Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

„Another Life“ – Kritik zur ersten Folge

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Netflix. Unendliche Konkurrenz-Streamingdienste im Hintergrund. Dies sind die Abenteuer der „USS Unterwäschemodel“, die mit seiner Instagram-süchtigen Besatzung unterwegs ist, um neue Latte Macchiatos zu entdecken, frische Bartmoden und genervtes Augenrollen. Und das Beste: Die „USS Unterwäschemodel“ dringt dabei in Klischees vor, vor denen noch nie ein Mensch zuvor geschrien hat…

Eines muss man ihnen lassen, den Aliens: Sie wissen, was das irdische Wort „plakativ“ bedeutet! Denn die guten(?) Besucher schicken einfach mal ein Raumschiff auf die Erde, das die Form eines Möbiusbandes besitzt. Grund: Sieht cool aus und repräsentiert die Power der Physik/Mathematik/Drehbuchschlauheit. YEAH!

Falls euch das noch nicht aus einer anderen aktuellen SF-Serie bekannt vorkommt, kann ich eurem Erinnerungsvermögen sogar noch etwas nachprüg… -helfen. Denn als das Möbiusband sich mit einem schlechten Effektshot in den Boden rammt, entsteht dabei der Kristallturm aus der Discovery-Folge 1.08.

Sofort beginnt die glänzende Penisprotese in den Weltraum zu funken, was für die Menschheit nur eine Möglichkeit offen lässt: Mit der „USS Unterwäschemodel“ zum arschweit entfernten Zielort des Signals zu reisen und dort mal nett nachzufragen, ob die Erde gerade invasion-iert oder doch nur datenschutzverletzt wird.

Und weil das natürlich noch nicht aufwendig und episch genug ist, spielt der Lebenspartner der Capitänin zu Hause dem Kristallturm z.B. Taubengeräusche vor. Denn nur so kann man die umliegenden Tauben dazu bewegen, mit dem Artefakt zu kommunizieren. Theoretisch zumindest… Alles „Star Trek 4“ oder was? („Captain, wir benötigen transparentes Alumin… dickflüssige Taubenkacke.“)

Kurz gesagt handelt es sich bei der ersten Folge dieser Serie um eine ziemlich dröge Mischung aus Star Trek, dem Film Arrival, Stargate Universe (= Look), aussagebefreiten Hipster-Granaten wie Nightflyers und irgendeine Doku um digital vernachlässigte Kinder von Helikoptereltern. – Ja, vor allem die Crew ließ mich rat- und spaßlos zurück: Neuerdings scheint es ja trendig zu sein, aalglatte Food-Blogger ins All zu schicken, deren Berufserfahrung sich darauf beschränkt, auf einer Praktikumsstelle mal für zwei Wochen einen Kaugummi im Kiefer rumgeschoben zu haben.

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„Voll cool! Wir retten die Erde und so! Da haben sich die zwei Semester ‚Botanische Medien-Psychologie für vegane Ernährung‘ ja schon ausgezahlt!“ – Komm‘se rein, könn‘se rausmeckern: Warum sich alle anscheinend erst auf dem Schiff kennenlernen, könnte mir nicht mal das allgegenwärtige Hologramm (= ein netter Schwarzer) erklären. Ich nehme an, dass alle nach der Abi-Feier noch zu müde für die Vorstellungsrunde waren?

Dazu werden im Bademantel dann so Dialoge geführt, wie: „Wir sind alle aus dem gleichen Grund hier. Wir wollen die, die wir auf der Erde LIEBEN, beschützen. Trotzdem: Wer fühlt sich hierbei komisch? Hand hoch? Oh. Das ist gut. Ihr seid alle ehrlich. Finde ich guuut.“ – Und schon lächelt der Dreitagebart-Träger, während die Emotionale in der Gruppe mal feucht ihre Augenwinkel durchwischt. Ja, hier therapieren sich Experten gegenseitig ihre Unsicherheiten in Bezug auf Themen wie „Gerade sitzen und weiteratmen“ hinfort. Muss ja auch mal sein.

Quasi bekämpft man permanenten die dunkle Materie der Seele, während das Schiff ganz REAL um eine Haufen Dunkler Materie herumlenkt. – Was ich persönlich spannender fand als diese derangierten Strohhalm-Nuckler. Daher nächstes Mal bitte auch mal diesen Space-Kram ZEIGEN, ja?

