Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

  Star Trek     Doctor Who     Star Wars     DC     Marvel

Doctor Who, Staffel 4, Teil 3 – Überweisung zum Neurologen

, Doctor Who, Staffel 4, Teil 3 – Überweisung zum Neurologen

„Finaaaaaa-leee! Oh-hoo!“ – Die letzten beiden Folgen der 4. Staffel haben es nicht nur in, sondern auch neben und über sich! Denn Russell T. Davis schnüffelte noch einmal kräftig am Klebstoff, schmiss ein paar Fanboy-Viagra ein und schrieb einen Zweiteiler, der so dick und prall ist, dass man ihn kaum anschauen mag, damit er einem nicht direkt in die Augäpfel explodiert. Inklusive eines fiesen (wenn auch nachträglich doofen) Cliffhangers. Um was es genau geht und weshalb hier der Vorspann erstmals zu kurz schien, um alle Gastdarsteller einzublenden, erklären Sparkiller und ich nun HIER:

4×12 „The Stolen Earth“ (Dies ist ein Review von Klap)

Inhalt: Aufgeschreckt von den Visionen der letzten Folge landen Donna & Doc in der Gegenwart. Und mit einem Mal ist die gesamte Erde verschwunden! Diese findet sich – mit 27 anderen gestohlenen Planeten – in einer Dalek-verseuchten Region des Weltraums wieder. Da der Doctor noch einen kleinen Zeitsprung lang Zeit braucht(??), um den Tag zu retten, müssen ALLE bisherigen Nebencharaktere zusammen arbeiten. Und wenn ich sage „ALLE“, ist das keine Großschreibung Just-for-Fun!

Meinung: Stellt Euch vor, ihr geht spazieren. Plötzlich springt ein nackter Mann, grün angemalt und mit zwei Köpfen aus dem Gebüsch und reicht Euch ein Bündel mit 500-Euro-Scheinen… Was würdet Ihr tun? Sofort schreiend weglaufen? Mit diesem interessanten Herrn einen trinken gehen? Das Geld nehmen und sich dann höflich entfernen? – Ähnlich ging es mir bei dieser Episode: Man weiß einfach nicht, ob man Russell T Davis eine neue Federkernmatratze für seine Gummizelle spenden sollte, oder ob man im SciFi-Schlaraffenland einfach die gebraten Tauben vom Himmel pflücken soll. In der Form von nicht weniger als 3 weiblichen Companions…

Was uns zu der personellen Nuklearexplosion in dieser Folge bringt. Nicht weniger als… ALLE Nebendarsteller und Spin-Offs werden hier aufgeboten! Torchwood hebt sein runzelnasiges Haupt aus dem Kellerfenster, Sarah Jane und Sohn belabern ihren blinkenden Bauklotzcomputer, Rose steckt eine Riesenwumme durch den Dimensionsspalt, Martha Jones geht auf besonders cool-militärische Art der hübsche Arsch auf Grundeis, Donna ist völlig fertig und hat immer noch was „on her back“ (ich dachte, das Spinnentier sei mit der letzten Folge erledigt gewesen?), und auch Donnas Mutter/Opa blödeln mit einer Paintgun(!) gegen einen Haufen Daleks an.

, Doctor Who, Staffel 4, Teil 3 – Überweisung zum Neurologen

„Papa! Schau mal! Ein Dalek!“ – „Gefällt er Dir? Warte, ich schieß Dir einen, für unseren Kamin! Haben wir denn noch genug Schrauben und Muttern als Füllmaterial für den Restaurator im Haus?“ – Blond-goldenes Erscheinungsbild, mindestens ein blaues Auge: Dieser Kerl kann also nur ein Deutscher Wehrmachtsoldat sein! Und mit denen kennt sich Opa Donna schließlich aus… Ist es eigentlich zu früh, um den guten Mann als neuen Companion des Doctors ins Gespräch zu bringen? Immerhin sind die beiden mit einer „halben Ewigkeit“ ja sogar ungefähr gleich alt!

