Film- und Serienkritiken

Seriöse News & Kritiken zu Film und Serie.

„Star Trek Discovery“ – 1.03 – „Context is for Kings“ – Kritik

, „Star Trek Discovery“ – 1.03 – „Context is for Kings“ – Kritik

Haaach… Die erste reguläre Folge ist da! Und für alle, denen Pilotfilme sonst zu hektisch oder exceltabellarisch sind („Da fehlt noch eine Actionszene in Sektor 3-b!“) ist dies meist ein Tag zum frohlocken und sich froh an den Locken zwischen den Beinen spielen. Denn wo sonst kann eine Serie endlich ihre wahren Stärken ausspielen, wenn nicht in etwas, was der Schäferhund des Regieassistenten draußen auf den Gehweg… – aber wir sollten wirklich noch nicht unsere professionelle Detailanalyse vorwegnehmen.

Inhalt: Michael Burnham gelangt überraschend auf die Discovery, weil ihr Shuttle die Masern hat. Dort angekommen, kann man ihre Arbeitskraft sehr gut für ein besonderes Projekt gebrauchen, von dem ihr keiner erzählt. Und NEIN, ich versuche nicht mal, das hier negativ klingen zu lassen.

Besprechung:

Ein Gutes hat diese Folge ja: Ich habe keine Hemmungen mehr, wahllos zwischen all ihren Elementen umher zu springen. Oder, wie ich es ausdrücken würde: „Dem Showrunner beim Messie-Sein zu helfen“.

Immerhin überraschte uns die schwerelose Schönheit der Figurenentwicklung: Michaels Shuttle wird von durchaus bekanntem Quantenflitter(?) infiziert, und da sie eine supergeniale Quantenphysikerin ist (neben Erster Offizier und Kampfsport-Amazone wahrscheinlich nur ein kleines Hobby von ihr?), ist sie die einzige, die verhüten kann, dass sich der Rest der qualifizierten(?) Crew drei Tage mit diesem Problem beschäftigt. Aber halt, sie kümmert sich ja gar nicht um den Flitter, sondern lieber um eine streng geheime Superforschung zum Thema „Codeschnipsel nach Fehlern durchsuchen, ohne Thema und Ziel zu kennen“, was wohl für jede Art von Forschung geeignet ist, die Donald Trump in Zukunft zu fördern gedenkt. Ja, hier werden eben noch Sprünge in Sachen Unglaubwürdigkeit gemacht, die noch nie ein Mensch zuvor… – usw.

, „Star Trek Discovery“ – 1.03 – „Context is for Kings“ – Kritik

„Wir haben Leuchtkäfer an den Außenspiegeln. Deshalb muss die Pilotin im Flug mit einem Raumanzug ganz alleine raus und die Viecher abwischen!“ – Humor-Generator aktiviert: Der Vorteil von Discovery ist, dass man sich keine absurden Dialoge für die Bildunterschrift mehr ausdenken muss. Aber wenn DIE jetzt unsere Satire-Schiene fahren, wer muss denn dann die genialen SF-Geschichten schreib… ?

Und da sie im Gefängnis eh nicht gut mit den anderen klarkommt (ein in Knästen vermutlich völlig neues Problem, genauso wie das Konzept der Einzelhaft), wird sie mal eben in eine normale Crewkabine verlegt. Ach ja, die darf sie nur verlassen, wenn sie vorgibt, gerade zu arbeiten. Äh, also IMMER? – Oder zur Not halt mit dem Sabber („Atemprobe“) eines Crewmitglieds, was bestimmt noch niiie jemand im Sternenflotten-Schullandheim gemacht hat, um an die geheimen Replikator-Vorräte zu kommen… – Im Ernst, wenn das die Art von Logik ist, für die das Franchise „erwachsen“ (senil?) geworden ist, möchte ich gar nicht erst an all die „durchdachten“ Langzeit-Plots denken. Ziehen sich die Leute in diesem Universum eigentlich auch mit einer Säge die Schuhe aus oder benutzen sie dafür gleich Sprengstoff?

Und ich lasse auch nur bedingt gelten, dass der Captain des Schiffes „U.S.S. Narrenfreiheit“ alles exakt so geplant hat. Er hat Burnham also „entführt“ ODER sich zumindest über Richter, Generäle, Politiker und andere Arschis hinweggesetzt – ODER die sicherten ihm tatsächlich „völlige Handlungsfreiheit“ zu. Ist das schon der angeprangerte Pragmatismus im Krieg, oder einfach nur der ultimative Freifahrtsschein für Autoren, die sonst von ihren Kindern Gutscheine für „1000 Jahre artig sein“ bekommen? Geht es noch etwas beliebiger, ohne dass ich die letzten drei Filme zu Rate ziehen müsste?

Ehe man es sich versieht, bekommt Michael erklärt, dass Biologie und Quantenphysik dasselbe sind, was auch total schlüssig rüberkommt: „Biologische Sporen sind Vorläufer der Energie, die durch das Universum zieht“. (Einfach nicken, dann geht der Onkel vielleicht, im Supermarkt funktioniert das meistens am Alki-Regal!) – Ja, liebe Trekkies da draußen, wir sind in Sachen Esoterik und Technobabble soeben 500 Jahre an „Voyager“ und 20 Meter an der „Star Wars“-Macht vorbeigezogen. Wobei in der Mitte der Typ aus „Astro TV“ hockt und Tarrotkarten verteilt.

, „Star Trek Discovery“ – 1.03 – „Context is for Kings“ – Kritik

„Hm, niemand will mir sagen, woran ich hier arbeite. Aber WIE zum Teufel könnte ich drei Schritte nach rechts gehen, um das offene Gespräch zweier Projektleiter zu belauschen? Ah, richtig. Mit den FÜßEN.“ – Screenshot-Malus: Ich sollte aufhören, nach dem Anschauen der Episode noch mal Szenen-Bildchen zu schießen. Irgendwie wird’s beim zweiten Ansehen nur dann besser, wenn ich den Logiklöchern schmutzige Blondinennamen verpasse und dabei manisch „Wer ist dein Herrchen?!“ rufe.

Den kurzen Horrorausflug auf das verunglückte Schwesterschiff fand ich übrigens weder spannend noch stimmig/sinnig aufgelöst. Für diese 5-Minuten-Exkursion mit Null-Sicht-Bonus („Klingone! Monster! Tür zu! Tür auf! Röhre! Tschüss!“) hätte man „Voyager“ in seiner experimentellen Phase noch an der Schottwand gekreuzigt, aber nun scheint diese Art des Geschichtenerzähl… Pardon, der Kreativ-Bullemie ja groß im Kommen zu sein. Abgesehen davon, dass man das Monster nicht sieht, was zu Star Trek in etwa so gut passt wie eine crazy Wackelkamera in einem Heimatfilm, finde ich das Verdunkelungselement recht billig. Und das im wahrsten Sinne der Budget-erhaltenen Möglichkeiten dieses Wortes.

Überhaupt müssen wir noch mal kurz über Mundwinkel-Unten-Michael sprechen:

Immer noch ist sie ein bisschen wie das klügste und schönste Mädchen auf der Schule, das beschließt, als Schülersprecherin gewählt zu werden, weil sie mit 16 Jahren „der Welt politisch noch so viel zu geben“ gedenkt. Natürlich erst, nachdem sie ihre halbjährliche, spätpubertäre „Die Welt hasst mich“-Phase ausgeschlafen hat. Ja, statt uns eine kleinwenig(!) sympathische Figur zu zeigen, die auch mal anders kann/muss (Traumata und so), präsentierte man uns bislang einen in Östrogen geschwenkten Kotz-Brocken… – Pardon: eine Kotz-Bröckin. Und nachdem sie ALLES falsch gemacht hat, sollen wir plötzlich mit ihr fühlen, weil sie die genaue Zahl der von ihr verursachten Toten auswendig kennt?

Mit dieser Mischung aus einem autistischen Vulkanier und König Joffrey soll ich mehr connecten als mit meinem alten Freund Harry Kim? Was qualifiziert sie denn für unsere Liebe? Der dauerangepisste Gesichtsausdruck? Die von ANDEREN geäußerten Schmähungen, gegen die sie sich dann doch wehren muss? („Ich bin zwar haufenweise schuldig, aber ich war Mobbing-Beauftragte bei den Vulkaniern und deshalb haue jetzt drei Leuten den Kiefer kaputt, bevor die mich richtig angegriffen haben!“)

, „Star Trek Discovery“ – 1.03 – „Context is for Kings“ – Kritik

„Und wissen sie, was ich hier habe, Burnham? Blaue Augen! Und wissen sie auch, was ich damit mache? Gewieft zwinkern! Und wissen, sie, was ich neben meinen Augen habe? Lachfältchen! … “ – Worum es bei Discovery wirklich geht: Die ersten Stunden beim Kennenlernen eines neuen Captains können sich durchaus etwas ziehen. Vor allem beim Kehlläppchen. Brrrr…

Auch muss ich immer noch damit klarkommen, wie die neue Battlestar-Serie gemeinhin so ausschaut.

Teilweise erinnerte die Szene in der Kantine nämlich entfernt an Star Trek (Uniformen), was schon etwas verstörend ist, wenn man eigentlich Captain Adama beim Pfefferstreuer-Twister erwartet. Ah, und Apropos Kanonen-… äh… Kauluken-Futter: In die Fresse gekloppt wird natürlich auch gleich! Denn aus irgendeinem Grund ist Burnham jetzt die alleinige Schuldige am Krieg, weil sie aus pazifistischen Gründen auf die Klingonen feuern wollte, es aber zeitlich nicht hinbekam (Hashtag „Sekundenmeuterei“). Okay, sie ist auf dem Klingonenschiff ja auch unglücklich über einen Ast gestürzt und hat den großen, mächtigen Krieger in sein rituelles Butterbrotsmesser geschoben, aber dieses Ausmaß an billiger Verachtung wirkte so grob aus der Klassik-Trek-Verachtung der heutigen Drehbuchautoren geschüttelt, dass ich der 6. und 7. DS9-Staffel nachträglich den Friedensnobelpreis verleihen möchte.

Und jaaa, von mir aus darf man heute alles dunkler gestalten, abgrundtief finster und in Konkurrenz zu Kollege Dantes Höllenvisionen, aber extrem gut ERKLÄRT sollte das bei ST dann schon sein. Doch hier umtanzten uns nur die gefällige Klischee-Klaviatur und cool wirkende One-Liner (*Waffe auf Kopf halt* – „Der Captain möchte sie sprechen.“). Ja, insgesamt erinnert dieser Reigen an aufgeblasenen Unsympathen sogar erschreckend an die SOS-Crew („Style Over Substance“) aus „Stargate Universe“. Doch wie jüngst zahlreiche positive Fan-Reaktionen zeigen, muss man Dinge nur verstörender Inszenieren, damit man sie nicht mehr kritisieren kann („Ist halt modern, du Lappen! Plotaufbau ist ja sooo was von 2000 vor Christus, Altes Griechenland!“)

, „Star Trek Discovery“ – 1.03 – „Context is for Kings“ – Kritik

Der Pilzexperte vorne links („Still, sie Nicht-Vulkanierin!“) wirkt so überhaupt nicht wie ein Wissenschaftler, der sich etwas zu viel zutraut und am Ende einen hohen Preis zahlen muss. Auch wirkt er nicht wie ein plappernder Trottel, der mangelnden Sachverstand mit Arroganz zu überspielen versucht. Und seine Sprechweise ist so richtig pfiffig und kultig. Kurz gesagt ist das der tollste Charakter, den Star Trek bislang hervorgebracht hat!! (*Netflix-Millionen einsteck*)

So bleibt eine Episode, die ich nach objektiven Maßstäben (Null Trekbonus) für desaströs doof halte: Wenn etwas wie eine Shuttle-Infektions-Episode beginnt, für 2 Minuten zu einer Gefangenen-Folge wird, dann wie ein „Missglücktes Experiment“-Drama daherkommt, um dann über Gaga-Esoterik (Doppelung, ich weiß!) zu horrendem Horrorquatsch zu verkommen, dann habe ich nur noch eine Frage: Welche Art von Gashähne hat Bryan Fuller bei seinem Serien-Ausstieg eigentlich aufgedreht? – Ich habe nicht mal kapiert, wie all die seltsamen Ereignisse und Erscheinungen zusammengehören, wieso sich Menschen umstülpen, Sporenwasser(?) und Pilzstaub(?) durch das Schiff fliegt (gesund für die filigranen Computerinnereien?), Klingonen ohne eigenes Schiff (oder war das noch getarnt da?!) auf einem anderen Schiff herumlaufen, wieso ein Höllenhund durch das verunfallte Vehikel streunt und warum man zehn Jahre später eigentlich nie wieder was davon gehört hat, dass man nur Pfifferlinge in die Luft werfen muss, um quasi in Sekundenschnelle durch den Quadranten zu flitzen.

