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Short Treks – Kritik zu „The Trouble With Edward“

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Allein die IDEE, eine Origin-Story(!) zu den Tribbels zu zeigen, die 86% aller Tribble-“Fakten“ einfach mal falsch aus dem Hut zieht (der bei STD-Autoren bekanntlich auf dem Hintern sitzt), ist schon… äh… mutig. – Um es mal deutlich höflicher ausdrücken, als STD mit all ihren männlichen Sprechrollen umgeht. Aber okay, dies ist ja „nur“ eine Comedy-Folge. Und da Comedy bekanntlich die Königsdisziplin darstellt, dürfen wir diese besonders streng bewerten. – Hach jaa… Goldene Zeiten für STD-Kritiker. (*schmacht*)

Und hier kommen wir auch schon zu einer Sache, die erwachsene Hollywood-Autoren mit Gelddruck-Flatrate eigentlich wissen müssten: Natürlich kann man in einer lustigen Geschichte mal eine Figur entwickeln, über die man sich hemmungslos LUSTIG machen kann. Wichtig hierfür ist allerdings, dass wir uns hierfür in den 90ern befinden, das zugrundeliegende Universum eher wie bei Al Bundy aussieht UND die Gags dann wenigstens saulustig sind. Hier allerdings nimmt man einfach ein etabliertes Umfeld voller Eierköpfe und „Mathe macht meine Vagina so schön steif!“-Rufer und setzt denen einen dicklichen Trottel in die Führungsetage.

Und zwar jemanden, der zu blöd ist, sein Tablet(!) einzuschalten, sich eine Hose anzuziehen(!) und sich auf einem Level zu artikulieren, das Grundschüler nicht sofort die faulen Eier und Tomaten zücken lässt. – Wie bitte, was fragt ihr da? Warum so ein Trottel mit der sozialen Kompetenz eines Maurerdekolletes in eine derartige Spitzenposition gebracht wurde? Was das wohl für Eignungstests bei der Sternenflotte sein müssen, wenn jeder Hans Wurst von Doofhausen da einen auf Wissenschaft(!) machen darf? – Nun, seht her! (*Tür zum Personalbüro aufmach, 10 kreischende Gremlins in Sternenflottenuniform rauslass*)

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„Ich muss den jungen, diversen Frauen zeigen, wie kluuug ich bin! Vielleicht… Wenn ich mein Gesicht mit weißer Zahnpasta einreibe?“ – Knapp daneben ist leider auch schlechtes Trek: Als CBS diese Origin-Story des JOKERS nicht umsetzen durfte, pumpten sie das Drehbuch um 2 Seiten auf und produzierten diese Short Trek-Episode daraus.

Im Ernst: Was ist das für ein Blödsinn, um den es in dieser Geschichte eigentlich geht? Der Typ will Tribbles züchten, damit man die ESSEN kann? Hm, ich hatte bei Kirk irgendwie nie das Gefühl, dass Fleischzucht zu den drängendsten Aufgaben der Sternenflotte gehört. Was aber vielleicht nur daran liegt, dass ich mich ganz gut im Trek-Universum auskenne. Ist also MEIN Fehler, liebe Autoren. (*japanisch verbeug*)

Wobei man dieser Art der Nahrungsbeschaffung aber zugute halten muss, dass die Tiere selbst in der Kurtzman-Ära gar keine Nahrung mehr benötigen! Was definitiv sparsamer als künstliches Fleisch, Replikatoren oder eventuelle Zwischenlösungen sein dürfte. – Wo man bei Kirk nämlich noch einen leergefressenen Silo mit Getreide benötigte, ploppen die runden Kerlchen jetzt einfach mit Hilfe von heißer Luft auseinander. Hundertfach! Bis das Schiff und mein grundlegendes Physikinteresse zerplatzen.

Aber mal abgesehen davon, dass diese Art von Materie-Perpetuum mobile totaler Humbug ist, müsste jeder Planet unter diesem exponentiellem Wachstum nach wenigen Stunden/Tagen verschwinden. Da hat man sich in der Autorenkonferenz wohl etwas zuuu sehr mit dem Schlafkissen auf der ausgegebenen Prämisse ausgeruht („Die vermehren sich seeehr schnell. Macht was draus, Leute!“)…

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„Ich bin ein teuflisches GENIE! Die fehlenden 5000 Dollar für diese Spezialeffekte werden dafür sorgen, dass Discovery abgesetzt wird, muhahahaa!“ – Dann wird ER der Captain anstelle des Kalifen: Schade, dass man nicht versucht hat, sich selbst luftdicht wegzusperren und den Rest des Schiffs mit Giftgas zu fluten. Die geistig Normaleren tun hier nämlich auch nichts Konstruktives. Die richtig Cleveren haben vermutlich nicht mal für diese Rollen unterschrieben.

Aber gut, selbst die Turbovermehrung macht natürlich Sinn, wenn man kurz drüber nachdenkt. Denn laut dem hosenlosen Dauerdödel namens Edward hat er die Kerlchen nämlich genetisch modifiziert. Was für Männer wie er, die komplett durch einen versiebten IQ-Test atmen, zwar schwer, aber dennoch machbar zu sein scheint. Und welche DNA bot sich da am ehesten an, damit sich die Biester noch schneller und unkomplizierter vermehren? Vielleicht das Genmaterial von Kleinstlebewesen, die das Kohlendioxid der Luft noch schneller als z.B. Pflanzen in Biomasse umsetzen können? Nein, zu intelligent… Für eine ähnliche Idee hätte man immerhin zwei Sekunden googeln müssen.

Nein, natürlich ist es menschliche DNA.

Der Mensch also. Da erhält der alte Ausspruch, dass man sich „ein Kind hergepoppt“ hat, ja gleich eine ganz neue Bedeutung. Popp, popp, popp! Ja, daaa fliegen sie schon aus dem Reagenzglas raus, die kleinen weißen Säuglinge (Igitt, die werden mal zu alten weißen Männern?). Hihiharr… – Äh. Sorry. Habe gerade von innen aus einem Gulli geschaut. Der Anspruch dieser Serie war da irgendwie reingefallen.

Eigentlich könnte man bei dieser Zurschaustellung von fehlender halb- und viertelwissenschaftlicher Bildung seitens der Autoren auch schon einen Schlussstrich ziehen. Die Episode wirkt nach der Hälfte schon so blöd, albern, lächerlich, krampfig gewollt und bösartig figurenzersetzend, dass völlig EGAL ist, was danach noch geschieht.

Aber HALT! Hier sind ja nicht alle Leute bösartig oder blöde! Da wäre z.B. dieser hübsche junge Captain, der von Rosa Salazar („Battle Angel Alita“) gespielt wird. Man, ist die kompetent und schlau! Das impliziert jedenfalls ihre gelbe Uniform und die Tatsache, dass sie Edward mit den Bescherungshänden nur genervte Blicke zuwirft. Ihre schwarze, ebenfalls junge und sehr kompetente Kollegin tut dies übrigens auch. Ehrensache! Dieser Typ ist schließlich ein ekelhaftes Schwein, das man nur mit tibetanischer Gelassenheit ertragen kann. WENN man ihn nicht gerade 20x dazu auffordert, sein blödes Maul zu halten. Ääätzend, dieser Typ! Ich hätte dazu fast einen Tweet abgesetzt, LOL!

