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Missbrauch unter Katholiken – Eine Hetzschrift

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Alle Jubelmonate gibt es ein gesellschaftliches Thema, das mich so aufregt, dass ich einfach was darüber schreiben muss, um danach wieder für Euch herauszusuchen, wo es im Weltraum eigentlich die schönsten Brüste gibt. Der Umgang der Katho-Kirche mit den jüngsten, damaligen und zukünftigen Missbrauchsfällen gehört definitiv dazu. Wer sich die Statements von Kirchenvertretern mit etwas Resthirn (also bei sich selbst) durchliest, bekommt schnell den Eindruck, dass der Liebe Gott demnächst unweigerlich über die Erschaffung eines aktiven Vulkans unter dem Vatikan nachdenken muss…


Hier soll natürlich nicht der Eindruck erweckt werden, dass ALLE Kirchenvertreter Pädophile wären oder Kinder verprügelt hätten. Wobei man hier aber fast ein „Warum eigentlich nicht?“ nachschieben möchte, angesichts der nicht abreißenden „Neu“-Fälle. Hier soll es aber vor allem um die relativierenden Äußerungen gehen, die uns seit Tagen so um die Ohren fliegen, dass man sich fast in den Nürnberger Prozessen wähnt… All die nachfolgenden, in FETTDRUCK gesammelten „Zitate“ basieren zumindest im Kern auf wahren Aussagen der letzten Wochen:

„Das war früher mal, in den 80ern. JETZT ist das vorbei!“

Klar! Denn die Opfer aus den 90ern melden sich nämlich auch erst mit Mitte 20. – Nachdem sie über 10 Jahre versucht haben, den Typen zu vergessen, der ständig mit seiner Robe vor dem Kinderschlafzimmer gestanden hat. Und zwar in Marilyn-Monroe-Pose auf dem Abluftschacht.

„Die aufgeklärten 68er sind mitschuldig!“

Stimmt, mein Vater erinnert sich genau daran, dass er ein paar Pfaffen mit vorgehaltener Knarre zum Kindersex gezwungen hat!

Und ja, das obige hat Bischof Mixa wirklich behauptet. Derjenige, der auch schon sagte, die bösen Atheisten seien Schuld an den Greueltaten im Dritten Reich. Ich vermute ja ebenfalls, die Katholische Kirche hätte – mit etwas mehr Macht – die Juden damals auch lieber ganz human und schonend in der Tierklinik eingeschläfert.

Und es ist ja auch offiziell bekannt, dass religiöse Menschen weniger Verbrechen begehen. Jedenfalls kaum eines, dass sie auch so benennen würden! („War kein Verbrechen. Ich hab‘ nämlich eine unsichtbare Ausnahmeregelung vom Lieben Gott höchstpersönlich!“)

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„Und somit taufe ich die von mir eingeweihte Grundschule auf den Namen ‚Michael-Jackson-School‘!“ – Immer das selbe: Statt wirklich mal die Kirche zu reformieren, erzählt jeder neue Papst einen vom Pferd. Dabei hätte ich gegen Zoophilie in gewissem Rahmen nicht mal soooo viel einzuwenden…

„Wiedergutmachungszahlungen lehnen wir ab. Das könnte als Schweigegeld aufgefasst werden.“

Na klar, wenn man dem Opfer sagt, dass es das Geld nur bekommt, wenn es die Schnauze hält, wird das wohl auch so sein. Hier ist es am potenziellen Geber, diesen Eindruck zu zerstreuen!

Apropos Schweigen: Wenn ich so was den eben genannten Satz höre, würde ich sogar Geld bezahlen, damit dieser Beklopptenverein mal den kollektiven Fressenfuhrpark hält. Und klaaar wäre das böses Schweigegeld! Genau so wie die verwerflichen Entschädigungszahlungen an Opfer des Dritten Reiches („Wäre unredlich, wenn die Schweigen würden, bevor die endlich alle tot sind!“) oder Wiedergutmachungen für andere „Schadensdavonträger“ („Schmerzensgeld? Für den popeligen appen Arm? Nö. Du könntest danach ja aufhören, diese tolle Geschichte über mich und meine Kettensäge zu erzählen.“)…

Aber vielleicht wird es der Kirche auch einfach zu teuer, nachdem die Amis ja gerade ihre Missbrauchsfälle durch(?) haben und mehrere Mille von den Scheinheiligen-Schufa bekommen haben. Da kommt man ja als Kirche auch langsam ins Rechnen: Wäre es nicht DOCH günstiger gewesen, das Geld gleich auf dem normalen Kinderstrich am Bahnhof auszugeben?!

„Bei uns wird nichts vertuscht. Äh, WAS genau nicht vertuscht wird? Das darf
ich nicht verraten, hihi… Unser Umgang mit dem Thema ist aber schon viel besser geworden!“

Tatsächlich verabschiedete die Deutsche Bischofskonferenz 2002 neue Leitlinien für den Falle eines Missbrauchsverdachts. Demnach hat dieser die zweithöchste Geheimstufe überhaupt und ohne päpstliche Anweisung darf der beobachtende Bischof weder zur Polizei noch sonst wohin gehen. Wenn DAS transparent ist, kann ich mir demnächst auch die Fenster zumauern lassen, um in den Garten zu schauen!

