Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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„Star Trek – Strange New Worlds“ – 3.02 – „Wedding Bell Blues“

„Star Trek – Strange New Worlds“ – 3.02 – „Wedding Bell Blues“

Vorbei mit den Zeiten, in denen ernsthafte Geschichte (= ja, ich meinte es in der Einzahl) in SNW erzählt wurde. Denn was wir nach den Spaß-Episoden der 2. Staffel dringend brauchen – und nur kurz durch die Gorn unterbrochen wurde –, sind NOCH mehr Fun-Folgen. Zum Beispiel könnte Spock doch mal Chapel heiraten? Natürlich nur in einer falschen Realität, damit er was lernt. Nämlich dass Heiraten … total so ist, wie man es sich vorstellt, wenn man 12 Jahre alt ist? Nur vielleicht etwas künstlicher und mit leblosen Kulissen? Und dafür unemotional, weil es nicht echt ist? – Tzzz, diese Paramount-Füchse… Nur halb schlau und trotzdem noch ein Viertel klug!


Inhalt:

Spock wird damit konfrontiert, dass Chapel sich in einen scharfen Doktor verliebt hat. Dessen Buch war nämlich einfach viiiel dicker als seins.

Irgendein Q-Klabauter mit Neelix-Gedächtnis-Koteletten findet diesen Umstand spannend. Daher versetzt er Spock in eine andere Realität, in der er definitiv Chapel heiraten wird. Und der Rivale hilflos zuschauen muss. Punkt. Das war schon die ganze Geschichte.

Keine Abkürzungen, keine Abschweifungen.
Echt, das war’s, Leute!


Besprechung:

„Liebes Tanzbein, ich schreibe Dir heute, weil…“

Okay, das war eigentlich ein schöner Einstieg: La’An zeigt Spock, wie man lateinamerikanischen Walzer(?) tanzt. Man unterhält sich in normaler Stimmlage, lässt die Gruselgrimassen mal im Turnbeutel zurück und interessiert sich auf höflich-distanzierte Weise für den anderen. Und gut tanzen können die beiden Schauspieler anscheinend auch (*sich Bratpfanne auf Kopf hau, um Musical-Geister zu vertreiben*).

Schade nur, dass es kuuurz etwas plump wurde: „Ich wollte als Kind immer Prima Ballerina werden.“ – „Ach ja, und dann kamen die Gooorn?“

Diese monothematische Charaktereinordnung geht mir dezent auf den Geist. Siehe auch das NIEMALS geführte Gespräch: „Tasha Yar, sie wollten also schon früher mit einem Androiden Sex haben?“ – „Ja, aber wegen meines Heimatplaneten voller Vergewaltiger musste ich das lange aufschieben.“

Etwas mehr Feingefühl, Leute…?

„Sie haben ganz schön vulkanische Kraft, Spock. Vor allem, wenn sie mir auf den Fuß treten.“ – „Für mich ist das auch ungewohnt. Zuhause quillt dann immer grünes Blut aus den Schuhen.“ – Tanz in den Brei: Ich glaube, die Episode wollte mir mitteilen, dass La’An und Spock das viel bessere Paar wären. Vielleicht merkten das die Macher aber auch nicht. Aber DAS müsste man auch erst mal schaffen… ?

„Hallo, Spock. Es ist nur logisch, dir meinen Boyfriend vorzustellen.“

Auch hier war ich hin- und hergerissen… Dass Chapel einfach den schönen Dr. Korby in Spocks Welt mitbringt und dem Vulkanier unverblümt sagt, dass der Mann ihre neue Flamme ist, das hatte schon was. Und zwar Orville-Vibes. Und damit meine ich nicht die schlechten, wo man eigentlich auf die Fortführung der SF-Handlung wartet. (Wie DAS bei Kurtzman ausgeht, wissen wir ja leider)
Timing, Gesichtskirmes, zarte Komik: Das war schon alles okay so.

