Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Wo ist Mister Scott? – Ein Reisebericht

, Wo ist Mister Scott? – Ein ReiseberichtIn unserem Artikel vom 24.10.06 versprachen wir, Euch sofort darüber zu informieren, wenn es Neuigkeiten um James Doohans letzten Wunsch gibt (= „Ich will nur in den Weltraum geschossen werden, sonst keinen Aufwand, Medienhysterie oder satirische Artikel bitte.“). Leider überschlugen sich in den letzten Wochen zusammen mit James Doohan die Ereignisse derartig, dass wir erst jetzt eine Zusammenfassung recherchieren konnten. In einer einzigartigen Fotogalerie, wie wir sie schon häufig brachten (siehe auch: „Prinzessin Di – Endlich tot“ sowie im September 2001: „Wolkenkratzer werden eh überschätzt“) konnten wir nun die Suche nach Scotty rekonstruieren:

Noch immer liegt der Container mit Scottys abgestürzter Asche in einem unwegsamen Berggebiet in Mexiko(?). Doch bis es zu dieser bahnbrechenden Feststellung (erneut) kommen konnte, musste viel geschehen:

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„Beliebter Seriendarsteller verschieden“ (Süddeutsche), „Scotty bei Weltraumunfall totgemetzelt!“ (BILD), „Die Sterne im Sand“ (SPIEGEL), „Scottys letzte Sexwünsche!“ (Super-Illu), „Warum die Seele – auch die von Scotty – unsterblich ist“ (PM-Magazin)… – Die damaligen Horrormeldungen wiederholen sich heute, da Scottys Asche noch immer nicht geborgen wurde. Man stelle sich nur vor, was in den Medien passiert wäre, wenn Hikaru Sulu in China ein Sack Reis umgefallen wäre!

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„Wir werden Scotty finden und seine Reise beenden! Und wenn es das Letzte ist, was Star-Trek-Internetseiten berichten tun!“ – Hier wurde nicht nur Geld verpulvert: Um Scottys Asche einzusammeln, hatten sich etliche Kameraden aus Doohans altem Papp, ähem… PUB zusammengefunden. Für besonders schwierig hielt man zu Beginn noch Doohans Bergung aus all der minderwertigen Leichenasche der unwichtigen Verstorbenen, die ja auch unbedingt mitfliegen mussten.

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„Das Peilsignal ist stark, aber gedämpft. Die Gegend ist gut zugänglich aber schwer betretbar!“ – Die offiziellen Mitteilungen zum brandaktuellen Verschwinden der Scotty-Asche lassen in ihrer Klarheit ein wenig zu wünschen übrig. Ein Medienversäumnis, das umso bedauerlicher ist, wenn man bedenkt, dass das Schlafzimmerfenster des dahinter verstorbenen Papst Johannes Paul II inzwischen sogar Angebote für eine eigene Sitcom bekommen hat. Ein anderes, neues Gerücht vermutet sogar: Hat es beim Absturz über New Mexico eine Zeitverschiebung gegeben und ist Scotty für den berühmten Krater, ja, womöglich für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich?

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„Schön Vorsichtig, Leute! Die Gefahren des waagerechten Abstiegs werden selbst von erfahrenen Bergleuten oft tödlich unterschätzt!“ – In 80 Tagen um den Held: Im Laufe der anlaufenden Bergungsaktion kamen bereits 12 Scouts ums Leben. Nach dem aktuellen Umrechnungskurs noch ein akzeptabler Preis für 1 Scotty, wie wir finden. Apropos finden: „Die Kapsel muss hier irgendwo sein, ich hab’s genau gesehen! Träume lügen nicht!“

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„Scottys Aschepartikel sind einfach zu fein… Wir brauchen daher die Unterstützung des Hubble-MIKROSKOPS!“ – Hilfe von ganz oben: Nachdem der Suchtrupp als vermisst gemeldet worden war („Wir würden sie ja suchen, aber Scotty scheint in der entgegengesetzten Richtung runtergekommen zu sein.“), kam die NASA zur Hilfe. Ein Mitarbeiter: „Wir haben James Doohan so viel verdanken! Ohne diesen großartigen, mutigen und agilen Entdecker wäre ich nie auf die Idee gekommen, in einem Hinterzimmer 12 Stunden täglich an einer Triebwerk-Software zu programmieren!“

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„I Snief you up…“ – Naseweiß: Da auch das Hubble-Mikroskop nicht weiterhelfen konnte, nahm der Scotty-Kult unglaubliche Formen an. In Boulevardmagazinen berichteten Hellseher und Hausfrauen, dass ihnen Scottys Asche erschienen sei („Es war ganz durchsichtig, fast staubig! Es lag überall auf meinen Schränken!“). In den Niederlanden wurde kurz darauf ein Truckfahrer gestoppt, der „garantiert echte Doohan-Asche“ an einen Coffeeshop liefern wollte. Besonders dreist zeigte sich eine Betrügerbande auf Ebay: Hier bekam man zu 4 Pfund Scotty auch gleich einen Gutschein für William Shatner und die „verkrustete Alte von Gene Roddenberry“…