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„Hey, cooler Darkroom. Vielleicht aber ein bisschen sehr klein für Pfarrer und die Lernenden?“ – „Keine Sorge, Boss! Wir eröffnen ja demnächst noch ein paar Kindertagesstätten für Kleinwüchsige!“ – Hart, aber fair: Wenn man davon ausgeht, dass nur ein Bruchteil des geschehenen Missbrauchs und den perversen Tatvarianten der Täter gemeldet wird, kann man davon ausgehen, dass dieser grenzwertige Witz gar nicht mal soooo weit an der Realität vorbei geht…

„Das sind bedauerliche Einzelfälle.“

Okay, DAS hört man neuerdings nicht mehr ganz so oft. Vielleicht aber auch nur deswegen nicht, weil der Sagende vorher etwas ähnlich Lustiges behauptete und diese nachfolgende Bemerkung in dem verzweifelten Lachen der Zuhörer einfach untergegangen ist. In 20 von 27 deutschen Bistümern sind nun Missbrauchsfälle bekannt geworden und der Rest hatte vermutlich einfach nur Glück, dass auch die Medien mit dem Anlegen der Exceltabellen augenblicklich nicht hinterher kommen. Aber auch hier gilt selbstverständlich „Im Zweifel für den Angeklagten“, vor allem dann, wenn seine Pressesprecher demnächst offenbar entmündigt werden müssen.

Der SPIEGEL berichtete jedenfalls einer Woche nach seiner Titelgeschichte vom 08.09.2010 („Die Scheinheiligen“), dass sich bereits Dutzende neue Opfer bei der Redaktion gemeldet hätten. Da muss der Dudenverlag aber mal ganz flott die Bedeutung des Wortes „Einzelfall“ umschreiben. Oder handelte es sich um einen Druck- oder Sprachfehler und die Kirchenvertreter haben endlich eingesehen, dass es sich bei ihren Vertretern zum großen Teil um wahre „Einzeller“ handelt?

„Früher waren die Erziehungsmethoden ja überall so!“ (sinngemäß Weihbischof Andreas Laun bei Maischberger)

Super! Die Katholische Kirche, die sich seit jeher rühmt, die Weisheit (sowie die evangelischen Glaubensbrüder) mit Schneeschaufeln gefressen zu haben und den ökomenischen Gottesdienst wieder radikal zurückfährt, da amerikanische Religionslabore gerade eine neue Steigerungsform von „Unfehlbarkeit“ entwickeln, beruft sich auf die Entschuldigung „Früher war’s halt so und die anderen sind auch nicht besser!“

Da ist aber dann ein gehöriger Knick im moralischen Kompass, wenn man sich mit „früher“ rausreden muss. Wobei derlei zeitliche Abgrenzungen bei einem Verein, der freiwillig seit 200 Jahren das weitere Abschreiten der Zeitlinie rundweg verweigert, eher humoristisch anmuten. Ist die Katho-Kirche denn wenigstens JETZT, 2010, mal endlich unfehlbar und moralisch hochwertig aufgestellt? Oder heißt es in 20 Jahren dann auch wieder nur: „Damals war halt gerade die Finanzkrise und der Spargel einfach zu teuer. Da hat doch JEDER ersatzweise am Schniedel von jemand anderen gelutscht, oder?“

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„Okay, wir haben in den Jahren 1933 bis 2482 einige der schlimmsten Fehler unserer Geschichte gemacht. Aber ab JETZT wird alles besser, versprochen! – Öh, spätestens nach meinem Mittagessen!“ – Zukunftsmusik für Taube: Wenn sich Päpstin Maria II im Jahre 2483 für ihre Kirche entschuldigen wird, bricht ein neues Zeitalter des Vertrauens an! Zumindest für diejenigen, die sich nach diesem Statement (ohne Batterieradio!) sofort auf eine einsame Insel begeben…

„Was ist ein Fall? Wo beginnt Missbrauch? Das ist nicht so leicht und pauschal zu beantworten.“
(von hier, auf die Frage des Journalisten, ob jeder Fall zur Anzeige gebracht werden sollte)

„Was ist ein Knall? Wo beginnt Bierbauch? Das ist nicht so seicht und pappschal zu befürworten!“ – Was ist das denn bitte für eine Aufklärung? Wessen Vertrauen soll diese Antwort wiederbeleben? Von Leuten, die sich über Interviews regelmäßig nur die netten Gesichter der Befragten ansehen? Richtige Antwort wäre gewesen: „Jau! Wir untersuchen streng jeden einzelnen Fall und hauen den überführten Tätern persönlich den Piephahn ab, sofern der Staatsanwalt sie auch gut festhält.“ – Mit dieser obigen Fragezeichensammlung aus dem Wischi-Waschi-Katalog könnte der gute Mann auch gleich selber auf dem Kinderspielplatz die Hosen runterkrempeln, ohne für größere Verwunderung zu sorgen.

„Das Zölibat ist nicht Schuld und steht auch nicht zur Diskussion.“

Um das mal klar zu machen: Die Sauheinis gehen tatsächlich nicht an Kinder, weil sie keine Frau haben dürfen (wer zu blöd ist, heimlich zu ficken, kann sich wohl auch nicht die Robe richtig herum anziehen), sondern die Institution an sich zieht Pädophile an wie jegliche Religionsausübung die Unzurechnungsfähigkeit. Genau so gut könnte man eine Flyer drucken mit dem Text:

“Sie stehen auf süße Kids und heiße Ficks? Fragen Ihre Nachbarn Sie manchmal, warum sie eigentlich keine Frau haben, dafür aber einen selbstgebauten Kinderspielplatz auf der Terrasse und einen verdammt guten Fernstecher? Suche sie willige Opfer in einem geschützten Umfeld (also für SIE selbst), in dem sie Tag und Nacht unter dem Vorwand der „sportliche Betätigung“, dem „Biologieunterricht“ und der „praxisnahen Hygieneanleitung“ an Halbwüchsigen herumfummeln können? Dann ab in die Klosterschule ‚Kreuzigungstraum‘! Erleben sie zerstörte Kinderseelen in Dolby Anal und keinerlei Strafverfolgung.