Doch wer den alten, professionellen „Commander, darf ich mit Ihnen mal unter 4 Rangabzeichen sprechen?“-Zeiten hinterher trauert, hat definitiv Grund zur Klage. Alleine, dass Chapel dies vor anderen Crewmitgliedern raushaut, beschädigt ihren Charakter – und eigentlich auch die viiielen Episoden zuvor, in denen man millimeterweise das Wuchern jenes zarten Liebesunkrauts zelebrierte.

„Captain, wollten sie nicht schon immer den Vater aus ‚American Pie‘ spielen?“

Schade, dass man die anderen Nebenstorys nicht dafür nutzte, die zuvor angekündigte Weltraum-Gala in einen ernsthaften politisxcvhen… polittiksch… (Mist, so wie die Autoren weiß ich nicht mehr, wie man das schreibt) Kontext zu setzen. Statt einen Fokus auf Sinn und Zweck des angekündigten Stehempfangs sehen wir zuerst … Ortegas spätpubertären Bruder.

Ich freue mich schon auf die Actionfigur mit Latex-Pickeln zum Selber-Draufkleben?

Und Brüderchen darf dann gleich Uhura anschmachten – und von seiner Schwester umgeboxt werden.

Im Ernst, ich dachte zu Beginn echt, dass nebenbei irgendwelche Aliens irgendwas Wichtiges würden besprochen wollen. Aber nein, die ganze Station – die mit dem gewissen Kleenex-Aroma – interessierte sich NUR für Spock. Nichts anders passiert zwischen Appledesign-Showrooms und Astralprojektion-Besucherschaltern.

„Spock, das hier ist mein neuer Freund.“ – „Oh, das freut mich sehr. Ich wollte eh heute eine Packung Taschentücher vollheulen – wie jeden Mittwoch – und suchte noch nach einem Grund.“ – Möge das Augenrollen beginnen: HIER war ich noch interessiert an dem dynamischen Liebes-Zweieck. Aber mit fortlaufender Lauschzeit wurde klar, dass dies schon der emotionale Höhepunkt war. Für alle, die 5-Minuten-Geschichten schätzen, vielleicht ein brauchbarer Abschalt-Timing-Tipp?

Zu viele Figuren. Zu wenig Ohrstöpsel.

Nicht falsch verstehen! Ich gönne Pike sein Liebesglück mit Patel – selten wurde so schön vor einem Sternenpanorama im Wollpulli gekuschelt. Sterne oder rumfliegende Stoff-Flusen? Man weiß es nicht.

Und Number One gönne ich ihren Flirt auf der Krankenliege mit „Aalglatter-Nebencharakter-Nummer_05“.

Sogar der Flirt zwischen Ortegas Brüderlein und Uhura wäre okay, trotz der 90er-Jahre-Plastikhose des Starfleet-Berufsskaters. – WENN man nicht jede Subtilität für den Zuschauer wegerklären müsste. (“Hey, ihr flirtet miteinander. Blickt euch an. Redet viel. Mögt euch. Findet euch gut. – Das ist aber voll komisch!“)

Aber neben dem wirklich(!) guten Schauspiel von Chapels Darstellerin, die wegen ihres emotionalen Verrats an Spock glaubhaft bekümmert ist, stinken die anderen „Geschichten“ (besserer Begriff: „Szenen zwecks Folgenaufpolsterung“) klar ab. Kein Wunder, dass man NICHTS davon später wieder aufgriff?

Bonus-Gestank gibt es sogar, wenn man so etwas in Star Trek GAR NICHT sehen möchte.

“Der Planet Kitsch VIII ist bewohnt. Und Kitsch I bis VII sogar überbevölkert.“

So gut Chapel ihre Zerrissenheit (in der realen Welt) auch spielte: Das oberflächliche Drehbuch macht es ihr nicht einfach. Das Vorzeigen des ach-so-seltenen Modeschmucks vom neuen Liebesdiener („Mann, so was Besonderes! Der Konsumgeist stark in uns ist, junge Padawans.“), das schnulzige Erwähnen von „Mond und Sterne“, die etwas zuuu stark ausgelebte Verliebtheit, während ALLE Anwesenden bedauernd auf Spock schielen…

Kurz gesagt, Subtilitäts-Freunde müssen hier eigentlich auf einen 5-sekündigen Director’s Cut der meisten Szenen hoffen?