Das mag den Seriennerd erst mal beeindrucken, jedoch hat man dabei schon ein bisschen das (Anti)Gefühl eines gewissen Abstumpfungsprozesses. Bei solch einer geballten Zurschaustellung von Zurschaustellung schämt man sich fast für seine eigene Euphorie. Schnell ertappt man sich dabei, sich auch noch den Roboterhund K9 herbeizuwünschen, oder auf einer Dr.-Who-Convention einen Tardisburger für 12,50 Euro essen zu wollen! Und das will – noch vor einer Dalek-Invasion – wirklich niemand, der für den Rest seines Lebens feste Bekannt- und Partnerschaften eingeplant hat!

Dennoch: So ganz von der züchtigenden Kritikerhand ist der Sinn dieser Zusammenkunft dann doch nicht zu weisen! Ich erinnere mich noch daran, dass alle 2 Who-Folgen nebenbei von „Torchwood“ gebabbelt wurde, was für Nicht-Torchwood-Seher irgendwann nervig geworden sein muss: „Torchwood hat einen neuen Pass für Alien-Asylanten herausgegeben“, „Torchwood hat sich bereits um die gigantische Armee außerirdischer Raumschiffe gekümmert!“ oder „Hast Du schon gehört? Bei Torchwood essen sie Schweizer Käsepizza – mit Löchern!“… Was wäre also konsequenter, die ganzen Spin-Offe wirklich mal in Aktion zu zeigen, statt die Rettung der Erde immer in einem Nebensatz und drei Querstraßen weiter zu verstecken?

Doof war allerdings die Subwave-Transmission zur universellen Doctor-Kontaktierung, die nur dadurch angeleiert werden kann, indem 4 Leute auf ihre Laptops eindreschen und den Doc über ihre Handys(!) anrufen. Aber dieser Trash-Faktor ist in der Serie ja durchaus bekannt, gewollt und bereits im Pilotfilm mit dem Weihwasser des heiligen Sankt Lexx abgesegnet worden… Etwas schwerer tue ich mich mit der Tatsache, dass irgendein intelligentes Programm im Internet nach Doctor-Kumpanen fahndet, dabei abgeschaltete PC’s einschaltet und das Webcam-Signal direkt zur Premierministerin überträgt. Wie will man DAS noch Ernst nehmen können? Da wäre es fast realistischer gewesen, die Türklingel als Übertragungsweg zu nutzen oder die Klospülung zackige Befehle sprechen zu lassen…

, Doctor Who, Staffel 4, Teil 3 – Überweisung zum Neurologen

„Ach, Schatz! Ich liebe Dich so, ich würde Dir sogar die Sterne vom Himmel holen!“ – „Was für Dinger? Meinst Du etwa die klobigen Bowlingkugeln da?! Unromantischer Kerl! (*Klatsch*)“ – Total Balla-Balla: Endlich mal ein Nachthimmel, für den sich ausgedehnte Abendspaziergänge auch mal lohnen! Der Erdenhimmel hat sich nämlich in dieser Folge dezent verändert. Und wer denkt da noch ernsthaft an die Reduzierung von Treibhausgasen, wenn die Methanwolken sogar schon als Planeten-Tapete herhalten müssen?

Die ganze Gigantomanie setzt sich auch bei den Daleks fort, wo so eine Art „Familie Flodder“ der Maschinenmenschen auf den Weg gebracht wurde. Inklusive tattrigen Rollstuhl-Monster, einem roten Dalek und einem Haufen implodierter und singender(!) Eingeweide. Wer sich HIER langweilt, wird den Rest seines Lebens derbe Probleme haben, unterhalten zu werden…

Aber immerhin traut man sich hier wenigstens was! In anderen Serien starten Alieninvasionen schließlich noch über der Antarktis, arbeiten sich über Atlantis vor und finden ihren Höhepunkt über Sachsen-Anhalt. Alles mit dem Ziel, maximal 10 Leute ein außerirdisches Raumschiff sehen zu lassen und die zurückgebliebenen „Wetterballonsplitter“ schneller entsorgen zu können, höhö. Von daher mag ich es, wenn bei Who ganz normale Leute zum Frühstück 2 Dutzend fremde Planeten serviert bekommen und bereits eine Dalek-Strahlenwaffe im Hintern haben, bevor das Mittagessen zubereitet ist. Aber: Als bei Torchwood am Ende der ersten Staffel ein ähnlich globales Feuerwerk abgebrannt wurde, das jeden SF-Nerd sogar mit FREUDEN in den Untergang gehen ließ („Ich hatte DOCH Recht!“), war der Reset-Button ja leider auch nicht weit.

