Film- und Serienkritiken

Seriöse News & Kritiken zu Film und Serie.

Gestern, Heute, Vorvorgestern…

, Gestern, Heute, Vorvorgestern…Obwohl das Franchise kaum eine denkbare Technologie oder astronomische Entdeckung ausgelassen hat, klaffen noch immer Löcher auf dem Weg zum pseudowissenschaftlichen Paradies. So beschäftigt sich die Serie durchaus mit Paralleldimensionen, vergisst aber dabei sämtliche anderen Entdeckungen seit 1820. Oder habt ihr Jean-Luc etwa schon mal Eisenbahn fahren sehen?

Hier soll NICHT besprochen werden, warum viele ST-Technologien unlogisch, unverständlich oder aus anderen Gründen so undenkbar wie das Wahlprogramm von Oskar Lafontaine sind. Das würde einfach zu lange dauern. Denn auch ich würde als Rentner später viel lieber Falschparker füttern und Tauben verklagen (oder umgekehrt), statt mich für diesen Artikel gerade mal zum Ende der ersten TOS-Staffel vorgearbeitet zu haben.

Nein, hier geht es darum, welche wissenschaftlichen Entdeckungen bei Star Trek bisher sträflichst vernachlässigt wurden und daher geradezu nach einem Haftbefehl vom Allmächtigen schreien! Dabei beschränken wir uns nicht auf das kausale Gesetz von „Ursache und Wirkung“, welches extra für Voyager in „Wirkung, Wirkung und nochmals Wirkung“ umbenannt wurde, oh nein!

In den folgenden Zeilen greifen wir vielmehr Erfindungen und astronomische Entwicklungen auf, die entweder bereits gemacht wurden (und ähnlich gemachten Betten eine Halbwertzeit von 12 Stunden besitzen) oder mit großer Wahrscheinlichkeit noch in den nächsten Jahren anstehen.

Denn viele Dinge, die dem wissenschaftlich interessierten Laien schon seit Jahren bekannt sind und dem Rest der Menschheit immerhin ein wissendes „Ach soooo! DIESE Schwarzen Löcher meinst du! Na klaaar! Weiß ich doooch!“ entlocken, werden bei Star Trek einfach totgeschwiegen. Wenn man nah genug dran geht, kann man es sogar deutlich riechen! – Die oft wiederholte Behauptung, bei Star Trek lerne man auch physikalische Grundsätze, ist daher leider nicht ganz korrekt. Ebenso gut könnte man behaupten, Gina Wilds Autobiographie wäre im Biologieunterricht der Grundschule unverzichtbar, sobald man dort Bienen, Blumen und ältere Geschwister in kompromitierenden Körperhaltungen bespricht.

Zugegeben: Sicherlich lernt man bei Star Trek Sonnensysteme, Galaxien und einen Flugzeug-Kondesstreifen voneinander zu unterscheiden.

Ja, viele Rentner und vor allem Frauen können schließlich einen Gasriesen nicht von einem Neutronenstern unterscheiden. – Vor allem nicht, sich diese auf einer Straßenkarte befinden! Diesen Menschen ist natürlich schon alleine dadurch geholfen, wenn ihnen Star Trek mitteilt, dass „Asteroid“ NICHT die neue Wimpernschmiere von Margret Astor ist.

Doch uns, die wir mit fiktivem Halbwissen über Warpblasen herumwerfen, genügt das nicht! Zwar kapieren auch wir meist nicht, was Einstein uns mitzuteilen hatte, außer der Tatsache, dass er auf Fotos eine verdammt lange Zunge hatte, jedoch hindert uns das nicht daran, bestimmte Themen bei Star Trek zu vermissen. Hier eine sicherlich nicht abschließende Aufzählung:

Dunkle Materie

Fakt ist: Verbraucherschützer waren entsetzt… Astronomen haben errechnet, dass das Universum eine gigantische Mogelpackung ist! 95% der Materie, die es mathematisch gesehen geben müsste, ist einfach nicht aufzufinden. Futsch. Ausgeflogen. – So taten sie einfach das, was auch schon den Religionen dieser Welt oft weitergeholfen hat: Sie erfanden etwas, was niemand sehen oder nachweisen kann, nämlich die Dunkle Materie (bzw. die Dunkle Energie). Angeblich umschließt Sie die Galaxien wie eine Kugel (oder ein Ring) und hält sie somit zusammen. Ob es sich hierbei nur um Phantasten-Pattex handelt, ist noch nicht ganz klar, denn vielleicht gibt es ja auch eine ganz andere, unbekannte Kraft, die unser Universum zusammenhält… Die Liebe vielleicht? Trotzdem wollen Astrophysiker der Universität Würzburg bereits die Masse eines Dunkelmaterie-Teilchens errechnet haben: Doppelt so groß wie ein Goldatom! Die Fachwelt jubel… juwelierte!

Gold? Ringförmig? Hält Galaxien zusammen? – Bereits Anfang des letzten Jahrhunderts beschrieb ein Astrophysiker namens Tolkin die Eigenschaften dieses rätselhaften Objekts: „Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.“ – Reiner Zufall?

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“Ich glaube, ich bin schon ganz dicht dran!“ – Die Suche nach Dunkler Materie ist sehr aufwendig und kostet viele… Freunde. Dennoch messen und Rechnen die Forscher weiter, denn mit D.M. könnte man die tollsten Dinge anstellen! Zum Beispiel „Ich seh was, was Du nicht siehst“ spielen und jedes mal gewinnen!

Star Trek meint: Auch hier geht ENTERPRISE mit gutem Freibier voran! Warum „Freibier“? – Weil die Dunkle Materie hier äußerst populistisch dargestellt wird und eher für ein Stammtischgespräch gereicht hätte. So müssen wir diese Folge dann auch als das verstehen, als was sie gemeint war: Als Hinweis an den ungeduldigen Zuschauer, dass die ENT-Autoren seit 1960 (wo das Phänomen quasi erf… entdeckt wurde) durchaus mal bei „Abenteuer Forschung“ mit Hans-Joachim Bublath reingeschaut haben.

So entdeckt Archer in „First Flight“, nachdem er sich von der Sternenflotte ein Schiff „geborgt“ hatte, eine Möglichkeit, Dunkle Materie quasi einzufärben. Und da war sie: Ein verwirbelter Traum in rosè-Farben! Da Archer VOR seinem illegalen Ausflug wohl 3 Liter gleichfarbigen Weines gesoffen hatte, freute er sich nach der Entdeckung gar sehr und grinste sich fast einen Raumriss in die Backentaschen…

Die Möglichkeit, dass 95% der Universums-Materie nicht sichtbar (und nur schwer messbar) sind, hätte einen Autoren im Laufe der letzten 14.000 ST-Folgen natürlich auch auf eine viel interessantere Storyline bringen können: Wie wäre es, wenn es vor Dunkle-Materie-Sonnensystemen nur so wimmeln würde und quasi 95% der Lebensformen im All für die ST-Crew unsichtbar bleiben würden? Und was wäre, wenn genau diese Wesen UNS durchaus wahrnehmen würden und so manche seltsame Anomalie im All nur der Versuch wäre, uns freundschaftlich zu besuchen, zu kontaktieren oder zu versklaven? Wieso muss immer für alles der Subraum herhalten?

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“Oooh! Schööön! Wir haben endlich die Dunkle Materie gefunden!” – „Und? Was sollen wir jetzt damit machen?“ – „Hmmm… Ich habs! Wir könnten nie wieder darüber sprechen und uns hinter dem Rücken der Sternenflotte laut beömmeln!“ – „Neee, das fände ich echt verkehrt und unpassend! Können wir uns nicht einfach ganz, gaaanz leise ins Fäustchen lachen?“

Schwarze Löcher

Fakt ist: Trotz zahlreicher Versuche, die Existenz von Schwarzen Löchern „wegzurechnen“, bestehen inzwischen kaum noch Zweifel an ihrer Existenz: Riesige Materieklumpen im All, von denen ein Esslöffel bereits mehr als die Anziehungskraft unseres Planeten besitzt. Aber wer (außer Trekkies) schaufelt schon blind Substanzen fragwürdiger Herkunft auf einen Esslöffel? – Jedenfalls schlucken diese kosmischen Staubsauger, die sich aus ausgebrannten Riesensternen bilden, alle Materie, ja, sogar das Licht. Ein erschreckendes Naturereignis, ähnlich einem Trekkie, der bei Tag an einem Fenster vorbeigeht.

