Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Milchpreise steigen weiter – Chinesen drohen mit Entwicklung von Sahnebonbons

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Ich mag Milch! Nicht nur deshalb, weil ich genug Drei-Tage-Oberlippenbart habe, mit dem die Flüssigkeit beim Trinken arbeiten kann, sondern weil es das einzige Lebensmittel ist, das als Gesundheitsindikator taugt. Denn alles, was gesund ist, schwimmt ja laut TV-Reklame darin (derzeit arbeite ich hart an Versuchsreihen mit Schweinekoteletts und Marzipanbroten).

Doch derzeit wird einem der milky way of life echt schwer gemacht. Denn seitdem ich höre, dass die Milchpreise angemessen angehoben werden sollen, fehlt mir dieser verruchte Ausbeutungskick beim Greifen nach der Literpackung.

Das war für mich in der Vergangenheit stets der größte Kaufanreiz: Die „Geiz ist weiß“-Mentalität, die auch noch andere außer mir beim Kauf trüber Euterfüllungen erregt hat. Mal ehrlich: Literpreise um die 50 Cent für ein Lebensmittel, für dessen Gewinnung man sich ein europäisches Rhinozeros in den Stall stellen muss, waren doch schon immer eher günstig. Wenn man bedenkt, wie viel Wasser und Hafer(?) durch die Kehle des Schwarz-Weißen Vertilgungsmonsters gegurgelt sein muss, um ihm allein EINEN Liter des knochenstählenden Heiltranks aus den Drüsen zu drücken, sind auch die derzeitigen 55 Cent ein annehmbarer Preis. Jedenfalls im Vergleich zu qualitativ hochwertigen Obstsäften. Die kosten oft ja noch mehr, obwohl deren Früchte einfach monatelang doof am Baum abhängen und nur ab und an ein bisschen Regen und Sonne brauchen. Da ich noch nicht gesehen habe, dass Orangen vom Baum scheißen, auf mehreren Quadratmetern artgerecht herumtollen müssen, rumstinken und jeden Tag an die Melkmaschine angeschlossen werden, sehe ich da ja viel eher einen Preisbeschiss.

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“Hey, Lin! Auch einen Schluck? Ist genug für alle da!“ – Glatt gelogen: Die Chinesen trinken im Moment einfach den Markt leer. Das würde ich vielleicht auch machen, aber bei mir ist der nur samstags und dann oft auch noch voller Pfützen… Dafür ist das hier immerhin Milchtrinken für Kenner: Selbst für Profis ist es nicht leicht, die gesamte Oberlippe in die schmale Öffnung zu zwängen, ohne den Plastikverschluss danach operativ entfernt bekommen zu müssen.

Und im Gegensatz zur Tetrapak-Milch muss beim Obst ja in 90% der Fälle nur das Konzentrat verschifft werden. Wer das Prinzip zuhause mal probieren möchte: Einfach etwas Orangensaft in der Pfanne aufkochen, bis keine Flüssigkeit mehr da ist (vorsicht, nicht anbrennen lassen!). Danach nehme man einen alten Spachtel vom letzten Tapezieren, entferne das restliche orangefarbene Kehlengold mit hektischen Kratzbewegungen und lagere das Pulver ein paar Tage im Kühlschrank (würg!). Danach einfach wieder in das Glas geben, Wasser drauf, umrühren: Fertig ist der leckere Vitaldrink mit allen leckeren Vitaminen, die man sich wünschen kann. Jedenfalls dann, wenn eine wichtige Zutat nicht vergessen wurde: Zusätzlich sollte nämlich eine Multivitamin-Brausetablette rein. Aber mit Orangengeschmack. Das bringt selbigen dann auch ansatzweise zurück.

Aber zurück zum liquiden Calcium: Seit 2 Monaten weiß ich nun schon dank dem SPIEGEL, dass Milchprodukte teurer werden sollen. Doch solange diese Erkenntnis nicht auf der BILD-Titelseite gewürdigt wird (mein Vorschlag: „Trink-SCHOCK: Milch-WIRBEL um KILLER-Preise!“), bleibt die öffentliche Erregung ungefähr auf dem Niveau der Meldung „Forscher enthüllen: Sojamilch schmeckt komisch“. Nun aber hat’s plötzlich geknallt im Zitzenwald. Wohl aufgrund des Sommerloches berichten plötzlich alle Medien in den schillerndsten Weiß-Farben über den brutalen Milchdurst der Asiaten.