Da werden wir wohl auch diesmal nicht drum herum kommen, wenn die Who-Menschheit nicht langsam doch einen dramatisch anderen Verlauf als die unsere nehmen soll. Inklusive Verwesungsverlauf, denn außer dem gezeigt-zerlegten Familienvatter („Nö, ins Dalek-KZ will ich nicht. Tschüss!“ – *Tür zumach, gesprengt werd*) werden ja wohl auch noch viele andere in das Gras diverser Kontinente gebissen haben…

Ich vermute daher, dass das kleine Kästchen, das Martha da so nebenbei in die Hand gedrückt bekam, irgendein albernes Hilfmittel ist, um den ganzen Krempel wieder rückgängig zu machen. (Edit von Klapowski, eine Woche später: Okay, Okay, ich hab meine Vorahnung vergeigt…)

Fazit: Die Wummen sind inzwischen größer als ein Phaserkanone bei „Voyager“, was nur bedeuten kann: Das Niveau liegt ungefähr im feuchten Fangirl-Schlüpfer, an der Naht ganz unten. Schließlich ist Nuschel-Rose wieder da (liegt das an mir, oder steht ihre Mundpartie einen halben Meter nach vorne ab?) und überhaupt ALLES, was man sich nur wünschen kann. Quasi der Fanfilm „Of Gods and Men“ mit verständlicher Story und einem unglaublichen Produktionbudget. Mit dem Cliffhanger habe ich dann ebenfalls nicht (oder zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt) gerechnet, was die Wartezeit auf die Fortsetzung nicht gerade erträglich macht… Also: Großes TV-Kino mit potenziellem Enttäuschungs-Gen.

, Doctor Who, Staffel 4, Teil 3 – Überweisung zum Neurologen

Auf die Fortsetzung bin ich trotzdem extrem gespannt. Ach, wäre ich doch nur… – Sparkiller! Der folgt nämlich schon im nächsten Absatz und schreibt SEIN Review genau eine Woche später:


4×13 „Journey’s End“ (ein Review von Russell T. Sparkiller)

Inhalt: „Sammel sie alle!“ – In bester Pokemon-Tradition haben die Daleks in einer Nacht und Sternennebel-Aktion einfach mal unsere Erde entführt, wodurch der verrückte Wissenschaftler Davros mit seiner Sammlung von 27 Planeten endlich wieder der Coolste auf dem Spielplatz für Doctor Who-Gegenspieler ist. Gleichzeitig stellt die entwendete Torfkugel aber auch ein wichtiges Bauteil in seiner neuesten bösen Erfindung da, welche, knapp ausgedrückt, einfach mal ALLES KAPUTT machen kann.

Apropos kaputt. Wurde der Doc in der vorherigen Episode noch von einem Dalek-Laser durchlöch… durchstrahlt, kann er seine daraufhin beginnende Regeneration (und den damit zwangsläufig verbundenen Darsteller-Wechsel) noch einmal durch kräftiges „Händeschütteln mit sich selber“ verhindern. Deswegen ist es auch immer ratsam, abgetrennte Körperteile nicht einfach wegzuwerfen, sondern sorgfältig in Einmachgläsern aufzubewahren. Wer weiß, wann man diese, beispielsweise, nicht für den Transfer von regenerativer Energie wieder gebrauchen kann?

Davros nutzt die aktuelle Verwirrung in der galaktischen Telefonzelle auch direkt, um die TARDIS per Chrono-Kringel außer Gefecht zu setzen und auf seinen Todesste… auf seine Crucible-Station im Zentrum der geklauten Planeten zu transportieren. Dabei hat er aber nicht mit dem umfangreichen Sidekick-Anhang des Doktors gerechnet. Obwohl, eigentlich doch, denn als Zimmergenossen hat er Dalek Caan, welcher durch zuviel Zeitreiserei mittlerweile Balla-Balla geworden ist und zudem in prophetischen Rätseln spricht.

