Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Friedhof der Kuschelreviews: 3 Sparki-Texte aus dem Reich der Untoten

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„Hey, Spark, ich werde mich ab sofort verstärkt auf die Veröffentlichung meines zweiten Sammelbandes mit erotischer William Shatner Fan-Fiction konzentrieren. Will nämlich noch das fette Amazon-Weihnachtsgeschäft mitnehmen. Schmeiss in der Zwischenzeit einfach einen lustlos hingerotzten Text in den Lesertrog.“„Niemals, das ist mir zu niveaulos! Da müsste dieser Dialog zwischen uns beiden schon bereits veröffentlicht worden sein, bevor ich… ich… Mist, verdammte Metaebene!“ – Und so begab es sich, dass ein armer Spark die Untiefen seiner Festplatte nach unverdauten Rezensions-Nachgeburten durchstöberte. In diesem Fall für „Cabin in the Woods“, „Virtuality“ und „Blood & Chrome“. Für unsere Besucher schliesslich nur das Beste!

Hinweis: Die folgenden Spark-Texte waren eigentlich nur als Begleitung zu den Hauptrezensionen vom Klapo gedacht, welche aufgrund seiner nicht vorhandenen Arbeitsethik leider nie zustande kamen. Was für eine Ironie ist es also, dass es nun zu einer Veröffentlichung kommt, weil dem Hööörrn Kollegen erneut die Böcke fehlen.

INFORMATIONEN:

Regie: Drew Goddard
Jahr: 2012
Budget: 30 Mio. $

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Gruselfest oder doch nur Hüttenkäse?

Inhalt: Ein paar College-Freunde wollen in einer abgelegenen Waldhütte mal so ordentlich abfeiern. Doch sehr schnell wird klar, dass man nicht allein ist. Oder sicher. Oder überhaupt noch am Leben.

Ich gebe zu, mittlerweile neige ich zu dem Vorurteil, dass alles wo Joss Whedon seine Finger im Spiel hat einfach nicht schlecht sein kann. Okaaay, ich weiss, das „Dollhouse“ war vor allem zu Beginn nicht gerade der Knaller und erinnerte (mit viel guten Willen) höchstens bei den finalen Folgen wieder ein klein wenig an die Qualitäten der vorhergegangenen Serien. Wobei ich dieses Argument eigentlich bei jeder Serie höre und wohl eher mit dem Helsinki-Syndrom zu vergleichen ist. („Die Pilotfolge war gar nicht schlecht! Die hatte nur eine schlimme Kindheit, genaaau!“)

Die Hütte im Wald ist dagegen jedenfalls wieder eine spürbarer Sprung nach Vorne. Schon die Köpfe aller Beteiligten sind sehr gut auseinander zu halten, trotz so manchem Schönling aus dem Modekatalog. Überhaupt ist das Auswählen passender Darsteller für seine Werke eine DER Stärken von Team Joss, was in Firefly dann auch zur Perfektion getrieben wurde. Kein Wunder, daß man also auch hier im Aktenschrank der Whedon-Butze „Mutant Enemy“ gewühlt hat um erneut ein paar von deren Stammschauspielern zu reaktivieren.

Besonders optisch und stimmungstechnisch hat mir der Film sehr gut gefallen, erinnerte dieser nämlich endlich auch mal wieder an einen. Oh, ihr meine Lieblings wie eine ruhige Kamereaführung und ein geduldiger Spannungsaufbau, wie habe ich euch vermisst! Grob-ähnliche Filme wie Scream oder auch Drag me to Hell wirken dagegen fast wie TV-Produktionen, vor allem wenn man auf so schöne Details wie ECHTE Nicht-CGI-Monster und deren Designs einen Wert legt. Woanders würde man ja höchstens noch ein augenfeindlich-herumzuckendes Tentakel-Viech zusammenrendern.

Die Handlung selbst ist dafür mit ihrem erzählerischen Twist der (Spoiler?) Menschenopfer-Buchhalter zwar nicht verkehrt am Platz, aber halt nur ein Mittel zum Zweck. Vor allem um das Blut unserer blutig krepierten Antihelden möglichst effektiv weg— hinputzen zu können. Aber mehr erwartet man schliesslich auch nicht, beschränken sich doch selbst Vorbild-Klassiker wie Tanz der Teufel auf simple Formeln wie „Böses Buch beschwört biestige Buben“.

