Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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„James Bond – Ein Quantum Trost“ – Das Trostreview

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„Gute Action, schlechte Story“ – Das war zuletzt das Macken… Markenzeichen von James Bond. Und wie das bei Markenklamotten so ist, war die Action hoffnungslos überteuert. Doch das hat sich gewandelt, Neustart sei Dank! Denn nun ist plötzlich die Story okay und die Action völlig Banane. – Ja, ihr habt gerade richtig gelesen (außer vielleicht die Sonderschüler unter euch): Die Actionsequenzen sind sogar so schlecht, dass man beim Abspann mit dem Finger auf die Kinoleinwand tapsen und nach dem Namen „Uwe Boll“ suchen möchte. – Der bekannten Doppelnull mit der Lizenz zum Franchise-Mord…

Die Szenen sind nämlich derartig schnell geschnitten, dass man teilweise keine Ahnung hat, ob nun James Bond oder ein Ziegelstein das Baugerüst hinunterpurzelt. Ich zählte teilweise 2(!) Schnitte in der Sekunde, ein Cut per Second ist inzwischen sogar trauriger Unterbrechungsstandard. Sogar ein umstürzender Bretterhaufen wird zig mal für irgendeine visuelle Kinderkacke unterbrochen (James Bond beim Herumhangeln, sein Gegner beim Herumwirbeln), bevor die Schwerkraft ihren Werkzeugkoffer endlich wieder einsteckt und weiterzieht.

Und sogar in diesen einzelnen Kurzfragmenten schaffte man es, die Kamera verwackelt und schief zu halten! Teilweise erinnern diese Szenen an Such- oder Erkennungsbilder aus Kinderzeitschriften, wo man etwas gewinnen kann, wenn man weiß, ob der gezeigte Ausschnitt einen herangezoomten Waschbären oder doch nur einen umgedrehten Wischmopp zeigt…

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„Wah, sie sind überall! Im Kofferraum, auf der Motorhaube, ja, sogar in meiner Unterhose!“ – „Gewehrkugeln, Bond?“ – „Nein, Kameraperspektiven!“ – Ein Quäntchen Übersicht: Solch deutliche Bilder (Straßen unten, beide Autos gleichzeitig zu sehen) gibt es im Film leider seltener als einen Dokumentations-Oskar für „Moonraker“…

Apropos umgedreht: Hallo, liebe Bond-Macher! Oben und Unten sind Freundschaften, die es zu pflegen gilt! In mindestens 3 Actioneinstellungen (was also zum Glück nur knapp 3 Sekunden entspricht) hatte ich keine Ahnung, ob ich das Geschehen nun aus einem Loch im Boden verfolge oder vom anderen Ende des Universums aus, mit einem dicken Weltraumnebel dazwischen. Denn auch das Verdecken(!) der Action scheint ein neuer Trend zu sein, der zusammen mit den schlabbrigen 2 Meter-Hosen bei Jugendlichen auf dem Autobahnrastplatz der Moderne ausgesetzt gehört.

Wenn Bond durch einen Kanal (den wir schon lange voll haben) rennt, um einen Verräter zu stellen, gibt es nicht nur lästiges Spritzwasser aus dem Hause Tsunami, sondern auch noch Schnitte auf eine öffentliche Veranstaltung über ihnen, in der rein GAR NICHTS Interessantes passiert. Vermutlich sollte das eine künstlerische Sicht der Dinge sein, so à la „James Bond kämp… jagt auf Leben und Tod und all die kleinen Menschlein haben keine Ahnung, dass unser Actionheld für sie sprichwörtlich durch die Scheiße geht. Ja. Lebt nur in eurem kleinen Kosmos, ihr undankbaren Stinker! Ihr werdet schon sehen, wenn ihr demnächst… nichts seht. Millisekunden-Action sei Dank.“

Wisst ihr was? Drauf geschissen! Wir sind hier bei James Bond und nicht beim Programmkino unterforderter Schneideraumbesetzer, die eine Freundschaft mit Parkinson-erkrankten Kameramännern pflegen! – Die Schießerei während einer Oper ist sogar fast ein späterer Regressgrund an der Kinokasse, sieht man doch tatsächlich mehr vom grässlichen Notenauswurfprogramm als von Bond, der in der Küche (oder in der Tiefgarage – keine Ahnung, schnell geschnitten) auf seine Angreifer ballert. So einen visuellen Sturzdurchfall habe ich in 20 Bond-Filmen noch nicht gesehen und darüber hinaus zum Glück auch nicht viel häufiger!