Tja, plötzlich wird an der chinesischen Mauer Müllers Milch gebechert. Warum? Weil die Regierung dort zur allgemeinen Knochenhärtung aufruft. Tatsächlich, und das ist kein Witz, soll die Oberweite der Chinesinnen in der letzten Zeit durch umgestellte Ernährung bereits drastisch zugenommen haben. Wenn man sich den allgemeinen BH-Standard dort anschaut, war dies auch an der Zeit. Ein Jammer, wenn wir bedenken, wie sehr wir Milch(pulver) bislang an afrikanische Hungerstaaten verschleudert haben, ohne an die Sekundären Geschlechtsmerkmale unserer asiatischen Freunde zu denken… Schließlich wird schon bald der Tag kommen, an dem die Chinesen auch den Film- und Modellmarkt übernehmen. Da will man den Damen den Milchkonsum ja auch irgendwo ansehen. – Und sei es nur, weil wir hier keinen Kuhsaft mehr haben und dann durstig auf verheißungsvollen Drüsen aus Asien starren („Japs. Darf ich mal kosten?“).

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„Also ich trinke es täglich… und… und… ich glaube, es würgt schon!“ – Von wegen, Asiaten bekommen von Milch Durchfall. Das ist zwar prinzipiell richtig, aber wenn es darum geht, uns im Rahmen der Globalisierung noch den einen oder anderen Globus reinzuwürgen, nimmt das putzige Volk dies gerne in Kauf. Dieser 37-jährige Türsteher musste z.B. nur leichte Einbußen bei seiner Bekleidung in Kauf nehmen, um den weißen Sturzbächen ein unbeschwertes Durchlaufen zu ermöglichen.

Bisher waren die einzige Möglichkeit, Calcium aufzunehmen, für den Chinesen der Konsum von püriertem Hund oder Nashorn-Horn. Letzteres ist dort auch als Aphrosid… Afro… Arfodia… Geilmacher beliebt, glaubt man der aktuellen Broschüre der Deutschen Gesellschaft für internationale Vorurteile. Gemein ist natürlich, dass uns jahrelang weiß gemacht wurde, dass Asiaten eine solch derbe Laktoseintoleranz besitzen, dass wir da mit unserer normalen Intoleranz gar nicht mithalten konnten. Noch vor wenigen Monaten las ich, dass Japaner in einem Stück Käse ungefähr das sehen, wie wir in einem gut abgehangenen Thunfisch an der Wäscheleine. Quark und Joghurt, so habe ich es noch gelernt, haut selbst den größten Chinesen (so um die 1,60) aufs Bambusparkett. Denen wird davon quasi so schlecht, wie wir Deutschen uns seit 1945 fühlen.

Von wegen! Alles Tarnung! Der Würgasmus war jahrzehntelang nur vorgetäuscht! Jetzt heiraten also Herr Angebot und Frau Nachfrage und was dabei herauskommt, wird auch nicht von reflexempörten Politikern zu ändern sein: Ein Anstieg des Preises. Was soll man dagegen auch tun? Die Kühe nebenbei auf den zweiten Arbeitsmarkt vermitteln, um deren Lebens(er)haltungskosten niedrig zu halten? Und warum sollte man überhaupt etwas tun? Für mich sind DVDs aktueller Fernsehserien schließlich auch ein Grundnahrungsmittel. Trotzdem sorgt kein Aktenträger dafür, dass ich „Star Trek – Die Klassische Serie“ unter 70 Euro bekomme. Und wenn ich ehrlich bin, würde ich für brandaktuelle PCs auch nicht mehr als 300 Euro ausgeben wollen. Wieso wird bei Milch jetzt so ein Aufstand gemacht? Außer mir trinkt doch eh kaum jemand täglich Milch. Und wenn, dann zukünftig wohl nur, weil man mit 3 Handys am Ohr nicht mehr ausreichend seinen gesellschaftlichen Status betonen kann. Nein, wer richtig Kohle hat, zeigt es, indem er demnächst Milch in ein Glas schüttet, die Hälfte trinkt und den Rest (unter Zeugen) mit Pril und Leitungswasser ausspült.