„Hey, yooo! Das Problem an euch Brothers und Sisters ist einfach: Ihr habt nicht genug Spack, yo!“ – Stellt ihr euch auch oft vor, dass ihr eurem jüngeren ICH im Jahr 1999 Screenshots wie diese durch die Zeit schickt und ihm sagt: „Guck mal, das ist Star Trek in 2025“? – Und wartet ihr dann auch darauf, dass alte Herzinfarkt-Narben an eurem Körper auftauchen?

Der Wunschtraum eines jeden Trekkies: Der Weltraum. Unendliche Realitäten…

Doch wirklich schwiiierig wird die Folge erst, als der Q-artige Barkeeper unseren Spock in einen Wunschtraum versetzt: Er und Chapel planen die Vermählung, der Nebenbuhler ist amtlicher Tortenträger und die sterile Raumstation mit der Lizenz zur digitalen Hintergrundprojektion wird zur Bühne für die Feier.

Um es kurz zu machen: Ich habe selten so eine langweilige Ausführung der Idee „Zweites Leben“ gesehen. Als man Picard bei einem alternativen Lebensweg sah (Episode „Willkommen im Leben nach dem Tode“), hatte das Spannung, Fallhöhe und Jean-Lucs entgeisterte Gesichtszüge zur Folge. Die neue Zeitlinie besaß dort Drama („Was?! Ich hätte mein Leben ganz anders leben können?! Und all meine früheren Fans vielleicht aaauch?“) und Stil.

HIER übernimmt aber einfach die „lustigen“ Komödien-Musik, während Spock und Chapel minutenlang Kuchen fressen, Tanzen üben und ihre Freunde das Rumstehen mit aufgerollten Zehennägeln proben. Ohne Witz: Die wirklichen Gags lassen sich an zwei kuchenverschmierten Fingern abzählen.

Die sich sogar zu einem Stinkefinger verwandeln, als keiner merkt, dass „Temu-Q“ mal gerade einen vergammelten Blumenstrauß magisch in Form schnipst. Was zu einer Komödie natürlich passt, mich aber trotzdem stört, wenn bekannte Charaktere plötzlich „dumm geschrieben“ werden. – Was bei SNW aber ehrlicherweise nur einer 18,5%ige Intelligenzverschlechterung bedurfte.

„Ich bringe den Kuchen, Leute!“ – „Was, DAS Ding da? Sieht eher aus wie der Drehkörper der Prophezeiung!“ – Der beste Fanservice ist immer noch der in meinem Gehirn: Die Vorbereitung zur Fete hält die ganze Station in Atem. Ihr solltet erst mal sehen, wie schön die Besatzung alle Photonentorpedos an das Sensorennetz gebunden hat, damit die nachts hübsch leuchten!

„Brutalinsky? Ist das nicht der Ehemann von Gerda Draufkloppski?“

Dazu kommen diverse „Übergriffigkeiten“:

Dass Spock seinen Nebenbuhler K.O. haut, als der die veränderte Realität wahrnimmt, lenkt ab von dem, was der Drehbuchautor eventuell… anders hätte machen können. Erwachsen ist an dieser Story eh nichts – zumal Spock die neue Dimension selbst bereits wahrnahm. Warum dann der Ausraster? Na, weil, weil… äh… Charakterentwicklung! Komödie halt! Damit Dr. Korby Minuten später humorig aus dem Beulen-Bewältigungsschlaf erwachen kann.

Nur, damit Spock danach Kirks Bruder darum bitten kann, ihn ebenfalls zu boxen („Ihr Wein schmeckt nach Requisitengesöff! Und ihr Schnurrbart riecht nach Prequel!“).
Ich fragte erneut, warum?
Na, weil „Hauen“ immer lustig ist! Klingt fast wie „Bauen“, ist aber nicht so langweilig konstruktiv, ha-ha-ha!