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Leider kein Renner: Wenn man sich während der Actionszenen wünscht, dass bald der (übersichtliche) Comic zum Film herauskommt, ist das nicht gerade ein Ruhmesblatt für den Regisseur. Und für vierlagiges Toilettenpapier erwartet man sogar noch mal deutlich mehr als eine Verfolgungsjagd in den Umkleideräumen des Bielefelder Freibads…

An dieser Stelle können wir auch gleich ein Vorurteil aus der Welt schaffen, das von meinen Bekannten und diversen Filmkritikern in die (falsche Parallel)Welt gesetzt wurde. In dem Universum, in dem ICH den Film sah, war das Ding alles andere als „Action pur“ oder „nur Ballerei“. Vermutlich klingen diese Lobent- bzw. Vorwürfe so gut und griffig, dass sie inzwischen auf gut Glück vergeben werden. Wenn man alle richtigen Actionszenen zusammenzählt, kommt man auf eine wahrhaft geringe Minutenzahl, die noch dazu so verwackelt ist, dass die Zahlen viel kleiner und zarter aussehen. Vergleicht mal z.B. die turboschnelle Motorbootsequenz mit einer ähnlichen Szene in einem alten Bond-Streifen (Titel vergessen)! Da weiß man dann zeitlich aber, wo der Hammer hängt!

Eigentlich wollte ich auch diesmal keinen Vergleich zwischen Bond-Alt und Bond-Neu anstellen. Schließlich ist schon alles Dutzende Male gesagt worden: Schurkengeld in Euro statt Miss Money in Penny (schon jetzt mein Lieblingswortspiel dieses Reviews), der gute alte Q wird inzwischen nur noch als Halskette der Quantum-Organisation getragen, Charme versprüht der neue 007 nur noch wie ein Pflanzenschutzmittel und lustige Gadgets halten sich so in Grenzen, dass man Film Nummero 21 als Altfan am liebsten einmauern möchte.

All das wollte ich ursprünglich gar nicht erwähnen, aaaaber am Ende des Filmes fiel mir schon sehr auf, dass die „Superpläne“ der Bösen auch nicht mehr das sind, was sie mal waren. Hier gibt es jetzt eine leichte SPOILER-Warnung für die nächsten fünf Absätze…

James Bond und seine bolivianische Tussi sind gerade in eine Felsspalte in Bolivien gestürzt, da entdecken sie das manisch-teuflische Werk der Quantum-Organisation: Ein unterirdischer Fluss wurde durch Sprengungen hinter einen künstlichen Damm gezwungen, um der Bevölkerung das Wasser vorzuenthalten. Fertig, aus. Mehr gibt es in dieser Hinsicht nicht zu sehen. Da steigt das Wasser sicherlich auch wieder bei den Altfans. Und zwar in die Augen…

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„Ich sehe was, was Du nicht siehst, uuund das ist… sandfarben!“ – „Wenn Du einen Stöckel im Arsch willst, sag nur Bescheid. Man kann diese Schuhe nämlich auch wieder ANZIEHEN, weißt Du?“ – Was für ein Wüstling: Bond hat mit plötzlichem Wassermangel eigentlich kein größeres Problem. Im Notfall greift er einfach auf Vaginalsekret oder den Schweiß tobsüchtiger Zuschauer zurück…

Wie wäre dieser Plan wohl in den ALTEN Filmen ausgeführt worden? Vielleicht so: Als Bond eintrifft, wimmelt alles von austauschbaren Sicherheitsleuten und Bergarbeitern. Der Setdesigner hat sich zuvor bereits ordnungsgemäß ausgetobt und nach dem künstlichen Vulkan in „You Only Live Twice“ (1966) ein beeindruckendes Bergwerk-Panorama geschaffen. Quasi die Minen von Moria, Version 2.0! – Zwischendrin stehen etliche riesige Bagger und andere Baumaschinen, die keinen künstlichen Damm per Sprengung herstellen, sondern (etwas interessanter und aufwendiger) einen Tunnel bohren, damit das Wasser in ein anderes Höhlensystem abfließt.

