Film- und Serienkritiken

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Tron Legacy – Ein Nerd-Review (Gastartikel)

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Noch immer habe ich, der Klapo, den neuen Tron-Film nicht gesehen. Mein Unterbewusstsein wird schon wissen, warum es mich kürzlich veranlasst hat, meinen Terminkalender von vorne bis hinten mit den Worten „Keine Zeit für Tron, aaargh!“ zu beschmieren. Da sich unser Leser „Speedomon“ (alias Peter Eisenmann, was eigentlich NOCH futuristischer klingt!) jedoch UNSERER publizistischen Verantwortung bewusst ist, verfasste er freundlicherweise ein Gastreview. Wir hoffen dabei sehr, dass er unsere zukünfitge Meinung nicht Lügen straft und „TRON“ wirklich totale Scheiße ist. Review ab:


Man kann sich schon fragen, was Disney geritten hat, eine Fortsetzung zu einem fast 30 Jahre alten, völlig gefloppten Sci-Fi Streifen herauszubringen. Der olle Walt hätte bei der Ankündigung des Films wohl den ausführenden Produzenten auf eine Unterredung in seine private Mitarbeiter-Folterkammer (die mittelgroße) gebeten.

Zwar ist der originale Tron über die Jahre tatsächlich zu einer Art Kultfilm geworden, aber: wir reden hier von Kult für Computernerds. Leider (zum Glück?) gibt es einen Unterschied zwischen Nerds und Usern (Ha! Jetzt schon ein Tron-Kultwort verwendet!).

Ersteres schließt die 40-jährige Büroangestellte, die täglich 2 Stunden mit Farmville verbringt und schon mal was von Itunes runtergeladen hat, definitiv nicht mit ein. Wer heute einen Film wie „Tron Legacy“ heraus bringt und hofft, damit den Mainstream ansprechen zu können, könnte auch einen Film machen, der im Inneren eines Automotors spielt (die Benzinpumpe als böser Diktator, die Milliarden von unschuldigen Benzintropfen “verheizt”), nur, weil fast jeder Auto fährt.

Die Faszination des ersten Films war eben, dass die Kisten damals für die meisten neu waren. Endlose Möglichkeiten taten sich auf! Experimentierfreude und Begeisterung! Vorfreude, auf den Dingern irgendwann Pornos anschauen zu können, und endlich alt genug zu sein, es zu genießen!
Heute sind Computer schrecklich trivial und gehören so zum Alltag, wie Tageszeitungen bald nicht mehr. Als Ergebnis haben wir einen Film, der niemand zufrieden stellt ((k)einen Seitenblick auf die Einspielergebnisse riskier): Den Normalos immer noch zu freakig, den Nerds dagegen zu ideenarm und tatsächlich zu wenig abgedreht.

Die Handlung dient hier vor allem dazu, die – vor 30 Jahren irgendwie noch beeindruckenderen – Effektsequenzen zu verbinden. Sam, der Sohn von Kevin Flynn, ein durchschnittlicher Superhacker-Extremsportler-Motorradrebell, nervt gelegentlich den neuen Vorstand der Firma seinen Vaters, etwa indem er mal eben den Code des neuen Multimillionen-Betriebssystems ins Internet stellt. Zwar ist Open Source eine schöne Sache, aber nur, wenn sie von allen Beteiligten mitgetragen wird, und nicht von einem nichtsnutzigen twenty-something aufgezwungen wird, dessen Lebenshorizont sich auf das Rumhängen in einer Art Container mit Blick auf den Industriehafen beschränkt.

Lustig hier auch zwei Punkte: Erstens benutzt ein Vorstandsmitglied den anachronistischen Ausdruck Shareware (erinnert an selige Doom-Zeiten), zweitens wird ausgerechnet der Held eines Disney-Films als Verfechter von Gemeingut gezeigt. Wo man weiß, dass Disney, die NSDAP unter den Produzenten von Kinderfilmen (Legacy zähle ich mal dazu), alles daran setzt, das Copyright für seine Figuren bis ins nächste Jahrtausend auszudehnen.