, „Star Trek Discovery“ – 1.03 – „Context is for Kings“ – Kritik

„Man kann es unmöglich erschießen, das Biest! Ich habe das nämlich jetzt schon zwei Mal behauptet und Gott hat nicht widersprochen!“ – „Burnham! Hören sie auf, den Türklopfer von Alex Kurtzman zu malträtieren und kommen sie her!“ – Man sieht sich immer keinmal im Leben: Endlich kriegen die mit den Katzenaugen und Nachtsichtgeräten unter den Zuschauern auch mal was zu sehen…

Und was war jetzt mit der Shuttle-Infektion vom Beginn?! Ich gucke doch schon extra auf Deutsch, damit ich nix verpasse! Da ist mir Battlestar Galactica bei den doofen Folgen echt lieber gewesen; da wusste ich wenigstens irgendwann, dass die Zylonen gerne das Heilige Abendmahl zu sich nehmen, um aus Maschinen und Menschen neue Gotteskinder zu zeugen… Schön!

Nicht mal der neue Kanten-Captain konnte mich voll überzeugen, war mir seine Haupteigenschaft (= Mysteriös, dabei aber trotzdem mit diesem gewissen mysteriösen Touch…) dann doch zu singulär. Mal ganz abgesehen davon, dass ich es immer billig finde, wenn Charaktere sich mit „Ich WILL mysteriös wirken!“ vorstellen und dann für exakt eine Minute lang kein helles Licht vertragen, weil sie die verbesserte(?) Version von LaForges Augen-Implantaten tragen… ? Und ist es schon ein Spoiler, wenn ich behaupte, dass uns David aus „Alien Covenant“ noch grundsympathisch erscheinen wird, wenn unser Captain mit seinem „Mad Scientiest“-Storystrang erst mal oben- und untenherum fertig ist? Denn dass Lorca bis zum Ende der Staffel totaaal loco und mit runtergezogener Uniformhose durchs Schiff hüpfen wird, halte ich hiermit für gesetzt…


Fazit: Was … war … DAS?

Und meine aufgekratzte Kopfhaut ist noch nicht mal gekünstelt, wenn ich euch frage, um was (außer um die säureverdächtige Auflösung aller Trek-Technologie 200 Jahre VOR und NACH Kirk) es hier konkret geht. Sämtliche Elemente wirken so seltsam zusammengestöpselt, dass hier selbst Michael Burnham Probleme hat, auch nur die richtigen FRAGEN zu stellen. Etwas, was ich sonst nur von Improvisations-Formaten wie „Schillerstraße“ oder „LOST“ kenne.

Und Michael ist ja sogar ein Genie, weil sie ein Monster in einen Raum locken kann, um ihre dortigen Freunde zu retten.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Die Dunkelkammer unter den Trek-Serien., „Star Trek Discovery“ – 1.03 – „Context is for Kings“ – Kritik
Schon gemerkt? Star Trek Discovery ist düster. Dunkel. Ja, soooo dunkel. Aber schließlich sind wir ja auch im Krieg. Und im Krieg ist natürlich kein Platz für verschwenderische Beleuchtung. Oder Glühbirnen im zweistelligen Watt-Bereich.

Dadurch entsteht natürlich auch ein Mangel an Vitamin-D und zwangsläufig schlechte Laune in der gesamten Sternenflotte. Kein Wunder also, dass selbst die Hauptrolle dieses Mal aus einem weiblichen Panzerknacker mit chronischen Aussetzern im Gesichtsbereich besteht, welche sich den Knasttransporter mit gleichfalls grummeligen Mithäftlingen teilt. (So düster. So finster.) Und gleichzeitig mit einem irgendwie sehr unfähigen Piloten, welcher klischéhaft schnell das Zeitliche segnet, weil es ihm das Drehbuch so befohlen hatte. („Okay, der treibt am Shuttle vorbei in 3… 2… 1… Ahaaa!“)

Und von diesem stellaren Ruderboot der miesen Stimmung geht es direkt auf die namengebende „Discovery“ mit ihrem etwas gewöhnungsbedürftigen Retro-Design der 70er. Ihr habt es euch eventuell bereits gedacht: Eine Lichtstärke von mehr als 200 Lumen ist auch dort selten anzutreffen. (Krieg. So unhell.) Doch zugegeben, ein gewisses Kinofeeling kommt dadurch schon auf. Gerade durch die wuselige Geschäftigkeit an Bord.

Die Story passt dazu dann auch irgendwie. Denn Krieg sorgt auch bei Fans des Friedens für neue Prioritäten, seien sie auch noch so seltsam. Wobei, Pilz-Sperma als potentielle Geheimwaffe hatte ich persönlich jedenfalls nicht erwartet. Oder dass man diesen Mutanten-Fungus auch als Warp-Ersatz einsetzen will. Nur gut, dass dies keine Prequel-Serie ist, welche einen späteren Erfolg eben dieser Idee direkt ausschließt. Ha-ha!

Interessant gespielt fand ich dagegen den Captain Lorca. Nicht unsympathisch, aber auch kein Saubermann. Überhaupt haben die Charaktere schon ein gewisses Potential und zeigen nicht sofort, aus welcher typischen Figuren-Schablone diese geschnitzt wurden. Dafür gebe ich mal ein vorsichtiges Daumen-Hoch. (Sieht mangels Licht eh keiner.)

Aber unterhaltsam war das alles schon irgendwie, wenn auch nicht besonders trekkig. Erneut erinnerte mich die Stimmung ein wenig an Star Trek VI. Und auch etwas an die späteren DS9-Folgen. Ihr wisst schon, die mit dem Krieeech! Aber vielleicht sorgt dieser ja dafür, dass sich in der Serie in nächsten Jahren alles hin zum Klassik-Design entwickelt. War schließlich auch die Ausrede von diesen Prequel-Star Wars-Streifen. (Oh, Gott, jetzt verwende ich DIE schon als Argument!)

Fazit: Als Non-Trek-SciFi-Drama war diese Folge schon ziemlich kurzweilig. Gerade, wenn man sich dazu überwindet endlich damit abzuschließen, dass wir bei Discovery erst einmal kein „Old-Trek“ zu sehen bekommen. Dafür gibt es im Moment ja die sehr ausgeleuchtete Serie „The Orville“. Von den Kaka-Witzen einmal abgesehen.

Wertung (ohne Trek-Faktor): 7 von 10 Punkten
Wertung (mit Trek-Faktor): 5 von 10 Punkten

SCHILDHILDES MEINUNGSPANZER
Das muss man alles mal ganz Lorca sehen..., „Star Trek Discovery“ – 1.03 – „Context is for Kings“ – Kritik

„Aber ich will nicht unter verrückte Leute gehn“, bemerkte Alice.
„Oh, das kannst du nicht vermeiden“, sprach die Katze. „wir alle sind hier verrückt. Ich bin verrückt. Du bist verrückt.“

Das waren recht kurzweilige 40 Minuten Discovery, oder nicht?
Doch schon zu Beginn, als das Shuttle mit den Strafgefangenen ‚zufällig‘ getraktorstrahlt wird, schaltete ich innerlich ab. Die Elite-Offizierin und Meuterin Burnham wird also *so* in die Crew eingeführt. Aha. Das war ja zu erwarten. *Natürlich* darf die Meuterin überall rumlaufen. Pfew. Mist.
Doch halt… – das Set! Wie chic! Die Offiziere, das Metall, die Beleuchtung, die Abzeichen, der „schwarze Alarm“, das Piepen und Surren, ja, das gefällt mir. Als dann noch Cpt. Lorca auf den Schirm tritt, finde ich noch mehr Gefallen.

Ok, Weltraumreisen mittels Pilzmycel.

Zugang mittels Atmenkontrolle, echt jetzt?

Das ist fragwürdig. Genauso wie Burnhams Re-Rekrutierung in Lorcas Crew; das will mir nicht gefallen. Aaaber egal, die kleine Jadgszene und die entstellten Leichen auf dem verunfallten Schiff sorgten für Ausgleich. Ich glaube, ich mag Lorca, denn ich möchte wissen, worum er sich einen Zoo hält. Ich möchte wissen, was der brabbelnde Rotschopf Tilly noch bereithält („theoretischer Ingenieur“). Und ob Lt. Stamets das Weinen anfängt oder den Captain anbrüllen wird. Und überhaupt, wer ist auf der medizinischen Station? Außerdem sieht mir Saru ähnlich, findet ihr nicht? Und was einem ähnlich sieht, das mag man. Freue mich auf die nächste Folge!

„Woher willst du wissen, dass ich verrückt bin?“ sprach Alice.
„Du musst es sein“, sprach die Katze, „sonst wärst du nicht hier.“

WERTUNG: 5 von 10 (im Trekuniversum)

Bei neuen Artikeln sofort informiert werden? Jetzt deine E-Mail-Adresse rausrücken und ab geht's!

Weitersagen!

Artikel

von Klapowski am 02.10.17 in Star Trek: Discovery

Stichworte

Ähnliche Artikel


Kommentare (68)

nach unten springen
  1. seph77 sagt:

    Hätte ich nicht hier und da ein Sternflottenemblem entdeckt, ich hätte das hier vom Look and Feel fast für ein Lets Play eines Mass Effect DLCs gehalten. Leider von keinem der interessanteren DLCs wohlgemerkt. Allzu kreativ war man die meiste Zeit aber auch nach Star Trek Maßstäben nicht. Das Gefangenen-Szenario zu Beginn, gab es ja allein in den knapp 100 Folgen ENT nur so etwa 300 mal. Auch den Alien-Anleihen am Ende der Episode wurde vor allem in VOY und ENT mehr als nur einmal hinterhergejagt. Auch wenn die Leichen nun etwas übler zugerichtet waren als noch vor 15 Jahren.

    Den Sporenantrieb würde ich in einer Sequelserie ja noch als nette Idee abtun, im Prequel ist er aber halt zum Scheitern verurteilt. Es sei denn er lässt das Schiff durch eine Fehlkalibrierung ein paar Jahrhunderte in die Zukunft hüpfen und die Discovery wird zum Vorläufer der Relativity…

    Die Charaktere blieben mir leider auch in dieser Folge wieder gänzlich fremd. Und dabei mochte ich sogar den nicht-talaxianischen Teil der VOY-Truppe, sofern er nicht Naomi Wildman hieß. An zu hohen Ansprüchen meinerseits kann es doch also nicht liegen, oder?

  2. Bolleraner sagt:

    Ich vermute ja, zumindest der neue Kapitän gehört zu Sektion 31. Das erklärt sowohl die Vorgehensweise mit Michael, als auch die unbekannten Technologien. Übrigens wurde Gleichberechtigung/-stellung nie so prominent -sprich Transgender als Hauptrolle- in Szene gesetzt. Noch dazu so hübsch. Man denke da nur an Rikers männlich/weiblichen Schmusibusi aus “The Outcast“. Kann nicht sagen, ob mir diese TNG Episode gefällt. Discovery halte ich im Gegenzug aber für extrem kurzweilig. Auch vermeintliche Logiklöcher stören da momentan noch nicht. Erstens ist jeder Eintrag einer TNG Folge in einer der beiden(!) Nitpickers Guides länger als die Liste der bislang bei Discovery hier gefundenen Fehler. Zweitens setze ich darauf, dass Kurzmann aus Lost gelernt hat und sämtliche Stränge auflösen wird. Noch offene Fragen scheinen mir nämlich hier unrechtmäßig als Logikfehler bezeichnet.
    Ich sehe Discovery momentan echt gern. Das konnte ich von VOY bis zum heutigen Zeitpunkt noch nie sagen. Insofern schon mal für mich derzeit nicht die schlechteste ST Serie. Der Rest wird sich weisen. Die 3€ / Monat für Netflix sind gut angelegt. *aufvermögensaufstellungschiel

  3. ted_simple sagt:

    Klapowski hatte schon recht, als er zum Pilotfilm schrieb, dass sich viele Leute von der schönen Optik zu sehr blenden lassen. So scheint es Sparkiller auch noch zu gehen, wenn er hier immerhin „ohne Trek-Faktor“ 7 von 10 Punkten vergibt…

    Wofür denn genau? Gibt es hier irgendwas Positives zu vermerken, AUßER der „Kino“-Atmosphäre? Und selbst diese Atmosphäre versagt an der entscheidenden Stelle, nämlich wenn man mitbekommen möchte, was während der „spannenden“ Szenen auf dem verunglückten Schiff so abgeht, dies aber aufgrund der chaotischen Kameraführung kaum möglich ist.

    Je länger man über die neue Serie nachdenkt beziehungsweise zeitlichen Abstand gewinnt, desto schlechter wird sie.

    Mir fällt es richtig schwer, überhaupt irgendetwas Gutes über diese Aneinanderreihung von Ereignissen (von einem Plot kann man ja gar nicht sprechen) zu sagen. Und dann war die Folge auch schon zu Ende, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat. Ich glaube, man kann das wirklich nur gut finden, wenn man die „Atmosphäre“ irgendwie toll findet und sich davon tragen lässt…. oder so.

    Okay, ich will mich doch mal an einer Zusammenfassung der Substanz versuchen:

    Erste Haupthandlung: Der „Ex-Knacki“ Tom Paris wird Zimmergenosse von Harry Kim, doch so richtig funkt es zwischen den beiden noch nicht.

    Zweite Haupthandlung: Tom Paris trifft auf seinen alten Hassfreund Chakotay, doch die Versöhnungszene (gegenseitige Rettung, am Ende des Pilotfilms „Caretaker“) lässt immer noch auf sich warten. Also eigentlich bisher auch noch nichts passiert.

