„Star Trek – Strange New Worlds“ – 3.09 – „Terrarium“

Hatten wir schon mal eine Erica-Ortegas-Charakterfolge? Ihre bisherigen „Abenteuer“ konnten ja eher mit dem Ausdruck „Stichwortsammlungen für ein schwieriges Beurteilungsgespräch“ zusammengefasst werden… – Aber das ändert sich heute: Beim Durchflug eines Raumgebietes, das total unheimlich daherkommt (*auf unheimliches Türenknarren im Weltraum zeig*), stürzt sie auf einen Planeten ab und muss sich fortan mit einem Gorn herumschlagen. Doch kann man sich verständigen? Und wenn ja, warum ausgerechnet über ein altes Schachbuch?
Toll, weniger Inhalt! Also gleich ab zu meiner Stichwortsammlung:
– Spock darf wegen eines amüsanten Grundes nicht auf Ericas Erkundungsflug in die Graviationswellen mitfliegen. („Sie sind zu schwer… Harhar…“ – „Menno. Wen genau meinst du mit ‚dick‘, Asterix?“) – Im ernst, es MUSS doch irgendeine Produzenten-Vorgabe geben, dass Spock in JEDER Episode verarscht werden muss?
Hier wird er sogar mit einem (dicken?) Kind verglichen, das nicht in die Achterbahn darf!
– Gibt es einen besonderen Grund, dass Erica mit runtergelassenen Shuttle-Rollos in die Anomalie fliegt? Und dass wir somit nicht mal die Sterne oder das Wurmloch sehen, das sie verschluckt? Die kleine Animation auf Pikes Hauptbildschirm – auch hier extra in Ferengi-Fußnagelgröße – lasse ich mal außen vor.
Wobei, ich scheine den Grund hierfür eh zu kennen… (*Auf einsame Motte zeig, die aus Brieftasche von Paramount aufsteigt*)
„Leute, ihr werdet nicht glauben, was ich in dieser Anomalie sehe! Einen Zaziki-Fleck! An der Scheibe! Ist Fähnrich Apostolos wieder heimlich mit meinem Shuttle geflogen?“ – Der Weltraum ist groß und voll mit waagerechten Streifen: Das muss diese vereinfachte Darstellung der Raumzeit sein, von der Harald Lesch immer so viel spricht?
– Auf Ernsthaftigkeit muss man eh wieder verzichten: Erica verzieht bei jedem zweiten Satz cool ihre Oberlippe („Mein zweiter Vorname ist Danger!“) und erwähnt bei der Notlandung nebenbei, dass man bei der Rettung „Snacks mitbringen“ möge. Hat das O’Brien auch schon mal gebracht? Mit Bier und Lockenwicklern vielleicht?
Mich persönlich reißen Sätze wie „I’m alive, that’s a win“ halt eher raus. Vielleicht habe ich mich beim Autofahren bereits humoristisch zu sehr ausgelebt? („Mist, schon wieder nicht vom Lkw totgefahren. Harhar, gleich aufschreiben für mein Bühnenprogramm!“)
– Die ganzen hektischen Schnitte nach dem Absturz haben mir fast ebenfalls die Oberlippe gebrochen. Aber wegen dem Wegbrechen nach unten hin! – Erica baut sich z.B. einen Wasserkondensator, wofür es jede(!) verdammte Sekunde einen Schnitt gibt: Kaffeekanne ausbauen, Schnitt. Deckel draufschrauben, Schnitt, Handschuhfach aufmachen, Schnitt. Hinsetzen und Pennen, 3x Schnitt.
– Die spannende – wenn auch leise – Musik im Hintergrund war mir zu diesem Zeitpunkt viel zu viel. Das hörte sich so an, als sei sie schon am Verdursten? Und wenn sie nicht in 30 Sekunden was zum Sippeln bekommt, klatscht ihr die Zunge als pulvriger Wurm zu Boden?
– Die Selbstgespräche gingen mir ebenfalls auf den Geist. Erica kommentiert, dass sie Wasser gemacht hat. Erica erklärt, dass sie Felsen sieht. Nahfelsen und Fernfelsen. Sie erwähnt, dass sie Essen braucht. Mehrmals. Und keine Apfelbäume dort wachsen. Und wieso muss Erica „Seismische Aktivität“ von ihrem Tricorder vorlesen? Wäre ein Kameraschwenk auf das Display nicht organischer gewesen?
„Tja, liebe Gerätschaft. Jetzt habe ich dir meine gaaanze Lebensgeschichte erzählt. Jetzt bist DU mal dran: Wie bist DU denn zu meinem liebsten Sexspielzeug geworden?“ – Erica besitzt die Aktien einer Rederei: Jedes Grundbedürfnis wird uns hier zigmal vorgekaut. Und das steckte sogar an. Irgendwann stieg ich selbst mit „Ausschalten! Wegzappen! Fernseher anzünden!“ in die Litanei ein…
Was hat Geordi eigentlich so erzählt, als er damals zusammen mit dem Romulaner in der Grube festsaß? Oder Tucker in ENTERPRISE, Folge 2.14 („Stigma“)? Wobei letztere bereits ziemlich dreist vom Film „Enemy Mine“ kopiert war, was man bei SNW vermutlich nicht mehr behaupten kann – Die Autoren kannten bisher ja kaum Science Fiction vor dem Jahr 1997. (= „Event Horizon“)
– Der Gasplanet am Himmel sah einfach grausam aus! So eine Art blaue Erbsensuppe, nur halt mit kleinpürierten Erbsen. Und mit vielen Kettenrauchern, die um den Topf herumstehen. Man hätte hierfür echt ein großes Bild vom (z.B.) Jupiter nehmen können, es etwas umfärben und dann einen Wabereffekt drüber. Fertig.
Zusätzlich vielleicht noch eine ZWEITE Farbe dran (Grün? Türkis?), um das Narkolepsie-Risiko auch für mein zweites Auge einzudämmen.