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„Hallo Sir. Mögen Sie Tribbles? Ich bin ein sehr stabiles Genie!“ – Natürlich ist diese Story GUT! Etwas zu nehmen, was Trekkies kennen und lieben, das hat schon bei Spock, Pike, Mudd und Sarek super geklappt! Ich persönlich wünsche mir sogar, dass die Serie noch mehr Elemente aus TOS weiterenwickelt. Die Popkultur sollte sich nicht in der Zukunft auf ihrem faulen Arsch ausruhen, sondern unverdrossen in die Vergangenheit schreiten!

Nein, mal wieder im Ernst: Kommt mir jetzt nicht mit Barcley, Neelix, Kim oder anderer Ausschussware vom Endpunkt der trek‘schen Beliebtheitsskala! – So von wegen: „Die waren ja auch nicht toll!“ Doch, das waren sie. Heute MEHR als in den 90ern. Wir wussten ja damals noch nicht, was wir an denen hatten! Sie konnten arbeiten, Dinge erledigen und trugen dabei Beinkleider! Eben die heilige Dreifaltigkeit eines minimalen Figurenhintergrunds…

Doch DIESER dicke Klischee-Repräsentant von Autorenideen zum Thema „unbeliebte Bürokollegen“ kann nicht mal einen DECKEL über seine Versuchstiere legen. Oder ein Kraftfeld oder einen Alarmmechanismus.

Dazu kommen noch haarsträubende Dialoge wie diese hier: „Keine Ahnung, ob die intelligent sind. Aber man kann sie leicht fangen. Und sie haben kein Gesicht. Oder ich züchte sie so, dass sie einen Hirnschaden haben.“ – Okaaay? Picard würde sich bei so was im Grabe umdrehen, wenn er schon tot wäre – und nicht erst in 3 Monaten unter Michael Chabons Stiefelabsatz eingehen würde.

Humorepisode oder nicht: Das passt nicht zu Trek und ist als freche Kritik am Fleischkonsum etwa so geeignet wie eine große Plastik-Atomrakete, die man dem Nobelpreiskommitee in den Vorgarten stellt! Falscher Adressat, Thema verfehlt. Hätte Edward hingegen gemurmelt, dass es da eine hungernde Spezies gibt, deren strengreligiösen Ernährungsvorschriften exakt auf die Tribbles passen, wäre es etwas anderes gewesen. Aber das wäre ja dann ein moralisches Dilemma in einem SF-Setting. Und somit unpassend für Autoren, die zumindest mental ohne Hose ins Büro gehen.

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„Wieso rennen denn alle vor mir weg? Ich habe doch extra die braue Kaka-Seite nach außen angezogen. Damit mein Popo nicht schmutzig wird.“ – Irgendwas sagt mir, dass die Autoren hier MICH als konservativen Kritiker (der ganz altmodisch ständige TV-Innovationen einfordert) portätieren wollten. Und ja, ihr Verbesserungsvorschlag ist angekommen. Ab heute erschrecke ich beim Review-Schreiben keine Frauen mehr mit meinem Gemächt – versprochen!

So, nachdem ich gerade ein paar Stunden über die Geschichte geschlafen habe, muss ich eines zugeben: Wenn man den Trek-Hintergrund komplett weglässt, ist die Comedy an sich maximal OKAY. Denn natürlich darf man in derben Komödien wie „Verrückt nach Mary“ auch Behinderte zeigen und verballhornen. Und das sage ich, obwohl man das heute eigentlich nicht mehr darf (siehe Todd Phillips‘ Aussage, dass er keine Komödien mehr machen kann). Aber diese weitere Diskussionsebene erspare ich uns mal. Ich habe nämlich Angst, dass die Kommentarkästen unter dem Artikel nicht explosionssicher sind.

Anders ausgedrückt: In einem NICHT-Trek-Universum hätte ich es leichter gefunden, über den stumpf reinschauenden Mann zu lachen – der die Mischung aus Trump und 6-Jährigem ja wirklich gut spielt! Zumal wir sogar einige wirklich lustige Bilder bekommen (= ein Kerl saugt die Tribbles mit einer Art lustigem Cartoon-Staubsauger auf), aaaber im Kontext von STD fühlt man sich halt verarscht und ohne Hose aufs Achterdeck gezerrt. Parodien machen eben mehr Spaß, wenn das parodierte Objekt bekannt, inhaltlich gut oder diskutierenswert wäre.

Doch bei STD ist ja schon jede LANGE Episode eine schlechte Parodie auf die vorherigen Serien. So dass ich mir niemals wünschte, diese schlechte SF-Parodie noch mal in „short“ parodiert zu sehen. Ich brauche halt nicht drei Meta-Ebenen an Doofheit, um mir krampfhaft eine VIERTE herbeizuspinnen, in der ich das dann doch wieder gut finden kann. – Das artet für mich sonst in Kopp-Arbeit aus, die sich die Macher selbst gespart haben.

Die Halloween-Folgen bei den Simpsons funktionieren ja auch deswegen so gut, weil man auf eine eh schon lustige Serie noch einen draufsetzte.

Diese Post-Credit-Szene spielt gekonnt mit allen Elementen, die typisch für Star Trek sind (Kapitalismus, TV-Werbung, Menschen, die ohne Reue Lebewesen verspeisen). Daher ist sie sehr toll gelungen! Freue mich jetzt schon auf die „Lower Decks“-Serie. Hoffentlich mit „Russisch Roulette“-Abenden und lauten Motorradrennen auf Deck 3!

Nur für’s Protokoll: Dass es Quatsch ist, dass jemand die Tribbles modifiziert hat, ohne dass Kirk davon weiß, ist klar. Wir sind hier bei Kurtz-Trek, da brauche ich fast ein Prequel zu meinem eigenen Review, um alle Kritikpunkte irgendwie unterzubringen. Daher vergessen wir auch ganz schnell, wie die Biester am Ende eigentlich irgendwo heile HIN gekommen sein sollen. Wobei… Ich hätte bei diesen Autoren sogar eine Vermutung: „Da Menschen-DNA verwendet wurde, konnten die Tiere im Weltraum atmen, eigenständig auf Warp gehen UND einen Absturz auf einen Planeten überstehen. Logo!“


Fazit: Doofmanns-Trek in Voll(bl)endung. Man muss den Autoren wirklich Respekt zollen, dass sie neuerdings versuchen, statt ernsthafte Geschichten irgendwelche Träller-, Comedy- und „Remember the old Kult“-Episoden zu erzählen, um wenigstens die Orville-Zielgruppe abzugreifen.*

* Den Teil der Orville-Freunde, die The Orville nicht verstanden haben.

Wenn die Spaßmacherei aber ausschließlich darauf fußt, sich über EINE Person lustig zu machen, so hilft es kaum, diese Person als Arschloch zu schreiben. Das Mitleid ist dann eher bei diesem Menschen – und nicht bei der perfekt lächelnden Nachwuchs-Kapitänin, die zu Beginn von Pike fast drei Klapse auf die Schulter bekommen hätte – WENN das denn nicht zu „Me Too“-anzüglich gewesen wäre.

Und bei allem Spaß, den man hiermit haben DARF (daher auch die zweite Wertung), sollte man nie vergessen, welche Verachtung, Überforderung und Inkompetenz aus diesem Drehbuch sprechen. Und zwar in die Richtung von Star Trek als Ganzes.