Rumpelstilzchen für Warme

Dass man 12 Minuten vor dem Episodenende noch immer nicht weiß, was Temu-Qs Plan ist, macht’s nicht besser. Zumal die Dramaturgie hier echt aus dem letzten Brautkleid-Loch pfeift: Hätte man in den 90ern noch 2-3 Versuche gewagt, aus der falsche Realität auszubrechen, irgendwas zu scannen oder den Göttlichen herauszufordern („ICH allein bin meines Glückes Schmied, Q! Hier muss ein Koksstrich gezogen werden!“), so steht man bei SNW plötzlich bei der finalen Zeremonie.

(Okay, Spock wurde vorher in ein Wasserglas gesperrt. Fast schon das Highlight der Folge.)

Ohne Plan, Vorlauf oder sich zuspitzende Dramaturgie hängen alle Nebenfiguren plötzlich vor der Saubermann-Bühne – und sogar das Verwandeln von Korby in einen Hund wird von niemandem beachtet. („Haha, witzig! Es passiert … nichts! Und alle finden es normal. Klasse, wie das Franchise sich selbst parodiert?“)

Dass der Nebenbuhler (einer der drei Möpse im Bild) plötzlich aus der Dramaturgie genommen wird, ist serientypisch. Dafür beweisen die Gesichter die Anwesenden aber, dass Humor-Episoden seit 2017 zu recht als „Goldmine des kleinen Trek-Mannes“ bezeichnet werden. Denn in all diesen Geschichten reicht meist doof dreinblicken und/oder übertrieben spielen – oder gleich gar nicht.

Man fragt sich unweigerlich: „Wie schlimm wäre es jetzt, wenn diese Realität einfach so bliebe?“ – Immerhin sind seit Episode 3.01 mehrere Monate verstrichen und niemand hängt hier erzählerisch an irgendwas, was seit 2023 erzählt wurde.

Ernsthaft, für diese Liebesgeschichte, die vorher eh nur eine halb angedeutete Lovestory war, würde sich nicht mal die Redaktion von „Frau im Spiegel“ interessieren. („Wahnsinn! Eine NICHT geplante und NICHT erwartete Hochzeit wird nun geplant. Keiner will sie. Dahin findet sie vielleicht auch NICHT statt. Spannend?!“)

Die Auflösung (SPOILER) war dann eher für Blöde. Wie TOS-Freunde schon ahnten, war der Machtvolle in Wirklichkeit Trelane aus TOS. Was leider lieblos weggespult wird („Meine Sohn, was machst du denn da?“ – „Papa? Nicht schon wiiieder! Äh, also dann in der Zukunft halt…“).

Dass ich die klassische Folge erst vor einem Jahr sah und sie deutlich charmanter und gefährlicher(!) fand, half diesem Kuchenklamauk nicht wirklich weiter.

Dass Papa Blitzdings die Stimme von John de Lancie hat, sei an dieser Stelle pflichtschuldig erwähnt. Machte das was mit euch?

„Seht ihr den Kometen über mir? Das ist mein Vater. Er sucht sicherlich nur nach einer Heimorgel. Die man dann später in TOS seht. Versteht ihr? Fanservice. Hach, ich lach mich – und euch – kaputt!“ – Endlich mal eine passende Gegenleistung für einen Sack voll Reis: Der Schauspieler machte es ja gar nicht sooo übel, aber die Regieanweisung war anscheinend: „Stell dir vor, du willst irgendwas gaaanz dringend fordern. Weißt aber nie, WAS und wirst dann nörgelig“. Und nein, ich werde das NICHT in einen Ossi-Witz verwandeln!

Zumal die peinlichen Szenenpausen, Harmlosigkeiten und Ablenkungen (Statisten-Hoppeltanz am Ende, Spocks sinnfreier Hochzeitsschwur ohne Zukunft, Pikes witzlose Cringe-Ansprache, Gorn-Andeutung im Spiegelbild…) auch kein Vertrauen für die auf Stützrädern loseiernde 3. Staffel schaffen.

Ach ja, und dass aus der vermeintlichen Paralleldimension plötzlich doch nur Leute wurden, die krass verwirrt/beeinflusst waren, war angesichts der vorherigen Implikationen nicht gaaanz sauber?


Fazit:

Eine Story, deren Fallhöhe mit dem Sahneklecks des Hochzeitskuchens endet.