– Der allgemeine Verschmier-Effekt geht sogar so weit, dass die Sicht durch Ericas Fernglas sogar NOCH verwaschener ist, als wenn ich selber den Hintergrund vergrößert hätte.
So was muss Technik auch erst mal schaffen?! (*Mond in Teleskop betracht und centgroßen Kreis seh*)
– Es gab früher bei Shithole-Planeten übrigens so was wie starken Wind, prasselnden Regen (DS9, „Der Klang ihrer Stimme“) oder einzelne Blitze (TNG ab Staffel 1) am Horizont.
Klar, das kann man in der blitzeblanken Fakebild-Box vom Kurtzman NICHT mehr anbieten, aber traurig ist das schon. Wie viel Jahre ist das jetzt her? 30-35? Und seitdem weiß niemand mehr, wie man eine Gießkanne an einem Stock bedient?!
Pike hat beim Klosteinwürfeln festgelegt, dass er erst ab 60% Erfolgschance die Rettungsmission startet. Für Uhura ist das kein Problem! Schließlich kennt sie jemanden, der das Bild einer „61“ im Internet googeln kann, dies dann per Photoshop ausschneidet und dann mittels einer transparenten Folie auf das Pad aufzukleben vermag. – Tztzz… Dieses Star Trek wieder… Hat immer noch gute Ideen in Sachen „Gute Wissenschaftler werden“?
– Erwähnte ich die letzten Wochen schon, wie sehr mir die Gorn am Eiersack vorbeigehen? Nach wie vor entsteht nicht das Bild einer interessanten Kultur… Mal sind sie wie die Biester aus „Alien“, mal wie agile Echsen (Staffel 2), dann eher plump und dröge, dann der Antichrist (mit dem man nicht kommunizieren kann), am Ende aber doch ein Wesen, mit dem man reden sollte. Wobei Kommunikation lustigerweise erst HIER gelingt, wenn Erica für mehrere Sekunden an einem Universaltranslator herumprokelt.
Ging auf der Enterprise vorher nicht? Zu wenig rostige Nadeln zum Rumbasteln, oder watt?
– Die ganze Annäherung war langweilig erzählt. Die Gorn-Frau hing halt überfordert rum und ließ sich von Erica mal so richtig verwöhnen: Arm verbinden, Geräte bauen, vollgequatscht werden… Wie wäre es gewesen, wenn man zusammen eine Heilpaste hätte anmischen müssen? Um z.B. was zu desinfizieren? Gorn-Spucke plus Ericas abgeschnittene Haare oder so etwas? Aber nein, wir bewegen uns auf dem SF-Level einer deutschen Kita, bei der sich ein Kind das Knie aufgeschlagen hat. Wenn auch mit Kraftfeldern drum herum.
– Das ewige Gequatsche auf der Enterprise war auf der Zumutungsskala auch eher im Turmzimmer angesiedelt: Ewig lang diskutiert man darüber, ob man nun was machen sollte – und wenn ja, mit wie vielen Sorgenfalten von Pike. Uhura trauert hierbei um ihre verschollene Freundin und muss getröstet werden („Heyhoo, wer will einen Knuff auf den Oberarm, hmmm?“), während Una alle paar Minuten erwähnt, dass irgendwo ein fehlender Impfstoff zum Massensterben führt. Puh… Wo sind die Corona-Leugner, wenn man sie mal BRAUCHT?!
– Besonderes „Highlight“: Uhura manipuliert die Wahrscheinlichkeitsberechnung, damit die finale Rettungsmission durchgeführt werden kann. Was zu Spocks und Datas Zeiten noch eine fixe (Phantasie-)Zahl war, mit der man wenigstens (Phantasie-)arbeiten konnte, wurde hier aber einfach mal zurechtgelogen. Denn Uhura hat gelogen und Pike fand das sogar ganz pfiffig?
Eine etwas seltsame (und damit meine ich „juristisch diskutable“) Art, das Leben der Crew zu garantieren…
Lieber scharfe Vulkane als scharfe Vulkanier: Hier mein Vorschlag eines deutlichen Planeten im Hintergrund… Es kann natürlich sein, dass euch blaue Lebensmittelfarbe im pixeligen Milchkaffee dennoch besser gefällt?
– Das Gorn-Weibchen sieht gegen all die Schwummerstimmung fast schon okaaay aus. Trotzdem ließ die Inszenierung zu Wünschen übrig: Mal wird die liegende Erica von unten gefilmt, dann durch Beine (oder waren es die Arme?) vom Gorn hindurch. Mal ist der Gornkopf unscharf (auch wenn er Erica am Kragen direkt neben sich hält), mal liegt der Fokus auf das erlegte Wurmwesen, das aber viiiel zu weit im Hintergrund ist.
Ernsthaft, dieses „Regieführen“ würde gerne ich auch mal machen… Aber ich nehme an, dass ich dafür sogar ZUVIEL Zeit übrig hätte?
– Das Geschwafel von Tante Erika wird natürlich noch mehr, als sie sich dem Gorn annähert. In Sekundenschnelle wird von abgenagten Gliedern, einer eventuellen Falle, redlich verdienter Beute, dem Loch nebenan, Täuschungen und der Konsistenz des letzten Stuhlgangs schwadroniert.
Wie sehr hätte ich all das umgeschrieben, einfach einen sehr eloquenten Picard in die Handlung gesetzt – und ihn in 27 Betonungen das Wort „Nahrung“ sagen lassen. („Naaaahrung? Nahrung. Nah… RUNK! … Nahruuung. Naaah? Rung?“)
Die ganze Geschichte verliert auch sehr viel Drive, weil man uns einerseits von einer Annäherung zwischen zwei Spezies erzählen will, man aber die fremde Kreatur ängstlich versteckt. Was soll ich den darüber lernen, dass man jeden so nehmen soll, wie er ist, wenn der Gorn ständig hinter Sperrmüll-Girlanden versteckt wird? Wo ist die Offenheit und wo der ungetrübte Blick, wenn Stofflaken, Dunkelheit und Nahaufnahmen stets 90% des fremden Wesens wegmogeln? Getreu dem Motto: „Neue Horizonte erkunden: ja! – Aber bitte nur mit Augenbinde und MAGA-Kappe!“
„Jaaa, du hast den bösen Wurm erledigt! Äh… Oder hat er sich nur in einem alten Baumstumpf verfangen? Ich sehe irgendwie nix.“ – Wir geh’n mit keiner Laterne: Cinematographisch könnte man hier noch nachbessern. Würde man das Bild z.B. eeetwas dunkler machen, könnte ich den Screenshot ausdrucken, ausschneiden und dadurch die nächste Sonnenfinsternis beobachten?