    Erste Nebenhandlung: Wir erfahren, dass der frühere Captain der Equinox jetzt auf der Discovery das Sagen hat! Und er fängt auch gleich wieder ein Alien für seinen persönlichen Zoo ein, um es fies auszubeuten und dadurch mit Schneller-Als-Warpgeschwindigkeit nach Hause, äh ich meine in die gute Stube der Klingonen zu gelangen.

    Zweite Nebenhandlung: Die lustige „Backstory“ des Mega-Targs! Wir können mit ansehen, wie das Tier in natürlicher Umgebung mit seinem klingonischen Herrchen spielt, nur um dann durch die eintreffenden Menschen aus seiner trauten Glückseligkeit gerissen zu werden. Wir können aber beruhigt sein: Gewiss wird in einer der nächsten Folgen Chakotay für die Rechte des Targs plädieren. Hoffe ich doch zumindest!?

    Ob es wirklich so kommt? Diese Frage quält mich doch ein bisschen. Wie es diesem armen Wesen wohl ergehen wird? Einen sehr schönen Spannungsbogen habt ihr da aufgebaut!

    Das macht Freude auf mehr! Und wir haben jetzt den ECHTEN Sympathieträger der Serie entdeckt… das war doch nicht so schwer, oder?

  4. e.ellert sagt:

    Oh nein, ihr hasst es jetzt schon. ENT wiederholt sich. Und VOY. Ihr seid zu zynisch. Raucht mal einen, aber das macht ihr bestimmt sowieso. ;> edit, oh nicht alle scheinen es zu hassen. Miesepeter Klappo bisher nur. Wie immer also.

    • ted_simple sagt:

      Ja, eigentlich schreibe ich die Serie jetzt schon ab. Die andere Prequel-Serie, ENT, hat mir größtenteils noch Spaß gemacht, außer der bescheidenen zweiten Staffel.

      Es gibt da eine ganze Reihe Probleme.

      1.) Keine Vision: über moralische Fragen wird nicht mehr nachgedacht, die Sternenflotte ist unsympathisch (Art und Urteil von Michaels „Gerichtsverhandlung“ ist ein Witz), die Charaktere sind unsympathisch

      2.) Die Charaktere sind dumm und die Handlung hat zuviele Widersprüche (die stümperhafte Dichte an Logiklöchern erinnert mich ein bisschen an Star Trek: „Nemesis“, alles ist nur Show)

      3.) Die Kontinuität ist nicht gewahrt: visuell liegt die Serie voll daneben, die Klingonen sehen aus wie überzeichnete Comicfiguren, so als ob man „Nemesis“ und die JJ Abrams-Filme noch mal überbieten wollte; was soll das sein – Star Wars, Stargate, Marvel Movies, oder doch ein bisschen Gruselfaktor wie aus „Alien: Covenant“? Nur wie Star Trek fühlt es sich nicht mehr an. Bei den technischen Entwicklungen dürfte es noch größere Widersprüche zum Kanon als schon bei ENT geben.

      4.) Die düstere Atmosphäre hat noch NIE zu Star Trek gepasst. Die Ausnahme war DS9, aber da waren es auch nur die letzten Staffeln und man hatte die Charaktere zu dem Zeitpunkt längst ins Herz geschlossen. Ja, bei DS9 ging es am Ende immer mehr um Emotionen – Freundschaft, Treue, Liebe – im Angesicht der düsteren Umstände. Aber bei „Discovery“ mag ich bisher niemanden.

      Die Sache ist die: die vorgenannten Punkte wären bei jeder anderen Sci Fi Show kein Problem (naja, außer Punkt 2, Dummheit und Logikfehler sind für jede Serie abträglich). Aber das hier soll nun mal Star Trek sein, und da muss man sich auch an Star Trek messen. Das ist das Problem.

      Und es ginge durchaus anders. Zu viele kreative Entscheidungen sind ganz offenbar falsch getroffen worden, die Macher kennen sich nicht mit Star Trek aus, sondern nur mit generischen Sci Fi-Filmen á la JJ Abrams, Marvel und so weiter.

      Voyager gefiel mir sogar noch gut, Enterprise war auch noch größtenteils als Trek zu erkennen… aber das hier kaum noch.

      Es ärgert mich fast schon, dass man jetzt überall im englischsprachigen Raum positive Kritiken zu lesen bekommt. Offenbar kommt die Serie gut an! Ich glaube, es wäre mir fast lieber, sie würde richtig hart floppen, um dann ein paar Jährchen später nochmal einen richtigen Anlauf zu versuchen. Nein, ich schreibe das nicht, weil ich zynisch bin. Es geht mir nur um eines: Eine Serie zu bekommen, die sich anzuschauen lohnt. Aber wenn sich jetzt so ein Mist als „gutes Star Trek“ etabliert, dann wird man sich in absehbarer Zeit nicht mehr die Mühe machen, an dieser verkorksten Formel etwas zu ändern.

      Antworten
  5. Klapowski sagt:

    Mal was ganz Allgemeines gefragt: Woran liegt das eigentlich, dass die sanften, positiven Kritiken von „Discovery“ irgendwie oft nach süßem Brotaufstrich klingen? Ich würde die Serie ja auch gerne supi finden, aber es ist jetzt nicht so, dass da argumentativ was kommt, was mich „trägt“ und vielleicht sogar minimal umdenken lässt:

    „Ich finde die Stimmung nett.“
    „Das wird schon, Kurtzman hat bestimmt aus LOST gelernt.“
    „Ich mag die Wände.“
    „Ist ja erst die dritte Staff… äh, Folge.“
    „Noch offene Fragen scheinen mir hier unrechtmäßig als Logikfehler bezeichnet.“
    „Klapo meckert ja eh immer nur.“

    Oder, wie Kollege Sparkiller es per Mail ausdrückte:

    „Ach, komm. Gelangweilt hab ich mich beim Gucken nicht, dafür passierte doch genug.“

    DAS finde ich (zumindest für Zukunftia-Verhältnisse) schon mit extrem vielen Vorschusslorbeeren ausgeschmückt. Allein der Aufbau der Figuren ist nach heutigen Premium-Serien-Verhältnissen bedenklich platt und schnell: Nach einem Satz in der Kantine greifen die Mitgefangenen sofort(!) an, Lorca bezeichnet sich quasi selbst als durchtriebenen Charakter, mal ganz zu schweigen von dem klischeehaften Zunicken zu seiner weiblichen Vertreterin am Ende dieser Folge („Muhaha! Unser GAST wird sich hier wohlfühlen. Für meine … Schöpfung! Hier, Hand auf’s Kraftfeld, mein süßes kleines Monsterexperiment!“)

    Ich könnte Beispiele aus fast jeder Szene nennen, denn bislang hat noch keine Figur bewiesen, dass sie mehr als ein Abziehbild ist. Die Serie macht das durchaus clever: An den Stellen, an denen sich der Zuschauer was Tieferes „einbilden“ soll, wird das Tempo rausgenommen und auf das Gesicht gezoomt. So wird aus „Angeberin-und-Impulskontrolle-Fail“-Burnham dann in der eigenen Phantasie vielleicht:

    „Hat viel durchgemacht und ein gutes Herz!“

    Und man darf nicht vergessen, dass wir schon 120 Minuten New-Trek gesehen haben und man jetzt von Macherseite GLAUBT, dass alle Figuren halbwegs vorgestellt sind und man jetzt richtig loslegen kann mit den (aus meiner Sicht) noch kruderen Klischeestorys…
    Bereits jetzt sind viele seltsame Grundlagen gesetzt, die nach den Grundsätzen der Dramaturgie immer wilder und düsterer werden dürften. Seid ihr alle bereit dafür, dass das hier vielleicht noch mal dreimal so moralisch finster, die Hauptfigur viermal so fehlerhaft und der Pilzantrieb zehnmal so bedeutsam wird? Was ist, wenn das eingesperrte Monster mal eine ganze Folge lang im Dunkeln gejagt wird? Ist das dann immer noch Star Trek oder wenigstens innovative SF-Unterhaltung?

    Für mich gilt ein bisschen das, was ich schon bei LOST am Anfang der zweiten Staffel empfand („Die haben ja GAR keinen Plan, wie sie das auflösen sollen?!“) und befürchte rein instinktiv hier ähnliches. Aber vielleicht irre ich mich ja und die nächste Folge wird auch für mich richtig klasse.

    • ted_simple sagt:

      Habe mir gerade „Into Darkness“ zum ersten Mal angeschaut und muss meine scharfe Kritik am „JJ Abrams“-Trek teilweise zurücknehmen. Der erste Film war mir damals wie ein Schlag ins Gesicht der Alt-Trekkies vorgekommen (wegen dem kompletten Umschrieb der Zeitlinie), ich fand Spock noch nicht sehr gelungen (was sollte die Beziehung mit Uhura?), alles irgendwie zu hipp und auf jugendlich gemacht und insgesamt war der Umgang mit dem Star Trek-„Erbe“ eher verkrampft. Der zweite Film kommt mir mehr wie eine liebevolle Hommage an die alten Filme vor und er steht auch mehr auf eigenen Füßen (so wie ein gutes Remake eines x-beliebigen alten Filmes eben; nicht originell, aber nett).

      Meine Überzeugung, dass die neuen Filme richtig schlecht sind, muss ich revidieren.

      Gut, nach „Discovery“ konnte es eigentlich nur noch bergauf gehen, da habe ich mich selbst vor „Into Darkness“ nicht mehr gefürchtet.

      @Dritte Episode: Ich finde die Entscheidung, eine neue Art von Warpantrieb zum Thema der ersten Staffel zu machen, auch katastrophal. Etwas Dümmeres hätten sie sich kaum einfallen lassen können. Bei Voyager sind derartige Versuche ja meist nach einer Folge als untauglich eingestuft worden; wie wollen sie das hier auflösen? Nachdem die neue Technik zuerst prima geklappt hat, wird sie dann doch wieder in der Mottenkiste verstaut, weil Tom Paris aka Michael Burnham einen schrecklichen Keuchhusten entwickelt, nachdem er/sie die neue Technik ausprobiert hat? Oder weil ihr Pizza Tonno doch besser schmeckt als Pizza Funghi? (Der Name „Burnham“ ließ mich gerade an Essen denken, mmhhhhh). Andererseits passen Prosciutto (= Burnham) und Funghi doch ganz gut zusammen… ich sehe schon das vertrackte Dilemma auf uns zukommen!

      Eine Staffel werde ich wahrscheinlich noch gucken, es sind ja auch nur noch 12 Episoden. Dann mal weitersehen. Nein, halt, aufs WEITERsehen wollte ich mich doch gar nicht festlegen…

      Gut, ich habe auch bei der Einschätzung der JJ Abrams-Filme versagt, also kann es ja doch noch was werden. ;D

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      Da fällt mir gerade noch was ein: Die Autoren setzen ja ziemlich stark auf den Überraschungsmoment, aber so richtig hat mich der Effekt bisher nicht überzeugt.

      Hey, Michelle Yeoh gibt einen ganz guten Captain ab! (von ihrer leicht hölzernen englischen Aussprache abgesehen) -> HAHA, denkste! Die lassen wir mal sterben.

      Michael Burnham ist im Gefängnis! Juchu! -> Nene, wir geben ihr einen Freischein!

      Hey, die entwickeln bestimmt eine problematische Waffe oder sonstwas Interessantes/Innovatives auf der Discovery! -> Nee, ist wieder mal ein neuer Warpantrieb. Hat uns doch schon in der zweiten Voyager-Staffel mit Tom Paris so gut gefallen! Mit Tieren und genetischer Mutation, das kommt immer gut! Und obendrauf packen wir ein Bündel Esoterik, um das Ganze technisch-physikalisch zu erklären! Mir gefielen Chakotays Räucherstäbchen und Reisen auf die Astralebene immer so gut.

      In der Tat, die Anzeichen verdichten sich: Hier sind zur angemessen Vorbereitung nicht nur die TOS-Staffelboxen zu Rate gezogen worden, nein, man hat auch frech und keck mal in das „neue“ Trek hineingeschnuppert und die ersten beiden Voyager-Staffeln herangezogen (gab’s gerade auf dem Wühltisch im Supermarkt). Das war ne prima Inspiration! *selbstgefällig zurücklehn*

      Nur eine Sache war nicht so toll: Dass sie bei Voyager Tom Paris‘ Backstory erst gegen Anfang der zweiten Staffel erzählt haben. Nee, gerade für sowas interessieren sich die Leute doch. Daraus machen wir den Piloten! Zweiteiler, versteht sich! Wieder so ein toller Überraschungsmoment: die echte Crew gibt’s erst in der dritten Folge! Nur doof, dass bei Voyager keine Klingonen vorkommen, und die bei TOS auch noch nicht richtig entwickelt sind. Worauf basieren wir die denn? Ein politischer Kommentar wäre nicht schlecht. Moment mal, da ist gerade wieder Donald Trump im Fernsehen, lass uns mal zuhören!