Und sollte doch mal etwas schief gehen: Wir organisieren gerne den Umzug in eine neue Einrichtung, irgendwo anders. Erleben sie so nach und nach ganz Deutschland in all seiner vorpubertären Pracht. (Bitte hier in Dreck… ähm Druckschrift unterschreiben)“

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„Pater, ich habe gesündigt! Ich habe im Hallenbad einem kleinen Jungen hinterher geschaut!“ – „Sie dummer Narr! Wie konnten sie das Kind nur entkommen lassen?!“ – Ein richtiger Mikrokotzmos: natürlich wollen wir bei aller Satire NICHT behaupten, dass alle Pfaffen Kinderschänder wären! Deswegen spreche ich mit diesen Bildern und Beschimpfungen auch nur diejenigen an, die in den jeweiligen Einrichtungen missbraucht haben. Dem Rest streichle ich an dieser Stelle liebevoll über’s Köpfchen und sage dabei sanft: „Und du hast also nichts davon mitbekommen, du ARSCH?!“

Da habe ich auch kein Verständnis mehr für die Leute, die Sonntags nicht in die Kirche gehen, aber trotzdem fleißig Kirchensteuer bezahlen. Und da zieht auch der Spruch von wegen „Die machen ja auch viel Gutes“ nicht! Oder würdest IHR denn eine Firma freiwillig unterstützen, dessen einziges Produkt blöde Sprüche aus den 60er Jahren sind (also 1860, meine ich jetzt!) und die bei allen wichtigen gesellschaftlichen Themen eine Art Helge-Schneider-Dadaismus vertreten?

„Kondome für AIDS-Kranke in Afrika? Doof! Realitätsnahe Lebensberatung für die Gläubigen? Da setzen wir ein paar Pfaffen hin, die keine Familien gründen dürfen! Umgang mit eigenen Fehlern? 1979 haben wir zugegeben, dass Galilei Recht hatte und 1992 sogar die Verfahrensdokumente freigegeben! Du bist schwul? Das darfst du nicht! Ich zwar eigentlich auch nicht, aber bei mir macht mein Vorgesetzter eine Ausnahme. Weil ich so einen süßen Hintern habe, sagt er!“

Da bleibt nur noch eine gewisse Restkompetenz im technischen Bereich der Stuhlgangformung. Bei echten Problemen sieht es da eher düster aus. Genau so gut könnte ich auch meinen Vater dafür bezahlen, mir meinen neuen Rechner einzurichten („Einrichten? Soll ich eine Spitzendecke drüberwerfen, damit er schicker aussieht?“), um das selbe Preis/Kompetenz-Verhältnis zu erhalten. Und für Sprüche, die ein Linkspartei-Mitglied auch beim nächtlichen Wecken runterblubbern könnte („Grunz! Alle liebhaben und so!“), brauche ich keine lustigen Pinguine und Robenärsche.

Mehr als ein schwammiges „Wir müssen in dieser harten, unmoralischen Gesellschaft auch an die Schwachen denken, jawohl! Die wollen nämlich AUCH mal am Pillermann vom Oberhirten lutschen, jahaaa!“ kommt da einfach viel zu selten.

“Im Sportverein und bei den Evangelen müsste man nur auch mal genauer hinsehen!“

Mag ja alles sein, aber solange das nicht bekannt wird, muss man ja erst mal den Kathos vor den Koffer kacken, oder? An dieser Stelle möchte ich mich auch für die Frauenleiche in meinem Kartoffelacker entschuldigen. Aber den „Jack the Ripper“ hättet ihr erst mal sehen sollen, hohooo!

Auch hier gilt: Aus-tre-ten! Gleich morgen beim Amtsgericht. Würden beim SPIEGEL-Verlag systematisch Schülerpraktikanten vergewaltigt werden („Gar nicht soooo schlimm! Sind nur 12.000 Einzelfälle, ehrlich!“), würde ich das Abo doch auch kündigen! Da würde man ja auch nicht relativierend sagen: „Nööö, die haben doch so eine hervorragende betriebliche Kinderbetreuung! (komisch nur, dass die Kids da immer übernachten sollen?!)“

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„Saaaag maaal, alter Mann: Wie lange dauert es denn im Schnitt so, bis aus den Typen ein RICHTIGER Junge wird?“

Oh, wie bitte? Oh, ich höre gerade: Kollege Sparkiller hat gerade das neue Zeitreise-Upgrade unserer Artikelsoftware aktiviert. Wir können nun (prä-)Live in die Pressemitteilung der Katholischen Kirche im Jahre 2048 schalten. Meldung ab, bitte:


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„Danke an den Kinderchor der „Gekniffenen Knaben“ für das schöne Kirchenlied „Angstvoll unter’m Bette“, das sie mit ihren Anleitern für den heutigen Anlass eingeübt haben. Den Applaus bitte ich in der Hose darzubieten. Soviel dazu.

Nun zum Grunde der heutigen Zusammenkunft:

Liebe ordinäre Ordensschwestern und Lustknabenliebhaber, liebe Vertreter der Presse!
Wir feiern heute ja nun den 10. Jahrestag der gesetzlichen Freigabe des Sexes mit Minderjährigen. Seitdem neue Priesterstellen nur noch mit ehemaligen Kindern besetzt werden, die früher mal sexuell fortgebildet wurden, ist der Ausbildungskreislauf auch viel sauberer geworden, wenn auch nicht im Bettlaken: „Opfer werden zu Tätern“ hätte man es früher intolerant genannt, heute hingegen nennt man es glücklicherweise „erfahrungsbasierte Wissensweitergabe“.

