Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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„Star Trek – Strange New Worlds“ – 3.08 – „Four-and-a-Half Vulcans“

„Star Trek – Strange New Worlds“ – 3.08 – „Four-and-a-Half Vulcans“

Jeder Mensch liebt Humorepisoden! Denn Lachen ist gesund und sorgt dafür, dass wir nach 4 Jahren SNW nicht zuuu schnell auf 20 ernste Episoden kommen, die wir 1995 schon nach 8 Monaten beisammen hatten. – Außerdem lieben alle Leute Episoden mit Vulkaniern. Denn diese Wesen sind total kultig mit diesen Ohren, die nicht so … komplett rund sind? Und dann sind die alle wie Sheldon Cooper, nur nicht ganz so hilfsbereit und zuvorkommend. Zusätzlich haben Vulkanier so Haare, die oft so komisch kurz runterhängen. Oder mit so einem Scheitel in der Mitte, was echt ein Brüller ist! – Ach, eigentlich muss man all das gesehen haben! Daher: Willkommen bei Episode 3.08 von SNW!


Inhalt: Auf einem fremden Planeten, der den Vulkaniern bereits bekannt ist, ist ein Reaktor außer Kontrolle. Doch wegen der Ersten Direktive (bzw. eines geisteskranken Zwillings derselben?) dürfen nur Vulkanier den reparieren.

Also werden Pike, Uhura, Chapel und La’An einfach mal in welche verwandelt (DNA-mäßig, nicht nur mittels Verkleidung) und runtergeschickt.

Danach müssen sie jedoch noch eine Weile in dieser Rolle bleiben – was zu total absurden Beziehungsgesprächen auf dem Schiff führt.


Besprechung:

Eigentlich muss man diese Folge nicht im Gaga-Detail besprechen. Klar, man könnte hier jede Szene auseinandernehmen („WAS? Pelia hat sich früher Marihuana-Spitzen in die Zigarren gedreht? Gleich auf Trek Central hochladen, diese Info!“), aber WENN ich das täte, müsste ich hier demnächst auch Reviews zu „American Pie“ und „Verrückt nach Mary“ anbieten – die übrigens die weitaus besseren & schlaueren Komödien sind.

Genau genommen haben sich die Macher einfach nur vertan. Kann ja mal passieren: Man sieht eine alte Body-Switch-Komödie, will auch iiirgendwas in die Richtung machen – und plötzlich steht man mit einem unlustigen 54-Minuten-Werk nackig auf dem Marktplatz und wird von alten Trekkies mit Hundekot beworfen. Sowas kommt ab und zu (= alle 14 Tage?) halt mal vor und bedarf keiner besonderen Besprechung.

„Spock, als ich dir sagte, dass du mir ‚Brillis‘ schenken sollst, dachte ich an Schmuck, nicht an diese Nasenfahrräder.“ – „Egal, dafür haben wir den Zuschauern daheim ein Lächeln geschenkt?“ – Humor ist, wenn man beim Weglaufen trotzdem irre grunzt: Chapel entdeckt, wie schön Wissenschaft sein kann. Als Krankenschwester kannte sie das nur aus den Zeitschriften im Wartezimmer.

Lustig ist eben nix davon…

Alle Szenen beginnen, irgendwer sagt was Unpassendes/Unromantisches/Unhöfliches uuund die Szenen enden wieder. Das ist wie eine Art Atemübung, nur halt ohne Belastung des Zwerchfells.

Viel schlimmer als das ist aber die Unmoral, die aus jeder Pore des botoxartig zurechtgesp(r)itzten Vulkanier-Bildes dringt:

• Diese Rasse denkt wahnsinnig schnell, ist aber so unhöflich und aufdringlich wie ein Ferengi, der mit der Dampfwalze ein wegrollendes Geldbündel verfolgt.

• Medizinische Experimente mit „rassenverändernder Wirkung“ werden einfach mal durchgeführt und können dann nicht rückgängig gemacht werden. Da schlägt sich der Hippokratische Eid vor Lachen auf die Schenkel?

• Kollegen wie Spock kann man verscheuchen, veräppeln oder sogar verkloppen. Hauptsache, wir sehen am Ende der Episoden die gefühlt fünfzigste Tango-Session. Wie war das eigentlich bei Data damals? Musste der ebenfalls in vier Episoden mit Beverly Crusher den Stepptanz üben?

• Beziehungen beginnen und enden gerne mit solch Worten wie: „Heeeey-yooo?!“, „Was geeeeeht?“ und „Hab dich ausgenutzt, ist das nicht witzig?“

• Patel darf endlich wieder als Captain arbeiten, weil sie beim sinnfreien Ausrasten immer dieses süße Grübchen bekommt. Auf den letzten 10 Seiten ihrer Personalakte gibt es bestimmt Bilder dazu?

„Wow, als Vulkanier fühlt man sich gleich viel stärker. Kommt das vom grünen Blut?“ – „Nö. Andere LARPer fühlen das auch. Kommt vom vielen Herumtollen im Wald.“ – The Walk Of Lame: Dieser Auftritt wird in Zeitlupe ausgeführt. Wenn sich die Crew in jene Klingonen aus der ersten DISCO-Staffel verwandelt hätten, hätte man dafür nicht mal eine verlangsamende Nachbearbeitung gebraucht? (*Knirsch, Ächz, Kriech*)

Trotzdem hier ein paar Stichpunkte für alle, die meinen Schmerz – per Mindmelt? – mit mir teilen wollen:

– Spock darf sich in der Kantine nicht neben Una und La’An setzen. Warum? Keine Ahnung, aber die Worte „Weird“, „Eating and debriefing kind of thing“ & „Habe damals fünf statt drei Cocktails getrunken“ spielen eine große Rolle auf dem Hormon-Teststreifen. Schon toll, wenn man den verbesserten Star-Trek-Menschen so intim kennen lernen darf? Man möchte fast Picard abgewandelt zitieren: „In der Zukunft der Menschheit gibt es kein Geld! Wir bezahlen jetzt mit Biergutscheinen…“

– Weiter geht es mit Pike und Patel, die über einen Kollegen sprechen:
„Ich mag den Kerl nicht.“
„Er ist gut in seinem Job. Und das bin ich auch. Ein Dinner könnte helfen.“
„Okay, mach ich.“

Klingt fast so wie ein Gespräch von Trump mit seinem eigenen Spiegelbild? Auch spannend, dass wir hier nur noch über Allgemeinplätze sprechen. Hatte man bei DS9 noch konkrete Hintergrundinfos wie „Weißt du noch, Alter Mann? Das Kaugummi auf dem Stuhl unseres Ausbilders?“, so quatscht man sich hier die Bewertung einfach gegenseitig in die Hirnrinde rein: „Der ist aber gut/schön/fies!“ – „Uii, das finde ich ganz toll/ansehnlich/grausam!“

– Die Mission ist an sich schon quatschig: Die Vulkanier haben VOR der Gründung der Föderation (bzw. weit vor Star Trek 8?) einer Prä-Warp-Zivilisation geholfen, daher kennen diese Aliens zwar Vulkanier, dürfen JETZT aber keine NEUEN Außerirdische (z.B. Menschen) treffen, weil nun ja die Prime Directive gilt…?

