Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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„Star Trek – Lower Decks“ – 5.05 – „Starbase 80?!“ – Review

„Star Trek – Lower Decks“ – 5.05 – „Starbase 80?!“ – Review

In der heutigen Episode landet die Crew auf einer Raumstation, die so retro ist, dass alle sich als Jonathan Archer verkleiden – und nebenbei auch seine Werte leben. („Alles ist verranzt und wir sind unterlegen? Mir doch egal, ich hab zwei Füße und stehe breitbeinig in der Handlung.“) Doch das eigentliche Problem sind diese Zombies mit den glühenden Augen. Werden diese Wesen ein halb-frisches SF-Konzept herbeizaubern, das auf dem Friedhof seinesgleichen sucht? Erfindet ausgerechnet eine Star-Trek-Parodie neue Ansätze und Ideen? Nun, ein schneller Sprung meiner Endnote – beim gleichzeitigen Überspringen des Reviews – liefert die Antwort.


Den Inhalt können wir diesmal überspringen. Kommen wir direkt zur Abrechnung!

(*Humor-Messgerät rauszieh und piepend über Fernseher beweg*)


– Man muss die Sekunden feiern, wie sie fallen: Der Beginn mit der „verfluchten“ Raumstation hat mir gut gefallen. Kurz blitzte das alte Star Trek auf, bei dem ERST ein Problem aufgezeigt wurde, dem man sich langsam nähert, während man den Zuschauer zärtlich (und unmerklich) am Nasenring mit auf die Reise nimmt.

Und dann sieht diese verrostete Station auch noch so aus wie eine DS9-Oberfläche nach dem Raktajino-Verschütten! Herrlich.

Ich glaube, ich werde demnächst nur noch die besten Außenaufnahmen ablichten. Denn das sorgt für gute Stimmung in den Trek-Neuronen. Und für ein seliges Weiterspinnen der Handlung in ganz anderen Zeitaltern. Zum Beispiel in dieser Form: „Hach, stellt euch mal vor, die animierte TOS-Serie (The Animated Series, 1973) hätte so ausgesehen!“

– Auch innen ist das staubige Elend mal was anderes. Crewmitgliedern laufen an der Decke, weil die Gravitation nicht stimmt, man rutscht an Metallstangen durch die Etagen und die Würstchenbude(?!) im Maschinendeck erinnert an verkommene Imbisse, die es … äh … eigentlich nur in Zeichentrickfilmen gibt?

– Allerdings beginnt hier der Erklär-Bär etwas zu ausgiebig zu steppen: Bilder und Crewmitglieder erklären einem unablässig, wie Haha-Versifft doch alles sei. Aber natürlich sei das das alles „Retro-Chique“ und ganz toll.
Ja, die fremde Crew ist derartig runtergekommen, dass man mit Sabberfaden auf dem Boden(!) pennt, als wäre man tot. Hier wäre (für den selben Gag) auch weniger plump & kindisch gegangen. – Mit Sabberfaden auf der Konsole pennen sollte doch bei einem elitären Verein mindestens drin?

(Ich mag es übrigens nicht, dass man „Lower Decks“ nur deshalb ständig in Schutz nimmt, weil „Nimmt sich halt nicht so ernst“. In einem Actionfilm würde man schlechtes Timing, unrealistische Szenen und nervige Charaktere doch auch anprangern? Ich stelle doch hier keine „Freikarte aus dem Gefängnis“ aus, nur weil ein Nackedei-Witz aus der Ecke winkt.)

– Bis zu dem ausbrechenden „Fluch“, bei dem alle durchdrehen, hatte ich trotzdem Spaß an der Folge.
Das Rumspringen von enthemmten Wahnsinnigen ist ja fast in jeder Episode die „Story“, wohingegen das Rumwandern und Entdecken (und wenn es nur die ironische Kommentare über gammelnde Müllhalden sind) mal was anderes ist.

Modern Star Trek heißt halt, sich über die gelungenen Anspielungen zu freuen, während man die nicht gelungenen Dinge schnell … in eine seitenlange Analyse tippt, um sie danach zu vergessen?

