Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

„Star Trek – Discovery“ – 2.07 – „Licht und Schatten“ – Kritik

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Logik! Ich muss die Logik fangen! Spock, hilf mir mit dem Schmetterlingsnetz! Wir müssen sie in diese Serie reindrücken wie … – Tilly, hast du nicht wieder einen total kultigen Vergleich für uns, damit wir wissen, wie man LOGIK visualisieren kann? Ach? Du schlägst „Kartoffelbrei vor, der nachträglich noch mal zermatscht wurde“? Danke, das gefällt mir … gar nicht! Mister Saru? Schilde auf Steinpilze-Faktor anpassen, Zeittunnel auf 30% runter-phasern und vier „Ave Maria“ für diesen Kerl hier! Hurtig! Sarek isst pünktlich zu Abendbrot!

Entwurf für ein Drehbuch von Discovery

[noch nicht alle Dialoge drin; Vermerke vom Autoren und Alex Kurtzman sind in Klammern]

Entwurf Akt 1

Burnham und Pike reden darüber, dass man auf Vulkan nach Spock suchen sollte, da ich als Autor der Burnham diesen Twist verraten habe. Pike findet das super, wirkt dabei dynamisch-lässig (verkniffen grinsen, wie immer) und verabschiedet sich von Burnham (Michael nimmt Shuttle und ist sofort da; Sachen waren schon gepackt, wegen „Dynamisch-Sein“ und „Pike-stimmt-sowieso-immer-zu“-Fakt).

Gefühlt 10 Sekunden später ist Burnham von Bord. Pike und Voq streiten sich dann darüber, welche Infos man wem mitteilen muss. Tyler zeigt dafür dramatisch auf seinen Kommunikator (mir ist kein Dialog eingefallen), doch Pike zeigt auf seinen Stuhl und sagt, dass Stuhl wichtiger als Abzeichen (Mit Stuhl ist ein Stuhl gemeint, kein Kot). Beide sind sich grundsätzlich einig, dass es für sowas in der Sternenflotte kein Protokoll und keine Vorschriften gibt.

Ah: Dass Tyler den Doktor gekillt hat, wird auch kurz erwähnt. Der Dialog muss enden mit „Doof gelaufen, aber ist halt so.“ – Pike darf aber NICHT sagen, dass Tyler sich dem Doktor z.B. nicht nähern darf. Könnte sonst kompetent und streng wirken. Mag ich nicht, weil kompliziert. (Vermerk von Kurtzman: Ja, macht Aua-Birne bei Zuschauer!)

Danach irgendein Geschwafel von wegen Zeitriss im Orbit. Pike muss da selber hin. Wichtigen Grund ausdenken! (Vermerk v. Kurtzman: Ist halt Testpilot für Standardshuttles gewesen, wie immer!) Tilly macht einen Spruch von wegen „Zeitkrankheit“, damit es nerdig und wissenschaftlich wirkt. Saru verdreht Augen, damit Zuschauer merkt, dass lustig. Total kultige Stelle! (Vermerk v. Kurtzman: Äh… Habe den Witz nicht verstanden.) Und nachher muss Tilly die Zeitverwerfungen noch mit Parmesan vergleichen! Super bildhaft selbst für Idioten, sonst versteht man das nicht. (Vermerk von Kurtzman: Ist Parmesan nicht dieser griechische Joghurt?)

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„Vertrauen Sie mir mit der 4. Dimension, Tilly! Während wir über den Flur rennen, habe ich alles penibel zu 0,3% nachgerechnet und die Excel-Version im Büro aktualisiert!“ – Sau… Laufend zum Mathe-Nobelpreis: Stamets erfindet ganz neue Rettungsmöglichkeiten. Und dazu brauchte er nur drei Hüftgürtel (zwei für Tilly), zwei Paar Jogging-Schuhe (= Pumps) und manisches Geplauder aus der alten „Wir haben nur 60 Sekunden Zeit“-Trickkiste.

Burnham kommt auf Vulkan an. Wichtig: Vulkanische Eigenarten zeigen. Schachspiel (wegen Logikgedöns), das berühmte Handzeichen (kam mal im Fernsehen!) und Sarek, der meditiert. Denn Vulkanier sind klug und kluge Leute meditieren viel; das ist so was wie schlaues Schlafen. Hier ist aber auch wichtig, dass es eine Magie-Meditation ist, die verlorene Seelen aufspürt und nach Hause bringt (Vermerk v. Kurtzman: Ich weiß, was die MACHT ist, du Trottel! Natürlich kannst du die hier benutzen!)… Rückblicke sind auch wichtig, in denen Klein-Burnham und Mini-Spock sich versichern, dass Emotionen ganz schön komisch sind. Keinen besonderen Grund oder Anlass dafür anfügen; Emotionen sind bei Vulkaniern voll wichtig, das sagen alle Trekkies.

Burnhams Mutter ist jetzt plötzlich skeptisch und traut Burnham nicht, obwohl sie ihr damals die geklauten Dateien gegeben hat und man zusammen die Sternenflotte hinterging. Macht keinen Sinn, aber vor 5 Folgen wussten wir ja noch nicht, dass Spock auf Vulkan ist. Daher ist’s okay. (V. v. Kurtzman: Ich verzeihe dir. Aber was ist eigentlich dieses „Vulkan“?)

Entwurf Akt 2:

Der Pike, der muss dann im Zeitstrudel festsitzen. Wichtig: Tyler streitet sich mit ihm, während beide sich retten wollen („Sie wollen uns doch nur retten, weil sie nicht am Krieg teilnehmen durften!“ – „Wah, Sie haben mich durchschaut!“). Auch wichtig: Die verschwundene Sonde wurde in der Zukunft weiterentwickelt und greift jetzt das Schiff an. Und ja, es muss genau dieselbe Sonde sein, sonst ist die Idee uncool – mir doch egal, wie das später aufgelöst wird (Die Borg? Diese komische Short-Trek-Episode?), ich baue ja nur das ein, was man mir sagt… Ist auch egal, dass jede Zivilisation, die die Sonde verändert haben könnte, wohl auch was Effektiveres hätte schicken können.

Es sei denn, die ist von alleine evolutioniert, wie Saru kürzlich. Coole Idee übrigens! Mit Evolution kann man ja ALLES erklären! Quasi die Pilze des kleinen Mannes!

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„Okay, wir sind in einem Zeitstrudel, verfolgen die Engelssignale, werden von einem Tentakelwesen angegriffen, das unsere eigene Sonde aus der Vergangenheit ist und müssen unser Plasma ablassen, um gefunden zu werden. Auch müssen wir streiten und Bilder aus der Zukunft sehen.“ – „Captain? Ich würde sehr gerne über meine Gehaltserhöhung reden.“ – Schade, dass die Macher uns ein paar Problemchen vorenthalten haben. Im Script stand noch was von einer „Hochzeit mit Hindernissen“ und einem „Borg als Staubsaugervertreter“.

Pike und Tyler kloppen sich jetzt mit den Metalltentakeln. Grund ist egal, muss nur cool aussehen – zumindest für den Cutter, bevor er die Szenen wieder kaputtschnippelt und man NIX mehr mitkriegt. (V. v. Kurtzman: J.J.Abrams hat mir einen Keks versprochen, wenn ich das auch so mache!)

Stamets faselt wieder was von Pilzen, die jetzt die „vierte Dimension“ sind. Ist schwer zu erklären: Pilze sind zeitlos, daher sieht man alle Zeitebenen in dem Zeitstrudel und Stamets kann mal schnell zu Pike rüberbeamen. Soll angeblich megaschwer sein, aber Tilly drückt nur einen Knopf. Ist wichtig, denn wir haben keine ZEIT!! Denn Spock ist krank! Der hatte mal eine Lese/Rechtschreibschwäche! (V. v. Kurtzman: JETZT bin ich persönlich involviert!) – Aber das liegt vermutlich an seinem Widerstreben, ständig mit „Alice im Wunderland“ in Verbindung gebracht zu werden.

Ich mach’s aber trotzdem, denn das Buch ist ein Klassiker – und sehr bekannt – und das wollen wir auch mal sein – und kulturell – und einflussreich ja auch!! (V. v. Kurtzman: Amen, Bruder!)

Apropos Spock: Burnham und Sarek überzeugen Amanda, Spock gehen zu lassen, was schwer ist: „Ich will nicht nur deine Frau sein, ich will auch deinen Botschafterposten ausnutzen, damit Spock in der Höhle zum Premium-Kranken wird! Außerdem musste ich für dich auf alles verzichten, als ich damals entschied, für dich auf alles zu verzichten, buhuu!“

Aber es ist LOGISCH, dass Spock bei Section 31 wunderbar aufgehoben ist, weil der ihnen WICHTIG ist. 2 Minuten später ist man übrigens auch schon dort. Der Chef schickt Burnham aber weg, damit die sich ausruht. Total überraschend ist aber, dass der gar nicht LIEB ist! Der will Spock mit einer Maschine das Gehirn weglutschen! Georgiou muss jetzt helfen, denn die mag ihren Chef nicht – der übrigens Schuld am Tod von Burnhams Eltern ist (gerade ausgedacht, weil dramatisch. Toll, was?).

Damit Burnham den Spock mopsen kann, muss sie Georgiou verhauen. So richtig BAMM-Bamm im Flur! Die Michelle Yeoh kann nämlich kämpfen, das gehört also rein! Und sie bedroht ihren Chef, weil der ja nicht will, dass Burnham weiß, dass er BÖSE ist! Das ist dem total wichtig, wegen dem guten Ruf im Glatzenverein. (V. v. Kurtzman: Also ich finde diese Charakterentwicklungen sehr konsistent und auf keinen Fall wild aneinander getackert!)

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„Beweiskette! Konklusion! Zirkelschluss! Umkehrschluss! Ausschluss! Mathematik!“ – „Warum sagt er das?“ – „Die Autoren haben was von Aristoteles aufgeschlagen und alle Hauptwörter rausgeschrieben, bei denen sie das Würgen bekamen.“ – Lamedropping statt Namedropping: Interessant wäre es gewesen, Spock wirklich ein paar Merkmale der Logik sagen zu lassen. Doch die Autoren glaubten, dass sie das Drehbuch für eine ganz andere Show schreiben.