Bewertung als echte Trek-Episode:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

Bewertung als Teil der 90er-Jahre-TV-Comedy:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Scotty, volle Energie auf den Schenkelklopfer!, Short Treks – Kritik zu „The Trouble With Edward“
Endlich! Endlich eine Folge, welche bestimmt vor subtilen Botschaften und feingeistigen Wendungen nur so strotzt. Es wird mir nach dem Anschauen eine Freude sein, all ihre Vor- und Nachteile mit der Kritiker-Pinzette zu zerlegen und zu einem anspruchsvollen wie fairen Review wieder zusammenzufügen. Ein Review, welches euch bis zum Ende über die Wertung im Unklaren lassen wird.

*13 minuten später*

Meine Güte, war das scheiße!

Fangen wir an mit… äh… dem Anfang: Ein bislang unbekanntes Crew-Mitglied erhält ihr eigenes Kommando und von Captain Pike noch ein paar weise Standard-Worte auf den Weg („Captain-sein total schwer. Überraschung!“). Brauchten wir diese Verbindung des neuen Schiffes zur Enterprise, welche eigentlich auch nur eine Nebenrolle zur Discovery darstellt? Inhaltlich nicht wirklich, aber mit den ungeliebten Doofköppen wie Burnham und Co. wollen anscheinend selbst die Autoren nicht mehr arbeiten („Schnick-Schnack-Schnuck. Ha-ha, gewonnen! DU bist jetzt im Staffel 3-Team!“ – „Ach, Kacke. Egal, buddel ich halt im Flyer der Andromeda Blu-ray Box.“).

Drei Minuten später gibt es auch schon das erste Abteilungstreffen, bestehend aus den üblichen schleimigen Alleskönnern mit Gesicht zum Draufhauen. Ihr wisst schon, die „Gute Idee, Chef!“-Typen vonne Arbeit. Zuerst wirkte der Lt. Barclay-artige Edward Larkin daher noch sehr erfrischend, da z.B. ein Arbeitsgerät auch mal NICHT funktionieren kann und man vielleicht sogar länger als 1 Minute (!) benötigt, um dieses wieder zum Laufen zu bekommen („Nein, nein, nur zu. Wenn du mit einem herablassend-amüsierten Gesichtsausdrück über meine Schulter guckst geht das bestimmt SCHNELLER!“).

Selbst nachdem ihm das Abschicken von anonymen Holzhammer-Beschwerden vorgeworfen wurde, welche (ohne Übertreibung!) aus subtilen Texten wie „Der Captain ist voll doof!“ bestanden, hatte ich noch die leise Hoffnung, dass er als Twist am Ende NICHT deren Autor war. Doch ab dann wurde alles beknackter, als ich es jemals hätte ahnen können. Captain Dingsbumms beschloss die Versetzung von Larkin ohne jede Nachforschung (Kaum übertriebener Dialog: „Ich doof? DU doof!“ – „Was? Ich doof?? Ich nicht doof!“) und zum größten Teil nur, weil dieser halt nicht der üblichen Sternenflotten-Schablone entsprach. Als netter Barclay-Plot über alltägliche Büro-Politik hätte das an dieser Stelle sogar noch was taugen können.

Dann wurde Larkin aber vollständig zum verrückten Professor und stellte die uns bekannten Vielfraß-Tribbles mit Eigen-DNA-Anteil her. Die Knubbels pflanzen sich wie erwartet unkontrollierbar fort, alle fliehen, Larkin hält noch eine rührende Rede („Ich nicht doof!!!“), bevor er von einer Tribble-Lawine überrollt wird (!) und das Schiff sprichwörtlich platzt (Luftschleusen werden wohl erst am Dienstag installiert).

Fazit: Diese Folge ist so bescheuert und mit derart holzhammerigen Humor bepflastert, dass sie schon wieder… einfach nur bescheuert ist. Interessant: Durch die flotte Erzählweise hat das Gehirn erst einmal kaum Zeit, all das gezeigte Gaga sofort zu verarbeiten, weswegen sich der Zuschauer danach auf eine Tribble-artige Fremdschäm-Welle in der Denkmurmel freuen darf. Und die Nach-den-Credits-Szene hilft da auch nicht weiter. Die einzige Frage lautet wohl, ob man die „Janeway wird zum Lurch“-Episode von Voyager darüber oder darunter positionieren soll.

Wertung: 2 von 10 Punkten

Wertung: 6 von 10 Punkten (mit Trash- und „Unfall, bei dem man nicht wegsehen kann“-Bonus)

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Artikel

von Klapowski am 12.10.19 in Star Trek: Discovery

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Kommentare (28)

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  1. Reichsführer CBS sagt:

    Ich kann mir das alles eigentlich nur noch dadurch erklären, dass Kurtzman ein Hirne fressender Vampir ist, der alle in seinem Umfeld völlig verblöden lässt, sich selbst eingeschlossen. Als mal keiner da war, von dessen Hirn er naschen konnte, hat er sein eigenes verspeist.

  2. Schildkröt sagt:

    The Orville in allen Ehren, aber primitiver Humor und Star Trek geht einfach nicht zusammen. Das sieht man hier und auch bei The Orville konnte man ja feststellen, dass die Folgen genau dann besser wurden als der Kacka-Humor zurück gefahren wurde. Star Trek kann lustig sein, aber dann sollte der Humor „in character“ sein und in den Kontext passen, z.B. so wie man das von Pille und Spock kannte. Eine Figur wie Edward passt schlicht nicht in den Sternenflottenkontext (auch bei The Orville empfindet man die unprofessionellen und assigen Verhaltensweisen der Figuren ja öfter als arg deplatziert). Daher wird auch Lower Decks unfassbarer Müll werden.

    Amüsant ist an dieser Folge nur, dass Klapo sich mal wieder auf seinen Schniepel getreten fühlt. Eine Negerin die mit einem Tablet umgehen kann? Das gibt’s doch gar nicht, hab ich hier in Ostwestfalen noch nie gesehen! (Also Tablets mein ich natürlich…)

    • Klapowski sagt:

      „Amüsant ist an dieser Folge nur, dass Klapo sich mal wieder auf seinen Schniepel getreten fühlt. Eine Negerin die mit einem Tablet umgehen kann?“

      Ich dachte, meine Intention, warum mich diese Szene störte, habe ich ausreichend zum Ausdruck gebracht? Also zusätzlich zu den ANDEREN hundert Absätzen, die ich bisher dazu getippt habe?

      Es geht hier NICHT darum, ob wir hier eine „Negerin“, eine Mexikanerin, eine Kleinwüchsige, eine Behinderte oder eine Frau ohne Kopf sehen. Es geht hier nicht um Rassismus beim Zuschauer (oder mir), es geht um billige Erziehungsversuche, die mich NERVEN!

      Es geht darum, dass man uns an dieser Stelle NIEMALS einen anderen dicklichen Glatzenträger gezeigt hätte, der für den Oberdicken einspringt. So viel kann man nach 2 Staffeln und zig „Shorts“ jetzt wirklich mal festhalten.

      Da wir das Thema schon öfter besprochen haben, hoffe ich, dass man mich da in Zukunft richtig versteht:

      – Klapo mag alle Menschen gleich gern
      – Klapo mag keinen umgekehrten Rassismus

      Und Klapo vermisst das alte Star Trek, wo man einfach Schwarze, Frauen, Aliens und andere Personengruppen zusammengeworfen hat – und das niemals eine große Sache war. Und damals musste man auch keine Personengruppen runterputzen, damit andere umso besser dastehen. Ich erinnere nur an den total DÄMLICHEN Wissenschaftsoffizier in der ersten Folge der zweiten Staffel von STD. Der war exakt so wie Edward – und musste als Strafe ebenfalls sterben.