, Doctor Who, Staffel 4, Teil 3 – Überweisung zum Neurologen

„Würg! Das ist aber das letzte Mal, daß ich hier den Calamari-Teller bestelle!“ – Aufgetischt. Frauen haben zu Dalek Caan schon immer gesagt, das Schönste an ihm wäre sein Gehirn. Und, hey, das stimmt sogar!

Die Freunde vom Doc versuchen jedenfalls im Verlauf der Folge, eben diesen zu erreichen oder die Bedrohung der Daleks sogar irgendwie selber zu beenden. Im Falle von Martha Jones beispielsweise auf eine sehr taktvolle Art und Weise: Hochjagen der Erde mit ein paar Dutzend Atomsprengköpfen. Wesentlich subtiler geht das schon die Gruppe um Captain Jack vor: Hochjagen der Dalek-Station mit einem explosiven Klunkerstein.

Und noch so einiges mehr ereignet sich, was ich in Kurzform hier nur einmal schnell abhake: doppelter Doctor, superschlaue Timelord-Donna, rotierende Daleks, Planet Erde am Abschleppseil, Rose/Doctor-Knutsch und Donna mit Gedächtnisschwund. Boah, ey!

Besprechung: Hach, für so etwas könnten unsere Öffentlich-Rechtlichen herzlich gerne die Gebühren verpulvern. Dann würde wohl sogar ICH mal um eine Erhöhung betteln! (Nein, nicht wirklich. Aber ihr wisst, was ich meine!)

Da wurde das Geld nicht nur für den ganzen Who-Harem ausgegeben, auch das Drehbuch war dieses Mal ein paar Seiten dicker als üblich. Überhaupt ist diese Folge (eigentlich die ganze Serie!) der Beweis dafür, daß es der Science-Fiction heutzutage bei weitem nicht an Ideen mangelt. Klar, einfach nur mit der „Anomalie der Woche“ kann man keinen Bumentopf aus der Zukunft mehr gewinnen, da braucht es beispielsweise zusätzlich noch so etwas wie Charisma!

Denn bei Doctor Who schafft man es meistens, trotz der herrlich schrägen Ideen, die Charaktere nicht zu vernachlässigen. Selbst wenn bereits wildgewordene Roboter-Armeen aufdringlich an der Tür der TARDIS klopfen, bleiben die Emotionen der Figuren weiterhin im Mittelpunkt. Hier staunt man nicht einfach über die gezeigten Wunder des Universums, hier freut man sich vorwiegend über die Begeisterung des Doctors und seine Begleiter.

Wo wir gerade von den gezeigten Wundern sprechen. Die Effekte waren technisch vielleicht nicht unbedingt auf den aktuellen Stand der Dinge, haben dieses aber durch reine Masse wieder ausgeglichen. Wenn man Dutzende Planeten, ganze Untertassen-Flotten und Tausende Roboter auf einmal sieht, kann man als Sci-Fi-Fan einfach nur gerührt eine Träne aus dem Auge wischen. (Außerdem war alles so schön bonbon-bunt! Kann man sich durch zuviele SFX eigentlich eine Zuckervergiftung holen?)

Auch nett der kurze Ausflug von Martha in die Nähe von Nürnberg. Sehr anständig von den Daleks, ihre üblichen Drohungen dort in Deutsch vorzutragen. („Halt! Sonst werden wir Sie exterminieren!“)

Okay, wenn ich doch mal einen auf übertrieeeeben kritisch machen würde, dann hätte ich eventuell zu bemängeln, daß es sich der Russel hier irgendwo sogar ein bißchen einfach gemacht hat. Mit dem Grundrezept „Alle Charaktere rein, dazu eine Prise Ende der Welt, einmal umrühren, fertig. Bitte heiß servieren!“ kann man wohl bei jeder Serie nicht viel falsch machen.

, Doctor Who, Staffel 4, Teil 3 – Überweisung zum Neurologen

„Hey, ihr seht ja total gleich aus und man kann euch in der Menge kaum auseinanderhalten!“ – „Tut mir leid, aber bei blonden Frauen mit zuviel Schminke ist das immer so!“ – Doppelt gemoppelt. Doctor Who (links) buhlt mit seinem Gegenspieler Doctor What (rechts) um seine ehemalige Assistentin. Am Ende brennt sie aber sowieso mit Doctor Why (nicht im Bild) durch.

