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DS9: Fight Club – Folge 13 – „Fake’s Abschiedslied“

In Teil 13 unser Spacesaga nehmen wir Abschied von einem der beliebtesten Charaktere.

„Ja genau! Zeig diesen grottigen Metallfetischisten, wo der Frosch die Locken hat!“ rief Kwark begeistert aus.

„Wußte ich`s doch, daß dieser Kulturramsch seinen Wert irgendwann mal zeigen würde.“ triumphierte O`Schleim, der Fake dazu ermutigt hatte, auf die Uni für Streber, Weicheier und Lutscher zu gehen, kurz: Die für Philosophie und Kulturgeschichte. Doch die Morg rührten sich nicht von der Stelle, sondern starrten Fake einfach nur blöd an.

„Das hat uns jetzt aber sehr ergriffen, Kohlenstoffeinheit mit Pad. Würdest Du uns mal eine Kostprobe von Deinem Können vorführen…bitte?“

Fake war angesichts der Tatsache, daß wirklich mal jemand hören wollte, was er da zusammengekrakelt hatte, zu Tränen gerührt. Immer, wenn er jemandem anbot, etwas vorzulesen, hatte dieser entweder plötzlich was Wichtigeres zu tun, einen kranken Verwandten, den er besuchen mußte oder bereits verzweifelt Selbstmord begangen. Nun aber würden sie alle endlich mal zuhören. Fake räusperte sich, die anwesenden Crewmitglieder zuckten bei diesem Geräusch schaudernd zusammen, einige hielten sich die Ohren zu (bei Rumm und Kwark ging das nur, indem sie sich ihre Fäuste in die gewaltigen Lauscher bis zum Ellenbogen hineinrammten). „Also…“ begann Fake.

„Ohh Hilfeeee, ich kann ihn immer noch höreeeen.“ jammerte Rumm.

„Du mußt die Arme auch in die anderen Körperöffnungen schieben, Du Depp. Höher…noch höher…nein, an den Seiten…genau!“

Kwark verdrehte vor Ärger über seinen doofen Bruder die Augen. Fake räusperte sich ein letztes mal und hob an vorzulesen…

Wild gestikulierend begann er, sein Juwel an unverständlichem Kulturschrott vorzutragen:

„Oooh, Mond, wo sind die Sterne? Mich dünkt, der Werwolf ist`s, der getragen hat an des Himmels Brust die Leere… Mir schwant, als käme Kaffee nicht aus dem Inneren der Ferne, sondern doch nur leicht links davon…“

– Nach dieser Einleitung blickte Fake grinsend auf, um die Körperreaktionen der Anwesenden deuten zu können… Und davon gab es viele: So hatte sein Vater nun begonnen, sich im Schlaf wild hin- und herzuwälzen und von „Dämonischen Stimmen“ zu phantasieren. O` Schleim hingegen kramte in seinem Werkzeugkoffer hektisch überdurchschnittlich viele Scharfkantige und spitze Werkzeuge heraus, während Gira einfach nur an ihrer halbseitig gelähmten Gesichtsmuskulatur herumzog. Gleich daneben faselte Udo etwas von seiner todkranken Urgroßmutter…

Fake sprach unbeirrt weiter:

„Oh, ein Socken war`s, den ich vermißte, als das Universum groß sich machte und einen Pferdeapfel aß… Denn wer weit fährt, kann was erleben! – Und wer es läßt, ist richtig doof… Doch die Großen werden sterben und den Würmerdarm verderben…“

– „Hahahaaaa!! Weiteeeeer, weiteeeeer! Wie ist das mit dem Pferdeapfeeeeeel denn dann ausgegangeeeeeen??“ rief Rumm klatschend und sabbernd…

„Dies wird erst im letzten Kapitel wieder aufgegriffen!“ verkündete Fake freudig, war er es doch nicht gewohnt, mit Interesse bedacht zu werden, nicht mal mit geheucheltem…

Die Morg hatten in der Zwischenzeit angefangen, kleine Zuckungen und Fehlermeldungen zu produzieren. Die Harmlosesten waren:

„Nicht genügend Arbeitsspeicher für diese Anwendung vorhanden“ und „Schwerer Schreib- oder Lesefehler! Starte Scandisk…“