Ach ja, Katee Sackhoff („Battlestar Galactica“) ist übrigens der weibliche Captain, weil die schon früher was mit SF gemacht hat. Aus marketingstrategischer Warte durchaus clever. NOCH cleverer wäre es allerdings gewesen, wenn man sie nicht als eine staubtrockene Gähn-Trulla darstellen würde, die Whiskey und Zigarren nur aus den warnenden Broschüren vom Flur des Gesundheitsamtes kennt.

„Witzig“ ist aber, dass keine Figuren wirklich funktioniert. Nicht der aus aktuellen „Politisch korrekt“-Gründen reingeschobene Mann in Frauenkleidung. Nicht die arroganten Kids, die sich darüber unterhalten, warum es ab 27 Lebensjahren steil bergab geht. Nicht der Erste Offizier, der gleich bei der ersten Entscheidung wild rum-s(p)uckt, weil er lieber die riskante Abkürzung genommen hätte (Toxic Penisträger?). Und nicht der Hologramm-Mann, der so klassische(?) KI-Sätze raushaut wie „Sieht cool aus“ und „Ich wurde auch ihren Lieblingsfeinden nachempfunden“.

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„Ich hätte die Mission leiten sollen, denn ich bin viel risikobereiter! Jawoll! Du Doofi! Doofes Doof-Doofi!“ – „Cut! Ja, das war schon sehr gut, Günther! Aber versuche, die beiden letzten Argumente noch etwas überzeugender rüberzubringen. Etwa so: ‚Dooooofiiii‘, ja?“ – Zu einer modernen Serie gehören Konflikte. Und Offiziere mit der Nervenstärke einer sechsjährigen ADHS-Prinzessin.

Schlimmer wird es sogar noch, wenn technische oder astronomische Dinge erklärt werden: So wird das Schutzschild um das Schiff penetrant „Blase“ genannt und einem dann erklärt, dass man jene Blase theoretisch als „Schutzschild“ benutzten könnte. Äh, was sie ja schon immer WAR? Aber gut, angeblich könnte man so der Gefahr entgehen, inmitten der Dunkle-Materie-Wolke „gegen einen Planeten zu stoßen“. Ja, hier offenbart sich ein Verständnis vom Weltraum, bei dem mein vierzehnjähriges Ich ebenso schüchtern wie protestierend den Arm gehoben hätte…

Am Ende geht es aber eh nur um persönliche Problemchen einer disfunktionalen Crew. Da hilft es auch nicht, dass wir ständig das depperte Kind auf der Erde sehen („Mamiii, ich vermisse dich noch viiiel mehr als der Zuschauer die Alienhandlung!“) und die Nullzeit-Hologrammübermittlung auch noch den letzten Rest an Isolations-Stimmung tötet. Aber okay, die Gespräche mit der Erde werden später vermutlich wegfallen, damit wir NOCH mehr Zeit für Streitereien an Bord haben. Da habe ich dann also was zum Drauf-Freuen, wenn ich die Serie bis zum Ende anschauen lasse… (*Studentin 20 Euro in Hand drück*)

Nach kaum einer halben Stunde rebelliert die Mannschaft dann schon gegen den Captain (wegen dieser einen Entscheidung, die die Crew schützen sollte), was zu einer kurzen Kampfsequenz mit den Hipster-Jüngern führt. Merke: Wenn die Erde in Gefahr ist, schickt man ausschließlich psychische Wracks los, die vor einer militärischen Einrichtung wohl schon mal einen Döner gegessen haben – immerhin das. Aber das reicht nun mal nicht zum Erlernen von solche Dingen wie „chain of command“.

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„Captain, Sie fliegen das Schiff zu langsam und sorgfältig. Hier, nehmen Sie diesen protestierenden Faustschlag bitte ins Logbuch auf.“ – „Kein Problem. Ich werde auch ein paar Ihrer Zähne reinlegen, damit ich die Seite wiederfinde.“ – Ein echter Klopper, diese Story: Wie die Crew zum Aufstand überredet wurde, sehen wir nicht. Ich vermute aber, dass sie diesen Plan als lustiges GIF über WhatsApp erhalten hat?