      Da haben wir die ersten drei Folgen ja schonmal im Kasten. :D

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Du wolltest doch Ruhe geben ;-)

      Nicht falsch verstehen, bin ja auch froh, dass durch Trek hier wieder viel los ist.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Ted, mein Freund, so weit denke noch nicht mal ich…

      – Gegen neue experimentelle Warpantriebe habe ich nicht mal was. (Nur, dass Schimmelpilze knapp vor Kirk anscheinend mal der Subraum waren)

      – Gegen Monster und Mutationen habe ich auch nichts. (Wäre nur schön, wenn man sie SEHEN könnte und sie im besten Falle einen halbwegs frischen Hintergrund hätten)

      – Und gegen Parallelen zu irgendeiner Trek-Serie habe ich auch nichts, zumal man da eh immer was finden wird. (Blöd ist halt nur, wenn einem altbackene C-Storys mit dem Anstrich des Ach-So-Düsteren des Jahres 2017 verkauft werden)

      Bei deinen ersten 6 Kommentaren gestern konnte ich dir ja größtenteils noch zustimmen, bei den 27 danach aber nur noch so halb.

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „DAS finde ich (zumindest für Zukunftia-Verhältnisse) schon mit extrem vielen Vorschusslorbeeren ausgeschmückt.“

      Mal davon abgehen, dass „Live-Spaß“ irgendwie gar nix mit Vorschuss zu tun hat: Anspruch und „realistisches“ Charakterverhalten sind nicht zwangsläufig Pflichtzutaten für Unterhaltung.

      „Spark, SPARK! Dir darf das Gucken nicht Spaß machen! Das geht doch gar nicht, so ganz ohne Charakterentwicklung! Und… und die Gefangenen erst! Die verhalten sich ganz anders, als ICH es mir vorstelle! Und mit dem NICKENDEN Captain fangen wir gar nicht erst an. Wo kommen wir denn da hin, wenn plötzlich JEDER anfängt ohne GRUND zu NICKEN?! Ha-ha-haaablblblblllglglll!!“

      Was ist denn z.B. mit Leuten, die sich einfach nur eine Stripperin ansehen? Darf man die auch nicht gut finden, weil die Gute dabei nicht aus Goethe vorliest? Hat denn nicht auch Discovery recht wohlgeformte Schenkel? Sorgt das ruckelige hoch- und runtergerutsche an der Story-Stange nicht für einen gewissen Unterhaltungseffekt? Klar, man fühlt sich dabei nicht besonders intellektuell und redet hinterher wohl auch nicht großartig mit seinen Arbeitskollegen darüber. (Kommt vielleicht auf den Job an?) Aber trotzdem fühlt man sich unterhalten. Und das ist der Unterschied. Ja, Discovery ist mein dunkles Strip-Lokal.

      (Preise für die beste Analogie 2017 werden ab sofort angenommen.)

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      Die Parallelen zu Voyager waren mehr als Witz gemeint, natürlich ist das per se nicht direkt ein Zeichen von schlechter Qualität, sondern es kommt darauf an, was man draus macht. Antriebstechnologie und Mutationen finde ich allerdings tatsächlich unglücklich gewählte Themen. Gerade in Kombination mit dem Thema Krieg hätte ich fast jedes andere „Technik“-Thema interessanter gefunden als die x-te Iteration der Antriebstechnologie. Iconians in TNG und DS9, all die Ansätze in TNG und Voyager… mit Mutationsfolgen habe ich in der Theorie kein Problem, in der Praxis sind die Folgen aber meist schlecht (TNG: Genesis, VOY: Die Schwelle etc.).

      Ach, warte mal noch ein paar Tage/Wochen/Monate/Jahre, und der Anteil meiner 27 Posts, denen du zustimmst, wird noch weiter wachsen! Es braucht erst einmal ein bisschen Zeit, um die neue Serie wirklich einsickern zu lassen. Bei mir geht’s einfach schneller! :D

      @Bolleraner: Ich wollte Ruhe geben? Das hast du missverstanden, ich wollte nicht „jede Woche meckern“, darum mache ich es alles auf einen Schlag.

      Klar, lesetechnisch ist es vielleicht nicht so angenehm, so viel auf einmal zu posten, da wäre eine gestreckte Distribution zu bevorzugen… aber schreibtechnisch bin ich der Typ, der alles auf einmal runterschreibt. So long!

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Sparkiller schrieb weiter oben:

      „Mal davon abgehen, dass „Live-Spaß“ irgendwie gar nix mit Vorschuss zu tun hat: Anspruch und „realistisches“ Charakterverhalten sind nicht zwangsläufig Pflichtzutaten für Unterhaltung.“

      ———–

      Für mich dann leider schon. Ich erwarte ja jetzt auch inhaltlich keine Wunder, wirklich nicht. In den letzten Tagen habe ich einige Episoden „Narcos“, „Preacher“ und dazu „Vikings“ gesehen, dazu noch einen Haufen mittelguter Filme. Und alle diese Dinge haben viele diskutierenswerte Stärken und Schwächen. Aber nirgendwo machte man es sich in Sachen Charaktere so einfach wie eben jetzt bei … Discovery.

      Dass man nach gut drei Folgen noch nicht alles ausgearbeitet hat, das ist für mich klar. Nur sollte man trotzdem das BEMÜHEN der Autoren verspüren. Und hier umweht mich bislang nur ein mittelwarmer Pups. Bryan Fuller hat ja interessanterweise auch „American Gods“ zu verantworten, wo der Hauptdarsteller die gesamte Staffel 1 nur hirnlos hinterher latscht, keinerlei Fragen stellt und außer Muckis und Opferbereitschaft nur wenig zu bieten hat.

      Wenn das auch HIER die Agenda ist (Wie Sparki es ausdrücken würde: „Realistisches Charakterverhalten ist nicht notwendig“), dann bin ich sehr enttäuscht von diesem modern(d)en Fernsehen, aber hallo!

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      Kurz dazu: Ich verstehe durchaus was Sparkiller sagt, aber diese Art von Einstellung funktioniert bei mir überhaupt nicht – jedenfalls nicht bei Star Trek. Es ist doch so: Man misst verschiedene Arten von Stories an verschiedenen Maßstäben. Von Star Wars erwarte ich etwas völlig anderes als von Star Trek. Bei Star Wars und Doctor Who darf auch gerne etwas esoterischer fabuliert werden. Aber bei Star Trek stört es, wenn Sarek plötzlich eine mentale Fernkommunikation zu Michael herstellen kann, von der man noch nie etwas gehört hat. Ist Sarek jetzt Obi Wan Kenobi, oder was? Lass uns mal auf der Astral-Ebene miteinander quatschen!

      Hier ist mir zuviel zusammengepuncht, was nicht in Star Trek hineingehört. Und die Charaktere sind nicht besonders helle. Ich habe in der ersten Stunde des Piloten noch Spaß gehabt, aber mich zuletzt immer mehr dabei ertappt, im Stillen laufend kritische Anmerkungen vor mich hin zu murmeln. Teilweise liegt’s aber auch an der Atmosphäre. Während die Optik schon einen gewissen „Wow“-Faktor hat, ist sie andererseits stilistisch unausgegoren und alles ist sehr unruhig, das sagt mir so gar nicht zu. Einfach unterhalten lassen klappt nicht so richtig. Ja, bei den Kinofilmen bin ich definitiv noch großzügiger, was Abweichungen vom Star Trek-Format angeht. Die Serien nehme ich ernster, die Kinofilme sind eher „Popcorn“-Unterhaltung. Im TV bin ich strenger und das „einfach zurücklehnen und unterhalten lassen“ klappt nicht so ohne weiteres.

      Antworten
  6. Bolleraner sagt:

    Man hat hier einfach den Eindruck, als ob man die neue Serie mit Gewalt schlecht finden möchte, aber auf keinen Fall aufhören kann sie zu sehen. Für Klapo ist das ja hier auch so was wie Pflicht. Würde ich die Sendung schlecht finden, würde ich sie nicht mehr einschalten. Die letzten sieben (!) Kommentare von Ted Simple zum Beispiel aber sind reines Dauerbashing. Dabei entgehen ihm wenige Details. Viele vermeintliche Logikfehler werden aufgedeckt. Man denkt lange über die Folgen nach und schreibt noch einen Hasskommentar. Scheint fast so, wie das was das Gehirn manchmal macht, wenn die hübsche Ex, die man immer noch liebt und toll ist, mit einem Schluss gemacht hat. Ok, ich glaub ich kapiers. Freue mich auf die nächste Folge!

    • ted_simple sagt:

      Nein, es geht eher darum, dass sich bei mir ein ungutes, undefiniertes Gefühl einstellt und das Darüber-Nachdenken dann dabei hilft, diesen Eindruck zu konkretisieren/rationalisieren. Wenn man das getan hat, kann man es dann abhaken und weiß wo man steht.

      Um das Beispiel mit der Freundin zu bemühen: Da ist eine potentielle neue Flamme, z.B. ein Orion-Mädchen, und man beginnt so über sie nachzudenken, hey, die Farbe grün gefiel mir eigentlich auch schon immer ganz gut, oder ist das vielleicht doch nur ein oberflächlicher Fetisch? Später kommt man sich zunehmend doof vor, dass man zunächst nur auf den „Anstrich“ geschaut hat und davon so begeistert war, und beginnt sich dann tiefere Fragen zu stellen.

      Kann momentan nicht sagen, dass ich mich auf die nächste Folge freue; ich glaube ich gucke das Ganze im Block, wenn die Staffel fertig ist. Jede Woche meckern bringt ja auch nichts, da stimme ich zu.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      „als ob man die neue Serie mit Gewalt schlecht finden möchte“

      Bei mir ist eher das Gegenteil der Fall. Jedenfalls war ich drei Tage nach dem Piloten vorsichtig optimistisch. Umso mehr war ich enttäuscht.

      Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich eher die feinen Momente zu Beginn einer SF-Serie schätze. Bei „Babylon 5“ nahm man sich noch Zeit, um mir zu erklären, dass Dock-Arbeiter streiken können, Ivanova mehr oder weniger am Burnout arbeitet und die halbe Menschheit noch immer darüber staunt, dass die Station überhaupt fertig geworden ist.

      Hier hingegen ist alles nach einer 2-Satz-Erklärung einfach mal DA. Man soll es schlucken, akzeptieren und am besten bis zum Ende der Staffel nichts als oberflächlich oder äußerst holprig erklärt befinden („Sind ja noch 40 Folgen bis zum Finale der Serie; kann noch viel kommen!“).

      Und das würde ich sogar machen, wenn alles etwas cleverer wirken würde.

      Antworten
    • Katapult sagt:

      „Bei „Babylon 5“ nahm man sich noch Zeit,…“

      Klapo, ich liebe Babylon 5, aber vielleicht haben wir da auch eine leicht rosa angefärbte Brille auf? Meine letzten drei Versuche, jemandem B5 näherzubringen, sind an der extremen Trägheit der ersten Folgen gescheitert. Und ich habe mich dabei ertappt, die Frustration des Anderen genau zu Verstehen, und zu sagen „jaaaaa, aber das wird noch interessant“. Ich finde, gerade den Anfang hat B5 nur in bescheidener Weise hinbekommen.

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      Witzig ist, wie der Pilot von TNG oft als schlechtester Pilot aller Trek-Serien eingeschätzt wird, ich ihn aber immer ziemlich gut fand. Sogar die gemächliche Entkoppellungssequenz hat mich nie gestört! Die Präsentation des „state of the art“-Schiffes auch nicht.

      Antworten
  7. G.G.Hoffmann sagt:

    Vor 16 Jahren fiel Klapowskis Kritik zur dritten ENT-Episode zwar verhalten euphorischer aus. Aber im Grunde genommen konnte man rückblickend an keiner dritten Episode ein gutes Haar lassen. Die Charakterzeichnungen und das Aussehen der Charaktere waren zu Beginn jeder Serie immer völlig unausgegoren. Die Maskenbildner leisten Seltsames, die Figuren agieren hölzern bis albern. Man schaue sich noch einmal die ersten Folgen von TNG, DS9, VOY und ENT an. Das gibt sich alles noch.

    Auch Logiklöcher und kanon-verletzende Prequelfehlgriffe interessieren mich heute nicht mehr (wurde schon das Innerschiff-Beamen von Lorca erwähnt?). Das ist seit 16 Jahren alles ausgekaut. So gesehen hat es nach dem Jahr 2000 weder im Kino noch im TV ernstzunehmendes Star Trek gegeben. Die ganz Harten meinen gar: seit 1969 nicht mehr. Wieder andere sind der Ansicht nur 1987 bis 1994 zählt.

    Ich fand die Folge unterhaltsam, spannend, mit etwas Fanservice und Humor gewürzt. Das Rad hat sie nicht neu erfunden. Aber das erwarte ich von der ca. 720. Star Trek Folge auch nicht. Ich will wissen, wie es weitergeht. Mehr Anspruch habe ich auch an Star Trek nicht (mehr).

    Die Kritik knüpfe ich daher auch nicht an die Handlung, sondern an die Optik an. Zum einen wirkte die CGI des Schiffes völlig unausgegoren, wie ein Rendering-Testlauf. Als die „Kamera“ an der Discovery vorbeiflog und in den Shuttle-Hangar blickte, fühlte man sich an ein fünf Jahre altes PC-Spiel erinnert. Sämtliche Shots der Discovery wirkten kein bißchen erhaben, Gänsehautfeeling Fehlanzeige. Da sind die 40 Jahre alten „Raumschiff Pornos“ aus den Star Trek Filmen, als die Kamera minutenlang echte Modelle abtastete, bis heute überzeugender. Gleiches gilt für die Kulissen. Wie heute leider üblich, wurde vielfach nur der Vordergrund mit Kulissen gestaltet, während der Hintergrund Greenscreen war. Leider war das ganz schlecht gemacht, so daß es allenthalben auffiel (Shuttledeck, Casino). Früher hat man zwar auch mit Matte Paintings gearbeitet, aber nur dann, wenn der Hintergrund wirklich zu groß war für einen Kulissenbau (Borgschiff, Planetenoberfäche, etc.). Wenn jetzt aber selbst schon Maschinenraum, Messe, Shuttlehangar, etc., nicht mehr vollständig als Kulisse errichtet, sondern mit schlechter CGI auf dem Niveau von 1999 ergänzt werden, ist das aus meiner Sicht extrem störend und billig. Mit Ausnahme der Flure und der Brücke wirkt auf diesem Schiff alles künstlich.