Wenn die SNW-Macher nicht mal genug Mumm haben, zweitklassige Spezialeffekte und Masken in die Kamera zu schieben, wie soll ICH dann glauben, dass hier Leute über ihre physischen und psychische Grenzen gehen? Ich weiß schließlich, dass SNW oft beschissen aussieht – und würde bei guten Geschichten sogar drüber hinwegsehen. Habe ich bei TOS oder TNG doch auch geschafft!
Und wo ist die Annäherung, wenn Erica bei jeder Szene angeekelt dreinblickt? Klar, der Gorn spielt am Ende Schach(!) mit ihr (ein einfaches Steinchenwerfen hätte mir besser gefallen), aber vorher geht’s um ekliges Essen, um’s Abstandhalten und Gespräche, die Erica im Zweifel lieber mit sich selbst führt. („Einfach reinbeißen, ist doch nur Gammelfleisch. Komm schon, du hast dich schon ganz anders hochgeschlafen!“)
In der zweiten Hälfte sieht man den Kopf des Gorn zwar häufiger, aber freundschaftliche Bewegungen, ernsthafte Mini-Mimik, Handgesten oder interessante Interaktionen muss man weiterhin beim Schweißperlen-Wegwischen des Cutters suchen.
Und war das jetzt spannend, dass der Gorn nach 10 Sekunden Universalübersetzer-Gedöns bereits zum Brettspiel übergeht? („Agree. Agree. Disagree. Groll, Knurr.“ – „HA! Alles so toll! Superduper! YEAH! Geilo! Guck, wie wir während der nicht ausgestrahlten Screentime zusammengewachsen sind! Ich wusste doch, mein jahrelanger Laberflash würde sich eines Tages auszahlen.“)
„Hey, Gorni? Du willst mir doch was sagen, oooder? Okay, versuche es bitte!“ – „Knurr!“ *Furzgeräusche mit Hand-in-Achselhöhle mach* – „Okay… Ich sehe schon, das wird eine laaange Episode.“ – Das ist doch die Höh(l)e: Wenn zwei Wesen sich annähern, geht das selten schnell. Es sei denn, es gibt filmisch was Interessantes wegzuschneiden?
Ein paar nettere Momente des Zusammenarbeitens gab es dann am Ende tatsächlich, ABER die fast 55-minütigen Nahaufnahmen, die manische Erklärungen, der ewige Blaustich mit Übelkeitsgarantie und die seltsamen Kamerafahrten über teilweise nur 30 Zentimeter (*Kuscheldecke wegzieh, Kamera auf dunklen Teil(!)-Ausschnitt eines nicht erkennbaren Gegenstandes richt*) haben mich einfach zu sehr weichgekocht.
Dies hier ist so eine Folge, die ich mir gut mit 1960er-Kirk oder 1990er-Dax hätte vorstellen können. Vieles wäre durch eine ruhige Inszenierung bereits besser geworden – vor allem meine Migräne. Aber diese hässliche Bildpampe in Dunkelblau und Wabbelzoom erinnerte mich eher an Fanfilme, über dich ich mich vor 15 Jahren noch lustig gemacht habe. Tut mir echt leid, Marvin, Robin und Sven!
Abzüge gibt es auch für das Auftauchen der ätherischen Metrons am Ende der Folge.
Hatte diese Toga-Rasse in der 1966er-Kirk-Gorn-Episode noch einen Sinn (vor allem, weil man sie zu BEGINN zeigte!), wirkt das jetzt wie ein nachgeschobenes Fan-Schmankerl für mentale Stützräderfahrer.
„Wir wollten mal gucken, ob ihr zusammen arbeiten könnt. Interessant: Ihr ward einsam. Und dann zweisam. Und du warst traumatisiert, aber dann nicht mehr. Das wird ein interessanter Labor-Tagebucheintrag für uns.“ – *extrem kleinen Zettel hochhalt* – Laborant im Sommerkleid: Ist das eine dieser rechten Glatzen, von denen man stets so viel hört?
Dabei hätten die Metronomen doch weitere Experiment-Elemente reinbringen können („Ein Dixie-Klo? Und wir müssen uns prügeln, wer zuerst drauf darf?!“), um das Klischeegebrabbel etwas aufzuweichen…
Das finale Erschießen des Gorn durch eine voreilige La’An setzte dem ganzen Trubel nur noch die Krone auf.
Da wusste wohl der Autor nicht, wie man die Botschaft von Friede, Freude und Eierkuchen mittels einer klassischen „Wir bringen dich nach Hause“-Story hätte durchschleifen können?
Arm.
Fazit:
Die simple „Monster trifft Offizier“-Geschichte ist – trotz veritabler Schlechtigkeit – nicht das Hauptproblem.
Die Umsetzung aber schon.
Gefilmt ist das erneut wie beim Filmkurs der Gymnasialen Unterstufe: Ruhige, unheimliche Kameraeinstellungen fallen flach. Stattdessen zappelt man sich durch miese Stilmittel.
Das Bild mal für 10 Sekunden irgendwo stehen lassen? Lange Kamerafahrten auf blutige Hühneraugen, während sich jemand z.B. durch Staub und Geröll schleppt? Tja, DAS traut man sich heute nur noch, wenn Teenies derlei Bilder zur TikTok-Challenge ausrufen.
