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Neue Datenschutz-Richtlinien der EU – Zukunftia klärt auf

, Neue Datenschutz-Richtlinien der EU – Zukunftia klärt auf

Seit Tagen bekommt man per Mail und auf Webseiten semi-juristische Texte um die Ohren geballert, weil sich das Datenschutzrecht dramatisch verändert hat. Das gilt auch für Zukunftia.de. Um euch also zu schützen (und selbst nicht abgemahnt zu werden), müssen wir euch ab dem 25.05. haarklein erklären, wie doof ihr seid, wenn ihr irgendeinem Online-Angebot über den Weg traut. Eigentlich wollten wir euch vor der Wahrheit schützen, aber nun gut… Lest hier also alles zu unseren neuen Datenschutzbedingungen. Sonst Knast.

Achtung, Abmahn-Anwälte! Dies ist NICHT unser offizielles Datenschutz-Pamphlet – oder, wie ihr es nennen würdet: „Gelddruckmaschine“. Unseren hochseriösen, offiziellen und von sympathischen Anwälten geprüften Standard-Text findet ihr HIER. Das da unten entspringt lediglich unserer schlechten Laune und sagt nur rein zufällig fast das selbe aus wie die zehnmal längere Version von Kollege Sparkiller. Nur, damit wir uns verstehen. Und zwar besser, als beide Seiten es verdient haben.


Hallo ihr Trottel (nachfolgend wertfrei mit „User“ umschrieben“),

wenn ihr bei uns als User angemeldet seid, sehen wir eure IP, die vom uns verwendeten Blog-System gespeichert wird. Und dies so lange, wie euer bei uns veröffentlichter Kommentar existiert. Also schätzungsweise die Zeit, bis die Sonne verglüht. Jedoch kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass davor/danach intelligente Außerirdische, außerirdische juristische Personen oder außerirdische Staaten Einsicht in diese Daten erhalten könnten.

Im Ernst, wir halten das sogar für extrem wahrscheinlich.

Eure gespeicherte IP ist übrigens die Zahlenfolge, die jeder Computer im Netz besitzen muss, damit das Internet überhaupt funktioniert. Wir gucken in EURE aber nur rein, wenn uns langweilig ist, ihr gegen unsere laxen Nutzungsbedingungen (keine Beleidigungen, kein SPAM, kein Verhalten, das gegen die guten Sitten der Satire gerichtet ist) verstoßen habt ODER ihr Straftaten ankündigt, begangen habt, verherrlicht, gutheißt, mit Vornamen ansprecht oder irgendein gieriger Abmahn- und/oder Staatsanwalt mit/ohne Geld uns dazu zwingt, eure Daten preiszugeben.

Wirklich, da sind wir überaus schissig und vorsichtig! Daher auch der lange Satz da oben.

Aber seid unbesorgt, denn außer eurem groben Wohnort und eurem Provider sehen wir eh nichts. Wir sind hier ja nicht in einem Hacker-Film der 90er. Und der Provider verrät uns ja auch nichts über euch. Ach ja: Verkaufen, Vermieten oder Verschenken tun wir eure Daten auch nicht – das ist Ehrensache. Wir behalten uns jedoch vor, dies jederzeit zu tun, sollte irgendwer REICHES an der (vermuteten) Postleitzahl eines arbeitslosen Rohrzangen-Verlegers in Sachsen-Anhalt interessiert sein.

Übrigens, eure IP sehen wir natürlich auch, wenn ihr unsere Seite nur besucht und hier gar nichts schreibt. Problem damit? Dann ein „Herzliches Willkommen“ im Club der First-World-Probleme, denn das ist auf jeder Webseite so. Auf Handy-Apps eigentlich auch. Auf diversen Programmen am PC auch. Und auf deiner Mutter sowieso.

Ohne diese lächerlich grobe Auswertung wüssten wir nämlich nicht, aus welchen Region der Welt ihr zu uns kommt. Und wie viele ihr seid. Das ist aus Neugiergründen für uns durchaus mal interessant. Da ihr aber so wenige seid, verdienen wir damit keinen Cent, wie gesagt. (Tipp: Sagt euren Eltern und Geschwistern mal Bescheid, ja? Die mögen doch sicher auch kein „Star Trek Discovery“?)

Wir verlinken zwar auf Facebook und Twitter, wissen aber nicht, ob die irgendwas über euch speichern – und ob das dann rechtlich in der Grauzone sein könnte. Wir vermuten aber mal, dass das nicht der Fall ist. Gerade bei Facebook nicht. Der Russe ist ja vom Wesen her eher ordnungsliebend.

Außerdem sehen wir – wie alle übrigen Leser der Seite – alles, was ihr bei der Anmeldung beim… Dingsbums-System (na, dieses User-Anmeldesystem halt) an Daten angegeben habt. Dafür müssen wir euer Profil nur bei diesem seltsamen Bloganmeldungssystemmanager-Anbieter (von den Cayman Islands, glaube ich) aufrufen. Unter anderem könnten dabei wichtige Nicknames, krude Hobbys, urkomische Profilbilder und ähnliches angesehen werden. – Im Ernst, BergH! Diese Einblicke in deine Hochzeitsnacht hast du doch nur versehentlich hochgeladen, oder?