    Was das Schiffsdesign als solches angeht, könnte man noch argumentieren, daß die Discovery ja jünger als Kirks NCC-1701 ist, die zu jenem Zeitpunkt schon mindestens 10 Jahre alt war. Daher mag das Interieur der Discovery auch mehr der Enterprise-Refit aus „Star Trek – Der Film“ ähneln.

  8. Bolleraner sagt:

    Bin da ganz bei G.G. Hoffmann.
    Ich vermisse zwar auch die Gemütlichkeit einer 1701-D, aber das Zeigen einer entspannt, positiven Zukunftsvision ist (leider) heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Ab VOY zudem stinklangweilig.

    Zu kurz kommende Erklärungen in der Charakterentwicklung lasse ich auch nicht gelten und bringe dafür ein Beispiel aus unserem geliebten TNG: Da wurde anfangs auch nicht groß erklärt warum Picard ein steifer Kinderhasser, Riker ein Weiberheld und Wesley eine Arschgeige ist.

    Grauenhaft auch die 3. TNG Episode mit den schwarzen (Frauen-)Sklavenhändlern, für die sich die Verantwortlichen bis heute schämen.

    Letztlich erwarte ich auch von Star Trek als Unterhaltungssendung dass sie mich eben unterhält. Das tut Discovery. Das taten auch die J.J. Filme. Letztere finde ich mittlerweile aber auch nicht mehr so knorke. Die Zeit entscheidet über das Bonusprädikat „Kult“.

  9. ted_simple sagt:

    Gerade zurück vom Frühstück, und mir ist noch was Lustiges eingefallen: Wie lief eigentlich das Quoten-Casting ab?

    „Hey, wir wollten doch noch einen Homosexuellen und einen Transgender einbauen!“
    – „Stimmt! Was machen wir denn da?“
    – „Ach, das mit dem Transgender ist doch easy-peasy: Wir geben der guten Frau einen Männernamen, und fertig! Das passt schon!“
    – „Hm, aber so ganz ohne Erklärung? Ergibt das denn Sinn? Könnte es nicht gerade die falsche Botschaft senden: Die Eltern wollten eigentlich einen Sohn, und haben dann aus Trotz dem Mädchen einen Männer-Namen gegeben?“
    – „Ach was! Das kommt doch gerade bei der chinesischen Zuschauerschaft prima an! So macht man das eben, wenn das prä-natale Screening unzuverlässig ist! Oder eben zu teuer! Das mit dem Namen ist eine bodenständige Lösung.“
    – „Ja, prima. Und der Homosexuelle?“
    – „Am Besten auch was aus dem Leben gegriffen. Hm, Donald Trump spricht immer noch im Fernsehen. Nein, den können wir natürlich nicht nehmen.“
    – „Ist ja auch schwer in der amerikanischen Politik, da gibt es kaum offen Homosexuelle!“
    – „Ja, das ist in anderen Ländern schon anders! Da gab es doch mal diesen deutschen Politiker … moment … GUIDO WESTERWELLE! Genau der! Und der ist richtig taff im Politikbetrieb, hihi! Nix da mit Weichei-Klischee.“
    – „Au ja, DEN nehmen wir!“

  10. BigBadBorg sagt:

    Im Internet wird ja die Vermutung angestellt dass es sich um ein Sektion 31 Schiff handelt. Wäre das wirklich so könnte ich der Serie ihre Arschlochcharaktere verzeihen. Unter den Umständen wäre ich sogar gar nicht mehr so negativ eingestellt.

    Mal schauen.

    Könnt ihr auch bitte mal Folge 4 von „The Orville“ gucken? Ich bin neugierig was ihr dazu sagt.

  11. Susan sagt:

    Ich habe mir die ersten 3 Folgen jetzt auch mal angesehen. Nach den 2 Pilotfolgen war ich guter Dinge. Intensiv & (für Trek) unkonventionell erzählt, guter Look und definitiv unterhaltsamer als die Pilotfolgen der letzten 3 Serien – mein Kommentar hätte eigentlich optimistisch ausfallen sollen.
    Die Folge von Gestern allerdings… geheime Superprojekte sind nicht nur ein Symptom für recht faules Schreiben, sie sind auch „game-breaking“ in dem Sinne, das sie potentiell die existierenden Regeln einer fiktiven Welt komplett über den Haufen werfen können, wenn man sie wirklich in der Serie anwendet. Sie sind quasi wie Magie in einer Welt, in der Magie normalerweise nicht vorkommt. Und wenn man diese Superprojekte nicht anwendet, lässt man sich in der Regel irgendeinen dämlichen, fadenscheinigen Grund einfallen, warum es unter den Teppich kehrt und nie wieder hervorholt. Siehe Geneis-Effekt & Proto-Materie… was für ein kruder Hack.

  12. G.G.Hoffmann sagt:

    Guter Punkt. War mir gar nicht so bewußt. Allerdings bedarf es meines Erachtens keiner Erklärung, was aus irgendwelchen experimentellen Techniken geworden ist. Manches klappt eben nicht oder wird als unethisch verworfen. Über mehr als 700 Folgen eine in sich schlüssige Welt zu erschaffen, bei gleichzeitiger dramaturgische Tiefe, kann nicht funktionieren. Man muß auch mal akzeptieren, daß Star Trek in erster Linie eine Unterhalts- und SciFi-Show ist und man nicht jeden Dreck erklären, vertiefen oder auflösen kann. Solche Maßstäbe werden an keine andere Serie angelegt. An GoT könnte man auch einige Logiklöcher-Fragen haben, z.B., weshalb die bisherige Handlung in ungefähr 18 Monate reale Zeit paßt, sämtliche Lennister- und Stark-Blagen zwischenzeitlich aber von Kindern zu Erwachsenen wurden.

    An „Star Wars“ werden z.B. nie Fragen der inneren und technischen Logik herangetragen (Was machen Homo Sapiens vor langer Zeit in einer weit entfernten Galaxie?, Wie kann man in X-Wing-Schrottmühlen x-fache Überlichtgeschwindigkeit erreichen und hinter dieser dünnen Plexiglasscheibe gleichzeitig nicht erfrieren?, Wo bekommt man die Ressourcen für kilometerlange Raumschiffe und mondgroße Todessterne her?).

    An Star Trek wird hingegen der Anspruch gestellt, daß alle Zahnräder irgendwie ineinandergreifen müssen, weil anderenfalls die Arbeitsgruppe B2 auf der nächsten Conventionen in Anarchie oder Wahnsinn abzugleiten droht. Letztlich findet man jedoch immer Erklärungen oder Theorien, wie scheinbar Widersprüchliches zusammenpaßt. Trekkies wären im Grunde ja auch unglücklich, wenn nicht jede Serie und Episode erneuten Diskussionsbedarf lieferte.

    • Klink sagt:

      @ G.G.Hoffmann

      Das ist mir ein bisschen zu einfach. Diese von dir kritisierten hohen Ansprüche an Kontinuität, Glaubwürdigkeit und Kohärenz hat Star Trek doch spätestens seit TNG an sich selbst gestellt. Warum sollten wir es nicht daran messen? Ich bin sicher kein Beckmesser, aber man kann nicht jahrzehntelang ganze Schrankwände an offizieller Sekundärliteratur von technischen Handbüchern bis hin zu minutiösen Chronologien publizieren, um dann nach Gutdünken alles auf links zu krempeln oder neues hinzuzudichten. Natürlich hat es immer wieder haarsträubende Ungenauigkeiten, Fehler und Brüche gegeben, teils aus Schlampigkeit, teils aus Unkenntnis seitens der Autoren -, doch selbst bei ENT war stets noch der Wille erkennbar, zumindest halbwegs an TOS anzuknpüfen. Dass bei ST eben genauer hingeschaut wird als bei anderen Serien, liegt nunmal an eben jener selbstgewählten Fallhöhe von einem Berg aus Kanon-Literatur und Ernsthaftigkeit.

      Das große Problem, das ich z.B. mit dem „Sporen-Antrieb“ habe, liegt nicht darin begründet, dass die Serie eine alternative Antriebstechnologie vorstellt. So etwas hat es schließlich auch schon zuvor gegeben, siehe Transwarp. Das Problem ist, dass hier zwischen Tür und Angel eine völlig neue Naturkraft aus dem Hut gezaubert wird, die „die Galaxien zusammenhält“, und dann tatsächlich mit genau diesen Worten vorgestellt wird. Jetzt steht „Panspermie“ also neben Elektromagnetismus und Gravitation in der neuen ST-Enzyklopädie, und das ist für ein Franchise, das sich wissenschaftliche Berater hält (oder hielt), ziemlich armselig. So ein Kappes hat gerade in einer Prequel-Serie, wo er vermutlich eh nur als kurzfristiges Plotvehikel im Krieg mit den Klingonen dienen wird, nichts verloren. Darüber hinaus ist es ein Plotvehikel mit Haltbarkeitsdatum, das nach der Serie in der Versenkung verschwinden wird. Der esoterische Sporen-Mumpitz jedoch bleibt offiziell, und das ist kein Versehen der Autoren, sondern Vorsatz. Das ist es u.a., was Klapo zurecht „Verachtung“ nennt. Diesen Vorwurf muss sich ST Discovery eben anhören, sofern sich CBS nicht darauf festlegt, jede Serie ab sofort in ihrem eigenen Universum spielen zu lassen, um nicht von der Last von 700 Folgen erdrückt zu werden. Man muss hier von einem Franchise, das jahrelang darauf hingearbeitet hat, bierernst genommen zu werden, so einiges ertragen. Dass ST doch eh immer nur spaßige Unterhaltung gewesen sein soll, ist mir da etwas zu billig. Viele der Ärgernisse von Discovery hätten sich mit etwas besserer Schreibe spielend leicht umgehen lassen. Hier werden nicht nur die Regeln der Serie ständig umgeschrieben, wie Klapo es vor Jahren bei VOY kritisierte, sondern die Regeln des gesamten ST-Universums. Viel zu viele Fans schlucken und beklatschen das anstandslos, was sie vor Jahren noch verrissen hätten. Über zehn Jahre Pause und drei Filme im Abrams-Verse haben offenbar ganze Arbeit geleistet.

      Antworten
  13. Parteihase sagt:

    Style over content. Lasst uns den Content überwinden!

    Ich versteh wirklich nicht warum hier noch über Inhalte diskutiert, geschweige denn kritisch hinterfragt werden.

  14. Susan sagt:

    Verachtung klingt hart, aber im Sinne von Storytelling und Kohärenz trifft das mit Sicherheit zu. Wenn die Regeln innerhalb eines fiktiven Universums auch etwas abstrus sind, aber immerhin ihrer eigenen, internen Logik folgen, ist das akzeptierbar und nachvollziehbar. Leider ist Hollywood ein derart unkreativer Ort, das den Autoren erschreckend früh die Ideen ausgehen und sie auf Taschenspielertricks zurückgreifen müssen, die die innere Logik ihrers Universums in Frage stellen (oder einfach beiseite schieben), anstatt innerhalb des Rahmens der Möglichkeiten brauchbare Geschichten zu erzählen. Ich finde, das sind dann die Momente, wo sich der Zuschauer oft einfach nur Vera…lbert vorkommt und leicht den emotionalen Bezug verliert.

    Vielleicht stört das nicht jeden, aber wo soll da der Bezug zu den Figuren und ihrem Schicksal bleiben, wenn sich die Regeln des Universums so drastisch ändern? „ich bin gespannt wie XY aus der Situation jetzt herauskommt. Oh… auf die Weise. Aha. Das hat bisher nie Funktioniert. Wie… überzeugend und einfallsreich.“ Genau in der Situation sind wir jetzt.

    Man kann und sollte der Serie in einem so frühen Stadium noch viel verzeihen. Der Anspruch kann steigen und auch die Charaktere können noch Charakter bekommen, aber ab der 3. Folge die Hauptdarstellerin mit Sternenflottentechnologie in 10 Sekunden quer durch die Galaxis zu schicken, öffnet schlicht die Büchse der Pandora. Das ist in etwa die Größenordnung wie die Borg-Storyline in Voyager. Inklusive der alles überragenden Alien-Biotechnologie. Das hätten sie sich sparen können.
    Wenn man vorher solche Technologien erfunden hatte, wurde sie regelmäßg auch schnell wieder fallen gelassen. Genesis, wie erwähnt, Transwarp und das Pegasus-Projekt fallen mir da spontan ein. Die Autoren wussten ganz genau, das sie gewisse Grenzen der Glaubwürdigkeit einzuhalten haben.