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Arbeitslose Freundin oder Ehefrau im Haushalt? Grundwissen über den Gebrauch von Hormontabletten vorhanden? Warum dann nicht einfach selber einsteigen in die wunderbare Welt der Säugetiere? – Die Brustmilchpumpe von Stillzeit wird geliefert mit jeder Menge Gras für Ihre blöde Kuh (Cannabis stellt diese angenehm ruhig) und einem kleinen Grasimitats-Teppich zu selber ausrollen. So fühlt sich ihre Milchproduzentin auch bei der Hausarbeit stets wohl und ertragsfreudig…

In diesem Moment, während ich diese Zeilen schreibe, wurde im Radio unumwunden zu Hamsterkäufen von Milch aufgerufen: „H-Milch ist viel gesund und lange zu lagern!“ Das bringt natürlich viel. Ich würde sogar empfehlen, 50 Liter Frischmilch irgendwo einzufrieren (Kleine Kühltruhen gibt es schon ab 100 Euro), um aufgrund der bevorstehenden Preissteigerung von 10 bis 20 Cent nicht ins Armenhaus zu müssen. Schnell hat man durch Vorratshaltung nämlich einmalig(!) 5 Euro zusammengespart, die als Grundstock für die Altersvorsorge dienen können. Oder für eine Schachtel Zigaretten, wenn man auf Altersversorgung eher nicht so steht und diese nur wenige Jahre beziehen möchte. Ergo: Hamsterkäufe lohnen sich nicht nur für Nagetierliebhaber.

Ich empfehle den Medien und Politiker sogar, die Leute NOCH verrückter zu machen. Dann kann ALDI nämlich guten Gewissens die Butterpreise nicht nur um 50, sondern gleich um 100% anheben. Ein Schelm, wer glaubt, dass die derzeitigen Preiserhöhungen auch deshalb stattfinden, weil alle Welt glaubt, den Joghurt demnächst an der Tankstelle zapfen zu müssen. Einfach, um die Flüssigkeiten in ähnlichen Preisregionen auch räumlich zusammenzufassen. Wie groß die Hysterie ist, erlebte ich heute im Büro: In meiner Kantine soll Milch schon ab nächsten Montag 20 Cent mehr kosten, weswegen der bisherige Fachbegriff „extremst überteuert“ (1,05 Euro für 0,5 Liter) nun in die etwas proletenhaft klingende Superlative „hyperst überteuerst“ umbenannt werden müsste.

Bei der Materialausgabe wurde heute von mir spaßeshalber bereits ein Aufschlag auf Tipp-Ex, weißes Papier und weiße Radiergummis verlangt. Und beim Mittagessen raunte es vom Nebentisch Aktientips für Milchunternehmen. Ich glaube auch, dass Kuhsperma in flüssigen Wasserstoff unter dem Tisch gegen Bares getauscht wurde. Vielleicht war es aber auch nur eine Thermoskanne mit eingeschmuggelter Schlagsahne…

Wie dem auch sei… Mein Tipp lautet: Weniger aufregen und Klappe zu, außer beim Trinken! Irgendwann werden die Chinesen schon selber auf den Trichter kommen, dass man Kühe nicht in Delphinarien hält. Spätestens dann (und wenn die Dürre in Australien bekämpft ist, indem wir alle jetzt hübsch den PC ausmachen – CO2, ihr wisst schon!) steht einem Milchpreis von „Werf’s mir hinterher“ nichts mehr im Wege.

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Artikel

von Klapowski am 31.07.07 in All-Gemeines

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Kommentare (3)

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  1. CountZero sagt:

    soso, die laktoseunverträglichkeit der asiaten is also nur erstunken und erlogen….
    und dabei war mir immer so, daß es wirklich stinkt, wenn asiaten milch konsumieren… daß das am lügen und nicht am dünnsch…. liegt, war mir da nicht so präsent :D

  2. Stefan sagt:

    (1,05 Euro für 0,5 Liter)

    Das ist richtig teuer.. Heutzutage ist schon ein Luxus Milch zu trinken..

  3. Flüge New York sagt:

    :D:D:D:D Das gibt’s doch nicht. Oh man, die Brustmilchpumpe! Die sollte man gratis unter der Bevölkerung verteilen und an allen Viehchern mit potenzieller Milchproduktion installieren. Wenn dem Strukturproblem damit immer noch nicht entgegen gewirkt werden konnte, sollte dann auch über die die Gratisverteilung der Penispumpe nachgedacht werden, wobei dann höchst Proteinreiches Eiweiskonzentrat nach der von dir oben beschriebenen Methode hergestellt werden könnte. Mehr solcher Blogs bitte! :D

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