Der Planet – plus der im Hintergrund – sieht ebenfalls aus, wie der rückwärtige Pixelerguss eines überforderten SFX-Teams. Quasi „Montezumas Rache“ für Computerinder…
Die Videowand (bereits in der Zombiefolge sehr präsent) müllt uns erneut mit einem künstlichen Bild zu, das teilweise nicht mal an Landschaftsaufnahmen eines modernen PC-Rollenspiels herankommt. Und ja, die digitale Technik schafft es nicht mal, eine NORMALE Kameralinse oder einen bestimmten Look zu simulieren.
Oder man hat erneut nicht den entsprechenden Menüpunkt in der Software gefunden?
Gut, dass ich noch weiß, wie ich meine 1,5 Sterne abfeuere!
Eigentlich fing es ganz brauchbar an. Wurmloch. Shuttle verschwunden. Routinierter Spannungsaufbau wo sich jemand zum Captain umdreht und ein atemloses „Sie ist… verschwunden!“ haucht. Ausblende. Intro.
Klassischer Teaser wie schon zu TNG-Zeiten. Wirklich nett.
Nur schade, dass man an dieser Stelle nicht direkt Feierabend gemacht hat. Schon gerade weil Erica „Alle scheiße, außer mir!“ Ortegas verschwunden ist, die vorlaute Nörgelbacke vom Dienst mit einer Persönlichkeit zum in die Luftschleuse schmeißen.
Bis jetzt meine ungeliebteste Figur, WENN Uhura dies nicht persönlich genommen und im Endspurt direkt mehrere Plätze (alle davon Erica) übersprungen hätte:
– Uhura wird hier aus dem Nichts plötzlich die verrückte Yandere-Freundin von Erica, alles andere außer ihrer Rettung ist absolut nebensächlich
– Die Lieferung von Impfstoff für Tausende kranke Kolonisten kann ruhig warten. Da bin ich auch auf Pikes Bericht an die Sternenflotten-Führung gespannt („Aber Uhura hat doch so lieb geguckt, Admiral?!“)
– Sie manipuliert (!) die Überlebenschancen der Enterprise (!!), damit man überhaupt eine Rettung versucht. Sicherlich ist damit ihre Karriere sofort zu End— nee, ist okay, Pike meint sie hat „aus den richtigen Gründen“ gehandelt. Alles klar…
– Mal eben die Enterprise riskieren um ein Wurmloch offen zu halten, nachdem alle vorherigen Sonden nicht mehr zurück kamen. Sollen sich die doofen Kolonisten halt mit Pferdesalbe einschmieren.
– Als kurz alles verloren erscheint muss Uhura das Aufgeben der Rettung erst persönlich erlauben. Finde es aber auch dreist, wie viel Pike immer auf der Brücke abhängt. Für wen hält der sich?!
– Bonuspunkte für Uhuras Beten beim Wurmloch-Durchflug. Immerhin konsequent, diese Autoren („Diesem Star Trek werde ich die Wissenschaft schon austreiben!“).
Man sieht, unsere Crew ist wieder EXTRA sternenflottig und professionell unterwegs. Neben Pike („Ich setze TAUSENDE Leben auf’s Spiel, sonst mag mich Uhura nicht mehr!“) gefiel mir dabei auch besonders La’an, welcher Waffendisziplin anscheinend auf einer amerikanischen Polizeischule beigebracht wurde („Ich bin ja wirklich sehr tolerant, aber wenn es eklige Aliens wagen zu ATMEN dann muss ich einfach drauf ballern!“). Aber mangels Folgen wird bei ihr wohl auch kein Lerneffekt einsetzen.
Sonstige Beobachtungen:
– Sollte ein Shuttle bei einer Hüllenintegrität von 9% (!) nicht etwas kaputter aussehen? Appe Gondel oder so?
– „Und bringt Snacks mit“ beim Notruf lasse ich hier einfach mal so stehen.
– Wieso war die „Sternzeit unbekannt“? EINES der vielen Computersysteme im Shuttle sollte so ewas Simples ja wohl noch anzeigen können. Zumal Erica erst vor circa zehn Minuten die Enterprise verlassen hatte?
– Wie zum Henker konnte es auf DEM Mond eine atembare Atmosphäre geben?! Klar, Sci-Fi und so, aber vom absoluten Fehlen von Vegetation mal abgesehen wird der Mond REGELMÄSSIG von einem Gasriesen durchgenommen. Ich wüsste gerade nichts, was WENIGER Atmosphäre als dieser Klumpen haben könnte! (Okay, vielleicht durch die Metronen, aber dies wird nicht EINMAL angesprochen.)
– Manche Musik-Momente waren ganz nett und erinnerten an das klassische TOS.
– Um die Enterprise auf sich aufmerksam zu machen, zündet Erica DIE HALBE Atmosphäre (welche man aber atmen kann…) des Mondes / des Gasriesen an (keine Ahnung, ist alles so wissenschaftlich, hust), versteckt sich unter ein paar Metallscheiben UND überlebt natürlich. Ist ungefähr dasselbe, als wenn man in einem Kühlschrank klettert um eine nukleare Explosion direkt nebenan zu überleben. Wenigstens kam bis jetzt niemand auf SO eine Idee! Puh.
Fazit: Eine hirnverbrannte Kurtz-Version des sehr stimmungsvollen „Enemy Mine“, welche den Sympathie-Vorsprung der New Worlds Charactere zu Discovery leider arg dahinschmelzen lässt. Uhura geht für Erica (warum auch immer) über Leichen, während Pike seinen Leuten wohl auch ein Bordell auf dem Schiff erlauben würde („Hey, ist doch gut für die Moral. Und überhaupt, die gute Absicht zählt!“).
La’an sollte ebenfalls vor Gericht gestellt werden („Alle in Deckung! Der Typ mit der Robe hat nen Hammer! *phaser raushol*“) und überhaupt möchte ich kein Kolonist sein, wenn die Enterprise für die Lieferung meiner Medikamente verantwortlich ist („Sorry, mussten noch Treibstoff für das Moped von Erica auftreiben.“).
