Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

„Star Trek – Discovery“, Kritik zu 4.06, „Stormy Weather“

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Da werden selbst Coronaleugner zu Menschen, die Wissenschaftlern Pralinen vorbeibringen: Nach wie vor forscht man sich an der Anomalie die Sensoren blutig. Diesmal springt das Schiff in eine Subraumspalte, um zu gucken, was drin ist. Da das Teil aber unmöbliert daherkommt, will man wieder umdrehen („Die Flenn-Stunde im Hauptquartier fängt gleich an!“). Doch oh Schreck! Man kommt nicht mehr heraus! – Kann die Crew genug Tränen vergießen, um den Weg zum Ausgang zu benetzen?


Es gibt diesmal viele Dinge, die mir aufgefallen sind. Nicht alle sind wichtig oder schlimm, aber sie alle haben eines gemeinsam: Dieses nachhallende Brüllen seines Hautarztes, wenn man seine fünf Finger mit der Stirn vermählt… („Nicht mit den Fingernägeln zuerst, oh Gott!!“)

– Gray und Adira werden erneut so geschrieben, wie sich Discovery-Autoren den Beginn eines Arbeitstages vorstellen:

„Geh schon los, mein Schatz! Hurtig, hurtig! (*Wegwink, Flügelschlagbewegung nachmach, Flugzeuggeräusch mit Mund imitiert*) Heute ist doch dein großer Tag! Wo du diese tolle Exceltabelle weiter bearbeiten wirst.“

„Aber mein Schatz! Was machst DU denn in der Zeit? Hast du genug zu lesen? Genug zu tun? Hast du eine frische Windel um?!“

„Du kennst mich doch, mein Schaftbölzchen! Ich spiele hier schön Schach – und ramme mir wegen der lästigen Toilettengänge einen Katheter rein. Und nun flieeeeg wie ein steuerzahlender Kolibri!“ (*aufmunternd auf Boden stampf, spielerisch mit Revolver auf Partner schieß*)

– Als man in der Anomalie ist, betont man, dass da NICHTS ist. Keine Strahlen, kein Licht, keine Frequenzen, keine Transmissionen (hihi, ich habe „Trans“ gesagt). Trotzdem finden es alle ganz wichtig, den nicht(!) vorhandenen Datenstrom auf die Lautsprecher umzulegen. Und dann andächtig in die natürlich eintretende Stille zu lauschen. Für den dummen Zuschauer mag das zwar wirksam sein, aber auf einem Raumschiff…? („Captain Picard, wir sehen draußen nichts!“ – „Kann nicht sein. Filmen sie bitte ein Bullauge ab und legen sie Videokassette dann im Hauptbildschirm ein.“)

, „Star Trek – Discovery“, Kritik zu 4.06, „Stormy Weather“

„Ich glaube, ich habe draußen doch was gehört!“ – „Ja, so ein Pfeifen im Ohr!“ – „Nee, das ist der nervöse Tinnitus vom Zuschauer.“ – Mitternacht im Trek-Franchise: Dieses Bild verdeutlicht gut, in welchem kreativen Umfeld sich die STD-Autoren befinden. Leider hierbei nicht zu sehen: Der rumschwebende Laptop mit dem Zugang zu abgegrabbelten „Memory Alpha“-Artikeln.

– Der ausgeschickte Roboter wird von einer unsichtbaren Kraft zersetzt. Das ist eine hilfreiche Info. Blöd nur, wenn die Crew dabei den kleinen Robbi mit schreckensgeweiteten Augen anstarrt, als würde gerade ein REALES Crewmitglied in Säure aufgelöst. Doppelt blöd kommt der Kommentar „Es hört sich an, als würde er schreien!“ daher. Ja, das habe ich GEHÖRT. Danke, dass ich noch mal auf die unlogische Emotionalisierung von Ausrüstungsgegenständen hingewiesen werde. („Picard? Warum weinen Sie?“ – „Das zerstörte Shuttle. Es hat sich so angehört, als wenn der Bordcomputer mich um die letzte Ölung anfleht, schnüff.“)

– Ein bisschen mehr Technobubble – oder zur Not auch reale Physik – hätte hier gut getan. Der Roboter wurde laut Brückencrew „gefressen“. Und der Subraum ist anscheinend „toxisch“ geworden. Äh, also quasi mit Schniedelwutz dran? MICH als Kind der Wissenschaft hätte eher interessiert, in welcher Entfernung es geschah, was die letzten Sensordaten waren – oder ob der Roboter eher wie ein verletztes Kleinkind oder wie ein verwundeter Hundewelpe geschrien hat.

