Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

DS9: Fight Club – Folge 28 – „Alien 5 – Die Fehlgeburt“

In der heutigen Episode bedroht ein monstriöses Wesen unsere Helden… Wird es ihnen ein weiteres Mal gelingen, dem Captain zu entkommen?

„ARRRGH!!!! WATT SOLL DER SCHEISS DA?? WER HAT DEN ÜBERSEHEN??“, schrie Stelse Ping, die gerade durch die Tür kam, um ihren stündlichen Kontrollgang zu absolvieren. Die für diesen Raum verantwortlichen Scheuerfrauen, welche hinter der Oberputze den Raum betreten hatten, erkannten den Ernst der Lage zu spät, denn schon in dem selben Augenblick, in der sich Stelse über das grüne Etwas entbrüstete, hatten die drei Damen (vom Grill, so der von Frau Ping zugeteilte Gruppenname) auch schon den Wischmopp im Gesicht.

„Das wird jetzt sofort erledigt, IST DAS KLAAAARR?“

„Aber, aber, …“, weiter kam Dr. Bleibhier mit seinem Einwand nicht mehr.

„Blub BlablaBem. BlimBlambammBlubBlub“, kam es aus dem Grünen Schleim.

„Ich glaube, das Zeugs will uns was mitteilen!“, kam es Flex plötzlich in den Kopf, was sie dann auch laut aussprach:

„Ich glaube, das Zeugs will uns was mitteilen!“

„Sie könnten recht haben“, meinte Udo. „Irgendwie erinnert mich das Wesen an meinem Teddy, den ich damals hatte, nachdem ich gefunden wurde.“

„Igitt, so was haben sie tatsächlich mit ins Bett genommen?“, wollte Dr. Bleibhier wissen.

„Sie würden so etwas nicht sagen, hätte der Captain auch ihnen die Fotos seiner verstorbenen Frau gezeigt… Und wenn ich sage ‚verstorbene Frau auf Foto‘, dann MEINE ich ‚VERSTORBEN‘!“

„Wird das da bald mal was? Der Schaum hält nicht ewig“, raunte Stelse Ping ihre Untergebenen an und rührte mit einem Finger fachmännisch im Putzeimer. „Vom Ab-Schaum ganz zu schweigen!“ fügte sie hinzu und wies auf das schleimige Majoraner-Etwas, das mit jedem seiner Schritte an Substanz und angstmachender Wirkung eingebüßt hatte…

„Jawohl Mam!“, konnte man mit viel Phantasie von einer Putzfrau, die durch die Bekanntschaft mit dem Putzwerkzeug einige Zähne verloren hatte, vernehmen. Mit ihren Lappen bewaffnet, stellten sich die Putzen den Kampf. Zwar hatten die Fetzen eine enorme Saugkraft, aber der Schleim wollte nicht weniger werden. Im Gegenteil, es versuchte sich sogar verzweifelt zu wehren.

„BlabBlab Blub Blam“ oder auch mal ein „Blim Blam BamBam“ war zu hören, während die Putzen eifrig mit dem Aufwischen beschäftigt waren. Unterstützt wurden sie von Stelse Ping, die heftig mit ihrem Wischmopp herumfuchtelte, um ihre Putzen vor den Attacken des Monsters zu beschützen, da es sich verzweifelt seines grünen Schleimes zu erwehren versuchte.

Nach zehn Minuten und ca. 245 Lappen später, war es geschafft. Das grüne Etwas war nicht mehr.

„Gut, da die Wiederaufbereitungsanlage wieder funktioniert, werft ihr den Müll da noch eben rein. Und dann könnt ihr Feierabend machen.“

Ein metallisches Türknallen erhallte, während Fleischkopf-Müller und seine Crew bewegungslos staunend im Reaktorraum zurückblieben. – Nur das leise Brummen eines Heizungskessels war noch zu vernehmen… Udo durchbrach als erster die Stille:

„Aaach nein, was ich damals hatte, war gar kein Teddy, das war…“

Er dachte kurz nach.