Was in diesem Fall auch der… öh.. Fall war. Jeder Companion hatte wenigstens eine sinnvolle Rolle und größtenteils auch die Gast-Darsteller der beiden Ablegerserien „Torchwood“ und der „Sarah Jane Adventures“. Okay, die beiden Schießwütigen im Torchwood-Keller waren ohne Captain Jack eher nutz- und hilflos, aber es würde mich nicht wundern, wenn dieser rettende Zeit-Kühlschrank immerhin später noch einmal zum Einsatz kommen würde.

Zum Ende hin ist leider sehr viel wieder so, wie es immer war. Rose ist wieder in ihrem gemütlichen Parallel-Universum und bei den Schwester-Serien hat sich auch nicht mehr getan, als wenn die Beteiligten nur mal kurz Zigaretten holen waren. Höchstens Donna scheint ihren Companion-Posten erst einmal an den Nagel gehängt zu haben, nachdem sie wohl nicht kompatibel für den Batzen an Timelord-Erinnerungen war. Schade eigentlich, ein paar Folgen lang hätte ich eigentlich Spaß daran gehabt, wenn mal jemand anderes den Schlaumeier spielt.

Bin aber mal gespannt, ob man dem Doktor jetzt einen ganz neuen Companion zuweist, oder einfach wieder eine von den abgelegten wiederverwendet. Und überhaupt, da fress ich doch einen Hydro-Besen von Beteigeuze, wenn dies das letzte war, was wir von den Daleks gesehen haben.

, Doctor Who, Staffel 4, Teil 3 – Überweisung zum Neurologen

„Hallo, ich melde mich hier vom Planeten der vier Augenbrauen. Unsere Gesichtspflege-Geräte wurden lebendig und versklaven die Bevölkerung! Hilfe!“ – „Moment, ist das nicht erst eine Story für die fünfte Staffel?!“ – Ausgezupft. Diese Dame ist eigentlich neben Martha Jones eine von drei Personen verantwortlich für eine Weltuntergangsmaschine. Der dritte im Bunde will aber nicht namentlich genannt werden, weil sonst jeder IHM die Schuld für die Vernichtung der Welt geben würde. (Wer entdeckt den Logik-Fehler?)

Fazit: Mensch, da hat aber mal einer die ganzen angesammelten Story-Zutaten aus seinen Küchenschrank rausgekramt! Kein Wunder, daß die Folge deswegen auch knapp 20 Minuten länger war als üblich. Denn dieser Russel T. Davies weiß wirklich, wie so ein Staffel-Finale auszusehen hat, weswegen mein Notizen-Bleistift am Ende auch zu einem kärglichen Stummel reduziert war.

Die pralle „Inhalts-Bombe“ schafft es aber locker, eventuelle Feinschliff-Probleme einfach wegzusprengen, weswegen ich für dieses Finale auch FAST die volle Anzahl an Ohren vergebe. Vergleichsweise beschauliche Episoden wie „Blink“ finde ich nämlich immer noch einen Tacken besser. Bin aber trotzdem bereits sehr gespannt, wie die Who-Macher das Ganze in Sachen Bombast noch einmal toppen wollen.

, Doctor Who, Staffel 4, Teil 3 – Überweisung zum Neurologen

(Dies war ein Sparkiller-Review)

Staffel-Fazit:

Tach, ich noch mal! Ich mach’s auch ganz kurz, denn die üblichen Pluspunkte zum Franchise sind auch hier vorhanden. Allerhöchstens mit eine gewissen Zusatz-Prise an „Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom“ und einer Materie- und Spaß-Verdichtung, die man sonst nur aus schwarzen Löchern kennt! Wer da als SF-Fan nicht von dem Ereignishorizont der Serie angezogen angezogen wird (= entspricht lockerem Vorbeigehen vor dem Fernseher), ist nicht mal so schlau wie… Licht.