Fazit: Punkten kann die Hütte bei mir vor allem durch einen klassischen Kinolook á la 80er, die Liebe für Details, den offensichtlichen Bock bei allen Beteiligten und die Bereitschaft, eine bekannte Geschichte mal ein wenig anders zu erzählen. Denn so etwas wie Kreativität im Filmgeschäft kann man gerade im Moment gar nicht genug loben!

Da fragt man sich ja, mit welchem finsteren Werk solche garstigen Gestalten wie die flachen Marvel-Bösewichter und Transformer-Filme beschworen wurden.

Wertung: 8 von 10 Punkten

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„Toll, dieses Foto vom Making-of! Da habt ihr euch ja richtig ins Zeug gelegt. Und ein Monster ist fürchterlicher als das andere. Besonders rechts unten das!“ – „Stimmt, das mussten wir sogar leider rausschneiden, sonst hätten wir von der FSK keine Freigabe bekommen. Sogar ICH kriege davon immer noch Albträume, brrrr!“ – Ein Sinn für Feind-Gefühl. Statt ALLES mit CGI vollzupacken wurde hier vor allem noch auf Monster-Puppen und Kostüme gesetzt. Einfach spitze, diese originalgetreue Nachbildung eines durchschnittlichen Finanzamtes!

INFORMATIONEN:

Regie: Peter Berg
Jahr: 2009
Budget: ?

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Big Brother auf dem Holodeck

Hinweis: Eigentlich war Virtuality als Serie geplant, dieser wurde aber derart begeistert aufgenommen, dass man das Projekt sofort wieder eingestampft hat. Besprochen wird daher lediglich der Pilotfilm.

Inhalt: 12 Astronauten (darunter „Jaimie Lannister“ von Thrones) sind unterwegs in ein unerforschtes Sonnensystem. Damit die zehn Jahre lange Reise ohne Blutbad überstanden wird, kann die Crew in eine ausgetüftelte virtualle Realität eintauchen. Doch natürlich geht etwas schief und den Rest habe ich schon wieder vergessen, weil ich diese Inhaltsangabe erst ein paar Jahre später schreiben musste. Grunz.

Seifenoper trifft Reality-TV trifft virtuelle Realität. Ja, auch hier wurde die Science-Fiction mal wieder in den Hintergrund gedrängt, nachdem dies schon ab ca. der zweiten Hälfte von Battlestar „Bei den Göttern!“ Galactica der Fall war.

Und so müssen wir uns auch hier wieder mal mit ewig unzufriedenen Meckerköppen abgeben, welche in einer früheren Karriere wohl alle einmal Models für Unterwäsche gewesen seien müssen. Neben deren perfekten Visagen aus der Retorte scheint nämlich genau dieser Charakter durch. Also gar keiner.

Ähnlich simpel kommt dann auch die Handlung rüber, deren Raumschiff-Handlungsort nur selten von Belang ist. Mit dem Warum und Weshalb gibt man sich deswegen auch nicht mehr grossartig ab. Die Erde geht kaputt? Langweilig. Mehr als eine 30 Sekunden lange Erklärungsszene, oder gar eine spätere Erwähnung, gibt es deswegen auch nicht mehr. Ein Schiff wird auf eine jahrelange Reise nach Epsilon Eridani geschickt, aber der Grund wird vom Autoren nicht wirklich für wichtig gehalten? Ach, man soll doch nicht immer an so kleinen Details rumpopeln. („Das kann man doch noch in einer späteren Folge krampfig einbauen! Ist ja nicht so, dass unsere Serie nach dem Piloten bereits abgesetzt wird, ha-ha-haaaa!?“)

Nette Sachen waren aber auch dabei, z.B. die vernünftigen Kulissen oder auch die stimmungsvollen Effekte zusammen mit der Musik, gerade beim Neptun-Sprung. Aber dies sind nur Kleinigkeiten im grossen Eintopf der Mittelmässigkeit, welchen man uns mit Virtuality wieder einmal lustlos auf die Teller schaufelte. Denn schon Babylon 5 hat uns gezeigt: Solange die Handlung stimmt, akzeptiert man auch windschiefe Kulissen aus alten ALDI-Kartons. Im Gegensatz zu einer windschiefen Umsetzung.