Okay…

Puh… Lassen wir das obige Stilmittel des manisch koksschniefenden Drehbuchautoren mal weg.

Hier ist er wieder, der echte Klapo…

Was war das denn jetzt schon wieder? Werden die neuen Drehbücher jetzt nur noch von dem Wörtchen „und“ geschrieben? – „Und dann kommt ein Monster! Und dann ein Zeitsprung! Und dann eine Enthüllung! Und dann kämpfen sie!“ In diesem wilden Wahnwitz-Wunderland mit Restpilzbeständen werden längst keine Geschichten mehr aufgebaut, sondern Versatzstücke so lange aneinander gehängt, bis es dem Autoren langweilig wird und der ein neues Kaninchen aus der Warpspulte schüttelt.

Unnötig ist es auch zu erwähnen, dass die Gaga-Stichpunktliste für diese Folge wieder endlos anmutet:

– Da wird die Roboter(?)-Darstellerin, über die wir NICHTS wissen, mal eben von der Sonde aus der Zukunft gehackt, weil sie drei rote Punkte auf der Konsole sieht. Ich nehme an, es ist das internationale Zeichen für (Dramaturgie-)Blindheit?

– Was die Anomalie soll, woher sie kommt und warum sie verpufft, ist völlig unerheblich und wird nur in epileptischen One-Linern angeschnitten. („Sie ist da, wir müssen rein!“ – „Jetzt sind wir sind versehentlich drin, müssen aber wieder raus!“ – „Wir sind draußen, aber jetzt explodiert sie!“ – „Sie macht einen Zeit-Tsunami, ist der nicht cool?“)

– Die ganzen Möglichkeiten um Spock gehen so wild durcheinander, dass ER für mich zwischendurch noch der Klarste war: Burnham heult nur rum und wartet drauf, ob Mutti die Freigabe zur Abholung erteilt, während Sarek über das Kinderbuch nörgelt und alle zusammen sich dämliche Quatschregeln zu den Freiheiten von Botschaftern ausdenken („Wir müssen Spock nicht ausliefern, weil ich die Frau des Botschafters bin.“ – „Aber du brauchst dafür immer noch meinen Passierschein A38, Weib!“)

– Was auch immer man jetzt tolles Neu-Altes bei Spocks Koordinaten von Talos IV findet (Der Handlungsort von „The Cage“!), ist mir vollkommen Schnuppe. Hier darf man sich nicht mal sicher sein, dass die Autoren die Zeitebenen richtig einordnen können. Siehe dazu auch hier, zur Erinnerung. Man wird uns nachträglich wieder irgendwas reinpopeln, was die Autoren bei einem spontanen Brainstorming total cool fanden („Hey, was ist, wenn Pike noch DORT ist und alle nur denken, dass er auf der Brücke sitzt?“).

, „Star Trek – Discovery“ – 2.07 – „Licht und Schatten“ – Kritik

„Machen Sie sich keine Sorgen um Spock, Burnham. Unsere medizinischen Apparate sind an komatösen Waisenkindern aus diversen, von uns verursachten Bürgerkriegen getestet worden.“ – Endlich in guten Fäusten: Burnham ist froh, dass Spock in Georgios Gewahrsam ist. Wer so ehrlich von Mord, Folter und Unterdrückung schwärmt, hat garantiert viele organisatorische Fähigkeiten.

Ganz zu schweigen von den Dialogen, die uns erneut ohne Subtilität ins Großhirn fräsen, was wir wissen sollen.

Nur bei Discovery kann man in einem Satz rausrotzen, dass die Imperatorin ihre Mutter umgebracht hat, Spock eine handelsübliche Lernbehinderung hatte und man nur „in die Mathematik vertrauen“ muss, wenn man innerhalb von 10 Sekunden das mehrdimensionale Beamen erfindet. Um nur drei kleine Beispiele aus dem sekündlichen Dumbster-Feuerwerk zu nennen…

Hier daher nun die großen Beispiele:

Georgiou sagt ihrem Boss, dass der nicht mehr „den Ton angeben soll“, weil sie was über ihn weiß, was fieser Geheimdienst-Stuff ist? Und Pike sagt, dass die böse Sonde aus der Zukunft kommt und der rote Engel auch böse sein muss, weil er AUCH aus der Zukunft kommt? Und Tyler labert irgendwas von wegen, dass der Engel irgendwas „beginnen“ könnte? – Wir wissen jetzt seit Episode 2.01 (Voice-Over der ersten 2 Minuten), dass Burnham den Weltraum, eine Dimension oder etwas ähnlich Wichtiges erschaffen wird. Reicht das nicht schon an Hinweisen?

Bleiben nur noch einige Fragen übrig:

– Welche mentale Voll-Meise hat Spock NICHT? Fassen wir die letzten Episoden und meine Beobachtungen zusammen: Er ist schizophren, autististisch, lernbehindert, ein Psychopath ohne Gefühle, der aber gerade von seinen Gefühlen überwältigt wird.

– Wieso musste Pike sich in Gefahr bringen (die am Anfang nicht absehbar war), um seine schlechtes Gewissen zu kompensieren, nicht im Krieg gewesen zu sein? Ich würde darauf gerne eine Antwort finden, aber ich bin noch so traurig über meinen letzten Lottogewinn, dass ich vor Freude einen Tobsuchtsanfall bekommen habe.

– Ich dachte, Section 31 wäre ein selten auftretender Verein, der der Sternenflotte nur im äußersten (und düstersten) Notfall hilft? Dass das Haupthaus aber seine Gefang… Patienten sofort an diese Hansel abgibt, ohne selbst mal kurz geforscht zu haben („Oh. Spock ist nur normal verrückt. Entschuldigen Sie die Untersuchung!“), zeigt mir, dass es gar keine Trennung mehr gibt – und die Sternenflotte verrotteter als meine Haarwurzeln ist.

, „Star Trek – Discovery“ – 2.07 – „Licht und Schatten“ – Kritik

„Spock, nun wein doch nicht! Schau mal, ich habe dir sogar deine Lieblingslogik mitgebracht! (*Schraube auf Boden fallen lass*)“ – „Hey! Das kommt durch die Schwerkraft! Ich bin geheeeilt!!“ – Ich denke, also spinn‘ ich: Spock bereitet sich jetzt auf das Runterbeamen auf Talos IV vor. Er hat sogar sein rotes Shirt gegen ein weißes ausgetauscht, juchuuu! Angeblich ist in den zusammengebundenen Ärmeln mehr Logik drin…


Fazit: Das übliche Dauerfeuer an Action-Versatzstücken, die nur von dem klebrigen Sabber aus Spocks Mund und dem Erwähnen irgendwelcher Trek-Begriffe (Logik! Talos IV! Mathematik! Vertrauen! Zeit für Zeitgebrabbel!) zusammengehalten werden.

Ich kann sogar verstehen, dass man das unterhaltsam finden könnte! Denn auch diese Folge ist das Äquivalent von einer Ein-Mann-Kapelle, die mit den Füßen auf zwei Pauken haut, während aus dem Popo die Querflöte spielt.

Nachdenken oder einordnen soll und KANN man hier nichts – und wenn man es doch versucht, darf man sich trotzdem mit einem seligen „Die haben bestimmt einen tollen Plan, wie das alles aufgelöst wird“ zurücklehnen.

Doch davon lässt sich Zukunftia nicht beirren und vergibt selbstredend die verdiente Note für chronischen Action-Husten ohne Seele:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Hier könnte auch IHR Spitzenreview stehen!, „Star Trek – Discovery“ – 2.07 – „Licht und Schatten“ – Kritik
Hey! Robots? Junkies? Was los, Kollegen? Ist der Scheck geplatzt, oder wie?

Kein Problem, gerne übernehme dann mal ICH das tolle Handwerk der Serienpropaganda! Bin eh immer ganz neidisch, wenn man quasi einfach nur eine nackte Inhaltsangabe mit ein paar Worten des Lobes dazwischen runterschreiben muss. Also z.B. „Kurz darauf wird Tilly auch schon in das geheimnisvolle Portal des Mycel-Netzwerkes gezogen. Eine fantastische Idee, welche neugierig auf mehr macht.“
(Anmerkung, vor der Veröffentlichung entfernen: Ist das so okay, verehrter CBS PR-Ansprechpartner über fünf Ecken? Oder besser noch ein paar nichtssagende Schlagwörter wie ‘fokussiert’ einbauen?)

Auch diese Folge beginnt vielversprechend mit einem Monolog von Michael: „Die größten Geheimnisse kommen zu dritt. Geburt, Leben, Tod…“ sorgt für ein Hinterfragen des eigenen Daseins. Warum wurde man geboren? Warum lebt man? Warum stirbt man immer fast beim Gucken von Discovery? Etwa, damit man sich die Serie NOCH EINMAL angucken kann? Hach, wäre das nicht schööön? *mit der hand ein nervöses augenzucken versteck*
Fragen, welche sich auch Spock stellt. Wurde er vom roten Engel auserwählt, weil er zerbrochen ist? Zerbrochen unter dem Druck der vulkanischen Gesellschaft? Zerbrochen unter den Ansprüchen seines Vaters? Oder will ihm das geheimnisvolle Wesen eine neue Chance geben? Was meint ihr? Schreibt es in den Kommentaren! Liken & Teilen & Schlaufühlen nicht vergessen!
Auch für TOS-Fans wird wieder viel geboten. Der Mutara-Sektor wird erwähnt. „Das Wohl der Vielen“. Talos IV! Ein Festival der Easter Eggs, welches das Anschauen zum Vergnügen macht.
Für viel Spaß sorgt auch, wie immer, Tilly! Immer einen flotten Spruch auf den Lippen, wird jedes Problem mit ihrer unbeschreiblichen Quirligkeit angegangen. Manchmal ist Humor einfach wie geriebener Parmesan. Leicht müffelnd und nur in kleinen Mengen zu genießen. Äh… nicht so bei Tilly Wundertoll, natürlich! Von DER kann man schließlich nicht genug kriegen. Genau! (Anmerkung, vor der Veröffentlichung entfernen: Keine Sorge, CBS-Boss, ich versuche das später noch begeisteter klingen zu lassen. Ist nur so schweeer!)
Beide Handlungen ergänzen sich übrigens hervorragend. Spock ist gefangen in seinen eigenen Gedanken, Pike und Tyler im Fluss der Zeit. Ein thematisches Gleichgewicht, welches dank des fokussierten Know-Hows aller Serien-Beteiligten einfach kein Zufall sein kann.

