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Da kriegt sogar der Antrieb ’nen Ständer – Gleichgewichtsstörungen von Raketen endlich behoben!

Eigentlich typisch. Da ist die Zukunft endlich angekommen und keiner geht hin. Aber man kann es eigentlich auch niemanden vorwerfen, schleicht sich der Fortschritt doch meistens auf leisen Käsefüßen in unser Leben. Internet, Flachfernseher, Smartphones, bei all diesen Dingen fehlte schließlich irgendwie ein aufdringliches „Huhuu, hier bin ich!“. Ganz anders bei unseren Bekannten auf Facebook, welche sogar aus einer selber geöffneten Dose Ravioli noch das ganz große Highlight mit zusätzlicher Foto-Galerie machen.

Daher möchte ich jetzt einfach mal kurz auf das heutige Ereignis der Weltraumklitsche SpaceX hinweisen, welches „schlicht“ aus einer gelandeten Rakete besteht. War nicht das erste Mal, aber manchmal muss man einfach mit penetranter Aufdringlichkeit vorgehen, damit hier verdammt nochmal endlich jemand mit mir mitstaunt!

So konnte man jedenfalls sogar per Livestream sehen (ca. 7:40, falls der Autosprung nicht funzt), wie die erste Stufe einer Rakete, statt blöd zu zerdeppern, wieder gehorsam auf einer rumschwimmenden Plattform landet:

CEO von SpaceX ist übrigens Elon Musk, welcher einem filmtauglichen „Wir-schaffen-datt!“-Genie mit seinen (fast) unglaublichen Plänen wie der Mars-Kolonisation und Transportröhren wohl am nächsten kommt. Kunststück, hatte er schließlich schon in der wissenschaftlichen Dokumentation „Iron Man 2“ einen Gastauftritt.

Einigen älteren Zulesern (und vor allem den Genossen GGH und Klap) wird beim Anblick der Landung auch bestimmt dieser Teil (1:06:00) des russischen SciFi-Films „The Sky Calls“ von 1959 wieder in den Sinn kommen:

DORT wurde jedenfalls noch angemessene Begeisterung gezeigt. Seht nur die Jubelschreie! Das Winken und Wedeln! Die offensichtliche Überlegenheit der glorreichen Sowjetunion… äh… ich meine, die universale Darstellung total vom Fortschritt faszinierter Menschen aller Herren Länder lud schon damals zum Träumen ein! Hoffen wir, dass es bald erneut so sein wird. Na sdorówje!

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von Sparkiller am 14.01.17 in Neuigkeiten

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Kommentare (8)

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  1. Cronos sagt:

    Wo sind die Laserstrahlen? Und die Explosionen? Habe ich das richtig verstanden das diese Firma Explosionen bei der Landung VERMEIDEN will? Und dabei sogar erfolgreich war???

  2. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Glaub es , oder glaub es nicht: Ich war begeistert.
    Der Start und die Landung der ersten Stufe , wie im Bilderbuch.

    Da könnte sich die NASA mal was von abschneiden.
    Anstatt dieses völlig überzogene Shuttle zu bauen,
    wäre dies , schon vor vielen Jahren, die bessere Lösung gewesen.

    Gruß BergH

    • Vanquish sagt:

      Sicher? Das Shuttle sollte auch wiederverwertbar sein. Der Hauptantrieb war für 55 Starts ausgelegt und hat im Schnitt 5-6 geschafft, musste dafür aber komplett zerlegt und gewartet werden.
      Diese hier landen auf ihrem eigenen heißen Abgasstrahl. Die müssen auch erstmal wieder starten. Ich hoffe es lohnt sich am Ende, aber ich bin skeptisch, dass es sich gegen den 3D-Druck durchsetzt.

