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„Star Trek – Discovery“ – Kritik zum ersten Trailer

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Verdammt, jetzt ist er da, der neue Trek-Trailer. Lang erwartet und (bestimmt) reich an interessanten Details und analysierbaren Hinweisen, die uns Trekkies den Schweißflim der Selbstscham ins Gesicht zaubern dürften… – Aber ich habe irgendwie keinen Bock drauf, keinen Spock drauf. Keinen Bock auf Tribble-Witze, auf sexuelle Anzüglichkeiten, auf Uniform-Diskussion (also noch mal „Anzuglichkeiten“, haha), keinen Bock, Nog, Morn, T’Pol, Bock. – Und dennoch bespreche ich mit Kollege Sparkiller jetzt den brandneuen „Discovery“-Trailer, so! – Weil IHR es uns wert seid!

Seltsam, erst beim dritten Sehen habe ich erst auf das Schiffsdesign geachtet. Erster Impuls: Ist okay – aber kann die nichtssagende Crew nicht im Schichtsystem mit den Leuten aus DS9 rotieren?

Langweiliger und nichtssagender hätte der Ersteindruck kaum sein können: Der Trailer zeigt keine Action, er zeigt keine Story, er zeigt keine Charaktermomente, zeigt zudem keine Bilder, die nicht vollkommen künstlich oder nach Greenscreen aussehen. Was gerade in der Wüste – sollte es denn optisch so bleiben – schnell mal ungewollt botanisch aussehen kann, haha.

Ja, beim genauen Nachdenken weiß ich nicht mal, ob ich den Trailer überhaupt gesehen habe, oder ob das Youtube-Fenster weiter oben nicht nur ein perfider Jedi-Mindtrick ist. Allem Anschein nach ist „Discovery“ eine Art „J.J. Abrams“-Resteverwertung auf Valium; der Look erinnert jedenfalls frappierend an eine Softporno-Version der letzten drei Filme – und das sage ich nur, weil ich lieber nachschauen möchte, was „frappierend“ genau bedeutet, als mir den Trailer ein fünftes Mal anzusehen…

Die Farben, die jetzt schon ablenkenden Lens-Flares, diese „erfahrenen“ Milchgesichter, die alle weiblich und Ende 20 zu sein scheinen (der eine Typ da ausdrücklich eingeschlossen)… Muss das sein? Nein, ich habe nichts gegen „modernes Fernsehen“ (bevor ihr mittels Paketbomben nett danach fragt), aber zu dem Wort „Modern“ gehört für mich auch eine gewisse Bodenständigkeit und Vielfalt. Mut sowieso, was auch immer das außerhalb von „Game Of Thrones“ bedeutet. Aber genau das sieht mein Bauchgefühl hier nicht. Genau so wenig wie faltige Fressen von uralten Knackern jenseits der Vierzig. Mein Bauch sieht keinen rumpeligen Hausmeister. Und der Trill darin entdeckt im vorliegenden Material keinen kultigen Querkopf.

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Zugegeben, falsch macht der große, zentrale Deckenkringel jetzt nichts – er ist metallisch, groß und sieht wertig aus. Und das ist schon mal mehr, als mein 2011er Dacia-Modell zu bieten hat.

Ich sehe hier viel Möbelpolitur, eine dicke Wachsschicht und den mutlosen Versuch, dem Optik-Zeitgeist hinterherzuhecheln, statt uns einfach irgendwas TOS-iges mit 40% zusätzlichen Designelementen (damit das HD auch was zu pixeln hat) hinzuklatschen. Also wieder eine Chance nach „My Grey Submarine“-Enterprise verpasst, mehr als 55% der Meckerköppe im Internet eindeutig positiv zu überraschen. In dieser Hinsicht fühle ich mich trotz GANZ anderem Look an mein Gefühl von 2001 erinnert: „Nett, aber nicht Kult“… Hat man von damals denn nichts gelernt? Will man uns denn komplett ver-archern?

Alles erscheint noch glatter und edler als bei Picard, quasi wie die Hipster-Version von Star Trek – fast erwartet man, in der Brückenecke einen 30-Jährigen Werbedesigner zu sehen, der seine Hosenbeine übereinander schlägt, einen Milchkaffee mit Himalaja-Zimt bestellt und weiter auf seinen Apple eintippt. Da hilft es auch nicht, dass wir erstaunlich viele Heulsusengesichter sehen, der Blaukopf von seinem(?) nahenden Tod greint und wir zum gefühlt zehnten Mal das spock/sarek’sche „Zu viel Mensch in dir“-Blabla hören. Klingt langsam wie ein Songtext von Max Giesinger, wenn ihr mich fragt…

Und darf ich nach 50 Jahren Star Trek auch mal was anderes sehen (und mögen!) als Spock und Kirk? Ginge das? Schon allein dieser Schriftzug am Anfang: „Zööööhn Jaaahre vor … “ – Das interessiert doch maximal 5% der Zuschauer. Es spielt halt DAVOR, na und? Ich schreibe ja auch nicht auf meine selbstgemachte Marmelade im Keller: „Zehn Jahre, bevor Martin Schulz Kanzler wurde!“ – Wenn es nicht um Kirk geht, dann lasst ihn halt weg – oder werbt etwas weniger dummdreist damit, dass er erst auftauchen wird, wenn die Quoten abrauschen sollten.

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Okay, CGI-Schiffe sehen in Serien immer noch nicht wie gute Modelle aus. Aber das ist natürlich nicht schlimm. Mit ein bisschen Nebel und bunten Disco-Lichtern wird einem bestimmt auch ganz emotional zumute. Also ICH heule gerade wie ein Schoß-Targ.

Und wie wäre eine andere Rasse als die Klingonen? Mal abgesehen davon, dass ich die die mörderischen Rumpelköppe seit Januar 1998 nicht mehr ertragen konnte, ist dieser neue Look jetzt auch nicht der Brecher. Wobei… Auch das sage ich nur, weil ich keine spannende Meinung dazu habe. Im Kopf habe ich mir anhand der letzten Marvelfilme vermutlich schon ausgemalt, wie Kostüme halt heute auszusehen haben – und bin jetzt höchstens überrascht, dass das Bild in meinem Kopf jetzt auch alle anderen sehen können. Telepathie?