Und hier können wir das Review eigentlich auch schon abbrechen. Auch wenn ich gerne noch weiter darüber diskutiert hätte, warum die Aliens nur auf Mozarts „Kleine Nachtmusik“ abfahren und es nicht für nötig halten, auf andere Kontaktaufnahmen zu reagieren („Nööö… Wir sind fremdartig und seltsam. Wir verstehen nur das, was auf der Erde als KULT gilt und schon mal ins Weltall gefunkt wurde!“). Ach, ich vergaß: Es musste ja alles im Infraschallbereich abgespielt werden. Die anderen Frequenzen müssen von den Hochentwickelten vermutlich erst erforscht werden?

Darüber kann dann ja die böse Influencerin auf der Erde (mit 250 Millionen Followern) diskutieren. Wird sicher mächtig spannend, wie die in die weitere Handlung eingebunden wird? Ich erinnere nur an den Food-Blog von Siskos Vater, der während des Dominion-Krieges total bedeutend wurde!


Fazit: Kaum zu fassen, aber nach einer halben Stunde dieses Blödsinns für emotionale Tiefflieger wirkt sogar das ähnlich gelagerte „Nightflyers“ fast interessant und erwachsen.

Wir erleben hier einen Niedergang der SF-Sparte von Netflix, bei dem allen intelligenten Zuschauern sofort die „Dunkle Materie“ aus der rückwärtigen Körperluke zu rinnen beginnt. Wer das hier ernsthaft für realistisch konfliktgeladen und/oder interessant erachtet, steht vermutlich auch am Wochenende am Bahnhof und streitet sich mit Faustschlägen um die beste Dosenpils-Marke.

Wer allerdings auf lustlose Darsteller, platteste Dialoge und Wendungen aus der Drehbuch-Hölle steht, sollte hier schon nach wenigen Minuten glücklich werden.

So wie die Aliens mit Beethoven auf dem Infraschall-Plattenspieler…

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von Klapowski am 28.07.19 in Serienkritik

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Kommentare (16)

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  1. Grinch1969 sagt:

    Ich bin bei Folge 5 und es wird wahrlich nicht besser. Ganz schlimm auch das Casting. Da möchte man einfach jedem auf dem Schiff mit Baseballschlägern die Fresse traktieren. Hauptsächlich ausgezehrte und ausgemergelte Körper bis auf den Quotenfetten der natürlich auch prompt will dass ein Planet zum Nahrungsmittel aufnehmen angeflogen wird (kein Scherz!). Der absolute Negativpunkt allerdings ist Sackhoff. Bei BG hatte sie nur ein Viertel der Screentime. da hat man nicht so direkt gemerkt dass sie nur begrenzt schauspielern kann. Hier ist schon ihr Anblick zum Fürchten. Da hat sie im Gesicht das zuviel gemacht was ihr am restlichen Körper fehlt. Es ist zum Haare raufen wenn sie in irgendeiner Weise Emotionen zum Ausdruck bringen will. Nach Nightflyers der nächste große SF Schrott von Netflix, es sei denn die Serie zieht noch an. Aber wer glaubt das schon wenn bei der Produktion solcher Geschichten inzwischen das politisch korrekte Casting und die politisch korrekte Aussage „Alle weißen Schwanzträger sind doof, buhuhu!“ im Mittelpunkt stehen anstatt einer guten Geschichte und gute Schauspieler. Bisher 5 Netflix Daumen nach unten, bin bedient und freue mich auf die nächste Folge The Orville. Da gibts übrigens auch noch Uniformen die man bei Another Life abgeschafft hat um coole Klamotten zu präsentieren und dem Zuschauer so das auseinanderhalten der Personen zu erleichtern. Der Zuschauer ist halt so eine strunzdumme Kanone

  2. JP1957 sagt:

    „Wir erleben hier einen Niedergang der SF-Sparte von Netflix, bei der dem intelligenten Zuschauer sofort die „Dunkle Materie“ aus der rückwärtigen Körperluke zu rinnen beginnt.“

    Also … prust … also …prust … also … pruuuuuuusssssssssssttttttt … brings nicht raus vor Lachen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  3. Karl-Heinz sagt:

    Ein Süppchen von allerlei SciFi Kunst und viel GZSZ und Berlin 34567 und dem aktuellen Zeitgeist. Nach der ersten Folge habe ich ein neues Verfahren ausprobiert und ein Action Time Skip der restlichen Staffel durchgezogen ( im Bett, das beste man muss auch schnell schlafen um all das zu verdauen ) Das Netflix Vorschau Bild beim skippen gibt einen guten Einblick um alle Gespräche zw Crew , dem Erd Team, und allen anderen zu überspringen. Nur neue Charaktere kurz sprechen lassen um sich ein Bild zu machen und natürlich die Action. Es war ungefähr ein 90 min B Movie übrig. Hmm oder C/D.
    Spoiler: Zwischenstop wg Dilithium Mängel, „kybernetische“ Alien symbionten samt dem inneren Konflikt des befallenen , Doktor Kommando Hologramm erlangt ein Bewusstsein/ Gefühle und am Ende noch ein KI Kind, viel Arrival auf der Erde mit menschlichem Fehlverhalten durch militärische Beteiligung. Aliens wehren sich und nur das Kind des Doktors erleidet bleibenden Schaden. Das beste zum Schluss nach dem menschlichen Arrival stellt sich heraus, dass die Aliens böse sind, ein Imperium haben und andere hunderte Alienrassen schon vernichtet/versklavt haben. Die Menschen schießen mit ihrem Disruptor die Alien Besatzungsstation auf der neuen Welt weg und die bösen zeigen ihre macht und zerstören den Planeten gleich Todesstern/8472 Style. Auf der Erde ist auch schon die weltgrößte Influencerin infiziert/assimiliert ( ihre Haare und Gesicht wirkten schon blass ) und will die Erde auf die Eroberung social einstellen.
    Es ist vielleicht auch das Grundkonstrukt von einer mega Scifi Saga, denn die Menschheit muss es erkennen, einen Krieg auf der Erde gewinnen während das Youngstar Team samt ihrer erfahrenen Kommandantin alle anderen Rassen gegen das Imperium vereint. Wer weiß hoffentlich belassen sie es bei der einen Staffel !

  4. Grimm sagt:

    Wann kommt das Crossover mit Discovery?

  5. AnotherAlk sagt:

    Als Scifi-Serie einfach ganz ganz große S******. Alles weitere wurde schon geschrieben.
    Wenn ich den Spaß als Kritik am aktuellen Zeitgeist verstehe (mit viel gutem Willen versteht sich), kann ich den vllt etwas abgewinnen…

  6. Ennio sagt:

    Allein sich über den Schrott zu unterhalten bringt der Serie viel zu viel Beachtung.
    Nach der ersten Folge habe ich aus gemacht.Selten eine so gequirlte Sch… gesehen.

  7. Lorien sagt:

    DER Flop des Jahres bisher.
    Unfassbar dämlich, unfassbar klischeehaft, unsäglich nervige und unsympathische Charaktere brav nach den aktuellen politisch korrekten Richtlinien ausgerichtet.

    Wenn das die Zukunft der TV Unterhaltung ist, weil bevorzugt nur noch Angehörige von Minderheiten und Frauen oder „politische Aktivisten“ in führenden Positionen eingestellt werden, dann GUTE NACHT.
    Bei Star Wars ist es so, bei Star Trek Disc*würg*overy ist es noch mehr so und hier nicht minder.
    Tolle Zeiten… :/

  8. Serienfan sagt:

    Wenn ich mir „Another Life“ ansehe, sehe ich mich in meiner Theorie bestätigt.

    Für ein Drehbuch beträgt das Mindest-Honorar 40.000 Dollar, hinzu kommt Geld für Wiederholungen und oft auch noch ein parallel bezahltes Angestelltengehalt. Die Filmwirtschaft zahlt inzwischen so hohe Summen, dass zu viele Pöstchen nach dem Motto der Vetternwirtschaft verteilt werden, nicht nach Talenten.

    Daher scheinen mehr und mehr Leute am Werk zu sein, denen jegliches Talent und/oder Handwerk zu fehlen scheint. Wie kann ich aufgrund von „Handwerk“ Figuren charakterisieren und nahebringen? Wie kann ich mit wenig Geld überzeugende und phantasievolle Kulissen bauen? Wie kann ich Spannung aufbauen und Interesse am Fortgang der Handlung wecken?

    Ich meine also Dinge, die ein Rod Serling bei „The Twilight Zone“ in wenigen Minuten hingekriegt hat! Woche für Woche neu.

