Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Der große UFO-Sekten-Vergleichstest (V)

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Nachdem Teil 4 eher durchwachsen war, gelangen wir mit Teil 5 unseres großen UFO-Sekten-Vergleichstests endlich wieder zur Basis zurück: Fehlten im letzten Testbericht teilweise die UFOs (oder sogar die dazugehörige Sekte!), so können wir uns heute glücklich schätzen, unser Beratungsangebot wieder auf das hohe Niveau der Teile 1, 2 und 3 gehoben zu haben. Wer also noch immer überlegt, welcher Glauben das schönste Weltbild für den SF-Fan bietet, hat diesmal die Wahl zwischen Space-Moslems, Fick-Philosophen und Polit-Phantasten.


Nation of Islam

UFO-Kulte, welche behaupten, alle Arier kämen von der Venus, sind tatsächlich nichts ungewöhnliches. Jedenfalls für Leute, die sich auch einen Hitlerbart als Schamhaarfrisur stehen lassen. Ja, von irgendwo müssen wir blauäugigen Intelligenzblondierten ja schließlich herkommen! Wer so einen PISA-Test mit links ausfüllt (und die vernichtende Auswertung gar nicht erst abwartet), hat definitiv keinen Stammbaum verdient, der sich provinziell durch Mitteleuropa schleppt! Weltrrrraum sei die Parrrole! – Doch leider schläft auch die dunkelhäutige, niederrassige Konkurrenz nicht: Die Sekte „Nation of Islam“ hat die Vorteile einer schizoiden Sternwarte ebenfalls erkannt und sieht ihrerseits den Islam im Weltraum begründet. Für sie sind einfach die Schwarzen die Herrenrasse, die ihre W(i)ege in den Sternen hat. Hängen wahrscheinlich mehr Bananen dort, haha.

Elijah Muhammad, der Gründer, bezog sich auf das biblische Buch von Ezechiel, als er einst folgende Fakten beschloss: „Kiiinder, hört mir mal kurz zu, bitteee! Also: Es gibt ein riesiges Mutterschiff, das die Form des Universums hat, kapiert? Das wurde einst dort gebaut, wo heute Japan ist, verstanden? Es hat Ähnlichkeit mit einem großen Rad – Ben, gib deinem Bruder den Schnuller wieder – , wobei dieses Rad wiederum aus 1.500 kleineren Rädern besteht. Das Mutterschiff ist äh… Moment, muss ich mir gerade ausdenken… exakt 800 mal 800 Meter lang. Ach ja: Und die kleinen Räder haben jeweils drei Bomben auf der Unterseite. Wegen Godzilla, vermute ich. Okay, das war’s. Abendbrot schon fertig?“

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„Und was soll ich auf unsere Webseite schreiben, hä? Soll ja nicht klischeehaft sein, oder?“ – „Mann, schreib einfach, dass wir schön und friedvoll sind!“ – „Okay, aber DANN brauchen wir dazu auch einen Typen mit einer modischen Sonne-Mond-und-Sterne-Mütze.“ – Is lahm: Unter den UFOsekten wirken diese Leute irgendwie am humorlosesten. Dabei ist Ali Alle-ma-lachen doch so ein bekannter Comedian der Sekte?

Tjaha, die Japaner sahen wegen der kleinen Augen schon immer wie „gerädert“ aus, gelle? Aber das Mutterschiff hat noch einen anderen wichtigen Vorteil, wenn man von dem internen Überangebot an Reservereifen absieht: Mit einer Art Bohrer kann es auf der anderen Seite der Erde Berge erschaffen! Sehr praktisch gegen unterirdische Bahnhöfe in Stuttgart! Dennoch hat das hügelbildende Hammerraumschiff auch einen ganz praktischen Nutzen, wie Sektengründer Muhammad einst erklärte: So wird nämlich die ganze Erde im Gleichgewicht gehalten. Vermutlich sorgt sogar Bielefeld (wegen des Teutoburger Waldes) dafür, dass wir in diesem Augenblick nicht in die Sonne stürzen. Kleines Dankeschön an uns Westfalen gefällig?

Aber auch abseits der chromfelgigen Flugräder gibt es bei der „Nation of Islam“ viel Interessantes: Juden sind dort eher ungern gesehen, erinnern diese optisch doch extrem an Weiße, die ebenfalls nicht gut wegkommen. Und da dieses Gesamtbild irgendwie schwul rüberkommt, hassen sie die Homosexuellen gleich noch mit. DAS ist mal Ablehnungs-Effektivität! – Louis Farrakhan übernahm die Sekte übrigens 1977, wonach er Sympathien für Hitler durchscheinen ließ. Schließlich hatte der auch Probleme mit dem hakennasigen Händlervolk und darf zu Recht als einer der afrikanischsten deutschen Diktatoren angesehen werden.