Aber vielleicht ist es auch falsch, auf den paar Details rumzukauen, die nicht viel über Story und Flow verraten. Ja, genau, lasst uns daher lieber über die Entscheidung des Studios lästern, genau DIESEN Trailer anzufertigen. Denn der – nur für sich betrachtet – nicht besonders toll. Er deutet keine epische Zeitenwende an, sondern maximal eine typische „Klingonen haben wieder mal versehentlich unseren Botschafter die Kniescheiben zertrümmert“-Episode von Picard. Dann hat die Föderation eben versehentlich(?) die Klingonen angegriffen – ich komm damit klar, IHR aber bitte auch!

Vielleicht liegt es aber auch an der seltsamen Mucke. Die Bilder sagen: „Vielfältig, groß, moderne Effekte!“, doch die Musik ruft: „Abendmusik im Schlagerradio – für alle, die sich gerne in den Schlaf küssen!“…

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Der Look ist so, wie er heute wohl sein muss: Blaue Kringel, gefällige Farbverläufe, dazu kleine Apps am oberen Rand, die man hoffentlich nicht mit Handzeichen und Touchgesten aktivierten muss – das schmiert immer so am Hauptbildschirm.


Fazit: Nehmt mich mal nicht zu wörtlich mit meinem Hater-Gefasel weiter oben. Natürlich weiß ich, dass ein Trailer nicht zwangsläufig viel aussagen (und besonders gut geschnitten) sein muss – aber … äh … – Mist, eigentlich MUSS er das doch. Ein Trailer sollte die geschönte, gepimpte Version der besten Szenen eines Werkes ein, keine Sekunde langweilig, wie ein guter Werbespot, den man mit einer exquisiten Crackpfeife genießt.

Aber das da oben ist … irgendwie beliebig. Es macht nicht neugierig und wirkt sehr nach einer ungesunden Mischung aus dem (vielkritisierten) Abrams-Look und den (vielkritisierten) Soap-Elementen mancher Voyager- und DS9-Episoden. Und da wir nicht viele, extrem unterschiedliche Einzelepisoden sehen werden, werden uns dieser Look und die groooße Geschichte gleich im dreckigen Dutzend heimsuchen. – Das gleiche gilt vermutlich auch für Planeten und Nebencharaktere, so verwüstet sie diesmal auch sein werden.

Wenn das in zwei-drei Folgen nicht funkt, könnte es die Serie schwer haben. Bis dahin hoffe ich auf den zweiten Trailer, der uns etwas besser erklärt, welche bereits bekannte Geschichte GENAU wiederholt werden soll.

Trailer-Eindruck:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Der Wechselbalg unter den Trailern, „Star Trek – Discovery“ – Kritik zum ersten Trailer
Die Geburt von Discovery war schwierig, grottenschlechter Promotion sei Dank. Lahme Teaser, wenig Infos und vage Andeutungen sind halt nicht genug, um einen echten Trekkie von seinem fritierten Stück Butter mit Schokoladenüberzug wegzulocken.

Wobei, unser liebgewonnener und, was den Trek angeht, vergleichsweise konservative Fettknubbel scheint dieses Mal auch nicht die angepeilte Zielgruppe zu sein. Schauen wir uns nur einmal die verwendeten Stilmittel an:

– Der Abrams-Lensflare: Die Sets scheinen über mehr Lichtquellen zu verfügen, als ein Vorführraum bei IKEA. Machte man sich bislang über all die Blinkelichter in alten B-Movies lustig, wirken diese nun richtig dezent!

– Das Stativ mit dem Knick: Ein Bein des Kameramanns scheint hier kürzer zu sein, als das andere. Noch mehr „Dutch Angles“ habe ich bislang nur bei „Battlefield Earth“ gesehen.

– Hier geht es wüst her: Ohne sandige Wüstenkulisse á la Tatooine scheint man heutzutage keinen SciFi-Hit mehr produzieren zu können. Ich persönlich mag ja keinen Sand. Er ist kratzig und rau und unangenehm. Er ist einfach überall. Bäh!

– Stargate-Klingonen: Gut, man weiß über diese tuckig gekleideten Stirn-Amateure mit Sarg-Fetisch noch nicht viel. Vielleicht sind es ja nur genetische Experimente oder irgendwelche Vorfahren. Trotzdem, das entschuldigt keinen Sinn für Mode wie Harald Glööckler!

– Zurück in die Zukunft: Man provoziert uns sogar damit, dass das Ganze nur 10 Jahre vor Kirk spielen sollen. Laut Internet sogar im klassisch-nicht-Abrams-Universum. Wenn das stimmt, dann bin ich ja mal gespannt, wie man diesen optischen Sprung vollführen wird. Denn bislang hätte ich mich weniger, bis überhaupt nicht, gewundert, wenn das Ganze ein Ableger der Abrams-Streifen gewesen wäre. Schon einmal optisch (siehe Lensflare), als auch bei der Präsentation der Geschichte.

– Papa Spock: Aha, Sarek kommt anscheinend auch vor und ist das selbe Arschloch wie schon bei TOS. Gut zu wissen, wenn es auch inhaltlich völlig zusammenhanglos zum Rest der Serie wirkt. Aber: Trailer. Bin ja nicht so.

Fazit: Discovery könnte mich weiterhin positiv überraschen, keine Frage. Doch der Trailer setzte mir die Sorgen in den Kopf, dass es eher ein düsteres Drama voller brütender Gestalten wird, welches in einem Finale mit einem wenig interessanten Marvel-Bösewicht endet. Aufwändig produziert und unterhaltsam, aber berechenbar. Und dafür haben wir ja schon… naja… die Marvel-Filme.