„Wieso lauern düstere Gestalten auf der Station?“ – „Wir sind große Babylon-5-Fans. Und dort hat eine 27.000 Quadratmeter große Obdachlosen-Ebene bekanntlich zur Rettung der Menschheit beigetragen.“ – Wenn der Transporterstrahl an Staubpartikeln scheitert: Das Erstellen von neuen, einprägsamen Orten bekommen die LD-Macher oft gut hin. Grund genug für Staffel 6, finde ich. (*aufmunternd goldgeprägtes Zeichenpapier hochhalt*)

– Für Leute, die etwas bessere Anspielungen mögen – also jene Andeutungen, die ICH mag –, gibt es diesmal ein wenig Futter: Einer der Ärzte sieht aus wie Geordi in der TNG-Folge „Der unbekannte Schatten“, wir sehen zudem ein Treppenhaus, das zu Recht als „besonders“ gefeiert wird UND die Eincreme-Szenen im Blaulicht à la ENTERPRISE kommt auch stimmungsaufhellend daher.

– Weniger toll fand ich die Enthüllung, dass eine Person „El Aurianerin“ ist, was in dem dümmlichen Kommentar „Ach, wie Guinan?“ mündete. Oder war DAS etwa eine Parodie auf DISCO & PIC, wo man neuerdings ja auch jede Nebenfigur mit Sätzen wie „Das ist der Museumsdirektor LaForge. Der ist Kult!“ vorstellt?

Aber okay, man ist bei dem gegenseitigen Retro-Gekraule heutzutage ja mal schnell auf dem falschen Gleis… Denn es bleibt ja immer die müßige Frage: WER parodiert hier eigentlich WAS? Und für WEN?

Hm, ich gucke einfach mal die erste Staffeln zwischen 1966 und 2001 weiter weiter, bis ich eine Antwort finde.

„Was genau sehen wir hier?“ – „Entweder die übliche Chaos-Szene kurz vor Schluss, oooder die Zukunftia-Redaktion hat endlich ein paar Nörgelrentner zum Aufzählen minimaler Kritikpunkte eingestellt.“ – Interessant ist, dass man Konflikte oft dadurch herstellt, dass Nebenfiguren außerhalb der regelbasierten Ordnung agieren (müssen). Dabei war das Ausnutzen der regelbasierten Ordnung doch mal die Stärke von Star Trek? (Picard: „Hey, hier ist ein Paragraph, der uns helfen kann. Juristisches Team, machen Sie’s so!“)

Am Schluss löst man alles mit einem Schlag auf den Kopf(!) des Delfins, der die Maschinen steuert. Somit fliegt das böse Energiewesen aus seinem Hals – und kann in einer Art Eimer gefangen werden… Und alle Besessenen hören sofort auf, die Wände abzulecken.

Okaaay…

Im Ernst, wenn wir DAS auf dem Schulhof der Grundschule so gespielt hätten, um z.B. TOS nachzustellen, wäre man sich mit 6 Lebensjahren schon irgendwie doof vorgekommen?

(„Maaaannoo… Ich will mit dem Samueeeel nicht mehr `pielen! Der is imma sooo albern und macht uns alles putt!“)


Fazit:

Wenn man nur auf die schönen Konsolenbildschirme (Grafiken wie bei TNG!), die Partikeleffekte (Rauch!), die Beleuchtung (grüne Blitze beleuchten die Umgebung!) und die netten Staubtexturen (auf fast jede Fläche!) achtet, erhält der Zuschauer hier immerhin einen netten Test der Grafikkarte.

Also von der Grafikkarte der Serienmacher, selbstverständlich.

Der Inhalt ist quasi wie immer (= Setting aufbauen, dann Ideen abfeuern, bis alle weinen/jubeln), punktet aber damit, dass es nicht fünfzehn Parallelhandlungen gibt. Etwas, was bei LD immer überbordernder wurde – was angesichts der ausreichenden Ideen für eine 20-Minuten-Spar-Handlung aber niemals nötig war.

Daher bin ich heute milde gestimmt.