      „Agenda in plump“ mag zwar ein guter Titel für Kurtzmans Autobiografie sein, doch für Star Trek halte ich dieses Motto für billig.

      Antworten
    • Nitpicker sagt:

      „- Klapo mag alle Menschen gleich gern“

      Wie jetzt? Etwa auch den Kurzmann?! Also SO politisch korrekt muss man ja nun auch wieder nicht sein.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Okay, ich gebe es zu: Für Kurtzman muss ich noch ein paar buddhistische VHS-Kurse mehr besuchen.

      Ich bemühe mich aber, meine Emotionen auf seine Showrunner-Nachfolger zu konzentrieren. Wobei… Gibt es irgendwo aktuelle Interviews und Zielsetzungen von (z.B.) Michelle Paradise?

      Ich weiß ja gar nicht, ob die genau so einen gemurmelten Driss von sich gibt wie ihr Chef?

      Antworten
    • Schildkröt sagt:

      Ein Konzept wie „umgekehrter Rassismus“ bleibt Blödsinn egal wie viele Absätze man darüber schreibt.

      Er begeht den gleichen Fehler wie reine Identitätspolitik. Rassismus ist kein ideelles Konstrukt sondern in der materiellen Wirklichkeit verhaftet. Struktureller Rassismus ist gegeben durch die ungleiche Machtposition ethnischer Gruppen in unserer Gesellschaft. Die ökonomische und politische Macht liegt nun einmal mit überwältigender Mehrheit in der Hand von Weißen. Bevor dieser Sachverhalt nicht umgekehrt ist kann es auch keinen „umgekehrten Rassismus“ geben. Handlungen hängen vom Kontext ab und gleiches gilt auch für den Sexismus. Eine Handlung eines Mannes gegenüber einer Frau kann sexistisch sein, deshalb ist die gleiche Handlung einer Frau gegenüber einem Mann in unserem gesellschaftlichen Kontext noch lange nicht sexistisch. Sich diesen realen Kontext wegzudefinieren ist zum scheitern verurteilt.

      Rassismus verschwindet nicht dadurch, dass man politisch korrekte Begriffe einführt, aber es entsteht auch kein „umgekehrter Rassismus“ durch Serien wie STD. Nun heißt das natürlich nicht, dass die Diskurstheorie völlig unrecht hat. So entstehen ideelle Konzepte nicht nur aus der Materie sondern wirken
      auch reziprok auf sie zurück. Man muss sich das wie den hermeneutischen Zirkel vorstellen. Die Realität (der Text) prägt unser denken welches wieder unsere Interpretation der Realität (des Textes) beeinflusst. Daher ist eine rassistische und sexistische Kritik unseres Denkens und unserer Sprache auch sinnvoll und kann einen Beitrag zum Fortschritt der Gesellschaft leisten. Eine Anpassung der Sehgewohnheiten durch Repräsentation ist Teil dessen, wenn auch bei weitem nicht ausreichend. Und solange keine Angleichung der Machtverhältnisse in der Realität erreicht ist, solange wäre auch eine Überrepräsentation der Marginalisierten völlig in Ordnung. (Falls das nicht nur als Ablenkung dient und echte Partizipation weiter vorenthalten wird, solche Bedenken haben momentan durchaus ihre Berechtigung.)

      Die große Ironie ist aber, dass ich dies bei STD nicht einmal erkennen kann. Star Trek zeigt eine Zukunft in der die Menschheit geeint und annähernd eine gleichberechtigte Gesellschaft erreicht ist. Der Anteil weißer Männer an der Weltbevölkerung beträgt unter 6% ! Man braucht jetzt kein Studium in Statistik um sich die Konsequenzen bzgl. Repräsentation auszurechnen. Also, Repräsentation bei STD ist überhaupt nicht ungewöhnlich. Und mir bei tragenden Figuren wie Pike, Spock und Lorca (also Figuren auf allen Werten der Sympathie- und Kompetenzskala) erzählen zu wollen, dass STD weiße Männer völlig ausblendet oder allesamt als inkompetent darstellt ist schlicht nicht wahr! (Auch Tyler ist so ziemlich das, was man „white passing“ nennt.)

      Und selbst, falls STD dies täte. So what? Das ist völlig ok, genauso wie wir es auch schon anders herum in der Vergangenheit hatten. Wenn jetzt auch die nächsten Star Trek-Serien ausschließlich schwarze Frauen zeigen, dann kann man sich ja nochmal beschweren. (Und es geht hier nicht um Rache für die Unterrepräsentation in der Vergangenheit, sondern einfach nur darum, dass es ganz natürlich ist, wenn sowohl das eine als auch das andere Extrem mal vorkommt.)

      Also was bleibt jetzt noch? Dass ein Idiot als weißer Mann gecasted wurde? (Oder zwei(!) in der gesamten Serie! Oh mein Gott!) Und da wird immer davon gesprochen, dass Minderheiten heutzutage zu empfindlich seien. Man stelle sich vor die wären auch nur halb so empfindlich wie weiße Männer es mittlerweile offenbar sind…

      Ehrlich gesagt fand ich STD’s Fokus auf Repräsentation intellektuell furchtbar langweilig. Ich dachte die Zeiten in denen das noch Bedeutung hat lägen weit hinter uns und hatte mir deutlich kontroversere progressive Ideen gewünscht (wie wir alle wissen ist das leider nicht passiert). Ich hielt das einfach nur für eine Selbstverständlichkeit bei Star Trek. Ich wurde aber eines besseren belehrt.

      So, und wenn man sich endlich von diesem niveaulosen „umgekehrten Rassismus“ befreit hat, dann kann man vielleicht auch mit einer ernsthaften Kritik an Repräsentation und Quoten als Methode des Neoliberalismus, um die kapitalistische ungleiche Verteilung aufrecht zu erhalten, beginnen…

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ich muss Schildkröt zustimmen. Umgekehrten Rassismus gibt es so wenig wie umgekehrte Aufgeklärtheit.

      Daher lässt Schildkröts Fixierung auf Hautfarben und Geschlechtszugehörigkeit nur auf einen tief verankerten, echten Rassismus und Sexismus schließen. Denn wäre Klapo eine schwarze Frau, er hätte sehr wohl Kritik üben dürfen an dem mehr als nervigen Verhalten von Edwards Kollegin.

      Es gibt leider nichts zu beschönigen: Der Geist des Rassismus wird nun von jenen fortgeführt, die sich für progressiv halten.

      Das ist besonders bedauerlich, weil wir schon einmal deutlich farbenblinder waren. Als in der TNG-Folge „Noch einmal Q“ Guinan eine Gabel in die Hand von Q rammte, sah darin niemand ein Statement der unterdrückten schwarzen Frau gegen den toxischen weißen Mann. Hautfarben und Geschlechter waren das, was sie sein sollten: Irrelevant. Denn generell gilt eine Regel für alle Zeiten: Nur Rassisten und Sexisten sind darauf fixiert.

      Nun lenkt ein progressives Missverständnis den Blick wieder genau auf diese Hautfarben und auf das Geschlecht.

      Die Folge: Klapo darf also nicht kritisieren, wenn eine schwarze Frau einem weißen Mann mit arroganterm Blick am Tablet rumfingert. Dabei ist es Klapo (und mir) ganz egal, ob Edward in einer solchen Szene ein weißer Mann, eine schwarze Frau oder ein schwuler Eskimo ist. Und das unterscheidet uns von Schildkröt.