Des Weiteren sehen wir ALLE eure Kommentare, wenn ihr hier Kommentare hinterlassen habt. Wenn die dumm oder voller Rechtschreibfehler sind, könnten euch die anderen Leser der Seite eventuell auslachen. Das ist aber egal, weil ihr ja hoffentlich nicht euren realen Namen als Benutzernamen angebt. Nur komplette Trottel und Profi-SF-Autoren tun so etwas (Abgrenzung schwierig)…

Sollte euch irgendwas hiervon sauer aufstoßen, so wendet euch bitte vertrauensvoll an eines der oben genannten Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten. Denn wenn wir ehrlich sind, schreiben wir hier nur lustige Texte, während diverse IT-Systeme dutzendfach im Hintergrund… äh… irgendwas machen. Die Details versteht nicht mal Kollege Sparkiller, und dabei ist der hier schon die hellste Birne am Baum. Schreibt uns bitte auch nicht an, wenn ihr konkrete Kommentare von euch gelöscht haben wollt, denn diese werden laut des Codex Iuris Canonici (= Katholisches Kirchenrecht von 1983) als sogenannte „Worte eines/einer Heiligen“ eingestuft und sind daher besonders schützenswert.

Bitte beachtet in diesem Zusammenhang auch die aktuelle Rechtssprechung zu Can. 1366 („Bestrafung der Eltern, die ihr Kind nicht katholisch taufen lassen“) im Zusammenhang mit Can 188, § 3 („Gebetbücher für den öffentlichen oder privaten Gebrauch der Gläubigen dürfen nur mit Erlaubnis des Ortsordinarius herausgegeben werden.“)

Ort der Rechtsprechung im Falle einer Klage gegen Zukunftia oder seine vielfältigen, wirklich prächtig(!) anzusehenden Organe ist:

Alpha Centauri.

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Artikel

von Klapowski am 24.05.18 in Intern

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Kommentare (7)

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  1. Halbnerd sagt:

    Exzellent, endlich mal ein juristischer Text, der mich überzeugen kann. Ich stimme dem zu.

  2. Bergh60 sagt:

    tach auch !

    Wunderbar und ehrlich !
    Kennen Sie einen guten Datenschutzbeauftragten?
    Ja!
    Können Sie mir seine e-mail-Adresse geben?
    Nein !

    Gruß BergH

  3. Raketenwurm sagt:

    Und ab sofort gibt es laut der neue EU-Verordnung auch vom 22.11. bis 21.12. ein neues Sternzeichen: Der Datenschütze !

  4. G.G.Hoffmann sagt:

    Bei Daniel Räbigers „treknews“ wurde konsequenterweise wenigstens das komplette Archiv von 1998 bis 2018 eingestampft, weil er aus technischen Gründen keine Anpassung mehr an die DSGVO habe vornehmen können. So schafft die DSVGO wenigstens wieder etwas Platz im Netz.

    Ich werde jetzt damit beginnen, ALLE Unternehmen und Webseiten, von denen ich in den letzten Wochen eine E-Mail bzgl. DSGVO erhalten habe, mit einem 8-seitigen Schreiben um Auskunft zu bitten, was genau sie über mich gespeichert haben, seit wann und wie lange noch. Sonst Klage. Man will ja schließlich wissen, ob die das ernst meinen mit dem Datenschutz oder lediglich eine Vorlage auf ihre Webseiten kopiert haben.

    Ich finde es natürlich vorbildlich, dass inzwischen auch Webseiten wie „Muttis Linsensuppenrezepte“ panisch, aber juristisch unveranlasst, eine Datenschutzerklärung veröffentlichen.

  5. hitzestau sagt:

    Wie immer sehr süffisant zum Lesen bei Euch! Endlich hat mal jemand erklärt, was passiert, wenn ich eine Webseite aufrufe, als Trottel wusste ich das alles gar nicht. Also dass Ihr jetzt MEINE IP habt, finde ich überhaupt nicht ok. Ich denke, in diesen IP-Adressen oder wie das korrekt heisst, steckt viel Potential für Missbrauch durch böse Menschen, von denen soll ja viele geben im Internet… also besser wieder raus hier.

    • G.G.Hoffmann sagt:

      Autohersteller sollten auch verpflichtet werden, großflächig auf Fahrer- und Beifahrertür zu schreiben:

      „Achtung! Durch Benutzung dieses Autos laufen Sie Gefahr, in Verkehrsstaus und Autounfälle verwickelt zu werden! Außerdem könnten Sie durch Dritte im Straßenverkehr zeitlich und örtlich wahrgenommen werden.“

      Wer schützt mich davor, dass Oma Müller zu ihrer Tochter sagt: „Ich habe eben den Herrn Hoffmann vorbeifahren sehen.“ Das geht doch nicht, dass die alte Spy-Oma einfach so aus dem Fenster guckt und herum erzählt, was sie wahrgenommen hat.

      Antworten
  6. BigBadBorg sagt:

    Herrlich! Seit Wochen quälen wir uns mit DSGVO herum, aber vielleicht werde ich einfach mal euren schönen Text an die Pinwand hängen. Sollte reichen!

    Danke!!

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