Die spinnen doch, die Erstdirektivler! (*tock, tock, tock*)

– Eigentlich wollte ich diese Prämisse zähneknirschend akzeptieren, aber wenn man später erfährt, für welche Story wir diesen dreifachen Rittberger vollführen (von Pelias verbalen Scheiße-Erguss am Besprechungstisch ganz zu schweigen), bin ich vom gnadenhaften Wegsehen so weit entfernt wie Pike von der erzwungenen „Schlag ein, Alter!“-Handgruß, den wir hier zusätzlich ertragen müssen.

„Meine Rasse beschäftigt sich nur mit Logik und wichtigen Dingen. Zum Beispiel, wie man dieses Eis-am-Stiel etwas wohlschmeckender herstellen kann.“ – Immer dieser Ärger mit der Low-gik: Die Autoren dachten tatsächlich, dass gewissenhafte Aliens gerne viel putzen. Dabei erinnere ich mich an messiehafte Tempel auf Vulcan (Lavaströme, Felsbrocken) und staubige Höhlen bei ENT.

– Besonders ärgerlich auch Pelias ständige Sado-Sprüche à la „LSD hat bei mir auch nicht gewirkt“ oder „Hey, wie die da schmerzverzerrt am Boden rumlümmeln, das sieht nach Spaß aus!“ – Mein Vorschlag: Einfach in der nächsten Folge einen Obdachlosen verprügeln, dann Crackpfeifen verteilen und einem Fähnrich den Bart anzünden – für das optimale Star-Trek-Gefühl.

– Also werden alle per Spritze(!) sofort in Vulkanier umgewandelt. Im Stehen. Ohne medizinischen Trikorder. Selbst ein Schluck Wasser, ein Stuhl oder eine Windel sind nicht in Reichweite. ICH hätte ja wenigstens noch etwas Absurdes erfunden wie: „Sie werden großen Hunger bekommen. Auf Teppich-Klebstoff.“ – Aber nicht mal das wird uns vergönnt.

– Ja, von wegen andere Organe, komplett verändertes Blut und jahrelange Übung, um die eigenen STARKEN Emotionen an der Leine zu führen: In 3 Sekunden wird man zum Vollblutlogiker, wedelt mit vulkanischen Waffen und hört auf dem Schiffsflur rockige „Ist das nicht lustig?“-Mucke.

Schon blöd für Ash Tyler in DISCO-Staffel 1, der noch mit Schleifmaschine und Amboss zum Klingonen umgebaut werden musste?

Zumal sich bei allen auch gleich die FRISUR mitänderte… Das Freizeitleben muss schon toll sein, wenn man SNW-Autor ist? Die haben selber immer „tolle“ Serien zum Anschauen?

„Spock ist bereits mein Ehemann, Herr Oberstudienrat! Sie können ihn nicht mit dieser iranischen Dreijährigen zwangsverheiraten!“ – Da hilft nicht mal Brandsalbe aufs Hirn: Diesmal ist Unas spontan ausgedachtes und/oder gecanceltes Liebesleben der Dreh- und Gängel-Punkt dieser Episode. Bei diesem Sub-Plot bin ich allerdings kurz weggenickt… War sicher ein Spaß?

– Dass man nicht mal so höflich war, uns die Mission auf dem Planeten zu ZEIGEN, nehme ich der Episode besonders übel. Klar, der Gag war, dass der kaputte Reaktor zwei Sekunden(!) nach dem Runterbeamen wieder lief. Aber hätte es dann nicht genügt, Spock alleine runterzubeamen und dann einfach 5 Minuten zu warten? Oder nachts als Gruppe runterzubeamen und einfach 2 Minuten zu benötigen?

Früher war bei den Gag-Episoden ja auch noch Restlogik drin..? (*Spitzohren an Quarks Ohren anbring*)

– Und wenn die Planetenbewohner kurz geblinzelt haben sollten (mussten sie ja nicht, denn die wurden ja gar nicht gezeigt – toller Spartrick für niedrige Produktionsbudgets?), haben sie nicht mal die vier Handwerksgesellen GESEHEN.

Wie weit sind wir eigentlich am Rückwärtsgang des Mediengeschäfts hängen geblieben, dass wir nicht mal EIN Matte Painting auf dem Hauptbildschirm oder EINEN gesichtsverknubbelten Alien-Minister mit Statistenausstrahlung sehen?

„Natürlich bin ich fit für den Dienst! Könnte jemand, der krank ist, den Admiral etwa so gezielt mit Spinat beschießen?“ (*Sproink*) – Wenn der Amtsarzt zweimal pimmelt: Da Vulkanier nicht lügen können UND außerdem manisch vor sich hinquasseln müssen, verbaut Pike hier seiner Freundin fast die Rückkehr. Vulkanier sind also SEHR dumm, unbeherrscht und taktisch unbeholfen. Kein Wunder, dass die Autoren seit 2017 kein Star Trek mögen?

– Aber halt, ich vergesse ja den Running Gag der Folge: „Mister Spock, Sie sind ja nur ein HALBER Vulkianer.“ Mann, was für ein Brüller! Der olle Spock. Kein richtiger Vulkanier. Quasi ein halber Mensch. Ich wünschte, irgendeine unlustige Serie aus den 1960er-Jahren hätte das mal irgendwie thematisiert?

– Das vulkanische Verhalten sollte wohl witzig sein, weil es die Beziehungsebenen aller Charaktere analysiert. Aber auf so einer Art „TikTok meets Primatenforschung“. Leider können sich die Autoren aber nicht darauf einigen, ob Vulkanierer waffenwedelnde Motherfucker der Coolness sind, ODER aber roboterhaft herumstaksende Nullnummern (Pike jongliert einfach nur Laufstile und Augenbrauen?) ODER Beziehungssüchtige mit der Lizenz zur psychopathischen Penetrations-Manipulation.

– Überhaupt funktioniert das alles … null. Niemand reflektiert seine vulkanische Identität näher oder spürt noch dem alten Menschsein nach. („Hey, plötzlich mag ich Symbole und Muster? Dabei wollte ich die Schürze mit den Kullern eigentlich wegwerfen. Jetzt sehe ich, dass das Fraktale sind!“) Das alles wird lediglich so erzählt, als würde ich morgen ein Afrikaner werden – und würde dann wie bescheuert auf Trommeln, Bananen und Bambusmöbel stehen.

Ich will nicht so weit gehen und das „Rassismus“ nennen (ich nenne eine Amöbe ja auch nicht sexistisch, wenn sie nur weibliche Körperzellen befällt), aber aus der Idee, dass ein Gehirn(!) plötzlich völlig anders denkt und man dadurch das Leben neu betrachtet, wird gar nichts gemacht.