Und dieses krampfige Einbauen von TOS-Krempel kann man auch mal runterdrehen, da für die Story kaum von Belang. Erica hätte auch ganz normal abstürzen und wegen (Technobabble hier einsetzen) schwer zu finden sein können.
Dann käme man auch mal wieder auf NORMALE Laufzeiten statt die viel zu langen 55 Minuten. Das sind bei Kurtz-Folgen immerhin gefühlte fünf Menschenjahre…
*methusalix-bart abschneid*










„Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu Episode 1, „Strange New Worlds“
Endlich Star Trek für Serienmörder: „Star Trek: Strange New Worlds“ angekündigt!
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„1 1/2 Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde“
Star Trek 11 – Die Schauspieler: Perlen vor die Säue?
Bilder reichen, von Star Trek keine Spur mehr, Two and a half Man dagegen eine Shakespeare Darbietung. Achja, erster….
Die Optik finde ich mittlerweile gar nicht mehr so schlimm, immerhin sah es mal etwas fremd aus und nicht wie der Steinbruch hinterm Produktionsstudio.
Auch dass La’an hier sofort geschossen hat, würde ich noch durchgehen lassen bei dem, wie man die Gorn bisher kannte. Bei allen vorherigen Aufeinandertreffen wollten die Gorn alle anderen töten – klar, da wartet man ab, obs der jetzt auch versucht… Aber warum sind die Phaser standardmäßig auf Töten gestellt? Ausserdem musste die Folge so enden, wenn man zumindest noch ein bisschen kanonisch zu TNG bleiben will. Oder hätte man besser den ersten Gorn in die Sternenflotte schreiben sollen? Mit eigenem Schiff nach 14 Tagen Zugehörigkeit?
Alles andere bleibt ortegas. Ich meine, indiskutabel. Sorry, TNG und NuTrek verändern mein Vokabular.
Uhura mutiert langsam zu einer Mischung aus Tilly und Burnham.
Nachsehen würde ich ihr die Manipulation der Werte auf 61%, denn Pike hatte es offenbar durchschaut und hat dennoch so gehandelt. Anscheinend ist die Sternenflotte da nicht so streng. Denken wir nur an Kirks Entführung der Enterprise nebst Sabotage der Excelsior und Missachtung aller Befehle zur Rettung Spocks. Kann man alles durch zwei Dreien in den Nebenfächern Vulkan-Reli und Weltrettung wieder ausbügeln.
Eigentlich verzeiht man in Star Trek allenthalben Regelverstöße, wenn die gute Absicht oder das Ergebnis stimmt.
„Frau Gornin, fanden Sie das Drehbuch auch so geil?“ – „Stimme nicht zu“.
„Denken wir nur an Kirks Entführung der Enterprise“
Da standen aber weder Enterprise-Crew noch röchelnde Kolonisten auf dem Spiel.
Und erzählerisch macht es für mich schon einen Unterschied ob die schniefende Nobody-Uhura oder ein Kult-Captain die Bücher frisiert! Wobei Kirk so etwas z.B. nur wegen Spock gar nicht erst gemacht hätte. Shuttle klauen und alleine rein, okay, aber für persönliches Zeug hätte das im Alt-Trek keiner der Führungsköppe gemacht.
Viel wichtiger aber, dass Kirk INNERHALB des Trek-Universums zum Klau-Zeitpunkt bereits eine Legende war. Als Stations-Kommandant wäre es mir daher eine EHRE, wenn er mir das Schiff unter dem Hintern wegklaut, jawoll! *schnaub*
Allein der Blick vom Präsidenten hier:
Und für Fähnrich Meier hätten die Klingonen auch nicht so ein Blutwein-Faß aufgemacht:
Aber letztlich war es doch Pikes Entscheidung, der von Anfang an durchschaut hat, dass der notwendige Wert nicht erreicht wurde.
Ich find’s auch immer blöd, wenn für einzelne Crewmitglieder hunderte oder gar tausende andere Leben in Gefahr gebracht werden, zumal bei nächster Gelegenheit wieder x Leute gekillt werden, ohne dass es jemanden juckt.
Für die den Zuschauern bekannte Stammbesatzung wird immer Kopf und Kragen riskiert, der Rest hat eben Pech. Da gehen bei einer Rettungsmission auch gerne mal 10 andere Leute drauf, Hauptsache Brücken-Uschi wurde gerettet.
„Aber letztlich war es doch Pikes Entscheidung“
Ist doch schnurz? Bewusst einen Vorgesetzten täuschen sollte auch in der Zukunft eher schlecht aufgenommen werden in so einer militärischen Struktur?
Kann man spontan nicht erinnern, dass so etwas beim Alt-Trek (oder selbst beim Kurtz-Trek) schon einmal vorgekommen ist UND dann noch abgewunken wurde („Oh, wir haben gar nicht ALLE vom explodierenden Planeten gebeamt weil Erica noch schnell zum TÜV musste? Naja, das mir dies aber nicht nochmal vorkommt, jaaaa?!“).
Dass Pike es mit einem Schulterzucken hingenommen hat ist ja nur ein „Bonus“. ICH hätte an seiner Stelle ab dann ja so ein paar Vertrauensprobleme mit der Nyota…
Gerne erinnern wir uns allerdings an folgenden Logbucheintrag von Captain Sisko:
„Um genau 08.00 Uhr Stationszeit hat das Romulanische Reich dem Dominion offiziell den Krieg erklärt. Sie haben bereits 15 Stützpunkte entlang der cardassianischen Grenze angegriffen. Also, das ist ein großer Sieg für die Guten. Wer weiß, vielleicht könnte es sogar der Wendepunkt des ganzen Krieges sein. Heute abend gibt es in der Offiziersmesse sogar eine Party mit dem Motto „Willkommen beim Kampf“. Gut, ich log und ich betrog. Ich habe Männer bestochen, damit sie die Verbrechen von anderen Männern decken. Ich leistete Beihilfe zum Mord. Aber das Verdammungswürdigste von allem ist, dass ich denke, dass ich damit leben kann, und wenn ich vor die Wahl gestellt würde, es wieder zu tun, ich würde es. Garak hat mit einer Sache völlig recht. Ein schlechtes Gewissen ist ein geringer Preis für die absolute Sicherheit des Alpha-Quadranten. So werde ich lernen, damit zu leben. Denn ich kann leben damit… Ich kann leben damit…
Computer, lösche das gesamte persönliche Logbuch!“
Nicht zu vergessen die Episode, als er die Atmosphäre eines ganzen Planeten vergiftete, um Commander Eddington zur Aufgabe zu zwingen. Wenn Sisko nicht am Ende zu den Wurmlochwesen übergelaufen wäre, hätte man ihn wahrscheinlich für seine vorbildliche Dienstausübung zum Admiral ernannt.