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von Klapowski am 19.05.17 in Neuigkeiten, Star Trek: Discovery

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Kommentare (37)

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  1. G.G.Hoffmann sagt:

    Der Trailer ist eine Verzweiflungstat, weil man endlich liefern mußte. Man hat von den inzwischen 15 geplanten Folgen der ersten Staffel ja erst 5 im Kasten. Die Postproduktion, in der die Effekte eingefügt werden, dürfte noch lange nicht abgeschlossen sein. Wobei die Serie schon wieder die Fehler zu begehen scheint, die man vermeiden wollte. Statt der ursprünglich nur 10 geplanten Folgen pro Staffel, die eine hochwertige Serie in unserer Zeit maximal verträgt (siehe House of Cards, Game of Thrones), sind wir jetzt schon wieder bei schlappen 50% mehr, nämlich bei 15 angelangt; und man wunderte sich nicht, wenn am Ende wieder 18-22 produziert würden und die Hälfte der Episoden erneut aus unsäglich langweiligen Drehbüchern der Marke „Alien der Woche / Schiffsenterung der Woche“ bestünde, die man irgendwo im VOY-Archiv gefunden hat.

    Aufgrund des geringen Materials, das man bislang zur Verfügung hat, konnte man keinen aussagekräftigeren Trailer produzieren. Es ist immer noch „First Look“. Das ist aber gründlich in die Hose gegangen, da die Hauptprotagonisten, nämlich die Crew der Discovery und das Schiff selbst noch gar nicht auftauchen. Offenbar handelt es sich nur um erste Ausschnitte aus dem Pilotfilm.

    Ich hoffe immer noch, daß der Trailer uns auf eine falsche Fährte lockt, bin mir aber nicht sicher, ob die Macher dafür clever genug sind. So wurde ja bereits spekuliert, daß die gezeigten Klingonen nur eine Art Mutation oder andere Rasse, vielleicht auch „Neandertaler“-Klingonen sind, möglicherweise eine Zeitreise unternommen wird. Auch die U.S.S. Shenzou, so wie sie gezeigt wird, könnte aus einer anderen Zeit oder einer anderen Zeitlinie stammen. Alles andere wäre hingegen ein Desaster im Hinblick auf ein Prequel zu TOS. „Rogue One“ hat uns gezeigt, daß man die gleichen doofen Kostüme und die gleichen doofen Raumschiffe aus den 1970ern verwenden kann, ohne daß es lächerlich wirkt. Warum Star Trek das nicht gelingt, ist nicht nachvollziehbar.

    10 Jahre vor TOS war die NCC-1701 längst in Betrieb. Wie wir aus TOS wissen, gab es nur 12 dieser Schiffe und alle sahen gleich aus. Die Serie spielt zur Zeit von „The Cage“, als auch Spock und Captain Pike längst im Dienst waren und auch Kirk schon als junger Lieutenant oder Commander auf einem – schönen weißen – Sternenflottenschiff diente. Nun will niemand den 60er-Jahre-Stil zurück. Aber ich könnte mir ohne weiteres zeitgemäße Varianten der TOS-Kulissen, -Uniformen und -Geräte vorstellen. Statt dessen präsentiert man uns (anscheinend) einen Post-Archer-Look, der überhaupt nicht in die Ära zu passen scheint, in der die Serie spielen soll.

    Entweder der Trailer vermittelt (hoffentlich) einen falschen Eindruck oder uns wird ENT 2.0 im „Battlestar Galactica“-Stil präsentiert, was der Serie sicher eine noch kürzere Lebensspanne als TOS und ENT bescheren würde.

    • Klapowski sagt:

      Mit „Battlestar“ hat der Look nun wirklich wenig gemein, aber die anderen „Infos“ von deiner Seite fand ich durchaus … anregend. – In dem Sinne, dass es verdächtig nach Wunschträumen (Zeitreise erklärt Doof-Designs) und Fan-Verwirrung (vielleicht sind’s keine Klingonen) klingt.

      Weiterhin stutzig macht mich der generelle Stil des Trailers. Selbst, wenn es nur eine Stunde an Material gegeben haben sollte: Episch, beeindruckend und frisch wirkte das jetzt nicht. Einen Umstand, den man mit ein wenig Rumpsfallera-Orchestermusik (muss ja nicht gleich schnarchig klingen) schon hätte zerstreuen können. Dabei soll und MUSS eine Serie heute nicht mehr Hipp wirken, um erfolgreich zu sein. „Game Of Thrones“ sieht ja auch nicht wie „300“ aus. Und „Breaking Bad“ hat teilweise so lange Schnitte und Einstellungen, dass jeder 20-Jährige aus den Augen bluten müsste. – Ergo: Heute wird eher Mut zum Anderssein belohnt (zumindest bei Serien), nicht das Gegenteil davon.

      Es geht mir noch gar nicht um den Inhalt oder die Uniform-Details, um Chronologie oder Schauspielerwahl, sondern um diese sehr „enthüllenden“ Elemente, was die grobe Marschrichtung angeht. Und dass Bryan Fuller lieber an der Serie „American Gods“ arbeiten wollte, als weiter hieran mitzuwirken („Terminprobleme“? – Also bitte! Wer’s glaubt…), spricht nicht für das Gesamtkonzept.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Ja, der Trailer hätte einfach die Marschrichtung konsequenter vorgeben müssen. Ich kann bei Star Trek nicht nachvollziehen, daß man seit dem J.J.-Reboot von 2009 ständig bemüht ist, mehr zu verbergen als preiszugeben. Das geht seit Jahren marketingtechnisch in die Hose. Statt die Leute anzufixen, stellt man es als Akt der Gnade dar, überhaupt etwas zu zeigen. Ich bin da kein Experte, aber virales Marketing im 21. Jahrhundert scheint mir anders zu funktionieren. Die Macher kommen wir vor, wie der Archivleiter eines Museums, der eifersüchtig über seine Schätzlein wacht und sie am liebsten niemanden zeigen würde.

      Die Serie war in dem Augenblick beschädigt, als wan das Wort „Prequel“ in die Welt setzte. Von da an war jedem klar, daß man aus ENT nichts gelernt hatte. Schlimmer noch: man setzt die Serie so nah an TOS, daß sich notwendigerweise Überschneidungen ergeben müssen und beide Serien in großen Teilen ad absurdum führen werden.