Besonders gefallen hat mir die Handlung um Spock. Von seinen Visionen überwältigt, wurde er nach einer (gefühlten) monatelangen Shuttle-Reise von Amanda in einer muffigen Höhle auf Vulkan versteckt, wo er ganz nach Lust und Laune die Wände zumeißeln durfte. Hach, ja. Mutterliebe. Doch kaum wurde Michael eingeweiht, kommt auch schon Sarek um die Ecke und fordert eine Auslieferung von Spock an Sektion 31, der bekanntesten Geheimorganisation des Universums. Da Amanda eigentlich schon längst mit dem Abendessen fertig sein sollte, stimmte diese natürlich ohne viele Widerworte zu. Szenenwechsel zum Sektion 31-Schiff, wo Spock und Michael bereits eingetroffen sind, da die Galaxis bekanntlich sehr, sehr klein ist. Völlig überraschend ist diese Geheimorganisation auch gar nicht mal so nett, weswegen Michael ihren Bruder ERNEUT über die Schulter schmeißen und von Bord schmuggeln muss. Dies gelingt mit der Unterstützung von Georgiou. Einer Frau, welche zu 105% aus harter Schale besteht. Doch was hat Sektion 31 vor? Und wie passt Talos IV in all dies rein? Diese Serie… äh… Spannung wird mich noch einmal ins Grab bringen.

Doch NOCH spannender geht es bei Plot B vor sich. Ein Zeitknorpel entsteht, warum auch nicht? Als wichtigste Person an Bord der Discovery ist es selbstverständlich, dass Captain Pike das Shuttle steuert, um diesen zu erforschen. Als zweit-kompetenteste Person wird er begleitet von Tyler. Eine Entscheidung, welche keiner weiteren Erklärung wert ist (Anmerkung, vor der Veröffentlichung entfernen: Hey, CBS, hättet ihr zufällig eine? Langsam fällt mir das hier doch etwas schwer. Wie machen das die Kollegen nur immer?!).
Um von all diesen absolut logischen Entschlüssen abzulenken, geht danach alles ganz schnell. Einfach in so ein Zeitloch reinzufliegen führt überraschenderweise zu Problemen und selbst die zuvor losgeschickte Sonde hat sich für ein knorkes Matrix-Cosplay entschieden. Alles macht Wusch, Wasch & Timey-Wimey! Für all die wenig intelligenten Disco-Hater ist dies bestimmt anstrengend zu verfolgen, ha-ha! Das Ergebnis dieses Abenteuers? Crewmitglied Roboterbirne hat anscheinend einen Virus abgekriegt. Das kommt davon, wenn man nicht den performanten McAfee Virenscanner installiert hat! (Anmerkung, vor der Veröffentlichung entfernen: CBS, das war doch die Firma, die ich bewerben sollte, oder?).

Fazit: Eine Episode mit viel Licht und fast gar keinen Schatten. Vollgepackt mit Anspielungen und wenigen Makeln, welche man aber als kaum existent bezeichnen kann. Michael rockt und auch alle anderen Figuren sind dicht dran am fetten Beat. Von mir daher:

Wertung: 10 von 10 Sternen

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Artikel

von Klapowski am 01.03.19 in Star Trek: Discovery

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Kommentare (56)

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  1. G.G. Hoffmann sagt:

    Also wenn Ihr ernsthaft die Trekkigkeit dieser Episode anzweifelt, hat doch unser aller Leben hier keinen Sinn mehr!

    Bis auf den Umstand, dass Vulkan nur 2 Flugminuten von dem bis kürzlich völlig unbekannten Planeten Kaminar entfernt liegt, fand ich die Folge ausgesprochen gut. Die visuellen Effekte (Discovery im Orbit, Vulkan!) sind phantastisch und die Bildschärfe unglaublich. Filmtechnisch spielt die Serie in der ersten Liga.

    Zudem hat Sareks Frau (nicht Amanda, sondern die Regisseurin) die Episode vergleichsweise angenehm inszeniert. Dass man jetzt den Bogen zu Talos IV schlagen möchte, finde ich interessant.

    War die Folge wieder mit zahlreichen Sinnlosigkeiten gespickt? Ja. War das bei allen Star Trek Serien schon so? Auch ja. Vgl. nur die hier vorhandenen Reviews zu den früheren Serien.

    Von mir ein „Weiter so!“ Man ist auf der richtigen Fährte.

    • Klapowski sagt:

      Und jetzt bitte morgen ein weiteres Mal sehen. Oder alternativ deine persönliche Lieblingsfolge aus der ersten Staffel.

      Ich erforsche nämlich gerade Langzeitmeinungen und bin da auch einer heißen Sache auf der Spur… (= Mit jedem Jahr ein Stern weniger?)

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Ich weiß ja, dass diese Seite auf eine satirische Verwurstung von Star Trek angelegt ist. Deshalb hat ja auch noch nie eine Episode, gleich von welcher Serie, eine gute Bewertung erhalten (oder? Beispiel?). Insofern findet sich DSC doch in bester Gesellschaft. Oder müssen die Verrisse der vergangenen 17 Jahre gegenüber DSC jetzt eine Aufwertung erfahren?

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      „Oder müssen die Verrisse der vergangenen 17 Jahre gegenüber DSC jetzt eine Aufwertung erfahren?“

      Nach der lockeren Durchsicht von 2-3 Episoden der 3. DS9-Staffel muss ich das spontan fast bejahen.

      Und auch NEMESIS und Star Trek 9 hat man teilweise Unrecht getan. Oh Gott, wir waren so blind!

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Blind? Sprechen Sie nur für sich selbst, mein Herr!

      https://www.zukunftia.de/99/star-trek-10-nemesis-hoffmann-review/

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      1- ?!

      Oh Gott, er ist … ist … ein Nicht-Hater! Steinigt ihn mit … mit … seiner Liebe?!

      Oder ist die Note zwischenzeitlich auf eine 4+ abgesackt, wie es jede anständige Wertungsinflation nahelegt?

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Auf Nemesis lasse ich auch weiter nichts kommen. Ich habe die DVD zu Hause (1., 2. und Spezial-Auflage). Und die Blu-ray. Und ich warte sehnsüchtig auf eine UHD-BD-Veröffentlichung. Habe den Film dennoch erst- und letztmalig vor 16 Jahren im Kino gesehen. Aber meine Erinnerung kann nicht trügen! Da war doch dieser Glatzkopf dabei. Und der blasse Robotor. Super!

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „Blind? Sprechen Sie nur für sich selbst, mein Herr!“

      Ganz ehrlich, ich verstehe dich nicht mehr so richtig.

      Auf der einen Seite wird ein Stil á la „Ha-ha, meine Meinung ist ironisch total überspitzt!“ (siehe Nemesis) verwendet, andererseits wird genau dieses Review als Argument dafür verwendet, dass man ähnlichen Käse auch damals schon super bewertet hat.

      Gefolgt von einem erneuten „Auf den letzten Glatzkopf-Film lasse ich nichts kommen“-Gag. Finde ich persönlich eher verwirrend. Spaß schön und gut, aber die echte Meinung sollte man darin noch erkennen können.

      Wurde z.B. auch erst noch über die Vorteile der alten Sachen geschwärmt (Ruhig, Geduldig, Verständlich), ist das meiste davon plötzlich langweilig, doof & schlecht geschauspielert. Hat schon fast was von gespaltener Persönlichkeit. („Discovery hat einen Ehrenplatz in meinem Regal! So ein Scheiss! Früher war alles besser! Die Alten sind doch alle festgefahren! Waharglglgl!“)

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Sparki

      Welche „echte“ Meinung? Unserer aller echter Meinung ist offenkundig, dass wir alles von Star Trek insgesamt total knorke finden. Anders ist es, ohne Geistesstörungen, nicht zu erklären, dass wir jede Folge innerhalb von 24 Stunden nach Veröffentlichung schauen und besprechen. Das gilt insbesondere für jene, die schon seit einem Jahr vorgeben, DSC nicht nur für die schlechteste ST-Serie zu halten, sondern für den größten TV-Müll aller Zeiten.

      Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich verfolge Serien nicht, die mir nach ein paar Episoden nicht zusagen. Ich habe, bis auf TNG und einen Großteil von VOY auch das meiste von ST erst Jahre später im Zusammenhang geschaut.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Habe nach Staffel 1 mit STD gebrochen und lese die Reviews auf dieser Seite trotzdem mit einer gewissen (Schaden)Freude.

      Antworten
  2. JP1957 sagt:

    Ich habe mir nach G.G.Hoffmanns Kritik nach zwei Folgen, die ich ausgesetzt hab, die aktuelle Folge angeschaut. Die Discovery im Orbit um Vulkan aks phantastischer visueller Effekt???
    Vor 10 Stunden habe ich eine Raumschiffwerft im Orbit um die Erde in The Orville gesehen … wie soll man die bewerten, wenn der Effekt bei der aktuellen Folge von STD schon als „phantastisch“ bezeichnet wird? Ansonsten war die Folge … unbeschreiblich langweilig. Und das ist wohl das schlimmste, was man über eine Serie, die unterhalten soll, sagen kann.

  3. schoenerAndi sagt:

    Es gibt ein wunderbares Beispiel dafür, dass den Machern einfach alles egal ist: die Aufnahme des Turboliftsystems! Was soll denn das? Die Discovery ist viiiieeel zu klein, als dass ein solches System UND auch noch Räume hineinpassen würden.