„… ne` Gummivagina… – Der Wissenschaftler, der mich großzog, versuchte ständig, mich diese Form imitieren zu lassen.“

Udo schlug sich mit der Hand vor sein gräßliches Gesicht.

„Dann Sorry, Leute! Mein Fehler! Hab`s euch vorhin falsch erzählt! Verzeihung!“

Noch während Udos Ausführungen niemanden berührten, geschweige denn irgendwer zuhörte, schlich Fleischkopf-Müller in Richtung Ausgang des fast stockdunklen Reaktorraums…

„Genau, laßt uns hier verschwinden, hier sind wir sowieso nicht sicher!“ meinte Flex. Als der Captain den Raum bereits verlassen hatte, schob sie jedoch schnell hinterher: „Oder sicherer als je zuvor…“

Ein paar Augenblicke später stapften sie jedoch alle bereits durch den dunklen Gang in den Tiefen der Station entlang… Zischend entwichen Dampfschwaden aus defekten Ventilen, Kabelstränge schwangen unmotiviert durch die Gegend und alles machte einen dreckigen, feuchten Eindruck… Die Stimmung war mehr als unheimlich und der geneigte Zuhörer konnte nun eine gewagt-düstere Hintergrundmelodie vernehmen…

Nervös herumblickend, tappten Udo, Bleibhier und Flex hinter ihren Captain her, der oft in der Dunkelheit vor ihnen verschwand, da er stelzbeinig und wutschnaufend vorstakste…

Am Ende der eigenartigen Prozession folgten in einigem Abstand 2 majoranische Putzen, 1 besoffener Latexianer (der sich im Vollrausch und unter „Ausziehn, Ausziehn“-Rufen ständig Gummiapplikationen von Stirn und Nase pulte, um diese mit einem finalen „Tadaa!“ von sich zu werfen). Dabei war auch ein stummer Blödel von der Sicherheit und ein etwas mitgenommen wirkender Putzlappen, der, mit grünlichem Schleim überzogen, fauchend, drohend und unbemerkt hinter der versammelten Mannschaft herkroch…

Der einzige, der die gedrückte Stimmung um sich mißachtete, war Mondamin, der geistesabwesend vor sich hinbrummelte… „Ohne Löffel… Grummel… Ruhig, Bienlein… Schnaub… Roger, roger… Grunz… Verdammt dunkel hier… Murmel… Gähn…“

„Mondamin!“ rief Flex nach einer Weile fast stummen herumlaufens… „Es ist stockdunkel hier, schmutzig und ungemütlich! Würdest du mir bitte sagen, wie weit es noch ist, um aus dem unheimlichen Keller hier wieder herauszukommen?“

Mondamin dreht sich verärgert um…. „Wie, rauskommen? Was denn? – Und wieso rennt ihr immer noch wie die Bekloppten hinter mir her? Hab‘ ich euch nicht gesagt, daß ich nur mal eben auf’s Klo will, mir einen `runterholen??“

Weiter kam er nicht, denn plötzlich plärrte ein schrilles Kreischen durch die Dunkelheit hinter ihnen… Dann war nur noch undeutlich zu sehen, wie eine der beiden Putzen, von einer monströsen Klaue in einen Luftschacht über sich gezogen wurde…

Die andere Putze schrie unterdessen: „Verdammt, Säure, es ist pure Säure! Verdammt, der Boden! – Meine Füße! Aaaargh!“

Dabei strampelte sie mit schmerzverzehrten Gesicht neben dem durch die Aufregung umgestoßenen Putzeimer herum, der noch zahlreiche Magen-, Darm- und Bierflascheninhalte der Party enthalten hatte und wohl auch die Quelle der Säureattacke gewesen war.