      Dem Vernehmen nach sollte die Serie sich ursprünglich an „Das unentdeckte Land“ orientieren, weshalb man werbewirksam Nicholas Meyer mit ins Boot holte. Jetzt möchte man sich offenbar doch mehr an das JJVerse anlehnen, was den Knatsch und die Verzögerungen erklären könnte.

      Antworten
  2. Gumril sagt:

    Da ich vor dem Star Trek Trailer, den Trailer von „The Orville“ gesehen habe bin ich natürlich auch enttäuscht vom bisher gesehen.
    Bin ja mal gespannt ob Star Trek- Discovery dagegen ankommt.

    Warum nur wieder das gleiche… gerade mal 10 Jahre vor Kirk. (Hat bei Archer ja super geklappt;) ) Wahrscheinlich extra im Trailer genannt das die J.J Filmeschauer auch genau wissen was sie erwartet ?
    Mann hätte doch auch einfach die alten TOS Studios reaktivieren können, bisschen neue Farbe drauf und einfach ein anderes Constitution-Schiff nehmen können, aber mal abwarten.

    • Onkel Hotte sagt:

      Vielleicht werden hier die nicht genutzten Drehbücher der abgesetzten TV Serie enterprise zweitverwertet?

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Weil den Trailer von „Orville“ vielleicht noch nicht alle kennen, packe ich den hier noch mal rein:

      https://www.youtube.com/watch?v=d8aUuFsXRjU

      Zumindest von der Dramaturgie, der Szenenauswahl und dem allgemeinen Look her halte ich das Ding schon für deutlich besser als das Trek-Original. Klar, es ist „nur“ eine Parodie, aber als solche soll sie ja einen tollen Durchschnitt der Originale bieten – und das gelingt schon fast unheimlich gut!

      Antworten
    • Onkel Hotte sagt:

      Wobei der Trailer von „Orville“ optisch schon besser daherkommt, aber für einen Trailer sind ide Dialoge zu lang und ich ahne schon, welche Qualität der Streifen haben wird. Stichwort: Lahme, lange Gags. „Ted“ fand ich schon oberhyped. „Family Guy“ ist dagegen wirklich gut.

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  3. Re-Saulus sagt:

    https://www.zukunftia.de/6598/star-trek-discovery-teaser-trailer/

    Komisch.
    Zwischen den beiden Teasern stimmt ja gar nichts.

    Kantig, aus dem Felsen startend gegen
    rund und blau.
    Ja, was jetzt?

    Und sind die Crewmitglieder alle wirklich schon 18 Jahre alt?
    Wenigstens einige?

  4. VerwirrterTurnschuh sagt:

    Jung, oberflächlich, gelackt, beliebig, protzig, glänzend, exklusiv … Star Trek, du hast dich gar nicht gut gehalten …

  5. Cronos sagt:

    Es ist halt JJ-Trek in Serienform plus weniger Geld und in langweilig. Wahrscheinlich hat jeder Char noch irgendein schlimmes Trauma zu verarbeiten. Na ja, zumindest gibt es wieder ST im Fernsehen. Es ist zumindest nicht so dunkel wie bei Stargate Universe.

  6. DerWoKeinNameSagt sagt:

    Komisch, ich wusste schon was in der Rezension steht bevor ich diese gelesen hatte… und den Trailer gesehen. Überraschung, überraschung.

    Ja, beim genauen Nachdenken weiß ich nicht mal, ob ich die Rezension überhaupt zum richtigen Trailer gelesen habe, oder ob das eine zu Startrek 11, 12 oder 13 war.

    Tja.

    • DerBeimNamenNennt sagt:

      Was ich an dieser Seite hier früher geliebt habe, das waren auch mehr die Verrisse. Man ließ teilweise wirklich kein gutes Haar an den Serien. Was bei VOY durchaus verdient war.
      (Selbst rückblickend, fast Jahrzehnte später ist VOY immer noch schwach und schlecht gemacht.)

      Aber hier gibts eben keine Substanz mehr, mit der man sich auseinandersetzen könnte. Ja, man fragt sich nicht mal mehr, was die Produzenten da eigentlich genommen haben, sowas über die Bildschirme gehen zu lassen.
      Das alles zielt sowas von auf PR ab und will möglichst viele Zuschauer ansprechen, dass man es „Star Trek: Kleinster gemeinsamer Nenner“ nennen könnte.

      Wahrscheinlich bin ich als Alt-TNG-Fan sowieso falsch.

      Antworten
  7. Klapowski sagt:

    Was ich ja immer total super finde, das sind „War doch klar, dass du wieder nur meckerst“-Kommentare im Internet – bevorzugt dann, wenn das „Meckern“ recht ausführlich und einigermaßen begründet ist.

    Dann muss der (öh… Gegenteil von Hater?) … der … LOVER sich gar nicht mehr selbst um ein kurzes Meinungsstatement bemühen. Denn wer liebt, hat immer recht. Liebe gewinnt immer.

    Hätte mich ja durchaus interessiert, was andere daran knorke finden, aber mit beleidigten Kurzkommentaren („Du hast ja schon bei Stargate die Effekte doof gefunden! Und an Matrix 3 hast du auch nur genörgelt, pfff!“) wird das wohl nichts. Dann muss ich dann wohl weiterhin ungestraft behaupten, dass der erste Trailer klinisch und nicht sehr episch wirkt. – Bläääh!

    Aber mal abgesehen von unserer typischen, nordkorea-artigen Kommunikation auf Zukunftia fand ich es sehr interessant, wie das Netz auf den Trailer reagierte:

    Ungefähr zwei Drittel fanden ihn gut, ein Drittel nicht (Quelle: YouTube-Daumen).

    Der „Star Trek – Beyond“-Trailer war immerhin zu 39 Prozent unbeliebt, also etwas mehr. Wie wir wissen, war der Film dann ganz knapp nicht erfolgreich (genug).

    Zum Vergleich: Bei „Star Trek Into Darkness“ lag der Hassfaktor sogar nur bei einem Zwanzigstel! Unvorstellbar aus heutiger Sicht! Und der galt ja dann wieder als eher erfolgreich.