Wirkliche „Löcher“ im Weltraum sind Schwarze Löcher vermutlich gar nicht mal, auch wenn viele sich vorstellen, dass die gewaltige Gravitation die Raumzeit durchstochert und einen Durchgang zu Wer-weiß-das-schon führt. Vielleicht Oz? Sogar von den „Ausgängen“, den „Weißen Löchern“ war in der Vergangenheit die Rede… Wahrscheinlicher ist aber heute, dass die komprimierte Materie einfach durch unser All schippert und ihrer Sammelleidenschaft nachgeht. Faszinierend genug sind die physikalischen Effekte in der Nähe eines Schwarzen Loches auch ohne die „Loch“-Theorie noch genug. – Hab ich mir zumindest von Leuten sagen lassen, die etwas herumgekommen sind… Am spannendsten ist aber wohl die Tatsache, dass zumindest unsere Galaxie ein gigantisches Schwatten-Loch in seinem Zentrum beherbergt, welches die olle Glitzerscheibe möglicherweise überhaupt zusammenhält…

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“Okay, Okay, gehe kurz rein und hole ihn für Dich zurück! Auch wenn ich nicht verstehe, was Du mit diesem bekloppten Lichtstrahl eigentlich willst!“ – Eingelocht: Schwarze Löcher sind die Müllhalden des Universums. Viele Deutsche haben jedoch Schwierigkeiten, sich etwas derartiges vorzustellen: „Und an welchem Punkt geschieht da die Mülltrennung?!“

Star Trek sagt: Picard & Co. konnten mit den wohl faszinierendsten Objekten des Universums so gut wie gar nichts anfangen. Irgendwelche Löcher im Weltraum waren meist kaum größer als das Schiff selber und hatten maximal die Anziehungskraft einer magnetisierten Stecknadel. Sobald der Maschinenraumdepp die Effizienz der Antriebssysteme durch spontane Erfindungen mal gerade um 35% gesteigert hatte (vielleicht verbraucht mein Wagen ja auch weniger Benzin, wenn ich ihn drohend neben ein Baggerloch stelle?), konnte der Weg auch bald wieder fortgesetzt werden.

Fairerweise muss man jedoch sagen, dass es schwierig ist, ein Phänomen kreativ einzubauen, das eigentlich nicht viel mehr tut, als Atome zu zerreißen und sich auch sonst recht unkooperativ zu verhalten. Doch ausgerechnet „Stargate“ hat in der Folge „Das schwarze Loch“ gezeigt, dass es funktioniert! Indem man ein aktiviertes Stargate als Puffer einbaute, konnte man die seltsamen Effekte wie plötzliche Gravitationszunahme und eine Verlangsamung der Zeit sehr amüsant darstellen. Für mich die absolute Lieblingsfolge der Serie!

Die Stunde des Großen Schwarzen schlug immerhin dann noch in der ENT-Folge 2.09: „Singularität“. Doch hier verkommt er leider zu einem billigen Aufhänger für eine der üblichen „Crew-verhält-sich-merkwürdig“-Folgen. Merke: Wenn Du nur mit Netzstrumpfhosen bekleidet und von Kopfschmerzen gequält auf der Parkbank aufwachst, dann nenne es nicht „Kater“, sondern verweise auf den Wetterbericht, der ein Schwarzes Loch über Nordrhein-Westfalen vorhergesagt hatte. Oder, wie ich es damals in meiner Rezension zu dieser Folge ausgedrückt hatte:

„Eigentlich hatte ich mir von der Folge aber mehr erwartet. Denn seit Jahrzehnten treffen unsere Crews nun schon auf Zahnpastaverwirbelungen oder flickende Zimmermänner auf Dimensionsspalten, aber nie, niiiiie, NIIEEE war mal ein Schwarzes Loch dabei. Wobei ich da sogar schon so weit war, nicht mal unbedingt auf dieser Farbe zu beharren!“

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“Ich hab’ den schwarzen Fleck gesehen! Ich hab’ den schwarzen Fleck gesehen!“ – Manche Sätze kommen also tatsächlich wieder! Daher haben findige Verkäufer haben vor dem Anflug schnell noch ein paar restliche „Sonnenfinsternis-Brillen“ aus dem Jahr 1999 verscherbelt. Ihr wisst schon: Pappe, nicht besonders kleidsam und mit dem Namen einer großen deutschen Fernsehzeitschrift drauf…

Gammastrahlenausbruch

Fakt ist: Am 27. Dezember 2004 um 22:30 Uhr MEZ wurde die Erde von einer gewaltigen Wellenfront von Gamma- und Röntgenstrahlung getroffen. Viele berichteten kurz danach – in der Nacht von 31. Dezember auf den 1. Januar – auch prompt von Übelkeit, Schwindelgefühl, Artikulationsschwierigkeiten und Urin in der Hose… Aber Spaß beiseite: Dies war tatsächlich der stärkste Fluss von hochenergetischer Gammastrahlung, der jemals gemessen wurde. Sie stammte von einem Neutronenstern, einem so genannten Magnetar, mit einem extrem starken Magnetfeld. Dieser entlud sich am anderen Ende unserer Galaxie und war somit gewaltige 224² Lichtjahre von uns entfernt! Ausgeschrieben wäre diese Zahl absolut gigantisch und hätte nicht Hundert, nicht Tausend, NEIN: Ganze 4 Nullen!

Okay, es sind nur knapp 50.000 Lichtjahre… Ich wollte nur auch mal so schreiben, um zu verstehen, was das P.M.-Magazin seit einigen Jahren so toll daran findet…

Israelische Wissenschaftler haben jedenfalls festgestellt: Wäre die Strahlenfront in einem geringfügig anderem Winkel aufgetroffen, hätte sie die Hälfte der Menschheit zerstört und unser Weltbild verwüstet. Oder vielmehr unsere Ozonschicht, die bis zu 74% abgenommen hätte. Jeder von uns, der Kaffee trinkt, raucht, Pommes isst, Handys besitzt, Süßstoff verwendet oder generell IRGENDETWAS tut, außer bereits tot zu sein, wird ahnen, welche Krankheit wir dann bekommen hätten… Lasst es uns im Chor sagen, liege Gemeinde:

KREBS!

Oder auch „Kräpps“, wenn ihr Nachrichtensprecher beim ZDF seid…

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„Cheeseeeeeeeeeeeeeeeeee…“ – Völliger Käse und der ultimative Horror für Fotograf und Modell: 50.000 Jahre so bleiben, bis der Blitz endlich da ist?! Dann lieber gleich sterben! Denn wenn DIESE Strahlen erst mal da sind, hilft auch keine Gammakorrektur mehr…

Star Trek sagt: Wenn bei Star Trek mal was beängstigend blitzt und blinkt, dann höchstens der Chrom auf der Hülle der ach-so-auf-sich-allein-gestellten Voyager. Dabei wären Gammastrahlen doch so eine schöne Bedrohung für Leib und Leben! *Schmacht* – Zu gerne würde ich einmal sehen, wie ganze Sonnensysteme im Umkreis von mehreren 1000 Lichtjahren geräumt werden müssten… Eine unendliche Prozession an Raumschiffen mit Anhängern und Wohnwagen, vollgestopft mit flennenden Kindern und kläffenden Kötern in Raumanzügen.