      „Er war ein Idiot“, das ist das wohl witzig gemeinte Schluss-Statement der Episode. Die Schuld liegt beim Einzelnen. Man vergleiche das mit Barclay, als die Integration von Barclay als gemeinsame Aufgabe erkannt und verstanden wurde.

      Von diesem Star Trek haben wir uns in jeder Hinsicht entfernt. Als „Ersatz“ erhalten wir wenig sympathische Figuren, bei denen wir dann die Diversität loben sollen.

      Antworten
    • Marvin sagt:

      @Schildkröt:
      Ich bin mir sicher, nicht alle Formulierungen zu verstehen, also korrigiere mich bitte, wenn ich etwas falsch interpretiere.
      Für mich liest es sich so, als verträtest du die verbreitete Haltung, dass eine privilegierte Gruppe nicht benachteiligt werden kann (wenn man mal strukturelle(n) Rassismus/Diskriminierung auf das Wesentliche, die Benachteilligung, runterbricht). Ich denke, hier scheiden sich die Geister und es wird reine Ansichtssache. Denn was nützt es dem Individuum, einer vermeintlich privilegierten Gruppe anzugehören, wenn es in der Alltagserfahrung Nachteile erfährt ohne die Vorteile nutzen zu können? Was hat ein weißer Mann davon, dass deutsche Aufsichtsräte überwiegend alt und weiß sind, wenn er sich um einen Arbeitsplatz (im öffentlichen Dienst) oder einen Studienplatz bewirbt und hier trotz Eignung das Nachsehen hat? Ist das nicht eine Form der strukturellen Benachteiligung?
      Zumindest scheinen wir beide Zweifel an der Funktionalität von Quoten zu haben, das Ziel völlige Gleichberechtigung (nicht Gleichstellung!) zu erreichen.

      Dass ein „Weißer“ Mann den Deppen mimen darf, stört mich persönlich überhaupt nicht.Ich muss aber auch zugeben, dass es mir früher nie aufgefallen war, dass der lustige Sidekick meist durch einen „Schwarzen“ dargestellt wurde. Wobei ich Klapowskis Kritik an der Rolle eher so verstanden habe, dass der Typ überhaupt nichts in der Position zu suchen hatte. So von wegen Eignung und so.
      Es wirkt leider oft so, als wären bestimmte Rollen absichtlich so besetzt worden, um mit vermeintlichen überkommenen Standards zu brechen und nicht, weil es so gut zur erzählten Geschichte passt. Die Atmosphäre ist leider schon so vergiftet, dass bei soetwas von vielen schnell der oberlehrerhafte Zeigefinger gesehen wird. Und wer lässt sich schon gern (um)erziehen… Das führt zu aggressiven Gegenreaktionen und damit dem Gegenteil der Autorenintention. Besonders blöd, wenn gar keine Erziehung beabsichtigt war und hineininterpretiert wurde.

      Ich habe auch kein Problem mit Frauen als Protagonisten. Aber ich kann mir vorstellen, dass die teils übertrieben harsche Kritik an solchen Filmen verhaltener ausfiele, wenn die Damen nicht als so überkompetent dargestellt wären (Rey in StarWars, Burnham in STD, die neuen Ghostbusters). Liegt möglicherweise nur an einfallslosen Drehbüchern, wirkt aber wie „Schaut mal, wie toll Frauen sein können. Ihr Männer wart lang genug dran.“ Warum? Wenigstens ist das nicht überall so. Bei Iron Sky oder StarWars Rogue One hatte es beispielsweise geklappt, die Heldinnen nicht als All-Probleme-Löser und super-fähig darzustellen.

      Unter diesem Gesichtspunkt wird vielleicht manche Reaktion verständlicher. Das entschudigt natürlich keineswegs Beleidigungen oder gar Drohungen, die es leider auch zu hauf gibt.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Rassist und Sexist ist, wer sich über den Körper der handelnden Person Gedanken macht, statt losgelöst davon nur die Worte und Taten des Menschen zu beurteilen.

      Nur 6% der Weltbevölkerung seien „weiße Männer“? Wie wird bei dieser Zählung „weißer Mann“ definiert? Und wer definiert das?

      Ist ein schwuler, behinderter, isländischer Grüner in diesem Sinne ein „weißer Mann“? Falls nein, warum nicht? Ändert sich etwas an der Beurteilung, wenn er ein reicher Erbe eines Waffenfabrikanten ist?

      Warum gilt Barack Obama als „Schwarzer“, obwohl seine Mutter weiß ist? Und weshalb als Afroamerikaner, obschon er nicht von schwarzen Sklaven abstammt, sondern sein Vater aus Kenia kam und nur wenige Jahre in den USA gelebt hat?

      Solche Zuschreibungen sind ersichtlicher Unsinn.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Schildkröt schrieb:

      „Die ökonomische und politische Macht liegt nun einmal mit überwältigender Mehrheit in der Hand von Weißen. Bevor dieser Sachverhalt nicht umgekehrt ist kann es auch keinen „umgekehrten Rassismus“ geben.“

      Ich denke mal, das ist die Kernaussage deines Textes, weswegen ich vor allem hierauf eingehe…

      Am Ende des Tages sind wir uns ja einig, dass wir es furchtbar öde und billig finden, wie STD das Thema Diversität behandelt. Du schriebst das ja auch:

      „Ehrlich gesagt fand ich STD’s Fokus auf Repräsentation intellektuell furchtbar langweilig.“

      Eigentlich wollte ich auch eher das DRAMATURGIE-Fass aufmachen, statt hier mit hochgestreckten Fingern Hautfarbenabweichungen und Todesarten aufzuzählen. – Braucht man z.B. immer die gleichen Stilmittel bei der Figurenvorstellung? Auch zehnmal hintereinander? Müssen die jungen dynamischen Hauptfiguren alle total schlau sein, wobei diese Schlauheit eigentlich nur von außenstehenden Figuren behauptet wird? Braucht man überhaupt 2-3 absurd doofe „Trottel-Figuren“, während man in den 20 letzten Trek-Staffeln noch niemanden mit dieser „Qualität“ vorgesetzt bekam?

      So wirklich beipflichten kann ich dir allerdings nicht, was das Thema „umgekehrten Rassismus“ angeht. Nach deiner Logik gibt es den nicht, solange der REALE Rassismus (also der gegenüber Schwarzen z.B.) existiert und überwiegt. Ich finde aber, dass man die Serie und ihre Mikrokosmos-Welt (= ihre Macher, ihre Aussagen, ihre Firmenpolitik, etc.) in sich selbst betrachten kann. Und dann durchaus zu dem Schluss gelangen darf, dass da was schief hängt.

      Sicherlich war meine Bezeichnung „umgekehrter Rassismus“ etwas scharf gewählt, aber das erschien mir klarer als der Satz „Leicht überproportionale Doof-Darstellung von männlichen Darstellern, die oft weiß sind“. Zumal die Serie ihre „gesellschaftlichen Themen“ ja ebenfalls mit dem Holzhammer zuspitzt. Deshalb werde ich es zukünftig ähnlich handhaben, wenn es mich wieder anspringt.
      Auch auf die Gefahr hin, dass ich mir das vielleicht nur einbilde, mit zweierlei Maß messe oooder zweieinhalb Bücher zu dem Thema zu wenig gelesen habe…

      Und vielleicht ist der nächste „Edward“ ja wirklich mal eine 20-Jährige Inderin mit Dachschaden? Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil!

      Allgemein würde ich ja viel lieber über Science-Fiction-Konzepte nachdenken/streiten.