Nach dem erfolgreichen Hack, der mit einem Basejump vom Firmengebäude endet (natürlich verrät Strahlemann vorher noch seine Identität an den Wachmann der Firma, ist ja nicht so dass die Polizei daran interessiert sein könnte), wird der junge Flynn von Alan Bradley (Bruce Boxleitner) aufgesucht, der seit Babylon-5 Zeiten auch nicht jünger geworden ist. – Nach einigem Geschwafel über eine angebliche Nachricht des verschollenen Vaters sucht Sam die alte, verlassene Arcade “Flynn’s” auf. Innerhalb von zwei Minuten findet er den streng geheimen Zugang zu Flynns Labor durch einen einfachen Trick: Er sucht gar nicht danach.

Darin befindet sich der saug-mich-rein – Laser des ersten Teils, was dieser auch gleich tut. Hier kann man auch die einzige annähernd kluge Szene des Films sehen: Der Wechsel zur Computerwelt ist nämlich geradezu spektakulär unspektakulär. Ohne Übergang findet sich Flynn in einer dunklen, trostlosen Welt voller gebrochener Gestalten wieder – erstaunlicherweise handelt es sich dabei nicht um eine Kneipe kurz nach Schankschluss.

Nein, diese ganze Welt ist recht düster. Aber in keinem Moment hatte ich das Gefühl, dass wir uns im Inneren eines Computers befinden, eher in einem Hightech – (Un)vergnügungspark. Was auch an den allzu menschlichen Figuren liegt. Mag ja sein, dass die Kostüme des ersten Teils mit den wabernden Leuchtstreifen und angeklebten Dioden auf dem Fahrradhelm lächerlich wirkten. Aber sie hatten zumindest eine Wirkung, genau so wie die farbverfälschten Gesichter – das waren keine Menschen in dieser Welt, sondern irgendwie so Programme halt. Wenn auch mit Armen, Beinen und teilweise sogar einer Oberweite. In Legacy laufen Gestalten herum wie du und ich, wenn man uns in Lederkostüme gesteckt hätte (war es eigentlich deine Idee, in den S.M. Club zu gehen?).

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“Ich wurde programmiert, sexy zu sein!” – “Ist ja faszinierend. Warum muss man dann den Nude-Patch erst mühsam nachinstallieren?”
Die Optik des Films ist sicher nicht übel. Sie bietet aber neben den beiden hier gezeigten so gut wie keine Highlights, trotz der ganzen Neonröhren.

Die Bösewichte wirken mit Plexiglasscheibe vor der Fresse teilweise noch doofer als im ersten Film, überraschend angesichts des damaligen MCP mit dem roten, zu Wutausbrüchen neigenden, rotierenden Gesicht (typische Reaktion eines Legacy-Guckers…) Mit etwas Fantasie – der Drehbuchautor sucht vermutlich gerade im Wörterbuch nach der Bedeutung dieses Wortes – hätte man sicher Elemente mit erhöhtem Kultgehalt und reduzierter Lächerlichkeit finden können. Doch außer optimierten, perfektionierten oder halt irgendwie anderen Programmen (dieser Handlungsstrang war derart unterentwickelt wie der Kontinent, dessen Farbe dem Look des Films… ähm… – ungewollt rassistische Bemerkung zurücknehm) gibt es nur menschengleiche “Programme” – “menschenähnlich” trifft’s hier nicht mehr.

Bedenkt man das verschenkte Potenzial, könnte man heulen, wenn das angesichts dieses Films nicht Verschwendung kostbarer Tränenflüssigkeit darstellen würde.
Gebt mir mutierte Viren, meinetwegen spinnenartig, die ständig grässliche/niedliche Babyviren produzieren!
Helden, die vor der Formatierung einer Festplatte flüchten müssen (mit secureDelete für den garantierten Programm-Genozid)!
Firewalls mit digitalen Flammen! (Sam, probier doch mal aus wie harmlos sie sind! *brutzel* Oh… Gar nicht harmlos. Sorry!)
Das sind sicher keine allzu tollen Ideen, aber genau dafür gab es ja gleich vier Drehbuch-Hanswurste (-würste?) – denkt doch bitte mal ein bisschen über die Welt nach, in der euer Film spielt.