Doch leider gibt es auch in diesen freudigen Zeiten traurige Botschaften zu übermitteln! So stieg die Zahl von Ausbildern, Jesuiten und Oralsexassistenten, die keine eingetragene Lebenspartnerschaft mit Menschen eingegangen waren, die dieses Wort noch gar nicht buchstabieren können, in unseren Häusern auf besorgniserregende 26,8%. Auch registrierten die Materiallager eine starke Abnahme der Abnahme von Fesselspielzeug aller Art (im Schnitt 5,4 Meter Seil pro Person weniger als 2046). Außerdem erfolgte eine Zunahme von negativen Berichten von ehemaligen Schülern. So beklagten 12% der Abgänger, weder sexuell noch körperlich misshandelt worden zu sein. Ein Versäumnis an den Kinderseelen, das später nicht wieder gut gemacht werden kann!

Dies widerspricht allen Erwartungen, welche die Öffentlichkeit uns gegenüber hegt. Schon Jesus sagte schließlich in der Heiligen Schrift: „Lasset die Kindlein zu mir kommen.“ sowie „Kommet, wenn ihr Kindlein seht.“ und auch „Mein Gott. Mein Gooott. MEIN GOTT!“
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Das Zölibat gilt natürlich auch weiterhin! Geschlechtsverkehr mit Frauen oder Männern über 14 ist ein absolutes Tabu und steht hier nicht im Geringsten zur Ejaku… ähm… Diskussion! Abgesehen von den lustigen Versteckspielchen zwischen den eigenen Beinen sind wir nur Gott verpflichtet, der uns immerhin den Trieb und jungen Menschen gab. Dafür wollen wir dankbar sein. Lasset uns jetzt niederknien. Also, den Klosterschüler vor uns, meine ich selbstverständlich. – Uh, das tut gut!

Und zum Schluss noch ein paar zusätzliche Meldungen:

Im „Heim jener, welche nicht errettet werden können“ auf der Mondbasis hat der kleine Felix von seinem Erzieher irrtümlich 200 Ohrfeigen zuviel bekommen. Er tauscht sie gegen eine Murmelsammlung oder ein Mittel gegen Wundbrand.

Desweiteren möchte der Dennis, dass ich seinen Eltern folgendes mitteile: Sie sollen bitte aufhören, ihn zu suchen! Es geht ihm – abgesehen von einer kleinen Spermaallergie – hervorragend und möchte niiiie wieder nach Hause. Leider konnte er dies nicht persönlich ausrichten, da er gerade begraben wird. Also, mit Arbeit. Im Klostergarten. Ihr versteht schon.“


Na, da bleibt mir abschließend nur zu wünschen, dass ich die Kirchensteuer in der Zukunft auch per Paypal, Gedankenüberweisung oder Samenspende NICHT bezahlen kann.

Darüber hinaus danke ich Kollege Sparkiller für die An- und Aufregung für dieses Thema.

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von Klapowski am 11.03.10 in All-Gemeines

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Kommentare (14)

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  1. paranoid android sagt:

    Dazu möchte ich nur mal das Original-Logo der katholischen Jugendkommission von 1973 beisteuern: http://www.blameitonthevoices.com/2009/04/catholic-church-logo.html

  2. G.G. Hoffmann sagt:

    Die aktuelle Aufregung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Gehört wohl in die Kategorie: „Wir alle werden an Schweinegrippe/Vogelgrippe/Glutamat/BSE sterben, es sei denn, wir finden rechtzeitig eine neue Sau, die wir durchs Dorf treiben können.“ Körperliche Mißhandlungen und sexueller Mißbrauch in den Internaten der 50er und 60er Jahre? Wer hätte das vermutet? Ist ja eine brandneue Meldung!

    Dabei ist der gefährlichste Ort für Kinder nicht das katholische Internat, die Odenwaldschule oder der Mittelstreifen der A44, sondern die Familie. Sexueller Mißbrauch findet zu 99% nicht unter Priesterroben oder in den Umkleidekabinen der Turnhallen statt. Die brutalen Vergewaltiger, die kleine Kinder in die Büsche zerren und erwürgen („Erst Rübe ab und dann Sicherungsverwahrung!“) spielen statistisch gesehen auch eine weit kleinere Rolle als die RTL-Berichterstattung vermuten läßt. Der Täter ist fast immer Onkel Herbert oder Opa Karl. Und da die 90er Jahre Kinder langsam erwachsen werden, darf der „liebe“ Onkel, der vor der vierjährigen Cousine die Hosen herunterläßt, zwischenzeitlich auch mal Kevin oder Lukas heißen.

    Die große Vertuschung findet doch nicht in Kirchen oder Schulen statt, sondern in der Familie. Aber darüber möchte man nicht diskutieren. Darüber möchte man eigentlich auch gar nichts wissen. Und da allen nahen Verwandten des dummen Schwe… des lieben Onkels („Er hat es doch immer nur gut gemeint“) ein Zeugnisverweigerungsrecht zusteht und davon regelmäßig heftig Gebrauch gemacht wird, findet in diesem Bereich eine Aufklärung und Verfolgung von Straftaten fast nie statt. Auf die katholische Kirche einzuprügeln, „das ist freilich angenehmer und dazu noch viel bequemer“ (Wilhelm Busch).

  3. Sparkiller sagt:

    @GG: Die Bevölkerung braucht nun einmal ein Anheizen durch die Presse (egal, auf welchem Niveau), wenn man ein möglichst zeitgleiches Volks-Aufbegehren und das damit verbundene Aufwachen der Politiker zwecks Stimmfang erreichen will. Denn was ist vorzuziehen und effektiver: Wenn sich in einem Zeitraum von 30 Jahren immer mal ein paar vereinzelte, leider kaum beachtete, Mißbrauchsfälle melden, oder wenn die Medien diesem Thema innerhalb von wenigen Wochen eine große Bühne bieten?