      Aber irgendwie nehmen die SF-Ideen bei STD ja nur Bezug auf halbgare Figuren, die durch ein SF-Device bekloppt und/oder unsympathisch werden. – Ob nun Pilze im Hirn, Sporen in der Nase, Nanobots im Kopp, klingonische Monster-Operationen oder der fiese Zwilling aus dem Spiegeluniversum: Alle SF-Ideen machen irgendwie immer nur doof & krank. Oder ganz plötzlich wieder schlau & gesund (Saru nach dem Todeskampf, Culber nach der Pilzerweckung…).

      Vielleicht ist das ja auch FAST so schlimm wie Rassismus: Die Idee, dass das „Böse“ (oder Unverständliche) immer nur von AUßEN draufplumpst. Da kann ja dann schließlich keiner mehr für seine Taten verantwortlich gemacht werden… Und so lässt man der Imperatorin aus dem Spiegel-Universum dann auch anscheinend viel mehr durchgehen, weil sie kulturell „ja nichts dafür kann“?

      Menschen- und Wesensrechte sind dann plötzlich NICHT mehr universell, wenn man nebenher ein paar lustige One-Liner ablässt. Dann heißt es ganz flott: „Willkommen im Starfleet-Team“.

      Da hilft dann auch der diverse Cast nicht mehr weiter…

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    • Schildkröt sagt:

      @Serienfan
      Es ist recht amüsant mir eine Fixiertheit zu unterstellen die ihren Ursprung doch in Klapos Review hat. Wäre dieses „farbenblind“ (oder vlt viel eher „glatzenblind“, gibt es da etwa eine persönliche Empfindlichkeit, Klapo?) , dann gäbe es hier keine Diskussion.

      Der Rest von Serienfans Kommentar trieft vor Naivität und Unverständnis. Kategorien wie Race sind nun einmal wirkungsmächtig (siehe meinen Absatz über die Interpretation der Welt). Sich dies von idealistischer Zauberhand weg zu wünschen ist aber nicht nur naiv, sondern kann sogar anti-emanzipatorisch (und btw anti-„Star Trek“) sein. Egal ob man Fanon, Gramsci, Marx oder Spivak liest: wenn eine Herr-Knecht Dialektik analysiert wird, muss – um diesen Gegensatz zu überwinden – die unterdrückte Kategorie ein Gruppenbewusstsein entwickeln und für ihre Teilhabe an der Macht gemeinsam(!) kämpfen. Es ist nun eine Strategie der Reaktion die Kategorien der Unterdrückung für obsolet zu erklären bevor die materielle Gleichheit tatsächlich hergestellt ist. Auf diese Art und Weise kann die Ungleichheit in eine legalistisch(!) pseudoegalitäre Gesellschaft hinüber gerettet werden (die „Abschaffung“ von Sklaverei und Leibeigenschaft – oder sagen wir besser Transformation in Lohnarbeit – sind Lehrstücke dazu). Die Ausgangskategorien können aber erst dann für überwunden erklärt werden, wenn die materielle Gleichheit hergestellt ist! Die Strategie ist an Perfidität nicht zu überbieten. Eine Gruppe wird de facto diskriminiert und bekommt von Serienfan erzählt „Worüber beschwerst Du Dich denn? Fixiere Dich mal nicht so auf Deine konstruierte Gruppenzugehörigkeit, das nervt mich!“

      Dieser stümperhafte sophistische Versuch diejenigen, welche auf die strukturelle Diskriminierung wegen der Hautfarbe hinweisen als die eigentlichen Rassisten darzustellen ist – da gibt es leider nichts zu beschönigen – schlicht komplett lächerlich.

      @Hoffmann
      Siehe oben, eine (falsch verstandene) postmoderne Derridasche Dekonstruktion von Begriffen hilft nicht weiter. Ethnische Zuschreibungen hab ich nicht erfunden, sie sind nun aber einmal da und natürlich kann man anhand dessen Bevölkerungszahlen approximieren. Ob es jetzt exakt 6% oder 7% sind ist für das Argument komplett irrelevant. (Falls es aber wirklich so wichtig ist: https://en.wikipedia.org/wiki/White_people, 11.5% ohne „mixed race“, für die Anzahl weißer Männer hab ich mir die politisch unkorrekte Freiheit genommen durch zwei zu teilen…)

      Würde ich mir wünschen, dass sie keine Rolle spielten? Jep, so läuft das aber leider nicht.

      @Marvin
      Zustimmung. Man kann immer noch auch aus anderen Gründen diskriminiert werden. Wenn man sich auf nur eine Analysekategorie beschränkt lässt man andere außer Acht. Selbstverständlich wird „White trash“ in den USA auch diskriminiert obwohl die weiß sind. Sie sind eben von einer Klassendiskriminierung betroffen. Ich weiß aber nicht wie Du darauf kommst dies sei eine nicht weit verbreitete Position. Ich habe noch nie ernsthafte emanzipatorische Literatur gelesen, die nicht genau auf diesen Aspekt eingeht. (Bei Interesse z.B.: https://de.wikipedia.org/wiki/Intersektionalität)

      Was die von Dir angesprochenen Methoden zur Bekämpfung von Diskrimierung angeht so hat man die gleichen Probleme wie bei allen generellen Steuerungsversuchen. Wie bei einer neu eingeführten Steuer mag diese auch mal die falschen treffen und dann versucht man dafür Ausnahmeregelungen zu treffen etc. und am Ende ist es trotzdem nie perfekt. Das ist eben die Bürde praktischer Politik. Darin sehe ich jetzt aber kein grundsätzliches Gegenargument, man muss sich halt an einer inkrementellen Korrektur versuchen und kann nicht einfach kapitulieren.

      @Klapo
      Sich auf eine Untergruppe zu beschränken ist so eine Sache. Nehmen wir folgendes Beispiel. An einem Königshof macht sich die Aristokratie über den angestellten Pöbel lustig. Das ist Diskriminierung. Nun machen sich die Narren traditionell über die Aristokraten lustig. Ich würde sagen das ist emanzipatorisch. Möchtest Du etwa sagen die Narren würden die Aristokraten „diskriminieren“? Oder, dass es schlimm ist, dass die Narren kein anderes Thema haben und aus Fairness sollten sie sich auch mal über die Putze lustig machen?

      Unabhängig davon können die Späße der Narren nun eine intelligente pointierte Kritik an den Zuständen sein oder dümmlich platte Kackawitze. In dieser Analogie fällt STD nun leider in letztere Kategorie und sollte dafür zurecht kritisiert werden. Ich sehe aber keinerlei Grund für Kritik an dem grundsätzlichen Bemühen. STD „bemüht“ sich um Repräsentation und Rassismuskritik UND ist eine schlecht Serie. STD ist nicht schlecht, WEIL es „identity politics“ betreibt. Vielleicht bin ich hier tatsächlich unfair, dass es mir so vorkommt als würdest Du manchmal verdammt nah an letzterem Narrativ vorbeischrammen. Du schreibst, dass Du Dich über die Dramaturgie lustig machen möchtest und das liebt man ja auch an dieser Seite.