    Und vor allem kümmert sich niemand mehr um die Frage: Wie kann ich SPANNUNG aufbauen. Denn nein, Spannung ist nicht „einfach so da“. Eine Frau in Unterwäsche gefühlt minutenlang durch ein Schiff taumeln zu lassen erzeugt genauso wenig Spannung wie ein Kristallturm, der nichts tut.

    Für den Aufbau von Spannung ist es übrigens manchmal tatsächlich hilfreich, wenn die mitgeteilten Dinge zumindest die Illusion von Sinnhaftigkeit vermitteln können. Nachdem Herr Super-Papa also stundenlang mit Hologrammen gechattet und seine nervige Tochter verhätschelt hat, konnte er schnell noch (allein!!!) Tausende von Funksprüchen ins All analysieren, um zu der Erkenntnis zu kommen: Ich muss Mozarts Nachtmusik auf Taubenfrequenz abspielen! Das weiß ich deshalb, weil meine „nur dumm rumsteh und nörgel“-Chefin was von Tauben gelabert und meine Tochter irgendwas auf dem Switch-iPad gemacht hat.

    (Ich erinnere noch mal an die verdammt hohen Mindest-Honorare, die für sowas bezahlt werden!)

    Und hat Katee Sackhoff bei Michael Burnham Schauspielunterricht genommen? Was ist denn hier los, dass man permanent Frauen zu sehen kriegt, die ihre Emotionalität nur noch dadurch vermitteln können, indem sie so tun, als würden sie gerade vor einem Weinkrampf stehen? Nur dass Katee Sackhoff dabei auch noch dauernd gespenstisch grinst, so als würde sie nicht auf ein Raumschiff, sondern in eine Zwangsjacke gehören.

    Vielleicht hat Sackhoff aber auch nur das Drehbuch gelesen und sich permanent überlegt, was sie mir ihrem Agenten anstellen möchte.

    „Wer hat ein komisches Gefühl. Jetzt mal ehrlich, wer hat ein ganz komisches Gefühl bei der Sache?“ So verarbeiten Drehbuchautoren privat Erlebtes aus dem Writer’s Room. Am Ende der Folge bekommt man übers Drehbuch einen weiteren Hinweis: Man soll einfach so tun, als wäre man besoffen, dann würde man sich in dem Chaos schon zurecht finden.

    Nö, funktioniert nicht.

    Ich war besoffen.

    Hat nix genützt.

    • Grinch1969 sagt:

      Ich habe das hier https://www.youtube.com/watch?v=qxUUNV8lTYI angesehen und festgestellt dass die Besatzung des Schiffes exakt der dort erläuterten Generation entspricht. Wenn das wirklich die Zukunft ist und ziemlich viel deutet daurauf hin wenn man sich so umschaut, dann landen wir tatsächlich bei komplett dysfunktionalen und hysterischem Menschen mit Lustbefriedigungskomplex. Vielleicht ist Another Life mehr „Hard-Sci-Fi“ als ich vorher angenommen habe.

      Antworten
    • Grimm sagt:

      Jetzt macht ihr mich aber langsam doch neugierig.
      Ist Another Life etwa ein missverstandenes, soziologisches Meisterwerk?
      Ein Blick in unsere nahe Zukunft?
      Muss ich also doch meinen Netmurks-Account scharf schalten?

      Antworten
  9. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Ich weiss gar nicht, was Ihr habt‘.
    Endlich mal ein Catain, der bei Widerspruch , voll aufs Maul gibt.
    Kein Picard’sches was würde Sie machen/ Machen Sie es so.

    Auf die Fresse sonst nix.
    Das hat bei Schimanski auch immer geholfen.

    Ich habe die erste Folge nicht mal im schnellen Vorlauf zu Ende geschafft.

    Gruß BergH

  10. Eumeltiger sagt:

    Ich hoffe es gibt noch mindestens 10 Staffeln. Oder noch mehr.

    Etliche Highlight führen einen von einer spannenden Handlung zur nächsten. Atemberaubende Geschichten halten einen in Atem. Der abendliche Chipsverbrauch erreicht ungeahnte Höhen.

    Eine solche Serie mit der vollen mentalen Power des 21. Jahrhunderts, vollgepackt mit Raumschiffen und hyperintelligenten Wissenschaftlern sucht ihres Gleichen.