Bond, damals noch nicht auf den Kopf gefallen, überwältigt einen der Arbeiter, zieht dessen Frack an und mogelt sich an Bord einer der Maschinen. Sein Ziel sind die gelagerten Sprengstoffkisten 100 Meter weiter, mit denen er die Höhle zum Einsturz bringen will, bevor die Bösen hier mal ordentlich Wasser lassen! Er wird entdeckt und beschossen. Während er den Schaufelbagger auf sein Ziel zusteuert, springen ihm die Fußsoldaten auf die Haube, so dass er in voller Fahrt den Bond’schen Dampfhammer ausfahren muss, Leute von der Tür wegtreten darf und dergleichen mehr… Alles gipfelt in einer großen Actionsequenz, in der alles einstürzt und Bond bei seiner Flucht an die Oberfläche gegen den Obermotz antreten muss. Nur echt mit „Zu zweit aneinander geklammert am Angrund hängen“ und anderen Action-Markenzeichen…

Doch was sehen wir hiiiier? Bond sieht für 3 Sekunden den bereits fertigen unterirdischen Fluss und muss das Actionfinale daher in ein Hotel in der Wüste(!) verlagern, das randvoll mit Brennstoffzellen(!) ist. Was soll denn der Quatsch!? Wäre Sonnenenergie nicht sinnvoller gewesen, als die Hotelküche mit Wasserstoff zu betreiben? Und wo sind eigentlich die Gäste? Ein riesiger, hässlicher Countainer mitten im Nirgendwo und keiner wohnt darin. – Wobei sich dieser Umstand eigentlich schon im letzten Satz erklärt, wenn man sich „Hässlich“ und „Nirgendwo“ als Beschreibungen in einer Hotelbroschüre vorstellt.

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„Bond! Sie sind nun schon 15 Stunden in diesem Flammenmeer! Ich muss sie erneut und wiederholt eindringlich vor einer Rauchvergiftung warnen!“ – „Ach was! Wo ist dieser Rauch, der mich vergiften will? Den mache ich eigenhändig fertig!“ – Jeder Flammenwerfer braucht auch einen guten Fänger: Sauerstoff ist sowieso nur was für echter Loser! Und selbst das auch nur in Begleitung ihrer noch erfolgloseren Eltern!

Aber gut: Es musste natürlich einen Grund geben, warum der Kasten mächtig in Flammen aufgeht. Und wenn dem Oberfiesling ein Sonnenkollektor aufs Kreuz plumpst, ist das natürlich nicht besonders spannend. – Obwohl…?

Logikfehler gibt es natürlich auch im Rest des Streifens: So ist es doch recht unwahrscheinlich, dass Bond & Schnalle weit kommen, wenn sie soeben aus einem tiefen Loch in der Wüste gekraxelt sind und ohne Wasser geradeaus laufen. Und wieso die Bösen ihre Geheimbesprechung per Ohrstöpsel im Zuschauerraum eines Opernballs abhalten, statt sich NACH der Vorstellung zu zehnt im Heizungskeller zu treffen, muss mir auch mal einer erklären, der schon mal in vulkanische Logikwelten hineinschnuppern durfte…