      @Marvin schreibt oben interessanter Weise ihm seien früher die den Schwarzen zugeschrieben Idiotenrollen nie aufgefallen. Das ging mir auch so und ich denke das ging den meisten so. Der Grund dafür ist, dass dies unseren Sehgewohnheiten entsprach und genau deshalb sticht Klapo die Umkehrung bei Edward so ungemein ins Auge, dass er sie für so absolut künstlich, aufgepropft und erwähnenswert hält. Im Ernst, wie oft hat man denn diese Umkehrung je in seinem Leben im Fernsehen gesehen? Kann man allen ernstes sagen, dass nur weil diese Umkehrung jetzt ein paar mal auftrat schon ein „viel zu viel“ erreicht ist? Brauchen wir jetzt wirklich nichts dringenderes als die Umkehrung der Umkehrung oder eine fein austarierte Quotenregelung (und man merke, jetzt wird sie plötzlich gefordert, früher als es die anderen betraf ging einem die Quote am Arsch vorbei)? Und selbst, falls es jetzt leicht zu viel wäre, können wir das nicht einfach gelassen hinnehmen?

      Jetzt hab ich wieder viel zu viel geschrieben und halte auch die Klappe dazu. Am Ende können wir uns aber hoffentlich auf eines einigen: niemand macht sich so schön über dicke Frauen lustig wie STD. Ich meine die Sendung hat uns Tilly geschenkt.

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    • Serienfan sagt:

      Muss schlimm sein, wenn man wie Schildkröt überall nur noch Diskriminierungen sieht.

      Tilly ist schlicht der missratene Versuch, einen Sympathieträger zu etablieren. Einen weiblichen Barclay, wenn man so will. Dank der Unfähigkeit der Autoren endete es bei einem weiblichen Jar Jar Binks.

      Darin ein „lustig machen“ über dicke Frauen zu sehen, ist vor allem deshalb amüsant, weil „Discovery“ nach dieser Logik ALLE ethnischen Gruppen (Schwarze, Latinos, Schwule, Vulkanier …) diskriminiert. Denn sie alle sind in „Discovery“ armselige Vollpfosten.

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    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Schildkröt.

      Ich sehe ein, dass die „postmodernen Derridasche Dekonstruktion von Begriffen“ unbehelflich ist. Darüber kann es unter vernunftbegabten Menschen keinen Dissens geben.

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    • JP1957 sagt:

      Respekt an G.G.Hoffmann, dass er seinen Denkfehler einsieht. Hier ein bisschen Vernunft zu entdecken, auch wenn sie nur inkrementell zu Tage trat, lässt hoffen … für einen herrschafts- und sinnfreien Diskurs.

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    • Klapowski sagt:

      Um das nur kurz abzuschließen:

      – Nach näherer Analyse des gesamten Gesprächsverlauf bin ich empört über die Implikationen von Marvin (teilweise auch von Schildkröt), der ohne Frage eine substanzielle Sprachverfehlung gegenüber den gesellschaftlich inzwischen akzeptierten Ansichten von Martha Nussbaum hinlegte. So ist der (unter anderem) von Williams angeführte popkulturelle Antidiskurs-Defätismus eine ethische Theorie, die abgelehnt werden sollte. Denn: Eine brauchbare Moraltheorie (stets im Sinne von Nussbaum) erstellt KEIN stumpfes Regelsystem, das in der alltäglichen Lebenspraxis ausschließlich zum Scheitern verurteilt ist!

      – Desweiteren bin ich empört, dass Hoffmann und Serienfan nicht kurz auf die Nussbaum’sche Einordnung des moralischen Gesichtspunkts im EINZELNEN Bezug genommen haben. Denn laut dieser können alle philosophischen Reflexionen zwar stets in Auszügen das Weltbild erkunden, jedoch nicht die Manifestation einer „übersichtlichen Ordnung“ entstehen lassen.

      Ich denke aber, dass wir alle zusammen diese fehlenden Punkte in den nächsten Episodenbetrachtungen aufarbeiten können. Kollege Sparkiller übt daher auch bereits, ohne zu Lachen seine Pupse in einer verkorkten Flasche einzuschließen.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Hyperintellektuelle unter sich, alle anderen schauen Doom Patrol.

      Antworten
    • Marvin sagt:

      Was? Wie? Ich habe etwas impliziert? Wo denn? So Ferkelkram mache ich nie!

      Ich meinte doch nur, dass viel zu oft schon Diskriminierung geschrien wird, wo der Großteil der Gesellschaft noch alltäglichen Umgang oder harmlosen Spaß sieht. Und wenn jemand Spaß verdirbt, wird auch gern mal aggressiv zurückgeschossen. Blöde Schwarz-Weiß-Extrempositionen-Haltung.

      Und Nussbäume sind doch zum lecker Nüsse aufsammeln und Hochklettern da (nicht „Besteigen“, das wäre wohl ein sexistischer Un-Witz).

      Aber interessant wie eine miese Serie eine Reihe von gesellschaftswissenschaftlichen Diskussionen anregen kann. Vielleicht war das ja das eigentliche Ziel der Autoren…

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      @Marvin:

      Da du gerade eine sehr abstrakte Form von Schopenhauers Mitleidsethik (die ich sehr schätze) in den Ring geworfen hast, sei dir verziehen.

      Außerdem finde ich es gut, in deinen Worten Teile aus dem Frühwerk von Wilfried Stütz herauszulesen.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Zum Glück schwiegen hier alle über meine schlimmste Verfehlung!

      Ich hatte gar nicht über „Bonanza“ gesprochen.

      Ich weiß, ich weiß. Unentschuldbar.

      Produzent David Dortort hatte sich nämlich stets über die negative Darstellung von Vätern geärgert, die in Serien und Filmen ausnahmslos stur und aggressiv waren. Mit Ben Cartwright gab es einen sanften, mitfühlenden und vor allem zuhörenden weißen Mann als positive Vaterfigur.

      Genutzt hat es rein gar nichts.

      Seitdem erleben wir eine noch schlimmere Diskriminierung weißer Männer. Von „Der weiße Hai“ bis „Club der toten Dichter“, egal ob ein haiverseuchter Strand für Touristen eröffnet oder einem Einser-Schüler die Teilnahme an der schulischen Theatergruppe grundlos verweigert werden soll, der „weiße Mann“ ist zur Stelle, um den Zuschauern als Hassfigur zu dienen.

      Jeder Hitchcock-Killer, jeder voreingenommene Richter und jeder korrupte Cop wurden ausnahmslos von weißen Männern verkörpert. Und wenn so ein weißer Mann doch einmal scheinbar kultiviert schien und klassische Musik mochte, entpuppte er sich als Kannibale.

      So war es auch für das Publikum nie wirklich eine Überraschung, als sich hinter der schwarzen Maske von Darth Vader dann doch ein weißer Mann verbarg.

      Daher muss man das Anliegen der Discovery-Autoren loben! Indem Pike die einzige sympathische und kluge Figur des ganzen Disco-Universums ist, wagte es ERSTMALS ein Autorenteam, unerschütterlich Partei für die unterdrückte Minderheit der weißen Männer (nur 6 Prozent!!!) zu ergreifen und zu zeigen, wie sie unter inkompetenten Frauen und arroganten ethnischen Gruppen zu leiden haben.

      Denn wie anders sollte die Botschaft der Tribble-Folge lauten als ein Klares: „Unter Pike wäre das alles nicht passiert!!!“

      Mit „Star Trek: Picard“ scheint das Autorenteam sogar die nächste Stufe erklimmen zu wollen. Hier widmen sie sich doch tatsächlich dem noch deutlich mehr verteufelten „ALTEN weißen Mann“. Unfassbar! Der, dem ansonsten im Grunde alles Böse dieser Welt zur Last gelegt wird, darf hier sogar das Universum retten.