Laut Wikipedia besitzt die „Nation of Islam“ zwischen 20.000 und 50.000 Mitglieder, die meisten in den USA. Wie viele davon ein Gehirn besitzen, ist nicht überliefert.

Vorteile:

– Raumschiffe in der exakten Form des Universums ersparen der Astronomie viel Forschung.
– Die Juden sind so strunzdoof, dass sie bislang nicht mit einer eigenen UFO-Sekte konterten.
– Wenn der Prophet nicht zum Berg kommen will, erschafft sich der Berg einfach unter dem Propheten.

Nachteile:

– Die aerodynamischen Eigenschaften des Mount Everest entsprachen nicht ganz den Planungen.
– 1.500 Raumschiffe mit jeweils 3 Bomben sind angesichts der großen weißen Bevölkerungszahl unzureichend.
– In China wird bereits an einem Nachfolge-Mutterschiff gearbeitet, das 900 Meter lang ist und die Form eines fliegenden Fahrradschlauches hat.

Fazit: Der Welteneditor nur für Schwarze. Für uns Deutsche eher unattraktiv, da hier keiner was gegen Juden hat, dafür aber gegen asiatische Billigraumschiffe, die unserer eigenen Produktion Konkurrenz machen. Überraschend war für mich auch die hohe Anhängerzahl der islamischen Ufologen. Hier hätte ich von Sarrazin mehr Aufklärung erwartet!

Spaßfaktor:

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Selbstmordfaktor:

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Industrial Church of the New World Comforter
(Was? Industriekirche?! FDP oder was?)

„Fritten-Adamski“, einer der größten UFO-Bildfälscher seiner Zeit und Alleinsubventionierer der gesamten Lampenschirmindustrie, besaß eine Imbissbude. Wir berichteten bereits darüber. Der Gründer dieser Beklopptenbastion hier, Allen Noonan, besaß hingegen in den 50ern eine veganisches Restaurant. – Vermutlich handelt es sich hier um einen Schreibfehler, und gemeint war ein Restaurant vom Stern „Wega“. Doch statt sich im Keller einen Leim… ähm, Reim auf den damaligen UFO-Hype zu machen, beschäftigte er sich lange Zeit erst mal mit Tantrasexorgien. Vermutlich als Vorbereitung, denn Sex macht einen schlanken Fuß, womit der Zugang zum UFO-Gaspedal erheblich vereinfacht wird.

Bereits 1947 wurde Noonan spontan in ein Galaktisches Lichtschiff hochgebeamt, mit Erzengel Michael in der Rolle des Scotty. Wenn man den 11. Star-Trek-Film zum Vergleich heranzieht, vermutlich tatsächlich die passendere Besetzung. Wie auch immer: Seit diesem Zeitpunkt „channelten“ die Aliens from outer Kinderbible wichtige Botschaften in den Kopp des Veganers. Ein wichtiger Anhaltspunkt, was die gesundheitsschädliche Wirkung des Salatmampfens angeht, finde ich.

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„Ja, das Wolkenloch ist ein Beweis für die göttliche Erfindung der Meterologie.“ – Apollo, Ramses, Pyramiden und Israeliten: Allen Noonan (als er den Wahnsinn heiratete, nahm der den Nachnamen „Michael“ an) hält sich nicht mit geschichtlichen Nebe(l/n)figuren auf. Schade, denn ein wiedergeborener Schneider aus dem 15. Jahrhundert wäre durchaus noch frei. Und irgendwie sympathischer.

Die Engel-ETs haben ein wichtiges, göttliches Ziel: Ficken! Denn ansonsten würden Webseitenzitate wie diese wohl doch etwas seltsam wirken: „Dargereichte Liebe für alle Menschen ist der einzige Weg, um das Karma zu reinigen.“ – Positiver Nebeneffekt: Die Rudelbumserei bringt uns dem „Galaktische Leben“ näher, das aus irgendwelchen Gründen in den letzten Jahrtausenden an uns vorbei gegangen ist (wegen zu viel Ficken?). Um all diese wichtigen Ziele zu erreichen, benutzen die Engel sogenannte „Kristallball-Computer“ (ich möchte gar nicht wissen, wo die eingeführt werden sollen) und ein Raumschiff namens „New Jerusalem“, deren Rotlicht-Antrieb uns einst zeigen wird, wo im Universum überall so geknattert wird.