    Und es ist nicht etwa „nur“ 10 Prozent zu groß… Nein! Das geht einfach gar nicht. Das ist etwa so, als würde man den Maschinenraum der Titanic als Motor eines Matchbox-Autos hernehmen. Und das ist so unnütz! Es sieht ja nicht iwie toll aus. Man könnte einfach das Gespräch im Lift zeigen.

    Das reißt mich jedes Mal aus der Folge raus, wenn es gezeigt wird!

    • Klapowski sagt:

      Ich kann mich spontan an keine einzige Aufnahme des Turboliftsystems erinnern – oder meinst du nur die mittelgroße Kabine selbst?

      Allerdings muss ich gestehen, dass ich bei all dem Kameragewackel, den pseudolustigen Essens-Sprüchen (Galaxie = Pizza/Torte, Anomalien = Parmesan, Pilze = Pilze…) und den wirren Plots oft nicht sooo auf die Äußerlichkeiten achtgebe. Es sei denn, der rote Engel morpht wieder zum zwanzigsten Mal in Burnhams Gesicht über…

      Wobei ich aber vergaß, diesmal die vielen netten Übergänge zu erwähnen. Teilweise waren die aber schon etwas creepy. Zum Beispiel, als man in das Auge von der Roboter-Lady (schön, dass auch hier gegendert wird) zoomte und das dann übergangslos in die Kuppel des Section31-Schiffes überging – was ich erst gar nicht kapiert hatte. War etwas gruselig, das „Auge“ die ganze Zeit zu sehen. Beziehungsweise den Brustnippel, wenn man mal GANZ ehrlich ist.

      Netter Effekt, aber definitiv nicht kurz vor dem Schlafengehen!

      https://www.zukunftia.de/wp-content/uploads/2019/03/Augenschmaus.jpg

      Antworten
    • Zuse sagt:

      Nichts ist zu klein: Die Enterprise NC-1701 ist bei STD 2,4 km lang (statt 600m), die Warp-Gondeln der DSC alleine 700m – hat ein CGI-Scherge mal irgendwo ausgeplaudert. Dieser Schwachsinn ist Teil der 25%-Abweichung beim Design.

      Also Platz für jeden und alles auf den Schiffen. Wie schon von Klapo bemerkt, dafür ist die Galaxie kleiner. Auch ohne Pilze ist jeder sofort überall!

      Nachdem ich von einer anderen Serie top unterhalten wurde, hat mich STD einfach (wieder einmal) nur gelangweilt und dabei erschreckt. Das war jetzt die lang erwartete Einführung von Spock (Die CBS-Schergen behaupten, dafür über 400 Schauspieler gecastet zu haben …).

      Talos IV wird also nächste Woche vergewaltigt und bekommt STD.

      Antworten
    • GG.Hoffmann sagt:

      Die NCC 1701 in TOS war sogar nur 289 Meter lang. Die Schiffe in DSC können nicht wesentlich größer sein; wir haben ja schon Menschen hinter den Fenstern gesehen. Ausserdem kennen wir den Shuttlehangar der Discovery von Innen und Außen.

      Antworten
    • Zuse sagt:

      Jo G.G. – Du hast recht.

      Ich habe da etwas durcheinander gebracht. Die JJ-Trek Ente wird bei BD-Extras mit 725m = knapp 2400f bezeichnet, was ja auch deren Filmen nicht entspricht. Deine Maße stimmen.

      Antworten
    • Gumril sagt:

      Ich glaube in Folge 2.03 sieht man das Turbolift-System, die Kabine die wie eine Achterbahn auf Schienen Kreuz und Quer durchs Schiff fährt und daneben noch irgendwelche Raumfähren/Drohnen die da rumfliegen.

      Muss sagen das hat mich auch extrem gestört, wenn es wenigsten nur von oben nach unten gehen würde aber es geht auch noch Quer ohne das man im Lift etwas merkt :D

      Antworten
    • schoenerAndi sagt:

      In der aktuellen Folge bei 4:40
      Wie kann das nicht aufgefallen sein? Das is so
      unglaublich übertrieben dargestellt…

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Das Turboliftsystem ist in der Tat Unsinn. Abgesehen davon, dass die Schienen wie eine Achterbahn durch weitgehend leeren Raum verlaufen, sind die Decks und Gänge streng symmetrisch angeordnet, so dass eine wilde Achterbahn durch das Schiff keinen Sinn ergibt. Man kann denknotwendig in einem so gebauten Schiff nur nach oben und unten und schachbrettartig in jede der vier „Himmelsrichtungen“ fahren, aber nicht kreuz und quer durch die Decks.

      Antworten
  4. JP1957 sagt:

    @G.G.Hoffmann: Hast Recht … Du meintest die Bilder der Discovery im Orbit UND die Bilder von Vulkan. Aber im Ernst: Auch die sind doch ein Fliegenschiss gegenüber den Bildern von Kaylon aus der letzten Orville Folge.

    • Zuse sagt:

      Die DSC und der Zeitknorpel sahen fast aus wie schlecht gealterte handgemalte Hintergründe aus den 60ern und 70ern. Da wird schon an der CGI gespart.

      Das tut den SJW-CBS-Fanboy-Russen-Bots natürlich weh, wenn sie am gleichen Tag sehen, was heutige CGI zu leisten vermagt, wenn sie eine gut produzierte SciFi-Serie zu sehen bekommen.

      Antworten
  5. Gast sagt:

    Hi Freaks !
    Langjähriger Zuleser und Aufdecker des Skandals um das abgeschriebene Nemesis-Review,der ich bin,fühle ich mich nach vielen kurzen Jahren ein 2.Mal ermüßigt, hier zu kommentieren.
    Der Verriss ist ungerecht.
    Möglcherweise habe ich nicht die nöige Nitpcker-Mentalität und einen eher emotionalen Zugang -der manchen Miesmachern wie Serienfan völlig abgeht- oder ich habe zu viele Pilzsporen inhaliert- DSC macht nach der enttäuschenden 1. Staffel jetzt richtig Spaß. Ja,ich freue mich auf einen Besuch auf Talos IV !
    Alle Kritik ist gerechfertigt, aber das ist TREK, Leute, und darf (oder muss ?) auch manchmal gaga sein. Die 08/15 Auflösung des akt. Zweiteilers von The Orville war vorhersehbar und verlief nach Schema – DSC ist unvorhersehbar ( Was die Rezensenten hier mit beliebig verwechseln)

    Für keine Argumente zugänglich verbleibe ich erstmal damit:

    Bleibt wacker,kritisch & Live long and prosper.

    • Serienfan sagt:

      Endlich mal ein Beitrag, der mir ein breites Grinsen übers Gesicht jagt.

      Tja, erfolgreiches „Miesmachen“ bringt dem dunklen Herzen viel Freude. Und der Verzicht auf den in den Serienjunkies-Kommentaren besonders beliebten Begriff „Hater“ gibt weitere Pluspunkte.

      Komisch. Mir könnte „The Orville“ keiner vermiesen. Warum auch? Und ich kenne auch niemanden unter den Orville-Fans, der in Kritikern „Miesmacher“ oder „Hater“ sehen würde.

      Gut. Manche Rezensenten, von denen ich eine hohe Meinung habe, enttäuschen mich schon mal, wenn sie eine mir unbegreifliche Verachtung gegenüber „The Orville“ in lustlos formulierten Texten an den Tag legen, aber das mindert meine Freude an einer Serie wie „The Orville“ nicht im geringsten.

      Und diese Freude könnte mir auch die höchste Autorität am Rezensionshimmel nicht vermiesen. (Und auch nicht die zweithöchste. Die höchste bin ich ja ohnehin selbst. ;) )

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    • Mark sagt:

      Was genau kann der Klapowski und sein Sparkiller an dem Dreck noch schlecht machen? Die Serie ist Müll. Das Teil wird nach drei oder vier Staffeln in der Schublade verschwinden. Unter Obskuritäten. Selbst die Macher der Serie wissen das, was glaubt ihr denn warum man mehr Projekte so schnell und in kurzer Folge aufgezogen werden. Weil man schnell Ersatz schaffen muß.

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  6. Dario Cueto sagt:

    Wieso wird diese scheiße hier, sorry für die Wortwahl, eigentlich immer ALS ERSTES reviewt??? Dabei sitze ich doch hier schon wie ein Fitzebogen auf das ORVILLE Review, um mein Liebessermon zu diesem Orgasmus an geiler TV-aunterhaltung abzusondern. Danke!

    Drecks Disco!

  7. Eisprung sagt:

    Willkür bringt auch Unvorhersehbarkeit mit sich.

    Vielleicht klettert Pike in der nächsten Folge auf Talos IV aus dem Kaninchenloch in seinem Verstand und bekommt aufgezeigt, was aus TOS geworden wäre. Als roter Engel mit etwas zu viel Hüfte am Raumanzug – damit wir überrascht werden – reist er dann in der Zeit als Roter Engel umher und zurück und versucht Abraham und seine Söhne zu… überzeugen. Auch wir sind als Rezipienten nur Vorstellungswelt von Pike in der schrecklichen Illusion von Sternenflotte auf Talos IV. Nur das cogito ergo sum passt nicht in meine Theorie. Pike denkt Trekki: cogito ergo sum sin Kurtzmann.

    • G.G.Hoffmann sagt:

      Ich bin mehr und mehr der Überzeugung, dass DSC ähnlich viel Kultpotential birgt wie TOS. Dass sich Sonequa Martin-Green schauspielerisch an Shatner orientiert, liegt doch auf der Hand. Und dann diese selbstironischen Sprüche (Lorca: „War doch nur’n Schiff…“). Wenn das nicht heißen sollte: „Ist doch nur ’ne Serie, Ihr Spacken!“, müsste ich mich wirklich täuschen.

      Ich glaube, in DSC steckt viel Material für einen „Honest Trailer“ und künftige Parodien. Mit etwas Abstand werden die Schauspieler und Produzenten die Serie auch nicht mehr so bierernst betrachten wie sie heute verkauft wird. Aber diese vorgespiegelte Ernsthaftigkeit ist ja gerade das Lustige an der Serie. Zu Beginn habe ich mich etwas darüber geärgert, kann sie aber inzwischen recht unbeschwert genießen.