– Bei aller Kritik muss ich zugeben, dass ich die ersten 10 Minuten trotzdem GUT fand! Die Idee der „total leeren Blase“ mag nicht neu sein (meine Freundin kennt nicht mal dieses grundlegende Prinzip, hihi), ist aber ein Weltraum-Element, das ich mir gerne gefallen lasse. Vor allem ist es die Antithese zum Actiongewitter. Eben Bedrohung durch Stille. Beklemmung durch Weite. Bedrängung durch Einfachheit. – Das ist für STD-Verhältnisse schon fast einen Emmy wert. (*Transsexuellen Charakter namens Emmy auf die Brücke führ*)

– Nebenhandlungs-Zeit: Der Computer des Schiffes ist verwirrt. So viele Gefühle in ihm, so viele verwirrende Sensordaten, so viele Statusmeldungen der Quartiers-Kühlschränke („Butter nachbestellen? Was bedeutet das?“). Kollege Gray erkennt das, obwohl er gerade damit beschäftigt ist, zu einem nonbinären Roboter-Vampir zu reifen. Er spricht mit dem Computer und hat dafür Verständnis, dass viele Aufgaben natürlich viele… Aufgaben bedeuten…?

Um den PC zu entlasten, spielt Gray ein wenig mit ihm.

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„Ich verstehe dich. Als ich mir im Gebirge ein passendes Geschlechtsteil suchte, war ich auch oft einsam.“ – „Danke, Gray. Ich wusste, dass jeder beliebige Satz von dir mir helfen würde, wieder Trost zu schöpfen.“ – Ironiefrei: Ich finde, dass dieser Lederluder-Look dem Gray sehr gut steht! Bin fast verliebt. Wenn er jetzt noch Schauspielern könnte, würde ich mir auch wieder Akne wachsen lassen und mit ihm um die Häuser ziehen. (Aber unbewohnte, damit mich keiner sieht!)

– Schlimm: Später muss Gray allerdings den Computer „überreden“, einen Bruch der Hülle dem Captain zu melden. Warum die Führungsebene auch belasten, wenn man den Grund der Beschädigung noch nicht weiß? So was kann schnell zu emotionalen Traumata bei allen Beteiligten führen. Von der Trauerarbeit der Schiffshülle ganz zu schweigen, buhuuu.

– Book soll das Schiff per Pilzsprung aus der „Nebelsuppe“ führen. Dass das risikoreich ist, wird uns erklärt. Schöner wäre es aber, wenn man das verständliche Problem des „fehlenden Referenzpunktes“ wissenschaftlicher aufgedröselt hätte. (die letzten Kursdaten einfach noch mal rückwärts ausführen? Das Schiff anhand der Flugaufzeichnungen etwas zurücksetzen?) Ist aber eh egal, da der misslungene Sprung nur dazu führt, dass Book seinen Vater(!) in der Sporenkammer sieht („Hey, Lust auf ein Gespräch zu Gefühlen, Verlust und der neuesten Kuttenmode im Reich der Toten?“)

– Quatsch mit Pilzsoße: Der Stromschlag von Book erschafft ein Abbild(?) der umgebenden Leere(?) und/oder des Mycel-Netzwerks(?) in seinem Gehirn? Wenn ich in die Steckdose fasse, findet man dann auch das Deutsche Stromnetz als Jpeg in meinem Schädel?

– Rein dramaturgisch ist’s dämlich, dass die Halluzination Book vorwirft, dass er nicht genug(!) gegen die Anomalie unternimmt. Wenn er das selber glaubt, was sagt das über sein Selbstbild aus? Mitten drin sein und sich den Schädel grillen lassen ist nicht genug Einsatz?! Wo ist der Psychopathen-Book, der in Episode 3.01 noch ungefragt Burnham verdroschen hat? („Ein Absturzopfer, HA! Das mache ich kalt!!“)

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„Mein Sohn, diese Nachlässigkeit beim Canceln kosmischer Anomalien kann ich nicht tolerieren!“ – „Sorry. Das Amazon-Paket mit Q-Kontinuums-Kräften kommt erst morgen.“ – Voll vorwurfsvoll: Die Gespräche mit Hallu-Daddy sind lächerlich. Vor allem, als der fast beginnt, seinen Sohn mit verstellter Stimme nachzuäffen. („Buhuuu, ich bin Book und habe im Zoo sooo viele Transworms gefüttert, buhuuu!“)