Fake sprach weiter:

„Wenn ein großer Mann ein Berg ist, dann kommt dieser zum Propheten… Aber auch große Männer waren es, die die Schwimmbecken dieser Welt mit Urin besudelten und erfolglos versuchten, einen McBigRiesenCheese einhändig zu verzehren… Ganz zu schweigen von all dem Grauen, daß Adolf Hitler im Namen der Mode seinem Bart antat…

Mit einem Knall und einem darauf folgendem Zischen, stürzten die Morg kollektiv (wie es sich gehört) zu Boden. Auf dem Display im Gesicht konnte der geneigte Betrachter nun lesen:

„Schwerer Ausnahmefehler bei Adresse 0000182A Strich 0190 Strich 08/15… Wird Herunterfahren… Sie können ihren Morg jetzt ausschalten…“

Sie waren also gerettet! – Das heißt, sollte einer unserer epileptisch am Boden zuckenden Helden je wieder zu sich kommen…

Die Freude über die schon verloren geglaubte Rettung ihrer wenn auch etwas eigenwilligen Individualität wurde den Anwesenden durch die Tatsache verdorben, daß Fake noch nicht bemerkt hatte, daß sein Vortragen die Situation gerettet hatte. Er weigerte sich beharrlich aufzuhören, obwohl ihm doch eigentlich die Äußerungen aller anderen hätten auffallen müssen, die ihm jetzt entgegengebrüllt wurden.

„Aufhören Fake, es ist geung!“

„Ist gut jetzt, Fake!“

„Ich muß zu meiner kranken Oma!“

„Halt´s Maul, Arschloch!“

Doch Fake sülzte weiter und hatte mittlerweile schon Schaum vorm Mund.

„Doch horcht, ist das nicht der Staubsaugervertreter? Er beißt in des Fisches Bein. Vom hohen Ruhetag las er das Etikett welches ihm schon als heilig in die Wiege gelegt war. Es handelte sich dabei um Dinge, die man miteinander verbinden muß, und zwar mit einer Doppelmuffe, welche zu recht günstigen Preisen im Obi-Markt zu kaufen ist. Erbrochen hat er sich, als er die Sonderpreise saaaaaaa…“

Mit einem dumpfen Knall landete der Präzisionsschläger Parabol-Fleischkopf-Müllers auf Fakes Schadel. Abrupt war er still und semmelte auf den Fußboden.

„Mann, die Lusche habe ich bei mir zu Hause schon längst zur Altkleider Sammlung gegeben. Hat mich auch ständig zugelabert, der Sack. Undankbar sie ist, die Jugend.“

Erstaunt solche Weisheiten von einem direkten Nachfahren eines Primaten zu hören (man vermutete, daß Original-Müllers Großvater eine romantische Beziehung zu einem Gorilla hatte) mußten die Anwesenden doch dezent Beifall klatschen. Der Applaus hallte durch die verwüstete Hopps, während Parabol-Müller sich tief verneigte. Inzwischen hatte sich Cpt. Cont R´Gan mit seinen Piratenkumpanen abgesetzt und suchte nach einer Möglichkeit Beute zu machen…

Leise schlichen die besagten Piraten mit einer Taschenlampe fuchtelnd durch das dunkle Quartier… Es waren 4 an der Zahl und Cont R`Gan war ihr Anführer…

„Captain, wieso machen wir nicht einfach das Licht an, dann könnten wir nämlich… AUTSCH!“

Cont R`Gan hatte seinem verblödetem 2. Offizier auf dem Fuß getreten.

„Du Vollidiot!“ , schrie er, „Und wenn man draußen das Licht sieht, sind wir dran, wie??“. Mit dem Finger hinaus ins All zeigend, schnaubte Cont R`Gan einmal tief ein und aus. Womit hatte er diese Trottel nur verdient?