    Und auch wenn die kirchliche Kinder-Knatterei nicht an das Ausmaß der „normalen“ familiären Untriebe heranreicht – Ist dies denn ein Grund das aktuelle Rampenlicht nicht zu nutzen, um sich dagegen auszusprechen?

    (Richtig ist es natürlich trotzdem: Schlimmer geht’s immer!)

  4. Klapowski sagt:

    Da muss ich Hoffmann ebenfalls vehement widersprechen.

    Wenn wir hier jetzt anfangen, Fallzahlen gegenzurechnen, können wir demnächst auch aufhören, uns überhaupt noch über IRGENDEIN Thema aufzuregen.

    Kindesmisshandlung in deutschen Schulen? – Geh doch nach Ruanda!

    Steigende Staatsverschuldung? – Auch nicht schlimmer als die Hyperinflation im Jahre 1914!

    Atombombe über Nordhessen gezündet? – In Japan waren es sogar mal ZWEI!

    Niemand ist sich mehr als ich im klaren darüber, dass permanent an irgendwelchen – nicht freigegebenen – Genitalien herum gefummelt wird. Aber sich darüber zu beschweren, dass eine Institution, der dies mit besonderer Regelmäßigkeit, Häufigkeit und Kritikresistenz unterläuft, zu RECHT an den Pranger gestellt wird, ist selbst mir etwas weit oben auf der Zynismusskala.

    Bei der Schweinegrippehysterie konnte man sich über ein paar sinnlos verballerte Zeitschriften-Titelbilder (alle mit Ringelschwänzchen) freuen und darüber, dass der Fleischer für ein paar Monate mehr Geflügel und Rind verkaufen durfte.

    Beim Pädophilenverein, der garantiert NICHT nur in den 50ern und 60ern Scheiße gebaut hat, ist das mehr als eine multimediale Berieselung mit frischen Hysterien. Da geht es jedes Jahr um handfeste Missbrauchsfälle. Würden die von Dir beispielhaft aufgeführten Onkel Herbert und Opa Karl nebenbei zufällig ein Missbrauchs-Internat leiten (von mir aus auch ein evangelisches), würde diese Figuren ja ebenfalls für Aufregung sorgen.

    Aber vermutlich würdest Du dann auf Onkel Siegmund und Opa Alfons verweisen, die weiterhin unentdeckt misshandeln dürfen?

    Was die Vertuschung in Familien angeht: Hier kann man bestimmt ebenfalls noch etwas zur Prävention tun. Das würde jedoch viel sensible Aufklärungsarbeit erfordern (man darf die Leute ja auch nicht sooo verrückt machen, dass Papa seinen Sohn nicht mehr ohne Angst baden darf). Nicht einfach, das!

    Bei den Kathos wäre es dagegen so vergleichsweise simpel, dass fast einem die Hasstränen kommen, da nicht mal ansatzweise etwas getan wird. Es würde erst mal reichen: Jeden Fall (intern und extern) melden, überführte Täter nicht einfach versetzen und mit Schulungen und gelockerter Sexualmoral („Ab heute dürft ihr vögeln, Jungs!“) für eine andere Atmosphäre und Aufarbeitung sorgen. Schön wäre dann auch noch – quasi als Bonus – wenn man sich in Talkshows und Interviews keinen Larifari-Dünnpfiff aus der Robe pressen würde.

    Dass all dies nicht geschieht, DARÜBER wird man sich angesichts von (Zehn?)Tausenden Fällen ja wohl aufregen dürfen, oder?

  5. Hiramas sagt:

    Es gibt da inzwischen Geschichten von Fluggesellschaften, bei denen Männer nicht mehr neben Kindern sitzen dürfen.
    Sind ja alles potentielle Kinderschänder.
    Das ging sogar soweit, das ein Mann „gebeten“ wurde, sich doch wegzusetzen von den Kindern, es der Flugbegleiterin aber unheimlich peinlich war, als er dann bewiesen hatte das es seine eigenen Kinder waren. (Der typ ist glaub ich inzwischen Bürgermeister von London oder so)
    Klar ist der Mißbrauch ein Problem, aber uns Männer unter Generalverdacht stellen???
    Das Problem in der Kirche ließe sich ganz einfach lösen: Zölibat aufheben. Das ist sowieso ne Sache, die nirgendwo steht und erst später eingeführt wurde, weil damals alles vom Priester bis zum Papst wie wild in der Gegend rumgevögelt hat.
    Wenn die das erstmal wieder dürfen, vergreifen sich auch bestimmt ne ganze Ecke weniger an kleinen Kindern.

    edit: Ob die Kirche nun Pädophile anzieht weiß ich nicht. Glaube auch nicht das es da Studien gibt, ob der Prozentsatz unter Kinderschändern in der Kirche größer ist als unter normalen Perversen. An dieser Stelle zieht schon das Familienargument, da dort wesentlich weniger aufgeklärt wird vermute ich.
    edit2: Die beste Lösung des Problems wäre natürlich die Abschaffung der Kirche und der Umbau des Vatikans in wahlweise einen Themenpark oder eine Schönheitsfarm. Und im ehemaligen Studierzimmer seiner Scheinheiligkeit werden dann am Fließband Brüste vergrößert.

  6. G.G.Hoffmann sagt:

    Ich verteidige die katholische Kirche doch gar nicht. Ich finde nur, daß in der Diskussion einmal mehr ein Höchstmaß an Unernsthaftigkeit verbreitet wird, das typisch ist für die Diskussions- und Nachrichten“kultur“ im Zeitalter von Internet und Twitter.