Eine logistische Meisterleistung, die fast ein eigenes Franchise rechtfertigen könnte: „Deep Space NEINNN“ – Die Katastrophenserie. Plünderer ziehen durch die leergefegten Sektoren, ganze Hochzivilisationen schippern entwurzelt durch das All und siedeln sich in ihrer Not auf der Rückseite der Sonne an (da es dort kühler ist) und Picard hält eine rührende Rundfunkansprache vor ca. 2 Millionen Raumschiffen, indem er mit klugen Sprüchen wie „Angst ist, was ihr draus macht“ vor Panik warnt. Zu schlechter letzt verstopfen die Bettelbriefe von 200 Milliarden Bittstellern („Bitte helft uns!“) das gesamte Q-Kontinuum, sowie dessen Vororte M, N, O und P.

Doch zu solch dramatischen Auswüchsen sollte es im ST-Universum natürlich nie kommen. Wozu gibt es dort schließlich den „Verband zu Erhaltung der Solarenergie“ featuring Jürgen Trittin? Wenn Sonnen ausbrennen oder die gesetzlichen Abgasvorschriften nicht mehr erfüllen, kommen daher Experten wie in „Die Auflösung“ (TNG 4.22) zu Wort. Denn vielleicht, eines Tages, können sterbende Sonnen bei Star Trek vielleicht regelmäßig gerettet werden? Mein „heißer“ Tipp ist ja: Einfach ein paar Milliarden Kubikkilometer des ausgebrannten Kraftstoffes (Wasserstoff) im Supersupermarkt an der Ecke einkaufen, großzügig auf der Sonnenoberfläche verteilen und kräftig umrühren. Fertig. – Keine Gammablitze, Schwarze Löcher, Weiße Zwerge oder blaue Schlümpfe mehr!

Ich bin der festen Überzeugung, dass wir dies in der nächsten ST-Serie, sofern sie zeitlich einigermaßen nach der Französischen Revolution spielt, auch irgendwann mal sehen werden…

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“Alpha… Beta… Ah, da kommen sie ja schon! Gamma! Und auch noch goldbraun! Genau, wie ich sie mag!“ – Ich weiß nicht so recht warum, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass man sich bei Star Trek ein wenig über die Gammastrahlengefahr lustig macht. Vielleicht wird es etwas besser, sobald Spock sich etwas anzieht?

Genetische Manipulation und Klonen

Fakt ist: Zwar ist das Klonen noch immer ein zeitaufwendiger Vorgang, doch lässt er sich bei immer mehr Tieren mit immer weniger Arbeit bewerkstelligen. Der Durchschnittsbürger hat jedoch noch immer Angst vor diesem Vorgang… Obwohl er das Töten von Tieren zur Herstellung von lebensrettenden Medikamenten durchaus billigen kann, hat er ein Problem damit, wenn Leben erschaffen wird, um später eventuell den selben Zweck zu erfüllen (therapeutisches Klonen). Man nennt diese irrationale und unlogische Angst in Fachkreisen auch „Balla-Balla“. Das ist lateinisch und heißt soviel wie: Balla-Balla.

Die Vorteile, die sich aus der Forschung an der DNA entwickeln können, sind so vielseitig wie faszinierend: Menschen, die selber keine Kinder bekommen könnten, könnten eines Tages ein leibliches Kind von einer Leihmutter austragen lassen. Wichtig wäre nur, dass diese das Kind nicht als bloße Kopie des genetischen Spenders sehen, sondern es sozusagen wie einen verspäteten Zwilling betrachten. Der sich – man höre und staune – sogar komplett anders entwickeln kann oder sogar anders aussieht! Denn entgegen der weitläufigen Meinung werden viele Gene nach und nach aktiviert, bzw. die vorhandenen Gene plötzlich ganz anders ausgelesen. So gab es durchaus tierische Klone, die eher wenig Ähnlichkeit mit ihrem „Original“ hatten…

Auch das Züchten von neuen Organen oder die frühzeitige Entfernung von schädlichem Erbgut wäre theoretisch möglich. – Aber wen interessiert das schon?