– Als ein Teil des Schiffs aufgelöst wird, erkennt Gray anhand seines Gesprächs mit dem Computer, dass der DOCH irgendwas von draußen aufzeichnet. Woraufhin es dann plötzlich nicht mehr genügt, dass der Computer dies der Brücke meldet (von mir aus nach der üblichen „Musst es ihnen sagen“-Überredung), sondern Gray rennt selber los. Solch eine bekloppte Art des Story-Tellings hätte man früher selten gesehen… („Data, fahren Sie zur Brücke und sagen Sie dem Captain, dass der Replikator Ihnen gesagt hat, dass draußen irgendwas gemessen wurde. Sogenannte ‚Daten‘ oder so.“)

– Der Grund für die Konfusion: Computer Zora ist „emotional überwältigt“ von all diesen Sensordaten. Tja, das muss man als Snowflake-PC erst mal verdauen, wenn Subraumwellen einen ständig an den Haaren ziehen und „Blödian“ rufen? Zum Glück hilft aber eine direkte Ansprache (= „Nun sach schon!“) oder eine Runde Schach (= „Guck mal, zur Entspannung!“), damit der Rechner sich nicht digital in Embryonalstellung zusammenrollt. – Typischer für STD kann ein Plot echt nicht sein.

– Burnham „therapiert“ den PC mit Storys ihrer Kindheit („Brauchst keinen Angst haben, ich weine bis heute jeden Tag – und es ist die Hölle!“). Neben Books Gesprächen mit „Toxic Dad“ ist das der absolute Triefpunkt dieser Episode.

– Den Plan, wie man aus der Leere entkommen will, habe ich immerhin halb(seitig gelähmt) verstanden: Partikel aus der Galaktischen Barriere wurden gemessen – und die haben eine Frequenz. Und diese senden wir aus und folgen dem zurückgeworfenem Signal. Vorteil: Das Trek-Wort „Galaktische Barriere“ wurde erwähnt! Das gibt Bonuspunkte bei allen Trekkies mit Kultsensoren auf Maximum.

– Die kleinen Szenen zwischendurch haken wir hier mal ab: Saru (WELCHEN Rang hat der jetzt?!) weist Fähnrich Dingsbums zurecht, weil sie irgendwo irgendworan rumschrauben will (Zu gefährlich. Na, endlich setzt er sich mal durch, dieser herzlose Lebensretter). Derweil beamen alle auf dem Schiff wild durch die Gegend – oder LAUFEN wie aufgescheuchte Suppenhühner herum. Zufallsprinzip?

(Wenn Gray zehn Zentimeter neben mir auftauchen würde, würde ich mich zehnmal bekreuzigen).

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„Zora, du musst an dich glauben! Du bist ein Computer, der logisch, vernünftig und leistungsstark ist!“ – „Ja, hier spricht Gray! Zuerst war ich auch unsicher in Bezug auf meinen neuen Androiden-Körper. Aber dann habe ich ihn einfach ignoriert und nie wieder erwähnt. Verdrängung hilft!“ – Psychotherapie jetzt auch ohne Psyche: Wie immer liegt die Lösung auf der Hand. Man muss den Überbringer des Plans nur dazu animieren, ihn mit heißen Tränen auf ein Blatt Papier zu träufeln.

– Für das finale Manöver müssen alle im Transporterpuffer bleiben. Nachvollziehbar, aber storytechnisch schwierig? Dass es so einfach ist, eine ganze Crew händchenhaltend(!) in den physikalischen Winterschlaf zu beamen, lehne ich aus dramaturgischen Gründen ab. Wobei… Ob sich faule Crewmitglieder manchmal im Transporterpuffer „verstecken“, bis ihre Schicht herum ist?

– Dass Burnham als Retterin übrig bleibt, ist aus religiösen Gründen nachvollziehbar – aber klischeehaft. Auf eine sehr ankotzende Weise. Auch die Slow-Motion-Aufnahme, wie sie um eine Ecke schreitet, hätte man weglassen dürfen. Aber anderseits „schön“, dass man auch hier nicht die Feuerwerksfunken vergessen hat, die aus der Decke fallen – und sich britzelnd auf den Boden (zu ihren Füßen) werfen.