Aber lassen wir das. Das Hauptthema ist sowieso Bonds Rachefeldzug, weil im letzten Film seine Geliebte umgebracht wurde. Also die klassische Form von Penisnei… leid. – Zumindest will uns das die Zusammenfassung weismachen. In der harten Realität der Fiktion sieht das alles aber etwas gemächlicher aus: Zwar setzt sich Bond irgendwann über Ms Anweisungen hinweg, jedoch hat er keine Probleme durch die eigenen Leute zu befürchten. Die rennen zumeist nur wie aufgescheuchte Hühnerdarsteller an der Freisprechanlage hin und her, den ach-so-Amoklaufenden mit hohlen Floskeln beschwichtigend: „Ist uns ja schon klar, dass sie völlig Recht haben, Bond. Und kurz vor dem Abspann werden sie vermutlich wieder den Tag retten, aber: Bis dahin tun sie uns doch bitte den Gefallen und ignorieren sie unsere Appelle an ihre Vernunft. Zur Spannungssteigerung.“

Und dass James Höllenqualen aufgrund seiner verstorbenen Liebschaft leidet, kommt auch nur in zwei Szenen durch. Kleiner Tipp am Rande: Die, in der er mit der erstbesten Sekretärin schläft, gehört nicht dazu… Warum erlaubte man Bond nicht, in mindestens einem Moment seine wahren Rachegefühle zu zeigen? Denn was ist denn bitte daran spannend, dass ihm alle Leute ständig diese unterstellen, Daniel Craig aber nur Löcher in Luft starrt, als hätte man ihn soeben als Heimscheißer geoutet?

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„Ja, er hat beim Sex die ganze Zeit von seiner toten Exfreundin gesprochen. Und er kam erst zum Orgasmus, als ich mir ein Skelett-Kostüm übergezogen und einen toten Marder unter dem Bett versteckt hatte.“ – Fräulein Tusnelda zum Diktat: Mit seinem berüchtigten „Goldfinger“ hat Bond noch jede Frau zum Schreib… äh… Schreien gebracht. Gut, dass seine alte Bratze endlich kaputt war. Aber an wem soll sich Bond nur dafür rächen, dass dies so lange gedauert hat?

Wer jetzt schon etwas runterscrollt, wird sich fragen, warum der Film bei all den Kritikpunkten noch eine relativ moderate Note bekommen hat. Nun, das liegt daran, dass ich den Film verstanden habe! Ich wusste doch, dass dieser IQ von 80 irgendwann noch mal für etwas gut sein würde! – Bei Brosnan war man es gewohnt, irgendwann den Faden zu verlieren, weil es keine Rolle spielte, ob nun in Kolumbien ein Computer gehackt oder in China ein Sack Reis umgenietet werden musste. Die Erklärungen dafür wurden meist so lustlos runtergespult, als würde man sich für diese notwendigen Hintergründe schämen und viel lieber dem Stunt-Koordinator neckisch über die Frisur streicheln…

Doch bei „Ein Quantum Trost“ (wer erklärt mir eigentlich mal endlich den bescheuerten Titel?) kapiere ich ALLES. Und zwar von vorne bis ganz hinten, wo auch die 50 Kilometer Film mit den rausgeschnittenen Actionszenen liegen. Und die Grundidee ist nicht mal die allerschlechteste, nachdem es bei „Casino Royal“ ja nur um anonyme Bits und Bytes auf dem Bankkonto ging, die einer bolivianischen Großfamilie nicht mal ein höfliches Kopfnicken abgerungen hätten…

Und RICHTIG gelangweilt habe ich mich auch nie, höchstens eine sanfte Vorstufe zum zuckenden Hochreißen der Armbanduhr konnte ich in meinem Unterarm bemerken. Der Dialog bringt die Handlung brav voran und die gewohnt sinnlosen Länderwechsel tun ihr übriges & übliches. Somit ist neueste Bond zwar ein ansehnlicher (Polit-)Thriller, aber halt kein guter Bondfilm mit Schirm, Charme und Melone.

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„Ich frrrage Euch: Wollt ihr den totalen Krieg?! Oder eher nicht? Ihr müsst nicht, wenn ihr nicht wollt… Sagt mir dann einfach Bescheid, sobald ihr es wisst, ja?“ – „Mein Gott… Ich will Blofeld als Anführer wieder haben. An dem waren sogar die Katzenhaare charismatischer!“ – Wenigstens hat Mike Myers hier endlich mal eine Rolle bekommen… Wenn er jetzt noch die zusammengeknüllte Seite aus seinem Malbuch aus der Jackentasche nimmt, könnten wir sogar so was wie Angst vor ihm haben.