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Schon verständlich, dass mit Bildern wie diesem die Klonangst der Deutschen geschürt wird… Selbst strenge Katholiken haben selbst im Fall einer Menschenklonung nicht viel zu verlieren! Denn auch künstlich erzeugtes Leben ist echtes Leben und gehört auf ein hohes Podest gestellt. Auch wenn dieser wohl verblüffende Ähnlichkeit mit einem Scheiterhaufen hätte…

Star Trek sagt: Dank Star Trek wissen wir, dass es nichts gibt, was bösartiger als das Klonen von Lebewesen oder das Manipulieren von Genen wäre. Daher wedelt Satan seit neuestem nicht mehr eine feurige Lanze, sondern schwingt ein Lasso aus DNA-Strängen. Marketinggründe.

Es ist doch so: Entweder sind Klone schwerkrank und am Ende mindestens Pflegestufe III (Shinzon), nur für den lieblosen Masseneinsatz hergestellt worden (Jem Hadar) oder der genetisch verbesserte Mensch ist einfach ein Psychopath (Khan). Ja, selbst Doktor Bashir wirkte deutlich unsympathischer, als er vom trotteligen Debilo-Mediziner (1. und 2. Staffel) zum genetisch verbesserten Data-Imitator umerfunden wurde…

DNA ist bei Star Trek zum Anschauen auf Monitoren da, aber nicht zum Anfassen. Es sei denn, man hat einen Touchscreen. Zwar kann Frau Crusher am Bildschirm DNA-mäßig problemlos einen Fähnrich von einer Kohlmeise unterscheiden, aber Ambitionen, dem tristen Brückenlutscher ein keckes Federkleid zu verpassen, hat sie nie gezeigt. Manipuliert wird nur, um Krankheiten zu heilen. Und dann auch nur die, die Spaß machen… Wie z.B. in der TNG-Folge „Genesis“, in der die Crewmen in Affen, Spinnen, Fische und Raubtiere verwandelt wurden. 50% von ihnen hatten nach dem Abenteuer übrigens Magenbeschwerden. Und wiederum 96% von DENEN vermissen bis heute ihren Zimmernachbarn. Rülps.

Wie gesagt: Exotische Zerrungen und Stauchungen an der DNA werden innerhalb von Stunden repariert. Sogar wenn sich Janeway und Tom in der Folge „Die Schwelle“ in zwei Krokodilwesen verwandeln, sitzt die Frisur einige Stunden später wieder wie zuvor. Selbst das Haarspray ist bei Star Trek in den Genen kodiert und wird bei der Zurückverwandlung sogleich vom Körper abgegeben. Zusammen mit einem kleinen Friseur, einem Maskenbildner und einem Gesprächstherapeuten, der das traumatische Ereignis bis zur nächsten Folge vergessen hilft. Bleibende Hirnschäden sind bei Storys wie diesen ebenfalls nicht zu befürchten. Jedenfalls nicht HINTER dem Fernsehschirm. Neuronen stellen sich zwar wahnsinnig bockig an, wenn man sie großzügig mit Alkohol einweicht, doch machen sie jede Formatierung und sogar die Neuinstallation des gesamten Betriebssystems gerne mit. Siehe auch ENT, Folge „Extinction“, 3.03.

Trotz all dieser lustigen Rückverwandlungen weigern sich Flottenärzte bei weitem, mal gerade ein neues Auge für Geordie nachwachsen zu lassen. Fast schon eine unterlassene Hilfeleistung, die ich vor keinem anderen Gericht als dem von Den Haag verhandelt sehen möchte! Kunstherzträger Picard bekommt aus irgendwelchen nebulösen Gründen nicht das patentierte Bio-Original nachgezüchtet, Neelix in der Folge „Transplantationen“ keine neue Lunge und über 7 Staffeln hinweg nicht ein einziges Gehirnchen. Skandalös! – Dabei werdet ihr euch wahrscheinlich schon in 100 Jahren mit euren zwei Köpfen umgucken, sobald eure ersten Ersatzteile in der Petrischale wachsen!