Aber das war jetzt nebensächlich, denn nun würden sie gleich in diesem Quartier jede Menge wertvollen Kram finden…

– „Aaaaargg!!!“ rief einer seiner Leute, stieß sich den Kopf an einem Schrank und viel hektisch zappelnd auf den Rücken, in der Hand etwas längliches, Hartes haltend…

„VERDAMMT, HALT`s MAUL, ODER SOLL MAN UNS ENTDECKEN??“ brüllte Cont R`Gan seinem Untergebenen in`s Gesicht. Mit einer wütenden Handbewegung entriß er seinem dümmlichen Begleiter das eigenartige Ding und hielt mit der Taschenlampe darauf:

„Wie? Ein humanoider Knochen? Und der war unter dem Bett dort?? Aber wer um Gottes Willen…“

Weiter kam er nicht, denn vor der Tür waren nun die Stimmen zweier Herantretender zu hören:

„Captain! – Wie gut, daß ich sie noch erwischt habe! Ich bin gerade die Sensorenlogbücher durchgegangen und habe entdeckt, daß eine Rettungskapsel das Morg-Schiff vor seiner Zerstörung verlassen hat!! Und eben hat mich ein Hilferuf von Major erreicht, der um Hilfe wegen des bereits assemblierten 3. Kontinents bat…“ – „VERDAMMTE HACKE, UDO, MUß MAN SICH DENN HIER UM JEDEN SCHEIß SELBER KÜMMERN?? ICH SAGTE, JETZT WIRD GESCHLAFEN!!! – SCHREIBEN SIE MIR DEN MAJORQUATSCH AUF `NEN ZETTEL UND LEGEN SIE DEN IN DEN POSTEINGANG FÜR NOCH NICHT BEARBEITETE SELBSTMORDMISSIONEN!! – ICH KÜMMERE MICH MORGEN DARUM!!“

Was die Piraten im Quartier als nächstes hörten, erinnerte entfernt an ein klebriges Fließen, begleitet von einem unangenehmen „FLATSCH“…

„Verdammt, er kommt hier rein! Alle Mann verstecken!!“

Einen Moment später waren auch schon die Umrisse einer dunklen Gestalt in der sich öffnenden Tür zu sehen, die nun in den Schatten ihres Quartiers trat. Dies dauerte jedoch einen Moment, da besagte Gestalt mehrmals mit einem gespenstisch langem Etwas (ca. 3 Meter) gegen die den Rahmen der viel zu kleinen Tür stieß. Nach einigen Sekunden gebrummelten Selbstgespräches kippte die Gestalt das lange Etwas nach vorne und konnte problemlos eintreten. „Bin ich da schon drin, oder was? – Das ist ja einfach…“ murmelte die mysteriöse Gestalt und näherte sich im Dunkeln leise grunzend dem Bett… Und warf sich hinein…

Ein zufriedenes Gurgeln folgte, gleich nachdem die dunkle Gestalt zärtlich über den Holzschläger gestrichen hatte, der auf einem Extra-Kissen daneben Platz gefunden hatte… Wäre das Licht in diesem Moment an gewesen, hätte die Szenerie sicher einen unvorbereiteten Betrachter erschrecken können, denn das Bett schaukelte, einige Zentimeter in die Luft gehoben, hin und her… Lagen doch unter dem Bett dicht gedrängt gleich 4 unserer Piraten…

„Ein Scheiß-Versteck ist das hier!“ murmelte der eine. –

„Das schon, aber wenigstens liegt unser Boss unter der Bettdecke, und nicht hier!“

Das stupide, schläfrige Grunzen von Fleischkopf-Müller nahm plötzlich zu, hatte er doch soeben einen eigenartigen Fremdkörper unter sich entdeckt…

Noch im Halbschlaf sagte er:

„Verdammt noch mal, müssen die majoranischen Putzen den Leichendreck denn immer unter mein Bett schieben??“

Er griff nach seinem Schläger, und tippte damit sanft an sein Köderations(Einweg)komm auf seiner Brust.

„Major Gira. Kommen sie sofort in mein Zimmer, und bringen sie Gleitcreme und einen Besen mit.“

Gira, die mit Augenringen vor dem Fernseher saß und sich die neuesten Morg-Nachrichten von Major ansah, zuckte zusammen.

„Captain, ich…“

Gira hörte, wie etwas in Mondamins Quartier zu Bruch ging, was von diversen Schmerzschreien gefolgt wurde. Sie wußte, dass wenn Sie nicht bald im „Captains Lounge“ eintreffen würde, die majoranischen Putzen Überstunden würden machen müssen.