Anders kommt man mental ja auch nicht heil aus der Nummer raus.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

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Artikel

von Klapowski am 23.11.24 in Star Trek: Lower Decks

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Kommentare (24)

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  1. Der Jochen sagt:

    Och Herrjemine, dieses langweilige Staruniversum schaue ich schon lange nicht mehr, seit dem der Lucas die Prequältrilogie in den Sand gesetzt hat. Dr. Vader wäre beleidigt. Und der Dreck läuft nun schon in Staffel fünf. Kann man komplett vergessen.

  2. Simon Wright sagt:

    Lass es raus Jochen! Wir wachen alle mehr oder minder deswegen nachts um halb drei schreiend auf.

    Und zur Folge: Zombies? Ach nö. Keine T´Lyn? Frechheit!

  3. Serienfan sagt:

    Da Klapo erneut das Wort „Parodie“ verwendet, möchte ich doch kurz mal reingrätschen.

    Eine Parodie überbetont typische Merkmale eines Genres oder eines Franchise.

    Das genau tut aber „Lower Decks“ nicht. Oder so gut wie nicht.

    Soweit ich informiert bin, nennt sich das, was „Lower Decks“ tut, „Genre-Subversion“. Das heißt, man stellt Klischees auf den Kopf. Westernhelden werden plötzlich tuntig (wie bei der Bullyparade), und die Next-Generation-Figuren in „Lower Decks“ sind überdreht, chaotisch, albern, kindisch, also eben das Gegenteil von dem, was sie in TNG waren.

    Ich musste schon bei der Bullyparade feststellen: Nicht mein Humor. Zumindest kein Humor, den ich auf längere Zeit zu ertragen bereit bin.

    Bei „Star Trek“ kommt hinzu, dass Subversion wahrlich das Letzte ist, was wir aktuell brauchen. Denn genau das erledigten ja bereits die Kelvin-Zeitlinie, Disco, Picard… und leider auch „Strange New Worlds“.

    • G.G.Hoffmann sagt:

      Dass LD keine Parodie ist und schlechterdings schon deshalb kaum sein kann, weil sie selbst aus dem Hause „Star Trek“ stammt, trifft zu. Wenn Produktionen sich selbst parodieren wollen, hat das ungefähr den Charme des „Star Wars Holliday Special“. Von einer anderen Produktionsfirma, die sich über Star Trek lustig macht, wäre das vielleicht sogar witzig. Aber das im Hause Paramount selbst zu produzieren und auch noch als „Kanon“ verkaufen zu wollen, so dass wir jetzt in den Biographien von Riker oder Troi in der Memory Alpha auch deren Quatsch-Erlebnisse auf der LD-Titan lesen müssen, geht mir etwas zu weit.

      Leonard Nimoy hat ja, als ihm ein deutscher Interviewer beifallsheischend Ausschnitte aus „Unser (T)raumschiff“ aus der Bully-Parade vorführte, verständnislos gefragt, was an tuntigen TOS-Figuren lustig sein solle. Habe ich auch nie verstanden.

      Das neue Star Trek, einschließlich Kelvin-Zeitlinie, als (vorsätzliche) Subversion zu bezeichnen, geht meines Erachtens an der Sache vorbei. J.J. Abrams hat nach meiner Auffassung mit Star Trek (2009) ein sehr interessantes Reboot geschaffen, das nur vier Jahre nach dem Ende von ENT mit großer kreativer Kraft und frischem Wind den alten Staub von dem – keineswegs schlechten, aber kreativ etwas eingefahrenen – Berman-Star-Trek blies. Dass schon mit „Into Darkness“ und „Beyond“ erzählerisch bereits wieder die Luft raus war und diese Filme anscheinend optisch und erzählerisch den Grundstein für die schwachen Action-Drehbücher von DSC und PIC legten, mag sein. DSC schloss produktionstechnisch nahezu nahtlos an „Beyond“ an und übernahm dessen Optik. Aus „Into Darkness“ mag man auch die Idee gezogen haben, die Klingonen optisch völlig neu zu gestalten. Ein ganz großer Fehler.