    Natürlich kann man argumentieren, das solche Fragen nur die „allerschlimmsten“ Fans (also Leute wie uns) interessiert, aber die Kohärenz innerhalb Star Treks; dieser Anspruch eben auch anständige SciFi Ideen und Worldbuilding in Mainstreamunterhaltung einzubauen hat eben das Franchise gerade in seiner Glanzzeit ausgemacht und für seine Langlebigkeit gesorgt. Wirft man das über Bord, bleibt nur noch Beliebigkeit. Star Trek war eben nie nur eine X-beliebe SciFi Serie.

    • ted_simple sagt:

      Schaut euch mal Bilder von Klingonen und den „neuen“ Klingonen direkt nebeneinander an. Wie man eine solche Designänderung vertreten kann, ist mir vollkommen unverständlich. Die neuen Klingonen sehen peinlicherweise aus wie die Engineers aus „Alien Covenant“, wodurch sie wohl zu „scary aliens“ werden sollen; ihren gesamten Charme verlieren sie aber dabei. Klingonen waren bisher durch eine Maximalbehaarung gekennzeichnet: Lange Haupthaare, langer Schnäuzer, dicke Augenbrauen. Das alles abzurasieren macht sie dann zu „generic aliens“, die beliebig austauschbar sind.

      >> Genesis, wie erwähnt, Transwarp und das Pegasus-Projekt fallen mir da spontan ein. Die Autoren wussten ganz genau, das sie gewisse Grenzen der Glaubwürdigkeit einzuhalten haben.

      Eben, solche Konzepte wurden mal für eine Folge oder für einen Film bemüht, aber nicht für einen langen Handlungsstrang innerhalb einer Staffel. Und wie ich sagte, von allen denkbaren „Technik“-Themen finde ich gerade dieses nicht besonders interessant. Es kann uns jetzt Episoden bescheren, in denen die Discovery eine Art „Iconian Gateway“ zur Verfügung hat und dank dessen schnelle Angriffe auf klingonische Planeten durchführen kann. Mit anderen Worten, eine Art „Stargate“. Natürlich öffnet das narrative Möglichkeiten. Aber wären andere, kriegsrelevante Technologien nicht innovativer und interessanter gewesen? Das ganze fühlt sich jetzt schon an wie eine kreative Bankrotterklärung. Ganz sicher sagen kann man es natürlich noch nicht, aber die Zeichen stehen nicht gut. Aaaber ich will natürlich niemandem seinen Spaß am Anschauen vermiesen. Die Rolle des Miesepeter spiele ich auch nicht gerne.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Ob und inwieweit das Aussehen der Klingonen ein willkürliches Redesign ist oder noch erklärt wird, ist genauso offen wie die Frage, was es mit der neuen Transporttechnologie auf sich hat. Das alles bereits nach der dritten Folge für eine Vergewaltigung des Kanons zu schelten, halte ich für zu früh.

      Ich denke, die Autoren werden sich sehr genau überlegt haben, was man im Prime-Universum machen kann und wann die richtige Zeit ist, vermeintliche Abweichungen zu erklären. Es dürfte ein Teil des Geheimnisses sein, weshalb hier alles ganz anders aussieht als man es für eine Zeit kurz vor Kirk erwarten würde. Wir hatten auch schon in TNG, DS9, VOY und ENT Episoden, in denen plötzlich alles ganz anders aussah und sich die Charaktere merkwürdig verhielten. Freilich wurde das dann immer nach 40 Minuten aufgeklärt. DIS hat sich aber offenkundig für das Konzept entschieden, die Geheimnisse etwas länger zu hüten.

      Vielleicht haben die Experimente mit der neuen Technologie Veränderungen im Raum-Zeit-Gefüge bewirkt. Vielleicht sind nur Captain Lorca und einige andere „immun“ gegen diese Veränderungen bzw. sich ihrer bewußt und ,die alte Prime-Zeitlinie wieder herzustellen. Die Autoren haben in einem SciFi-Universum Narrenfreiheit. Nur weil uns die Lösung nicht nach 40 Minuten, sondern vielleicht erst nach 600 Minuten präsentiert wird, sollte man nicht schon nach drei Folgen den Stab über die Serie brechen.

      Erst wenn definitiv feststeht, daß man hier ein radikaler Bruch ohne jede Erklärung vollzogen wurde, kann jeder für sich entscheiden, ob er mit dem Konzept weiter folgen möchte oder nicht.

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      >> Vielleicht haben die Experimente mit der neuen Technologie Veränderungen im Raum-Zeit-Gefüge bewirkt. Vielleicht sind nur Captain Lorca und einige andere „immun“ gegen diese Veränderungen bzw. sich ihrer bewußt und ,die alte Prime-Zeitlinie wieder herzustellen. Die Autoren haben in einem SciFi-Universum Narrenfreiheit.

      Klingt mehr nach Doctor Who, aber wäre begrüßenswert, wenn es tatsächlich Erklärungen in dieser Hinsicht geben sollte.

      Noch ein Denkanstoß: Ist der Tunnelblick eines einzigen Raumschiffes überhaupt so toll, wenn es um das Gesamtthema des Krieges gehen soll? Gut fand ich den Ansatz von „Prelude to Axanar“, den strategischen Verlauf des Krieges als eine Art Doku darzustellen. Auf die Weise bringt man Realismus in die Serie und wird als Zuschauer direkt in das Kriegsthema hineingezogen. Eine Doku INNERHALB einer fiktiven Welt. Anstatt sich aber überhaupt mit dem (glaubhaften) Verlauf eines solchen Krieges zu beschäftigen, wird der Fokus jetzt gleich auf eine Wundertechnologie gelenkt, die uns wöchentliche Scharmützel á la Stargate verspricht, wenn das Außenteam auf den Klingonen-Planeten des Tages „fungisiert“ (von Beamen möchte ich nicht sprechen). Die Serie soll ja action-lastiger werden. Mh Mh. Hier muss man wohl noch einige Folgen abwarten, bevor man dieses Thema sinnvoll weiter besprechen kann.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Mir hat „Prelude to Axanar“ auch sehr gut gefallen. Vermutlich wurde es deshalb von CBS „totgeklagt“, weil es zu sehr in die Richtung von DIS ging.

      Antworten
  15. G.G.Hoffmann sagt:

    Jason Isaacs hat in einem Interview bereits reagiert und darauf hingewiesen, daß die Autoren sich der (scheinbaren) Brüche durchaus bewußt waren, sich das alles aufklären und in das bisherige Universum fügen wird. Die Fans müssen sich vielleicht erst daran gewöhnen, daß DIS nicht nur, wie teilweise schon DS9 und ENT, größere Handlungsbögen beschreibt, sondern es sich um eine echte Fortsetzungsgeschichte mit Cliffhangern von Woche zu Woche handelt, man eben nicht mehr einzelne Episoden abschließend analysieren und bewerten kann.

    Gerade die angesprochenen (pseudo-) wissenschaftlichen Probleme, denen die bisherigen Crews begegneten, wurden bislang ja immer am Ende der Folge aufgelöst. Das ist jetzt anscheinend nicht mehr der Fall. Das bedeutet aber nicht, daß sich die Serie nicht in das Star Trek Universum einfügen wird. Man muß nur, wie bei anderen zeitgemäßen Serien, mehr Geduld aufbringen, um das zu erkennen. Die Zeiten der abgeschlossenen Episoden (A-Story, B-Story, Pointe) sollen offenbar auch für Star Trek vorbei seien.

    Um noch einmal den Vergleich mit GoT zu bemühen: da bietet jede Episode ebenfalls nur Handlungsfetzen und es geht in der Gesamthandlung nur sehr langsam voran. Was bislang in 7 Staffeln GoT im Haupthandlungsfaden passiert ist, hätte man auch in einen dreistündigen Spielfilm unterbringen können. Ich vermute, DIS wird erzähltechnisch ähnlich konstruiert sein. Die Nebenhandlungen und Soap-Elemente bekommen größeren Raum, während der Fortgang und die Auflösung der Gesamtgeschichte maximal verzögert wird.

  16. Serienfan sagt:

    Nach Sätzen wie „Die Sternenflotte will, dass wir auch die Tiere füttern.“ kommen mir die Figuren aus „Stargate: Universe“ hochprofessionell vor. Gleich zu Beginn der Folge heißt es: „Wie ich sehe laden wir heute wieder allen möglichen Müll aus.“ Das allerdings war genau mein Gedanke während der Episode: Jede Menge grenzdebiler Müller, und wäre das nicht „Star Trek“ sondern „Stargate“ oder „Alien“, würde es auch jeder beschissen finden. Aber bei „Star Trek“ hat man grenzdebile Langeweile aus der Dunkelkammer ja als „neu und innovativ“ mit offenen Armen zu begrüßen.

    • Klapowski sagt:

      DAS hat mich auch gestört: Der sehr unsternenflottige Umgang mit dem „Menschenmüll“.

      Und an dieser Stelle glaube ich auch schon lange nicht mehr an Hoffmanns oben geäußerte These, dass ALLES noch so erklärt werden könnte, dass es in den bisherigen Kanon passt. Design, Verhalten, Klingonen, Technologie? All das und noch viel mehr soll noch TOS-iger werden, womöglich mit Zeitreisen und anderen Universen erklärt werden? Neee, hier ist wohl mehr der Wunsch (Punsch?) der Vater des Gedankens. Egal, welche SF-Idee da noch aus dem Hut gezaubert werden würde, bestimmte Türen halte ich jetzt schon für zugeschlagen. Details wie der „Ort-zu-Ort-Beam“ auf dem Schiff sind „Discovery“ einfach nicht wichtig. Das einzige, was sie uns mit Freuden, wenig fehlerbehaftet und nachhaltig erklären werden, sind die Einschaltquoten (wenn sie gut bleiben).

      Inzwischen würden sich die Macher auch keinen Gefallen mehr tun, das neu etablierte Design zugunsten von Analog-Konsolen und 60er-Jahre-Feeling wieder fallen zu lassen. Entweder von Anfang an oder gar nicht! Und das sage ich als jemand, der den neuen Look für mäßig spannend (aber annehmbar) erachtet.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Ein „Zurück“ im Design wird es nicht geben. Die ENT-Brücke war trotz aller Retrobemühungen dem 60er-Jahre-Look auch weit voraus. Man zeigt eben, was heute geht, gleich in welcher Zeitlinie man sich befindet. Nachdem auch die TNG-Computertechnik (mit Ausnahme des Holodecks) heute weitgehend schon überholt ist, haben sich die Produzenten wahrscheinlich gedacht: „Jetzt ist auch egal“. Eigentlich sind ja selbst die in DIS gezeigten „neuen“ Computertechniken, einschließich der Hologramme, heute schon so oder sogar besser möglich, wenn auch noch nicht marktreif. Aber wer soll in 10-20 Jahren noch glauben, daß man im Jahr 2256 solche Schrotthologramme benutzen wird?

      Soweit es IT-Technologie angeht, ist die Science immer schneller als die Fiction. Daher haben SciFi-Serien in dieser Hinsicht auch nur eine Halbwertszeit von 10-20 Jahren. Stört mit deshalb überhaupt nicht. Ich mag TNG immer noch, obwohl Picards Laptops und Tablets lächerlich im Vergleich zu dem sind, was heute schon jedermann zuhause benutzt.

      Vielleicht hat man sich deshalb gegen ein Sequel zur TNG/DS9/VOY-Ära entschieden. Wenn man direkt dort angeknüpft hätte, hätte es technisch angestaubt gewirkt. Wäre man 100 Jahre in die Zukunft gesprungen, hätte man in Anbetracht der schon heute bestehenden Möglichkeiten Technologie präsentieren müssen, die völlig abgehoben, entmenschlicht, fremd und vielleicht deshalb grotesk und lächerlich gewirkt hätte.

      Ich bin weiterhin guter Dinge. Aber ich mochte ja auch ENT am Anfang.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Canon oder nicht canon – das ist gar nicht meine Frage. Mag ja am Ende der Staffel dieser Super-Sektions-31-Illuminati-Freimaurer-Infinite-Warfare-Black-Ops-Geheimlogen-Verbund mit ihren Dirty-Harry-Captains vernichtet und aus der Geschichte der Sternenflotte für alle Zeit ausradiert werden, damit sowas nur „niemals nie wieder!“ passieren möge (weshalb auch Spock und Sarek angehalten sind, NIE von der adoptierten Menschenfrau zu erzählen) … Das macht es aber nicht besser. Denn wenn es DARAUF ankäme, wäre eine Serie über Neandertaler auch irgendwie „Star Trek“, sie spielt halt nur davor und zeigt doch so wunderbar anschaulich, welchen schwerlichen Weg die Menschheit genommen hat, um irgendwann bei Kirk&Picard anzukommen.

      Das ganze ist halt nicht mehr „Star Trek“, und grenzdebile Unsympathen empfinde ich schlichtweg nicht als erfrischende Abwechslung zum Bisherigen. Sie stören mich übrigens nicht nur in „Star Trek“. Auch bei „Aliens“ bin ich kein Fan der herumgrölenden Marines, und auch da denke ich sicher nicht: „Geile Typen, die könnten doch super eine eigene Serie abgeben!“

      Da bleibe ich dann doch lieber bei „The Orville“. Denn „The Orville“ ist eine intelligente Serie, die nur so tut, als sei sie dumm. „Discovery“ ist eine dumme Serie, die so tut, als sei sie intelligent.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Das hat man zu Anfang auch über DS9 gesagt. Das war ein gänzlich nicht sternenflottiger Umgang miteinander. Und dazu noch die cardassianische Computertechnik (die ich bis heute blöd finde). Gleich in der ersten Folge haben sich Picard und Sisko gegenseitig angepisst, die Station war ein Haufen dunkler Schrott, die Charaktere (Odo, Kira, Quark) alles Kotzbrocken, die Uniformen fremdartig. Ich habe für DS9, später auch für ENT, mehrere Anläufe gebraucht, bis ich mit dem Konzept und den Figuren warm geworden bin.