„Verdammt, was war das für ein Wesen?“…

„Und was sollen wir machen? – Hier hört uns keiner schreien…“ fügte Flex angstvoll hinzu…

Udo drückte sich ängstlich an Fleischkopf-Müller und stammelte: „Oh, ich habe da mal einen Film gesehen, der hatte so einen ähnlichen Titel. Ich glaube der ging ungefähr so: `Während sie Weihnachtslieder singen, hört Dich keiner schreien`… Das war wirklich entsetzlich! – AUA!“

Mondamin hatte dem zitternden Udo ins ebene Gesicht geschlagen, jetzt guckte die Faust auf der anderen Seite seines Kopfes heraus. Mondamin machte ein leicht unterbelichtetes Gesicht, während er versuchte, die Faust durch Drehbewegungen zu befreien. Langsam fing er an, wütend zu werden.

„Udo, Du schwule Götterspeise! Hör auf Dich so an mir zu reiben, Du hinterläßt überall Schleimspuren!“

„Captain, wir sollten hier schleunigst verschwinden. Ich hatte erst drei Einsätze dieser Art, zwei davon simuliert (schluck).“ gab Flex zu bedenken, als sie erneut einen Schrei hörte, der gurgelnd endete. Jetzt war auch der blöde Wachmann weg, obwohl er noch gar nichts gesagt hatte.

„He, Du Synthetikfresse, komm mal her und befrei mich mal von diesem Suppenkasper hier!“ verlangte Mondamin vom Partygast ganz hinten.

„Ich bin vielleicht künstlich, aber ich bin doch nicht blöde…“ kommentierte dieser, während er sich mit dem Zeigefinger an die Stirn tippte. Er hatte zwar einen riesigen Respekt vor dem mordenden Klauenmonster, das mit Säure herumspritzte, aber echte Todesangst hatte er nur vor dem legendären Cpt. Fleischkopf-Müller, der auch von Zeit zu Zeit mit diversen Körperflüssigkeiten und harten Gegenständen um sich schmiß.

Noch während der Mann sich an die Stirn tippte, blitzten hinter ihm scharfe Reißzähne auf…

Bibbernd und umarmend rückten Udo, Flex, und die verbleibende Putze um Mondamin zusammen… Dieser sah zwar ebenfalls auf das Wesen, das sich nun hinter dem Latexianer aufbaute, jedoch gingen ihm ganz andere Gedanken als „Angst“ und „Panik“ durch die Birne…

„Heda, Sie mit dem muskulösen Hinterkopf! Haben wir uns nicht schon mal irgendwo gesehen? – Auf Lisa, Schwulensauna?“

Das glänzende, fletschende Wesen hinter dem Latexianer (der die drohende Gefahr „dank“ eines Alkoholpegels oberhalb von Mondamins Blutdruck immer noch nicht bemerkt hatte), wischte Mondamins Frage mit einer mürrischen Handbewegung zur Seite… Da der Latexianer aber gerade an dieser ungünstigen Stelle stand, ging es ihm nicht anders, als Mondamins Einwurf…

In Fetzen und unter dem Schreien der Anwesenden flog der Körper des fremden Partygastes gegen ein Metallschott…

Die Anwesenden klapperten nun mit Zähnen, Gliedmaßen und diversen Holzkreuzen und äquivalenten Alien-Reliquien herum… Inzwischen hatten sich alle eng an den Captain geschmiegt. Flex war nur noch an den sonst so sanften Äuglein zu erkennen, die nun aus dem Hosenschlitz von Mondamins (nun sehr „voluminösen“) Hose herausschauten… Die Putze hatte Schutz unter den stur, stämmig und breit stehenden Beinen des Captains gesucht, während Udo sich als Zäpfchen getarnt in Mondamins rektaler Region aufhielt… Bleibhier kauerte nur wimmernd auf den Schultern Fleischkopf-Müllers herum…

Mondamin jedoch stand nur blöde aus der Wäsche schauend herum, kratzte sich im Schritt und schnipste einen dicken Klumpen Ohrenschmalz an die Decke, der prompt und wuchtvoll ein loses Rohr traf, das nun beunruhigend dröhnte…

Das monstriöse Etwas jedoch machte sich erst mal mit Genuß über den verhackstückten Latexianer her…