Ach ja: 144.000 Erdlinge an der Zahl dürfen mitfliegen. Diese kreativen Gesellen werden dann für die verlorenen Seelen auf der Erde Bücher(!) schreiben und TV-Programme(!!) erstellen. Eine sehr praktische Geschichte für alle in Hollywood, denen selbst der Dreh in Kanada inzwischen zu teuer und bieder ist. Die 144.000 kommen übrigens irgendwann zurück, besonders geschult im Knatterbereich und karmisch auf dem kosmischen Stand einer 500 Jahre alten Pornodarstellerin. Und zum großen Gang-Bang-Finale soll dann auch noch Jesus antanzen, das Armageddon einleiten (ganz ohne vorzeitigen Samenerguss geht es dann leider doch nicht) und die Welt erneuern. In einem blauen, viagraförmigen Raumschiff eventuell?

Vorteile:

– Beim Sex mit Engeln gibt es viele erotische Spielarten, welche die Flügel einbeziehen.
– Das Schiff „New Jerusalem“ ist 100% mit den Andockschleusen des Raumschiffes der „Nation of Islam“ kompatibel.
– Die kreativen 144.000 würden garantiert den ganzen Tag Science Fiction senden!

Nachteile:

– Sex reinigt das Karma, macht aber immer noch schmutzige Laken.
– Die Bekleidungsindustrie wäre enttäuscht, wie abgeklärt die Nackedeis den Nutzen von Kleidung sehen. Zitat: „decoration and protection from elements“
– Es wird 4-dimensionale Computer geben. Dafür muss ein normaler, dreidimensionaler PC aber ständig vor eine Standuhr gerückt werden.

Fazit: Großartige Spaßsekte, bei dem die letzten Ölungen mit Gleitgel vorgenommen werden. Dennoch würde ich es als sehr nervig empfinden, die erotischen Vergnügungen ständig mit den Engel-Raumschiffen zu verknüpfen: „Mach dich nackig, Erzengel Gabriel fragte schon wieder nach den Beischlaf-Quartalszahlen!“

Spaßfaktor:

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Selbstmordfaktor:

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Aetherius Society

1954 saß Dr. George King gerade allein in seiner Londoner Wohnung, als eine Stimme ihn zusammenzucken ließ: „Mach Dich bereit! Du wirst die Stimme des interplanetarischen Parlaments!“ – Das mag ungewöhnlich erscheinen, doch war es zur damaligen Zeit durchaus üblich, popelige Heilpraktiker, Beischlaf-Fanboys und Bibelquerleser für die Rettung von 1-2 Menschheiten aufzurufen. Alles weitere geschah dann wie gehabt: Dank Yoga und fettarmer Ernährung sagte ihm die Stimme von da an regelmäßig, was spacemäßig so abgeht. Er möge bitte auf Empfang bleiben und Arztbesuche meiden. Zwischen 1955 und 1959 publizierte er dann die Zeitschrift „Cosmic Voice“.

Doch kommen wir gleich zu den wichtigsten Errungenschaften der Bewegung: 4 Stunden und 23 Minuten lang hat die Sekte beispielsweise versucht, die Strahlung der Tschernobyl-Katastrophe einzudämmen. Dies gelang auch erwiesenermaßen(!), denn erst nach Ablauf dieser Zeitspanne begann die offiziell bekannte Katastrophe. Wer daaa noch nach Beweisen fragt, den möchte ich mal sehen. Von hinten. Allerdings fragt man sich: Warum haben die Jungs nicht auch die Attentate vom 11. September um 4 Stunden und 23 Minuten verschoben? Waren die sich etwa zu gut für die Gewährung einer lilliputanischen Lebenszeitverlängerung?

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„Ooooohne Saturn wäre das alles gar nicht möglich gewesen.“ – Es kann nur eine geben: Die anderen Tausend Milliarden Galaxien haben bereits eine Klagen wegen unlauteren Wettbewerbs eingereicht. In ihrer Beschwerde hieß es wörtlich: „Es kann nicht angehen, dass eine Galaxie empfohlen wird, für die seit Jahren Reisewarnungen des Auswertigen Universellen Amtes ausgesprochen werden!“

Wichtig ist auch: Jesus, Buddha, Krishna und andere kommen von fremden Planeten, wo sie an der Uni ihren „Cosmic Master“ gemacht haben. Ein Typ namens Aetherius ist allerdings deren Boss und erzählt mit seiner angeblich sehr lauten Stimme (kann aber angeblich mit Psychopharmaka gedrosselt werden), was wir noch besser machen könnten. Allerdings scheint er auch nur so eine blöde Marionette der galaktischen Demokratie zu sein, denn ein „Interplanetary Parliament“ gibt es trotzdem noch. Enttäuschend für alle, die sich eine übergroße moralische Instanz wünschen, dann aber mit einer Art Bundespräsidenten mit luftigem Kacknamen abgespeist werden. Und wirklich verstanden habe ich manche Aetherius-Zitate auch nicht. So sagt er über Jesus & Co.: „They were trained by the Great Cosmic Adepts of Saturn Itself“.