    Erst überschlagen sich die Meldungen über Mißbräuche in der katholischen Kirche (als wäre das wirklich eine Überraschung), dann sind Internate dran, dann evangelische Kindereinrichtungen und schließlich stellt man fest: Mißbrauch und Betroffenheit aller Orten. Dann wird es unangenehm und irgendwie auch langweilig. Und in drei Wochen ist das Thema so tot wie die Schweinegrippe. Schlagzeilenträchtige Themen werden von der Medien verheizt und nicht ernsthaft aufgearbeitet.

    Auf der einmal rollenden Hysteriewelle bleibt die journalistische Sorgfalt auf der Strecke. Jeden Morgen höre ich im Radiosender meines Mißtrauens Meldungen folgender Qualität: „Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, gab es in den 80er Jahren in der XY-Schule ebenfalls Fälle von Mißbrauch und Mißhandlungen.“ Ein öffentlich-rechtlicher Radiosender beruft sich zur Verkündung dieser „Nachricht“ also auf eine Zeitungsmeldung. Worauf beruht aber die Zeitungsmeldung? Vermutlich auf irgendwelchen Aussagen vom „Hören-Sagen“ ehemaliger Zechkumpanen des früheren Hausmeisters, die dafür 50,- Euro bekommen haben. Was unter „Mißbrauch“ und „Mißhandlungen“ zu verstehen ist, wird nicht mitgeteilt. Das darf sich der Hörer/Leser selbst ausmalen. Von „Der Deutsch-Lehrer ließ auf der Abschlußfahrt der Abiturienten besoffen die Hose runter“ bis „mit dem Messer ins Gebüsch gezerrt“ ist alles drin.

    Und „körperliche Mißhandlungen“ sind auch ein weites Feld. Ist es schon das fliegende Kreidestück, das den Klassendeppen zum Aufwachen bewegen sollte oder erst das Verprügeln mit dem Kartenständer? Soll ich mich auch mal vor die Kamera stellen und von „Mißhandlungen“ an meiner Schule berichten? Anfang der 80er Jahre hatte man eben noch andere Vorstellungen darüber, was ein menschliches Ohr oder Hinterteil aushält oder mit welcher Geschwindigkeit Klassenbücher und Schlüsselbunde durch Schülerreihen fliegen dürfen. Ich breche heute noch bei jedem Klassentreffen in Tränen aus (vor Lachen).

    Es wird nur noch mit Gerüchten und Assoziationen gearbeitet. Die Zeitungen schreiben voneinander ab und schüren solange die Hysterie bis der Volkszorn auch die Politik erreicht und Herr Bosbach sich mit halbgaren Vorschlägen (Verlängerung der Verjährungsfristen!) profilieren darf (na ja, Herr Bosbach vielleicht nicht; der mag ja die katholische Kirche). Man macht sich ja nicht einmal mehr die Mühe zu formulieren, daß es zu Mißbräuchen gekommen „sein soll“. Alles wird als feststehend behandelt. Quellen werden nicht genannt. Hinterfragt wird nichts mehr. Vielleicht könnte man an so ein Thema mit ein bißchen mehr Ernsthaftigkeit herangehen? (gilt nicht für diese Seite)

    Die von den Vorwürfen Betroffenen können sich häufig nicht mehr wehren, da tot. Weshalb melden sich die angeblich Mißbrauchten erst jetzt, 30, 40, 50 Jahre später? Weil sie vorher versucht haben, die Vorgänge zu verdrängen, wie Du schreibst? Mag sein. Aber wie glaubwürdig ist es, wenn man die angeblich jahrzehntelang unterdrückte Erfahrung plötzlich, weil es gerade hip ist, in die nächste RTL-Kamera plärrt?

  7. Donald D. sagt:

    Mag ja sein, daß es ein paar Spinner gibt, die sich für Geld irgendwelche obskuren Geschichten einfallen lassen, um mal ins Fernsehen zu kommen oder ein „Haßobjekt“, die Kirche, in Ungnade fallen zu lassen. Doch den ganzen Kram jetzt unter den Altar kehren, ein Abendmahl abhalten und um Vergebung bitten wäre schlimm und scheinheilig. Die katholische Kirche zeigt m.E. schon seit Jahrhunderten mafiöse Strukturen (Goldschmuggel aus Südamerika inklusive Genozid an den Indianern, Mundtotmachung aller Meinungen, die dem „Paten“ widersprechen und nun als neuestes (wahrscheinlich aber altes) Problem: Kinderprostitution.) Solange diese alten Säcke, die erst 300 Jahre!!! nach Galileis Tod zugaben, daß sich die Erde um die Sonne dreht, am Ruder sind, wird sich die katholische Kirche nicht ändern. Sie hält sich immernoch für unfehlbar, und deshalb würde es mich nicht wundern, wenn die katholische Kirche sich irgendeinen Freibrief zusammenzaubert, der Kindesmißhandlung in irgendeiner Weise billigt. Ich glaube, daß sich die katholische Kirche damit ihr eigenes Grab geschaufelt hat. Mal sehen, wie es bei uns Protestanten aussieht. Besoffen über eine rote Ampel zu brausen war bestimmt auch hier erst der Anfang.

  8. Klapowski sagt:

    Besoffen über ZWEI rote Ampeln brausen? Habe von den derartigen Gerüchten gehört, halte sie aber für Einzelfälle.