Klar, es gibt ein paar nette Momente, bei denen man kurz die Zimmerlampe befragt, ob die Viertelstunde bis zum nächsten Grinser schon wieder herum ist.

Aber nach einem gelungenen Beginn zerfällt das Tränendrücker-Trara meist in eine Mischung aus Sagrotan-Stimmung, zwangspensionierte Story-Nebenstränge, versickernder Aufklärungsstimmung und eine vor die Wand krachende Schlussauflösung.

Manche Szenen (in Spocks Quartier, mit Pike, bei der angedeuteten Bachelor-Party, alles mit Frau Ortega…) geraten sogar so peinlich und sinnfrei, dass ich der Episode den goldenen Burnham-Daumen verleihen möchte.

Apropos… Wenn das mit dieser Staffel qualitativ so weitergeht, verliebe ich mich vielleicht doch noch in Mrs. Michael?

(*Unbeholfen verbleibendes Haupthaar nach hinten kämm*)

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Beim 3-Tage-Barte des Allmächtigen!
SCHNITT auf einen südamerikanischen Sandstrand, wie er nur auf Postkarten zu sehen ist. Plötzlich landet neben einer sanft gebogenen Palme ein Hubschrauber. Eine muskulös gebaute Person steigt aus und setzt in einer eleganten Bewegung ihren Helm ab, unterstrichen vom Rauschen der Wellen und langsam anschwellenden Gittarenklängen. Es ist Miguel El Spocko, ein sensibler und doch selbstbewusster Offizier in der brasilianischen Armee.

In seinen Händen hält er eine rote Rose für seine Liebste. Denn er ist hier wegen eines Versprechens. Das Versprechen, welches er vor drei Monaten seiner holden Chaperella gegeben hat. Das Versprechen, sie an genau diesem Ort wiederzusehen.

Doch Halt! So ist seine Angebetete zwar erschienen, doch hält sie jemand anderes in seinen starken Armen. Ein Rivale, ein Widersacher! El Spocko ballt seine Fäuste, während eine salzige Träne an seiner Wange herunterläuft. Das Licht des Sonnenuntergangs verzerrt sein Gesicht in eine Maske von Neid und Wut…

So ähnlich fühlen sich jedenfalls die ersten 15 bis 20 Minuten dieser Folge an. Beziehungsdrama auf dem Niveau einer Telenovela (Dank CGI-Bühnenblase auch mit ähnlich „schöner“ Optik), welches bei unserem Spocky für Gesichtsausdrücke von amüsiert-verwirrt bis verwirrt-amüsiert sorgt. Was ich nachvollziehen kann, da der Flow dieser Folge schon etwas seltsam ist:

– Trelane war wieso auf der Raumstation? Warum war Spocks eher banaler Wunsch (nach zehn Sekunden Bekanntschaft) für ihn so wichtig? Und wie viele Jahre hat er als Barkeeper dort schon gearbeitet? („Ich geh hier nicht weg, bis ein Vulkanier verzweifelt in seinen Drink weint!“)

– Nette Idee unseren Q und Trelane zu verbinden, hatte man in Fankreisen ja schon länger vermutet. Aber neben der Stimme hätte ich mir noch einen passenden Gag gewünscht, so in Richtung „Hmm, diese arroganten Menschen muss ich mir wohl später nochmal vorknöpfen. Aber dieser Pike hat mir zuviel Haare!“.

– Hatte der Mini-Faden mit Ortegas Bruder irgendeinen (Unterhaltungs-)Wert? Wirkte recht rein gezwängt für spätere Folgen? Uhura wird Ortegas Schwägerin? Ähnlich wie die unerwartete Sprechrolle der dreiarmigen Getränkemixerin sowie dem Krankenschwester-Praktikanten und dass diese sogar von Pike rekrutiert werden. Erinnert mich an das „unauffällige“ Andeuten zukünftiger Filme und Serien bei Marvel („Das sind Vier? Ist ja fantastisch!“).