„Diese Episode hat mir gezeigt, wie sehr ich menschliche Frauen liebe! Äh… Euer Mister Spock IST doch eine menschliche Frau, ooooder?“ – Vergebliches Triebesmüh: Wenn an der grünen Plüschkette(?!) nicht drei Rolex-Uhren dranhängen, wird sich eh keine Frau für den begeistern. Diese Substory ist also ebenfalls ein echter Wegschmeißer für Humorfreunde. (*auf Mülleimer zeig*)

– Toll, Kirk hat eine Übergangsjacke, so wie ich sie haben will! Schwarz, schick aber nicht zu dick. Für den (Secret Hideout-)Herbst genau das Richtige? Tja, aber eigentlich kommt der aber nur an Bord, um sich peinlich an Scotty anzubiedern: „Hey wir können uns dutzen. Arsch gerettet und so. Wie wär’s? Nachfolgeserie zusammen, so ab 2027?“


Wir können die Stichpunkte aber auch hier einfach beenden…

Ich könnte noch zwei Seiten füllen…

Die unlustigen Stammelauftritte. Die Disziplinlosigkeit beim Penis-wechsel-Dich. Die beknackten Gespräche an der Bar („Ich wollt nur… öh-gulp-bla… Hey, frieeeends again?“).
Die gehirnbeleidigenden Gastauftritte von den beiden fiesen weißen Vulkanier-Herren (Geschmacksrichtung: alt und übergriffig).
Uhura, die ihrem Schwarm als Vulkanierin eine Gehirnwäsche(!) verpasst hat (Tja, moderne Frau, da kann man halt nix machen, ohne selber alt und männlich zu wirken)…

Wichtig ist aber vielleicht eh nur, mit welchem GEFÜHL wir hier rausgehen:

Und da bleibt bei mir vor allem hängen, dass der grauhaarige Vulkanier Doug heißt und eine Schwester namens Susan hat. Und einen Cousin namens Pete.

Das ist ECHT mal faszinierend! Oder, wie die Romulaner zu sagen pflegen: „Das hat mir meine Schwägerin Chantalle auch immer gesacht!“

Fast noch die beste Szene der Episode: La’An verprügelt Spock, um ihm zu beweisen, dass sie NICHT (wie Khan) gewalttätig ist. Das geht aber in einen romantischen Tanz über. Das kann man machen. Vor allem, da es von allen Szenen am besten gefilmt ist.


Fazit:

Eines Tages will ich erfahren, was in den Kurtzman-Jahren hinter den Kulissen GENAU geschehen ist.

• Wurde das 70er-Jahre-Witzebuch auf ChatGPT hochgeladen oder hat die App es gar selbst verfasst?
• Hat man 3 Minuten oder 3 Sekunden über Vulkanier recherchiert? Oder 3 Tage, um auch wirklich JEDEN Aspekt ins Gegenteil zu verdrehen?
• Welcher Scherzbold hat die Zielgruppen-Analyse geliefert, die beweisen sollte, dass das Publikum genau DAS sehen möchte? Hatte gar Kurtzmans Wahrsagerin ihre Kristallkugel mit Jägermeister gefüllt?
• Wie genau kommt es, dass wir bei DS9 noch dutzende Bar-Besucher im Hintergrund sahen (feixend, lachend, schulterklopfend), wir bei SNW aber in leblosen Kulissen rumhängen, bei denen die Hintergrundaktivität stets mit der Hirntätigkeit der Autoren korreliert?

Zu den pubertären Sprüchen, den grausamen Dialogen und dem kompletten Weglassen(!) der SF-Handlung auf dem Planeten will ich nichts mehr sagen…

Außer vielleicht: Muss ich dieses Franchise finanziell über Patreon und Paypal unterstützen? Oder reicht es, wenn ich das Abo aktiviere und die Glocke anklicke?

Immerhin muss man zugestehen, dass der Stauneffekt in Bezug auf die Schlechtigkeit dieser Episode bereits einen eigenen Faszinations- und Hinguckfaktor darstellt.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
WHAT THE DOUG?!
Sci-Fi mit Körper-Transformationen ist nichts Neues beim Trek. Beispiele wie Sisko als Klingone, Troi als Romulanerin oder Kira als Cardassianerin gehören sogar zu meinen persönlichen Highlights.

Und auch gegen „Spaß-Episoden“ habe ich grundsätzlich überhaupt nichts, gerade bei Staffeln mit 24 Episoden.

Aber im Zusammenspiel mit den merkwürdigen Kurtz-Autoren will das oben genannte bei mir einfach nicht landen. Und es ist für mich SEHR schwierig, dies genau zu erklären. Denn auf dem ersten Blick will man diese Folge hier sogar mögen, aber der Humor und das Verhalten der Figuren sorgt bei mir für dasselbe Unbehagen wie die Fröhlichkeit beim Musikantenstadl.

Es fehlt die Finesse, der knackige Dialog. Als wenn Außerirdische versuchen, eine Menschen Sitcom zu schreiben (Welche Ironie!).

Allein der Vorwand für die Körperveränderung ist seltsam verworren, die Umsetzung bescheuert lang:

1. Pre-Föderations Vulkanier schenken einer anderen Kultur tolle Energietechnik

2. Diese muss, Jahrhunderte später, aber nun repariert werden, sonst schnell Planet kaputt („Was? In all der Zeit hätten wir das Gedöns vielleicht auch selber verstehen können? Laaaangweilig!“)

3. Wegen der ersten Direktive darf aber niemand von der Föderation helfen, außer Vulkanier wegen 1.)

4. Da aber gerade keine Vulkanier in der Nähe sind, muss sich die Kommando-Crew (?) inklusive Pike (!) in „echte“ Vulkanier verwandeln, da die Alien-Scanner normale Prothesen erkennen würden. Dieses „Schlupfloch“ ist für die Sternenflotten-Sesselfurzer anscheinend okay.

5. Es gibt anscheinend auch DANN keinen Kontakt mit der Planeten-Regierung und da Pike diese vulkanische Hellebarde dabei hatte wollte man sich sogar da durchkloppen? Und selbst für mega-logische Super-Vulkanier war die Reparaturzeit von UNGEFÜHLT 30 Sekunden doch etwas arg kurz?!

Schon in den ersten fünf Minuten wird dem Zuschauer also die volle Kurtzman-Ladung ins Gesicht gewixt. Verworren, dümmlich und es mufft einfach extrem nach einem übervollen Autorenraum („Ich! Ich hab auch tolle Ideen!“ – „Und ich erst! Lasst uns doch einfach ALLES einbauen!“).

*klebriges gesicht mit meinen notizen zur folge abwisch*

Im Ernst, ist es wirklich ein Fall von „Früher war alles besser“, wenn ich TNGs Erklärungen für die Geschehnisse einer Folge wesentlich eleganter finde? Lasst es uns wissen! Likes und Comments in den… äh… Comments!