Apropos Major:

Da die Majoraner nicht unbedingt ein fortschrittliches Volk waren, konnten sie sich nicht verteidigen, und so hatten die Morg schon den zweiten Kontinent erobert. In der Tat hatte der Majoraner Kalash-nikov gerade die erste MP entwickelt. Diese wurde an einige ehemalige Wiederstandskämpfer ausgegeben, die den Premierminister und Lei Winn beschützen sollten. Doch die Morg hatten das Gebäude bereits umstellt.

„Bis hierhin und NICHT WEITER!“ schrie einer der Verteidiger. Der Schlachtruf wurde von den ersten Salven übertönt…

Als zwei Sicherheitsleute die Tür zu Fleischkopf-Müllers Quartier öffneten, fanden sie einen selig in sich zusammengekauerten Captain vor, der am Daumen nuckelte…

Da es jedoch nicht sein eigener, sondern ein separat Herumliegender war, reagierten die beiden Majoranischen Offiziere so, wie es die Protokolle für Notfällen dieser Art vorsahen:

„Ähm… Entschuldigen sie die Störung, Captain… Wir sind schon wieder weg!“

Der Captain schaute auf und schaufelte mit der rechten Hand ein wenig Leichenpampe plätschernd auf den Fußboden… „Was is`n los?“ fragte der Captain in einem für ihn ungewohnt sanftem Tonfall… Die beiden Eingetretenen blickten auf ihre Fußspitzen, um sich beim Antworten nicht wieder (wie das letzte mal) übergeben zu müssen:

„Ähm, es hat sich schon erledigt, Captain… Entschuldigen sie bitte die Störung!“

Der Captain machte eine schnelle, beschwichtigende Handbewegung und panierte die Offiziere mit einigen roten Farbtupfern.

„Na gut“ sagte er, „aber sagen sie mir nur eines, bevor sie gehen: – Wo um Gottes Willen sind die sympathischen jungen Herren, die mich eben noch so lieb besucht hatten? Und was ist das hier wieder für eine Sauerei??? Wenn es nicht so albern klingen würde, könnte man ja meinen, hier wäre jemand geschlachtet worden…“

Der Captain fügte seinen letzten Worten ein lautes Auflachen hinzu, und klopfte mit den Händen amüsiert auf die Schenkel (jedoch wieder nicht auf seine eigenen)

„HäHÄHäHäHä… Der war guuuut, Captain! – HäHäHäHäHääää Geschlachtet! – Wie köstlich! – HäHä… Ähmmm“ –

Die Offiziere brachten das von ihnen erwartete Lachpensum schnell hinter sich und beeilten sich, wieder auf dem Flur zu verschwinden.

„Äh… Wir gehen dann auf Fakes Beerdigung… Äh, bis dann…“ hörte man nur noch die sich entfernenden Stimmen sagen. Noch bevor Fleischberg-Müller den Namen Fake einem ihm bekannten Gesicht zuordnen konnte, ging auch wieder sein Kommunikator los.

Gira sagte: „Captain!! Ihr Doppelgänger hat sich in ein Fun-About gesetzt und ist einfach nach Major geflogen, um ganz alleine die Morg zu stoppen!!“

– „Oh… Schöne Neuigkeiten… Sagen sie, haben sie in letzter Zeit einen gewissen Fake…“

– „Captain, bei der derzeitigen Geschwindigkeit wird ihr Doppelgänger in genau 13 Stunden den gesamten Planeten mit seinem Schiffs-Phaser abgegrast haben! – Die südliche Halbkugel ist bereits von ihm, ähmm, auf den „Pfade der Seligmachung“ zurückgebracht worden, wie er über Komm sagte… Außerdem sagte er etwas von „Euer Messias errettet euch, meine Schäfchen“ – Was in alles in der Welt ist ein Messias? UND WAS SCHÄFCHEN?“

Der Captain stand langsam auf… Wieder einmal war also seine prophetische Weisheit gefragt! Mit seinem Schläger schlufte er langsam und gähnend zur HOPS…

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Artikel

von Sparkiller am 01.01.02 in Fight Club

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