Fazit: EINMAL im Kino anschauen und erst dann wieder zuschlagen, wenn der Preis der DVD auf der Resterampe von Karstadt auf 7,99 Euro gesunken ist. Die verständliche Handlung und den einigermaßen logischen Location-Aufbau (bis auf das Hotel…) kann ich dem Film als alter Fan sogar noch irgendwie verzeihen. – Dass er jedoch mit seinen 230 Millionen Dollar(!) visuell weniger überragend aussieht wie seine Vorgängern aus den 60ern, ist eben so unverzeihlich wie die bereits von mir besprochenen Schnitt-zer.

Ich plädiere daher dafür, einfach mal 230 Mille in ein Zeitloch zu werfen und dann zu sehen, was Sean Connery damit anstellt. Vermutlich könnte man 1966 damit den künstlichen Vulkan aus „You Only Live Twice“ mit echter Lava auffüllen lassen und hätte sogar noch genug Geld übrig, um Bolivien kamerawirksam zu versenken…

Allgemeine Thrillerwertung:
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Bondfilmwertung:

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(TV-Tipp: In zweieinhalb Stunden gibt es auf Kabel 1 den Bond-Klassiker „In tödlicher Mission“ – Und genau DARAUF habe ich jetzt wieder Lust!)

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von Klapowski am 30.11.08 in Filmkritik

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Kommentare (14)

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  1. Armleuchter sagt:

    Danke für den TV-Tipp. (Moment, schon vorbei, das Ganze, oder?)

    Hab aber noch nicht begriffen, ob Du den Film jetzt eigentlich gut oder eher mies findest. Deine Review hat mich verwirrt.

  2. BigBadBorg sagt:

    Ich finde toll, daß es endlich wieder eine böse Organisation im Hintergrund gibt, die nach der Weltherrschaft strebt. Wenn deren Obermacker im nächsten Bondfilm vorgestellt werden sollte, hoffe ich, daß er eine weiße Katze auf dem Schoß hat.

    Nach den Brosnan-Gurken bin ich mit den zwei neuen Filmen eigentlich sehr zufrieden.

    Bond is back! Und es wurde Zeit!

  3. Klapowski sagt:

    @ Armleuchter: Die Endnote im Haus erspart den Ratemann…

    Die „3“ weisst darauf hin, dass es sich um einen eher durchschnittlichen Film handelt. Allerdings nur für Leute, die nicht zu sehr an alten Bonds kleben und mit einer Pseudo-Polit-Story völlig zufrieden sind.

    Für echte Bond-Fans wie mich (*geheimes Mitglieds-Handzeichen vor dem Monitor mach*) muss allerdings noch mal eine Abwertung erfolgen, und zwar nach der Formel:

    Fehlender Humor (= vergessene Gags pro Minute auf der Basis der alten Filme) multipliziert mit der Gesamtanzahl der unterdurchschnittlichen Actionsequenzen = Abwertung von der Ursprungsnote.

    Eigentlich ganz einfach, oder?

  4. Tim sagt:

    Geht das geheime Handzeichen irgendwie in Richtung „live long and prosper“ ? :) Bitteee, jaa?!

  5. Tim sagt:

    Zu deiner Frage:

    Ich denke mal man trifft sich so in der Oper und nicht hinterher in einem Raum, damit niemand eine Beziehung zwischen den Leuten herstellen kann. Viele wichtige Leute sind da, keiner kann aber hinterher sagen, dass sich da genau diese Leute unterhalten haben, ja überhaupt kennen.

    Sonst könnte ja immer zufällig wer sehen, dass die alle im selben Raum verschwinden… oder bemeken, dass nach der Vorstellung genau diese Leute „verschwunden sind“. Oder sogar ein Geheimagent in den Heizungskeller platzen oder so.