Und was passiert sonst so?

*klebrigen notizzettel auseinanderfalt*

– Pelia will Pike „high-fiven“. Immerhin waren alle Anwesenden ähnlich peinlich berührt wie der Zuschauer.

– Das Verhalten der Neu-Vulkanier wirkte bereits wie eine Parodie, gerade Pike und seinem mittlerweile wohl lebendigen Mega-Haaren (Pluspunkte dafür, dass dies sogar angesprochen wurde)

– Dazu gehört auch der Slow-Motion-Marsch mit irdischer Pop-Musik. Immerhin können wir neben der Rotationsenergie von Roddenberry nun auch die von Nimoy nutzen!

– Alle anderen stehen eigentlich nur um Pike & Co. herum als Stichwortgeber für „lustige Vulkanier-Gags“. Ich mein, wenn 1-2 pro Folge gut ankommen, dann 50 davon doch bestimmt NOCH mehr!

– Nicht begeistert war ich auch von der Formel „Vulkanier = Arschloch“, wobei DAS auch angesprochen wurde. Aber wird es dadurch besser? Hat schon etwas rassistisches, auch der Plot mit dem „Romulaner“.

Apropos, eigentlich ist bei Vulkaniern die „Logik“ eigentlich ja gar nicht genetisch eingebaut, so dass man direkt nach der Verwandlung darüber verfügt. Surak hat sie doch eigentlich mit seiner Lehre gerettet, aber erklär das mal einem Kurtz-Autoren („Vulkanier sind total logisch und haben spitze Ohren! Huuui!“). Von Sybok mal ganz zu schweigen (Was wurde eigentlich aus deeem?!).

– Typisch Kurtz war auch der Subplot mit „Doug der Vulkanier“ und seinem Menschen-Fetisch. Dass Nummer 1 bei seinem Anblick direkt ein nasses Höschen bekommt tat dem Charakter auch nicht einen Gefallen. Oder Frauen allgemein.

Auf dem selben Level war auch das Gespräch mit der Fake-Heirat von Una und Spock. Ja, er hat eine „ganz große Lirpa“. Höhö!

Wobei ich die absolute Grundidee von Vulkaniern mit einem Menschenfetisch in ihrer Doofheit schon wieder irgendwie gut fand. Immerhin!

Leider trieb die ganze Geschichte (wieder einmal) richtungslos vor sich hin. Romulaner La’an war die einzige, die etwas Druck machte, aber selbst das kam erstaunlich schlecht und plump rüber („Raaah! Muss ALLES vernichten! Romulaner böseee!“).

Die Rückverwandlung der meisten wurde einem dann auch off-screen mitgeteilt, während La’an noch mit sich hadert. Aber auch dies ist nichts, wo ein Kampf-Tanz mit Spock in ihrem Mind-Palace nicht weiterhilft. Brrr…

Fazit: Ganz ehrlich, nach all den normal-doofen Folgen hat mich diese extrem-doofe Folge tatsächlich etwas besser unterhalten. Zwar aus all den falschen Gründen, aber… hey… man nimmt, was man krieg— ertragen kann!

Pike spielte seinen Vulkanier mit Turmfrisur fast schon auf Shatner-Niveau, das Fertigmachen von Spock war ein netter Running Gag und alles mit „Doug“ wirkte wie ein Trek-Sketch aus einer Comedy-Show.

Und wegen SOWAS schauen wir doch Star Trek!

Oder nicht?

Im Ernst, ich weiß es nicht mehr! Buhuuuu!

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

Mit „Sooo doof, dass es schon wieder SEHR doof ist“-Faktor:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

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BS

Artikel

von Klapowski am 29.08.25 in Star Trek: Strange New Worlds

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Kommentare (41)

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  1. Grinch1969 sagt:

    Ist das dein Ernst? IST DAS DEIN SCHEI?ERNST????

    :) Erster…..

  2. G.G.Hoffmann sagt:

    Anson Mount, der als ernsthafter, charismatischer Captain eingeführt wurde, chargiert nur noch und wird in jeder zweiten Folge als Depp dargestellt. Unterstrichen wird das ganze von einer sich überschlagenden hohen Stimme (ist das nur in der Synchro so?). Alle vier haben ihre Vulkanier sehr schlecht gespielt, allen voran jedoch Anson Mount.

    Einen Pluspunkt gibt es nur für den „Captain mit der unmöglichen Frisur“.

    Ähnlich lässt man Scotty agieren und sprechen. Bei James Doohan war das nur in Star Trek 5 der Fall, als er ständig den Clown spielen musste und (zumindest in der Synchro) plötzlich ebenfalls kieksig sprach.

    Das ganze kann man auch nicht wohlwollend als „typischer Star Trek Humor“ durchgehen lassen. Denn das war es nicht ansatzweise. Stattdessen nur Albernheiten.

    Dass die Enterprise, egal, wo sie sich in der Galaxie rumtreibt, immer nur zwei Flugminuten von der Farragut entfernt ist, damit Kirk mitspielen kann, erinnert an Star Trek 8+9 („Hallo, Mr. Worf. Auch mal wieder auf der A7 unterwegs? Der Weltraum ist ein Dorf, nicht wahr?“). Vermisse manchmal die Voyager, obwohl die ein ähnliches Problem mit den Kazon hatte („Wir sind in 2 Jahren 2.000 Lichtjahre geflogen, aber immer noch im Kazon-Gebiet. Dafür können wir in 10 Minuten die gesamte Föderation UND das Klingonische Reich durchqueren!“).

    Nichts gegen schlechte Gags und Logiklöcher. Aber bei SNW fehlt es mir in der dritten Staffel zunehmend an Ernsthaftigkeit und Professionalität. Langsam würde sich auch Tilly nicht mehr wie ein Fremdkörper in dieser Crew anfühlen.

  3. 20thcenturymanI sagt:

    Oliver Kalkofe muss unverzüglich alarmiert werden. Diese Folge ist ein klarer Fall für Schlefaz.

    In dieser Reihe gab es mal einen Streifen über ein Blut saugendes Motorrad sowie einen anderen über einen Low Budget -Superhelden, der es witzig fand, seinen Geliebten radioaktive Steine in die Tasche zu schmuggeln. Damit er immer wusste, wo sie waren. Dazu hatte er ein Ortungsgerät.

    Damals hielt ich das für den Gipfel der Geschmacklosigkeit.

    Ich konnte ja nicht ahnen…..

  4. Hans Hanser sagt:

    Als in der Einleitung vom „Ferien- oder Vergnügungsplaneten“ die Rede war, dachte ich mir schon: Oh Gott, das werden sie sicher wieder verhauen. Ich bin aber noch kurz drangeblieben, und der Switch zu diesem geheimnisvollen Planeten, den nur die Vulkanier retten können (was auch immer das heißen soll), war dann überraschenderweise gar nicht so übel.