– Ich muss gestehen, hier die Vorspultaste betätigt zu haben. Das Schiff rast hier durch ein Subraum-Lagerfeuer, während Michael dem Computer erklärt, wie es ist, wenn man die Eltern verliert („Nirgendwo waren sie. Einfach weg. Schmeeeerz!“). Daher weiß ich nicht genau, wie spannend diese Szenen genau waren. Da hier aber der Soundtrack-Dirigent die kaputtgetrommelten Pauken wegtragen ließ, vermute ich aber: SEHR spannend…?

– Zora singt Michael einen schmalzigen Song vor, damit die eindringende Flammenwand nicht zu viel „emotionalen Stress“ verursacht. Ha! Und dabei behaupten böse Zungen, dass diese typischen Trek-Momente heute nicht mehr möglich seien! Alle zusammen: There’s no sun up in the skyyy…

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„Argll… Muss… Arschbacken… stärker… zusammenkneifen! Pomuskeln… müssen… stärker… quietschen… als laute… Orchestermusik.“ – Episch wie’n Drehtisch: Die olympische Disziplin des ‚Konzentrierten Glotz-Sitzens‘ wurde erst vor 50 Jahren als Sportart anerkannt. Dafür hat Michael aber schon vor 950 Jahren eine Goldmedaille im ‚Crewretten im Tiefschlaf‘ errungen. Und mit „Tiefschlaf“ war ausnahmsweise nicht nur der Zuschauerzustand gemeint.

– Sarus finale Ansprache an Book kann man getrost ignorieren. Die ist zwar nett gemeint, hat aber lustigerweise NIX mit Books Problem zu tun: „Meine Eltern wurden auch umgebracht. Von anderen Lebensformen statt von einer Anomalie, aber ich verstehe Sie gut!“ – Klar, es geht darum, die innere Wut zu verarbeiten, aber irgendwie wirkt’s wahllos zusammentherapiert… („Book, ich verstehe deinen Schmerz um den zerstörten Planeten. Auch ich war immer wütend auf den Krebs, als meine Oma tot war.“)

Apropos „Gefühle verarbeiten“… Dies geht neuerdings nur noch, wenn man sich schluchzend vor ein blaustichiges Fotoalbum mit Augenschwund-Garantie stellt?

, „Star Trek – Discovery“, Kritik zu 4.06, „Stormy Weather“

[Bild anklicken zum Vergrößern]
Michael baut sich ebenfalls einen Stammbaum ihrer „Familie“. Was ich bei der Betrachtung der Einzelbilder irgendwie … komisch finde. Ich baue mir ja auch keinen Tannenbaum mit Sparkiller, Olaf Scholz und BergH in das Wohnzimmer?


Fazit:

Positiv ist zu vermelden, dass keine schießwütigen Therapie-Verweigerer das Schiff attackieren. Denn die „Leere“ ist ein fast typisches Trek-Element, das an sich beruhigend passiv daherkommt.

Blöd nur, dass diese emotionale Unterforderung den Schiffscomputer und Booker ganz kirre macht. Statt also direkt eine Lösung zu erarbeiten, müssen alle erst mal eine Teilchenphysik-Therapie durchmachen: Was kann man messen? Was darf man messen? Und was werden die Nachbarn sagen?

Oder will ich – laut Freud – erst mal mit meinem Vater schlafen und meine Mutter umbringen, bevor ich meine Sensordaten auf ein Blatt Papier schreibe? (Aber Vorsicht, von dieser dreistelligen Frequenz ganz laaangsam eine Zahl nach der anderen. Man will ja nicht in der Burnout-Klinik landen!)

Für die tolle Weltraum-Gefahr wollte ich erst 2 Sterne geben. Aber da ich die letzten Minuten nur noch auf singende Computer, weinende Burnhams und händchenhaltende Transporterbuffer-Besetzer geschielt habe, schaffe ich’s nicht.

Ich bin schließlich auch nur ein Mensch.

Äh… Nicht, dass Computer neuerdings anders wären…?

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Heute: Burnham-Braten im Raumanzug-Mantel, „Star Trek – Discovery“, Kritik zu 4.06, „Stormy Weather“
Buhuuu! Der Book ist ja so traurig. Niedergeschlagen. Deprimiert.
Endlich mal jemand bei Disco, mit dem ich mich als Disco-Zuschauer identifieren kann!

Auf das plötzliche Erscheinen nerviger Verwandter durch Pilz-Experimente (Oh, endlich wieder Drogen-Gags! Die hatten wir seit Staffel 2 nicht mehr?!) kann ich aber verzichten. ICH würde mich jedenfalls für nichts mehr freiwillig melden, wenn mir auf einmal ein saurer Santa Claus aus der Unterwelt vorwurfsvolle Vorträge hält.