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„Ich habe den Behälter mit Scottys Überresten auf meinem Grundstück erf… gefunden!“ – So wurde es auf einer Pressekonferenz in Gelsenkirchen von einem arbeitslosen Berufsschullehrer verkündet. Sofort rückte das Kultmittelräumkommando an und barg die blaue Kapsel. Doohans Frau musste jedoch kurz nach der Gegenüberstellung mit dem Inhalt mitteilen: „Er ist es nicht. Ich kann die Verwechslung jedoch verstehen. Aufgrund des Alzheimers war der Geruch am Ende oft sehr ähnlich.“

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Eine neue Spur: „Anhand dieses Fotos glauben wir mit 5,8%iger Sicherheit sagen zu können, dass Doohan genau an dieser Stelle auf die Erde auftraf, von der Restbeschleunigung den Hügel hinaufgetrieben und erneut in einen niedrigen Erdorbit katapultiert wurde!“ – Inzwischen ist die Suche nach James Doohan zu einem Lifestyle-Event geworden: Spülmittel gibt es nur noch in Pulverform und Verstorbene werden nach Scottys Vorbild jahrlang bei dubiosen Weltraumdiensten angemeldet, welche die Raketenstarts stets verschieben. Aber auch Kritik wird laut: „Man hätte James Asche doch cryogenisch Einfrieren können! Vielleicht wird in der fernen Zukunft ja mal irgendwann ein Mittel gegen… `Staube` gefunden und er hätte sogar wiederbelebt werden können!“

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Die Esoterikszene hatte auf diese Gelegenheit lange gewartet: „Endlich werden wir von dem Rest der Welt wieder für so seriös befunden, wie damals auf dem 2. Astralmond der Erde!“ – Statt Fotos mit UFOs waren überall plötzlich Bilder von mysteriösen Stäuben zu sehen, die auf die Erde regneten. Einige Menschen behaupteten kurzzeitig, von Scotty ent- oder sogar ver-führt worden zu sein: „Seine Hände waren so kräftig und muskulös, wahrscheinlich durch die ganze harte Arbeit im Maschinenraum der Enterprise!“

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Eine gute Nachricht, kurz vor Schluss… der angekündigten Verlängerung um weitere 12 Suchmonate: „Wir konnten den Suchbereich nun erheblich einengen“ – (Zwischenruf von Frau Doohan:) „Ich glaube, dass hätte meinem James gefallen!“ – „Wir stehen nun kurz davor, die Kapsel zu bergen!“ – (Zwischenruf Frau Doohan:) „Aber mein Mann hasste Berge!“ – „Wir tun im Moment alles Menschenblöde, um keine Kosten und Mühen zu scheuen, Doohan endlich zu finden!“ – (Frau Doohan:) „Immer noch besser, als für die Armen spenden!“ (bestätigenden Zwischenrufe)

Dass man diese Ankündung jedoch auch mit einer ungesunden Skepsis betrachtet, beweisen die neuen Angebote der Ebay-Verkäufer: Statt Asche wird neuerdings der „Original Mittelfinger“ angeboten, den Scotty im zweiten Weltkrieg durch die Kugeln eines Maschinengewehrs verloren hatte. Diese fiesen Hand-Langer!

Wir halten Euch natürlich auch weiterhin auf dem Laufenden.

(Endlich mal ein Angebot, das die User langfristig bindet…)

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Artikel

von Klapowski am 17.05.07 in Star Trek

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Kommentare (6)

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  1. Portos sagt:

    Auch auf die Gefahr hin wieder Gelöscht zu werden:

    Erster.

    Schöner Artikel übrigens.

  2. Cronos sagt:

    Die Verblödung nimmt wirklich grauenhafte Züge an. Soll Scottys Asche doch in den Bergen vergammeln! Was kommt als nächtes? Die Suche nach Achilles Zahn, der auch nicht richtig beerdigt wurde?

    Ne, nee, neeeeeeeee … wo soll dat hinführen?

    Ach ja, will vielleicht jemand das Brandenburger Tor kaufen? Interessenten?

    ;)

  3. bergh sagt:

    tach auch !

    Was mir zu diesem Artikel einfällt :

    James schreibt man mit großem "J".

    Gruss BergH

  4. Klapowski sagt:

    Öh, schöner Kommentar zu einem schönen(?) Artikel…

    Ich wusste gar nicht, dass Du Dich neuerdings mit Recht(im Sinne von "richtig")schreibung beschäftigst?

    (*verwegen grins*)

  5. bergh sagt:

    tach auch !

    Doch , doch mein Bester. :-)
    der Artikel ist O.K. , obwohl man nicht über Tote und deren Entsorgung scherzen soll.

    Hoffentlicjh kann Scotty nach dieser komischen Aktioon (wir schießen die Asche ien bischen in den Weltraum) jetzt endlich in Friedne ruhen.

    Machs gut James.

    Gruss BergH

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