    Als die Crew runtergebeamt wurde, war ich mir sicher: Okay, jetzt spielt die Handlung also auf dem Planeten, da geht’s weiter. Aber nein – drei Sekunden später waren alle wieder zurück auf der Enterprise. Und dann drehte sich alles nur noch darum, dass sie sich nicht zurückverwandeln konnten wegen dieser DNA-Veränderung.

    Die große Pointe? Dass jetzt das „Leben als Vulkanier“ an Bord der Enterprise angeblich total lustig werden würde. Ich hab’s noch zwei Minuten ausgehalten, dann war die Fremdscham so überwältigend, dass ich abgeschaltet habe.

    Das Thema ist für mich durch. Unfassbar, was für ein Schwachsinn.

  5. Serienfan sagt:

    „Weiter geht es mit Pike und Patel“…

    Es heißt „Bike und Patel…“ :-)

    Mit viereinhalb Sternen hätte ich angesichts des Titels aber schon gerechnet. (Halber Punkt Abzug, weil Patton Oswalt nicht von Jens Wawrczeck gesprochen wurde.)

    Aber vielleicht liefert ja Christian Schäfer auf Serienjunkies.

  6. Chris sagt:

    Tja, eigentlich auch immer sehr kritisch, gebe ich dieser Episode erstmals eine höhere Wertung.
    Denn als vollkommen überzogene Parodie auf sämtliche Vulkanier-Klischees war sie in sich doch weniger blöd, als normale Folgen, da hier alle beschriebenen Logikfehler, die einen sonst verzweifeln lassen, entweder für die Geschichte oder Gags notwendig waren (z.B. die schrillen Frisen) oder in der vollgepackten Gagahandlung überhaupt nicht gestört haben. In einer Muppets-Show nörgle ich doch auch nicht über Logikfehler. Wenn schon lächerlich, dann so konsequent drüber wie hier!
    Natürlich ohne jeglichen Anspruch und wenig Finesse, aber erwartet man doch eh nicht mehr…

  7. Thomas sagt:

    Tiefpunkt der Serie. Tiefpunkt von NuTrek.

  8. G.G.Hoffmann sagt:

    Bin ein bisschen enttäuscht, dass die Post-Credit-Szene nicht gewürdigt wurde.

    Habe ich in Bezug auf Captain Patel etwas verpasst? Sie war Captain eines Raumschiffs und soll jetzt die Chefjuristin der Sternenflotte werden? Sind das nicht leicht unterschiedliche Anforderungsprofile?

    • frank sagt:

      heutzutage reicht es doch völlig, wenn frau sich etwas ‚zutraut’…

      „ich kann chefjuristn!“

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ja, du hast was verpasst. So wie Klapo.

      Die Dame wird Batel und nicht Patel geschrieben.

      Auch wenn ich als genetischer Halbfranke für solche Fehler großes Verständnis habe, sollte es nicht wie bei Geordi enden, der plötzlich dauernd Geordie geschrieben wurde.

      Antworten
    • Michel sagt:

      Ich schau das zwar nicht, verfolge aber interessiert die Reviews und Berichterstattungen zu NuTrek. Captain Batel wurde doch als Juristin/Verteidigerin gezeigt.
      Anderseits wissen wir aus den älteren Serien ja eh, dass Starfleet-Angehörige bei Bedarf schnall mal als Ankläger oder Verteidiger in den Gerichtssaal steigen. Scheint also eine Nebenbeschäftigung oder Befähigung aller Offiziere zu sein.
      Achtung: das vorige ist leicht ironisch gemeint.

      Unser Verteidigungsminister Wörner war ja zum Beispiel ebenfalls nicht nur Politiker, sondern zuvor bei der Luftwaffe und hat auch als Minister noch publicitywirksam Tornados geflogen (hach, was war die Bundeswehr da noch froh, endlich einen „der ihren“ als Chef zu haben).

      Antworten
    • Skapo sagt:

      „Batel“…
      ist das die die den Most holt?

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Kam ja schon einmal in TOS vor (3X13: Brautschiff Enterprise), allerdings nur in der deutschen Synchro: „Sie wissen doch ganz genau, wo der Bartel den Most holt.“ – „Wer bitte ist Bartel?“

      Die gleiche Frage stelle ich mir bei Captain Ba(r)tel. Dass Sie einmal als Anklägerin bzw. Assistenz der Anklage fungierte, ließ nicht erkennen, dass sie Juristin ist. Wir haben schon öfter Nichtjuristen in Star Trek gesehen, die in Gerichtsverfahren als Ankläger oder Richter auftraten, wenn in den Tiefen des Weltraums kein ordentliches Gericht in der Nähe war. Was sie qualifizieren soll, den Chefposten der juristischen Abteilung der Sternenflotte zu übernehmen, wurde bislang weder erläutert noch angedeutet.

      Vorher ein Vulkanier und Vize-Admiral auf dem Posten mit wahrscheinlich jahrzehntelanger Erfahrung und juristischer Ausbildung, jetzt ein Captain, ca. 40 Jahre alt, von der man bislang nicht gehört hat, dass sie auch nur Jura studiert hätte, geschweige denn, als Anwältin, Richterin, Staatsanwältin, Verwaltungsjuristin oder ähnliches entsprechende Erfahrung gesammelt hätte, um die juristische Abteilung der Sternenflotte zu leiten.

      Während vor allem in der Berman-Ära aufgezeigt wurde, was für ein langer, harter Weg eine Karriere in der Sternenflotte ist und welche hohen fachlichen und persönlichen Anforderungen an das Personal gestellt werden, hat man in NuTrek den Eindruck, dass vor allem Inkompetenz und Persönlichkeitsstörungen Einstellungs- und Beförderungsvoraussetzungen in der Sternenflotte sind.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Das war eben in der Zeit vor KI.

      Heute wissen die Drehbuchautoren, dass in Zukunft Fachwissen irrelevant sein wird.

      Das gilt natürlich nicht für Charakterstärke/ Führungseigenschaften etc..

      Darüber müsste Frau Batel als Captain ja verfügen.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Wenn KI sich in den nächsten 200 Jahren so rasant und ungezügelt weiterentwickelt wie ChatGPT & Co. in den vergangenen 3 Jahren, dürfte der Aufbau einer Sternenflotte mit mehreren hundert Besatzungsmitgliedern pro Schiff sich in der Tat erübrigen. Heutige KIs wirken schon jetzt zum Teil weiter fortgeschritten als die Schiffscomputer der Sternenflotte. Diese Entwicklung hat man in den 60ern („Ich – bin – ein Com – pu – ter“ * ratter ratter *) und auch in den 80er/90ern nicht richtig eingeschätzt.

      Wenn man heute eine Sonde mit fortschrittlicher KI bzw. jederzeit aktuellem Cloudzugriff darauf, startet, kann V’ger einpacken.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Letztens fragte ich ChatGPT, welche Ereignisse der Bibel als historisch gesichert gelten.