Die 4. Staffel war fast noch ein wenig bunter und abwechslungsreicher als zuvor. So müssen sich Menschen aus dem 18. Jahrhundert gefühlt haben, wenn man ihnen nach dem Mistschippen plötzlich eine bunte Kaleidoskop-Scherzbrille aufgesetzt hat: Der Doctor wird nebenbei Vatter (Da wird der alte Vergewaltiger-Spruch „Dauert doch nur ’ne Sekunde“ mal ganz anders interpretiert), die wurzelgesichtigen Ood durften noch mal ran und das Finale ist sowieso über jeder beruhigenden Medikation erhaben. Sogar K9 bekam in der letzten Folge noch mal einen Gastauftritt!

Und trotz Omma-Donna und etwas mageren Folgen wie „Unicorn and the Wasp“, „Partners in Crime“ oder „Midnight“ liegt Sparkis und mein Wertungsdurchschnitt bei 4,23. Das mag sich nach nicht viel anhören, ist bei UNS aber schon fast am oberen Ende der üblichen Durchschnitte (zum Vergleich: Serenity hatte 4,53). Und die Vorfreude auf eine neue Folge ist HIER sowieso noch mal bei weitem höher, da hier genug 5er- und 6er-Folgen auf den geneigten Fan warten. Vermutlich ist das auch dem geringen Output von 13 Folgen im Jahr zu danken, weswegen die Kulissenbauer, Drehbuchautoren und 3D-Animateure sich nicht ausgebrannt durch die letzten 10 Folgen nageln, kitten und klicken müssen, wie woanders üblich.

Und lieber so, als die Wertungen auf diversen Fanseiten, wo sich die Begeisterung stets zwischen den Schulnoten 1 und 2 bewegt. Daher mehr „Wer“, bitte! – Das nächste Jahr wird mit den 4(?) Specials dann wohl ein eher langes…

Der einzige ernsthafte Kritikpunkt an der Serie ist, dass man sich als Fan manchmal etwas verarscht und an Russel T. Davis‘ Gotteskomplex herumgeführt vorkommt: „Rose kann jetzt DOCH zwischen den Dimensionen springen?“ Und zur Not könnte wohl auch ein Haufen abgeschnippelter Fingernägel erklären, warum es zu keiner kompletten Regeneration kam. Aber im Gegensatz zu Rick Berman WILL man hier eigentlich auch verarscht werden, schließlich bekommt man hier seine Scheiße noch mit Sahne und lecker Zuckerstückchen obendrauf.

Ist also so ähnlich wie 5 Stunden täglich „9 Live“-gucken, nur halt ein klein bisschen bunter… Und Herr Moffat steht ja als neuer Chefautor schon in den Startlöchern.

, Doctor Who, Staffel 4, Teil 3 – Überweisung zum Neurologen

Bei neuen Artikeln sofort informiert werden? Jetzt deine E-Mail-Adresse rausrücken und ab geht's!

Weitersagen!

Artikel

von Klapowski am 06.07.08 in Serienkritik

Stichworte

, ,

Ähnliche Artikel


Kommentare (10)

nach unten springen
  1. Kuang sagt:

    Nein….ich hier…Erster… Danke Danke dass ich das noch erleben darf…

    Ähh..achso ja: Mir hat die 4te auch sehr gut gefallen, Donna konnte ich zwar nich leiden, aber dafür sind ja Martha die Rakete und mein Liebling Rose wieder aufgetaucht. Was ich bis jetzt so gesehen habe war doch grosses Kino – im Fernsehen. Es gab ein paar Folgen die ich eher befremdlich fand, aber was solls, ich schau mir ja auch noch alte TNG Folgen an und finde sie super.

    In diesem Sinne

    Cheers Kuang

  2. Atlan sagt:

    „Donna ist völlig fertig und hat immer noch was „on her back““
    – Die Dame in/von der Shadow Proclamation meinte ‚There WAS something on your back‘.

    „Ist es eigentlich zu früh, um den guten Mann als neuen Companion des Doctors ins Gespräch zu bringen?“
    – Den Vorschlag heben komischerweise schon viele geäußert und ich hätte auch nichts dagegen ihn in einem der Specials mal als Aushilfscompanion zu sehen.

    Wie wäre es denn mit des Doktors Tochter als neuer Companion? Hätte nix dagegen die Süße mal wiederzusehen.