    Stimme dir ansonsten zu: Die Story ist sogar brauchbar, man muss die von Casino Royal aber noch im Kopf haben. Aber ein Bond wie ich in mir vorstelle war das nicht. Zu wünschen wäre natürlich mal ein Bond mit brauchbarer Story + guter Action, Stil und Kulisse.

  6. G.G. Hoffmann sagt:

    Das mit den schnellen Schnitten habe ich ganz genauso empfunden. Aber nach den ersten 10 Minuten wurde das Tempo glücklicherweise deutlich heruntergeschraubt. Bei der Autoverfolgungsjagd und den Szenen in Siena habe ich absolut nichts mitbekommen. Möglicherweise aber auch später nicht. Denn die oben beschriebene Szene in der Kanalisation ist mir, ohne Witz, völlig unbekannt. Vielleicht kann mir mal jemand einen Tipp geben, wann und wo das gewesen sein soll. Vielleicht hat der pünktlichkeitsfanatische Kinobetreiber meines Vertrauens aber den Film auch wieder eigenmächtig um ein paar Minuten zusammengeschnitten, damit der Folgefilm pünktlich um 19.00 Uhr anfangen konnte.

    Obgleich ich wie immer selbstverständlich gegen alles Neue war, Daniel Craig schon vor seinem ersten Auftritt als Bond völlig inakzeptabel fand, ebenso wie das Fehlen sämtlichen bondtypischen Beiwerks (Bond-Intro, Bond-Musik, Bond-Sprüche, Bond-Autos, Q, usw.), muß ich leider zugeben, daß die alten Filme, selbst die jüngeren mit Pierce Brosnan, irgendwie langsam und seltsam gewalt- und actionfrei wirken. Selbstverständlich habe ich am Samstag (?) auch „in tödlicher Mission“ mit Roger Moore und anschließend auf der ARD diesen ersten und zugleich vorletzten Bond-Film mit dem Dingsbums geschaut. Aber irgendwie hatte ich die Filme lustiger und actionreicher in Erinnerung. Da haben die Craig-Filme (in Sachen „lustig“ zwar nicht) schon ganz neue Maßstäbe gesetzt.

    Gleichwohl muß sich der Craig-Bond im dritten Film nunmehr irgendwie wieder in den ironischen englischen Gentleman verwandeln, wie wir ihn kennen, und die traditionellen Elemente wieder mit einbringen. Sonst sind die Filme, um im Star Trek Jargon zu sprechen, „non canon“.

    (Wo gibt es eigentlich diesen geilen Computertisch zu kaufen, den der MI:6 in London hatte? Und hat unser Top-BND mit seinen Hausmeisteragenten im Kosovo ähnliche Technik?)

  7. Sparkiller sagt:

    @GGH: Der Bond verfolgt doch den abstrünnigen MI:6-Typen noch eine Weile, nach dem „Sie glauben gar nicht, wo wirrrrr überall unsere Leute haben!“-Spruch des Quanten-Chefs. Dabei halt auch unterirdisch durch einen Kanal, während oben irgendwas mit Stieren passiert.

    Trotz zu flotter Nerv-Action fand ich den Streifen auch gar nicht so übel, wie gedacht. Das Bond-Intro + die dazugehörige Musik sind noch so schön übertrieben kitschig wie früher. Und endlich gibt es auch mal wieder die große böse Geheimorganisation, nachdem SPECTRE leider sowieso nie deeeeen tollen roten Faden entwickelte, welchen der Laden hätte haben können.

    Und in MEINEM Bond will ich diese total übertriebenen Welteroberungs-Agenturen schon haben! Ohne kalten Krieg und überhaupt werden Pläne wie geklaute Atomköpfe zwar wohl bereits etwas altbacken wirken, aber was spricht denn mal gegen eine dolle Finanzkrise? Will sagen, eine noch dollere als die ECHTE! („Waaas, Spark? 1000 Euro im Monat für den Zukunftia-Webspace?!“)

    Oder diese Eisberge könnten schließlich auch noch etwas schneller schmelzen, z.B. mittels… äh… eines geheimen Quantum-Riesenföns? Und… und… der Anführer dort heisst… öh… „Mozart Weltschmerz“ und spielt bei den Bösmänner-Treffen immer auf einem silbernen Klavier! Genau!