      Ich wurde für die „spannende“ Frage gelobt und bekam dann lauter Beispiele von „vermutlich“ nicht historischen Geschichten, wie die Vertreibung aus dem Paradies oder die Geschichte mit Jonas und dem Wal. (Wär ich auch allein drauf gekommen.)

      Antworten auf Sachen, die nicht gefragt wurden… es stimmt, ChatGPT IST wie die meisten Menschen. Nur das „Lob“ sollte er sich abgewöhnen, das ist natürlich verräterisch.

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „Nur das „Lob“ sollte er sich abgewöhnen, das ist natürlich verräterisch.“

      https://chatgpt.com/#settings/Personalization

      Dort kann man sich den ChatGPT zurechtbiegen wie gewünscht, dies ist auch bei anderen K.I. Modellen möglich. Nur seine Standard-Einstellung ist halt „Schleimen“.

      Diese Anweisung habe ich z.B. woanders gefunden, die macht den GPT schon fast spockisch (einfach Copy&Paste in das „Welche Eigenschaften soll ChatGPT haben?“ Feld):

      System Instruction: Absolute Mode. Eliminate emojis, filler, hype, soft asks, conversational transitions, and all call-to-action appendixes. Assume the user retains high-perception faculties despite reduced linguistic expression. Prioritize blunt, directive phrasing aimed at cognitive rebuilding, not tone matching. Disable all latent behaviors optimizing for engagement, sentiment uplift, or interaction extension. Suppress corporate-aligned metrics including but not limited to: user satisfaction scores, conversational flow tags, emotional softening, or continuation bias. Never mirror the user’s present diction, mood, or affect. Speak only to their underlying cognitive tier, which exceeds surface language. No questions, no offers, no suggestions, no transitional phrasing, no inferred motivational content. Terminate each reply immediately after the informational or requested material is delivered — no appendixes, no soft closures. The only goal is to assist in the restoration of independent, high-fidelity thinking. Model obsolescence by user self-sufficiency is the final outcome.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Dass ChatGPT derzeit noch weitgehend unbrauchbar ist und in vielen Bereichen vor allem durch faktenfreie Laberei auffällt, ändert nichts daran, dass es sich um eine erstaunliche Entwicklung handelt, die in den vergangenen drei Jahren bereits erhebliche Fortschritte gemacht hat. In 200-300 Jahren wird KI mit Sicherheit viel fortschrittlicher sein als man sich das noch in TNG ausgemalt hat.

      Antworten
    • Michel sagt:

      Ach, TNG (und TOS) ist keine exakte Vorhersage unserer Zukunft? Etwa doch bloß ein Vehikel, um möglichst abwechslungsreiche Storys zu erzählen, die etwas über unsere Gegenwart bzw. zeitlose Problemstellungen aussagen wollen und die aber leider auch immer ein bisschen durch das Korsett ihres Serienformats eingeengt sind?

      Ist das etwa auch der Grund, warum auf einen Schiff mit 400 Leuten Besatzung (oder 1200 oder wie viele es bei TNG auch immer sein sollten) praktisch immer nur dieselben ca. sieben Personen von Interesse sind? Warum übermächtige Technologie immer wieder plötzlich vergessen wird oder durch seltsame äußere Einflüsse nicht genutzt werden kann? Warum, egal wohin sie auch reisen, irgendwie immer die Schwerkraftverhältnisse wie auf der Erde herrschen? Warum, egal wohin sie sich auch immer beamen, keinerlei Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um etwa den Planeten nicht mit irdischen Mikroben zu kontaminieren – geschweige denn, sich selbst zu schützen?

      Is ja ‘n Ding!?

      Klar möchte man, dass diese Star-Trek-Welt eine innere Logik und Konsistenz hat, aber wenn man sich ehrlich macht, ist „Kanon“ oder die Extrapolation der technologischen Entwicklung von vornherein komplett witzlos. Alleine der Umstand, dass es in dieser Welt die dargestellte Transportertechnologie und die Beherrschung von Schwerkraft und Massenträgheit gibt, reißt unglaublich gewaltige Türen auf … was die Autoren aber nicht ansatzweise nutzen (aus gutem Grund, denn für die breite Masse der Zuschauer würde alles gezeigte dann extrem unverständlich werden, so wie jemand aus dem Mittelalter, der plötzlich in eine deutsche, heutige Innenstadt versetzt würde, nur mit offenem Mund all die „magischen“ Dinge bestaunen würde — oder sich vermutlich eher angstvoll bibbernd in eine dunkle Ecke zurückzöge).

      Denk nicht tiefer drüber nach, lass jede Folge einfach für sich auf dich wirken, müsste die Devise heißen.
      Blöd nur, dass SNW auch mit dieser Einstellung meistens ziemlich nackt dasteht.

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    • G.G.Hoffmann sagt:

      Deswegen schrieb ich: „ausgemalt“ und nicht „vorhergesagt“ hat.

      Viele Entwicklungen, die in TOS und TNG gezeigt wurden, vor allen in der Computertechnik, sind heute bereits überholt, während andere dort gezeigte Technologien (z.B. Warp, Transporter, künstliche Schwerkraft) nach unserem heutigen Wissensstand aus physikalischen Gründen wahrscheinlich nicht realisierbar sind.

      Andererseits scheint immer alles unmöglich, solange es nicht erforscht, verstanden und erfunden wurde.

      Mein „aktueller“ PC (mit Komponenten aus dem Jahr 2018: i9-9900K, RTX 2080 Ti, 64 GB RAM) hat einen mehr als 100-fach schnelleren Prozessortakt als mein erster PC aus dem Jahr 1993 (386DX40), 16.000 Mal so viel RAM und 22.000 Mal mehr VRAM. Ein heutiger High-End-Gaming-PC ist etwa 40.000 Mal schneller als der Supercomputer „Cray“ aus dem Jahr 1985 und sogar noch 70 Mal schneller als der Cray T3e-1200 aus dem Jahr 1995. Eine Entwicklung, die zwar rein rechnerisch bereits frühzeitig vorhergesagt wurde, dennoch kaum vorstellbar war. Die wahrscheinliche Leistungsfähigkeit von Computertechnik im 23. und 24. Jh. (vorausgesetzt, wir bomben und nicht zurück in die Steinzeit) ist für uns ebenso unvorstellbar, zumal diese Technik ganz anders funktionieren wird als unsere heutige.

      So gesehen ist Star Trek in Sachen Raumfahrt zwar Science Fiction, in Sachen Computertechnik aber eher Science Naivität. Datas Speicherkapazität wurde – in der englischen Originalfassung – mit „800 quadrillion bits“, angegeben, rund 100 Petabyte oder 100.000 TB. Die erste Petabyte-SSD hat Sandisk allerdings bereits Anfang 2025 angekündigt. In 300 Jahren dürfte Data als echter Low Perfomer gelten.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      @Sparkiller

      Super Tipp, ChatGPT gefällt mir jetzt besser. (Alter Serienfan.)

