklungen durch. Jeder besitzt seine eigene Stimme, seine eigene Mimik, seine kleinen Manierismen. Und auch, wenn es an echter Forschung mangelt, erleben wir viele Mini-Reisen in die Leben von Siskos Freunden & Feinden. Da stört es auch wenig, dass sich Odos und Kiras Liebesbeziehung bis heute fremd anfühlt, man aus Dax und Worf noch mehr hätte machen können und ich statt Ferengi-Episoden gerne noch mehr Spionage- oder Bajoraner-Episoden gesehen hätte.

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„Doctor, Sie müssen sich entscheiden! Entweder SIE kommen mit uns, oder wir rekrutieren Rom. Der hat auch ein paar sehr interessante Veränderungen im Erbgut.“

Viele Dialoge wären heute nicht mehr vorstellbar. Wie z.B., dass Weyoun sich über den heidnischen Glauben der Bajoraner lustig macht, sich aber partout nicht vorstellen kann, selbst einem solchen anzugehören. Und auch der ewig schmeichelnde Gul Dukat will trotz all seiner Untaten einfach nicht zum Hassobjekt werden, da man ihn in den meisten (aber nicht in allen!) Episoden abnimmt, dass er Ordnung und Loyalität stets mehr schätzt als Zerstörung und Sadismus.

Absolute Klassiker sind aber ausnahmslos alle Geschichten, in denen unsere Helden mit diesen „Bösen“ zusammenarbeiten müssen. Denn wenn plötzlich auch der abgebrühte Gem Hadar erkennt, dass er von einem besseren Klonmodell ersetzt werden kann oder wenn Bashir gleich zweimal entscheiden muss, wie weit er seine Fähigkeiten für unkonventionelle Lösungswege einsetzen will, dann ist das STAR TREK im besten Sinne.

Und das spürt man auch in den kleinen Dingen.

Klar, Replikatortechnik und Mangelwirtschaft/Schmuggler/überteuerte Bars vertragen sich kaum, aber da man stets weiß, was der Sinn jeder einzelnen Szene ist, nimmt man auch Ungereimtheiten besser auf.

Klar, das geht alles besser, aber aus damaliger Sicht muss man sagen: Nicht viel besser!

Staffel-Wertung:

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Artikel

von Klapowski am 07.03.20 in Star Trek: Deep Space Nine

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Kommentare (13)

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  1. Yole sagt:

    Die Beziehung von Ziyal und Garak, dem Erzfeind ihres Vaters, ist auch interessant.
    Stimmt, auf die Propheten-Folgen hatte man weniger Lust. Blöd fand man halt vorallem, dass sie die Dominion-Flotte einfach „aufgelöst“ haben.
    Die Folge, in der Sisko mit dem wahnsinnigen Dukat strandet, habe ich seitdem tatsächlich kein zweites mal geguckt. Werde ich demnächst nachholen…

  2. JP1957 sagt:

    Zunächst einmal – Ordnung muss sein – der Hinweis, dass laut Memory Alpha die korrekte Schreibweise „Jem’Hadar“ ist.

    Dann: Ein wirklich herzliches Dankeschön für die Überraschung am späten Samstagmorgen, auf eine Review von … DS9 … zu stoßen. Anstatt sich weiter in die Niederungen von Kurtzmann Trek begeben zu müssen.
    Ich verlängere hiermit mein Zukunftia Abo bis zum Ende des Jahres! Mindestens!!

    Es gab beim Lesen tatsächlich einen Moment, wo die 90er Jahre Gefühle mich übermannten:
    „Wie bitte? Man wollte einfach Zeit mit den Charakteren verbringen, selbst wenn die nur in Quartieren abhingen und über sich selbst gesprochen haben? So was geht?!“
    Ja, so war das … und auch wenn das beim Eintauchen in Serien nicht selten geschieht, war doch die Qualität der Charakterzeichnung außerordentlich … wie Klapo an anderer Stelle erwähnt.

    Was mich im Rückblick und im Vergleich mit heutigen „Trek“ Figuren so beeindruckt: Was für ein Potential hatten diese Figuren! Dax als bestes Beispiel!
    Ich habe mir damals immer vorzustellen versucht, wie die Autoren da zusammen hocken und am Reißbrett kreativ und „genial“ Personen aus dem Nichts schaffen.
    Und es entstand ein Wesen mit einem Symbionten in sich, der über jahrhundertealte Erfahrungen verfügte und den Hauptprotagonisten der Serie aus einem anderen Leben kannte und schon Mann und Mutter gewesen war … und was für Möglichkeiten daraus entstehen konnten!!!