      Ein Urteil nach drei Folgen halte ich in jeder Hinsicht für verfrüht. Die erste reguläre Folge hat mir jedenfalls erheblich besser gefallen als die beiden Pilotepisoden.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Deep Space Nine“ hat tatsächlich nicht funktioniert. Genau deswegen wurde es häppchenweise umgeformt.

      – Aus dem Stations-Commander Sisko wurde der Captain der Defiant.
      – Was angeblich im „Deep Space“ begann, rückte mehr und mehr in den Mittelpunkt der Föderation. Erde, Romulus und Klingon waren mit dem Shuttle erreichbar.
      – Nahezu alle Hauptfiguren waren so uninteressant, dass sie am Ende fast allesamt von den wiederkehrenden Nebenfiguren verdrängt wurden. (Rom hatte doch am Ende mehr Screentime als Quark.)

      DS9 war eine großartige Serie. Aber sie als Beispiel zu benennen, dass „anderes“ „Star Trek“ funktioniert, halte ich für verfehlt. Gerade weil die Serie zu Beginn überhaupt nicht funktioniert hat (man denke nur an die anfangs völlig belangslosen „2-Personen-Gamma-Quadrant“-Abenteuer mit dem Runabout), wuchs sie über sich hinaus. Und sie wurde mehr zu dem, was „Star Trek“ ausmacht.

      Nun könnte man ja aus dieser Erfahrung lernen und vielleicht mal GLEICH eine Serie machen, die das verkörpert, was „Star Trek“ ausmacht! Mag sein, dass „Star Trek: Discovery“ irgendwann die Kurve kriegt. Ob ich solange durchhalte, weiß ich nicht. Für einen leidenschaftlichen Hate-Watch ist mir die Serie dann doch wieder nicht „unterhaltsam schlecht“ genug. (Andererseits will ich natürlich die Zukunftia-Rezis lesen …)

      BTW: „The Orville“ hat Konflikte (Captain hat seine Exfrau als ersten Offizier.) Und DENNOCH fühlt es sich wie „Star Trek“ an. (Folge 4 von „The Orville“ war bislang die erste, die keinen Konflikt innerhalb der Crew hatte.)

      Antworten
  17. Jako sagt:

    Hmm, witzig fand ich eigentlich nur noch die Feststellung, dass außer Zukunftias Mastermind wohl keiner Ahnung von gar nichts hat und wer DAS gut findet ja ziemlich blöde sein muss. Diese Ansage kam diesmal aber etwas subtiler rüber als bei den letzten beiden reviews.

    Das ist so richtig: Ich will es einfach scheiße finden.

    Also wozu soll ich jetzt noch schreiben, was ich gut fand? Damit Klapowski dann sagt wie dumm es eigentlich ist?

    Hmmm….

    Also ich fands gut. Von Folge zu Folge weniger Exposition, das Licht ist Heller und die scheiß Kamera steht nicht mehr schräg(!!!! wie das abgeht!)… Ich mag auch den Wissenschaftler, der mit seiner Bio-Physik behauptung natürlich Recht hatte, auch wenn es vielleicht kein Alles übergreifendes Bio-Netzwerk gibt…. aber dazu schaue ich ja auch Star Trek und nicht Die Abenteur von Captain Harald Lesch der mit seiner 1 Mann starken Besatzung nach Bielefeld fährt um den leuten zu erklären, was alles nicht geht.

    Eine ganz dumme Vermutung für die Zukunft, nur um DSC voll in den Klee zu loben und auch noch das letzte bisschen Kacke gut zu finden:

    Die Sporen sind fühlende Wesen…. (ja ist voll dumm und so, wie Lebende Nebel, Kristalle, Hologramme und sonst was, was es in Star Trek normalerweise gar nicht gibt)… und haben es gar nicht gerne, dass jemand auf ihrem Rücken durch das Universum düst. Darum lassen die das, weil sie ihren Respekt vor dem Leben wieder finden… so Starfleet und so.

    Aber hey, das sind ja alles nur Taschenspielertricks um Doof gut zu machen.

    Ich vermisse das alte Trek, das volkommen ohne fiktive technologie auskam… das wo die noch auf den Sieben Weltmeeren rumgefahren sind….

    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Jako

      Den Harald-Lesch-Witz fand ich gut. Der Mann ist zwar „nur“ Physiker, äußert sich im Auftrage des ZDF aber zwischenzeitlich zu allen wissenschaftlichen Themen mehr oder weniger unqualifiziert. Ernsthaft hat er – anscheinend ohne je eine Star Trek Folge gesehen zu haben – die Technik von Star Trek deshalb für unmöglich erklärt, weil man ja z.B. eine Beschleunigung auf Warp gar nicht überleben könne, da die Besatzung wegen der Trägheit an der Rückwand kleben müsse…. Daß Warp keine normale Beschleunigung ist und für die übrigen Manöver die Autoren „Trägheitsdämpfer“ „erfunden“ haben, hat er nicht berücksichtigt.

      Leschs gesamte Erklärungsmodelle beruhen immer auf dem Grundsatz: „Was ich in den 70er Jahren im Studium gelernt habe, besitzt für immer Gültigkeit, mehr geht physikalisch nicht. Jede weitere Forschung ist sinnlos.“ Hätte er vor 150 Jahre gelebt, hätte er auch Verbrennungsmotoren, Raketen und Computer für physikalisch unmöglich erklärt. Vermutlich hat er auch noch in den 90er Jahren gelehrt, daß ein 256 GB-Speicher aus physikalischen Gründen niehmals kleiner sein kann als ein Schuhkarton.

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      Nichts gegen die Entdeckung neuer Lebensformen, aber Sporen als lebende Wesen, die das GANZE Universum bevölkern, wären dann doch etwas unheimlich. Quasi wie Mikroben auf der Erde, aber sie leben überall, auch in der Leere und so, und obendrein (was man von Mikroben ja nicht sagen kann), bilden sie auch noch eine Superintelligenz? Das würde gut zu Doctor Who passen. Dort überbieten sich ja die neuen Spezies gegenseitig in Schrägheit und Extravaganz. Das Element des Lächerlichen hat bei Doctor Who allerdings Methode; die Spezies sind alle ein bisschen augenzwinkernd konstruiert. Ganz anders bei Star Trek, Skurrilität ist hier KEINE Entschuldigung und war auch noch nie ein akzeptiertes Stilmittel.

      Wenn selbst bei Star Wars die Einführung der „Midi-Chlorianer“ schon Mist war – das war einer der geistigen Tiefflüge der Prequels, die dem Star Wars-Universum nicht geholfen haben – dann ist es für Star Trek erst recht eine dumme Idee.

      Aber egal – das hier ist Resteverwertung auf höchstem Niveau. Man nehme:

      30% Star Trek (mit hipper Optik und neuer Kameraführung)
      10% Star Wars – Fantasy-Elemente, die sind schwer „in“
      10% Stargate – die neue Action-Ausrichtung
      10% „Alien“-Reihe – für den Horror
      10% Battlestar Galactica – Realismus und Militarisierung
      10% Game of Thrones – Erzählweise
      10% Firefly – Hippigkeit und realistische Charaktere (Rassisten etc.)

      Und 10% generische Science Fiction, um das ganze miteinander zu vermengen (zu harmonisieren?). Mhh lecker!

      Antworten
  18. Cronos sagt:

    Tja, hier wurde schon viel gesagt. Ich denke es bleibt die Hoffnung auf Besserung. Vielleicht wird die Serie noch viel besser. *hoff*

  19. Werner Heisenberg sagt:

    Willkommen zur Christopher Nolan Version von Star Trek. Discovery ist nach Episode 1-3 für mich gestorben.

    Mir bleiben eigentlich nur ein paar Fragen hängen:
    – Welche Charaktere sollen gleich nochmal sympatisch sein?
    – Wieviele Physik-Fehler kann man in eine 45 Minuten Folge packen?
    – Wieviele Logik-Fehler kann man in eine 45 Minuten Folge packen?
    – Wieviele Plot-Fehler kann man in eine 45 Minuten Folge packen?
    – Wieviele Kontinuitäts-Fehler kann man in eine 45 Minuten Folge packen?
    – Wieviele Handlungssprünge kann man in eine 45 Minuten Folge packen?

    Im übrigen sind die guten Reviews im englischsprachigen Raum allesamt von irgendwelchen „Filmkritikern“. Metacritic spricht da schon eine deutlichere Sprache.
    http://www.metacritic.com/tv/star-trek-discovery
    Meine Prognose ist wegen des guten Auftakts eine zweite Staffel und dann ist Schluss.

    • ted_simple sagt:

      Sehr interessant. Da sieht man, wie sehr mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen wird. Die einen sehen’s aus der Perspektive von generischem Science Fiction (praktisch alle sogenannten „Kritiker“ auf Metacritic), behandeln’s wie einen beliebigen Popcorn-Film und meinen, dass die Atmosphäre doch gelungen sei.

      Auf der anderen Seite sind da die Trekkies, die sich kein A für ein O verkaufen lassen. Das ist nicht die Serie, die sie haben wollten. Gut, gut. Zum Glück ist das Fandom groß und hat auch nach 12 Jahren noch nicht vergessen, was Star Trek sein kann.

      Die Prognose mit 2 Staffeln könnte hinkommen. Bei dem riesigen Budget wird sich die Serie nicht halten können, wenn sie die Trekkis nicht mit ins Boot holen kann. Wäre es eine „Spar“-Produktion, würde sie wohl eher länger laufen.

      Antworten
  20. Bolleraner sagt:

    Also für mich macht Star Trek aus, dass keiner mehr in der Zukunft ein Scheißhaus benutzen muss. Da steht die neue Serie diesbezüglich mitten im Kanon. Star Trek Fans hatten mal vor gut 20 Jahren den Ruf intelligent und aufgeschlossen zu sein. Über ersteres wage ich hier keine Mutmaßung. Aber, nicht böse gemeint, manche reaktionäre Kommentare erinnern mich irgendwie an die Umfragen zur letzten Bundestagswahl. „Das ist nicht Deutschland“ bzw. „Das ist doch kein Star Trek“. Natürlich ist es beides nicht mehr das, was es vor 20 Jahren mal war. Die Zeiten ändern sich und das ist in vielerlei Hinsicht auch gut so, meine sehr verehrten Damen und Herren.
    Zudem läuft die Serie gerade erst an. Sie kann sich immer noch zu einem solch langweiligen Gedöns wie Voyager entwickeln, wenn ihr Glück habt.

    • Susan sagt:

      Na, den Vergleich finde ich jetzt in einer ansonsten bemerkenswert zivilisierten Debatte für sehr unangebracht.

      Sich mehr progressive Elemente in einer Serie zu wünschen ist also reaktionär? ;)

      Es ist nämlich nicht wirklich so, das Discovery groß etwas neues bringt. Eher das verwurschten von bereits Vorhandenen Ideen und Plots.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Das sehe ich ein und entschuldige mich für den Vergleich!

      Dennoch sollte man erstmal den Ball flach halten die Serie aufgrund von Kanonfehlern, welche noch nicht zwangsläufig welche sein müssen und der anderen Erzählweise schlecht zu machen. Im Vergleich mit allen anderen Star Trek Serien würde ich diese schon als progressiv bezeichnen.

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      >> Dennoch sollte man erstmal den Ball flach halten die Serie aufgrund von Kanonfehlern, welche noch nicht zwangsläufig welche sein müssen und der anderen Erzählweise schlecht zu machen.

      Soweit ich mich erinnern kann, hat niemand hier auf diese Weise argumentiert. Praktisch alle Argumente gingen in die Richtung:
      – die neue Serie hat handwerkliche Schwächen (Logikfehler, flache Charaktere usw. usf.)
      – das, was für uns die Essenz von Star Trek ist, fehlt, bzw. die Serie lässt sich schwer ins Star Trek-Universum einfügen
      – gewisse Änderungen widersprechen persönlichen Vorlieben (man kann sich z.B. mit Wackelkamera nicht anfreunden)

      Das hat alles erstmal nix damit zu tun, ob man für eine Veränderung der Erzählweise aufgeschlossen ist oder nicht. Noch eines zum Thema „Spannung“: Ich fand’s bisher ziemlich langweilig, bei mir kommt keine Spannung auf, nur weil die Kamera schräg gehalten und das Licht gedimmt wird, oder die Kulissen bombastisch sind. Ich denke, solange einem die Charaktere egal sind, hat man auch keine Neugier, wie’s wohl weitergeht.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Früher galten Fans als Idioten, weil sie angeblich unkritisch jeden Scheiß konsumieren, auf dem Star Trek draufsteht.

      Heute gelten sie als Idioten, weil sie es nicht tun.