      Leuten, die behaupten, die früheren Serien hätten zwar auch ihre doofen Momente gehabt, seien aber innerlich konsistent gewesen, möchte ich entgegnen: „Äh… neeee?“. DS9 zum Beispiel. Schnell merkte man: die Station ist zu klein und ohne Planeten ist es irgendwie untrekkig. Also ist die Besatzung immer mit Shuttles (!) innerhalb von 10 Minuten in andere Sternensysteme (!) geflogen. Damals hat man zwar noch pflichtschuldig 5 Minuten Shuttle-Talk eingebaut, um dem Zuschauer zu vermitteln: Jetzt sind die Protagonisten aber ganz schön lang weg und weit entfernt von zu Hause. Also sind sich abwechselnd Bashir und O’Brien, Quark und Kira oder Odo und Dax im Shuttle für ein paar Minuten auf die Nüsse gegangen und schon wusste man, es sind ein paar Monate Zeit vergangen, um das nächste Sternensystem zu erreichen. Natürlich waren am Ende der Folge nur ein paar Stunden verstrichen und wenn die Crew zurück auf die Station kehrte, kamen Jake und Nog gerade aus der Schule.

      Doofheit so weit der Warpantrieb reicht. Star Trek eben. Wenn man jetzt auf das Sind-wir-schon-da?-Gebrabbel verzichtet und ohne erkennbare Reisezeit innerhalb von 2 Minuten jeden Punkt der Galaxie erreichen kann, ist das noch nur eine konsequente Fortführung eines seit 50 Jahren bestehenden idiotischen Konzepts. Ich frage mich bis heute, warum die VOY 70 Jahre Zeit für die Rückreise eingeplant hat, obwohl offenbar jedes untermotorisierte Shuttle in der Lage ist, 1000 Lichtjahre in weniger als 23 Minuten zu bewältigen.

      Kurz: legen wir doch einmal die gleichen strengen Maßstäbe an die alten Serien an und man wird sehen, dass mindestens 80% aller Episoden genauso doof sind wie DSC. Das schließt nicht aus, dass Star Trek viele großartige und clevere Momente hatte. Aber das waren höchstens 100 von über 700 Folgen, also deutlich weniger als 20%.

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    • Klapowski sagt:

      „Damals hat man zwar noch pflichtschuldig 5 Minuten Shuttle-Talk eingebaut, um dem Zuschauer zu vermitteln: Jetzt sind die Protagonisten aber ganz schön lang weg und weit entfernt von zu Hause.“

      Was doch auch gut funktioniert hat. Anders kann man vergehende Zeit nun mal nicht vermitteln, als etwas ZEIT vergehen zulassen. 24-Stunden-Echtzeit-Streams der gesamten Flugzeit sind nun mal dem Zuschauer schwer zu vermitteln.

      Wobei es noch nicht mal ein zweiminütiger Shuttle-Talk sein muss, um den Zuschauer mitzunehmen und abzuholen. So hätte mir hier schon eine kurze Sequenz genügt, in der man sieht, wie Burnham und Brainless-Spock langsam an das Section-31-Schiff andocken.

      Okay, ich sehe gerade: Die GAB es sogar. Aber irgendwas muss hier timingmäßig falsch gelaufen sein, da es sich völlig falsch anfühlte – und das ja nicht nur für mich. Vielleicht vorher mal kurz bei Section 31 anrufen („wir kommen gleich, wo seid ihr?“), Burnham beim Verlassen des Orbits zeigen oder eines der „Gespräche“ mit Spock noch vor dem Aussteigen zeigen? („Denkst du immer noch an „Alice im Wunderland?“ – „Jjjaaaaarr! Logiiisch!“)

      „Kurz: legen wir doch einmal die gleichen strengen Maßstäbe an die alten Serien an und man wird sehen, dass mindestens 80% aller Episoden genauso doof sind wie DSC.“

      Doof ja, aber anders. Während man früher auch mal was Doofes hat einwirken lassen wie einen guten (oder schlechten) Tee, so ist das Gefühl jetzt ein völlig anderes.

      Heute werden erst mal zehn Teebeutel reingehalten, dann zwei vergessen, drei einfach gegen Kaffee ausgetauscht und der Rest dann wild durch die Luft gewirbelt, weil Teetrinken an sich ja sooo langweilig ist.

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    • G.G.Hoffmann sagt:

      24-Stunden-Echtzeit-Streams? Bei auch nur annähernd, also leeeiiicht verkürzter Dauer der real benötigen Reisezeit, selbst bei Maximum-Warp, wie es in Star Trek etabliert wurde, müssten die Reisen zwischen benachbarten Sonnensystemen mehrere Tage oder Wochen dauern. Die VOY als schnellstes Schiff des 24. Jahrhunderts schafft bei permanenter ihr möglicher Höchstgeschwindigkeit maximal 1.000 Lichtjahre pro Jahr, also ca. 2.7 Lichtjahre pro Tag. Unser nächster Nachbarstern, Proxima Centauri, ist 4,24 Lichtjahre entfernt. Selbst die VOY benötigte also mindestens 1,5 Tage für die Reise von der Erde dorthin.

      Gehen wir einfach mal davon aus, dass bewohnte Welten mit annähernd „gleichen“ Entwicklungsstufen (+/- 2.000 Jahre) durchschnittlich 40 Lichtjahre von einander entfernt liegen, so benötigte man selbst mit Voyagers Maximal-Warp rund 14 Tage, um die einfache Entfernung zwischen zwei solchen Sternensystemen zu überwinden. Freilich sind die Schiffe des 23. Jahrhunderts oder gar Shuttles viel langsamer. Da die Warpskala exponential verläuft, benötigt man bei Warp 5 (laut Kanon etwa 200-fache Lichtgeschwindigkeit und Maximalgeschwindigkeit [nicht durchschnittliche Reisegeschwindigkeit] für Runabouts des 24. Jh.) schon 2 1/2 Monate für die gleiche Strecke. Bei durchschnittlichen Warp 4, etwa 100-fache Lichtgeschwindigkeit, ca. 6 Monate.

      Selbst bei größter Nachsicht gegenüber dramaturgischen Notwendigkeiten ist es einfach Blödsinn, mit Shuttles oder Runabouts (Dusche, Klo, Freizeitbereich?) innerhalb von 1-2 Folgen solche Entfernungen zu überwinden, während gleichzeitig auf der Station oder dem Mutterschiff nur wenige Stunden oder Minuten vergehen. Selbst die großen Kreuzer der Sternenflotte mit Durschnittsgeschwindigkeiten von Warp 6, 7, 8 oder 9 benötigen Wochen und Monate für die Entfernungen, die dort stets überwunden werden. Deshalb ja auch offiziell „5-Jahres-Mission“ oder „Deep Space Mission“. Hat aber noch nie jemanden gestört, falls man dringend zurück zur Erde musste oder eine Raumstation benötigt, die stets nur wenige Flugstunden entfernt liegen. Wozu Deep-Space-Missionen, wenn schon überall Außenposten der Föderation liegen?

      Ich finde es bei den heutigen Erzähltempi in Serien und Filmen nur konsequent, jetzt ganz auf die Probleme von Zeit und Raum zu verzichten, statt die Zuschauer mit dem unsinnigen Schein zu veräppeln. Zeit und Raum haben in den allermeisten SciFi-Filmen und -Serien noch nie eine Rolle gespielt (siehe auch Star Wars). Falls doch, ist das alles bei der nächsten drehbuchbedingten Gelegenheit vergessen.

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    • Seskias sagt:

      @G.G.Hoffmann

      Mag sein dass die „alten“ Serien genau so doof waren wie Discovery, aber im Gegensatz zu dieser haben diese Serien gut unterhalten und waren in sich einfach bei weitem „Stimmiger“. Ich kann mir viele Serien meiner Kindheit und Jugend heute nicht mehr ansehen ohne mir das Gesicht runter reissen zu wollen. Bei den Star Trek’s hab ich jedoch nicht mit dem Wunsch nach Selbstverstümmelung zu kämpfen.

      Discovery ist da die Ausnahme, auf weiten Strecken einfach viel zu oberflächlich und strunzdumm. Ausserdem sind Vergleiche mit den Serien der 80er und 90er nicht Zielführend sondern Discovery muss sich mit aktuellen Serien messen lassen. Dieses ewige „früher war es auch nicht besser…“ bringt man doch nur wenn man weiss das man mit Argumenten nicht überzeugen kann.

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    • Klapowski sagt:

      Mich hat das zu schnelle Ankommen früher noch NIE gestört. Nicht ein einziges Mal. Okay, vielleicht bei ST5, das war mir dann doch etwas zu flott. „Nächster Halt: Zentrum des Universums“. Und vielleicht noch bei ENT. Aber auch nur, wenn man sich drauf versteift hat.

      Schon alleine deshalb, weil wir selten mit der Nase drauf gestoßen wurden.

      – Wie viele Lichtjahre ist der neue Stern denn weg? Keine Ahnung, fest stand meist nur: „Da ist ein Notsignal und wir brauchen 2 Stunden, Captain!“

      – Bei Doctor Who ist es schon fast ein Witz, dass man immer genau zu dem Zeitpunkt auftaucht, an dem etwas Interessantes passiert. Aber das kann ich als Serienprämisse noch annehmen. Ähnliches gilt auch hier für die Geschwindigkeiten in den 90ern.

      – Die gemächliche Erzählweise von früher suggerierte nun mal besser, dass z.B. 14 Tage seit dem letzten Abenteuer vergangen sind – das ja dann auch für immer vorbei war. Man sah die Mannschaft auf dem Holodeck oder beim Posaunespielen, was mir sagte: „Okay, ist wohl sonst zu öde gerade“. Da man aber HEUTE keine abgeschlossenen Geschichten mehr hat, muss man gleichzeitig bei den Kelpianern von letzter Woche aufräumen, parallel den Vulcan besuchen, Section 31 am besten zwischen diesen beiden Punkten ansiedeln und TROTZDEM aufpassen, dass man schon bei Talos IV ist, bevor Pike das Nachgespräch zu dieser Episode hier geführt hat.