Wie jetzt? Ausgerechnet dieser blöde Gasplanet hat ein paar blöden Schülern erzählt, was sie Jesus beibringen sollen? Waren in unserer großen Galaxie gerade keine anderen Fernkurskugeln verfügbar? Ist das denn wirklich pädagogische Top-Qualität?

Aber gut, es gibt hier ja auch noch GOTT, und zwar den einzigen; man will sich hier anscheinend nicht mit unglaubwürdigem Polytheismus blamieren. Normale Aliens gibt es natürlich auch, doch sind diese nicht göttlich, sondern freundliche Controller des Seelen-Fachbetriebes namens Erde. Die gucken nur, die tun nix.

Vorteile:

– Jesus weiß vom Saturn alles über Gase und arbeitet daher nebenbei erfolgreich als Gastrologe.
– Die braven Bürger von Tschernobyl schicken einmal im Jahr einen fetten Geschenkkorb an alle Mitglieder.
– Der „Cosmic Master“ wird nur in Bayern und Hessen als Abschluss anerkannt.

Nachteile:

– Die Nachfolge von Aetherius ist immer noch nicht geklärt. Aetherius Junior gilt Politexperten als eher unfähiger Kandidat.
– Das Interplanetare Parlament hat sich die Diäten erhöht: 4 Sternensysteme für jedes Mitglied sind zu viel!
– Buddah und Mohammed verstehen sich bis heute eher schlecht, nachdem der eine bei der Abschlussprüfung beim anderen abgeschrieben hat.

„Ja, und dann sagte die mysteriöse Stimme: ‚Wenn sie das verdammte Paket nicht annehmen möchten, ist das ihre Sache! Das ist garantiert das letzte Mal, dass ich mich durch die geschlossene Haustür mit ihnen unterhalte!‘ – Ich glaube wirklich, das war Gott!“

Fazit: Durchschnittlicher Polit-Polytheismus mit langweiligen Steckenpferden (Yoga… pffff… Warum nicht gleich Filtertüten-Origami?). Für echte UFO-Fans nur am Rande empfehlenswert, da die meiste Zeit nur Aetherius höchst(un)persönlich den Äther faltig quatscht.

Spaßfaktor:

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Selbstmordfaktor:

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Artikel

von Klapowski am 02.02.11 in All-Gemeines

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Kommentare (7)

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  1. Bonchess sagt:

    Die Industrial Church of the New World Comforter klingt ja spitze. Wo kann man sich da anmelden?
    Mal ehrlich, so eine Sekte ist mir tausendmal lieber. Ich bezweifle, dass auch nur die Hälfte der Anhänger an den Teil glaubt, der nicht mit Sex zu tun hat. Die meisten werden wohl Swinger sein, die Spaß an der Sache haben. Und hey, ich kanns verstehn… man lebt nur einmal….

    Super Sekten diesmal :)

  2. das obst sagt:

    ich nehm die fick-philosophen! wenn schon armageddon, dann wenigstens mit spaß dabei! übrigens gibt’s sowas ähnliches auch in deutschland, nur leider ohne ufos:
    http://www.zegg.de/
    http://www.zegg.de/zegg-gemeinschaft/liebe-und-sexualitaet.html

    da bei der „zegg“ das motto „spitz wie lumpie“ ganz oben auf der glaubensordnung steht (meint zumindest ein dauerpubertierender stumpfling wie ich), musste man sogar schon mehrmals richtig stellen, dass diese gemeinschaft nicht nur sowas wie ein esoterischer swinger-club ist:
    http://www.zegg.de/zegg-gemeinschaft/zegg-kontrovers.html

  3. Klapowski sagt:

    Interessant ist ja, was psychologisch hinter der Wahl des Weltbildes steckt. Wieso gerade Engel und UFOs verknüpfen? Was ist gegen Erzengel Michael in einem „Herr der Ringe“-Universum einzuwenden? Gibt es nicht genug Wälder im Umkreis der Sektengründer?