    Donna wird mir fehlen. Ich mochte sie wirklich gerne, vor allem WEIL sie eben keine Quotenschönheit war. Aber dafür konnte sie halt spielen und hatte ein paar tolle Gesichtsverrenkungen drauf, die schon fast an David Tennant heranreichen.

    Alles in allem habe ich lange nicht mehr solch unlogische und zugleich episch-unterhaltsame Folgen gesehen wie die zwei letzten DW Episoden. Sicherlich findet man einige Schwächen, wenn man sie denn (wie es leider viele – vor allem im DW-Forum – machen) bis ins Detail auseinandernimmt; und sicherlich waren einige auch recht offensichtlich, aber ändern würde ich nichts.
    Tolle Unterhaltung und ein würdiger Abschluß.
    Nur müssen wir leider jetzt – abgesehen von den Specials – bis 2010 auf die nächste Staffel warten.

    Hat mich nebenbei bemerkt übrigens sehr gefreut, dass der Resetknopf nach dem Finale nicht doch noch gedrückt wurde, was eigentlich bei einer so ausgedehnten Invasion zu erwarten wäre – und jede andere Serie gemacht hätte.

    Und das es eigentlich sechs Leute braucht, um so eine TARDIS richtig zu fliegen war mal ein netter Einfall. Was die wohl mit voller Besatzung noch so alles drauf hätte?

  3. Atlan sagt:

    Und was man unbedingt noch erwähnen sollte:
    Ist der Soundtrack bei Doctor Who nicht immer wieder klasse? Die Hintergrundmusik der gesamten letzten Folge war wiedermal grandios.

  4. Christl sagt:

    Zwar hat mir das Staffelfinale auch gut gefallen, aber ich freue mich schon sehr auf Moffat.
    Ich hoffe er bringt die ruhigeren, unheimlicheren, dunkleren Töne der ersten Staffel der New Series zurück. Dieses Staffelfinale wirkte wirklich wie Fanboy-Geschreibsel…
    Sehr spaßig, aber bis auf die Davros-Szene mit dem gefangenen Doc und Donnas Abschied sehr wenig Substanz. Dies lag vielleicht auch nur daran das es keine Atempause gab,
    weder für den Zuschauer noch für die Charaktere um das Geschehen kurz zu reflektieren.
    Wenn soviel Inhalt sein muss, warum dann nicht 4 Folgen Finale, hätte locker hingehauen.

    Wegen der grad gelobten Musik.. Die ging mir diese Staffel mächtig auf den Geist. Muss den jede Szene so massiv mit so aufdringlicher Musik unterlegt sein?

    Das beste diese Staffel: Donna
    Sie wurde zum perfekten Companion, und jetzt wird sie uns wieder genommen…sniff.
    Sehr schade…aber sehr gut gemacht.

  5. Kuang sagt:

    @Atlan: Hmm mich hat an Donna auch nicht ihr…naja…englisches Aussehen gestört, sondern diese laute, trampelige Art. Das ist ja auch kein Ding gegen Catherine Tate, die schauspielerisch schon einiges draufhat, sondern gegen den Charakter Donna.
    Bei den anderen zwei fand ich zum Einen die Spannung zwischen dem Doc und Martha klasse, die öfters wegen Rose entstanden ist und zum anderen die Entwicklung die die AIPlerin über den Verlauf der dritten Staffel durchgemacht hat (Anführerin der Wiederstandsbewegung z.B).
    Bei Rose bin ich ein bisschen voreingenommen, sie ist der erste Begleiter, den ich mitbekommen habe, sie hat alle Folgen mit Eccleston bestritten und Billie Piper hat sie ausserdem gut gespielt.
    Die unschuldige optimistische Beziehung die sie mit dem Doc und mit der ganzen Reis(s)erei geführt hatte fand ich immer sehr erfrischend, genau wie ihre Verwandlung zur Todesgöttin(lechts) in der Folge „The Parting of the Ways“.
    Dass sie zusätzlich noch eine Zuckermaus vor dem Herrn ist, spielt natürlich auch eine Rolle.
    Der Soundtrack ist mir im Gegensatz zu z.B. Firefly oder Battlestar nie wirklich aufgefallen, mit Ausnahme von der Titelmelodie, die ist wiederum die mit Abstand eingängiste Erkennungsmelodie seit dem Windows startup. Nein im ernst die finde ich klasse, weiß jemand in welchem Jamba-Abo ich die bekomme?