    Das Trailer/Daumen-Orakel prophezeit also einen durchschnittlichen Erfolg der neuen Serie. Ist ja schon mal was. Und wenn’s nicht klappt, freue ich mich eben schon auf die Reboot-Serie „10 Jahre vor Archer“.

  8. G.G.Hoffmann sagt:

    Letzteres finde ich eine tolle Idee. Noch geiler wäre aus meiner Sicht jedoch „140 Jahre vor Archer“. Eine Star Trek Serie über NASA-Ingenieure, die es 50 Jahre nach der ersten Mondlandung und 70 Jahre nach der V2 nicht mehr schaffen, eine bemannte Weltraummission durchzuführen, die sich mehr als 400 km (Entfernung Hannover-Darmstadt) von der Erde entfernt… Motto: „Where no man since our grandfathers has gone before.“ Da wäre sicher auch ein Gastauftritt des jungen Zeframe Cochrane möglich, der versucht, auf seinem iphone die ersten Warpformeln zu berechnen. Oder T’Pols Mutter (lechz), die nach einem Absturz ihres Schiffs auf der Erde gezwungen ist, sich als Top-Model-Kandidatin durchzuschlagen („Kein Umstyling! Kurze Haare passen nicht zu meinen Ohren! *kreisch*). Oder Kirks Ur-ur-ur-Urgroßvater, der sich im Iowa des Jahres 2015 als besoffener Agrarflieger durch die Kneipen prügelt. Vielleicht auch ein Crossover mit der „Big Bang Theory“, wobei sich herausstellt, daß Sheldon Cooper ein Vorfahre von Dr. Noonien Soong ist, ins 24. Jahrhundert geschleudert wird und dort als Androide auf einem Sternenflottenschiff anheuert. Oder „900 Jahre vor Kirk“: irgendwas mit Drachen, Rittern, weißen Wanderern und viel Sex.

    Eine solche Serie böte soviel mehr Reiz als „10 Jahre vor Kirk“. Wenn schon Prequel dann richtig!

    • Oasil Vo Bong sagt:

      Warum macht man eigentlich keine Serie: „200 Jahre nach Picard“?
      Man könnte wieder mutig dorthin gehen, wo noch keiner war.
      .

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „„200 Jahre nach Picard“?“

      Ich denke „noch mehr Zukunft“ ist kein Garant für fesselnde Stories. Es kommt einfach auf die grundsätzlichen Ideen und das Talent der Schreiberlinge an.

      Denn was wäre in 200 Jahren denn schon anders? Super Wurmlöcher? Schwerkraftfelder V2? Intrigen im Quadra(n)t? Gibt es doch alles schon in der Standard-Gammel-Zukunft.

      Antworten
  9. Onkel Hotte sagt:

    Ich habs. Das ist die JJ’sche Erfolgsformel: Same, same, but different.
    Lucy Liu ist Picard 2017-Edition, Angela Basset mimt den Kirk, der Quoten-Vulkanier und die Klingonen quasi Stammgäste.
    Nach dem „Klinnnnnnng“ am Ende habe ich die ST Fanfare erwartet – und wurde enttäuscht.

    • ted_simple sagt:

      @Onkel Hotte

      Das ist nicht Lucy Liu, sondern Michelle Yeoh. Aber sie ist ja nicht mal Captain der Discovery. Jason Isaacs, der der Captain werden soll, sieht aus wie der Halbbruder von Captain Archer – mit etwas hübscherem Gesicht.

      Das ist wirklich Resteverwertung des ST-Franchises.

      Antworten
  10. e.ellert sagt:

    Oh wow, Enterprise kam mitte 2001 oder so. Komm ich wirklich seit 16 Jahren regelmässig auf diese Seite??

  11. G.G.Hoffmann sagt:

    @e.ellert

    Mein Gott, ist das schon so lange her? Seit damals hat sich hier einiges verändert. Ich erinnere mich noch, daß das hier alles Ackerland war, soweit das Auge reichte. Dem alten Peabody hat das hier alles gehört. Er hatte eine verrückte Idee: Er wollte hier Fichten anpflanzen!

  12. Susan sagt:

    Na wenn die Serie wirklich so wird, wie befürchtet… das wäre ne Bauchlandung. Als Breaking Bad in space gestartet und als JJ klon gelanded :D

    Aber ich muss sagen: ja, es sieht in der Tat danach aus. Sehr klinisch rein und abwaschbar und genauso wie man es von zu vielen Produktionen her kennt.
    Immerhin hatte ich eine tolle Jugend mit TNG & B5 und die Erinnerungen kann mir keiner nehmen. Wenns dennoch ne super Serie wird, bin ich mehr als happy, wenn nicht, werd ich das auch überleben :D

  13. Corny sagt:

    Es gibt inzwischen neben dem missratenen Netflix International Trailer noch einen (in meinen Augen) ziemlich gelungen CBS Trailer zu Star Trek Discovery:
    https://www.youtube.com/watch?v=3rj4inzcAKk

    Der macht schon mal Lust auf mehr!

    lg
    Corny

  14. Bolleraner sagt:

    Naja. Ich bin mir nicht sicher, ob solche Trailer wirklich auf die Qualität einer Serie/eines Films schließen lassen. Ihr könnt euch sicher noch an die TNG Trailer erinnern, die damals auf YouTube und allen Social Media Quellen liefen. Damals war jeder überzeugt, dass Star Trek ohne Kirk und Spock nicht funktioniert. Allen voran Patrick Steward.

    Ich werde im Herbst jedenfalls mal rein schauen. Aber wahrscheinlich erst, wenn es die Serie auf Amazon gibt.
    Überhaupt ist das beschissene heutzutage, dass wenn man wirklich up to date bleiben will, Prime, Netflix, Sky UND Kabelfernsehen haben muss, beim Belenus!