    Und da wir gerade bei den Medien sind, könnte man auch mal etwas zu Omma Käßmann sagen…

    Aber erst mal: Das hörte sich bei Deinem zweiten Beitrag ja jetzt schon ganz anderes an, Hoffmann! Versuche diesen Trick aber besser nicht in einer Talkshow, wenn Alice Schwarzer neben Dir sitzt: „Ich weiß gar nicht, was die alle haben, ICH wusste das sowieso schon immer und außerdem…“ (*Sturzhelm aufsetz*)

    Nun zu Käßmann: Hier konnte ich die Berichterstattung viel weniger verstehen als bei den Kathos derzeit. Bei den Missbrauchsfällen ist es klar, dass sich erst nach und nach die Opfer melden, je „sicherer“ sie sich fühlen, dass ihnen endlich mal geglaubt wird (abzüglich 18,2% Spinnern). War früher ja nicht nicht Regel: „WAS soll Pater Päderasto gemacht haben? Stell‘ Dich mal nicht so an, der wollte sicherlich nur schauen, ob sich Deine Vorhaut normal entwickelt!“

    Aber dass es Käßmann mit einem vergleichsweise(!) harmlosen Vergehen auf eine mehrseitige SPIEGEL-Titelgeschichte gebracht hat, verstehe ich tatsächlich nicht. Da sieht man mal wieder, dass ich kein guter Redakteur wäre: Neben ständigen Titelthemen zu den Neuerungen in der Quantenphysik hätte ich die Trunkenheitsfahrt auf der dritten Seite links unten platziert.

    Es gab schließlich Zeiten (wurde mir berichtet), in denen behördliche Amtsleiter zurücktreten MUSSTEN, wenn sie nicht mindestens einmal im Monat mit einstelliger Promillezahl durch die Schrebergartensiedlung gerauscht sind!

    Ich fand die Häme, die über Käßmann ausgeschüttet wurde, auch völligst übertreiben. Und das sage ich als absoluter Hämeliebhaber! Was ist denn das für eine Welt, in der man nicht mal ein paar Tausend Euro an Steuern hinterziehen, keifende Rentner beleidigen oder mit der Bierdose in der Hand in SEINEM Auto sitzen kann, das man immerhin zur Unterstützung der Wirtschaft gekauft hat!?

    Und undenkbar wäre es, dass bei so etwas ein katholischer Würdenträger hätte zurücktreten müssen. Aber da ist man ja auch Holocaustleugner wie Bischof Richard Williamson (der Papst bemüht sich wieder sehr um seine Gemeinschaft), Schwulenbeschimpfer und generell ganz andere Abgründe gewöhnt…

  9. dingens sagt:

    Die gute Frau Käßmann hat es genau richtig gemacht. Mit 1,5 Promille zu fahren bedeutet automatisch potenzielle Gefährdung anderer Menschen, egal ob jetzt tatsächlich welche zu Schaden gekommen sind oder nicht. Dass sie nach meinen Informationen ohne großes Rumgezetere eine Position aufgegeben hat, in der sie (trotz des ja eigentlich mittlerweile geringen Einflusses der Kirche) eine Vorbildfunktion innehatte, spricht für sie. Und sie hat so die Möglichkeit auf ein mittelfristiges Comeback. Bei diesem Comeback werden dann die Leute sagen: „Käßmann hat damals Rückgrat und Einsicht gezeigt“ statt „War das nicht die, die so einen Riesenskandal um betrunkenes Fahren gehabt hat?“. Wartet nur ab, in 5-6 Jahren steht die wieder ganz weit oben.

    Im Gegensatz zu ihr ist das Verhalten der katholischen Kirche eine einzige Ansammlung von Scheinheiligkeit. Es ist schon erbärmlich, wenn man mitansehen muss, wie schwer sich Einzelpersonen und die Institution selbst mit der Übernahme von Verantwortung tun.
    ABER man sollte dabei auch Bedenken, dass die Kirche viele Jahrhunderte lang ein essenzieller gesellschaftlicher Bestandteil jeder (europäischen) Gemeinschaft / Gemeinde war und dabei als Bindeglied für die gesamte Gesellschaft fungierte. Da ist es kein Wunder, dass als Erstes bei solchen Fällen geschwiegen und vertuscht wurde, im Sinne des vulkanischen „The needs of the many outweigh the needs of the few“. Und gleichzeitig ist es deshalb auch kein Wunder, dass sich die Kirche als klassisches konservatives Element schwer damit tut, verkrustete Strukturen aufzubrechen. (An der Stelle möchte ich provokant anmerken, dass bestimmt jede nicht-konservative Religion eine Sekte ist, in der die freie Liebe des Sektengurus oder Kinderficken o.ä. von vornherein im Programm steht)

    Das Problem ist halt immer, dass tendenziell in jeder Gruppe die Alten das Sagen haben, weil sie genug Zeit hatten, Macht und Wissen anzusammeln. Das ist nicht zwangsläufig schlecht, aber fördert nunmal Konservativismus (ist das ein richtiges Wort?).

    GGHs Problem der unkritischen Berichterstattung kann ich vollkommen nachvollziehen. Der Hype von heute ist in unserer Gesellschaft morgen der Schnee von gestern. Möglicherweise haben manche hier den Artikel auf Spiegel Online über die Hilfsgelder nach Äthiopien gelesen, darin ging es auch darum, dass über eine gleichzeitig in Bangladesh stattfindende (Überschwemmungs-(?))Katastrophe kaum berichtet wurde und die Weltöffentlichkeit diese deshalb weitgehend ignorierte. Dass die Masse ihre Aufmerksamkeit gerne einseitig fokussiert, ist leider ein menschliches Problem, das man verachten mag, das aber leider normal ist. Oder als zweites Beispiel hier den Fall der Forscher, die irgendwo in den Alpen Lawinen über Schweinen niedergehen lassen wollten. Es gab einen riesengroßen Aufschrei angesichts der kaltblütigen Ermordung der armen süßen 10 Schweinchen, aber ich wette, die meisten der Empörten haben nichts dagegen, die Wurst aus der Massentierhaltung zu essen, solange sie deren Herkunft ignorieren können.