    @Christl: DAS ist doch mit jeder Companion so, Du gewöhnst dich an sie und schwups werden sie in ne andere Dimension versetzt oder bekommen Lust euf einen VHS Kurs in Stricken und setzten sich nach Hintertupfingen ab.

    Cheers Kuang

  6. Atlan sagt:

    Das mit Donna war garnicht mal auf Deinen Kommentar bezogen, Kuang. Ist aber witzig, dass Du die „laute, trampelige Art“ erwähnst, da diese tatsächlich nicht nur zum Charakter gehört, sondern auch zu Catherine Tates anderen (selbstgeschaffenen) Rollen.
    CT ist ja eigentlich eine beliebte Comedian mit eigener show. Wenn Du mal reinschauen willst, empfehle ich den Sketch mit David Tennant: http://www.youtube.com/watch?v=WxB1gB6K-2A
    Das ist auch eine ihrer typischen Rollen.

    Bei der Titelmelodie stimme ich zu, vor allem im Abspann ist die wirklich gut. Muss auch gleich mal schauen, ob man die irgendwo bekommt. (Aber doch bitte weder bei Jamba noch mit Abo ;) )

  7. Kuang sagt:

    Joa ich hatte schon von ihr gehört und mir einige Acts angesehen, als ich mittbekommen habe, dass sie Docs neuer Sidekick wird.
    Anyhow man kann ja nicht jeden mögen, ne?

    Cheers Kuang

  8. Hiramas sagt:

    *grusel*
    Erwähne bitte keiner die DW-Foren. Ob bei Doctor Who, BSG oder sonst einer Serie die verderben einem derbst den Spaß an JEDER Folge. Wenn ich alles so haarklein außeinandernehmen würde, würde ich auch noch die milchsäurebakterien im Joghurt bemängeln. Das ist echt unglaublich was die aus ner Folge machen. Da lob ich mir meine „abschalten und gucken“ art. Etwas anspruchslos, aber selbst Enterprise kam bei mir ohne Hirnschaden durch. Immerhin.

    Zur Staffel: Ich weiß nicht was alle immer haben. Klar war die Agatha-Cristie Folge nicht der Hammer oder auch Midnight hielt sich in Grenzen. Aber das ist immer noch Quängeln auf hohem Niveau. Mir hat die Staffel gut gefallen und es hat mal einer ausgerechnet, wenn es vier anderthalbstündige Specials gibt, dann kommt man auf immerhin 8 normale DocWho Folgen. Dazu kommt ein Weihnachtsspecial 2008 a 1 1/2 Stunden. Das ist ja schon fast ne Staffel. Ich hoffe für `09 auf weitere so großartige Gastspiele wie das Special mit Kylie. Und natürlich hoffe ich das Tennant auch danach weitermacht, auch wenn es derzeit nicht so aussieht.

    Zu Donna: Ich fand sie so ganz nett. Natürlich keine Quotenschönheit, aber dafür gabs genug gastrollen (doctor’s daughter).
    Sie hatte allerdings Charakter und Tate’s Schauspielerei ist erste klasse.

  9. Donald D. sagt:

    Als ich das mit dem doppelten Doctor las, habe ich mich leider zu früh gefreut. Ich dachte Eccleston würde nochmal auftauchen. Das wäre grandios geworden. Zwei solche oberschlauen Charaktere, die sich gegenseitig so herrlich britisch beleidigen könnten. Sollte Tennant wirklich als Who aufhören, was ich nicht hoffe, empfehle ich Rowan Atkinson als neuen Who (oder John Cleese)
    ACHTUNG!!! An alle die den Soundtrack wollen!! Da gibt es fast soviele CDs, wie es Who- Folgen gibt, z.B. hier: http://www.soundtrack-club.de/

  10. Armleuchter sagt:

    Ja verdammt! Ständig wird diese Serie in den Trash-Himmel gelobt. Vielleicht werd ich sie mir auch mal reintun.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Brandneues
Gemischtes
Büchers
Jenseits Zyklus
Arschiv
Zum Archiv unserer gesammelten (Mach-)Werke.