      – Dass man bei DS9 so viel mit Shuttles rumflog, störte mich selten. So hatte ich stets das Gefühl, dass man halt noch am „Eingang“ des Deltaquadranten rummacht – und da halt sehr viele Planeten besiedelt sind. Etwa so, als wenn ich mit dem Fahrrad nach Baunatal fahre und mir dann nur das Naturschutzgebiet hinter dem Ortseingang ansehe.

      Kurzum: Ich finde die seltsamen Sprünge bei Discovery bei weitem störender als kleine Unregelmäßigkeiten bei TNG und DS9. So wird bei Disco ja sogar gesagt, dass man den Roter-Engel-Asteroiden nach Episode 2.01 NOCH MAL mit einem anderen Schiff besucht hat. Was schon ein starkes Stück ist, da man ja noch extra mit „den Pilzen“ hingesprungen war.

      Das stört mich dann schon mehr.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Seskias

      Wenn man DSC nicht mit früheren StarTrek-Serien vergleichen muss, fällt ein Großteil der Kritik bereits weg. Dann bliebe nur noch schlechtes Fernsehen übrig. Und das zu schauen oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich rege mich ja auch nicht über deutsche Krimiserien auf, da ich null Interesse an ihnen habe.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Nein, die früheren Serien waren NICHT ähnlich schlecht, egal wie lange und oft Hoffmann das hier wie ein durchgeknallter Roboter, bei dem irgendwie die Plattennadel hängengeblieben ist, auch wiederholt.

      Ich müsste taub, blind UND geisteskrank sein, um keinen Unterschied mehr erkennen zu können zwischen dem Mienenspiel von DeForest Kelley und Martin-Green. Und es müssten mir schon sehr viele Tresore auf den Kopf fallen, damit meine Erinnerung an das alte Star Trek so vernebelt ist, dass ich mir einbilde, damals hätte es permanent 20-minütige Laber-Szenen gegeben.

      Wenn beim „Haus am Eaton Place“ gesagt wurde, der König kommt, dann war er 20 Minuten später da. Bei „Downton Abbey“ würde er vielleicht am Ende der Staffel kommen. Wer wirklich glaubt, heutige Serien hätten ein schnelleres Erzähltempo als frühere Serien, hat schlicht und ergreifend keine Ahnung. Aber ich habe dann doch keine Lust, permanent Grundsatz-Seminare für Geschichten-Strukturen abzuhalten, um am Ende doch daran zu scheitern, Blinden was von der Farbe zu erzählen.

      Wer wirklich nicht erkennt, dass Star Trek einst großartige Darsteller hatte, die auch radikale Monologe stemmen konnten, während nun Amateure herumtaumeln, die in einer Daily Soap negativ auffallen würden, dem IST NICHT ZU HELFEN!

      Wer wirklich nicht erkennt, dass wir nun statt zügig erzählter Geschichten permanenten Leerlauf haben, der ungeniert mit bedeutungslosem Geschwafel gefüllt wird, dem IST NICHT ZU HELFEN.

      Wer wirklich nicht erkennt, dass wir nun statt diskussionswürdiger Geschichten nur noch die Reduzierung auf schwache Effekte haben, deren Hässlichkeit mit Lense-Flares kaschiert werden soll, dem IST NICHT ZU HELFEN.

      Wer wirklich nicht erkennt, dass es früher trotz aller Widersprüche einen doch erkennbaren Versuch gab, ein in sich stimmiges Universum zu erhalten, während nun die Autoren ihre Kanon-Verstöße offenbar zum Spaß betreiben, dem IST NICHT ZU HELFEN.

      Wer wirklich nicht erkennt, dass wir nun auch inhaltlich schon lange nicht mehr dorthin gehen, wo noch niemand gewesen ist, sondern nur noch etablierte Figuren aufwärmen und respektlos verunstalten, dem IST NICHT ZU HELFEN.

      Ich denke nur noch wehmütig an eine Zeit zurück, als man den ungeheueren Luxus hatte, über einen so emotionalen und an wundervollen Figuren reichhaltigen Film wie „Star Trek V“ abzulästern. Wir wussten damals wirklich nicht, wie gut wir es hatten.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Klapo

      Dass man heute ein völlig anderes Erzähltempo pflegt, ist aber bei allen Serien so. Selbst bei DSC finde ich manches sogar zu gemächlich. Es ist nur unredlich, DSC etwas vorzuwerfen, was auch bei den anderen Serien gang und gäbe war. Wenn man es als dramaturgischen Kniff akzeptiert, dass große Entfernungen in kürzesten Zeiten überwunden werden, kann man auf der anderen Seite nicht monieren, dass komplizierteste wissenschaftliche Probleme von zwei Nasen in drei Minuten gelöst werden. Abgesehen davon, dass auch das bei Star Trek schon immer so war, muss man auch diesbezüglich eine dramaturgische Verdichtung zugestehen und davon ausgehen, dass in Wirklichkeit alle Wissenschaftler des Schiffes (ungezeigt) stunden- oder tagelang an dem Problem gearbeitet haben. Schließlich muss Burnham auch wochenlang unterwegs gewesen sein.

      Den Einwand, man habe in den anderen Serien meist nur Reisezeiten und keine Entfernungen angegeben, lasse ich nicht gelten. Denn innerhalb von ein paar Stunden Reisezeit findet sich auch bei Maximalwarp im Weltraum nichts. Ein erzählerischer Kniff, o.k. Doch das sind die Zeiten und das benötigte Personal, die für Lösungen von Problemen angesetzt werden, auch.

      Kürzlich erst sah ich eine DS9-Folge, in der die Station innerhalb von Minuten zu explodieren drohte. Tilly O’Brien und Paul Pilz Sisko mussten bei widrigsten Bedingungen (Feuer, Gas) ein paar hundert Meter durch die Röhren kriechen, haben es gleichwohl in zwei Minuten geschafft, die Lösung zu ersinnen, das Ziel zu erreichen und die Reparatur durchzuführen. Hey! Schlüssiges 90er Jahre Trek! So viel gemütlicher als DSC!

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Serienfan

      Kann es sein, dass Dir nicht zu helfen ist, eine triviale SciFi-Show so bierernst zu nehmen?

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      @G.G.Hoffmann

      Serienfan „kennt“ dich eben noch nicht 20 Jahre, so wie ich. (Oh Gott! Ich… äh… DU bist alt!)

      Er weiß noch nicht, dass du durchaus mal eine Episode loben kannst, um dies nur ironisch zu meinen – um dann direkt wohlwollend auf eine alte TOS-Folge überzuleiten. Woraufhin Disco total verrissen wird, was in der nächsten Woche aber wieder umgedreht wird, um die Reaktionen auf ein satirisch-gebrochenes Retro-Argument doppelbödig zu konterkarieren. Und dabei noch politische („Wie die CDU in Hessen!“), gesellschaftliche („Geburtenrückgang wie auf Risa“) und retrolastige Sätze („Kennt ihr noch Bonanza?“) unterzubringen.

      Wenn man erst mal akzeptiert hat, dass wir für dich nur ein seit 2 Jahrzehnten laufendes Reaktions-Experiment sind, kommt man mit deinen Argumenten auch ganz gut klar.

      So auch mit diesem:

      „Denn innerhalb von ein paar Stunden Reisezeit findet sich auch bei Maximalwarp im Weltraum nichts. Ein erzählerischer Kniff, o.k. Doch das sind die Zeiten und das benötigte Personal, die für Lösungen von Problemen angesetzt werden, auch.“

      Reisezeit finde ich ja – wie gesagt – nicht so spannend. Überlichtgeschwindigkeit erschließt sich dem Zuschauer eh nicht so wie Alltagserfahrungen. Und da hast du ja gerade ein weiteres Beispiel genannt, warum mich Disco eher annervt: Nämlich dass man ALLEINE und innerhalb weniger SEKUNDEN mal gerade neue Technologien erfindet, für die man nur einen Knopf drücken muss. Denn auch das geht neuerdings zehnmal so schnell. Dagegen waren Goerdi und O’Brian direkt geistige Tiefflieger im Halbschlaf.

      Früher musste man dafür wenigstens noch sitzen und nicht im Flur rumrennen. Mal abgesehen davon, dass ich diese ständigen Countdowns à la „nur noch 60 Sekunden“ nicht spannender finde als die früher üblichen „nur noch 60 Minuten, Captain!“. Denn ein 1-minütiger-Countdown verbreitet nur eine Minute Spannung, ein einstündiger hingegen die halbe Folge über.

      Und mehrdimensionale Pilzbeamerei möchte ich jetzt auch nicht mit Siskos Abenteuern an der kaputten Klimaanlage vergleichen.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Klapo

      Danke, dass Du meine gespaltene Persönlichkeit so treffend zusammengefasst hast. Jetzt verstehe ICH mich sogar!

      Ich bin mit DSC ja noch nicht so glücklich, wie ich vor 20 Jahren mit Dir und Jean-Luc war. Aber so glücklich war ich auch mit keiner anderen ST-Serie, insbesondere nicht mit VOY und ENT und den ersten und letzten Staffeln von DS9. TOS akzeptiert man ja ohnehin nur als Grundlage des Ganzen und schaurige Kindheitserinnerung oder interessantes tv-geschichtliches Phänomen, käme aber bei 2/3 der Folgen nicht auf die Idee, sie noch einmal in Ruhe zu schauen und ernsthaft zu analysieren.

      In meinem Regal vor mir stehen alle jemals erschienenen ST-Episoden und Filme auf DVD und noch einmal auf Bluray, die Abrams-Filme sogar auf UHD-BD. Ein Teil auch noch auf VHS-Kaufkassetten. Mein Schreibtisch zieren zwei NCC-1701-D, eine NCC-1701 (kein verdammtes A, B, C oder D) und eine NCC-1701-A. Außerdem ein paar Space Shuttles. Da wird aber niemals eine Defiant, eine VOY, DS9 oder eine DSC stehen.