    Trotz dieser Einseitigkeit sollte man jetzt aber nicht den aktuellen „Hype“ verdammen. Ich denke, dass gerade solche konzentrierte Medienaufmerksamkeit eine Verbesserung der Situation bringen kann, und hoffentlich ist die Kirche dadurch auch endlich mal gezwungen, nachhaltigere und konkretere Maßnahmen durchzuführen.

    Wichtig ist mMn, dass man immer im Hinterkopf behält, dass eine Verbesserung der aktuelle Situation nötig ist, aber dass man danach nicht einfach die Akte schließt, sondern sich ans nächste Problem macht.

    Leider passiert genau dies aber auch zu selten, den meisten Menschen reicht es, wenn die aktuelle Krise gelöst ist. Hach ja…

  10. G.G.Hoffmann sagt:

    Man sagt ja zurecht: wer mit 1,5 Promille hinterm Steuer sitzt, ist kein trinkender Fahrer, sondern ein fahrender Trinker. Und geistliche Würdenträger werden schließlich gezwungen, an einem Nachmittag auf 14 verschiedenen Familienfeiern aufzutauchen und überall „nur ein Gläschen“ mitzutrinken. Also wenn man erwartet, daß der Pfarrer pünktlich auf Opas Beerdigung erscheint, obwohl er 20 Minuten vorher im Nachbarort noch einer 100-Jährigen gratulieren mußte, kann man ihm schlechterdings nicht vorwerfen, wenn er betrunken Auto fährt. Das ist geradezu gesellschaftlich erwünscht. Wer erinnert sich schon gern an den stocknüchternden Theologen mit Untergewicht? Das Volk liebt seinen rotbackigen Kaplan mit Bluthochdruck, der noch mit 2 Promille auf der Trompete spielt.

    Gerne erinnert man sich auch noch an den damaligen Präsidenten des Kasseler Landgerichts, der sich anno 2000 sturztrunken in einem Getreidefeld festgefahren, dieses mit seinem heißen Katalysator in Brand gesetzt und der anrückenden Polizei Zuwendungen angeboten hat, wenn man bei dieser Lappalie noch einmal ein Auge zudrückt. Das ist sympathisch, das ist volksnah, da menschelt es gewaltig.

    Völlig zutreffend daher Klapos Hinweis, daß früher für alle Beamten ab Besoldungsstufe A14 die kommunalrechtliche Pflicht bestand, das Schützenfest morgens um 4.00 Uhr mit dem eigenen Fahrzeug zu verlassen und auf dem Feldweg ein paar jugendliche Radfahrer anzupöbeln („Iiihr habd ja gar kein Lischt an, Ihr Burschen! Platzda, hiiier kommt der Landvogt!“) Und genauso war doch der sexuelle Mißbrauch in der katholischen Kirche jahrzehntelang für einen Kalauer gut. Im Zweifel kriegte das Kind, das es wagte, den Erzbischof scheel anzuschauen, wortlos eine gescheuert. Die guten alten Zeiten in Ostwestfalen-Lippe eben. Möchte man in erzkatholischen Gegenden die Soutane wirklich durch solche Vorwürfe befleckt sehen (andere Flecken übersieht man dagegen gern)? Vermutlich gilt dort die Aufdeckung der Tat und nicht die Tat selbst als Todsünde.

  11. potsmoke66 sagt:

    am besten gefällt mir „die aufgeklärten ’68er sind mitschuld“
    klaro an so ziemlich allem übel der welt, sogar an mc donalds oder der abzockerei
    keine frage.

    für alle die’s verpasst haben sexuelle befreiung hat nichts mit ich darf alles zu tun. und eins weiss ich von meiner mama, je verklemmter die zeit, umso mehr perversion. leider steuern wir auf eine total verklemmte zeit zu (jungs duschen nur noch mit badehose. „frag mama“ antworten) und die ’68er sind ja an allem schuld.

    bravo, klapowski (zur 1. antwort an g.g.h.) du kannst ja richtig klug sein ;)
    n.b je länger ich hier lese umso besser gefällt’s mir, nicht nur dieses thema, nein, ganz allgemein.

    hiramas, wir haben leider den verstand verloren und finden ihn wohl nie wieder!
    ich hab‘ lezthin ein gutes zitat von kant gehört, „unmündigkeit ist das unvermögen ohne fremde anleitung entscheidungen treffen zu können“.
    die (massen)medien haben uns das längst abgenommen.
    weiter, ich glaube nicht das die abschaffung des zölibats wirklich abhilfe schafft, jenes (das zölibat) existiert nicht seit anbeginn der kath.kirche und es war vorher nicht viel besser, um es anders zu sagen es wurde deshalb eingeführt.
    ein abschaffen der kirche (und aller hirnwasch institutionen) im allgemeinen könnte da schon mehr bringen.

    im allgemeinen,
    mehr selber denken und verantwortung tragen (gott ist das abgedroschen).

    • gerky sagt:

      Sehr intelligent!
      Aber ohne Verweise und Ausblicke nur dahingeredet?
      Wie soll es denn weitergehen für dich???
      Reformieren ist besser als Abschaffen, meine ich – nur wer hat denn den Mut dazu?
      Wenn du draußen bist und bleibst, dann tut sich nichts!
      Deine Gedanken bringen nur Neues in den Kirchen systembedingt – oder?

      Antworten
  12. Peter Ast sagt:

    *sarkasmus eingeschaltet* Papst Benedikt, Papst Benedikt der immer kleine Blümchen flückt. Fideralala, fideralala, fideralala fideralalalala *sarkamus ausgeschaltet*

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