Film- und Serienkritiken

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Warum Zukunftia einem Künstler NICHT helfen durfte…

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Die Angebote, die ich für Zukunftia.de erhalte, sind oftmals etwas nebulös: Mal soll ich bezahlte Werbung für Online-Casinos schalten (Ein russischer Server, auf dem man Geld verlieren kann, ist ein CASINO? Wieder was gelernt) und ab und zu auch einen Wackelkamera-Film unterstützen, der selbst durch das engmaschige Netz der deutschen Filmförderung gefallen ist (Und das heißt schon was!). DIESMAL war es aber der Künstler Lucas K., der auf sein breites Bilderangebot aufmerksam machte. Bis zu „22 MB groß“ seien sie, manche anlässlich des Wahlkampfes entworfen worden und natürlich von anderen Medienschaffenden zu Veröffentlichungszwecken zu KAUFEN. Da griffen wir natürlich (fast) zu.

Die Merkel-Fotos von Lucas K. („Computer-Designer“) bestechen durch den geklonten… gekonnten Umgang mit allen Grafikprogramm-Schaltflächen. Faszinierend, wie einfach… äh.. BOCKSCHWER man dicke Nasen, Welleneffekte und verfärbte Haut mit diesen modernen Computerisierungs-Dingsbumsen fertigen kann. – Das kann echt nicht jeder! Und wenn doch, würde ich darüber wohl keine Mails erhalten und es somit niemals erfahren.

Aber im Ernst: Da wir uns ebenfalls als unterschätzte Künstler sehen, wollten wir hier natürlich sehr gerne einige Werke vom K.-Lucas zeigen! Wir befürchteten nämlich, dass die Auftragslage für Andy-Warhol-dessen-Urenkel-inspirierte Digital Arts im Moment nicht die beste ist. Schließlich bin ich selbst erst kürzlich über einigen Helmut-Kohl-JPGs eingeschlafen und habe unabsichtlich per „Bewegungsunschärfe“-Funktion in Corel Photopaint die Preise für derartige Kunstwerke kaputt gemacht: Der „kaputte Helmut“ war nämlich gleich 16.893.483 Mal kopiert und wieder als neues Bild eingefügt worden, bis Arbeits- und Festplattenspeicher voll waren. Tja, Inflation, passiert immer wieder mal, in allen Branchen. Geschätzter Wert pro Helmut-Bild: 0,00003 Cent.

Trotzdem bat ich dem Lucas gerne „5,52 Euro“ für 12 verfremdete Merkel-Bilder an, wobei ich natürlich auf die „aktuelle Vergleichsliste für Onlinekünstler und Grafiker, unter Berücksichtigung der Allgemeinen Abgabe nach dem Urheberrechtsgesetz und dem Mittelwert aller vermusterten Netzpreise“ verwies (Man ist ja Profi). Ein faires Angebot, wie ich fand, hat er das verfremdete Merkel-Foto ja garantiert im ORIGINAL geschossen (= Geeeld!) oder immerhin den Ursprungskünstler für die Übernahme und Weiterentwicklung des Werkes bezahlen können (Geeeeld… übriiig!).

Leider zeigte sich K. nicht begeistert von unserem Angebot (= „Wir suchen immer interessante Künstler“), bezeichnete es „gelinde gesagt“ als „Beleidigung“ und hätte gerne „hinter der der 5 noch 2 Nullen“ gesehen, um zumindest „darüber reden zu können“. Meine freundliche Mail wird nun der „Verwertungsgemeinschaft Bild-Kunst“ zur Kenntnis vorgelegt. Zudem forderte er eine „schriftliche Bestätigung“, dass ich mich daran halte, die 12 Bilder von Angela Merkel NICHT zu veröffentlichen und betonte in vielen Großbuchstaben (Man ist ja Profi), dass er mir die Erlaubnis hierzu explizit entziehen würde.

Da ich mich inzwischen so auf die Veröffentlichung von wertvollen Merkel-Bildern für zusammen 500 Euro gefreut hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als entweder als Ausgleich mal gerade das Bernsteinzimmer zu finden oooder ähnliche Bilder anzufertigen. Eine Arbeit, die sehr schmerzhaft und anstrengend war, da ich meine dringend nötige Pinkelpause um 5 Minuten nach hinten verschieben musste.

Hier also nun UNSERE große Ausstellung von „Merkel – Das kaputte Polit-Chamäleon“. Die Preise findet ihr direkt darunter.


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Preis: 750 Euro. Plus Tabaksteuer, weil ich dabei geraucht habe, aber eigentlich Nichtraucher bin.

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Preis: 1039,95 Euro. Der Aufwand war hier deutlich höher, weil ich kurz von der Maus abgerutscht bin und ich meine Nase geputzt habe.

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Preis: 2.400 Gummibärchen (rot). Der SPIEGEL-Verlag erhält, wenn er dies als Titelbild verwendet, 20% Rabatt in Form von Lakritzschnecken.