      Antworten
  3. G.G.Hoffmann sagt:

    Nette Leistung. Mit ein paar Milliarden mehr auf meinem Sparkassen-Girokonto hätte ich das villeicht auch hinbekommen. Ich halte aber wenig von diesen Ansätzen. Ob so eine Rakete rückwärts wieder landen kann oder die Kapsel – wie bislang – per Fallschirm ins Meer plumst, macht kostenmäßig nicht den Riesenunterschied und ist technisch immer noch nicht weit weg von der guten alten V2. Es ist doch peinlich, daß die Menschheit es in den 40er bis 60er Jahren geschafft hat, von Null binnen 25 Jahren Menschen auf den Mond zu bringen, wir gleiches aber seit fast 45 Jahren nicht mehr schaffen. Dies vor allem deshalb, weil heute jeder verlorene Astronaut als nationale Katastrophe gilt, während sich früher die Testpiloten im Dutzend freiwillig haben verheizen lassen. Die ESA und Rußland schaffen es nicht einmal, eine Sonde auf dem Mars zu landen.

    Das Space Shuttle war vom Prinzip der richtige Ansatz, nämlich ein echtes „Raumschiff“. Daß die Kosten – und letztlich auch die Shuttles – explodiert sind, lag nicht am Prinzip, sondern war die logische Folge einer staatlichen Organisation, in der sich nach und nach eine Beamtenmentalität eingerichtet hatte, die den Laden vor allem als lebenslange Versorgungszusage begriff und in der sich jeder Tacker und Locher mit 35.000 Dollar in der Buchhaltung niederschlug.

    Raumfahrt ist nun einmal extrem teuer. Größere Fortschritte sind immer nur dann zu erwarten, wenn es – wie damals – einen Wetteifern verschiedener Machtblöcke gibt oder Profit zu erwarten ist. Beides ist auf absehbare Zeit nicht der Fall.

    • Sparkiller sagt:

      „oder die Kapsel – wie bislang – per Fallschirm ins Meer plumst“

      Die bemannten Flüge machen ja nur einen Bruchteil der Raketenstarts aus. Jetzt geht es erst einmal um die Satelliten, welche mit Raketen wie z.B. Ariane, Zenit und Soyuz hochgebracht werden. Diese werden aber nur einmal benutzt (Expendable launch system), d.h. die erste Stufe kokelt beim Wiedereintritt etwas an und zerdeppert dann beim Aufschlag im Meer. Trotzdem war diese Methode durch die „simplere“ Bauweise und einer schnelleren Startbereitschaft bislang günstiger.

      Das ist der Punkt, wo SpaceX und Co. ansetzen wollen.

      „von Null binnen 25 Jahren Menschen auf den Mond zu bringen, wir gleiches aber seit fast 45 Jahren nicht mehr schaffen“

      Naja, damals gab es auch den kalten Krieg als Ego-Schub, was nicht unbedingt eine Situation zum Nachahmen darstellt. Ungefähr dasselbe als wenn ein alter Knacker über das Wirtschaftswunder der 50er prahlt. Kunststück, wenn vorher alles kaputtgebombt wurde („Jahaaa, damals hatten wir beim Bau noch Arbeit ohne Ende! Nur durch unseren FLEISS!“).

      Antworten
    • Vanquish sagt:

      Mach doch! Musk hat auch kaum eigenes Geld da hinein gesteckt. Das meiste kommt von der NASA, der USAF und von Investoren.
      Ok, 100 Mio vielleicht, Peanuts.

      Und diese Investoren sind eben hinter Profit her, nämlich Internetsatelliten in den Orbit bringen. Und das ist auch wieder der Wettkampf, der die verschiedenen Technologieentwicklungen antreibt. SpaceX gegen arianespace. Das treibt die Entwicklung. Wiederverwendung, 3D-Druck, grüne Treibstoffe, Scramjets oder die Billigkonkurrenz aus China und Indien.
      Es ist spannend, ob sich am Ende etwas durchsetzt oder ob alles nebeneinander bestehen kann. Aber Technologiesprünge können nicht geplant und erzwungen werden. Und bis ein Genie von der Sternenflottenakademie die Antigravitation erfindet, muss alles schrittweise entwickelt werden.

      Antworten
  4. Bergh60 sagt:

    tach auch !

    Zefram Cochrane ist möglicherweise schon geboren.

    Gruß BergH

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