Ist das eigentlich schon reine Fantasy? Mit wissenschaftlichen Erklärungen hat man sich dabei ja nicht lange aufgehalten („Das Myzel-Netzwerk sieht jetzt soooo aus…“ *auf etwas anderen holo-punkthaufen zeig*). So etwas hätte es bei Data nicht gegeben!

Zusammen hängt das aber alles mit der „schwarzen Spalte“, welche von der bösen Anomalie zurückgelassen wurde. Schade, dass die Discovery immer alles alleine machen muss und nicht ein einziges Schiff der Sternenflotte einfach mal mitkommt. Würde ja auch nebenbei für einen dieser stimmungsvollen Wechsel zum Vorspann sorgen („Sir, die Discovery… sie ist verschwunden!“ *da-da-daaaa, bildschirm wird schwarz*), was ich bei dieser Serie sowieso vermisse. Neben… so ziemlich allem anderen, was Star Trek ausmacht.

Obwohl, warum auch andere Schiffe mitschicken, wenn man eine Michael hat. Diese sorgt ja zum Beispiel für jede Menge Zusammenhalt auf dem Schiff, wo alle gemeinsam wie brave Jünger „Aye, Captain!“ sagen oder sich händehaltend in den Buffer beamen lassen. Bei soviel militärisch heiler Welt mit Kitschfaktor würde wohl selbst Leni Riefenstahl ganz neidisch gucken. Oder fremdschämig, weiß nicht genau.

Ja, doch, letzteres.

Wobei diese Folge tatsächlich eine etwas knackigere Stimmung hatte, als sonst. Unbekannte Weltraum-Phänomene sind wohl immer gut für sowas und ein Jonathan Frakes im Regie-Stuhl hilft wohl auch. Wirkte alles etwas filmiger, zumindest ungefähr in ersten 15 Minuten. Bevor man tote Menschen sah und Gray anfing mit dem neuerdings sehr emotionalen Bordcomputer Solitär zu spielen.

Ich muss mal etwas gestehen. Der allgemeine Look von Gray gefällt mir nicht so wirklich. Was soll er eigentlich darstellen? Ein 14-jähriger, der auf Punk-Rock steht und noch von der blinden Großmutter mittels Kleiderspenden angezogen wird? Und wieso darf diese(r) Ian Alexander überhaupt einfach in Real-Life-Klamotten auf das Set laufen? Brrr… DANN lieber die flotte Mode aus den frühen TNG-Staffeln!

Und wieso war Zora auf einmal so prominent auf dem Schiff, obwohl sich diese monatelang im Windows Mülleimer versteckte? Ist den Machern plötzlich diese eine „Short Treks“ Folge wieder eingefallen, welcher wir anscheinend die fantastische vierte Staffel zu verdanken haben? Pluspunkte konnte sie aber bei mir sammeln, als sie Burnham ohne Grund ein bisschen mehr als nötig in ihrem Raumanzug hat „burnen“ lassen („Zora? Meine vor Schmerz verzerrte Miene ist kein Hinweis? Die Brandblasen? Hörst du mich nicht vor lauter singen?? Halloooo!!?“).

Fazit: Story-technisch etwas interessanter (auch wenn wir am Ende, wie üblich, nix spannendes erfahren haben) und filmisch etwas ausgereifter (am Anfang). Ich muss sagen, dieses Discovery macht sich langsam und bis Staffel 56 könnten sogar locker 3 Sterne drin sein! Und da sag mal einer, wir meckern nur!

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von Klapowski am 24.12.21 in Star Trek: Discovery

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Kommentare (29)

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  1. Hoppelhase sagt:

    Wunderbar.
    Wie man so viele Worte für so wenig Handlung finden kann. Chapeau!
    Diesmal geht die Fahrt in Saurons Auge. Und von dort weiter in den Ar*** des Autors dieser Folge. (Obwohl es wegen der gähnenden Leere auch das Grosshirn sein könnte!)
    Da gib es nichts. Nur plärrende Roboter, depressive Computer und viel viel Nichts.
    Diesmal hab fast nur noch auf dem Vorspulen Knopf gedrückt, um irgendwo etwas wie HANDLUNG zu finden. Aber ausser rumgesülze und dem NICHTS habe ich auch tatsächlich nichts gefunden.
    Wie man diese Folge „Stormy weather“ nennen kann, lässt sich wohl nur durch entsprechende Flatulenzen beim Drehbuchschreiber erklären.
    Naja.
    Für mich die bisher übelste Folge.