    Dabei kommt dann Bond mit seinem (original 60er!) Aston Martin durchs Fenster geflogen und sagt danach „Tut mir leid, aber dieses Projekt müssen Sie wohl auf Eis legen!“ (Ha-ha!). Danach klopft er ein kleines Stück von der Eisberg-Geheimbasis ab und tut es in seinen Martini: „Hmmm, endlich einmal ein nützliches Geheimversteck!“. Namenlose Quantum-Schergen fangen dann an zu schießen, aber die aktuelle Bond-Schnitte („Holiday Sweet“) startet die Selbstzerstörung, weswegen die ausgehöhlte Eisberg-Basis gaaanz langsam untergeht. (Bond: „Hey, hat uns etwa eine Titanic gerammt?!“)

    Durch einen Eistunnel gibt es dann die große Flucht, während Mozart natürlich fluchend entkommt. („Dies wird Ihr eisiges Grab werden, Null-Null… Unter-Null!“) Am Ende finden Bond und Schnitte aber ein kleines Flucht-Torpedo (Eigentliiiich nur für EINE Person!), welches ausgerechnet das Schiff von M rammt. (Diese beim Öffnen des Deckels: „Es scheint, es ist nicht nur etwas in das Schiff eingedrungen!“).

    Titel: „Der kalte Schauer des Todes“.

    So, wann krieg ich meine Millionen?

  8. Armleuchter sagt:

    Großartiger Sparkiller-Plot. Aber bitte keine Eisbasen mehr, der letzte Pierce-Bond (oder vorletzte? auf jeden Fall aber hinterletzte!) hat da Maßstäbe gesetzt. Im negativen Bereich! Was da in dem Eispalast passiert ist, tut mir jetzt noch im Kopf drinne weh.

    Noch mehr Agenten-Kitsch geht nicht, da sagt sich auch die Selbstironie irgendwann: „Ich bin dann mal weg!“ und übrig bleibt glänzender, schön anzusehender und sehr teurer Kitschdreck.

  9. Flyan sagt:

    @Sparkiller: Die Musik war schön kitschig? Ich kenne von dem Film bis jetzt nur den Titelsong (eigentlich kenne ich von mindestens den letzten 2 Filmen nichts anderes) und muss sagen, dass ich diese als erschreckend schlecht empfand – dümme Stimmen, bitter verhauene Rhythmen, null Atmosphäre. Nicht dass die Titelsongs (viel) früherer Filme einen besonderen künstlerischen Anspruch gehabt hätten. Nur waren sie eher noch kultig und wiederekennenswert, sozusagen charakteristisch. „Another Way To Die“ soll wohl möglichst viele frühere Elemente aufgreifen, ist aber irgendwie lustloser als Rick und Brannon bei den letzten 7 Voyager-Staffeln.

    @Daniel: Danke für die vielen Reviews, haben mich immer wieder davor bewahrt, doofe Filme zu sehen! Hoffentlich kommst du nicht irgendwann an und verreißt diese Filme, die ich mag! Trefferwahrscheinlichkeit gering…

  10. Astrofan sagt:

    Die zwei Filme mit Craig fand ich eigentlich ganz gut, nur waren die Schnitte in den Actionszenen schon verdächtig nahe dran, bei mir epileptische Anfälle auszulösen. Am Anfang habe ich auch das typische Bond-Intro vermisste, das komischerweise vor dem Abspann lief.