– Ausgerechnet gewalttätige Eifersucht ohne wichtige Motivation („MEINE Chapel küssen?! Dann mach mal, so ganz OHNE ZÄHNE!“) holen Spock aus der Massen-Gehirnwäsche. Das ist schon recht weit vom Original entfernt, wo emotionale Ausbrüche noch Kern einer Episode waren („Raaaah! Fick-Zeit!“). Überhaupt ist mir Kurtz-Spock (wie schon Abrams-Spock) etwas arg emotional, teilweise sogar mit Dauer-Grins (für seine Verhältnisse) im Gesicht. Und gibt es im 23. Jahrhundert kein Mittel gegen Dreitagebart?

– Wieso war Korby eigentlich nicht betroffen? Zu schlau? Was war sein genauer Plan bevor sich Spock mental freigekloppt hat? („Ich wollte deine Eheversprechen löschen, Spock, aber vielleicht hast du ja eine bessere Idee?“)

Fazit: Aber ganz ehrlich, ohne diese krampfigen Mini-Nebenplots wäre dies endlich mal wieder eine angenehm schlanke Episode geworden: Knackig-doofe Prämisse (Gelangweilter Allmächtiger wird Hochzeitsplaner), nur Spock und Korby versuchen ihn aufzuhalten und am Ende… erreichen die beiden überhaupt nix.

Denn letztendlich hätte Spock auch GAR NIX machen können, da am Ende eh Q auftaucht um alles wieder gerade zu schnipsen. Halt der selbe Gag wie schon in der TOS-Folge, nur irgendwie weniger gut? Schließlich gab es hier nicht wirklich ein Risiko oder eine echte Bedrohung.

Außer natürlich durch DIE EHE!

Grusel.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

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BS

Artikel

von Klapowski am 20.07.25 in Star Trek: Strange New Worlds

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Kommentare (11)

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  1. JP1957 sagt:

    Ich habe mich ja schon vor längerer Zeit entschlossen, Nu-Trek nur noch lesend zu verfolgen, bin jetzt aber doch neugierig geworden und denke über ein Abo nach (von Paramount+, das Zukunftia-Abo habe ich ja schon).

    Es gibt einen Hund in der Episode?

    Der Hund in Picard (der leider bald ohne Erklärung verschwand) war für mich der bisherige Höhepunkt im Nu-Trek!

    Deshalb bitte ich um eine ergänzende Information, ob er nach dieser Folge wieder verschwindet oder die Crew ergänzt und schauspielerischen Glanz in SNW bringt!

    • DermitderWarpgondeltanzt sagt:

      Eine Figur wurde als Gag für 2 Minuten in den Hund verwandelt.
      Das war es schon.

      Die Folge ist furchtbar traurig. Und das meine ich nicht im Sinne von emotional.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Es gab hier schon zum zweiten Mal einen Hund bei „Strange New Worlds“.

      Zuvor hatte Ka’an einen (gern in die Kamera blickenden) Hund, allerdings war auch das in einer anderen Realität, als alle zu Märchenfiguren wurden. Der Hund gehörte übrigens der Ka’an-Darstellerin Christina Chong.

      Der Hund bleibt nicht, dafür aber eine Edosianerin, die Klapo für nicht erwähnenswert hielt.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Also kein Hund? Dann bleibt es beim Lesen. Edosianerinnen interessieren mich nicht, ich kann mich an kein Alien in Nu-Trek erinnern, das in irgendeiner Form interessant gewesen wäre.

      Nur an die dekonstruierende Verhunzung von Klingonen und Vulkaniern.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Also doch keine eklatante Umsatzsteigerung für Paramount, was zur Frage führt: Warum machen alle Streaming-Dienste mit einem Plus im Titel ein so fettes Minus???

      Edosianer sind kein „Nu-Trek-Alien“, sie wurden in der Classic-Zeichentrick-Serie eingeführt. Danach tauchten sie noch in „Prodigy“ und „Lower Decks“ auf.

      Hier sehen wir die Spezies erstmals in einer Realserie.

      Antworten
    • fancydestroyer sagt:

      „Eine Figur wurde als Gag für 2 Minuten in den Hund verwandelt. Das war es schon.“

      Das liest sich recht interessant – für eine neue Harry-Potter-Serie.