Es dauerte jedoch nur ein paar Sekunden, bis das Wesen erste Probleme mit der Malzeit bekam… von Hitze und Zähnen teilweise verflüssigt, verklebte nun ein dicker Latexklumpen das Maul der Bestie, welche versuchte, diese Überreste des Fremden mit wildem Kopfschütteln von sich zu werfen…

„Mondamin! Bitte tue etwas! Gebe diesem Monster den Rest, solange es abgelenkt ist!“ murmelte eine undefinierbare (da nuschelige) Stimme aus Mondamins Hintern… Das ließ sich der Captain nicht zweimal sagen… Mit 3 Schritten stand er auch schon direkt vor dem Gegner, der die drei mal kleinere Gestalt vor sich noch nicht einmal bemerkt hatte…

Grimmig schnaufend stemmte Mondamin seine Hände in die Hüften… Es würde nun etwas passieren…

Etwas Grauenvolles….

Fleischkopf-Müller kramte in seiner Jackentasche und zog, begleitet von einem widerlichen Schmatzlaut, der aus der Achselgegend stammte, ein dickes Buch heraus. Es sah schon ziemlich vergilbt aus. In geschwungenen, goldfarbenen Lettern stand „Mein erstes Fotoalbum“ drauf. Mondamin tippte dem Ungetüm freundschaftlich auf die schwarz glänzende, chitingepanzerte Schulter.

„Wenn wir uns tatsächlich kennen, müßte eigentlich ein Bild von Ihnen da drin sein. Ich sammle nämlich Fotos von allen, die mir irgendwie sympathisch sind…“

Flex äugte zitternd auf das jetzt aufgeschlagene Buch. Überall waren Fett- und Blutflecken verteilt, sowie undefinierbare, organische Rückstände. Möglicherweise handelte es sich dabei um Essensreste, so hoffte sie jedenfalls inständig.

„He Mondi, warum bin ich denn auf keinem der Bilder und was machst Du da in den Frauenkleidern vor der gierigen Meute Außerirdischer in einem Club für Transvestiten?“ Diese Frage konnte sie sich nicht verkneifen.

„Ich bewahre da nur Fotos auf, von Leuten, die ich sympathisch finde, habe ich doch schon mal gesagt, oder? Was das andere angeht, ich war jung und brauchte das Geld…“

Er richtete seine volle Aufmerksamkeit wieder auf sein Gegenüber, welches sich nun von den Plastikresten befreit hatte. Der Captain blätterte neugierig die Seiten durch, während das Monster mit aufgerissenem und blutigem Maul näher kam.

„Hmmm, auf diesen Fotos sind Sie nicht drauf, mein Herr. Habe ich mich wohl doch geirrt. Sie Arsch hätten ja auch gleich sagen können, dass wir uns nicht kennen. Wichser.“ Damit drehte er sich um und schickte sich an zu gehen.

Plötzlich jedoch wurde sein Gesicht knallrot, Adern traten zum Vorschein und er kniff unter großen Anstrengungen die Augen zusammen, bis sie nur noch schmale Schlitze waren. Die Anspannung löste sich spontan, als ein langgezogenes, obszönes Geräusch erklang und kurz darauf raste Udos Zäpfchenform aus der hinteren, geografischen Region Fleischkopf-Müllers.

„Ah, das mußte einfach sein, hat mich schon die ganze Zeit gestört. So, ihr anderen! Macht, daß ihr aus meiner Kleidung verschwindet. Ist ja direkt lästig, so eine Anhänglichkeit. Kenne ich nur von den Killerbienen in meinem Quartier, die außer mir keiner sieht.“

Mondamin schüttelte sich wie ein räudiger Hund und alle menschlichen und andersartigen Anhängsel fielen von ihm ab. Währenddessen raste Udo kreischend und begleitet von einem eigenwilligen Geruch auf die Bestie zu, die sich schon zum Sprung geduckt hatte…

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Artikel

von Hoffmann am 01.01.02 in Fight Club

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