      Dennoch will ich Kurtzman nicht unterstellen, hier bewusst Star Trek zu demontieren. Die Serien zeugen ja durchaus von Kenntnisreichtum und Liebe zu dem Detail. Man will sicher das Beste, um moderne Serien zu schaffen, die für neue Zuschauer zeitgemäß und attraktik sind und für alte Fans dennoch Wiedererkennungswert haben. Allein: die Verantwortlichen können es nicht. Dafür mögen ganz viele Gründe verantwortlich sein. DSC hat, anders als die Vorgänger-Serien, einfach nicht die Kurve von einem relativ schwachen Einstand zu einer guten Serie geschafft. ENT allerdings damals auch nicht.

      PIC war eine komplett vergebene einmalige Chance, TNG – oder auch nur die Geschichte von Picard – 20 Jahre später zu einem großartigen Abschluss zu bringen. Da ist leider alles schief gelaufen. Da gebe ich Stewart jedoch eine Mitschuld. Schauspieler sollte man nicht mitreden lassen und eine TV-Produktion ist der falsche Ort, um seine eigenen Befindlichkeiten und Traumata aufarbeiten zu wollen. So wie TNG in jeder Hinsicht ein Glücksgriff war, hat man bei PIC in allen Belangen zuverlässig in die Scheiße gegriffen. Die dritte Staffel: na ja. Sie hatten ein paar Momente, war aber im ganzen erzählerisch genauso lächerlich und misslungen wie der Rest. Da halfen auch nicht die restlichen TNG-Stars, die nach und nach versammelt wurden, nebst Blagen („Jack, Sidney und Alandra ghören auch zur Familie“ * würg *). Wenn man offensichtlich nur guten Erzählstoff für 120 Minuten hat, sollte man nicht 10 Stunden daraus machen. Bei einem Kinofilm hätte die Produktionsfirma gesagt: „Ja, sehr schön, dass Du 10 Stunden auf unsere Kosten gefilmt hast. Jetzt schneide den Quatsch bitte auf 2 1/2 Stunden zusammen.“

      SNW gefällt mir hingegen beim aktuellen Rewatch noch besser als beim ersten Mal. Ich mag die Rückkehr zum Konzept der abgeschlossenen Episoden, die man sich beliebig herausgreifen und noch einmal einzeln schauen kann. Was nicht gefällt, lässt man einfach weg. Es gibt ja auch viele Episoden in TOS, TNG, DS9 oder VOY, die man kaum ein zweites Mal erträgt. Und wenn man eine Folge 2 oder auch 3 Mal gesehen hat (wie wir das auch von vielen Roddenberry/Berman-Serien kennen), wird man sowohl mit den Charakteren als auch den Geschichten vertraut. Zwar ist auch dort nicht alles Gold und mir gefällt dennoch das alte Star Trek besser (inzwischen sogar ENT), aber ich sehe eine starke Verbesserung gegenüber DSC und PIC und mag die Serie, Charaktere und Schauspieler.

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    • Der Jochen sagt:

      Ja, ich bin dennoch sicher LD, und alles andere aus dem Haus Abrams, Kurtzman und Co ist richtig schlechter Dreck!

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    • der Rochen sagt:

      „Am Schluss löst man alles mit einem Schlag auf den Kopf(!) des Delfins, der die Maschinen steuert. Somit fliegt das böse Energiewesen aus seinem Hals – und kann in einer Art Eimer gefangen werden… Und alle Besessenen hören sofort auf, die Wände abzulecken.“

      Hmmmm, Bud Spencer meets Johnny Mnemonic meets Ghostbusters… hört sich nicht sooo unsauber schlecht an?

      Für das „Wände ablecken“ fällt mir kein passender Film ein. werde alt…

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    • Serienfan sagt:

      Selbstverständlich war das Kelvin-Trek eine gewollte Subversion, bei dem Kirk zu einer Art Top-Gun-Helden und Spock zu einem schnell aus der Haut fahrenden Psychopathen wurde, egal ob man die Filme nun für gelungen oder misslungen hält.

      Und was anderes als ein gezieltes Auf-den-Kopf-Stellen soll es bitte sein, wenn im zweiten Film nun nicht mehr Kirk sondern Spock das lautstarke „Khaaan!!!“ brüllt? (Und ich kann mir richtig vorstellen, wie man sich im Autorenteam für diese „Umkehrung“ selbst auf die Schulter klopfte.)