Aber da DS9 ansonsten eine gute Serie war, wollen wir ihm seine folgenlosen Verbrechen gerne verzeihen.
Warum erscheint das Rettungsteam, das Erica abholen soll, überhaupt mit solchen fetten Wummen auf dem Mond und nicht mit Verbandskasten, Rettungsbahre, Wasser oder meinetwegen auch Snacks?
„Rica, I hol di mit mei Phaser ab…“
Mir hat die Episode gefallen. Insbesondere diese düster surreale Atmosphäre auf dem Mond. Dass das Ganze etwas künstlich aussah, verstärkte die Wirkung sogar noch.
Die Gorn sah gut aus.Fremdartig und doch eine Persönlichkeit.
Die Schnelligkeit der Kontaktaufnahme kam mir auch nicht unglaubhaft vor.
Die Gorn haben eben schon Kenntnisse der Menschensprachen und auch der Kultur, Schachspiel inklusive.
Unterirdisch aber tatsächlich Uhuras gefälschte Zahlen. Das soll sie sich später mal unter Kirk trauen!
„Die Gorn haben eben schon Kenntnisse der Menschensprachen und auch der Kultur, Schachspiel inklusive.“
Die Gorn sind jetzt wie oft in SNW aufgetreten? Und es gab da schon Logbucheinträge, Missionsberichte? Viele Besatzungsmitglieder dienen später persönlich in TOS weiterhin auf der Enterprise und sogar ein junger James T. Kirk turnt da in einigen Folgen herum…
Wie zur Hölle soll das mit der TOS-Folge „Arena“ noch vereinbar sein?
„Computerlogbuch der Enterprise, Zusatz:
Wir haben uns auf die Enterprise zurückgebeamt und sofort die Verfolgung des fremden Schiffs aufgenommen. Sein Kurs führt in einen unerforschten Sektor in der Galaxis.“
Wird Pike allen noch befehlen, alles über die Gorn zu vergessen? So wie man es mit der Discovery, Burnham und dem Sporenantrieb „gelöst“ hat? Und sogar Kirk hält sich Jahre später daran, selbst als er im Zweikampf gegen den Gorn-Captain in höchster Lebensgefahr schwebt: „Gorn? Kenn ick nich! erstmal Stein auf ihn schmeissen, vielleicht ist der ja aus Zucker!!“
Was mich tatsächlich richtig ankotzt: die Autoren der neuen Serien sind nicht einfach nur zu doof, sich was Eigenes einfallen zu lassen (z.B. neue Spezies), nein, sie müssen offenbar den „alten“ Serien und damit deren Fans auch noch ständig und eigentlich ohne Not den fetten Stinkefinger mitten unter die Nase halten!
Ach weißt Du, das mit dem „Ankotzen“ ist so eine Sache…
Ich fühle mich eher angeödet.
Weshalb ich mich gefragt habe, ob ich hier überhaupt noch einen Kommentar hinterlassen soll.
Hier schwafeln nur noch Leute, welche die Folge null oder kaum gesehen haben. Und da möchte ich Klapo und Sparkiller ausdrücklich einschließen.
Beide stopfen offenbar nebenher Strümpfe, wenn sie die Folge „multitaskingfähig“ auf ihrem Nokia-Handy schauen und labern was von „sie manipuliert (!) die Überlebenschancen der Enterprise“ oder schwurbeln einen Schmarren über „Wahrscheinlichkeiten“.
Nein, hat Uhura nicht. Es ging weder um „Wahrscheinlichkeiten“ noch um „Überlebenschancen“, sondern allein um die Leistungsfähigkeit des Scanners während der Interferenzen. Pike behauptete, die Leistung des Scanners müsse bei 60 Prozent liegen, um brauchbare Ergebnisse zu liefern.
Und der Gorn, der hier Schachspielen lernte, stirbt am Ende der Folge, die Metronen haben bereits künftige „Wahrnehmungsänderungen“ hinsichtlich der Gorn angekündigt, außerdem HATTE der Gorn in „Arena“ Kirk die ganze Zeit über verstehen können, wie Kirk gegen Ende vom Gorn gesagt bekommt.
BTW: Kirk hat bei Spock eine Meuterei und eine mit der Todesstrafe bedrohte Verletzung einer Flugverbotszone unter den Teppich gekehrt, so viel zu dem Thema, das hätte sich Uhura mal bei Kirk erlauben sollen…
@jcneal
Das sehe ich tatsächlich inzwischen weniger streng. Mit den gleichen Argumenten habe ich mich damals furchtbar über ENT aufgeregt. Aktuell „rewatche“ ich die 1. Staffel und bin heute wirklich sehr angetan von der Serie.
Insgesamt stelle ich fest, dass ich von neuem Star Trek – mit Ausnahme von TNG, das mich von Anfang an fasziniert hat – fast immer erst einmal enttäuscht war, Jahre später dann aber oftmals sehr viel gnädiger darauf blicke, viele Episoden oder interessante Szenen gar nicht mehr in Erinnerung hatte und daher scheinbar völlig neues Star Trek für mich entdecken kann.
Ob das dann alles so in den Kanon passt oder im Sinne von Roddenberry ist – pfeif‘ drauf. Nicht einmal TOS und TNG waren in sich schlüssig und widerspruchsfrei.