    Gut, es gibt ein paar kleine Kritikpunkte, kaum erwähnenswert. Warum sich die Besatzung auf dem Schiff sich gegenseitig an die Gurgel ( und sonstwo drangehen ) … geschenkt. Erleben wir doch auch jeden Tag auf der Arbeit. Hysterischer Dummschwatz und allgemeines Unwohlsein gehört eben nicht nur in die Arbeitswelt von uns Normalen, nein, ein Raumschiff, welches zum ersten Mal Kontakt mit Fremden aufnimmt, muss das Beste vom Besten an Bord haben. Ohne Frage.

    Während die Wissenschaft und das Militär auf der Erde voller Forschungsdrang versuchen, die Handlung durch geschliffene Dialoge noch mehr voran zu bringen, kämpfen die Weltraumrecken gegen Sirius A und B, die beide etwa die Größe eines Fussballfeld haben dürften.
    „Wir müssen schneller werden“
    „Nein“
    „Doch“
    „Ich schlag dich tot“
    „Ich bring dich um“
    „Wir haben gerade den Antrieb verloren“
    „Scheissegal, nimm das du Stück Scheisse“

    Ja, selbst Goethe wäre erblasst vor solchen Dialogen, welche die Spannbreite der menschlichen Emotion erweitern.

    Irgendwann ab Episode 5 verliert der Zuschauer dann vollends den Überblick und ein paar Ekeleffekte sorgen für ungeteilte Aufmerksamkeit. Die perfekt ausgebildete Crew trifft dann auf ein paar lustige Fledermäuse und spätestens jetzt ist das Hirn des Zuschauers geistig überfordert ob der professionellen Arbeit. Wau, so nimmt man Kontakt auf!!

    Und auch auf der Erde ist mittlerweile alles klar, was vorher unklar war und besser zwischen den Drehbuchseiten versteckt geblieben wäre.

    Hoffe ich hab nicht zuviel verraten. Klare EMPFEHLUNG mit ***** ( für Masochisten und Menschen mit extremen Schlafstörungen )

    Und jetzt-> Rücksturz zur Erde

  11. Serienfan sagt:

    Nun herrscht hier ja (seltene) Einigkeit darüber, wie misslungen diese Serie ist.

    Mir stellt sich aber die Frage: Ist das jetzt einfach nur eine schlechte Serie? Dann könnte man das achselzuckend ignorieren.

    Oder sind die Schwächen von „Another Life“ nicht Schwächen, wie sie im Moment doch extrem typisch für viele Serien sind?

    Und genau davon bin ich überzeugt.

    Das sieht man, wenn man „Another Life“ zum Beispiel mit einer teueren Prestige-Serie wie „Westworld“ vergleicht. Beide Serien fallen durch eine verblüffend einfallslose Futuristik auf. Beide Serien verklären fast religiös das Thema „Mutterliebe“. Beide Serien haben nahezu ausnahmslos unsympathische Figuren, deren Ausscheiden einen völlig kalt lässt. Beide Serien liefern (im unterschiedlichen Maße) merkwürdige Schauwerte menschlicher Körper, was gleichermaßen verklemmt, unerotisch, aber doch irgendwie voyeuristisch daherkommt. In beiden Serien wird eine geradezu albtraumhafte Arbeitswelt von den Figuren mit zombiehaftem Gleichmut ertragen, während dann als Ausgleich irgendein Familienidyll unerträglich verkitscht wird.

    • Grinch1969 sagt:

      Es ist Another Life gelungen eine polyamouröse Sexszene komplett unerotisch darzustellen. Ja, ich stimme dir in allem vollkommen zu.

      Antworten
  12. TUB_Stephan sagt:

    „für Masochisten und Menschen mit extremen Schlafstörungen “

    War krank, lag die Nacht mit Schmerzen und Schmerztabletten wach und schaute diesen Murks.
    Ich bin mir nicht sicher, ob man diese Serie nicht als Satire auf gängige Serien und den Mistgeist, äh Zeitgeist verstehen soll.
    Kann mir doch keiner von Netflix erzählen, nachdem man ein, zwei Epsioden gesehen hat, dass dies ein epochales Machwerk sein soll?!
    Ich meine kostet ja Geld.

  13. bergh60 sagt:

    tach auch !
    What makes a bad movie , oder Serie:

    https://www.youtube.com/watch?v=eAwJwyW6oMo&t=1s

    Gruß BerGh

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