Schriftliche Angebote werden von dem Seitenfach meiner Zwangsjacke jederzeit entgegen genommen. Ich bin Künstler mit eigenem PC und habe daher ein Recht auf GELD! Viel Geld! – Bucht mich und ich pinkle Euch auch gesellschaftskritisch auf Hochzeitsfeiern an das Brautkleid oder verfremde an meinem Laptop Eure Gäste. – Ich arbeite auch im Akkord und schaffe 138 Gesichter in der Stunde! Meine Designs können auf Wunsch bis zu 22 Gigabyte und größer werden, je nachdem, welche Dateigröße sie als Begründung für die Anschaffung einer neuen Festplatte benötigen…

Oh, ich muss aufhören, Vincent Van Gogh will mit mir Poker spielen.

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von Klapowski am 16.09.13 in Intern

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Kommentare (5)

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  1. BigBadBorg sagt:

    Das ist doch jetzt nicht wahr? Die Bilder hätte ich zu gerne mal gesehen… :) Für 500 Euro müssen die ja der Hammer gewesen sein! Oder der „Künstler“ total bescheuert, was es wohl eher trifft.

  2. Onkel Hutt sagt:

    Nicht zu unrecht, wenn man sieht das zwei blau gemalte Rechtecke für Millionen über den Ladentisch wandern, darf man sich da als angehender Ausnahmekünstler schon mal Hoffnung machen

  3. Klapowski sagt:

    „Die Bilder hätte ich zu gerne mal gesehen…“

    Sooo viel anders als die meinen sind die wirklich nicht. Vielleicht noch mit abgrenzender Maske um das Gesicht, damit beim Haut-Einfärben die Haare nicht ebenfalls grün werden (wer kennt das nicht von seinen Essversuchen mit abgelaufenen Fischmahlzeiten?).

    „Schön“ auch die Mail-Details wie der Verweis auf die SF-Bilder, die er anböte. Die angesprochene „Suchfunktion“ funktionierte dann leider mangels (auffindbarer) Webseite nicht richtig. Aber vielleicht meinte er auch Google, das einem helfen könnte, WOANDERS geile Pics und heiße Bilds zu finden?

    Kollege Sparkiller hat den jungen Künstler dann auch gegoogelt und ihn bei den Ebay-Kleinanzeigen gefunden. Da verkauft er auch gerne mal ein kubistisches Ölgemälde (klassische Vierecke, farbig) für 2.000 Tacken, ist aber auch gerade mit dem Preis auf 1.500 runter gegangen. Dieses sehr nach „Omas Dachboden“ aussehende Werk ist aber seinen Preis bestimmt wert, denn es ist von (*Trommelwirbel*) einem „unbekannten Künstler“. Und wer wollte von DEM nicht schon immer mal was haben?

    Ich glaube, es wird doch Zeit, dass die Banken und andere Institutionen (Notenbanken, Investmentbänker…) mal stärker reguliert werden. Diese Geldschöpfung aus dem Nichts heraus bringt junge Leute nur auf miese Gedanken. Alle wollen wertvolle Plastik-iPhones, Kokainhaufen in Porscheform und ukrainische Nutten, und das am besten für Geld, das andere für zusammengeklebte Eierschalen („Kuuunst!“) und eine professionelle Sacklauszucht berappen sollen.

    Ekelhaft.

  4. G.G.Hoffmann sagt:

    Da hat wohl einer den Schnellkurs „Abmahnen – aber richtig“ nicht bestanden. Hochwertvolle Fotos, um die sich die Webgemeinde reißt, bietet man doch nicht für lumpige 500,- Euro zum Verkauf an. Die stellt man einfach ins Netz, sucht sie später mit tineye.com und mahnt gnadenlos jeden ab, der es gewagt hat, das Bild ohne Erlaubnis weiterzuverbreiten.

    Nur zwei Hürden gilt es zu überwinden.

    1. So eine Grütze findet nicht einmal Tineye.
    2. Das Amtsgericht Melbourne reagiert eher träge auf Unterlassungsklagen deutscher Anwälte.

  5. Everest sagt:

    Sehr geehrter Herr Klappo,

    vielen Dank für diesen Artikel. Ich habe herzlich gelacht. Schon länger habe ich sie wegen ihres Witzes und der Namensähnlichkeit als neuen Trainer beim BVB Dortmund vorgeschlagen. Aber die stellen sich ebenso quer wie sie, wenn es darum geht einem aufstrebenden Künstler für seine kreativen Ergüsse (*igitt*) einen geringen Unkostenbeitrag zu erstatten.

    @G.G.Hoffmann: Neben http://www.tineye.com/ gibt es auch schon länger die Google-Bildersuche, bei der man ebenfalls Rückwärts suchen kann – funktioniert vom Prinzip her ähnlich wie das Rückwärtsessen, das Klappo immer macht, wenn er sich einen Film von J.J.Abrams mehr als einmal ansehen soll.

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