„Ob das dann alles so in den Kanon passt oder im Sinne von Roddenberry ist – pfeif‘ drauf.“
Das hat sich Kurtzman auch gedacht.
Schade (siehe auch Serienfan), wie sehr die Ansprüche … hoffentlich nur an Serien … gesunken sind.
Zum Gorn in TOS „Arena“: sowohl Kirk als auch er hatten ein fremdes Gerät erhalten, das Kirk zuerst nur für einen Logbuch-Rekorder hielt. Dementsprechend hat er munter reingequatscht. Der Gorn dagegen hat zugehört, denn das Gerät war auch ein Kommunikator + Übersetzer – er musste also gar nicht die menschliche Sprache beherrschen (WELCHE unserer Sprachen übrigens? habe auch nirgends behauptet, daß der Gorn mit Kirk Schach gespielt hätte).
Nein, mir geht es vor Allem darum: mindestens Spock und Uhura auf der Brücke müssten die Gorn schon kennen.
Das Schiff war meinetwegen getarnt oder zu weit weg, von den Sensoren nicht komplett zu erfassen etc. pp.
Aber spätestens, als die Ereignisse vom Planeten von den Metronen auf den Schirm der Enterprise übertragen wurden, hätten die Gorn erkannt werden müssen! Das ist doch kein hochkomplizierter Zusammenhang.
Die ganze TOS-Folge ist total darauf aufgebaut, auf einen neuen, unbekannten, total fremdartigen Gegner zu treffen. Und das wird einfach weggenommen. Es würde sogar mehr Sinn ergeben, wenn diese TOS-Folge VOR SNW spielen würde… das ST-Universum (mal wieder) ohne Not auf den Kopf gestellt.
@JP1957
Das ist ja nun keine ganz neue Entwicklung. Kanonbrüche und fragwürdige Entwicklungen, die Roddenberry vielleicht nicht gutgeheißen hätte, gehören schon seit über 30 Jahren dazu. Serienfan hat in seinem jüngsten Video zurecht auf Spocks Meuterei in „Talos IV – Tabu“ hingewiesen, die ebenfalls folgenlos blieb und offenbar nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ abgetan wurde.
Gestern sah ich die ENT-Episode „Raumpiraten“, in der die Enterprise von Ferengi gekapert wird. Ich habe mich während des Anschauens keinen Augenblick gefragt, was Ferengi im 22. Jahrhundert auf einem Sternenflottenschiff zu suchen haben und wie das mit dem angeblich ersten Kontakt der Enterprise D mit den Ferengi zusammen passt. Von Quarks, Roms und Nogs Besuch auf der Erde im Jahr 1947 haben offenbar auch keine Nachrichten bis ins 24. Jh. überdauert.
Man darf Star Trek durchaus entspannter sehen und muss NuTrek nicht stets unter den Generalverdacht stellen, es wage etwas, was früher undenkbar gewesen sei. Wenn ich einen Wunsch an NuTrek hätte, wäre das: geschliffenere und tiefgründigere Dialoge, weniger teeniehaftes Gehabe der jungen Crewmitglieder, mehr Ernsthaftigkeit, Disziplin und Kompetenz. Wobei man sich auch bereits zu TOS-Zeiten fragte, wie zum Teufel es die Leute zur Sternenflotte geschafft haben. Mit Ausnahme des engen Kreises der Stammbesatzung haben sich fast alle Crewmitglieder auf Kirks Enterprise fortwährend wie naive Vollidioten aufgeführt, die es im NASA-Einstellungstest bestenfalls auf die Position des Parkplatzwächters geschafft hätten. Das setzte sich auch in TNG zunächst fort und wurde erst in den späteren TNG-Staffeln besser und professioneller.
@GGH „Raumpiraten“
Die Ferengi in der Folge waren „Piraten“, haben die ENT-Crew mit einer List betäubt und wollten nur plündern. Sie haben nie gesagt, welchen Planeten sie vertreten oder woher sie kommen. Ob und welche Aufzeichnungen es gab wurde nicht gesagt, oder vielleicht wurden die Systeme auch ausgeschaltet oder sabotiert.
Den Auftritt an sich fand ich im ersten Moment auch nicht geschickt gewählt, aber immerhin mit den Infos aus der Folge plausibel erklärbar. Und es war nur eine Folge, niemand wurde getötet oder entführt und es gab keine weitere Interaktion mit einer NAMENTLICH BEKANNTEN Spezies, die (in-Universe zeitlich) später als ganz neu und unbekannt präsentiert wird.
Überhaupt kein Vergleich z.B. mit den Auftritten der Gorn in SNW, die „Gorn-Hegemonie“, die unser Spock-Hampelmann dann wohl vergessen hat… er ist einfach kein Michael Burnham! Es ist, als ob man einen verstauchten Finger mit einem Beinbruch vergleicht. Beides nicht unbedingt tödlich, aber schmerzhaft.
Es gab ja bereits Hinweise darauf, dass SNW in einer alternativen Realität spielen könnte. Streng genommen passt wenig mit TOS zusammen. Angefangen bei der Optik. Ich habe auch Uhura, Spock, Kirk, Chapel und Scotty ganz anders in Erinnerung. Star Trek insgesamt spielt in einer alternativen Realität. Oder kann sich jemand an die Eugenischen Kriege, den Bell-Aufstand oder die irische Wiedervereinigung erinnern?
Es handelt sich um eine Fernsehserie, in der Geschichten erzählt werden. Da ist bei den Zuschauern etwas Phantasie und Flexibilität gefragt.
Ich fand’s bei James Bond auch seltsam, dass Judi Denchs M erst Chefin von Brosnans Bond und später des jüngeren Daniel Craig sein sollte, Bonds Biographie aber bis zuletzt darauf hindeutet, dass es sich seit 60 Jahren um ein und dieselbe Person handeln soll und nicht etwa um verschiedene Agenten mit dem Decknamen James Bond.
Entspannt Euch mal.