    Und wird die Bibel glaubwürdiger, wenn man sich vorstellt, wie Jesus im Raumschiffhangar über eine Ölpfütze schliddert? Hilft es dem Hirn, sich den Aufstieg in eine andere Bewusstseinsebene vorzustellen, wenn man – ganz altmodisch – vorher die lange Treppe zum UFO hochschnaufen muss? Zwar wird immer viel von Karma, Chakren und Aether gesprochen, aber letztendlich haben die UFO-Sektierer wohl einfach viel mehr Lust, dem Lieben Gott eine eMail zu schicken oder sich zwischendurch vor der Glotze im Raumschiff zu entspannen.

    Aber wer kann es ihnen verübeln? Die Bibel wird mit der Zeit ja nicht moderner oder für heutige Menschen verständlicher. Für mich ist das Heilige Buch distributionsmäßig ein voller Schlag in den Ofen: Hunderte Jahre lang überschlagen sich die Ereignisse, aber kurz nach Jesus Tod ist Schicht im Schacht.

    Am ehesten vergleichbar mit Fanmagazinen zu Fernsehserien, die sich nach dem Ende der Show nur noch wenige Monate mit Interviews und Wiederholungen am Markt halten können. Nur dass das Fanmagazin in diesem Fall gebunden herausgegeben wurde und dadurch den Zeitschriftenstatus verlor. Eine clevere Idee von Kaiser Konstantin!

    • DerBeimNamenNennt sagt:

      Die Fantasy-Begeisterung ist wohl ein Phänomen jüngerer Tage.

      Andererseits kann ich mir vorstellen, dass die Fantasy-Fans, die grundsätzlich für sowas empfänglich wären, ihr Bedürfnisse in die Richtung durch „normale“ Realitätsflucht befriedigen können und deshalb abgehobene Sekten keine Chance haben.

      Es ist nun mal Fakt, dass Naturwissenschaft und Technik unsere heutige Welt weit mehr beeinflusst als Zauberei und man deshalb Erwartungen leichter auf sie projizieren kann. Aber anders gefragt: Gibt es für „Fantasy-mäßige Sekten“ überhaupt sowas wie einen griffigen Oberbegriff wie „UFO-Sekte“?

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      Zu dem Thema „Story des alten Testaments“: Ich habe die Mentalität dieser Buchserie nie richtig verstanden. Kein Wunder, trennen uns doch 3000 Jahre mentalitätsgeschichtlich von dieser Zeit. So viel an der biblischen Sprache ist symbolisch und irgendwie als Gleichnis zu verstehen, und die Story strotzt nur so von Euphemismen und Beschönigungen, um die moralische Überlegenheit zu betonen und die dunklen Seiten des eigenen Handelns unter den Tisch zu kehren.

      Hilfreich fand ich die TV-Dokuserie „Vorchristliche Schlachten“. Wie die Israeliten als Aggressoren, nach ihrer Flucht aus Ägypten, zurück nach Israel kamen und die dort mittlerweile einheimischen Völker abgemetzelt haben. Dass der Glaube an die Auserwähltheit des eigenen Volkes allerlei Greueltaten zu rechtfertigen half, ist ja bekannt. Aber wie die Israeliten wohl über Völker hergefallen sind, die ihnen nichts getan haben (aus deren Sicht vollkommen grundlos), und nicht mal auf die Idee einer Ko-Existenz kamen, sondern das ganze Land für sich wollten, fand ich menschlich sehr verachtenswert. Was man alles im Namen des Glaubens so tun und lassen kann, how convenient.

      Antworten
  4. das obst sagt:

    @klapo
    nun, auch du hast dir dein weltbild aus irgendwelchen psychologischen gründen ausgesucht. dass du dich hier im internet verkriechst und wöchentlich aus dem virtuellen schützengraben einige salven zynismus abfeuerst, ist ebenfalls ein lebensentwurf, den manch anderer als „seltsam“ oder „suspekt“ bezeichnen würde. ;-) so gesehen soll doch jeder „glücklich“ werden (oder zumindest an diesen zustand glauben) wie es ihm gefällt. klar, ich finde einige dieser sekten auch ziemlich albern, aber bisher haben sie mich in ruhe gelassen und nicht versucht, mich auf eines ihrer ufos (oder sex-camps) zu verschleppen…

  5. obstoviel sagt:

    sie kommen, um uns zu holen – zuerst sind die „ungläubigen“ in jerusalem dran:
    http://www.dnews.de/nachrichten/verrucktes/428099/ufo-jerusalem-mehreren-kameras-gefilmt.html
    http://www.youtube.com/watch?v=7RF87eEUXmM

    puhhh, ich glaub, ich tret noch schnell einer der ufo-religionen bei…

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