      Das Kurtzman-Trek setzte die Subversion nahtlos fort, was man nicht nur an der Besessenheit für das Spiegeluniversum und der Section 31 sieht. Was einst hell war, war nun stockdunkel. Wo es einst zielgerichtete Gespräche gab, gab es nun wildes Durcheinander-Geschwafel, untermalt von einer absichtlich chaotischen Kameraführung. Wo einst die wissenschaftliche Rationalität an erster Stelle kam, war es nun die irrationale Emotionalität.

      Wenn bei „Strange New Worlds“ alle Classic-Nebenfiguren zu brillanten Genies erklärt werden, die Hauptfiguren hingegen herumblödelnd (Pike), gefühlsfixiert (Spock) oder einfach nur unsympathisch (Kirk) gezeigt werden, ist auch das alles andere als ein Zufall.

      Antworten
    • der Rochen sagt:

      Ich hätte jetzt gern einen KI-generierten Film, in dem ein lebensecht imitierter Bud Spencer der kompletten Discovery-Crew und meinetwegen auch den Lower Decks (dort eben animiert) seinen berühmten Dampfhammer verpasst.
      Das wäre für mich genug Subversion für heute.

      „Heul doch, du Brennschinken! Hier, haste mal ´n richtigen Grund, und zwar die neue Delle in der Gewürzgurke!“

      KlapGPT, bitte ausführen. Sparki macht eher Audio-Sachen, oder wie war das…

      Antworten
    • Der Jochen sagt:

      Um etwas zu Parodieren oder Satire darüber zu machen, muss man es erst einmal kapieren, was bei den Idioten JJ Abrams oder Alex Kurzman nicht der Fall ist. Was von denen kommt ist Dreck.

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    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Serienfan

      Ich sehe das grundsätzlich etwas entspannter. James Bond und die wiederkehrenden Nebencharaktere sind ja, den Namen nach, auch immer dieselben Personen, werden aber von völlig unterschiedlichen Schauspielern dargestellt, die sich auch jeweils unterschiedlich benehmen. Roger Moores Bond war ein ganz anderer als Connerys Interpretation. Daniel Craigs Bond war einerseits ein kompletter Reboot, andererseits hat man Elemente aus früheren Bond-Filmen beibehalten, die strenggenommen gar nicht passten (z.B. Judi Dench als M, Aston Martin DB5). Mal wird der Eindruck erweckt, James Bond sei – trotz Schauspielerwechsel und einer Zeitspanne von 60 Jahren – immer diesselbe Person, mal wird angedeutet, es handele sich bei den Personennamen nur um dienstliche Namen, aber unterschiedliche Personen.

      James Bond ist also – wie auch einige andere Filmreihen – ein großer Kunstgriff, in dem nicht alles widerspruchsfrei zusammen passt. Eine gewisse Freiheit in der Zeichnung bekannter Star-Trek-Charaktere halte ich deshalb für akzeptabel. Die Kelvin-Zeitlinie war ja ohnehin ein Paralleluniversum. Auch bei SNW stellt sich zwischenzeitlich die Frage, ob das tatsächlich dieselbe Zeitlinie wie TOS sein soll, denn Pike wurde seine Zukunft offenbart und er hadert mich sich, ob und wie er diese vorbestimmte Zeitlinie halten oder verändern soll. Vermutlich hat er sie infolge dieses Wissens bereits verändert. ENT passte erzählerisch und optisch ja auch nicht 110 Jahre vor TOS.

      Dass Ethan Peck Nimoy weder ähnlich sieht noch dessen Charisma hat: geschenkt. Ich wüsste nicht, welcher junge Darsteller Spock ähnlich portraitieren könnte wie Nimoy, ohne dass es wie ein schlechter Imitationsversuch aussähe. Uhura ist zwar in DSC kaum wiederzuerkennen, aber viel Raum zur Entwicklung eines unverwechselbaren Charakters hatte sie in TOS und den Filmen ebenfalls nicht. Da finde ich Paul Wesley als James T. Kirk oder den viel zu jungen Martin Quinn als Scotty bislang problematischer. Aber wir werden sehen, was sie in den nächsten Jahren noch daraus machen.