    Ansonsten noch ein paar schöne Festtage und versucht, diese Folge genauso schnell zu vergessen wie die anderen davor!!!!!

  2. phip sagt:

    Krass, dass wir das hier vor der PlutoTV-Ausstrahlung rezensiert bekommen; und dann auch noch zur besten Feiertagebesinnungszeit. Ich habe Zukunftia eingeschaltet, weil ich mir ganz sicher war, dass ich die Tage und noch vor dieser DIS-Besprechung eine Besprechung zum Sequel der Nummer zwei auf so einer hier herumkreisenden Filmeliste zu lesen bekomme. Pustekuchen. Stattdessen scheint der Kontent hier ganz auf Frank („Wo bleibt die Kritik zu …“) ausgerichtet zu sein.

    Wenn die Folge genau so war, wie sie hier beschrieben wird, dann habe ich nichts verpasst; denn sehr oft steckten Föderationsschiffe im NICHTS oder in ETWAS, das NICHTS war, und kamen da auch viel klüger heraus. Anthropomorphisierte Roboter bereiten mir eh ein Unbehagen, und wenn die da ständig herum schreien kann ja kaum Zeit für eine Handlung übrig bleiben.

    Eine Frage an die aktiven Zuschauer, was es denn mit dem SchiffsPC auf sich hat. Ich habe das nicht so ganz verstanden.

    Euch Allen ein frohes Fest!

    • Scholli67 sagt:

      „Stattdessen scheint der Kontent hier ganz auf Frank („Wo bleibt die Kritik zu …“) ausgerichtet zu sein.“
      Das ist korrekt und das muss auch so. Frank ist ein elementarer Faktor auf dieser Seite!

      Vielleicht müssen Klappo und Sparki noch entscheiden ob es überhaupt lohnt über die Handlung dieses anderen Films nachzudenken.
      Discovery macht es einem viel einfacher.

      Na dann ein frohes Fest, Jungs.

      Antworten
  3. Serienfan sagt:

    Ich fasse mal zusammen, was ich aus der Beschreibung verstanden zu haben glaube: Die Discovery steckt in einem absoluten Nichts fest, was den Schiffscomputer überfordert, weil dieses leere Nichts noch immer mehr ist als alles, was der Computer bisher im Rahmen der Serie verarbeiten musste.

    Wow! So viel Selbstironie hätte ich der Serie gar nicht zugetraut. Immerhin: klingt wie ein nettes Weihnachtsgeschenk aus der Regie von Frakes.

    Darauf einen (auf keinen Fall inhaltsleeren) Eggnog und frohe Weihnacht!

  4. Zuse sagt:

    „Im Nix stecken“ gab es doch auch mal bei Kirk, Franzmann und Frau am Steuer, oder?

    Ach ja: Frohe Weihnachten!

  5. Dan sagt:

    Echt traurig… vom totalen Fan, der alle StarTrek-Serien mag, sogar VOY und ENT, zu totaler Indifferenz. Hab nicht mal in die Staffel reingeschaut, weil es nicht nur schlecht, sondern geradezu unerträglich ist. Allein schon diese pseudoemotionale Visage von Gray brrrrrrrrr

  6. Jens sagt:

    ***** Aggressive Werbung *****

    Schau mal das Video-Review mit dem Weihnachtsgeist an: https://www.youtube.com/watch?v=T-HQtrQErk0

    **** Aggressive Werbung Ende ****

    Heute bin ich für die aggressive Werbung zuständig. Daniel hat in einem Akt von weihnachtlicher Nächstenliebe 4/5 für diese Episode vergeben. Ich habe ihn jetzt erst mal in den bayrischen Wald zum Holzhacken geschickt, damit wer wieder zur Vernunft kommt. Frohe Weihnachten!

  7. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Diese Folge zu schauen war viel schlimmer, als bei Klapowski im Stammbaum rumzuhängen!

    Adira geht ja gerade noch als notwendiger Nerv-Kadett. Aber Grey ist irgendwie too much of everything.

    Warten wir aab bis Season 56 , wenn Klapo erstmalig 3 Sterne vergib.

    Gruß BergH

    BTW : Stormy Weather , hiess nicht die Prostituirte so,
    die Trump beinahe gestürzt hätte ?