      Man ist ja schon so Einiges von Nu-Trek gewöhnt.
      z.B. sich per Spritze innerhalb von ein paar Minuten in eine andere humanoide Spezies verwandeln (Vulkanier).
      Oder aus DISCO der Tyler-Voq-„Klon“ – ich kann bis heute nicht sagen, was da genau abgelaufen sein soll: chirurgische Eingriffe in den Flashback-Szenen, dazu Kopie/Backup eines kompletten menschlichen Verstandes, aber auch DNA-Veränderung, und alles so, daß kein Föd-Mediziner etwas bemerkt???
      Aber das Sahnehäubchen darauf war die Heilung durch die gefangene Klingonin (L´Rell? Plötzlich Ärztin!) mit ihrem Zauberhandschuh, den sie sicher als Nécèssaire immer in ihrem Reisegepäck dabei hat und bei Gefangennahme ordnungsgemäß dem Arrestzellen-Zoll angegeben hatte!??!!!?????

      Jetzt kann man also gleich in einen Hund „verwandelt“ werden.
      War wenigstens ein Q in der Nähe?
      Wenn man das mit TNG vergleicht, den damit heute lächerlichen Gesichtsoperationen (Deanna -> Romulanerin).
      Auweia.

      Edosianer? Der aus TAS hatte 3 Arme, den 3. auf der Brust, und auch 3 Beine(?). Dazu einen dünnen, giraffenähnlichen Hals. Das dürfte lustig sein für die Masken-/Kostümbildner – oder wieder alles CGI… kriegt wahrscheinlich in der nächsten Folge eine Pille, um entweder menschlich zu werden oder einen 4. Arm +4.Bein wachsen zu lassen für die Symmetrie…

      Antworten
  2. ghast sagt:

    Mir scheint erwähnenswert ,dass Lt. Scott hier erstmals an den harten Alkohol herangeführt wird. Obzwar im Rausch geschaut-das war gut eingebaut.

  3. Grinch1969 sagt:

    Allen viel Kraft die ihr das schaut, bleibt stabil.

    • Serienfan sagt:

      Die Kommentare hier lassen mich an an eine Sequenz aus „Kurgast“ von Hermann Hesse denken. Hesse schildert darin seine eigenen Erlebnisse bei einer Kur.

      Hesse hat einen Zimmernachbarn, einen lauten Holländer, der rund um die Uhr Lärm macht, und der den kränklichen Hesse sehr belastet. Hesse aber überwindet seinen Zorn, indem er sich innerlich einer absoluten Liebe zu dem Holländer hingibt, bis er sich tief mit ihm verbunden fühlt, ohne je ein Wort mit ihm gewechselt zu haben. Als kurz darauf der Holländer abreist, vermisst ihn Hesse.

      Es ist die perfekte Anleitung im Umgang mit dem Nu-Trek!

      Folget mir also auf dem befreienden Pfad der beglückenden Huldigung, zumal die Abreise ja spätestens 2027 erfolgen wird!

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Zuerst Verbundenheit mit Roseanne Barr, jetzt „absolute Liebe“ zu Nu-Trek … Anpassung und Opportunismus war schon immer der erste Schritt auf dem Weg in die Hölle.

      Aber dazu auch noch Hermann Hesse instrumentalisieren …

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ich geb Deiner Interpretationsebene gerne Spielraum, aber welchen Aussagen Du eine „Verbundenheit“ mit Roseanne Barr entnimmst, ist mir ein Rätsel.

      Die Frau ist offensichtlich so egomanisch wie dumm, und das war sie schon, bevor sie Maga-Fan wurde. Joan Collins beschrieb in ihrer Biografie sehr ausführlich den absoluten Albtraum, der am Set von „Roseanne“ herrschte. Von dieser primitiven Frau könnte vermutlich Elon Musk noch was lernen. Collins spielte Roseannes Cousine, und sie schwor sich, nie wieder mit dieser Frau zusammenzuarbeiten, weshalb Roseannes Cousine auch nie wieder vorkam.

      Aber die Serie „Roseanne“ liebe ich.

      Antworten

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