      Antworten
  4. frank sagt:

    wo bleibt eigentlich die kritik zu 5.06?

  5. JP1957 sagt:

    Lieber Klapo, lieber Sparkiller,

    eine ganz, ganz ernsthafte Anregung für das Jahr 2025.
    Ich habe gerade aus Sc-Fi News.de eine Folge „Goldstandard“ gesehen, Daniel + Jens reviewen in der Reihe ihrer Meinung nach besonders gute Folgen aus dem „alten“ Trek.

    Willst Du/ wollt Ihr nicht etwas Ähnliches starten, als Euch weiter ständig am Kurtzman Dreck abzuarbeiten oder besonders schlechte SF-Filme zu reviewen?

    Ich schätze Eure Arbeit, mir macht das Lesen aber immer weniger Spaß, weil auch eine gelungene satirische Auseinandersetzung mit Etwas ja etwas Substanz voraussetzt, die ja gar nicht mehr zu finden ist.
    Und Euch kann das doch auch keinen Spaß mehr machen.

    • Serienfan sagt:

      Eine satirische Auseinandersetzung kommt aber auch nicht weit, wenn sie sich nur mit den „Goldstandards“ befasst. Nicht umsonst gibt es ja bei „Red Letter Media“ die „Best of the Worst“-Reihe.

      Ich glaube, die Texte zu „Lower Decks“ scheitern eher daran, dass „Lower Decks“ ja – wie die Zukunftia-Texte – selbst eine Art humorvolle Reflexion sein will.

      Wie aber soll Satire auf Satire reagieren?

      Vermutlich müsste man einer Serie wie „Lower Decks“ mit Texten wie diesen begegnen: „In der narrativen Orientierungslosigkeit wird eine spezifische Variante dessen spürbar, was Theodor W. Adorno als das ‚Ermatten der Negativität‘ innerhalb einer vollständig durchökonomisierten Kulturindustrie beschrieben hat. Zugleich evoziert die betonte Spannungs- und Inhaltslosigkeit eine postmoderne Aporie im Sinne von Lyotards ‚Krise der großen Erzählungen‘, die letztlich in eine autoreflexive Parodie des Systems mündet – ein Prozess, der nicht nur die Figuren, sondern die gesamte fiktionale Welt als sich selbst dekonstruiertes Bedeutungsgefüge erscheinen lässt.“

      Antworten
    • Ernst sagt:

      …genau, stimmt ja, Platz 9 sowie die anderen 9 (neun) Filme auf den Plätzen 8 bis 1 der 20 schlechtesten Sci-Fi-Filme dieses ganzen Jahrtausends fehlen ja auch immer noch!!!!!!!11elf

      https://www.zukunftia.de/11523/die-20-schlechtesten-sf-filme-seit-dem-jahr-2000-platz-10-2/

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Lower Decks wird hier vermutlich reviewt, weil K + S meinen, jede Serie unter dem Label Star-Trek reviewen zu müssen.
      Ich vermute aber, dass das inzwischen an den Bedürfnissen der Abonnenten dieses Kanals vorbeigeht, darauf deutet auch die geringe Zahl der Kommentare hin.

      Antworten
    • phip sagt:

      @Serienfan Ich bin immer wieder erstaunt, was möglich ist, wenn man Ahnung hat und es verschriftlichen kann. Mach weiter so! Im Übrigen habe ich schon früher™ gefragt, wie man eine Parodie parodistisch analysiert und unterstrichen, dass es eine besondere Kunst sei, die handwerkliches Können erfordert. Dies gerade werte ich als den ersten gelungenen Ansatz auf meine Frage mit einem Beispiel zu antworten.

      @all Goldstandard ist bereits von Dżens und Deńjel eingeführt und etabliert worden. Zukunftia hat sein eigenes Ding und steht dazu. Und das ist auch gut so.

      @Frank Du meinst Jahreszeit fünf, Episode sieben … muss ich selber bei übernächster Gelegenheit selbst erstmal selbst selber schauen, bevor ich ’s selber hinterher selbst selber lesen täten tue (am Machen sein werde).