    Und finden wir ähnliche (nicht ganz so geniale) Dinge nicht auch bei den anderen Protagonisten?
    Sisko … dessen Frau von „Picard“ getötet wurde und der Mensch und Abgesandter gleichzeitig
    war.
    Kira … Widerstandskämpferin und nun Vertreterin einer Regierung. Der „weltlichen“ Födera-
    tion verbunden und ihrer Religion.
    Garak … Schneider und Geheimagent.
    Quark … Profitgeil und liebenswürdig.

    And so on. Wie viel gedanklicher Invest steckte in ihnen allen!

    Was auf jeden Fall in der Review fehlt, ist eine eigene Kategorie „Odo“, neben Dax die Figur mit dem größten Potential in der Serie und natürlich auch zentral in Staffel 6.

    Zu den interessantesten Fraunefiguren in Star Trek gehört neben Dax, Kira und Pulaski (ich hoffe, das war ernst gemeint – sie wird ja ansonsten meist kritisiert) noch Ro Laren. Und natürlich der Kurzauftritt der Offizierin, die in den beiden Locutus Folgen Schnarchsack Riker Feuer unter dem Hintern macht.
    Ezri fand ich übrigens auch überragend bei der Herkulesaufgabe die Nachfolge einer Jadzia anzutreten.

    Bleiben die Ferengi. Mit der abwertenden Kritik im Review, sie hätten keinerlei Bedeutung,
    „wenn es um Star Trek als Ganzes geht“, bin ich überhaupt nicht einverstanden. Um diese Einschätzung allerdings in Grund und Boden zu argumentieren, muss ich mir erst die sechste Staffel erneut ansehen.
    Meine Erwiderung erscheint also frühestens 2021.

    Nochmal ein Dankeschön an Klapo.

    • Klapowski sagt:

      Bitteschön.

      Was Odo angeht, habe ich tatsächlich die Folge mit Vic Fontaine vergessen, der hier ebenfalls „wichtiger“ wird.

      Allerdings hätte man gerne noch erklären dürfen, ob man Vic nun auch plötzlich für ein Lebewesen hält – oder er halt nur ein besonders gut geschriebenes Programm ist. Da er sogar außerhalb des Holodecks agiert, müsste er ja auf einem Level mit Doktor Moriaty sein?

      Odos Liebe zu Kira habe ich nie ganz verstanden. WARUM fühlt er sich jetzt zu ihr hingezogen? Warum sollte ein Wesen, das aus Schleim besteht, ein Bedürfnis haben, seine nachgebildete Zunge in den Hals eines anderen Wesens zu stecken? Wir machen das instinktiv (und es hat, nebenbei gemerkt, auch eine wichtige biologische Funktion), aber für Odo gilt das ja nicht. Hier hätte man gerne noch mehr mit einer Art geistigen Verwandtschaft argumentieren können.

      Dass Kira zum Beispiel in gleichen Teilen „Ordnung und Unordnung“ verkörpert, was für einen Formwandler zwei wichtige Themen sind.

      Antworten
    • Yole sagt:

      Ich finde, dass nicht so gut rüberkommt, wie sich Kira letztlich in Odo verlieben konnte. Obwohl die Folge natürlich super ist mit Vic als Kuppler. Odos Liebe hingegen wird schon früh in der Serie gezeigt. Es passt zu seinem Charakter, seiner Zurückgezogenheit… Zur Chemie: Teils kommt es so rüber, dass Formwandler „nur die Illusion erzeugen“, teils fühlen sie sich wie ein Falke inkl Glücksgefühle wenn er durch die Luft gleitet.

      Antworten
  3. Nestroy sagt:

    Und gerade gestern erst hab ich mir noch gedacht „ich muss Klapo darum bitten mehr DS9 zu rezensieren bzw. selber Gastbeiträge produzieren“ und da finde ich dann plötzlich heute doch glatt einen brandneuen DS9-Artikel hier vor – Heute ist ein guter Tag zum sterben!