Solche Nerd – Spielereien, die auch den gemeinen Computernutzer nicht überfordert hätten, fehlten völlig. Sogar der originale Film hatte mehr Insider-Vokabular zu bieten. Aus einem Input-Output Tower machten sie bei Legacy einfach ein “Portal“. Wie langweilig. Immerhin: Aus endlosen Möglichkeiten, völlig unbeschränkt vom Spielverderber namens “Realität”, immer treffsicher die am wenigsten interessante auszuwählen, ist fast schon wieder eine Leistung für sich. Dass das Programm Quorra (immerhin ein netter Anblick) Flynn beim gemütlichen Abendessen (!) nach seiner Collegeausbildung fragt, hat mich dann schon nicht mehr gewundert. So ist auch der Rest der Dialoge, genau so wie die Handlung, auf dem Niveau der typischen Behausung eines Nerds (der Keller und damit unterirdisch).

Ein besonders lahmes Beispiel ist die Begegnung mit “Zuse” (Zumindest ein netter Name!)

Lief in etwa so ab:

“Hey Barbesitzer, der sich von allen anderen Figuren zu sehr unterscheidet, um nur ein unwichtiger Barbesitzer zu sein! Wir suchen den großen Zuse!”
“Ok, ich führe euch zu ihm.” (Geht in einen Nebenraum) “Überraschung – und vergesst bitte nicht die Kinnlade wieder hochzuklappen – ich selbst bin Zuse!”
“Ist nicht wahr! Welch originelle Wendung! Gab’s noch nie! Den Vogel würdest du abschießen, wenn du dich auch noch als Böser entpuppen würdest!”
“Wisst ihr was? Ich BIN böse! Und euch Vögel schieß ich auch noch ab!” (Licht-Gewehr auspack)

Die zugegeben stellenweise brillante Musik von Daft Punk versucht dabei, vielen der dümmlichen Szenen eine gewisse Dramatik zu geben. Nicht drauf reinfallen!

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“Ich hab dir doch schon mal gesagt, du hast da hinten einen Platten!” – “Ja, ich hab sogar eine ziemlich gute Platte, den Legacy Soundtrack von Daft Punk!”
Abgefahren: Die Lightcycle Rennen gehören einfach zu TRON wie die Butter zum Brot. Gute Story, kluge Dialoge und originelle Ideen werden dann hoffentlich im nächsten Film nachgeliefert.

Den Nerd in mir störte auch die mangelnde “Digitalisierung” der Welt. Alles wirkte zu rund, organisch. Vielleicht war auch der erste Film schon so geplant, konnte aber mangels Grafikressourcen nur in diesem Sparlook realisiert werden. Was nachträglich betrachtet ein echter Glücksfall war!

Was sollten denn die Gewitterwolken und der Regen bei Legacy? Davon hab ich im Reallife schon genug! Welches Element der Computerwelt sollte der von Stollenreifen (spielt Traktion im Computer wirklich eine Rolle?) aufgewirbelte Dreck darstellen – Staub der sich im Lauf der Jahre auf dem Mainboard gesammelt hat? Die Lightcycles haben auf dem Spielraster auch gefälligst nur in 90 Grad Winkeln zu fahren, aber mit der Begründung dafür nähern wir uns einem Grad des Nerdtums, der jede Glaubwürdigkeit untergräbt…

Ein(ziger) Lichtblick in diesem hochglanzpolierten Murks war stellenweise die Performance von Jeff Bridges. Die leicht gruselige Verjüngung für sein Alter Ego Clu wirkte gut. Der echte Flynn, der erstaunlicherweise auch im Computer gealtert ist (Systemupdates vergessen?), gibt barfuß den alternden Jedi oder vielleicht eher den Dude aus The Big Lebowski. Fast erwartet man, dass er mal eine Tüte aus bestem Digi-Gras dreht…