      @JP jeder, der meint ein totes Fränzscheiß reviewen zu müssen, füllt eine Niesche in der Informationslandschaft. Ist genau so gut so.

      bzgl. besprochener Folge: joa, muss wohl … alles paletti bis auf die ENT-Uniform; gab es eine Ausnahmegenehmigung, die die Inhaberin zum Tragen befähigte? Und Boimler soll sich mal Rasieren. So wie ich die Ammis kenne, musste der Synchronsprecher sich selbst entsprechend „groomen“, um diese Rolle in diesem Zustand überhaupt sprechen zu dürfen.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Lower Decks wird hier vermutlich reviewt, weil K + S meinen, jede Serie unter dem Label Star-Trek reviewen zu müssen.“

      Eine Haltung, die ich SEHR verstehe und SEHR unterstütze.

      Und ich muss zugeben, auch mich wurmt es manchmal, nicht länger behaupten zu können, zumindest alle Real-Serien von „Star Trek“ gesehen zu haben.

      Ich möchte daher Klapos Durchhaltevermögen völlig ironiefrei als höchste Tugend loben, in den aktuellen Zeiten gleichgültiger Unbeständigkeit, die nur von Hypes oder Rants unterbrochen wird, gebührt ihm hierfür geradezu ein Orden.

      Die Rosinenpickerei irgendwelcher „Goldstandards“ hingegen entlockt mir wenig Lob. Da fände ich sogar eine intensive Erforschung der zwanzig schwächsten Episoden aller „Star Trek“-Serien reizvoller.

      „dass das inzwischen an den Bedürfnissen der Abonnenten dieses Kanals vorbeigeht“

      Erneut: Sich im Zeitalter des ClickBait-Wahns genau davon freizumachen, kann gar nicht genug gepriesen werden. Auch das hat Zukunftia den werbetrommelnden Sc-Fi-News-Seiten erfreulich voraus!

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Ich kann das nur resigniert zur Kenntnis nehmen.

      Ein bisschen erinnert mich das an die Fans eines Fußballvereins, die sich emotional nicht vom Verein lösen können, obwohl der inzwischen im Besitz einer saudischen oder sonstigen Königsfamilie ist, die Köpfe abschlagen lässt, sämtliche Regularien von FIFA und UEFA missachtet und ihren Spitzenspielern Millionengehälter (pro Monat!) zahlt.

      Antworten
    • Sinkbuilder sagt:

      Fußball-WM in Katar!
      Money makes the world go round.

      Wo war nochmal das Thema? – Ja is denn heit scho Weihnachten…

      Hmmm, wenn man den Fußball-Vergleich weiterdenkt:
      Star-Trek-Ultras vs. Star-Wars-Hooligans – ja, das hätte doch mal was!

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „die sich emotional nicht vom Verein lösen können“

      Besser sich nicht lösen können, als gar nicht mehr in der Lage sein, eine emotionale Bindung einzugehen, weil man im schnellen Rausch der Trends, Hypes und Hustles nur noch hektisch binged.

      Dann doch lieber Treue schwören, und zur Belohnung am Ende die Diamantene Hochzeit feiern, wo man von jungen Reportern gefragt wird, wie man es bloß geschafft hat, so lange durchzuhalten.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Und dann bekommst Du den Patrick Stewart Verdienstorden und ein persönliches Treffen, indem ihr Euch dann gegenseitig von Euren Traumata erzählen könnt.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Eine passende Gelegenheit, erneut Helmut Dietl zu zitieren. „Der wahre Lebenskünstler nimmt die Fiktion ernst und das Leben leicht.“

      Insofern wäre mein Trauma die Serie „Star Trek: Picard“.

      Daher würde ich nur zu gerne Patrick Stewart treffen, um ihm eine gewisse Emmy-Bilanz unter die Nase zu reiben.

      William Shatner: 2 Emmys.
      Patrick Stewart: 0 Emmys.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Denny Crane!

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Nicht zu vergessen die Golden Globe Awards.

      William Shatner: 1
      Patrick Stewart: 0

      Antworten

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