Wertung: 3 von 10 Punkten

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„So, wir haben endlich herausgefunden, warum unsere tolle Serie abgesetzt wurde: Die Besetzung war einfach viel zu klein! Wo ist z.B. unser Quoten-Eskimo? Und das Quoten-Klugscheisser-Kind? SO konnte das ja nix werden!“ – „Sehr richtig! Wobei, der anscheinend vom Political-Correctness-Computer berechnete Anteil aus Bartträgern, Rassen, Behinderungen und Haarfarben ist schon irgendwie beeindruckend.“ – „Schnauze, du Quoten-Schleimer!“ – Auf eine (holzhammerige) Ausgewogenheit bei der Crew wurde schon sehr schön aufgepasst. Wobei ich ja etwas empört bin über den Mangel an farblicher Vielfalt in der Kulisse. Sind das etwa DOCH alles Rassisten?!

INFORMATIONEN:

Regie: Jonas Pate
Jahr: 2012
Budget: ?

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Nach diesem Review setzen wir uns ab!

Inhalt: Ein junger William Adama erreicht randvoll mit Wagemut und Testosteron den Kampfstern Galactica, welcher sich zusammen mit der lokalen Menschheitszweigstelle schon seit Jahren im Krieg gegen die bösen Cylonen befindet. Und kaum gelandet landet Bill auch schon in einer geheimen Mission, welche den Konflikt dauerhaft beenden könnte. Also den von Adama mit seinem übergroßen Ego.

Das „Tolle“ vorweg: Blood & Chrome begann als kurzminütige Web-Serie, welche quasi den Pilotfilm für eine geplante Normalo-Serie darstellen sollte, welche zeitlich zwischen dem eher murksigen „Caprica“ und „Galactica“ spielt. Leider bekam Chrome kein grünes Licht, so dass man sich nun mit der verlängerten Blu-ray-Fassung des Piloten als aktuell letzten Ausflug in dieses (Kampf-)Sternenreich zufrieden geben muss. Was wirklich schade ist. Zumindestens teilweise.

Warum teilweise? Weil es sich bei dem Piloten quasi um eine gebündelte Version der gesamte Battlestar Galactica-Serie handelt. Denn während die erste Hälfte noch das Herz eines Space Opera Fans höherschlagen lässt, verwandelt sich die zweite Hälfte auch hier wieder in die Diskussion um die „Lebendigkeit“ von laufenden Toastern, bzw. deren attraktiveren Nachfolgemodellen. Wer ist an diesem Thema eigentlich schuld? ICH kann mich jedenfalls nicht erinnern, um esoterisches Blechkumpel-Drama gebeten zu haben.

Dabei weiß der Rest zu gefallen. Aus Kostengründen wurden zwar viele Kulissen durch CGI-Attrappen ersetzt, was sich auch ein wenig im Serien-Look bemerkbar machte, aber wirklich aufgeregt hat sich mein Unterbewusstsein beim Anschauen eigentlich nicht. Jedenfalls im Vergleich zum „Hobbit“. („Gnaaa, der Hasenschlitten! So kacke! Wurde Peter Jackson vom George Lucas gebissen, oder was?!“) So waren auch die Flottenszenen und Raumkämpfe wieder sehr knorke und mit diesem gewissen „Umpf!“ versehen, welchen ich schon bei BSG so doll fand.

Fazit: Zumindestens gegen eine ganze Staffel der Prequel-Abenteuer eines jungen Adama hätte ich in dieser Form wirklich nichts gehabt. Und erst recht nicht, wenn man das pseudo-tiefsinnige Gesülze über Robo-Götter heruntergeschraubt hätte. Also sprichwörtlich in deren CPU-Gehirnen, meine ich.

Wertung: 7 von 10 Punkten

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„Verdammt, ich habe so ein komisches Gefühl. Als wenn die ganze Welt nur aus übereinandergelegten Schichten mit Computereffekten bestehen würde…“ – „Mensch, William, du und dein intellektuelles Geschwafel! Und jetzt sei endlich ruhig und steig in [CGI-Layer, GreenScreen // Adama-Starfighter // #Side-View #3]!“ – Gut, so ein bisschen geschickter hätte man die Kompromisse zum Kostensparen schon verstecken können. Aber wie sagte schon ein berühmter Dichter: Is this the real life? Is this just fantasy?

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Artikel

von Sparkiller am 23.11.15 in Filmkritik, Serienkritik

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Kommentare (2)

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  1. Speedomon sagt:

    Gibt‘ denn überhaupt nicht-erotische William Shatner Fanfiction?

  2. Cronos sagt:

    Alles mit William Shatner ist per Definition NICHT-erotisch! :D

    Und das aus „Blood & Chrome (-Geschwafel)“ keine Serie geworden ist bedauere ich auch.

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