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“Hallo! Ist da jemand? Mein Blindenhund hat sich schon wieder losgerissen!”
Flynns Mama hatte ihn ja schon immer ermahnt, nicht zu nahe am Bildschirm zu sitzen. Sie hat ihm aber nie verboten, einfach mal rein zuspringen…

Von der ansonsten humorbefreiten Sparhandlung habe ich nach wenigen Wochen schon wieder das meiste vergessen, oder, was wahrscheinlicher ist: da war nie viel, das man hätte vergessen können. Die Diskus- und Luftkämpfe sind aufwändig genug, dass man nicht einschläft, aber auch nicht aufregend genug, um die Müdigkeit der dazwischen liegenden Storysegmente aus dem Frontallappen zu kloppen.
Ohne Sinn und Verstand kämpft man sich zum Portal durch, kann entkommen und rettet nebenbei die Welt, oder zerstört sie – so ganz klar ist mir das nicht geworden. Flynn Junior macht dabei ein wesentlich besseres Geschäft als sein Vater (SPOILER!) – der eine kriegt die heiße Frau, der andere ein Ende mit Radau.

Das Fazit des Films soll Kevin Flynn bringen:
“Was draußen Stunden sind, sind hier drin nur Minuten!”
Abgesehen vom Schwachsinn des ganzen (Wie wäre es mit Nanosekunden statt Minuten, und müsste es nicht umgekehrt sein?), bringt es der Satz auf den Punkt: Jede Filmminute kommt einem wie eine Echtzeit-Stunde vor…

Note: 5+ (weil ich einem TRON-Film einfach nicht die schlechteste Note geben kann…)

(Ein Gastartikel von Peter Eisenmann – Behauptet er zumindest)
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Artikel

von Klapowski am 28.02.11 in Gastbeitrag

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Kommentare (11)

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  1. Epi_Füt sagt:

    Lustig geschrieben.
    Die Kritikpunkte kann ich allesamt unterschreiben. Dennoch hat mich der Film unterhalten können. Weil zudem Jeff Bridges (sein jüngeres Ich ist echt gut gemacht) und Bruce Boxleitner mitspielen gebe ich statt ner 5+ ne 5-.
    Äh, ne 3- mein ich.

  2. Bierman sagt:

    Ich sehe einen neuen Stern im Satirehimmel auftauchen! Klapo, das wird eng für dich, sollte der der Herr hier noch mehr veröffentlichen wollen! Zum Streifen selbst, ich muss sagen das ich das alte Tron auch noch nie wirklich „Kultig“ fand, oder gut. Da war schon abzusehen das ein Abklatsch davon (auch wenns einer mit Jeff Bridges ist, der in „Männer die auf Ziegen starren“ übrigens mal wieder exzellent war, wie auch der braungebrannte) richtig volle Fahrt gegen die Wand geht.

    Naja, besser probiert und GESCHEITERT als garnicht probiert? Bei wem beschwere ich mich jetzt für die verschwendete Lebenszeit?

  3. Tabularius sagt:

    Lustig fand ich die Begeisterung fuer diese Quorra obwohl sie sich kein bisschen anders(besser?) verhaelt als andere Programme oder User wo sind ihre Superkraefte oder tolle einsichten oder sonst was (und das man die Zuschauer alleine mit der Tatsache das es neues Leben ist bei der Stange haelt halte ich fuer unwarscheinlich in anbetracht des restlichen Anspruches)

    Auch gut der exzellent ausgearbeitete Tron und seine Charakterentwicklung, Ich bin boese… Ich kaempfe fuer die User!?! OMG das war wirklich unglaublich schlecht.
    Trotzdem der Film war irgendwie ganz ok hat einen Unterhalten obwohl er in Fast allen Punkten Muell ist. Ich nehm an die wirklich exzellente Musik von Daft Punk hats rausgerissen

  4. Donald D. sagt:

    Was soll denn dieser absolut dusslig-dämliche Vergleich, Disney sei die NSDAP der Filmindustrie? Ist doch wohl logo, daß Disney energisch seine Copyright-Rechte an seinen Produkten schützen will! Ist auch so Gesetz in den USA: eine Firma verliert die Rechte an ihren Erfindungen, wenn die Regierung spitzkriegt, daß sie sich nicht darum kümmert, Copyright-Verletzer zu verfolgen. Warum ist wohl der Schorsch Lucas so dahinterher? Genau aus dem gleichen Grund.
    Ich fand den Film übrigens lustig. Vielleicht nicht spannend, aber effektreich, auch wenn der 3D Effekt wiedermal nicht funzte.