  8. dartsarrow sagt:

    Kann mir eigentlich mal irgendwer erklären, warum der Kerl mal Book und mal Booker heißt? Weder hab ich den je lesen sehen (keine Ahnung, ob das überhaupt irgendwer in Disco kann) noch irgendwas buchen lassen.
    Heißt der vielleicht sogar Book Booker?
    Wenn er dann den Brennschinken ehelicht, hieße er sogar Book Booker Burnham.
    Vielleicht hat Kurtzman ja mittlerweile eingesehen, dass er selbst für Star Wars zu inkompetent ist und versucht, sich bei Marvel einzuschleimen?

    (nebenbei Frohes Fest an alle)

    • Sparkiller sagt:

      „Heißt der vielleicht sogar Book Booker?“

      Korrekt.

      Wie sagte schon Sherlock Holmes:

      „Wenn man alle sinnvollen Erklärungen ausgeschlossen hat, muß das, was übrig bleibt, ganz gleich wie bescheuert es klingt, die Wahrheit sein.“

      https://memory-alpha.fandom.com/wiki/Cleveland_Booker

      Antworten
    • dartsarrow sagt:

      Danke.
      Ich glaube, die Discoautorenschaft kürzt ‘dito‘ mit ‘dto.‘ ab…

      Antworten
    • Ichwieder sagt:

      Naja, im realen Leben, also da, wo der Name „Michael“ für Männer steht, kürzt man „Michael“ (gesprochen Mykel) ja auch mit „Mike“ ab.
      Warum also dann „Booker“ nicht mit „Book“ abkürzen?? Also da sehe ich mal tatsächlich wirklich gar kein Problem drin… oder unlogisches.

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      Stimmt schon.

      Nur ist seine „Origin-Story“ wieder sehr disco-mäßig.

      Sein Mentor hieß Booker, deswegen nannte er sich selber so. Nur aus diesem Grund hat er nun den Spitznamen „Book“, obwohl er thematisch (im Gegensatz zu beispielsweise „Pille“ / „Bones“) mit Büchern gar nichts am Hut hat.

      Das geht bestimmt besser („Mein Nörgel-Vater hat heilige Bäume gefällt und zu Papier verarbeitet! Danach nannten mich alle spöttisch Book, buhuuu!“).

      Antworten
  9. Ferox21 sagt:

    Ein gutes kann ich der 4. Staffel von Discovery mittlerweile doch abgewinnen. Klapowski läuft bei seinen Rezensionen zu alter Höchstform auf. Selten habe ich so gelacht wie bei den letzten Disco-Kritiken hier. Hut ab!

    Ansonsten liest sich das alles doch sehr mau. Den Autoren scheint plötzlich wieder eingefallen zu sein, dass der Dico-Computer seit Anfang Staffel 3 eigentlich eine autonome KI hat, die dann hier gleich mal wegen Unterforderung den Dienst verweigert und der gut zugeredet werden muss. Am Ende darf St. Michael natürlich wieder den Tag retten, anders wäre ja auch innovativ.

    Ich bin echt froh, dass ich mir die 4. Staffel mittlerweile spare.

  10. Ichwieder sagt:

    Tatsächlich, auch wenn man sich wohl etwas schämen muss dafür, fand ich die Folge dieses mal nicht so grotesk schlecht wie die anderen bisher.
    Warum? Nun, einige Elemente über die man hier motzt gabs so auch in TNG. Welche?
    Nun, die Idee, dass die USS-so-heisst-die-Serie klar immer das einzigste Schiff in der Nähe ist (und akzeptiert man hier mal den Sporenantrieb, stimmt das sogar, weil sie damit halt _immer_ „in der Nähe“ ist). … Und gefühlehabende und weinende Computer? Hatten wir vorher auch bereits in Form eines sehr bekannten Androiden, mit dem man dann sogar Saufen gegangen ist. („Ihhh ist das eklig!!!“ „Mehr, Data?“ – „Aber hallo, schütt ich mir alles in die Positronen!!“) Und sich dann auch in die Uniform gemacht hat, als es ein Angriffszenario gab. Da hat dann keiner drüber gelacht, dass Data Angst hatte.