    Also daher erst mal vielen Dank dafür, ich habe in den letzten Monaten am laufenden Band ständig TNG-, DS9- und VOY-Folgen auf DVD gesehen (immer wieder durcheinander je nach Laune) und das so oft, dass ich schön langsam (bzw. jetzt schon) das Problem bekomme, nicht mehr wirklich eine Folge zu finden die ich als nächstes sehen will, weil eben so gut wie jede in letzter Zeit schon einmal dran war, obwohl man so gern noch weiter beim guten alten 90er-Star Trek weiterschauen will…tja werde ich wohl wieder auf Hercules und Xena umsteigen müssen für die nächste Zeit, denn wie die alten Gallier schon zu sagen pflegten: Bis repetita non placent semper“

  4. G.G.Hoffmann sagt:

    Die Staffeln 4-6 von DS9 sind, mit wenigen Abstrichen, auch heute noch ein Highlight von Star Trek. Sehr bedauerlich, dass bei all der Kohle, die in DSC und PIC fließt, niemand bereit ist, lächerliche 20-30 Millionen für ein 16:9 Remaster der Serie aufzubringen. Die DS9-Doku hat gezeigt, wie großartig das aussehen könnte. Auch einiges von VOY würde ich gerne in 16:9 in HD und farblich aufgefrischt sehen.

    Manches hat durchaus Kinoqualität.

    • Klapowski sagt:

      Du weißt das doch bestimmt: Warum gibt es nicht schon längst eine Kickstarter-Kampagne für und mit CBS/Paramount/Viacom? 30 Millionen halte ich für durchaus machbar.

      Wie viele DS9-Fans wird es wohl – realistisch betrachtet – geben?

      4 oder 5 Milliarden?

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Denke mehr.

      Antworten
    • Zuse sagt:

      Klapo und GG und noch jemanden – Also 3 oder so.

      Es ist immer wieder lustig, wenn Leute über das Geld anderer Leute labern.

      P.S.: Euer System hier gefällt mir, obwohl es nervt, jedesmal die Mail einzugeben – SUPER mit 17 Sternchen und 3+.

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „Euer System hier gefällt mir, obwohl es nervt, jedesmal die Mail einzugeben“

      Ich versuche alles möglichst nutzerfreundlich zu gestalten, also kein Ablegen der Kommentare auf fremden Servern (wie z.B. bei Disqus) sowie 1000 Funktionen die keiner braucht und nur das System aufblähen.

      Ich habe es jetzt aber mal so eingerichtet, dass dein Nutzername und die E-Mail-Adresse (auf Wunsch) im Browser gespeichert werden. Was man aber jederzeit mit einem Klick ausschalten kann.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      „Es ist immer wieder lustig, wenn Leute über das Geld anderer Leute labern.“

      Falls es noch nicht aufgefallen ist, Zuse, eigentlich passiert auf der Welt wenig anderes.

      Antworten
  5. Wambophat sagt:

    DS9 ist wie ein guter Schinken von den 90er Serien am besten gealtert.
    Immet wieder lass ich gerne eine DS9 Folge zum einschlafen laufen.
    Hervorzuheben wären unter anderem die vielen Zweierbeziehungen unter den Protagonisten.

    Ich muss zugeben, damals fand ich DS9 irgendwie wirr und konfus, jedoch in der Nachbetrqchtung eine recht komplexe und spannende Story zum Mitfiebern.
    Nicht so antiseptisch wie TNG, nicht so eindimensional öde die Charaktere wie bei Voyager. Bei Voyager ist der einzige vielschichtige Charakter der Doktor.

    Übrigens, eine Schande ohnegleichen, dass ich eure famose Seite erst vor wenigen Jahren per Zufall entdeckte und nicht viel früher zu Anfangszeiten…

  6. Halbnerd sagt:

    DS9 war wohl die erwachsenste der 90er-Serien. Die Figuren waren allesamt glaubhafter als ihre TNG-Gegenstücke und viele Storys deutlich intelligenter als das, was man uns heute zumutet. Ich fand eben auch die ruhigen Episoden, wie „Der Klang ihrer Stimme“ sehr gut, bei denen man nur das Innenleben betrachten konnte. In puncto Fernsehunterhaltung ist aber „Im fahlen Mondlicht“ bis heute unerreicht. Sisko rechtfertigt sich vor sich selbst und dem Zuschauer – grandios – auch nach dem zehnten Mal. Eigentlich ist es traurig, dass man heute mit so viel mehr Mitteln so sehr viel weniger weit kommt.

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