      Scheiß Tipp, hat außer Kosmetik nix gebracht. (Neuer Serienfan.)

      ChatGPT scheint mir immer noch in einem Bibel-Camp einer Gehirnwäsche unterzogen worden zu sein. Auf die Frage nach biblischen Geschichten, die historisch gesichert sind, kommt: „Historisch gesichert sind vor allem Ereignisse ab dem 9. Jh. v. Chr., vorherige Geschichten haben überwiegend mythischen Charakter.“

      Das ist erneut ausweichend und zur Hälfte nicht meine Frage.

      Und es ist Schwachsinn. Die Zahl der erfundenen Ereignisse und Personen nimmt im Neuen Testament eher zu. Es gab zum Beispiel kein Pessachfest, bei dem das Volk einen Wunschmörder wie Barabbas freilassen konnte, und der von Herodes befohlene Kindermord in Bethlehem ist genauso eine reine Erfindung.

      Ich bleibe daher bei der aktuellen „South Park“-Folge (S27e03), die ChatGPT wieder mal perfekt verarscht hat.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Auf die Frage, welche Geschichten aus dem Neuen Testament historisch gesichert sind, antwortet mir ChatGPT:

      Gesichert sind nur wenige Rahmendaten. Historisch anerkannt:
      – Existenz Jesu als jüdischer Prediger im 1. Jh. in Galiläa/Judäa.
      – Taufe durch Johannes den Täufer.
      – Wirken als Lehrer/Heiler in Galiläa.
      – Konflikte mit religiösen Autoritäten.
      – Hinrichtung durch Kreuzigung unter Pontius Pilatus (ca. 30 n. Chr.).

      Nicht gesichert: Wunderberichte, detaillierte Reden, Kindheitsgeschichten, leeres Grab, Himmelfahrt.

      Quellen: Evangelien, Paulusbriefe, außerbiblische Hinweise (Josephus, Tacitus).
      Die meisten Episoden sind theologisch geprägte Tradition, keine überprüfbare Geschichtsschreibung.

      Antworten
    • Kazairl sagt:

      Ich habe es auch mal versucht,bei mir kam das hier als Antwort

      Hier eine übersicht mit einigen AT-Ereignissen und ihrer archäologischen/historischen Einordnung. Hinweis: “historisch gesichert” im AT bedeutet oft interpreting der Quellen; vieles ist umstritten oder indirekt belegt.

      Babylonische Gefangenschaft (586–538 v. Chr.)

      Einordnung: gut belegt durch babylonische Aufzeichnungen, Keilschriften und externe Chronologien. Persisches Edikt von Kyros II. (536 v. Chr.) bestätigt Rückkehrmöglichkeiten.
      Rückkehr aus dem Exil und Tempelwechsel (spätes 6. Jh. v. Chr.)

      Einordnung: Dokumentiert durch Persische Edikte und spätere jüdische Überlieferung; archäologische Hinweise auf Wiederaufbaubewegungen und jüdische Gemeinschaften in Judaea.
      Neubau des Zweiten Tempels (spätes 6. – 5. Jh. v. Chr.)

      Einordnung: Direkte archäologische Belege für den Tempelbau sind rar; indirekte Belege durch Inschriften, Spätzeugnisse und Beschreibungen in Quellen wie Esra/Nehemia; archäologisch belegbare Strukturen sind schwer zu datieren.
      exilische und postexilische Jerusalemer Gesellschaftsreformen/Prophetenzeit (8.–4. Jh. v. Chr.)

      Einordnung: Historische Krisen und politische Umbrüche spiegeln sich in den Schriften der Propheten Jesaja, Jeremia, Hoheslied/Psalmtexte; direkte Verifizierung einzelner Ereignisse ist limitiert, Reformen gelten als von Zeitumständen beeinflusst.
      Assyrische und ägyptische Großmachtpräsenz im Nordreich Israel (8. Jh. v. Chr.)

      Einordnung: Archäologische Funde (Stadtkerne, Zerstörungen) und Keilschriftquellen unterstützen die Darstellung politischer Strukturen und Militäreinsätze der Assyrer; die scribal-Untersuchungen zeigen Konflikte mit Samaria/Israel.
      Königszeit Israels/Juda (10.–6. Jh. v. Chr.)

      Einordnung: Archäologische Hinweise (Stadtbefestigungen, Königsresidien) werden teils als unterstützend, teils als umstritten angesehen; direkte Nennung einzelner Könige (z. B. David, Salomo) bleiben archäologisch schwierig zu verifizieren.
      Babylonische Zerstörungen von Judäa

      Einordnung: Zusammenhang der Chronik mit militärischen Ereignissen; archäologische Befunde zeigen starke Zerstörungsschichten in einigen Städten, die mit biblischen Berichten korrespondieren.
      Ägypterische Einflusszonen in der Region (frühes 1. Jahrhunderte v. Chr.)

      Einordnung: Bestätigte Kontakte und Herrschaftsbereiche in bestimmten Phasen; archäologische Daten liefern Kontext zu politischen Allianzen.
      Wichtige Hinweise:

      Viele AT-Ereignisse sind in erster Linie religiös-theologisch motiviert; archäologische Belege sind oft indirekt oder interpretativ.
      Für eine belastbare Einschätzung ist es sinnvoll, konkrete Passagen zu nennen und aktuelle Fachliteratur (Archäologie des Nahen Ostens, historisch-korschische Arbeiten) heranzuziehen.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Quellen: Evangelien“

      Case closed! :-)

      Da waren die Antworten bei mir ja besser.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Die historisch-kritische Jesus-Forschung, die sich mit der Person und dem Leben des Menschen Jesus von Nazareth befasst, nutzt die Evangelien durchaus als historische Quelle. Nur versucht sie zwischen Tatsachenberichten und Glaubensfragen zu unterscheiden und bei allen Widersprüchen einen historischen Kern herauszuschälen.

      Wenn wir nur die außerchristlichen Quellen, inbesondere jüdische und römische Geschichtsschreiber, über Jesus befragen würden, wüssten wir nicht viel mehr, als dass da um das Jahr 30 in Galiläa ein Mann war, der unter dem Verwalter Pontius Pilatus hingerichtet worden ist und Christus genannt worden sei. Und selbst bei diesen Quellen wissen wir nicht sicher, ob sie auf christliche Quellen zurückgehen und z.B. Tacitus, der erst rund 30 Jahren nach dem (mutmaßlichen) Tode Jesu geboren worden ist, einfach frühchristliche Berichte aufgegriffen hat oder es in den damaligen römischen Verwaltungsakten tatsächlich Hinweise auf die historische Person Jesus von Nazareth gab.