    • Corny sagt:

      Ähm, damals gabs noch kein YT ;-)
      Aber ansonsten hast Du Recht – TNG wurde am Anfang vom Fandom zerissen ^^

      Bezüglich Netflix und Co bin ich aber recht entspannt – auf lange sicht wird das alles auch im Free-TV laufen – siehe Orange Is the New Black auf ZDFneo :-)

      lg
      Corny

      Antworten
    • Onkel Hotte sagt:

      Ich dachte auch, irgendwas stimmt hier nicht. TNG und YouTube, SocialMedia ???
      Aber was war es, womit kann man denn YT (Sat*1 Fernsehen ?) und SocialMedia (Star Trek Fanzeitung ?) verwechseln ?

      Btw: Wenn die ARD einen lahmen Trailer für ne Krankenhausserie rausbringt – normal. Aber das ein Verantwortlicher bei Paramount sowas abnickt, ist schon arg verwunderlich. Wobei, wenn man sich so manchen Manager anguckt und weiß, daß die nie jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt, dann wundert mich auch das nicht mehr ^^

      Antworten
    • DerBeimNamenNennt sagt:

      Dieses „Galilei wurde auch ausgelacht“-Argument, deshalb stimmt $PseudowissenschaftlicheTheorie… ähh, entschuldige, falscher Film: Also, dieses „TNG wurde auch verrissen, deshalb ist Discovery ein Geschenk an die Menschheit“-Argument zieht nicht.

      Ich habe mich davon auch mal beeindrucken lassen und dachte echt, dass die Fan-Bois eben alles irgendwie zerreisen. Es stimmt aber nicht: Schauen sie sich die ersten paar Staffeln von TNG doch mal an: Der Qualitätsunterschied zu den spätere Staffeln ist GEWALTIG.
      Picard wirkt eher wie in „Sinnlos im Weltraum“, die Storys sind selbst für ST-Verhältnisse hanebüchen usw.
      Klar, wir erinnern uns heute nur noch an die Perlen (und damit sind nicht die Frauen gemeint). Doch das wirklich gute Zeug wurde auch bei TNG erst in den späteren Staffeln produziert.
      Da kann man wriklich bedenkenlos sagen: „Nimm dir eine Folge raus und du wirst nicht völlig enttäuscht werden“. Bei VOY ist es ja genau umgekehrt: Such dir was beliebiges raus und du… Naja, lassen wir das.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Ich kann mich nicht erinnern, behauptet zu haben, dass die neue Serie ein Geschenk an die Menschheit wird. Nicht mal, dass sie automatisch gut werden wird.
      Es ging mir nur darum festzustellen, dass solche Trailer (zumindest für mich) generell wenig Aussagekraft haben.

      Antworten
    • Onkel Hotte sagt:

      Auf der einen Seite gibt man der Serie keine Chance, gut zu werden und sich zu entfalten.
      Auf der anderen Seite wurden wir schon mit zuviel schrottigen CGI Serien beleidigt das nur noch wenig Hoffnung auf Besserung übrigbleibt.

      Antworten
  15. ZZZ sagt:

    Sieht nach einer Expanse-Kopie aus.

  16. DerBeimNamenNennt sagt:

    Disco war die erste „Star Trek“-Serie, deren Entstehungsprozess ich mehr oder weniger beiläufig verfolgt habe. Das darf der geneigte Zuschauer ruhig als beginnende Altersenilität werten („Oh, eine neue Serie. Ach, nur Nachrichten über eine neue Serie, jaja, Trek war damals schön.“). Käme zwar ein bisschen früh, aber wer ist nicht gern schnellstarter.

    Ich stimmt mit den Erwartungen vom geschätzten Autorenteam weitgehend überein: Das wird nix werden.
    Das ist allenfalls die Rest-Verschrottung von dem, was von Trek noch übrig ist. Gut, die haben das (Urheber-)Recht dazu.

    Der Trailer war nicht spannend, sondern eher langweilig. Schon das Spock mit seiner unglücklichen Kindheit (Hatten wir die nicht alle?) wieder vorkommt, ist für mich der Beweis, dass die Macher absolut keien neuen Ideen mehr hatten.
    Aber darum geht es ja auch nicht. Es geht darum, mit dem Namen „STar Trek“ noch mal richtig abzucashen. Künstlerisch gesprochen: Nix passt besser in die Kultur des frühen 21. Jahrhunderts als die Zukunftsversion der 60er Jahre oder so.

    Positiv ist einzig: Der Trailer erklärt uns noch nicht zuviel über die Story.
    Negativ ist jedoch: Die Story interessiert mich eigentlich eh schon nicht mehr.

  17. ted_simple sagt:

    Der Trailer übertrifft meine schlimmsten Befürchtungen. Die Serie verspricht, genauso stromlinienförmig wie ENT zu werden. Ich hatte wirklich erwartet, dass Discovery NICHT vor TOS spielen würde. Vielleicht in der Zeit zwischen TOS und TNG, vielleicht parallel zu TNG.

    Aber immer dieser Bezug auf Kirk. Ich befürchte, dass als Zielgruppe die Zuschauer der Abrams-Filme angepeilt sind und durch den Hinweis „es spielt nicht im Abrams-Universum“ noch ein paar Alt-Trekkies mit ins Boot geholt werden sollen.

    Bereits der erste Abrams-Film hat mir derart die Laune verdorben, dass ich die Nachfolge-Filme gar nicht mehr gesehen habe. Diese polierte Optik, diese oberflächlichen Jungschauspieler. In TNG waren die meisten auch um die 30, aber die Serie war viele erwachsener.

    Und Disco (haha, passender Name) sieht jetzt schon aus wie das Bastard-Kind von ENT und JJ-Trek.

    Heute habe ich mir noch TNG angeschaut, dankbar für den HD-Remaster. Und ich glaube, damit mache ich auch gleich weiter.

  18. G.G.Hoffmann sagt:

    @ted_simple

    Bei den Abrams-Filmen kritisiere ich nicht einmal die Optik. Etwas Auffrischung war für den Erfolg der stark überteuerten Filme unabdingbar. Auch gegen die Schauspieler ist nichts einzuwenden. Man findet ja keine Shatner&Co.-Klone. Die Darsteller sollten die Charaktere der Figuren widerspiegeln, nicht ihr Aussehen.