    Übrigens das Hotel in der Wüste gibt es wirklich, allerdings steht es sicherlich noch ;). Es ist das „Residencia“ am Paranal wo die Astronomen der Europäischen Südsternwarte absteigen.
    http://www.eso.org/public/outreach/press-rel/pr-2008/pr-38-08.html

  11. Donald D. sagt:

    @ Klapo: Das mit den schnellen Schnitten empfand ich auch so. Da sich aber nur zwei Autos jagten, konnte man noch recht gut einschätzen, wer wen jagt. Beim dritten „Bourne“ empfand ich das noch wesentlich schlimmer (3 verwackelte Kameraschnitte pro Millisekunde).
    Den Titel „Ein Quentchen Trost“ („A Quantum Of Solace“) hat Craig angeblich persönlich ausgesucht. Es ist der Titel einer Kurzgeschichte von Ian Fleming. Und: es ist offiziell nun schon der 22. Bondfilm, NICHT der 21.! (Es gibt noch drei inoffizielle.)
    @ Sparkiller: Schönes Drehbuch! Sollten wir mal verfilmen. Klapo spielt den irren Gangster, ich seinen Handlanger und Du spielst Moneypenny und Q. Gert Günther Hoffman spielt den Bond. Er scheint ja ungefähr das Alter von Connery und Moore zu haben und das waren sowieso meine liebsten Bonds.
    Daß die Terrororganisation „Spectre“ nicht mehr auftauchte, liegt daran, daß Broccoli nach jahrelangem Rechtsstreit mit McClory die Rechte an der Organisation verlor. Er wollte die Fans aber nicht enttäuschen und ließ Blofeld durch Moore umbringen („In tödlicher Mission“/“For Your Eyes Only“). Dort wurde der Name „Blofeld“ zwar nie erwähnt, weil Broccoli das nicht durfte, aber jeder Fan wußte, wer das sein sollte.
    Alles in allem war ich vom neuen Bond positiv überrascht. Keine langen Pokerorgien, sondern der kürzeste Bondfilm aller Zeiten. Dennoch: Humor durch Craig rüberzubringen wird schwierig, denn der guckt immer noch durch die Wäsche wie King Kong.

  12. Jordibordi sagt:

    Ein Review, das mir aus dem Herzen spricht – ich dachte schon ich bin der Einzige, der mit dieser Wackelaction und dem wirren Rumgezappel nichts anfangen kann!
    Man hätte genausogut bei meinem Neffen im Kinderzimmer mit der Wackelkamera drehen können – da hätte man genausoviel mitgekriegt..
    Die Logikkette konnte ich aber erst nachvollziehen, nachdem ich die Kritik beim Münchner Gong96 Sender gelesen hatte („ACTION als phantastische Choreographie, aufregend, brillant, exzellent“..) – muß aber dabei sagen, daß ich den Vorgänger schon wieder vergessen hatte (mit Ausnahme des fehlenden Endes).
    Seit wann muß man vorher eigentlich Bond-Filme studieren, um der Story folgen zu können?
    Mit anderen Worten Sch*-Action und langweilige Bösewichter – und der mieseste Anfang, den ich je gesehen habe – und mit einem Bond hat der Streifen soviel zu tun wie Käse mit dem Mond.

  13. Exverlobter sagt:

    Ich fand den Film gar nicht so schlecht, weil ich mich daran gewöhnt hab, das die Daniel Craig Filme eigentlich gar keine richtigen BOnd Filme mehr sind. ALs eigenstänidger Film taugt er schon was, als Bond FOrtsetzung ist er nur unwürdig!

  14. MOSAKA sagt:

    Ich werde euch jetzt den kompletten Bond Film „Ein Quantum Trost“ detailliert beschreiben, also macht euch bereit! Der folgende Text wird jede einzelne Szenen so detailliert beschreiben, dass sie nicht mehr ins Kino müssen, geschweigedenn den Film überhaupt zu sehen!:

    *schnitt* *schieß* *schnitt* *schieß* *schnitt* *renn* *hau *schnitt* *schnitt* *schnitt* (jetzt noch 5000 Seiten lang folgendes) *schnitt* *schnitt* *schnitt* *schieß* *renn* *hau* *schnitt* *schnitt* *schnitt*…

    Gut, der Witz ist jetzt arg billig, aber egal! Eine Detailliertere Inhaltsbeschreibung werden sie nirgends wo finden!

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