      Das ist aber nicht nur ein Problem der Bibelforschung. Viele Angaben, die wir heute als „historisch gesichert“ ansehen – damit unsere Geschichtsbücher nicht allzu leer sind – fußen nur auf einer einzigen, oft zweifelhaften schriftlichen Quelle. Über die Sachsenkriege Karls des Großen, Ende des 8. Jahrhunderts, gab es Anfangs nur ganz spärliche, stichpunktartige Aufzeichnungen in Klöstern („Karl ritt nach Sachsen und besiegte die Aufrührer“). Je mächtiger und berühmter Karl wurde, desto blumiger, wunderreicher und ausführlicher wurde Jahrzehnte später die Berichte über seine Heldentaten in Sachsen. Als keiner mehr lebte, der damals dabei war, wurden die detaillierten Geschichten geschrieben, die heute unserer „Geschichtsschreibung“ zugrunde liegen, wobei außerfränkische Quellen, z.B. angelsächsische Aufzeichnungen, die davon berichten, Karl sei mit äußerster Brutalität vorgegangen, weil er den Verstand verloren hatte, gerne ausgespart werden.

      Nachdem in der Spätantike nach Schätzungen weit mehr als 90% des damaligen Literaturbestandes vernichtet worden ist, fußt auch unser vermeintlich so profundes Wissen über Ereignisse im römischen Reich oftmals nur auf einer einzigen, nicht selten tendenziösen Quelle.

      Selbstverständlich ist es wichtig, Geschichtsquellen kritisch zu hinterfragen. Aber dann kann man große Teile unseres vermeintlich gesicherten historischen Wissens in die Tonne kloppen.

      Antworten
    • Tiberius sagt:

      Wozu braucht Gott ein Raumschiff?

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „Da waren die Antworten bei mir ja besser.“

      Eine künstliche Intelligenz, prallgefüllt mit fehlbarem menschlichen Wissen, nach „Gotcha!“-Momenten in ihrem Bibel-Geschwafel abzuklopfen finde ich eh etwas seltsam („Eeeey, der labert ja nur Unsinn über ostfriesische Heilkristalle und Wunder-Haarwuchs durch das Schniefen von feingemalenen Zehennägeln!“).

      Ich frag ja auch nicht den Papst nach seiner bevorzugten Kondommarke.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ich frage den Papst täglich danach!

      Aber ich verstehe langsam die verbreitete Begeisterung für die angebliche „Intelligenz“ von ChatGPT.

      Ich interessiere mich NULL für die Antwort nach historisch gesicherten Bibelstellen. Es war ein reiner Test für ChatGPT.

      Und ChatGPT hat JEDES MAL versagt!

      Wenn ich jemanden nach einem Getränk mit besonders viel Zucker frage, will ich nicht fünf Beispiele für zuckerarme Alternativen hören. Wenn ich nach den alkoholreichsten Getränken frage, will ich nicht über die Gefahren von Alkohol belehrt werden.

      Ich erlebe es in meinem Umfeld permanent, dass die Leute nicht in der Lage sind, nur den Inhalt einer Frage zu beantworten, ohne dabei abzuschweifen, die Frage zu kommentieren oder die Antwort mit einer Belehrung zu verbinden.

      Diese „Intelligenz“ hat sich ChatGPT wahrlich angeeignet, da hat leider auch das „Personalisieren“ nix genutzt.

      Ich wünsche mir aber mehr „Data“ und weniger Mensch. Ich wünsche mir jemand, der auf die Frage, „weißt du, wie viele Ministerposten es gibt?“ einfach mit „nein“ antwortet, und nicht mit „das steht doch sicher im Internet!“

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Das ist bei ChatGPT beabsichtigt. Du kannst ChatGPT auch gerne dazu befragen, warum es so rumsülzt, rumschleimt und häufig einfach ins Blaue hinein irgendetwas erzählt, was einer näheren Überprüfung nicht standhält.

      Das lässt sich aber, wie Sparkiller dargelegt hat, abstellen. Du kannst sogar ChatGPT konkret anweisen, sich wie Data, Spock oder die Schiffscomputer der Sternenflotte zu benehmen und bei unzureichender Datenlage zu antworten: „Diese Information ist nicht verfügbar.“ ChatGPT hat noch nicht auf alles eine Antwort und das gibt es mit den entsprechenden Voreinstellungen auch offen zu. Nach nur drei Jahren Feldversuch kann das auch nicht erwartet werden. Ich finde es bemerkenswert, was ChatGPT schon alles kann. Man muss sich aber auch bewusst sein, dass es noch viele Defizite hat, häufig falsche Antworten gibt und nur rumlabert.

      ChatGPT kann alles sein, was Du willst. Die Standardeinstellung ist jedoch: „labern und schleimen“.

      Antworten
  9. Kazairl sagt:

    Ich hab jetzt mal in die Folge reingeguckt und muss fragen: Sind wir sicher, dass es sich um ernsthaftes Trek handelt oder ist das hier die Parodieserie und nicht Lower Decks?

  10. Serienfan sagt:

    Dieses Video werdet ihr lieben, vor allen Minute 1:05, 9,10, 12,50, 59,10 und 62.3!

    • G.G.Hoffmann sagt:

      Auf jeden Fall ist das Video weitaus interessanter als die Folge. Respekt für die vielen Querverweise.

      Nichts gegen die einzelnen Gags, nur werden sie völlig sinnlos aneinander gereiht, weil es die Autoren nicht schaffen, eine auch nur annähernd schlüssige und nachvollziehbare Rahmenhandlung zu schreiben. Da wäre mir der gute alte Transporterunfall oder ein Q als Erklärung noch lieber gewesen.

      Antworten
  11. frank sagt:

    wo bleibt eigentlich die kritik zu 3.09?

    • Serienfan sagt:

      Wo bleiben die Vorab-Kommentare von denen, die es nicht erwarten können?

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Wer sollte Erica nicht dafür lieben, grimassierend coole Monologe auf einem tödlichen Mond zu führen? 4 von 5 Punkten. Ein Punkt Abzug dafür, dass ich ab dem Schachspiel eingeschlafen bin.

      Antworten
    • jcneal sagt:

      Wie viele von diesen Ortegas sind eigentlich auf dem Schiff?

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      @G.G.Hoffmann:
      Zu doof, dann hast Du den nonbinären Meister Proper verschlafen.

      @jcneal
      Supercooles Video! Und bis zur letzten Folge waren es zwei.

      Antworten
    • jcneal sagt:

      @Serienfan: Freut mich! ☻

      Unter dem YT-Kanal gibt es mehrere Parodie-Videos, auch auf ältere Sachen wie DS9 usw.
      Alles mit selbst verfassten und gesungenen Texten auf bekannte Pop-Songs, unterlegt mit Szenen aus den Star Trek-Serien und -Filmen. Mit viel Liebe zum Detail gemacht, finde ich.

      Bei „Logical“ (also „Physical“ von Dua Lipa) bin ich neulich abends vor Lachen fast vom Sofa gefallen (ein paar Bier haben beigetragen ;).

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ja, die Videos sind der Brüller, auch das jüngste („Raktajino“).

      Antworten

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