  5. Speedomon sagt:

    Interessant nur, dass das amerikanische Copyright-Gesetz immer genau dann ausgedehnt wurde, sobald Mickey Mouse rausgefallen wäre. Da sieht man mal die Macht von so einem Konzern. Außerdem, verrat’s nicht weiter, aber der Artikel ist satirisch gemeint, da kann man u.a. auch mit überspitzten Bemerkungen arbeiten.

  6. Donald D. sagt:

    Wenn es um Disney geht fehlt mir jedweder Sinn für Humor, was solche Vergleiche und auch den Copyright Schutz betreffen. Wo kämen wir denn dahin, wenn jeder Typ Geld mit Erfindungen verdient, die gar nicht seine sind. In dieser Hinsicht verstehe ich die Konzerne total. Es geht dabei ja auch um einen Haufen Jobs, die auf dem Spiel stehen würden.

  7. Speedomon sagt:

    Du scheinst ja eine besondere Bindung zu Disney zu haben (edit: hätte eigentlich nur auf deinen Nickname schauen brauchen) – kein Problem damit, meine ersten Kinofilme waren auch Dumbo und Arielle die Meerjungfrau.
    Dennoch darf man sich fragen, warum der Walt und der ganze Disney Konzern immer mal wieder gerne aufs Korn genommen werden, während z.B. die Warner Brothers meistens viel besser wegkommen. Ich denke auch nicht, dass plötzlich ganze Heerscharen an Arbeitsplätzen verloren gehen, sobald jeder Kunststudent ungestraft eine 70 Jahre alte Comicmaus zeichnen darf – dürfte sich so um die 0% bewegen.

    Na egal, jeder hat so sein Steckenpferd dass er verbissen verteidigt. Ich z.B. lade keine Filme, Musik oder Software illegal runter, und muss mir von Leuten anhören, dass sie angeblich das RECHT dazu haben, da es sich ja um „Kultur“ handelt und diese generell „frei“ sein muss bzw. von einer monatlichen 5 Euro Pauschale abgedeckt werden kann.

  8. Donald D. sagt:

    Ich habe alle Cartoons legal gekauft. Macht auch viel mehr Spaß die Dinger auf einem großen Fernseher zu sehen, als auf Youtube. Und so meinte ich das ja auch nicht, Habe selber schon Enten und Duck-Geschichten gezeichnet. Aber damit Geld verdienen, sei es mit eigenen Geschichten oder T-Shirts usw., ohne Lizenz geht einfach nicht! Für mich ist das Diebstahl, genau wie bei Guttenbergs „Doktorarbeit“.

  9. das obst sagt:

    @donald
    ich stimme dir da 200%ig zu! aber mit ihrem eigenen „diebischen vergnügen“ sieht es die nerd-crowd im internet nicht so eng wie z.b. bei einem politpromi wie baron gutti.

    zukunftia.de ist dafür ein gutes beispiel: es gibt hier keinerlei angaben zu den quellen/urhebern der großzügig verwendeten bildmaterialien. man bedient sich einfach nach lust und laune aus dem großen sammelsurium, das im web zu finden ist. das ist ungefähr so als würde man in ein museum gehen, die bilder abfotografieren und dann in einem magazin nachdrucken, ohne jemals irgendwelche lizenzrechtlichen schritte vollzogen zu haben. künstler arbeiten heutzutage schließlich vor allem dafür, um ihre werke zu verschenken und nicht um ihren lebensunterhalt damit zu finanzieren… ;-)