Festzuhalten bleibt, dass ST die genetische Revolution, die uns wohl in den nächsten Jahrzehnten bevorsteht, fast völlig verschlafen hat…

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„Keine Panik, Shinzon. Diese Ader-Akne an der Backe hatte ich deinem Alter auch! Das hat bestimmt nichts mit dem Klonprozess zu tun… Unser Körper will uns auf diese faszinierende Weise einfach nur sagen, dass wir noch nicht reif genug dafür sind, Mädchen kennenzulernen und mit ihnen auszugehen.“ – „Das ist mir eigentlich egal, Dad. Ich bin schon froh, dass ich mich an deinen alten S/M-Klamotten bedienen durfte!“

Dies war nur der erste Teil. Weiter geht es mit Teil 2 in wenigen Tagen

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Artikel

von Klapowski am 12.09.05 in All-Gemeines

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Kommentare (23)

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  1. Gast sagt:

    Erster!

    Also naja, die ST-Autoren sind ja auch nicht gerade für ihren sensiblen Umgang mit der Wissenschaft bekannt.
    Oder für sonstige Intelligenzleistungen.

    Von daher…

  2. Gast sagt:

    boa, wat ein langweiliger artikel (wäre er bloß aus dunkelmaterie gewesen…)

  3. Westheim sagt:

    Zum Thema Eisenbahn: in einer der letzten TNG-Folgen gab es Beverlys durchgedrehten Holodeck-Zug. Auch wenn Picard niiiicht mitgefahren ist …

  4. Gast sagt:

    Aber Picard musste mal im Holodeck einem heranbrausenden Zug ausweichen, den es merkwürdigerweise in seine Shakespear(sp)-Vorstellung verschlagen hatte

  5. Gast sagt:

    Köstlicher Artikel. Wer den langweilig findet, hat ihn wohl nicht kapiert.
    Aber was anderes: Voyager Center scheint nicht mehr zu existieren, oder?

  6. Gast sagt:

    Die sind nicht offline, nur darf da jetzt nur noch der rein, der voher die Gebühr abgedrückt hat. Bei den hunderten von Millionen Besuchern, die die Seite hat, ist ihre Zukunft auch weiter gesichert … ? … OK, realistisch gesehen ist sie so gut wie offline. Wer bezahlt schon freiwillig für den Dreck.

  7. Gast sagt:

    Liebe… ts ts ts ts ts
    bekanntlich hält die Macht unser Universum zusammen
    übrigens betazoiden: troy möcht ich mal sehen wenn die von so ner gamma-schlechtwetterfront getroffen wird
    das kriegt man NIE wieder aus den ohren

  8. nakedtruth sagt:

    Ich denke das ST manche Phänomene ignorieren muss, das sie nach 1966 gefunden wurden. Sonst wäre doch die Kontiunität oder wie das heißt innerhalb der Serie nicht mehr geben.

    Okay, der war Scheiße.

    Ich denke wer in nur knapp 80 Jahren Armut, Hunger, Krieg usw. auf der Erde beseitigen kann, der erledigt die Gammastrahlen und schwarzen Löcher an einem Vormittag.

  9. bergh sagt:

    tach auch !

    Auch Phänomene wie
    Spam und Handy-Klingeltöen kommen bei ST nicht vor.

    In jeder Serie klingen die Kommunikatoren genau gleich;
    was sagt uns das jetzt ?

  10. Westheim sagt:

    Dass die Geißel des frühen 21. Jahrhunderts, das allgegenwärtige bunte schrille und absolut lästige JAMBA ebenso wie das Fernsehen das Jahr 2040 nicht überlebt hat. Gott! Es besteht noch Hoffnung für unsere Zivilisation! Wenigstens ein bisschen … Was wurde eigentlich aus den Klonkriegen und sollte Khan Singh nicht vor ein paar Jahren die Erde beherrschen? Na egal, vielleicht ging Kirks Kalender falsch. Das wäre mal ein Thema für Klapowski "Lügen die in TOS verbreitet wurden"!

  11. KERNELpanic sagt:

    Wobei es nur eine Frage der Zeit ist bis "Lügen die bei ENT verbreitet wurden" erscheinen muss – schließlich ist der Erfinder Worbantriebes bereits unter uns! Oder irre ich da?

  12. bergh sagt:

    tach auch !