    Klar, ich erkenne die Cringy-Elemente der Folge an. Und dass es den Super-KI-Computer durch ein bisschen Schach spielen so stark ablenkt, dass er seine anderen Tasks in den Hintergrund verbannt… Immerhin funktioniert mein Android-Telefon aber genau so :D

    Was mir noch an der Folge gefallen hat, dass die Crew zumindest in Ansätzen mal wie eine Crew funktioniert hat. Gut, es wurde Eigeninitiative wieder in Sekundenbruchteilen gecancelt… Oschinkendingensda. Aber dann hatte ja sogar dieser andere schwarze Brückenoffizier eine Idee zur Lösung. Immerhin hat nicht Michael persönlich ins Micro gepfiffen um aufs Echo zu warten.
    Dass aber nur sie wieder Teil der Lösung sein würde, war doch klar.

    Stichwort: Deus Ex Machina. Auch das ist ja leider wieder so ein Ding, was spontan erfunden wird, aber dann für andere Folgen wieder vergessen werden muss, damit es mit der Dramaturgie wieder klappt.
    Sicher stecken wir alle in den Musterpuffer, da überlebt man lange drin. Hat uns der Scotty erzählt.
    Ist das dann jetzt jedes Mal die Lösung, wenn sich ein längeres Problem anbahnt? Aber auch das hatten wir doch schon öfters… Wenn Seven-of-Nine mal wieder die Deflektorleistung steigert… und die Sensoren verbessert… und das alle paar Folgen neu, unterwegs, ohne Uprade des Schiffes in der Werft… Klingt doch genauso doof wie der „NEUE REZEPTUR“-Kringel auf der Tomatensoße, die uns jetzt viel geileres verspricht… aber sich maximal zum Schlechteren verändert hat.

    Egal… Fremdschämen war wieder drin. Obwohl ich Gray nach der einleitenden typisch schwul/transgender-a-like-Verhaltensweisen (wieso regt das eigentlich die Zielgruppe nicht auf???) tatsächlich sogar dieses Mal als gut funktionierenden Char empfand. Ja, dass er einmal losrennt und anschließend beamt… Spontan Alzheimer wie bei Tilly. Warum auch die Com benutzen, da man ja gerade eh schon mit dem Schiffscomputer spricht :D

    An dieser Stelle aber gut, dass Microsoft Cortana in Windows wieder mehr beschnitten hat… Wer weiss, wo das mal enden wird. Cortana, bitte Word starten… Nein, ich bin so traurig, ich reboote erstmal den Drucker!

  11. Grinch1969 sagt:

    Im Januar (nach Folge 7 Würg, Kotz!) folgt eine Pause! Ich würde Sparki und Klapo in der Zeit gerne zur ReHa schicken um sich von der angesehenen gehirnverschonenden Bekötzlichkeicht die sich STD nennt zu erholen.

  12. Kazairl sagt:

    Weiß eigentlich jemand, wie viel Folgen die Staffel nun habwen wird? Konnte nichts finden. Halten die die Folgenanzahl etwa geheim?

    • Grinch1969 sagt:

      Ja

      Antworten
    • Antworten
    • Serienfan sagt:

      Dann wird die Serie auf iTunes aber wirklich verscherbelt. 13 Folgen á 45 Minuten kosten dort normalerweise 35 Euro. (Bei „The Orville“ war es zum Beispiel so.)

      Die vierte „Discovery“-Staffel aber gibt es für 20 Euro.

      Antworten
    • Kazairl sagt:

      Ist das ein Zeichen für den Wertverfall der Marke Star Trek? Ich meine, die Marke wurde auch kein Exklusivtitel. Das könnte man schon als Stellung der Wertigkeit werten

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Keine Ahnung. Staffel 3 von „Star Trek: Discovery“ kostet jedenfalls 35 Euro.

      Aber wer weiß, was dahinter steckt. Bis hin zu „war ein Versehen“ würde ich nichts ausschließen.

      Ich halte es sogar für denkbar, dass die restlichen Episoden nach der Pause unter „Staffel 5“ laufen und dann neu Geld kosten. Wundern würde mich nichts mehr.

      Ich finde es nur interessant, dass andere Exklusiv-Inhalte von Paramount Plus (wie zum Beispiel das „Post Covid“-Special von „South Park“, das übrigens im Jahr 2061 spielt und damit Science Fiction ist), nicht auf iTunes oder Amazon Video zu haben sind.

      Antworten
    • Ichwieder sagt:

      Ich hab keine Ahnung von der Vermarktung da, aber ist viel absichtlich aufgrund des Seriensplits und der langen Pause dazwischen?

      Antworten
  13. Hans Ganser sagt:

    Deutlicher kann man es eigentlich nicht zum Ausdruck bringen wie beschissen diese erbärmliche Serie ist:

    https://youtu.be/zWN7vVm2Ols

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