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „Heute gelten sie als Idioten, weil sie es nicht tun.“

      Es ist wie bei jeder Diskussion immer nur eine Frage der Zeit, bis es zur plumpen Unterteilung in „Wir“ (hier: die „wahren“ unterdrückten Trekkies, die sich keinen Andorianer für einen vom Orion vormachen lassen) und „die anderen“ (die doofen, oberflächlichen Allesgucker mit Lensflare-Fetisch) kommt.

      Das war bei den Star Wars Prequels schon nicht anders. Einige der Kriegsveteranen von beiden Seiten sind deswegen immer noch in Behandlung.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Meines Erachtens erkennt man den „echten“ Star-Trek-Fan daran, daß er sich irgendwann zu einer Stufe (zurück-) entwickelt, auf der er alles knorke findet, was aus dem Hause Star Trek kommt. Von ca. 720 TV-Episoden hat man ja nur etwa 50-60 als „gut“ in Erinnerung, während der Rest bislang nur null bis einmal gesehen und wegen schlechter Erinnerungen nie wieder aufgerufen wurde.

      Ich lege mir mindestens zweimal pro Woche willkürlich irgendeine DVD/Bluray ein, wähle eine beliebige Folge, deren Titel mir nichts sagt („Die Parallaxen-Dunkel-Leere von Rigel IV“) und bin ausnahmslos von JEDER Folge begeistert, zumal ich an die meisten nicht die geringste Erinnerung habe (letztmalig am 11.04.1998 mit einem Auge gesehen, während mit dem anderen AOL auf dem Pentium-I-Rechner installiert wurde). Ich finde inzwischen sämtliche Star-Trek-Episoden von TOS über TNG und DS9 bis VOY und ENT, trekkig, spannend, lustig oder wenigstens skurril.

      Man kann doch gar nicht anders: welche andere produktionstechnisch hochwertige TV-Serie hat es jemals auf über 700 Episoden gebracht, von denen 97% aller TV-Zuschauer und selbst 50% der Fans sagen, das sei das Bekloppteste und Langweiligste, was sie je gesehen haben?

      Insofern scheint nach über 700 Folgen etwas mit der Erwartungshaltung nicht zu stimmen, wenn man immer noch glaubt, eine neue Star Trek Produktion werde hieran etwas ändern. Man schaut sich doch auch kein polnisches Krebsdrama mit französischen Untertiteln an und sagt anschließend: „Pöh, kein einziges mal gelacht…“

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Von mir aus kann jeder gut oder schlecht finden, was er mag. Ich finde es dennoch bemerkenswert: Früher wurde mir als Fan unterstellt, ohnehin alles genial zu finden. Und heute wird mir unterstellt, dass man es mir eh niemals recht machen kann.

      Das ist ja kein Phänomen, das nur bei „Star Trek“ anzutreffen ist. Ich erinnere mich noch an einen Artikel aus den 1980er Jahren, in dem stand, Stephen King könne auch seine Einkaufsliste veröffentlichen, und seine Fans würden dafür sorgen, dass es ein Erfolg wird. Heute wirft man den Stephen-King-Fans vor, mit einer falschen, da zu nostalgischen Erwartungshaltung an seine Romane heranzugehen und sie daher alle schwach zu finden.

      Was also ist passiert? Haben sich Fans epidemie-artig verändert? Oder liegt es halt einfach daran, dass Stephen King eben früher besser war bzw. den Zeitgeist besser einzufangen wusste, und dass viele Trekker nach vier beschissenen „Next Generation“-Filmen und dem Dünn-Brettbohrer-Copy-Paste-Star-Trek von Jar Jar Abrams einfach mal wieder Lust auf „richtiges“ „Star Trek“ gehabt hätten, anstatt auf dieses gewollt pöbelhafte „Anti-Star-Trek“, das sich „Star Trek: Discovery“ mit der Brechstange zusammen biegt.

      Und dabei ist „Star Trek: Discovery“ noch nicht einmal wirklich innovativ. Das ist weder die Idee eines Prequels noch die Idee, mal die „düstere“ Seite der Sternenflotte zu zeigen. Mal abgesehen von den Klingonen-Kostümen, die eher an „Warhammer 40k“ erinnern, ist alles kalter Kaffee. Hier verwurstet Kurtzman doch lediglich seinen Plot aus „Into Darkness“. Es geht um ein supergeheimes Schiff und eine Superwaffe, mit der irgendeine Black-Ops-Crew alle gefährlichen Aliens auslöschen will.

      Hinzu kommt eine Hauptfigur mit dem wohl gewaltigsten „Show, don’t tell“-Verstoß aller Zeiten, denn die permanente Behauptung, sie sei die beste Offizierin des Universums, ist genauso haltlos wie die angeblich so tiefe Freundschaft zwischen Spock und Kirk in der Kelvin-Zeitlinie.

      Ich hatte gehofft, die epische Erzählweise des Fernsehens gibt „Star Trek“ die Möglichkeit, wieder mehr auf Substanz zu bauen. Stattdessen dominiert wie im Kino die Action, während die Figuren vernachlässigt werden, was dazu führt, dass Charaktereigenschaften permanent mitgeteilt und eben nicht dargestellt werden.

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      Hm, bin ich dann ein Idiot, wenn ich zugebe, dass ich 50% der TNG-, DS9- und TOS-Folgen gut finde und gerne sehe?

      Und zwar Gestern – Heute – Morgen?

      Auch die Pilots sehe ich immer wieder gerne. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir den von Discovery nochmal ansehe? Eher gering. Höchstens, um noch einmal mit Befriedigung zu sehen, wie Michael Burnham zur lebenslangen Haft verurteilt wird. Harhar, so kann’s gehen! Mal ernsthaft, das größte Problem mit dem Pilot ist für mich, dass ich Michaels „Logik“ nicht nachvollziehen kann. Ich verstehe nicht, wieso sie auf das Schiff feuern möchte. Darüber habe ich ja schon ein längeres Post geschrieben, unter der entsprechenden Folge.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @ted_simple

      Ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit, daß Du in 20 Jahren 50% der DIS-Folgen gerne siehst, ist hoch. Jetzt laß die doch erstmal 100 Folgen produzieren, wovon Du dann 50 gerne als völlig untrekkig und doof abschreiben kannst.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      In 20 Jahren? Werde ich in 20 Jahren auch die Hälfte aller Alex-Kurtzman-Filme gut finden?

      Antworten
    • Hraban sagt:

      … Windows …
      … noch Fragen warum (fast) die ganze Crew so bescheidene Laune hat ?

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Bei einem durchschnittlich fünfjährigen Aktualisierungsmodus dürfte es sich hier um Windows 47 handeln („Jetzt NOCH leichter zu bedienen!“). Auf vielfachen Wunsch wurde auch die sprechende Büroklammer wieder eingebaut („Offenbar möchtest Du einen Brief an die Klingonen schreiben. Mit der TAB-Taste kannst Du wichtige Passagen einrücken.“).

      Antworten
  21. schönerAndi sagt:

    Eines steht jetzt schon zweifellos fest:
    für die Seite hier ist die Serie ein Glücksfall! (;

    Für mich allerdings auch, weil bislang die positiven Seiten überwiegen. Ich sehe das ähnlich wie der werte Herr Hoffmann
    und will noch nicht zu früh irgendwelche Handlungsstränge verurteilen. In diesem Punkt muss ich auch alle Vorredner kritisieren! Wartet doch wenigstens das Ergebnis ab… Ihr seid wie Fußballfans, die beim Halbzeitstsnd von 0:1 den Fernseher abschalten.

    Auch die olle Leier mit der viel zu modernen Technik kann ich nicht mehr hören. Ihr könnt doch nicht erwarten, dass 50 Jahre nach TOS in einer modernen Serie billige Sets verwendet werden! Das war damals nicht besser möglich und man sollte es eher als Metapher sehen.

    Was mir wirklich auch sauer aufstößt ist das neue Klingonendesign! Aber selbst da bliebe den Machern noch ein Weg das halbwegs sinnvoll zu erklären. Oder man findet sich damit ab.

    Aber unterhaltsam genug ist DIS bislang auf jeden Fall!

  22. herr-eis sagt:

    Wer die Serie scheiße findet der braucht sie ja nicht zu gucken. Ich finde es richtig gut gemacht. Ich bin froh das das ganze auch der Zeit angepasst ist. Was hier einige von sich geben wegen der Professionalität und Logik etc ist ja wohl lächerlich. Da möchte ich mal wissen was ihr über die Vorgänger Serien sagt, die waren ja so viel professioneller…

    • Kosh Naranek sagt:

      Jupp. Jede Folge mindestens zwei Logiklöcher in jeder ST-Folge. Aber da gab es zumindest den Versuch den eingeschlagenen Weg oder die Nicht-Wahl eines anderen zu erklären, statt jede Ungereimtheit mit lense flares (ich mag die ^^ und die neue Klingonen-Optik stört mich auch nicht) zu verstecken.
      Wo sind die starken Dialoge, charismatische Figuren … oder überhaupt mal eine Charakterentwicklung jenseits von „Ich mag euch nicht und ihr mögt mich nicht“? Von all den anderen netten Dingen, die ST ein halbes Jahrhundert ausgemacht haben mal abgesehen (interessante Quests, Kontakte zu fremden Wesen – das ist Oville deutlich Star-Trekiger – intelligente oder zumindest spannende Plots).

      Antworten
    • ted_simple sagt:

      Ähm, wenn Charaktere sich dumm verhalten und nicht mal erklärt wird, WARUM (denn das ist nicht mehr zeitgemäß, was?), dann habe ich durchaus damit ein Problem. Klar, Sisko fällt auch mal blöde Entscheidungen, aber wenigstens wird dem Zuschauer klar gemacht, welcher Prophet ihn da gerade wieder geritten hat.

      Also konkret: Erklär mir mal die Logik, die Michael dazu gebracht hat, zu meutern und auf das klingonische Schiff schießen zu wollen. Ich habe das bis heute nicht verstanden. Es ging darum, einen Krieg (und die Vereinigung der Klingonen) zu vermeiden; was soll da das Kaputtschießen des Flaggschiffs bringen? Ich meine, außer die Klingonen zu verärgern, einen Märtyrer zu schaffen und so weiter. Ups, das wollten wir doch gerade vermeiden.

      Natürlich hatten die alten Serien auch so ihre Probleme. Aber zumindest war der Versuch da, alles zu erklären, und es gab nicht diese „Explanations-are-for-lamers“-Einstellung.

      Immerhin wurde Michael daraufhin zu lebenslanger Haft verurteilt, was einer der zentralen Punkte der Serie ist. Also muss sie einen verdammt guten Grund für ihr Handeln gehabt haben.

      Antworten
    • Schwarzer Alarm (gnihihihihi) sagt:

      Erhalten die Besatzungsmitglieder in den rotierenden Diskus-Sektionen der Disco eigentlich Kotz-Zuschläge?

      „Bar“ ausgezahlt durch Morn in Form von nicht mehr gepresstem Latinum…

      Logik-Findelkind Burnham, 1. Offizier eines Föderationsraumschiffes, will einfach mal drauflos ballern. Weil es früher einmal so eine vulkanische Reaktion gab – die aber niemand sonst kennt. Niemand, nicht einmal der Captain. Und sogar Botschafter Sarek sagt dazu nichts konkretes. Man konnte ihn ja nicht in eine „Teleholo-Konferenz“ mit dem Captain zusammen einladen (hätte wohl Extra-Gebühr gekostet!). Die Vulkanier konnten das auch nicht an andere weitersagen, seit 100 Jahren, als Gründungsmitglieder der Föderation. Nein, das geht nun wirklich nicht. Nur die völlig unbekannte adoptierte ältere Schwester durfte das wissen.
      …und Sybok vielleicht! Aber der war vielleicht schon zu alt, nicht schwarz genug und auch nur halb und halb? Es ist ein Schmerz in dir.

      Antworten
    • Schwarzer Alarm (gnihihihihi) sagt:

      Da fällt mir ein: SYBOK! Der ist Kanon seit ST V. Was für eine völlig abwegige Idee, diese Figur in eine Prequel-Serie einzubauen. Und seine Entwicklung bis hin zum gott-suchenden Sektenführer zu zeigen.

      Nein, das wäre ja eine völlig bekloppte Grundidee gewesen. Weil Sybok nicht schwarz war, nicht weiblich gelesen wurde und auch viel zu hellhäutig und maskulin aussieht!

      Andererseits – im Serienfinale hätte man (z.B. durch einen sehr seltsamen Transporterunfall beim Gruppenbeamen mit dem schwedischen Bikini-Team) einen überraschenden Geschlechter- und sogar Hautfarbenwechsel einbauen können! Zack, auch Transgender und Rassismus-Themen abgedeckt.

      In der Schlussszene hätte sich das Hauptdarstellende zur Kamera gedreht und gesagt:
      „Ab jetzt nennt mich alle: Sybok und nicht mehr Sybille Brennschinken!“ Dadadadadadaaa-Lindenstraßen-Musik…..

      (wenn Kurtzman das lesen würde, wäre es als Ende von Staffel 5 schon gebucht. Zum Glück kann er das offensichtlich nicht (also lesen ;))).

      Antworten

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Brandneues
Gemischtes
Büchers
Jenseits Zyklus
Arschiv
Zum Archiv unserer gesammelten (Mach-)Werke.