      Ich habe alles von Star Trek mindestens einmal gesehen (ach nein, 2 oder 3 TAS-Folgen habe ich mir immer noch nicht angetan). Ich habe ca. 17-mal jeden Artikel der Memory Alpha gelesen, verfolge auf Twitter und allen möglichen Webseiten alles von Star Trek und gleichwohl geht mir das alles in aller Ernsthaftigkeit am Allerwertesten vorbei. Denn ganz gleich wie gut man DSC oder jede andere noch erscheinende ST-Serie jemals ersinnen könnte, sich niemals mehr das Gefühl einstellen wird, das man ST in seinen Teen- und Twenzeiten entgegen gebracht hat. Um mit Scotty zu sprechen: ein Mann kann sich nur einmal verlieben.

      Die Zeiten ändern sich, man selbst ändert sich, die TV-Landschaft ändert sich, die Verantwortlichen für das Franchise wechseln. Ich schaue mir das alles mit einer Mischung aus Interesse und Belustigung an, käme aber nicht auf die Idee mich ERNSTHAFT darüber aufzuregen. Ich glaube, das macht, von wenigen Ausnahmen abgesehen, niemand hier. Vor allem würde ich dringend einen Besuch beim nächsten Counselor empfehlen, falls sich jemand gezwungen sähe, die jeweils neueste DSC-Folge schnellstmöglich nach Veröffentlichung abzurufen, obwohl er in der tiefen Gewissheit lebt, das Grauenvollste und Dümmste zu Gesicht zu bekommen, was jemals über die Bildschirme gelaufen ist.

      Harald Schmidt wurde einmal vorgehalten, dass er über sein Berufs- und Privatleben, seine gesellschaftlichen und politischen Einstellungen in jedem Interview etwas anderes erzähle. Er erwiderte nur lapidar, dass er sich doch gar nicht merken könne, was er schon so alles erzählt habe. Er sage nur, was ihm spontan einfalle und lustig erscheine. So geht es mir mit Star Trek. Was ich darüber sage und schreibe, entspricht meiner Tagesstimmung und wird am Diskussionspartner ausgerichtet. Die Serie ist schlichtweg zu unwichtig, zu unrealistisch und zu beschränkt, um sich ernsthaft auf sie einzulassen. Sie war niemals, zu keiner Zeit, ein philosophisches, politisches oder psysikalisches Pro-Seminar, ebenso wenig wie eine Kaderschmiede für gute Schauspieler. Das ist alles Unsinn. Sie ist nur das, was wir Nerds in unserer Jugend auf sie projeziert haben. Das war schön, aber nur eine TV-Serie (Gruß von Jason Nesmith, wenn Ihr versteht, was ich meine).

      Ist DSC im Vergleich zu TNG Schrott? Sehr wahrscheinlich. Darf man deswegen in die Kommentarbereiche von Trekcore und Trekmovie böse Beiträge schreiben und die Fans verarschen? Unbedingt! Sollte man sich über die Serie ernsthaft aufregen? Auf gar keinen Fall. Dafür ist das ganze Franchise zu trivial. Ich meine, hier hält doch niemand Patrick Stewart ernsthaft für einen guten Schauspieler oder „Darmok“ für eine Sternstunde der TV-Unterhaltung, oder? ODER?

      Ich spüre übrigens, dass ich die aktuelle Folge mittelfristig vielleicht doch nicht so gut finde, habe aber das Gefühl, ich werde mich nächste Woche neu in „Spocks Gehirn“ verlieben, nur um 2021 die Parallelen zu „Licht und Schatten“ lobend hervorzuheben. Und vielleicht bestelle ich mir doch noch ein Modell der Voyager. Wer weiß.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      @Hoffmann:

      Ich weiß das doch alles. Ich weiß, wie du dich fühlst. Wie zerrissen du bist von all dem Wandel. Wie sehr du dich fragst, was von der eigenen ST-Begeisterung jemals Realität und was nur Illusion oder jugendliche Blödheit war.

      Das hier, das bist du. Dein innerer Trek-Fan:

      https://www.youtube.com/watch?v=UMMMf0Du5EI&feature=youtu.be&t=53

      Nein, wir ALLE sind das!

      Ich sehe deinen Hass auf jene Menschen, die dir beim Kinderarzt die Star-Wars-Spielzeuge in der Warteecke wegnehmen. Und wie du in Zynismus und Gleichgültigkeit flüchtest, weil Star Trek oft so dumm, unkultig und austauschbar erscheinen kann.

      Doch es gibt eine Medizin dagegen! Einen Artikel, den ich hier sehr bald herausbringen werde – und nein, es ist nicht der zur neuen Orville-Folge. Er wird dir die Augen öffnen!

      So wie es mit Geordi am Ende von Star Trek 8 9 geschah.

      Antworten
    • Zuse sagt:

      Klapo, Du meinst sicherlich den 9. Film.

      Zu G.G.: „Das ist alles Unsinn. Sie ist nur das, was wir Nerds in unserer Jugend auf sie projeziert haben. Das war schön, aber nur eine TV-Serie (Gruß von Jason Nesmith, wenn Ihr versteht, was ich meine).“

      Da sind wir doch wieder beim 8. Film: Zefram Cochran faßt es doch wunderbar zusammen: Er will keine Statue sein, sondern macht das alles für Dollars und eine Insel voller nackter Weiber. Das war der Gene Roddenberry in den 60ern (und bestimmt auch in den 80ern).

      Das Zeug wurde produziert, um verkauft zu werden – und wie G.G. ja selber schreibt, funzt das immer noch, sonst hätte er nicht selbst all das, was ihm nicht gefällt in verschiedenen Formaten gekauft.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      So!

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Ich gebe den Ansichten von Herrn Hoffmann (jeweils) recht.

      Antworten
    • Chris sagt:

      Zwei Jahre habe ich gebraucht um mich zu besinnen, welcher Teil der ST-Erfahrung mir seit der Premiere von DISCO gefehlt hat.

      Es waren die Verrisse im Internet.

      „Da gab es doch damals schon eine Lösung für!“ – schoss es mir in den Sinn.

      Siehe da, sie existiert ja immer noch. Sogar die alten Dumpfbacken lassen sich immer noch drüber aus. Und dann erwähnt G.G. Hoffmann sogar Harald Schmidt! Heissa, wie in alten Zeiten.

      Das Glücksgefühl blieb jedoch aus und ironischerweise liefert GG Hoffmän auch gleich die Erklärung. Wahnsinn. ST ist zu gewöhnlich. TV ist zu gewöhnlich. Nichts erweckt den Ehrgeiz im Leben mehr. Wie wahr.

      So habe ich mir meine Leserückkehr auf diese Seite nicht vorgestellt. Epiphanie. Bah, ekelhaft. Geht weg und lasst mich mit Eurem Kack doch einfach in Ruhe.

      Antworten
  8. JP1957 sagt:

    Täusche ich mich oder ist hier ein Detail in der Kritik noch gar nicht/ kaum angesprochen worden – die Darstellung von Spock, auf den wir jetzt wochenlang warten mussten?

    War Spock nicht der im ST-Universum am sorgfältigsten und konsistentesten herausgearbeitete Charakter?
    Mit einem Wort: Faszinierend?

    Und welche Facette seiner Persönlichkeit bekommen wir nun zusätzlich präsentiert?
    Ächz: Ein brabbelndes Wrack, der schon vom Äußeren her nichts mehr mit DEM Vulkanier zu tun hat, an dem Generationen von Drehbuchschreibern sorgfältig gearbeitet haben.

    Ich mag Discovery vor allem deshalb nicht, weil es einfach eine schlechtgemachte Serie ist. Aber das, DAS verletzt jetzt auch mein Herz für das Trek Universum.

    • Klapowski sagt:

      Brabbel-Spock wurde uns ja schon in Trailern und Erzählungen zur Genüge angekündigt. Damit hatte man sich schon abgefunden, weswegen ich da auf einen mehrseitigen Rant verzichtet habe.

      Dass ich es für dramaturgisch dämlich halte, eine etablierte Figur als Heilsbringer in eine Serie zu bringen, diesen Spitzohr-Jesus dann aber in der Zwangsjacke reinzutragen, sollte klar sein.

      Wobei man – aus Sicht der Disco-Liebhaber – durchaus so argumentieren könnte, dass jeder vernünftige Mensch psychisch krank werden kann und dass nun mal zum allgemeinen Lebensrisiko gehört. Ohne dass die Person dadurch hassenswert wäre.

      So würde ich es hier allerdings auch nicht ausdrücken. Alleine schon deshalb, weil die Autoren derlei Gedankengänge mit einem dumpfen „LOOOOL, was quatsch’ste denn da, Alter?!“ quittieren würden.

      Antworten
  9. Seskias sagt:

    Ein fröhlichees Hallo in die Runde

    Nun hat mich STD doch tatsächlich erwischt, diese Folge hat mir optisch sehr gefallen. Auch wenn mir das Drehbuch wieder einmal zu einfälltig gestrickt war, vom technischen Handwerk her war es für STD ein kleiner Augenschmaus. Vulcan war sehr schön anzusehen und Mia Kirshner (Amanda) verursacht bei mir seit The Crow (2) sowieso bei jedem Auftritt Begeisterung und schmachtende Blicke. „Bitte heirate mich Mia…“

    An sich eine STD Folge die mich tatsächlich unterhalten hat, auch wenn diese Begeisterung mehr der Optik und weniger der Story geschuldet ist, und für mich bislang zu den besseren zählt. All den grenzdebilen Dialogen und Handlungen der Crew zum Trotz.

    + Optisch endlich dass was uns versprochen wurde.
    + Mia!!! ;)
    + Hey Spock ist da^^
    – Die Dialoge :(
    – Burnham und Ash, können die bitte sterben?
    – Der seit Staffelbeginn aundauernde Kalauer mit Namen „Sektion31“
    – Das „letzte Sekunde“ Phänomen, gibt es dazu einen (Filmischen) Begriff?

    • Cronos sagt:

      Burnham wird doch sterben. Leider kommt sie als Engel zurück. Wir können uns also schon mal auf die dritte Staffel freuen. Da hat Burnham dann immer recht. Äh… also genau wie jetzt, nur mit Latexanzug und Flügeln.