      Es ist daher auch kein Wunder, dass in den Autorenteams fast nur unerfahrene und neue Drehbuch-Autoren arbeiten. Eingesessene Autoren würden es niemals wagen, ihre Karriere mit einer so radikalen Partei-Ergreifung für den „weißen Mann“ zu gefährden.

      Leider ist der Selbsthass, den weiße Männer durch all die Hetzpropaganda auf sich selbst entwickelt haben, zu groß. Denn ausgerechnet sie, denen die Disco-Autoren hier ein Denkmal schaffen wollen, lehnen angeblich die Serie besonders entschieden ab. (Psychologisch ist dieses Phänomen aber leicht nach dem Piaget-Modell der kognitiven Objektpermanenz im Sensomotorischen Stadium zu erklären.)

      Antworten
  3. Grimm sagt:

    Jetzt muss ich aber dem Kurzi und seinem Team doch mal ein großes Lob aussprechen.
    Seit 2 Jahren prognostiziere ich nach jeder Folge, dass es nicht mehr schlimmer geht und es ab jetzt ja nur noch bergauf gehen kann.
    Und jedes Mal strafen sie mich Lügen. Langsam bekomme ich echt Respekt vor dieser Truppe.
    Es ist einfach nur sehr ärgerlich, dass sie das mit Star Trek machen.

  4. Lorien sagt:

    Ich frage mich, ob es vielleicht alles nur Zufall ist, dass grundsätzlich immer weiße (hetero) Männer die Idioten oder Arschlöcher bei Kurtzman-Dreck sind.
    Ich meine, es gibt momentan ja tatsächlich GAR KEINEN einzigen dieser bei STD anscheinend fast ausgestorbenen Gattung an Bord, jetzt wo Pike wieder weg ist, oder?
    Schon erstaunlich, dass, falls man doch mal einen für eine Folge sieht, er dann fast immer als Depp/Arsch dargestellt wird.

    Bestimmt alles nur Zufall und völlig unbeabsichtigt…

    • Reichsführer CBS sagt:

      Nein, das ist alles so gewollt, die besetzen auch hinter den Kulissen strikt nach Quote. Robert Duncan McNeill durfte ja auch nicht mitmachen, weil er einen Pimmel hat.

      Neulich haben die sogar einen schwarzen Bürgerrechtler aus dem Writersroom gekegelt, weil der ein gewisses N-Wort benutzt hat – in einer Erzählung über persönlich erlebten Rassismus.

      Kurtzman und seine Quotenweiber haben einen Dachschaden bis runter aufs Fundament. Ich weiß gar nicht, wie man die überhaupt anstellen konnte. Ich vermute, dass die damals was gegen Les Moonves in der Hand hatten und jetzt haben sie halt ihre Verträge mit achtstelligen Entschädigungsklauseln für den Fall der vorzeitigen Entlassung.

      Antworten
  5. worf sagt:

    Ein Glück das ich nach der ersten Staffel aufgehört habe den Blödsinn zu schauen, die Serie und alles was Kurtzmurx anfasst ist kompletter Dreck. Es gibt schlechte Serien die unfreiwillig komisch und unterhaltsam sind. Aber alles was Douchcovery darstellt ist nichts weiter als ein Kopfschmerzen verursachender Schwachsinn, ein riesen Misthaufen. Den Schreibern geht inzwischen ja nicht noch das N-Wort im ab, sondern auch das W-Wort, das S-Wort auch und vorallem das Q-Wort.

  6. Serienfan sagt:

    Erstaunlicherweise muss ich zugeben: Ich fühlte mich von dieser Folge sogar unterhalten.

    Das lag fast ausnahmslos an der großartige Regie, die verrückte visuelle Ideen mit einer klassischen Star-Trek-Inszenierung mischte. Insofern hatte man hier zumindest formal den Eindruck, flott erzähltes Star Trek zu sehen.

    So überzeugend Regie und Schauspieler ihren Job erledigten, umso grenzdebiler war das Drehbuch. Ähnlich verzweifelt wie bei dem weiblichen „Ghostbusters“-Film versuchte auch dieses Drehbuch, durch superidiotische Charaktere und dümmlichen Dialog-Schlagabtausch Humor zu erzeugen.

    Dass es die Disco-Autoren irgendwie für originell halten, immer wieder komplett verblödete Figuren zu zeigen, die dann aufgrund ihrer arroganten Idiotie ins Gras beißen, ist ein verblüffendes Phänomen, zu dem ich nur zu gerne eine psychologische Analyse hören würde. Man denke an Commander Landry, die vom Tardigrade gefressen wurde, weil sie ihn frei ließ, obwohl längst klar war, dass Phaser bei diesem hochgefährlichen Wesen keine Wirkung zeigen. Oder der arrogante Lieutenant Connolly, der im Auftakt von Staffel 2 das Opfer seiner sturen Überheblichkeit wurde.

    Das Ganze folgt einer eigenwilligen Horrorfilmlogik. Horrorfilme erschaffen gerne unsympathische Figuren, damit der Zuschauer bei den Kill-Szenen keine Trauer, sondern Grusel empfindet. Eine solche Vorsichtsmaßnahme erscheint dummerweise gerade im Discovery-Universum vollkommen unnötig, denn so gut wie keine der Figuren verströmt auch nur ansatzweise Sympathie.

    Ansonsten bleibt alles sinnbefreit. Wie kann eine Spezies, die offenbar sogar über genug Energie-Ressourcen verfügt, um einen Planeten zu evakuieren, unter einer Hungersnot leiden? Wieso beschleunigt es die Geburtsrate von Tribbles, wenn man sie mit menschlicher DNA kombiniert? (Weil Menschen sich so schnell fortpflanzen???) In der ersten Tribble-Folge haben sich die Tribble nur vermehrt, weil sie einen Getreidespeicher verzehrt haben. Was war hier der Auslöser? Auch die Menschen-DNA?

    Weshalb nach diesen Vorfällen Kirks Crew nur wenige Jahre später noch nie etwas von Tribbles gehört hat, liegt wohl erneut daran, dass alle hier gezeigten Geschehnisse zur Geheimsache erklärt wurden.

    • G.G.Hoffmann sagt:

      Ich vermute, das gehört alles zu einem großen Plan. In der letzten Folge von Discovery sehen wir William Shatner (CGI-verjüngt) auf der Enterprise-A aufwachen und sagen:

      „Was für ein Albtraum. Notiz an die Kombüse: kein klingonischer Blutwein zu diplomatischen Anlässen.“

      In der Schlussszene sitzt Alex Kurtzman vor der Kulisse der Brücke der TOS-Enterprise, schaut in die Kamera und sagt „Gewonnen“, bevor er von einer herabstürzenden Roddenberry-Statue erschlagen wird.

      Die jüngste Short-Trek-Folge ist ein ganz klarer Hinweis darauf.

      Antworten
    • Nestroy sagt:

      Haaach wenn das wirklich so wäre dann wäre die Welt für mich wieder in Ordnung. *_*
      Jemand Lust mit mir auf die Suche nach den Dragonballs zu gehen, um uns genau DIESES Ende vom Drachen zu wünschen?

      Antworten
  7. Serienfan sagt:

    Bei umgedrehten Geschlechtern wäre das natürlich VOLL in Ordnung gewesen: https://youtu.be/l5MLUWMD1HM

  8. BergH60 sagt:

    tach auch !

    Wie kann man eine Tribble Folge nur so verhuntzen?
    Was rauchen die im Writers Room?
    Ich will nichts davon !

    Gruss BergH

    BTW: Das Philologie Seminar hier fand ich allercoolst.

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