    Dagegen waren die Drehbücher aller drei Filme desaströs. Zwar haben sich die Star Trek Filme, gemessen an den Vorgaben der Serien, noch nie durch innere Logik ausgezeichnet. Ein zweistündiger Kinofilm folgt erzählerisch anderen Gesetzen als eine Serienepisode. Aber so viel gequirlte Kacke und uninspirierte Stories wie in den drei neuen Filmen habe ich selten gesehen. Da moderne Blockbuster gesetzmäßig alle paar Minuten (7 ?) eine wilde Actionsequenz benötigen, um die Zuschauer bei Stange zu halten, haben ruhigere Passagen nur noch Alibifunktion und sind nicht mehr tragendes Element der Erzählung. Früher war es genau umgekehrt: eine (mehr oder weniger) schlüssige Geschichte wurde hier und da mit Action angereichert. Heute scheint man die „Geschichten“ um die Spezialeffekte herumzubauen.

    Visuell ist das ganze durchaus beeindruckend und erzeugt Gänsehautmomente. Ich denke z.B. an den ersten Einflug der Enterprise in die risige Raumstation in Star Trek Beyond. Logisch betrachtet ist das ganze idiotisch:

    a) Die Enterprise ist angeblich seit 3 Jahren in den Tiefen des Weltraums unterwegs. Wie weit liegt denn bitteschön die Raumstation von der Erde entfernt, wenn man dort mal kurz Pinkelpause macht? Das ist ja ungefähr so, als ob man in Berlin wohnt, mit dem Fahrrad nach Peking fährt, um nach drei Jahren mal kurz Rast in Frankfurt/Oder zu machen, statt gleich noch das letzte Teilstück nach Berlin zu fahren.

    b) Oder die Station ist tatsächlich viele Lichtjahre von der Erde entfernt. Dann fragt sich allerdings, wie man sie dort errichtet hat, was so eine gigantische Ressourcenverschwendung soll und wie der Lebensgefährte und die Tochter von Sulu sowie die vulkanischen Botschafter auf die Station gelangt sind, die Spock unbedingt persönlich die Nachricht vom Tode seines älteren alter ego überbringen wollten.

    c) Anscheinend befindet sich die Station auch noch in unmittelbarer Nähe des Planeten, auf dem die U.S.S. Franklin gestrandet ist. Warum hat man nicht dort eine Kolonie errichtet, statt eine riesige, fragile Raumstation in wenigen Flugminuten Entfernung? McCoy brachte es in dem Film ja auf den Punkt: „Sieht aus wie ne Schneekugel: einmal schütteln und alles geht zu Bruch“. Das hätten sich die Autoren ebenfalls fragen sollen.

    O.K. In Star Trek 5 ist die Enterprise innerhalb von 15 Minuten ins Zentrum der Galaxis geflogen. Im hochgelobten Star Trek 6 hat man offenbar ebenfalls nur ein paar Stunden von der Erde bis zur klingonischen Grenze und zurück benötigt. Und selbst in den Serien waren – mit Ausnahme der Voyager – alle Crews alle naselang zu Besuch auf der Erde. Wirklich weit weg können sie nie gewesen sein. Aber früher hat die schnarchlangweilige Erzählweise dem Zuschauer wenigstens den Eindruck vermittelt, man sei laaaaange unterwegs. Heute kommt auch noch Hektik hinzu und man benötigt nur noch reale 50 Filmsekunden von einem Sternensystem zum nächsten. In Star Trek Into Darkness flog/floh die Enterprise, als sie von Admiral Marcus verfolgt wurde, tatsächlich binnen weniger Sekunden von Kronos zur Erde. Die klingonische Heimatwelt muß demnach irgendwo zwischen Erde und Mars liegen, was es auch wieder plausibel macht, daß Khan sich dorthin beamen konnte (obgleich ich bislang dachte, Beamen funktioniere nur über wenige tausend Kilometer Distanz).

    • ted_simple sagt:

      @GG Hoffmann
      Ja natürlich, mein Hauptkritikpunkt an den JJ Abrams-Filmen ist auch der, dass sie, schlicht gesagt, kein Star Trek mehr sind. (Was ich, glaube ich, schon anhand des einen Filmes, den ich gesehen habe, beurteilen kann.) Das bedeutet vor allem, wie Du sagst, dass der Inhalt, die Tiefgründigkeit, zugunsten von hirnloser Action zurückgefahren wird. Genau dies war aber nie ein Merkmal von Star Trek; Star Trek war NIE eine Actionserie. Mal von „First Contact“ abgesehen, wo es gelungen ist, eine inspirierende Story mit relativ viel Action zu versehen. Die Misere war schon bei Nemesis zu beobachten, einem völlig sinnfreien Film, der nur auf Spektakel setzte; die Abrams-Filme waren dann die logische Fortsetzung.

      Bei meiner Kritik der „Jungschauspieler“ bleibe ich aber trotzdem. Für mich stellen diese neuen Schauspieler nichts dar. Gerade die Schauspieler von Kirk und McCoy fand ich in „Star Trek Continues“ noch besser besetzt als in den neuen Kinofilmen. Tiefgründiger. Ich empfehle die Episode 5 – „Divided We Stand“ – in der man Kirk und McCoy in Hochform sehen kann. Sicher, diese Fanproduktion ist dafür kritisiert worden, dass sie sich sklavisch an dem Original (TOS) orientiert und dieses nachahmt. Die Leistung der Schauspieler ist aber trotzdem hervorragend. Leider wird auch diese Serie eingestellt, da sie von den Lizenzinhabern abgemahnt wurden.

      Diese Serie hat den Geist von ST eingefangen, was den neuen Filmen nicht gelungen ist.

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    • Klapowski sagt:

      Das mit den kurzen Entfernungen bei Star Trek hatte ich schon längst als „Würfelglück“ beim Anlassen des Warpkerns abgehakt. Allerdings habe ich dem Franchise nie verziehen, dass Khan sich direkt auf die klingonische Heimatwelt beamen konnte. Und mit Scotty und seinem Schoßhund-Alien gab es im ersten Film doch auch so eine Szene? Beamen auf ein weit entferntes Schiff bei Warp – oder so?