      Antworten
    • generic sagt:

      „Äh… also genau wie jetzt, nur mit Latexanzug und Flügeln.“

      Dann doch lieber Lack & Leder, um als Space-Domina unsere masochistische Seite anzusprechen ;)

      Antworten
  10. VerwirrterTurnschuh sagt:

    Serienfan hat Geschmack, Wissen und Leidenschaft für gute Unterhaltung. GGHoffmann ist halt ein Zyniker, der sich wie eine Made durch den Speck der Leistungen anderer frisst – seien es Macher oder Rezipienten – und pappsatt „Banal-banal-banal“ rülpst. Für ihn scheint STD gemacht: Nicht lieben, nicht hassen, einfach fressen, lachen, furzen, alles wurscht oder auch nicht. Alles gesehen, alles gehortet, alles sinnlos, aber ich war dabei, und das sei in endloser Zeichenfolge niedergeschrieben. Ich hoffe für ihn, dass er nicht so ausgehöhlt ist, wie es mich aushöhlt, seine Beiträge zu lesen. Beim Schauen von gutem Trek hab ich interessanterweise das genau gegenteilige Gefühl. Mein Sinn für feines Geschichtenerzählen wurde durch Star Trek geschult wie fast nirgends sonst. Vielleicht sollte es mich faszinieren, dass es bei anderen scheinbar exakt andersrum wirkte.

    Ich musste mir das nur von der Seele schreiben. Es ist trivial und für alle unwichtig, ich weiß, aber ich fühle mich jetzt etwas besser, Dankeschön. GGHoffmanns Nichtigkeits-Sermon wird kein Ende nehmen; er nimmt seine selbstgewählte Aufgabe da bierernst, offenbar.

    Serienfan auch. Was mich wiederum sehr, sehr freut! Ich gehe d’accord, gerade mit seiner Verzweiflung, und würd’s nicht schreiben, könnte ich es liken.

  11. Jako sagt:

    Wenn Discovery unbekömmlich ist, streuen sie einfach ein paar Sporen drauf und dann ist alles schön. Klappt ja in der Serie auch.

  12. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Ich könnte mich in meine Kehrseite beissen,
    dass ich das wieder geschaut habe. Verschwendung von Lebenszeit auch wenn es optisch O.K. war.

    Ich will mehr The Orville,
    da fühle Ich mich wieder jung und finde sogar die Sicherheitsoffizier/in schnuckelig.

    Gruss BergH

  13. bergh60 sagt:

    tach auch (nochmal)
    Jetzt weiss Ich endlich woher ich die Digital/Android Helmswoman aus Disco kenne :

    https://www.youtube.com/watch?v=PoNNmHyhANY

    https://www.youtube.com/watch?v=XhDLI4pDG84

    Gruss BergH

  14. TUB_Stephan sagt:

    Hey Leute,

    zu Beginn, möchte ich ein fettes Danke für diese Website aussprechen. Irgendwie fühlte ich mich dissonant zur Realität. Ich sah Discovery und las hier und da Reviews von diesen sogenannten Star Trek, nun grundlegender, von dueser sogenannten Science Fiction Serie, die eigenartiger Weiße gut bewertet wird. Das ist meine bescheidene Sicht.
    Dann fand ich Zukunftia und lese immer mit einen breiten Grinsen die Reviews und Kommentare.

    Ich bin studierter Physiker und wenn ich dann soetwas sehe, wie zum Beginn der zweiten Staffel, dann sterbe ich ein klein wenig, ich meine die Szene, wo der neue Monty Phyton Cast ein unscharfes Bild auf dem Schirm zeigt, niemand die Schrift lesen kann und dann kommt der dümmste Hammer überhaupt, ey Du, Du kannst doch viel besser sehen als wir, kannst Du die Schrift erkennen. Man ob ich blind oder 500% Sehschärfe besitze, ein verpixeltes Bild bleibt verpixelt.
    Das tut weh, da wünscht man sich einen dicken Eichentisch her, auf dem man seinen Kopf schlagen kann.

    Nun bin ich auch nicht alt, ich bin in meinen Dreißigern, also nicht unflexibel wie ein 90jähriger Untoter oder Halbtoter. Damit möchte ich sagen, dass ich mich auf neues einlassen kann. Ich habe meinen Spaß an GoT, Babylon 5 (immernoch, trotz der alten 3D Technik), Westworld, 12Monkeys, TOS, TNG, DS9, VOY, ENT, Battlestar Galactica, Farscape, Mondbasis Alpha, UFO ich könnte die Liste fortsetzen. Aber Discovery, dass ist wie ein statistischer Ausreißer, dieser eine verdammte Messwert der nicht zum Model passt.
    In der Physik ist es dann einfach, man diskutiert den Wert weg (Messfehler usw.) oder man braucht ein neues Model. Discovery kann ich leider nicht wegdiskutieren.
    Ja die Serie ist handwerklich teuer gemacht. Ich meine teuer, nicht gut, urgh, wenn ich an die Les Flares denke (eins von vielen Beispielen), welche nur entstehen, falls man durch Linsen schaut. Seit ihr mal durch die Welt gelaufen und überall wurde „gelenstflared“, ich denke nicht.
    Die Autoren scheinen in Ihrem Leben nie ein Physikbuch in der Hand gehabt zu haben, keine Ahnung von Lichtgeschwindigkeit usw. und dann sind die noch der Meinung Science Fiction schreiben zu können.
    Ich habe kein Problem mit Warp, Beamen usw., falls diese Techniken einem logischen Gebilde folgen. Als ich klein war, da meinte Hawking (glaube ich) Beamen kann so nicht funktionieren, wegen der Heisenbergsche Unschärfe (Quantenmechanik, man kann nicht gleichzeit Ort und Impuls messen), darauf führten die Macher von TNG den Heisenbergschen Kompensator ein. Ein omninöses Gerät (Fiction), dass das Beamen erst möglich macht. Das finde ich gut, auch als Physiker, dass man versuchte das Fiction Gebilde mit einem Hauch von Wissenschaft zu unterfüttern.

    Was haben wir jetzt, irgend so einen Schnulli Fantasy-Fiction Gedöns, der scheinbar von Fünfjährigen geschrieben wird. Oh nein, sorry, dass ist gemein gegenüber jeden Fünfjährigen, die haben Phantasie. Ich finde Discovery fantasielos, eine Aneinanderreihung von Versatzstücken, ohne Konsistenz in Technik, Handlung und Charakterentwicklung.

    Mit Canon fange ich erst gar nicht an. Ja die alten Serien hatten da auch oft mal ein Problem. Das störte mich aber nicht so sehr. Bei Discovery stört es mich. Das fing mit dem Stil an, dann sah ich die Nogonen, dann weinte ich, dann kam der Fungus Drive, dann lachte ich, später weinte ich und bei allem fragte mich, warum habe ich keinen Eichentisch?
    Bei Discovery vermisse ich ein konsistentes Worldbuilding, welches die Vorgänger berücksichtigt, weiter vermisse ich Stiltreue.

    Naja drauf gewürgt. Letztlich ist das eine Marke wie Transformers und man will Geld machen.
    Das ist schon krasser Zynismus, man verkauft eine Marke, welche für menschlichen Fortschritt, Menschenrechte, Zusammenarbeit usw. usf. steht, damit Geldsäcke größere Geldsäcke werden.

    Was mir aufgefallen ist, ich muss leider mit dem Kind einer bekannten Arrow mitschauen.
    Mittlerweile glaube ich, es sind die selben Autoren wie bei Discovery. Ob es da irgendwo so eine Fake Agentur, welche gegen bares neue Portfolios für unbegabte Schreiberlinge erstellen?

    Zum Schluss, möchte ich sagen Discovery kann Spaß machen, falls man einen geraucht hat oder fünf oder zehn Bier drin hat. Man sollte es aber nicht schauen, solange Kunden nach diesen Quarck fragen oder es sehen, haben die Verantwortlichen keinen Grund irgendetwas zu ändern.
    Ich nehme es mir immer vor, nein, es gibt besseres, dann sitze ich wieder vor Discovery und ärgere mich.

    So jetzt aber wirklich zum Schluss. Ok ich ärgere mich beim Sehen von Discovery, bin aber eine Woche im Reinen mit mir. Vielleicht ist das der Grund für hatewatching, dass man sich an etwas abarbeiten, abreagieren kann, dies ist kein Vorwurf, Discovery ist ein schlechtes Produkt, aber vielleicht, insgeheim der Grund dafür, dass wir es doch schauen.

    • JP1957 sagt:

      Manche Rechtschreibfehler sind so klasse, dass man sie einfach rügen muss.
      Neulich konnte ich es mir nicht verkneifen, als jemand Patrick Stewart mal wieder vom Captain zum Bordbegleiter (Steward) machte.

      Aus dem Kanon von Star Trek jetzt die Firma zu machen, die die Kopierer in mein Büro liefert (Canon) ist auch nicht übel.

      Antworten
    • TUB_Stephan sagt:

      Danke JP1957,
      ich habe mir so gar keine Mühe gegeben :). Ich achte beim nächsten Mal darauf, also nicht den Steward zum Stewart zu machen, äh anders herum, oh jetzt bin ich durcheinander.
      Naja in Anbetracht von Discovery und dem ST Kanon ist Canon sicher höherwertiger.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Endlich mal ein echter Physiker, der so schlau ist, dass er sogar Spocks Rechtschreibschwäche besitzt. Sei willkommen!

      Da ich mich saugerne für mein gesundes Ein-Drittel-Wissen in Sachen Physik rühme („Doppelspaltexperiment! Gestauchter Raum! Singularität!“), habe ich in Zukunft bestimmt mal die eine oder andere Frage an dich.

      Und das mit den Schreib- und Flüchtigkeitsfehlern stört mich auch mit jedem Jahr weniger. Solange wir alle beim jährlichen Test-Diktat von BergH nicht durchfallen, ist alles okay.

      Danke auch für das Lob. Das ist inzwischen das einzige, womit ich Sparkiller am „Discovery-Friday“ noch einfangen und zum Reviewschreiben bringen kann…

      Antworten

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