    Wie das jetzt mit dem Erfinder des Worb Antriebs ist, weiß ich nicht,
    aber Zefram Cochran, der Erfinder des Warp-Antriebes sollte schon geboren
    sein.
    Wenn First Contact 2066 (?) spielt und er da > 61 Jahre war.
    Ansonsten wird er bald geboren.

  13. bergh sagt:

    tach nochmal !

    Gerade gegoogled :
    FC spielt wohl 2063.
    Tja ginge gerade soeben. WObei er zwar älter aussah, als Ende 50, aber jünger agierte. Ausserdem war er ja bis zu den Anfängen des Warp 2 (?) Antriebes dabei, also kann er so alt nicht gewesen sein.
    Tja wi werden es erleben, wenn der Film ST 27 Das Leben des jungen Cochran
    herauskommt.

    Gruss BergH

  14. Gast sagt:

    Lieber erst mal " Der Weiße Hai" Teil 19, wie in "Back to the Future" angekündigt.

  15. DJ Doena sagt:

    >Wie das jetzt mit dem Erfinder des Worb Antriebs ist, weiß ich nicht,
    aber Zefram Cochran, der Erfinder des Warp-Antriebes sollte schon geboren sein

    Erst jemanden korrigieren und dann Cochrane falsch schreiben ;-)

  16. KERNELpanic sagt:

    Tja, man könnte Cochranes Namen ja mal bei Google eingeben um heraus zu finden ob er schon irgend wo gemeldet ist. Dumm nur dass diese ganzen Trekkies mit ihren Infos über den "alten" Cochrane die ganzen Seiten verstopfen…

  17. Gast sagt:

    Ich will nicht "Gast" heißen, wenn nicht irgendein Hardcore-Trekki Pärchen (gibt es sowas?) es sich in den Kopf setzt, ihren Namen zu ändern, um dann sozusagen Termingerecht einen "echten" Zefram Cochrane in die Welt zu setzen (und ihn dann sein ganzes Leben lang zum Säufer und Genie-Physiker auszubilden). Verrückt, aber nachdem Eltern ihre Kinder schon "Legolas" nennen denkbar.

  18. Gast sagt:

    Nun, den Namen Cochrane sollte es schon irgendwo auf der Welt geben (vorzugsweise in Montana). Und jemanden Zefram zu nennen sollte auch keine große Kunst darstellen. Das es bereits mehrere Personen mit diesem Namen gibt, die nichts mit Star Trek am Hut haben, ist sehr wahrscheinlich bei über 6 Milliarden Menschen.

  19. Gast sagt:

    ich war überrascht, am ende klapowski unter dem artikel zu sehen.

    dachte das wär irgend ein gast der durch eine verlosung das privileg gewonnen hat, hier einen artikel hinzustellen.

    liest sich sehr verkrampft – sonst kommen die pointen lockerer.

  20. Gast sagt:

    Es gibt eine Schauspielerin die Shannon Cochrane heißt. Aber viel lustiger ist, daß es jemanden gibt, der James Bond heißt. Der war allerdings Vogelkundler, Ian Fleming gefiel der Name aber so gut, daß er ihn kurzerhand für seinen Romanagenten klaute.

  21. Gast sagt:

    Die Jacob-Sisters haben mir schon immer Angst gemacht. Ich glaube sogar, dass die Frauen und Ihre Hunde Wechselbälger sind.

  22. Gast sagt:

    thema cloning: ich denke mal, die eugenischen kriege (die ich wohl leider in den 90er verpaßt habe :( ) – und damit die verteufelung von nem großteil der genetik – wurde eingeführt um zu erklären warum es in der zukunft immer noch glatzköpfe, fetties und dummbeutel gibt :)

    Anubiz

  23. Gast sagt:

    Es kann ja auch sein, dass Kirks Kalender um etwa 100 Jahre falsch ging (würde ich ihm zutrauen) und alles noch geschehen soll…oder auch nicht.
    Aber Spaß beseite ein Kind Zefram Cochrane zu nennen ist schon gemein….wird dann nur gehänselt. Folge: Er wird Alkoholiker. :( der Arme

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