    @tron legacy
    ich finde auch, dass ein artikel für den film gereicht hätte. das review könnt ihr ja z.b. als double-feature präsentieren. aber nun findet die diskussion zu einem thema in zwei unterschiedlichen artikeln statt. wenn man diese logik in einem film anwenden würde, gäbe es von klapo und sparki wahrscheinlich eine glatte „6“ dafür. ;-) ich fand „tron legacy“ übrigens gar nicht so scheiße wie er hier beschrieben wird. bei dem film war von anfang an klar, dass es sich lediglich um einen effektgeladenen nobrainer im stil des massentauglichen event-kinos handelt. und in diesem sinne hat er auch gut abgeliefert. wer eine tiefgründige handlung oder mehrdimensionale charaktere erwartet hat, war von vornherein auf dem falschen cyberdampfer.

    • Sparkiller sagt:

      „es gibt hier keinerlei angaben zu den quellen/urhebern der großzügig verwendeten bildmaterialien“

      Mal davon abgesehen, daß beim Großteil (Film- und Serienreviews!) ohnehin klar ist, woher diese Fotos stammen und der ganze Vergleich mit abfotografierten Museumsfotos (!) sowieso hinkt wie eine 90-jährige Edeldame mit Holzbein…

      Der meiste Bilderrest stammt EH bereits aus vierter oder fünfter Hand, so daß ein Nachfragen zwecks Rechte gar nicht möglich ist. Nenn mir doch einfach mal EIN Foto von hier, wo der Verstoß eindeutig ist. Vielleicht DAS hier aus dem „Eine neue Hutschnur, bitte!“-Artikel?

      https://www.zukunftia.de/wp-content/uploads/2011/02/aerger3.jpg

      „Sehr geehrte Frau Peitscherella Sadomaso,

      unsere Satire-Seite hätte großes Interesse daran, das angehangene Foto, welches die Durchführung Ihrer beruflichen Tätigkeit zeigt, in einem unserer Artikel zu verwenden. Sollte dies kein Problem sein, bitten wir um kurze Rückmeldung.

      MfG,
      die Zukunftia-Redaktion“

      Viel sinnvoller wäre da schon eine Klage wegen Schleudertrauma gegen DICH, weil ich mir vor lauter Verwunderung pausenlos mit der flachen Hand gegen die Stirn klatschen musste!

      PS: Der letzte Gastartikel ist knapp 3,5 Jahre her, weswegen die „Empörung“ zwecks Doublefeature ebenfalls etwas übertrieben wirkt und bei mir höchstens für ein paar Bonus-Stirnklatscher sorgt.

      Antworten
  10. Klapowski sagt:

    „ich finde auch, dass ein artikel für den film gereicht hätte. das review könnt ihr ja z.b. als double-feature präsentieren. aber nun findet die diskussion zu einem thema in zwei unterschiedlichen artikeln statt.“

    Wir trennen hier halt immer noch zwischen Gast- und Normal-Artikeln, schon allein aus Dicke-Hose-Gründen. Zumal es doch etwas viel verlangt ist, zwei Megatextbatzen zeitgleich Online zu stellen oder diesen geballten Superhaufen gar untereinander zu lesen. Zumal damals noch nicht klar war, wann ich (und Sparki) überhaupt Tron sehen würden. Und bei den paar Artikeln alle paar Tage traue ich den Lesern auch zu, dass sie ZWEI Reviews finden und abchecken können. Zumal die Anzahl der wirklichen Diskutanten diese Zahl auch nicht deutlich überschreitet.

    Geht hier ja nicht um eine Doktorarbeit, sondern um gar lustige Nerdreviews.

    Was „Tron“ angeht: Wenn Action nur aus stilisierten Schaufenster-Grafiken besteht, bei denen weder verständliche Regeln, noch nette Charaktere, noch visuelle Innovation vorherrschen, ist es auch mit dem Nobrainern bei mir vorbei. Vor allem darf so ein Werk dann ruhig auch etwas selbstironsicher sein, was so manchen Roland-Emmerich-Film bei mir schon gerettet hat.

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