Und wir haben auch bei Lower Decks gesehen, dass das Multiversum sehr groß ist und dass dort sowohl Kurtzman-Trek als auch normales Trek offenbar nebeneinander existieren.
Lower Decks hatte doch zuletzt sogar „Discovery“ irgendwie De-Kanonisiert?? – habe die Folge nicht gesehen –
Entspannt(er) wäre es gewesen, wenn die Autoren von Disco und SNW von Anfang an so entspannt gewesen wären, neue eigene Geschichten im ST-Universum zu erzählen. Aber sie mussten sich ja daran aufhängen, unbedingt im echten „Prime-Universum“ zu spielen (oder wie auch immer man das jetzt nennt). Also sie wollten unbedingt das Prequel zum Original sein – ohne diesen Anspruch hätte es von Anfang an viel weniger Probleme gegeben…
Es wäre schon sehr seltsam, jetzt, nachdem man sich bei Disco bis zum (..) Ende daran festgeklammert hat, bei SNW nun doch noch eine andere Zeitlinie/Paralleluniversum/wasauchimmer einzuräumen. Naja, strange & new!
Doch das Problem ändert sich nicht: schlechte Geschichten bleiben schlechte Geschichten (meine damit Disco!!).
Jupp, Lower Decks hat das angedeutet, dass alles, was bei DSC passiert ist, in einem anderen Universum passiert ist
„dass alles, was bei DSC passiert ist, in einem anderen Universum passiert ist“
Deswegen kann ich mit den Kinofilmen seit 2009 auch gut leben. In Sachen Trek waren die zwar nix, aber man hat sich immerhin von Anfang an gezielt vom Rest abgetrennt.
Lower Decks ist seine eigene Parodie mit Fanservice-Überdosis, aber auch hier wird das Original nicht gestört, also alles gut. Hier auch der Disco-Klingonen-Ausschnitt:
Nur bei Disco / SNW ist den Machern sch-egal, ob man ein Reboot oder Prequel ist. Optisch passt GAR NIX zum Rest und die Autoren sind meiner Meinung nach einfach nicht gut genug für echte Konsistenz.
In DER Beziehung läuft es bei Star Wars WESENTLICH besser, siehe vor allem Andor. Die Design-Regeln beim Star Wars Look werden hier 1000x strenger eingehalten und nur dezent aufgefrischt. Genauso hätte ich es mir beim Trek gewünscht. Strange New Worlds mit einem respektvollen TOS-Design-Refresh hätte mich deutlich mehr abgeholt als der hässliche Matsch, der uns jetzt vorgesetzt wird.
„wir haben auch bei Lower Decks gesehen, dass das Multiversum sehr groß ist“
Es ist sogar seeehr groß, da „Lower Decks“ etabliert hat, dass auch „The Orville“ dazu gehört.
Ich rewatche grad alle drei Staffeln und die Crossoverfolge ist durchaus interessant. Boimler und Mariner reden so, als wenn die Enterprise, auf der sie gelandet sind, nicht wirklich die ist, von der die Geschichte berichtet, vor allem Spock benimmt sich so anders, dass beide es bemerken. Das klingt ganz nach einer alternativen Enterprise.
Aggressive Werbung für den neoliberalen Schundkanal:
Warnung: Ein Video, das Zuhören erfordert, das also keinerlei Daseinsberechtigung hat:
Bei „gut geschriebene Dialoge“ war klar, dass das hier satirisch gemeint war. Guter Trollversuch.
@GGH: „Man darf Star Trek durchaus entspannter sehen und muss NuTrek nicht stets unter den Generalverdacht stellen, es wage etwas, was früher undenkbar gewesen sei.“
Man „darf“ die Erzeugnisse von Kurtzman gern als „normale“ Serien fernab des klassischen Trek sehen, wobei mir angesichts des geringen Niveaus und der Vielfalt des restlichen Serienangebotes kein vernünftiger Grund dafür einfällt.
„Ihr“ (in diesem Fall Serienfan und Du) seid aber offenbar nicht dazu bereit, die traurige Wahrheit zu akzeptieren, dass – bis auf den Namen – bei Kurtzman nichts von den Ideen, die Grundlage des Franchise waren, übrig geblieben sind.
„Dieses“ Star Trek ist eine Leiche, mit der lediglich noch rumgespielt wird, um Dollars abzugreifen.
Das kann man erkennen, akzeptieren und gerne weiterschauen, weil man unbedingt fremde Welten, Raumschiffe und Figuren auf dem Bildschirm sehen möchte, die den Namen Uhura und Spock tragen.
Man wird einem einst anspruchsvoll/ großartigen Serienuniversum aber nicht gerecht, wenn man beschließt, die „Leichenschändung“ ab sofort zu „mögen“ (Serienfan) oder „entspannt“ dabei zuzusehen, wie ein Kanonelement nach dem nächsten und eine Serienpersönlichkeit nach der anderen dekonstruiert wird.
Ein bisschen wirkt das auf mich so wie die Dekonstruktion der Demokratie, die gerade in den USA vonstattengeht.
Bei Star Trek war der Prozess allerdings spätestens mit „Picard“ bereits abgeschlossen.
Ich weiß nicht, ob Star Trek jemals „anspruchsvoll“ war. Das habe ich vielleicht in den 80ern/90ern so beurteilt. Vieles an den älteren Serien gefällt mir besser, anderes schlechter, einiges beurteile ich heute kritischer, was mir früher gefallen hat und umgekehrt.
Ich fand Troi früher schrecklich, heute sehe ich den Charakter positiver. T’Pol hat mir früher in der 3. und 4. Staffel besser gefallen als in den ersten beiden. Heute verstehe ich Jolene Blalock wenn sie sagt, man habe T’Pol in den letzten beiden Staffeln alles Vulkanische genommen und man hätte ihr nur noch die Ohrspitzen abschneiden müssen.
Ich denke, der Blick auf eine Serie ändert sich mit der Zeit, mit dem eigenen Alter.
wo bleibt eigentlich die kritik zu 3.10?