      Das mögen Fans der neuen Filme jetzt für kleinkariert halten, aber im Gegensatz zu der fast noch begreifbaren Prämisse „Schiff braucht zwischen 2 und 20.000 Sekunden vom beliebigen Punkt A nach Punkt B“ halte ich es für wichtig, dass man bei Star Trek bei ein paar Kernregeln bleibt: Man braucht – verdammt noch mal! – eben SCHIFFE, um irgendwo hinzukommen, um irgendwas zu erforschen!

      Bei Harry Potter fangen ja auch nicht plötzlich alle normale Menschen an, zaubern zu können, nur weil das gerade „cooler“ ist und das Franchise „frischer“ werden soll.

      Wenn Khan sich (mit seinen beschränkten Mitteln) von der Erde auf Cronos beamen kann, stellt sich die Frage, wieso man nicht ständig in Gruppenstärke durch die halbe Galaxie gestrahlt wird. Im Zweifel muss man ja nur wissen, wo sich der zu besuchende Planet befindet? Und wenn man irgendwo in den Orbit will, dann gäbe es bestimmt auch eine Möglichkeit, ein kleines Shuttle mit einem groooßen Transporterdevice irgendwohin zu funken. So, wie ich J.J.-Trek inzwischen kenne, natürlich zigtausendfach schneller, als ein Schiff fliegen könnte.

      So was hat nichts mit altbackenem Fantum zu tun, sondern ist schlichtweg „gutes Geschichtenerzählen“. Ein Dachdecker, der so seiner Arbeit nachgehen würde wie die Autoren in den letzten drei Filmen, der hätte zur Abdichtung vermutlich Katzen auf das Dach genagelt, um das Wasser abzuweisen.

      Vor allem ärgert mich, dass die mies geschriebenen Bösewichter, deren Motivation mir keiner sinnvoll erklären konnte/könnte, schon mit drei Dialogzeilen mehr viel interessanter werden könnten. Okay, dann langweile(?) ich mich mal, während der Fiesling kurz vor sich hin monologisiert, dass er als Kind schon als Psychopath eingeschätzt wurde. Und wenn wir schon mal dabei sind, kann man mir gerne in einem Rückblick zeigen, wie er die Millionen von Drohnenschiffen findet („Beyond“) und in Betrieb nimmt.

      Aber dieses Motorrad- und Popmusik-zerstört-Gegnerschiffe-„Star Trek“ hat es auch ohne Altfanbrille nicht verdient, überdurchschnittliche Bewertungen zu bekommen. Und hört endlich auf, mir zu sagen, dass die neuen Filme halt „einfach unterhaltsam“ sind und die „alten Figuren ehren“!

      Jeder SF-Autor, der das hier abliefern würde, ohne den Namen „Star Trek“ im Rücken zu haben, würde als schlechter Fanfiction-Schreiberling abgestempelt werden. Und das lasse ich mir auch nicht mit Sätzen wie „Du magst ja nur deinen langweiligen Picard“ ausreden.

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    • ted_simple sagt:

      Auch die Entwicklung zu fehlenden Charakterisierungen fing (spätestens) schon mit Nemesis an. Der Klon von Picard hätte ja eigentlich interessant sein können, wenn sich der Film denn die Mühe gemacht hätte, ihn ein bisschen mehr zu charakterisieren (schließlich stand er als Picards Gegenspieler im Zentrum des Films…. richtig?).

      Was wir erfuhren, war, dass er eine traurige Kindheit auf einem romulanischen Mond hatte. Und dann gelang es ihm, einen Aufstand anzuzetteln und die romulanischen Overlords zu überwältigen. Woher er die Waffen nahm, um das ganze romulanische Reich unter seine Kontrolle zu bringen, wurde nie erwähnt. Noch weniger war klar, was er überhaupt gegen Menschen hatte bzw. warum er Picard so sehr hasste und nun als nächstes die Erde zerstören wollte.

      Schon Nemesis war stümperhafte Fanfiction.

      Wer die neuen Filme verteidigt, hat leider in der Regel keine Ahnung davon, was gute Science Fiction ist. „Gute Unterhaltung“ wird gleichgesetzt mit der Bezugnahme auf Altcharaktere, die längst zu Stereotypen erstarrt sind, nach denen eigentlich (innerhalb des Star Trek-Fandoms) längst kein Hahn mehr kräht, aber in der allgemeinen Pop-Kultur kennt man halt nur den schrulligen Kirk, Spock, Pille und Scotty. Und diese Bezugnahmen werden dann als Reverenzerweisung gegenüber den Charakteren dargestellt. Das ganze verrühre man mit Hochglanzoptik und Actionszenen, die fast die Hälfte des Films einnehmen, und das letzte bisschen „Sciene Fiction“ ist endgültig herausgewaschen. Übrig bleibt reines Bombastkino, kombiniert mit stereotyp-schnulziger Unterhaltung.

      Eigentlich ist all das längst ob seiner Banalität keine weitere Diskussion mehr wert, so wie mich auch das ST-Franchise in den letzten Jahren nicht mehr interessiert. Mal sehen, ob in „Discovery“ einige verständige Autoren mitwirken. Es kann eigentlich nur noch besser werden. Wenn man nichts erwartet, kann man nur positiv überrascht werden!

      Im „Hobbit“ (Teil 1) war ich übrigens auch sehr von der sinnlosen Action enttäuscht. VIEL zu lange Actionszenen waren das. In den Folgeteilen wurde es natürlich auch nicht besser, aber zumindest im dritten Teil hatte die Action eine gewisse Rechtfertigung (es ging hier nun mal um eine „epische“ Schlacht).

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  19. Onkel Hotte sagt:

    Im „Hobbit“ kann man den Sinn hinter dem Sprichwort „Viel hilft nicht viel“ erläutern. Mehr von allem, mehr Meter Filmrolle, mehr Action, mehr Langeweile, mehr Songs, mehr Zwerge…. machten leider nicht viel mehr „Herr der Ringe Reloaded“ sondern eher ein Absturz an Qualität.
    Oh sorry, ich streife ab….

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